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Die Grenzen von FATE: Settings

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Edvard Elch:
Irgendwie bekomme ich Science Fiction und Naturalismus nicht zusammen. Der Naturalismus müsste die Wirklichkeit so getreu wie möglich abbilden, ohne dass der Autor/Dichter/Spieler in irgendeiner Weise gestaltend tätig wird oder anderweitig Einfluss nimmt (mit dieser Prämisse ist der Naturalismus mit 180 und Ansage voll gegen die Wand gefahren). Wie will denn überhaupt ein SciFi-Hintergrund entstehen, der abgebildet werden kann, ohne dass der Autor/Dichter/Spieler dabei gestaltend tätig wird?

Und soweit ich das Fakten schaffen bei FATE verstanden habe, kann man keine zuvor gesetzten Fakten ändern.

EDIT: Naturalismus funktioniert mit FATE nicht, weil FATE sich um narrative Elemente kümmert, die Naturalismus ausschließt. Außerdem will niemand außer den größten Hartwurst-Fanatikern wirklich naturalistisch spielen.

Lichtbringer:

--- Zitat von: Jiba am 19.01.2012 | 18:02 ---Deiner Argumentation nach könnte es aber schlechterdings gar keine Hard SciFi-Romane geben!

--- Ende Zitat ---

Das ist eine Frage, auf die ich noch keine endgültige Antwort habe.


--- Zitat von: Jiba am 19.01.2012 | 18:02 ---Denn beim Beispiel mit dem Schiffsreaktor hättest du tatsächlich dann Recht, wenn an entsprechender Stelle im Roman steht: "Und als es keine Hoffnung mehr gab formte sich das Universum nach dem Willen Captain Fillibusters und das Schiff wurde von einem Asteroiden gerammt, der eigentlich hätte vorbeifliegen sollen. Dadurch neigte es sich nach links und der Captain erreichte mit ausgestrecktem Arm den Hebel und konnte den Reaktor abschalten." Dann läge keine Hard SciFi vor... hier wird expliziert, dass die Kausalität in einer Weise verändert wird, die für das Genre nicht gültig sein kann. In einer Rollenspielsituation geschieht das nur dann, wenn das eben auch auf diese Weise so kommentiert wird. FATE-Punkte können aber ebenso als ein einfacher Mechanismus auf einer Ebene außerhalb der Diegese des Settings gesehen werden: Die Settinggegebenheiten bleiben intakt, auch wenn ich einen FATE-Punkt schmeiße. Die beiden Ebenen berühren einander peripher, denn in der Spielwelt weiß niemand was von irgendwelchen FATE-Punkten. Intradiegetisch bleiben die Genrerichtlinien gewahrt.

--- Ende Zitat ---

Das stellt zunächst die Frage, ob das Würfelergebnis, das mich mit Schicksalspunkte aufbessere, nicht bereits eine Form des Etablierens ist.
Aber selbst wenn nicht, würden wir davon ausgehen, dass Ereignisse auf lange Sicht normalverteilt sind. Dank der Schicksalspunkte sind sie es nicht. Damit ist die interne Kausalität gestört.


--- Zitat von: Edvard Elch am 19.01.2012 | 18:16 ---Irgendwie bekomme ich Science Fiction und Naturalismus nicht zusammen. Der Naturalismus müsste die Wirklichkeit so getreu wie möglich abbilden, ohne dass der Autor/Dichter/Spieler in irgendeiner Weise gestaltend tätig wird oder anderweitig Einfluss nimmt (mit dieser Prämisse ist der Naturalismus mit 180 und Ansage voll gegen die Wand gefahren). Wie will denn überhaupt ein SciFi-Hintergrund entstehen, der abgebildet werden kann, ohne dass der Autor/Dichter/Spieler dabei gestaltend tätig wird?

--- Ende Zitat ---

Naturalismus in diesem Sinne ist als Erweiterung des methodischen Naturalismus der Naturwissenschaften zu sehen. Hard Sci-Fi trägt ihren Namen nach den hard sciences, den Naturwissenschaften (Übersetzung ist nicht ganz exakt, aber ich habe nicht ewig Zeit...).  Da geht es nicht darum, die Welt exakt abzubilden, sondern eine Welt zu schildern, die strengen Naturgesetzen folgt. Überlichtgeschwindigkeit ist daher auch nicht notwenigerweise eine Verletzung des Naturalismus, wenn sie durch strickte Naturgesetze zustande kommt, die den bereits bekannten nicht widersprechen.


PS:

--- Zitat von: N.A.Destruktive Kritik am 19.01.2012 | 18:10 ---@Lichtbringer
Bisschen weniger ruppig geht auch.

--- Ende Zitat ---

Da hast du Recht, aber ich reagierte auch auf eine nicht gerade subtile Vorlage.

Bad Horse:
Damit würdest du aber voraussetzen, dass die Würfelergebnisse die realen Wahrscheinlichkeiten exakt nachbilden - ansonsten hast du sowieso eine Verzerrung.

Da das aber ohnehin kein System leisten kann, kannst du auch gleich FATE nehmen. Die Fatepunkte verschieben zwar die Wahrscheinlichkeiten, aber das spielt eigentlich keine große Rolle. Auch bei Hard SciFi können unwahrscheinliche Ereignisse eintreten - tatsächlich wäre es sogar unrealistisch, wenn immer nur die wahrscheinlichsten Dinge passieren.

ErikErikson:
Für das Feeling von Hard SciFi wäre eventuell GURPS das optimale System. 

Oberkampf:

--- Zitat von: Sauron am 19.01.2012 | 18:49 ---Für das Feeling von Hard SciFi wäre eventuell GURPS das optimale System. 

--- Ende Zitat ---

Für was ist den GURPS nicht das optimale System?

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Oder Savage Worlds. Oder FATE.  ;)

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