Pen & Paper - Spielsysteme > Savage Worlds
die Kehrseite der SW-Medaille?
Kardohan:
--- Zitat von: Nukleon am 24.12.2010 | 11:03 ---Ähnliche Probleme hatte ich zu Anfang auch mit SW, da wir unsere D&D4E Runde im laufenden Betrieb aus SW umgestellt haben. Da kamen dann natürlich Fragen aufwie: Was ist ein balancierter Kampf? Womit fordere ich die Gruppe angemessen? Was wird ein TPK?
...
So langsam versteh ich aber irgendwie nicht mehr welchen Mehrwert mir das alles beim Spieltisch bringen soll. Planen tu ich als Spielleiter eh nicht mehr, da die normale Gruppe eh alle Pläne durchkreuzt^^ Da kann ich auch alles andere dem Zufall überlassen und mich jede Session aufs neue überraschen lassen. Das ist für mich furious and fun! Wenn ich Planungssicherheit für mein "großen Plot" brauche, wähle ich ein anderes System.
--- Ende Zitat ---
Volle Zustimmung! :d
Es war für mich und meine Gruppe erfrischend nach Jahren von D&D CRs und Midgard Gefährlichkeitsgraden einfach munter drauf los zu spielen. Es wurde ihnen einfach ein Haufen Gegner entgegenworfen, der mir der Story gemäß als sinnvoll erschien und gut war es: Entweder haben sie einen auf die Mütze bekommen oder sie wischten mit ihnen den Boden. Mit der Zeit kam dann die Erfahrung, um auch die feinen Abstufungen dazwischen zu erreichen und dem Zwecke angemessene Ergebnisse zu erreichen. Da ist für mich auch furios! Und mittlerweile verzichte ich sogar gänzlich auf einen SL-Schirm und zu 99% auf heimliche Würfel, weil wir sie einfach nicht mehr brauchen. So macht es uns viel mehr Spaß!
Wir finden diese Herangehensweise auch als "logischer" und "realistischer", weil sie trotz aller professionellen Erfahrung der Figuren die natürliche Unschärfe simuliert, die man bei allen Abschätzungen findet.
Und hier bin ich eben nicht gezwungen bei steigender Erfahrung ihnen auch eine stetig erfahrener werdende Schar an Standardkreaturen, wie eben dem Trupp Stadtwachen entgegenzustellen. In D&D, Midgard und RuneQuest wären der typische "Trupp Stadtwachen" ab einem gewissen Zeitpunkt einfach kein Thema mehr, bei SW sind sie es auch noch auf Legendary Rank, auch wenn hier "die Chancen" eindeutig vorteilhafter für die Spieler sind. Aber mit Würfelglück, einem gut explodierenden Wurf kann man es schaffen. Wo erlebt man es schon, dass ein popeliger 08/15 Goblin Schamane mit einem "simplen" 3er Verzweiflungs-Bolt einen Heroic PC durch simples Schwein ins Reich der Träume schickt. Bei SW kein Problem, bei den oben genannte wäre es lachhaft.
Der Lernprozess Gegner abzuschätzen gilt übrigens für die gesamte Gruppe, nicht nur den SL. Letztlich müssen ja die Spieler entscheiden, ob ihre Figuren einem Gegner entgegentreten oder lieber das Weite suchen.
Ausser natürlich sie sind "overconfident". Aber das ist ein anderes Thema...
;)
wolfheart:
Ich schließe mich da Eulenspiegel voll an!
--- Zitat von: Eulenspiegel am 24.12.2010 | 01:17 ---... Um diese Abschätzung vornehmen zu können, brauche ich:[*]Entweder viel SW-Erfahrung (--> das wäre nicht sehr einsteigerfreundlich)
[*]ein paar Probe-Kämpfe als SL (-->das wäre nicht sehr FFF. Auch erstmal auszuspielen, wie sich die einmonatige Belagerung entwickelt hat, bevor die SCs erscheinen, wäre nicht sehr FFF.)
[*]eine einfache Möglichkeit, die Kampfstärke abzumessen (also ein CR-äquivalent. - Dabei geht es nicht darum, jetzt die Anzahl der Goblins auf den Kopf genau abzuschätzen. Aber zumindest so ungefähr.)
[/list]
...
Falls dich die Kampfstärke aber interessiert (um abzuschätzen, ob der Räuberhauptmann einen offenen Angriff auf die Stadtwache startet, um einen Gefangenen zu befreien, oder ob sich der Räuberhauptmann mit seiner Bande lieber schmollend davonzieht), ist eine CR hilfreich!
Jemand, der schon langjährige Erfahrung mit SW hat, kann die CR einfach ignorieren und die Kampfstärke von Räuberbande und Stadtwache abschätzen.
Gerade SL-Neulinge stehen aber vor dem Dilemma...
--- Ende Zitat ---
Wenn ich als SW-SL-Neuling diese Hilfsmittel nicht habe, muss ich Erfahrung sammeln. Nur besteht die große Gefahr, dass beim Sammeln dieser Erfahrung etliche Spielfiguren ins Gras beissen - nicht weil es "geplant" war, sondern einfach nur schlecht eingeschätzt! Und auch die Spieler brauchen einen Anhaltspunkt!
Die meisten Spieler die ich kenne, würden recht schnell das System wechseln, weil sie so einen massiven Figuren-Verschleiss nicht als cool einschätzen! Mich inklusive! Aber vielleicht bin ich ja kein typischer SW-Spieler!
Wenn ich andere Systeme geleitet habe, habe ich dort erst einmal Erfahrungen gesammelt (ob ich mit einem Ork den Boden aufwischen kann oder doch plieber die Beine in die Hand nehme), und wenn ich keine Hilfsmittel in SW habe, falle ich automatisch auf die alte Erfahrung zurück!
--- Zitat von: Eulenspiegel am 24.12.2010 | 01:59 ---Was mich mehr interessieren würde:[*]"Wie wahrscheinlich ist es, dass die SCs den Gegner in einer offenen Schlacht (ohne Hinterhalte, Fallen etc.) besiegen?"
[*]"Wieviele Wunden erleiden alle SCs zusammen durchschnittlich, wenn sie gegen den Gegnerr in einer offenen Schlacht (ohne Hinterhalte, Fallen etc.) kämpfen, ohne sich zurückzuziehen?"
[/list]
--- Ende Zitat ---
Besonders die Wahrscheinlichkeit ist interessant! Ja, ich weiß, dass ich mich nicht blind darauf verlassen kann, aber eine grobe Richtung gibt es schon vor! Ist es zu 1% wahrscheinlich, da lebend wieder rauszukommen, ist es 50:50 oder 100% sicher?
--- Zitat von: Eulenspiegel am 24.12.2010 | 01:59 ---Und zwischen den Feiertagen werde ich mal darangehen und das ganze System verfeinern. (Durchschnittsschaden ist z.B. relativ unwichtig. Viel wichtiger ist es, die Durchschnittswunden zu errechnen. Was jetzt aber auch nicht so schwer sein sollte. - Richtig schwierig wird es, wenn man den Wert von Talenten bewerten will.)
--- Ende Zitat ---
BITTE! Wäre super!
Terrorbeagle:
Zählt das völlige Fehlen von Stärken als eigene Schwäche?
Savage Worlds ist so ziemlich das mittelmäßigste System, dass ich je spielen mußte. Es hat keine besonderen Schwächen (okay, passive parade ist immer ein klarer Designfehler, aber wenigstens ein so verbreiteter, dass er nicht mehr auffällt), aber eben auch keine wiklichen Stärken. Das System bleibt immer schön mittelmäßig, ohne größere Komturen oder erinnerungswürdige Bestandteile. Es ist die spielgegossene Glorifizierung des Banalen. Aufgelockert mit aggressivem Marketing.
Korig:
--- Zitat ---(okay, passive parade ist immer ein klarer Designfehler, aber wenigstens ein so verbreiteter, dass er nicht mehr auffällt)
--- Ende Zitat ---
Ist meiner Meinung nach genau das Gegenteil. Langwierige Würfelorgien werden dadurch zumindest reduziert.
WeeMad:
--- Zitat von: The Man Who Laughs am 24.12.2010 | 12:13 ---Zählt das völlige Fehlen von Stärken als eigene Schwäche?
Savage Worlds ist so ziemlich das mittelmäßigste System, dass ich je spielen mußte. Es hat keine besonderen Schwächen (okay, passive parade ist immer ein klarer Designfehler, aber wenigstens ein so verbreiteter, dass er nicht mehr auffällt), aber eben auch keine wiklichen Stärken. Das System bleibt immer schön mittelmäßig, ohne größere Komturen oder erinnerungswürdige Bestandteile. Es ist die spielgegossene Glorifizierung des Banalen. Aufgelockert mit aggressivem Marketing.
--- Ende Zitat ---
Du Provokateur! Und das an Weihnachten ;)
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