Pen & Paper - Spielsysteme > Systemübergreifende Themen
Es gibt nur erfolgreiche und erfolglose Rollenspiele
Ludovico:
Hallo Leute!
Ich bin in der Diskussion zu den Erzählrechten zu folgendem Schluss gekommen, der für die Systemdesigner und -theoretiker nicht gerade angenehm ist und den ich zur Diskussion stelle:
--- Zitat ---Erzählrechte sind wie Railroading, Scene Framing, etc. nur ein Instrument, dessen Anwendung und Nutzbarkeit reinste Geschmackssache sind. Es gibt Leute, die mögen diese Rechte nicht, da die Vorteile von den Nachteilen überwogen werden. Diese Nachteile resultieren vor allem aus ihrer Art zu spielen und so im Endeffekt aus ihren Ansichten zum Hobby. Somit ist die ganze Geschichte im höchsten Maße subjektiv. Eine offizielle objektive Wahrheit kann man dazu nicht finden, sondern nur Meinungen.
--- Ende Zitat ---
Mein Fazit dazu ist, dass es keine guten und keine schlechten Systeme an sich gibt, sondern nur erfolgreiche (im Sinne von "werden gespielt") und erfolglose.
Das heißt, dass DSA nicht schlechter oder besser als SW ist und DnD4 nicht besser oder schlechter als die vorangegangen Versionen.
Der Grund für dieses Fazit ist meine Meinung, dass der Nutzen jeder einzelnen Komponente eines RPGs angefangen beim Auflösungsmechanismus, bis hin zu Sonderregeln und sogar dem Setting (in etwa der Detailreichtum) inkl. der Tipps des Autoren (wie seiner Meinung nach das Spiel gespielt werden sollte) hochgradig subjektiv sind und von Spieler zu Spieler abhängen.
Es gibt Leute, die lieben Poolsysteme, andere mögen sie nicht, wie andere mögen berechenbare Ergebnisse, andere greifen lieber zu SW, einige Spieler wollen lieber konsumieren, andere selber kreativ werden (und u.a. Bennies o.ä. für Erzählrechte ausgeben).
Somit kann ich auch weitergehend sagen, dass Systemgebashe vollkommen sinnloser Quatsch ist, der aus mir vollkommen unverständlichen Gründen stattfindet. Vielleicht ist es ja Neid, weil ein System so erfolgreich ist. Auch wenn es teilweise unterhaltsam ist, so sehe ich doch praktisch keinen Nutzen mehr darin, sondern höchstens darin, die Unterschiede zwischen zwei RPGs herauszustellen, ebenso wie ich nicht den Nutzen darin sehen kann, auf ein Instrument zu schimpfen. Es ist viel konstruktiver seine Eigenarten herauszustellen, um zu sehen, ob ein Spieler aus diesem Instrument seinen Nutzen ziehen kann oder nicht.
Daraus folgert sich für mich eine weitere These:
Ein RPG kann für eine Gruppe höchstens unpassend oder passend sein (variierend nach bevorzugten Spielstil) aber nicht gut oder schlecht.
El God:
--- Zitat ---Somit kann ich auch weitergehend sagen, dass Systemgebashe vollkommen sinnloser Quatsch ist, der aus mir vollkommen unverständlichen Gründen stattfindet.
--- Ende Zitat ---
Das unterschreibe ich.
Qualitative Unterschiede in Rollenspielen kann man mMn trotzdem ausmachen. Und wenn es nur der Grad der Erfüllung der selbstgesteckten Ziele ist. Wenn ein Actionrollenspiel beworben wird und man dann eine Schlaftablette bekommt, macht das System etwas falsch, egal wie toll es als Schlaftablette auch ist.
Wawoozle:
Was wäre denn wenn es alles gibt ?
gute und schlechte und erfolgreiche und erfolglose ?
und grüne und gelbe und lustige und ernste und tödliche und cinematische und immersive und gamistische und narrative und simulationistische und tolle und geile und und und
Davon ab gilt dein Schluss natürlich trotzdem:
--- Zitat von: Ludovico am 3.01.2011 | 17:00 ---Somit kann ich auch weitergehend sagen, dass Systemgebashe vollkommen sinnloser Quatsch ist, der aus mir vollkommen unverständlichen Gründen stattfindet.
--- Ende Zitat ---
Aber das sagt die Frau Stevens ja schon lange :D
Schlechter SL:
Ich bin schon davon überzeugt, dass man Systeme, unabhängig vom Erfolg, ganz objektiv als gut oder schlecht beurteilen kann.
dennoch:
--- Zitat von: Ludovico am 3.01.2011 | 17:00 ---Somit kann ich auch weitergehend sagen, dass Systemgebashe vollkommen sinnloser Quatsch ist, der aus mir vollkommen unverständlichen Gründen stattfindet.
--- Ende Zitat ---
+1
Crimson King:
Es gibt Spiele, die ihr Designziel verfehlen. Natürlich sind solche Spiele objektiv als schlecht zu bewerten. So lange sie einen anderen Spielstil als den propagierten gut unterstützen, sind sie allerdings immer noch zu gebrauchen. Erst wenn ein Spiel überhaupt keinen Spielstil mehr unterstützt (geht das eigentlich?), ist es wirklich grottig.
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