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[Designtagebuch] Scripted Reality
Uebelator:
--- Zitat von: Sphärenwanderer am 5.04.2012 | 11:04 ---... Wenn die Teilnehmer sich z.B. verlieben, was aber nicht im Script vorgesehen ist, und einen Weg finden müssen, sich dennoch sehen zu können.
--- Ende Zitat ---
Ja, die Idee ist sogar, soclhe Situationen explizit zu forcieren. Die Producer (sowohl in der Spielwelt als auch in Person des Spielleiters) müssen halt echt bösartige, sadistische Arschgeigen sein. Und wenn sich ein normaler Bürger tatsächlich in jemanden verliebt, den das Script nicht vorsieht, bietet das doch aus Producer-Sicht tausende Möglichkeiten für neue, spannende Dramen. Da muss die Geliebte einen anderen heiraten, oder wird beruflich nach Togo versetzt... Oder wird nach einem schweren Unfall fies entstellt... Das ganze Soap-Repertoire halt... und dann auch noch mit echten Emotionen! ;)
Wenn ich so drüber nachdenke, macht der Producer in der Spielwelt in etwa das, was der Spielleiter in einer durchschnittlichen Rollenspielrunde versucht... :)
Uebelator:
Mir gefällt die Idee auch gut, aber ich tu mich momentan etwas schwer damit, die Welt und das Setting konkreter und vor allem spielrelevant auszugestalten, weil es eben unserer Welt so ähnlich sieht bzw. ein überzeichnetes Bild derselben ist... Vermutlich isses hier schlau, sich erstmal über die Konfliktparteien und die Big Player Gedanken zu machen, oder?
schwarzkaeppchen:
MMh, oder Beispielkonflikte und Charaktere? Wie funktioniert das Leben im Stadtviertel X?
Was ich wirklich mag ist dieses "Gruppe gegen SL" Ding mit der Aussicht den*die SL am Schluss in der Gestalt des Producers sogar im Spiel anzugreifen.
Sphärenwanderer:
--- Zitat ---Wenn ich so drüber nachdenke, macht der Producer in der Spielwelt in etwa das, was der Spielleiter in einer durchschnittlichen Rollenspielrunde versucht...
--- Ende Zitat ---
Und das ist mMn einer der schönsten Punkte an dem Setting. Man hat den Producer und Spielleiter in einem Menschen verkörpert - auf der Meta- und auf der Spielebene. Ebenso die Spieler, die ein Rollenspiel und die SR durchexerzieren. Diesen Ansatz könnte man vielleicht auf die Spitze treiben... :)
--- Zitat ---Mir gefällt die Idee auch gut, aber ich tu mich momentan etwas schwer damit, die Welt und das Setting konkreter und vor allem spielrelevant auszugestalten, weil es eben unserer Welt so ähnlich sieht bzw. ein überzeichnetes Bild derselben ist... Vermutlich isses hier schlau, sich erstmal über die Konfliktparteien und die Big Player Gedanken zu machen, oder?
--- Ende Zitat ---
Wäre vermutlich sinnvoll. :) Du könntest dich dann auch noch entscheiden, ob du das Setting beschränkst und dafür etwas genauer ausarbeitest (ein Stadt z.B.) oder ob du lieber einen Baukasten liefern willst, mit dem man seine eigene Verwaltung und Widerstandsgruppe erstellt.
Uebelator:
So... ein paar weitere Gedanken....
Wie funktioniert das System?
Jeder Bürger bekommt bei der Geburt eine winzige Empfangs- und Sendeeinheit implantiert, die Bilder (über den Sehnerv) und Töne (über die Ohren) überträgt und akustische Signale (z.B. Sprache oder Musik) empfangen kann. So ist es jedem Bürger möglich, Regieanweisungen von seinem Producer zu erhalten.
Dieser sitzt mit einem Team von Continuity-Guides in der Sendezentrale des jeweiligen Bezirks und überwacht quasi durch die Augen der Bürger, was diese so tun. Um das Leben der Bürger möglichst spannend und dramatisch zu halten, geben der Producer und sein Team akustische Anweisungen. Darüberhinaus gibt es für jeden Distrikt einen eigenen Fernsehkanal, auf dem man teils live, teils im Zusammenschnitt an den Leben der Anderen teilhaben kann. Und als besonderen Bonus erhalten die Bürger mit den höchsten Einschaltquoten jeden Monat einen hochwertigen Preis und eine Einladung zu den halbjährlichen Gala-Veranstaltungen von RTL, auf denen unter den Gewinnern der beliebteste Bürger gekürt wird.
Ausgenommen von der Kontrolle durch die Producer sind nur die Producer selbst, die gesamte Führungsriege von RTL sowie deren Geschäftspartner und Freunde.
Darüberhinaus bleiben die Producer immer anonym und ihre Gesichter werden bei eventuellen Übertragungen stets durch spezielle Verzerrer-Felder unkenntlich gemacht. Nur so können sie wirkliche Neutralität wahren und Bestechungsversuchen oder dem Zorn aufgebrachter Bürger nach unpopulären Story-Entscheidungen entgehen.
Um das Firmengeheimnis zu wahren und Wirtschaftsspionage zu vermeiden, können Firmen während wichtiger Meetings oder entscheidender Verhandlungen Werbepausen kaufen, in denen die ständige Übertragung der Bild und Tondaten ausgesetzt wird. Normale Bürger können sich diesen Luxus selbstverständlich nicht leisten.
Die Producer haben jedoch nicht die freie Entscheidung darüber, welche Anweisungen sie an die Bürger weitergeben. Sie erhalten jeden Tag bei Arbeitsantritt ein Skript, das vom RTL-eigenen Supercomputer D-RAM(a) erstellt wurde und ein Maximum an guter Fernsehunterhaltung garantiert. Diese Skripts enthalten selbstverständlich nur Stichpunkte und es obligt den Producern daraus gutes Drama zu entwickeln - dafür braucht es eben ein Gespür für Situationen und Timing, die ein Computer nicht hat.
to be continued...
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