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[Dresden Files] Miami Files - Die Ritter von Miami (a.k.a. "Die schönen Männer")

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Timberwere:
So sehen also Feen-Gerichte aus.

Roberto in seinem Liberace-Mantel, der, dem Anlass gemäß, wie ein Talar aussah... wie ein glitzernder, mit Pailetten besetzter Talar, wohlgemerkt. Dazu eine weißgepuderte Perücke à la britischen Richtern, die ebenfalls irgendwie zu glitzern schien.
Edward ebenfalls in einem Talar, aber einem alten, abgetragenen, der nicht sonderlich viel hermachte. Seine Perücke war auch schon etwas abgewetzt und glitzerte definitiv nicht.
Catalina Snow in einem langen, braunen Mantel und einem Cowboyhut.
Hurricane im Anzug, Colin – als wahrer Vertreter des Sommers – im Hawaii-Hemd.

Was für eine Mischung.

Auch diverse Zuschauer waren anwesend, darunter Pan, Tanith, einige Ritter, Lady Fire, Sergeant Book und – zu unserer nicht geringen Überraschung – auch George. Der thronte in seiner graugewandeten Menschengestalt neben dem Sergeant, und wir setzten uns zu den beiden.

Hurricane als Ankläger trug die Beschwerden vor. „Störung des Festfriedens“ war der Vorwurf, der Antoine für die Vorfälle am Strand gemacht wurde. Und dann kam noch eine zweite Anklage: gegen Sergeant Book, weil die Insel der Jugend entweiht worden sei.

Damit hatte offensichtlich niemand gerechnet – niemand außer Edelia Calderón und Sir Kieran jedenfalls. Während wildes Getuschel auf den Besucherbänken ausbrach und Sergeant Book sich hektisch zu George umdrehte und diesem eine Frage zuzischte, sahen die Santería und der Sommerfae wieder genauso zufrieden aus wie am Tag zuvor, als sie Hurricane diese Anklage wohl vorgetragen haben mussten.

George und Sergeant Book waren heftig am Diskutieren. Der alte Polizist wollte von unserem Traumfresser-Freund wissen, ob jemand über die Träume zur Insel der Jugend gelangt sein könnte, aber das verneinte George vehement. Das wüsste er!

Da ich neben George saß, fragte ich ihn leise, was es mit diesen Traumwegen auf sich habe, über die man auf die Insel der Jugend gelangen könne. Er erklärte mir ebenso leise, dass die Insel nur von einem Schiff erreicht werden könne, das rückwärts gegen den Wind kreuze. Und das gehe eben eigentlich nur im Traum. Im Traum... oder mit einem magischen Schiff vielleicht, das seit mehreren hundert Jahren dazu verflucht ist, ohne Rast und Ruhe über die Meere zu segeln?
Hat vielleicht Joseph Adlene auf seiner frenetischen Suche nach dem Jungbrunnen einen Handel mit dem Fliegenden Holländer abgeschlossen, weil er diesen auf der Insel der Jugend vermutet?
Wobei Hans Vandermeer selbst ja seit etlichen Monaten an Land ist – seit Roberto es ihm an dem Tag in der Galerie erlaubt hat, um genau zu sein. Aber seine Mannschaft ist ja noch an Bord. Vielleicht gab es einen Handel mit denen?

Oben am Richtertisch wurde inzwischen beschlossen, den Prozess zu unterbrechen und in drei Tagen wieder aufzunehmen. Edward und Roberto hätten zwar auch alleine die Mehrheit gehabt, aber Catalina Snow stimmte ebenfalls dafür. Sie denkt nämlich ebenfalls, dass hier etwas mehr als faul ist, dass Antoine wohl ans Messer geliefert werden soll, sagte sie den beiden.

Roberto und Edward kamen von ihrem Podest herunter, und ehe wir zu Sergeant Book hinübergingen, wechselten wir erst einmal einige Worte untereinander.
Lady Fire will ja ziemlich offensichtlich Pan absetzen. Und tatsächlich ist der gute Pan alles andere als ein idealer Sommerherzog. Das war er damals schon nicht, als Titania uns die Entscheidung überließ. Dummerweise aber ist Lady Fire noch immer genausowenig eine Option wie damals.
Sir Kieran wäre als Nachfolger Pans deutlich besser geeignet als Lady Fire – und er kann wenigstens nur Roberto nicht leiden, während Lady Fire uns, bis auf Alex, alle hasst. Wobei sie Alex sogar mag, oder wenigstens in seiner Schuld steht, weil er sie damals vor den Bucas gerettet hat.

Noch eine wichtige Frage drängte sich uns in dem Moment förmlich auf. Antoine wollte Pan nicht sagen, wo seine Drogenkräuter herkommen. Und das, obwohl der Sommerherzog es ihm befohlen hatte. Er hat seinem Feudalherren widerstanden, also muss ihm das Versprechen, das er gegeben hatte, sehr wichtig gewesen sein. Also wo kommt das Zeug her?

Und auch Sergeant Book muss übrigens ein ziemlich hochrangiger Wyldfae sein, wo wir schon mal dabei sind, wenn er sich so offen gegen Pan stellen und das Hohe Gericht einfordern konnte.

Aber das waren alles erst einmal nur Gedankenspiele. Wir brauchten mehr Informationen. Gemeinsam mit Catalina setzten wir uns also mit Sergeant Book und George zusammen, um mit den beiden noch einmal genauer über die Insel der Jugend und diesen so plötzlich aufgetauchten Vorwurf zu sprechen.

Dabei erfuhren wir folgendes: Die Insel der Jugend stabilisert das Nevernever, und davon soll eigentlich niemand wissen. Auch dass sich der Jungbrunnen dort befindet, ist eine Information, die eigentlich niemand bekommen soll. Wer darf denn auf die Insel? Eigenlich jeder, der dorthin findet. Aber man darf eben nichts von dort wegnehmen, und Menschen dürfen nur einmal in 99 Jahren aus dem Brunnen trinken, weil er sonst zu sehr geschwächt würde.

Etwa in diesem Moment, oder vielleicht auch schon kurz vorher, flog plötzlich ein Gedanke im Raum herum – ich weiß nicht einmal, wer von uns ihn aussprach: „Sag mal, Edward, wie ist deine Mutter eigentlich so jung geworden?“

Wir hatten immer vage gedacht, das liege irgendwie an Antoines Feenmagie, oder an Antoines Drogen, aber was, wenn Mrs. Parsen an den Jungbrunnen geraten war? Wenn schon jemand anderes in den letzten 99 Jahren daraus getrunken hätte, dann wäre das ein Grund für die von Sir Kieran und Ms. Calderón angeklagte Entweihung...
Und tatsächlich konnten Sergeant Book und George uns bestätigen, dass der Brunnen zuletzt in den 1930ern von einem Menschen genutzt worden sei. Mierda..

Und noch eine andere Idee stand plötzlich im Raum, mindestens ebenso besorgniserregend: Adlene. Ehe wir unsere Masche mit dem Verjüngungsritual durchzogen, war er geradezu besessen davon, den Jungbrunnen zu finden. Tió, als wir Adlene zum ersten Mal zu Gesicht bekamen, war das in dieser Galerie, in dieser Ausstellung über maritime Kunst. Und wer war da noch, umringt von einem Rudel hübscher Frauen? Niemand anderes als Hans Vandermeer, dem just zu dieser Gelegenheit Roberto in Titanias Namen die Erlaubnis gab, an Land zu bleiben, und der sich über diese Erlaubnis so unendlich gefreut hatte.

Was, wenn Adlene gewusst hatte, dass eine Ausstellung über Schiffe, an dem einen Tag, an dem er an Land gehen durfte, natürlich eine starke Anziehungskraft auf den Fliegenden Holländer ausüben würde? Was, wenn der Nekromant gehofft hatte, Vandermeer dort zu begegnen – oder gar ein Treffen mit ihm ausgemacht hatte – eben in der Absicht, von ihm auf die Insel der Jugend mitgenommen zu werden?

Danach mussten wir Hans fragen. Aber zuerst fragten wir George, ob er uns zu der Insel bringen könne. Ja, erklärte mein kleiner Wyldfae-Freund, das könne er, aber wir müssten versprechen, von dort nichts wegzunehmen.

Hans wiederum, als wir ihn gefunden hatten, konnte sich an Adlene erinnern. Der habe ihn angesprochen, Hans habe ihn aber weggeschickt und darauf bestanden, er wisse nicht, wovon der Mann rede. Immerhin sei das den Kerl nichts angegangen. Ob Adlene daraufhin seinen ersten Maat kontaktiert habe, wusste Hans nicht, denn er sei ja nach dem Besuch der Ausstellung nicht mehr auf die Titania zurückgekehrt.

Aber, ja, das Schiff komme regelmäßig in der Nähe des Piers vorbei. Es lege natürlich nie an, aber man könne hinrudern. Wann es denn das nächste Mal vorbeifahre, konnte Hans uns allerdings aus dem Kopf nicht sagen. Er verschwand und kam eine Stunde später mit einer alten, vielbenutzten Seekarte zurück, rechnete mit der Kompass-App auf seinem Handy eine Weile daran herum und erklärte schließlich, dass die Titania morgen früh zwischen 03:54 und 03:57 vor der Küste liegen werde.

Seinen ersten Maat zu kontaktieren, weigerte der Holländer sich aber vehement – und überhaupt sei das Schiff vermutlich gerade im Nevernever unterwegs, da Fritz eine Fehde mit diesem Piraten habe, Miguel de Sangrado.
Der Name ließ mich blinzeln. Miguel de Sangrado? Irgendein Glöckchen klingelte da, aber ich konnte nicht genau sagen, woher mir der Name bekannt vorkam.

Lange darüber nachdenken konnte ich aber nicht, denn die anderen fragten Hans schon weiter aus. Was für ein Typ dieser erste Maat so sei, und was Hans uns über ihn erzählen könne. Fritz von Wille heiße er, und er sei ein beständiger Typ. Kein Trinker. Teufel und Dämonen seien ihm egal; er würde mit jedem einen Handel abschließen, wenn die Bezahlung stimme. Also auch Adlene, war die unterschwellige Aussage. Mierda.

Wie es überhaupt zu dem Fluch gekommen sei, dem Hans unterliege, wollten wir noch wissen. Er habe einen Handel mit Titania geschlossen, erzählte der Holländer, und er habe gegen den Handel verstoßen. Es hatte irgendwas mit seinem Versuch zu tun, das Kap Horn umsegeln zu wollen, aber so ganz schlau wurde ich aus seinen Angaben nicht. Aber Hans ging auch nicht groß ins Detail, um ehrlich zu sein.

Die Kette, die er so dringend wiederhaben will, hat jedenfalls nichts mit dem Fluch zu tun, sondern die hatte Hans von Titania zur Aufbewahrung erhalten, weil die Feenkönigin der Ansicht war, auf seinem Schiff sei sie sicher. Und ja, Cherie hatte sich an Bord des Schiffes aufgehalten, als sie die Kette an sich brachte. Denn vor dem Treffen mit Roberto in der Galerie hatte Hans ja jeweils nur einen Tag in 100 Jahren an Land gekonnt, und nein, so lang sei der Verlust der Kette noch nicht her.

Apropos Frauen an Bord: Jetzt, wo wir Hans greifbar hatten, fragten wir ihn nach unserer Theorie bezüglich Marie Parsen. Ja, bestätigte der Holländer: Vor einigen Jahren, als er noch an Bord war, habe die Titania mal einen Pooka und eine Menschenfrau mitgenommen, auf eine „romantische Kreuzfahrt“ für die Freundin des Fae. Und ja, da hätten sie auch vor der Insel der Jugend geankert. Die Crew hätte zwar nicht von Bord gekonnt, aber das Pärchen sei an Land gegangen. Und als sie wiedergekommen seien, hätte die Frau deutlich jünger ausgesehen.

Mierda. Dann ist Antoine zwar unschuldig, was die Störung des Festfriedens betrifft, aber dafür trifft ihn die Schuld in dem deutlich schlimmeren Anklagepunkt. Cólera!

Nur... etliche Jahre lang wusste keiner von dem Vergehen, nicht einmal Sergeant Book, der Verantwortliche, der von der Anklage völlig überrumpelt wurde. Also wie zum Geier haben Sir Kieran und Ms. Calderón davon erfahren?
Das ist eine Frage, die wir keinesfalls aus dem Auge verlieren sollten, auch wenn wir sie momentan nicht beantworten können.

Zurück im Precinct teilte Edward seinem Vorgesetzten mit, dass das Schiff des Fliegenden Holländers in der Lage ist, zur Insel der Jugend zu gelangen. Der Sergeant bedauerte zwar, dass dessen Kapitän derzeit nicht an Bord sei, aber dann müsse man halt mit dem ersten Offizier reden. Zu diesem Zweck schickte er Suki Sasamoto los, die ja als halbe Nixe leicht zu dem Schiff hinkommt. Suki gab sich ein wenig spitz: Ob die Titania versenkt werden solle, ja, nein? Nein, natürlich nicht, war unsere indignierte Antwort. „Püh, ihr entscheidet sowas ja öfter mal aus der hohlen Hand heraus“, schoss Suki zurück und schien fast ein wenig enttäuscht, als wir nochmals mit Nachdruck bekräftigten, dass das Schiff nicht versenkt werden würde. Dann zog sie los.

George erklärte sich währenddessen bereit, uns durch das Nevernever zu der Insel der Jugend zu führen, falls dies nötig werden sollte, sprich, falls sich herausstellen sollte, dass Marie sich dort befände. Edward und ich kennen ja beide seinen Wahren Namen und können ihn im Zweifelsfall rufen.

Nächste Station: Unser alter Raddampfer in den Everglades. Alex brachte uns samt Schiff ins Nevernever, wo Edward erneut sein Ritual abzog, um seine Mutter zu finden. Unterstützt wurde er dabei von Roberto, dessen Liberace-Mantel hier seltsamerweise wie ein Ballkleid aussah. Beinahe wäre der Zauber missglückt, weil unser Freund in dem Aufzug einfach zu schräg aussah und Edward kopfschüttelnd immer wieder zu ihm hinüberschielte, aber dann riss er sich doch zusammen und beendete den Spruch erfolgreich.

Seit er die Fährte aufgenommen hat – für Edwards Sinne ein schwacher Geruch nach seiner Mutter, der über das Wasser wabert und gar nicht so leicht zu verfolgen ist, weil er bisweilen einfach wegweht – gibt es für uns andere (bis auf Alex, der steuert) nicht sonderlich viel zu tun. Also habe ich mich samt Tagebuch an Deck gesetzt und die Ereignisse des Tages aufgeschrieben. Aber jetzt bin ich erst mal soweit auf dem Laufenden, also gehe ich jetzt zu den anderen.

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Mierda. So kommen wir nicht weiter. Wir tuckerten weiterhin gemächlich durch das Nevernever, als irgendwann ein graugewandeter Schiffsjunge an Bord auftauchte. George. Er wollte uns zeigen, wie man rückwärts gegen den Wind kreuzt, aber das geht mit einem Schaufelraddampfer nun mal nicht, dazu braucht es Segel. Also müssen wir wohl doch auf die Traumpfade zurückgreifen. Hurra.

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Wir liegen vor Anker. Alex kannte da einen sicheren Ort, eine idyllische Insel mit einer geschützten Bucht. Die Tiere der Feenwelt halten sich von unserem Schiff fern, weil so viel Eisen daran ist.
Das heißt, wir werden uns jetzt hier schlafen legen und hoffen, dass George uns aus unseren unterschiedlichen Träumen einsammeln kann. Und dann schauen wir mal, ob wir zu dieser ominösen Insel der Jugend hinkommen. Gute Nacht... oder so.

Timberwere:
Als wir – ich hätte beinahe gesagt „aufwachten“, aber das genaue Gegenteil ist ja der Fall – als George uns also im Traum alle zusammengebracht hatte, fanden wir uns in einer grauen Segelyacht wieder, die, weil kleiner, einfacher zu handhaben war als ein ausgewachsenes Schiff.

Ehe George uns zu der Insel führte, mussten wir ihm versprechen, nichts von dort mitzunehmen – nicht einmal Antoine und Marie, solange diese nicht von selbst die Insel verließen. Wir gaben alle unser Wort, aber das von Totilas genügte unserem Wyldfae-Freund nicht. Denn Totilas hat ja schon einmal einer Fee gegenüber einen Eid nicht gehalten – und dieser Wortbruch ist ihm anscheinend heute noch anzusehen. George war unerbittlich, und erst, als ich für Totilas bürgte, lenkte er ein.

Von der Fahrt selbst weiß ich gar nicht mehr so viel. Wie so oft bei einem Traum, sind nur noch einzelne Fetzen und unzusammenhängende Bilder übrig. Wir fuhren in unserem grauen Boot über das graue Meer. Ein Zirkus tauchte auf, an dem wir vorbeifuhren. Die Wellen wirkten überscharf, nicht richtig real. Die Segel unserer Yacht falteten sich auf einmal ineinander wie bei einem Escherbild. George nahm einen Spiegel und spiegelte den Wind in die Segel. Kurze Zeit lang standen drei Vollmonde am Himmel, wurden aber – zum Glück für Edward – sehr schnell zu Sicheln.

Und ich stellte mit einem Mal fest, dass mein Arm verbrannt war. Keinerlei Hinweis darauf oder Erinnerung daran, wie das geschehen war, Traumlokik eben. Aber Traumlogik hin oder her, weh tat das verdammte Ding trotzdem. Au. Aber irgendwie fühlte es sich auch richtig an. Nein! Tat es nicht!. Cólera. George, der irgendwie auch einen rußgeschwärzten, angekokelten Eindruck machte, erklärte jedenfalls, er habe das Feuer ausgemacht. Puh. Danke dir, kleiner Kumpel.

Irgendwann tauchte am Horizont eine Insel auf, und George, im Gegensatz zu mir nicht mehr verrußt, setzte in einer kleinen Bucht den Anker. Dann produzierte er von irgendwoher eine Thermoskanne mit Kaffee: immerhin müssten wir auf der Insel ja wach sein. George selbst werde mit dem Boot vor der Insel bleiben; sobald wir zurück wollten, müssten wir nur wieder einschlafen.

Tatsächlich ließ das starke Gebräu uns aufwachen: Das seltsame graue Meer war verschwunden, George und die Yacht ebenfalls, und wir standen am Ufer einer Karibikinsel, laut, lebendig, leuchtend. Kreischende Papageien, lianenbehängte Bäume, farbenfrohe Blüten, strahlender Sonnenschein und warme, freundliche Schatten.

Sagte ich „lebendig“? Alles hier lebte. Keine abgestorbenen Äste an den Bäumen, von völlig toten Bäumen ganz zu schweigen. Die Büsche trugen keine verwelkten Blüten, und es war kein Tierkadaver in Sicht. Für die meisten von uns – für mich jedenfalls – war es abgesehen davon eine ganz normale, exotische Karibikinsel, aber als Alex sich umsah, stellte er fest, dass er höchstens die Hälfte der Pflanzen hier kannte.

So oder so, es war einfach idyllisch, der perfekte Ort für einen entspannten Urlaub. Überhaupt waren wir alle – mit einer Ausnahme – herrlich entspannt. Mein Arm tat nicht mehr so weh, und es war einfach unmöglich, sich an diesem Ort nicht rundum gut zu fühlen. Die eine Ausnahme war Roberto, der Titanias Kette trägt, seit Edward sie ihm wiedergegeben hat, weil ihm das auf die Schnelle als der sicherste Ort dafür erschien. Die Kette jedenfalls, oder ihr Gefühl davon um Robertos Hals, war nicht entspannt. Sie gehöre einfach nicht hierher, erklärte unser Freund, als wir ihn auf seine offensichtliche Anspannung ansprachen. Es sei kein unangenehmes Gefühl, aber in der Kette verspüre er ein Gefühl von Ernsthaftigkeit, das nicht zu der restlichen relaxten Stimmung hier passen wolle. Auch warf die Kette an seinem Hals härtere Schatten als die weichen Schatten, die sonst hier überall zu sehen waren.

Während wir uns so unseren Weg über die Insel suchten, hörten wir irgendwann Säbelgeklirre in einiger Entfernung. Im Näherkommen sahen wir dann, dass auf einem waagrecht gewachsenen Baumstamm eine junge Frau in Seemannskleidung – Marie Parsen – sich ein Duell mit einem in ein Piratenkostüm gewandeten Kerl lieferte. Es war kein Training, kein Schaukampf, sondern bitterer Ernst, soviel stand sofort fest – aber trotzdem hatte das Ganze irgendwie ein... wie sage ich das... hollywoodartiges Gepräge. Hin und her wogte das Gefecht, bis Marie eine Liane packte und den Mann vor die Brust trat, so dass dieser zu Boden fiel. Der Pirat rief etwas von „Das wirst du bereuen!“ und rannte davon, während Marie ihm ein triumphierendes „HAHA!“ hinterherwarf.

Erst dann, als sie von ihrem Baumstamm herunterkletterte, bemerkte Marie uns, zu ihrer sichtlichen Überraschung. „Edward, was machst du denn hier?“
Edward erklärte, dass wir auf der Suche nach Antoine seien, aber den hätten die Piraten gefangengenommen, erwiderte Marie. „Wir werden ihn schon raushauen“, fügte sie dann noch, ziemlich nonchalant und gleichzeitig völlig überzeugt, hinzu.
Das war dann der Moment, wo Edward seiner Mutter klarmachte, dass Antoine vor richtigen Problemen stand.
„Ach, wegen der Verhandlung“, antwortete diese, noch immer ganz locker. „Ja, da kam so ein Sturmvogel deswegen. Der müsste demnächst wieder auftauchen; er weiß, wo Antoine ist.“
Der Sturmvogel, stellte sich heraus, hatte Antoine die Vorladung zur Gerichtsverhandlung gebracht, aber sich nicht näher dazu geäußert. Marie ging also davon aus, dass es sich dabei um die Sache mit den Drogen handele. Das sei noch das Harmlosere, hielt Edward dagegen.

Natürlich fragten wir Marie weiter aus. So erfuhren wir, dass sie auf der Kreuzfahrt mit der Titania tatsächlich, wie wir ja schon erfahren hatten, hier vor Anker gegangen waren. Bei der Erkundung der Insel hatten die beiden sich getrennt: Während Antoine nach Kräutern suchte, war Marie über einen Brunnen gestolpert und hatte daraus getrunken, einfach weil sie durstig war, nicht weil sie gewusst hatte, um was es sich da handelte.
Antoine habe dann diese Kräuter gefunden, die für seine Zwecke geradezu ideal geeignet waren, habe aber der Insel versprechen müssen, niemandem zu sagen, wo er sie her habe.

Die Insel sei einsam, erklärte Mrs. Parsen noch, ihr sei langweilig. Es sei ja nie jemand da. Naja, wobei, jetzt wären die Piraten da. Die seien ihnen gefolgt, Miguel de Sangrado habe da diese Fehde mit Fritz von Wille. Wie die Piraten denn überhaupt zu der Insel hatten gelangen können, wollten wir wissen. Oh, Sangrado habe inzwischen herausgefunden, wie man rückwärts gegen den Wind kreuze.

Cólera y mierda. Weiß denn inzwischen jeder, wie das funktioniert?
„Na ihr wisst es doch auch“, konterte Marie leichthin, als Edward genau dieser Kommentar (allerdings ohne die spanische Einlassung und deutlich grummeliger) herausrutschte.
„Wir haben Experten gefragt“, knurrte Edward.
„Vielleicht hat Sangrado auch einen Experten gefragt?“, lächelte seine Mutter.

Irgendwie nahm Mrs. Parsen die ganze Sache ziemlich leicht. Nur eines brachte sie in Rage. Da sei diese Piratenbraut, oder Opernsängerin, oder beides, Sangrados Tochter oder so, Esmeralda mit Namen, die ein Auge auf Antoine geworfen habe. Maries Augen blitzten gefährlich, als sie das sagte, also lenkten wir ab, indem wir sie nach dem Mann fragten, der derzeit das Kommando über die Titania innehat. Der erste Maat sei sehr nett, sagte Marie überzeugt: ganz anders als der Kapitän, dieser Arsch.

Das war der Moment, in dem der bereits erwähnte Sturmvogel zurückkam. Er schüttelte indigniert die Federn, als er feststellte, das zwei der drei Richter den weiten Weg zurückgelegt hatten. Dann könne das Gericht ja jetzt hier zusammenkommen. Nein? Schade aber auch.

Wo Antoine sei, wollten wir von dem Vogel wissen. Im Lager der Piraten, antwortete der, dort werde er von dieser Frau besungen. Na dann solle er uns doch bitte den Weg dorthin zeigen, forderten wir ihn auf. Das tat der Vogel, aber während er langsam vorausflog, hörte man ihn schimpfen: „Sommerfeen. Wyldfae. Menschen. Es ist doch immer dasselbe.“

Der Vogel sei ständig am Zetern, vertraute Mrs. Parsen uns an. Ganz wie Edward. Marie grinste ihren Sohn an, als sie das sagte. Aber Edward könne man mit Kuchen ruhigstellen – den Vogel vielleicht auch? Aber hier gab es keinen Kuchen – höchstens Kräuter. Und nein, Kräuter würde der Vogel definitiv nicht bekommen, erklärten wir bestimmt –  immerhin hatten wir versprochen, nichts von der Insel mitzunehmen.
„Och, die Insel hätte sicherlich nichts dagegen“, befand Marie.

Hmmmm. Unser Versprechen konnten wir natürlich nicht brechen. Aber wenn die Insel eine Persönlichkeit hatte und Marie und Antoine mit ihr gesprochen hatten, dann konnten wir auch mit ihr reden. Und vielleicht konnten wir sie – ihren Avatar, um genau zu sein – mitnehmen zur Gerichtsverhandlung, damit sie dort ihre Aussage machen und Antoine entlasten könnte?

Aber erst einmal mussten wir Antoine befreien. Also auf zum Lager der Piraten.
Schon von weitem hörten wir einen Chor aus Männerstimmen, die ein Seemannslied sangen, darüber ein klarer Opernsopran. Im Näherkommen sahen wir dann auch die Szenerie dazu: Ein Lagerfeuer am Strand, neben dem die singenden Piraten – sechs an der Zahl - standen. Ein großer Felsen, an den Antoine gefesselt war, einen trotzigen Ausdruck im Gesicht, während eine schwarzhaarige Frau in einem grünen Kleid vor ihm stand und ihn ansang. Am Strand lag ein Ruderboot, mit dem die Piraten offensichtlich an Land gekommen waren, auf das im Moment aber niemand achtete.

Uns hatte auch noch niemand bemerkt. Alex nickte mit dem Kinn zu dem Boot hin und machte sich dann in diese Richtung auf. Edward hingegen... von Edward kam plötzlich ein lautes „Arr! Auf sie!“
Das ließ uns alle stutzen, und als wir erstaunt zu ihm hinsahen, war seine Kleidung mit einem Mal piratenartiger geworden: ein weißes Rüschenhemd mit V-Ausschnitt, eine schwarze Pluderhose, schwarze Stiefel und ein roter Schärpengürtel.

Ehe wir ihn aufhalten konnten, war Edward schon mit festen Schritten zu der dunkelhaarigen Piratin geeilt, hatte sie umfasst und küsste sie leidenschaftlich. Deren Männer waren überrascht, aber nicht so überrascht, dass sie nicht alle ihre Säbel gezogen hätten. Und auch die Frau selbst war nicht so überrascht, dass sie Edward nicht eine schallende Ohrfeige gegeben hätte.

Edward lächelte die junge Dame an, und er klang wie der charmanteste Mantel-und-Degen-Held, den Hollywood je gesehen hat. „Mein Name ist Edward, und ich will Euch singen hören, schöne Lady!“
Totilas warf eine Herausforderung in den Raum: dass Esmeralda gar nicht singen könne, denn wenn sie es könnte, dann würde sie es jetzt schon tun.

Dieses ganze Gerede von Musik, und von einer singenden Dame... Da stand eine alte Gitarre an einen der Sitzsteine gelehnt, und mit einem Mal überkam mich der unbändige Drang, Esmeraldas Gesang zu begleiten oder am besten gleich dem Paar zum Tanz aufzuspielen. Es war völlig selbstverständlich, dass ich das tat, denn ich war Joaquin el guitarero, und das da drüben war meine Gitarre!

Also zögerte ich nicht lange, schnappte mir das Instrument und spielte auf, eine feurige spanische Melodie in vollendeter Perfektion – und das, wo ich doch eigentlich gar keine Gitarre spielen kann. Aber in dem Moment war ich ja auch felsenfest davon überzeugt, Joaquin zu sein und nicht Ricardo. Und Edward und Esmeralda begannen tatsächlich, zu meiner Musik zu tanzen.

Roberto zog sein Handy heraus, das hier im Nevernever natürlich keinen Empfang hatte. Aber es funktionierte immerhin soweit, dass er Musik damit abspielen konnte... einen aufdringlichen und so gar nicht zur Szenerie passenden Hip Hop-Beat.
Daraufhin ging Esmeralda singend auf Roberto los, und auch Edward stürmte zu ihm hin, riss ihm das Handy aus der Hand und zertrat es mit einem Knurren von wegen „Ich will die Dame ungestört singen hören!“

Die anderen nutzten diese Ablenkung, um zu dem Ruderboot zu gelangen. Señorita Sangrado bekam davon zwar nichts mit, ihre Gefolgsleute aber sehr wohl, und so gingen die sechs Männer auf die Gruppe am Boot los. Wieder wirkte der Kampf ernsthaft, aber doch auch irgendwie hollywoodesk. So schien einer der Piraten beispielsweise unter Rückenschmerzen zu leiden, und im Kampf gab Totilas dem Kerl einen Tritt. Daraufhin ging dieser erst zu Boden, richtete sich dann aber mit einem seligen Lächeln und einem „sie sind weg!“ wieder auf – und ließ unseren White Court-Kumpel ab dem Moment in Ruhe.

Während unsere Freunde sich am Boot mit den Piraten prügelten, diskutierten Edward und ich mit Señorita Esmeralda. Edward schien ihr besser zu gefallen als Antoine, zumal dessen Herz ja auch vergeben war, wie die junge Dame dann einsehen musste, aber nun wollte sie den Sommerfae töten, weil er zur Crew des verhassten Fritz von Wille gehöre. Nein, versicherten wir ihr, Antoine sei lediglich ein Passagier auf dessen Schiff. Aha, ein Passagier?, triumphierte die Piratin, dann habe er Geld, und das müsse man ihm abnehmen! Aber auch das konnten wir ihr ausreden, unter anderem deswegen, weil Edward sie schließlich noch galant nach Miami einlud, ehe die Piraten und ihre Anführerin in ihrem Boot wegruderten.

Edwards Verhalten ließ mich wieder blinzeln. Was war da nur in meinen Freund gefahren?
Hmpf. Vermutlich so ziemlich dasselbe, was auch in mich gefahren war, stellte ich fest. Und da fiel mir auch wieder ein, woher der Name „Miguel de Sangrado“ mir so bekannt vorgekommen war. Vorletztes Jahr, während des Filmdrehs und der Sache mit den Bucas, hatte ich doch diesen kinoreifen Traum aus der Sicht eines guitarero namens Joaquin, der mit seinen Freunden ein wildes Mantel-und-Degen-Abenteuer erlebte. Und in diesem Traum kamen auch ein alter Pirat namens Miguel de Sangrado und seine Tochter Esmeralda vor... Tío. Das versteh einer.

In dem ganzen Chaos hatten Antoine und Marie sich abgesetzt. Aber dank des Sturmvogels, der sich missmutig zeternd auf einem Ast in der Nähe niedergelassen und das Schauspiel beobachtet hatte, fiel es uns nicht schwer, ihre Spur wieder aufzunehmen.
Wir fanden die beiden ein Stück entfernt. Als er Antoine erblickte, keifte der Vogel sofort los, der Fae habe eine Vorladung erhalten und habe sich gefälligst bei Gericht einzufinden. In dieselbe Richtung argumentierten wir auch, allerdings nicht ganz so lautstark. Und vor allem wollten wir wissen, was Antoine selbst zu der ganzen Sache zu sagen habe.
Bezüglich der ersten Anklage, der Sache mit den Drogen, erklärte Antoine, sei er unschuldig, damit habe er nichts zu tun. Und was den zweiten Vorwurf beträfe, den mit der Entweihung der Insel: Da habe diese ausdrücklich erklärt, dass es ihr nichts ausmache.

Das mussten wir schon von der Insel selbst hören. Aber wir wollten ja ohnehin mit ihr reden. Zuerst aber befragten wir Antoine noch etwas ausführlicher zu dem Vorfall mit dem Scarlet. Der Fae sei an dem Abend in Pans Palast gewesen, sagte er, habe das Zeug sogar noch im Vorratsraum herumstehen sehen. Colin habe ihn mehrmals in den Vorratsraum geschickt, um Dinge für ihn zu holen, Antoine sei aber nicht auf die Idee gekommen, ihn zu fragen, warum Colin nicht selbst gehe.

Beim ersten dieser Botengänge habe das Scarlet bereits dort im Raum gestanden. Er hätte sich wohl besser darum kümmern sollen, um was es sich bei diesem ihm unbekannten Zeug handelte und wie es dort hingekommen war, gab Antoine zu, aber Colin habe ihn so sehr herumgescheucht, dass er gar nicht zum Nachdenken gekommen sei.
Als dann am Strand reihenweise die Leute durchdrehten und es Tote gab, sei Antoine abgehauen, denn es sei ihm klar gewesen, dass sie die Sache ihm anhängen würden.
„Dann solltest du dir vielleicht einen anderen Job suchen“, knurrte Edward, aber darauf sprang Antoine nicht so wirklich an. Es gebe ja nichts, was er sonst könne. Hmpf.

Na gut. Dann war es jetzt also an der Zeit, mit der Insel zu reden. Das tue man am besten in deren Herzen, sagte Marie. Aber wir dürften keinesfalls aus dem Brunnen trinken. Nein, natürlich nicht, das war uns doch ohnehin klar, und das hatten wir ja auch schon George versprochen.

Das Zentrum der Insel war ein idyllischer Platz, umringt von Bäumen und Blüten und von der Sonne betrahlt. In dessen Mitte ein kleiner, sanft plätschernder Brunnen. Antoine klopfte daran, und kurze Zeit später erschien eine humanoide, etwa kindsgroße Gestalt. Ein Baumwesen, und da wir ja alle den Film Guardians of the Galaxy gesehen haben, kam uns sofort irgendwie der Gedanke an Groot. Nur viel kindlicher im Wesen, wie sich dann herausstellte. Und mit deutlich größerem Wortschatz.

Das Wesen begrüßte uns freundlich, vor allem Antoine, denn dass es Antoine mochte, war nicht zu übersehen. Aber es freute sich riesig über die Gesellschaft: neue Gesichter, neue Menschen, hier in der Einsamkeit!
Irgendwie ergab es sich, dass ich größtenteils das Wort führte, also fragte ich zuerst, wie wir das Wesen denn nennen sollten. „Jugend“, kam die Antwort. Also gut.

Wie sich herausstellte, hatte Jugend tatsächlich kein Problem damit, dass Leute zu ihr kamen, ganz im Gegenteil. Jede Unterbrechung der Einsamkeit war mehr als willkommen. Und es hatte Jugend auch tatsächlich nicht gestört, dass Antoine die Kräuter auf der Insel gepflückt, noch dass Marie aus seinem Brunnen getrunken hatte. Der perfekte Entlastungszeuge für den zweiten Anklagepunkt also!

Dummerweise jedoch erklärte Jugend, es könne seine Insel nicht verlassen. Mierda. Aber gut, wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, muss der Prophet eben zum Berg. Ob es ein Problem damit gebe, dass für eine Gerichtsverhandlung weitere Personen die Insel beträten? Aber mitnichten, freute sich Jugend, mehr Leute!!
Also baten wir den Sturmvogel, alle Teilnehmer zu informieren, dass der Ort des Hohen Gerichts nach hier verlegt werde; der vorher festgelegte Zeitpunkt bleibe unverändert.
Etwas grummelig, aber bereitwillig, zog der Vogel ab.

Uns fiel indessen ein, dass wir hier auf der Insel ja nichts würden essen können, ohne unser Wort zu brechen – es sei denn, wir wären uns sicher, dass wirklich alles, was wir hier zu uns nähmen, hier auch wieder ausgeschieden würde. Und genau das können wir eben nicht garantieren. Aber mit Maries und Antoines Boot können wir ja auf eine der Nachbarinseln, oder vielleicht gibt es ja auch an Bord der Titania etwas zu essen.

Alex will indessen meine die Gitarre reparieren, die unter der Rangelei am Strand etwas gelitten hat. Meine Erinnerungen sind unklar, aber habe ich die nicht irgendwann einem der Piraten über den Kopf gezogen? Oder Roberto, weil sein Handyklingelton so an meinen Nerven zerrte?

Hier sind wir jedenfalls jetzt. Gut zwei Tage haben wir noch, bis das Gericht hier abgehalten wird, und wir müssen uns die Zeit bis dahin irgendwie vertreiben – ohne unser Wort zu brechen, versteht sich. Vielleicht sollten wir einfach grundsätzlich auf eine der anderen Inseln wechseln, aber Jugend, das arme Ding, freut sich so über Gesellschaft, die will ich ihm nicht entziehen.

Außerdem wissen wir noch gar nicht, ob überhaupt alle maßgeblichen Teilnehmer am Gericht einen Weg haben, auf die Insel zu kommen. Aber hey, es sind Feen. Die werden schon einen Weg finden. Wenn sie dann da sind, müssen wir sie nur sehr genau im Auge behalten, vor allem Colin. Ich traue dem keinen Millimeter weit, und ich will nicht, dass der einen Weg findet, die Insel für seine Zwecke zu nutzen.

Roberto tigert übrigens mit zunehmend schlechter Laune hier am Strand entlang. Ich fragte ihn, was denn los sei – aber das hätte ich mal besser gelassen. Denn er meinte etwas von „Drei Tage... und Dee ist nicht hier. Und ich kann sie auch nicht erreichen und ihr sagen, was los ist!“
Au. Und ich hatte mir solche Mühe gegeben, nicht an Dee zu denken. Mierda.

Timberwere:
Ricardos Tagebuch: Proven Guilty 3

Römer und Patrioten, das Nevernever ist ja noch seltsamer, als ich dachte. Aber hey, George ist involviert. Also sollte ich mich eigentlich nicht wundern, dass komische Dinge mit Träumen passieren. Und es hätte schlimmer sein können, wenn ich ehrlich bin. Auch wenn ich heute eine Seite an George gesehen habe, die mir gar nicht gefällt.

Wir haben ja versprochen, nichts von der Insel wegzunehmen, was bedeutet, auch keine Früchte zu pflücken oder aus Bächen zu trinken oder andere Stolperfallen dieser Art. Deswegen beschlossen wir, zu der anderen Insel hinüberzurudern, die wir ein Stück entfernt sehen konnten. Im Näherrudern erkannten wir, dass über dem Ufer der Insel, mit schweren Treibankern befestigt, ein Luftschiff schwebte. Und ich kannte dieses Schiff. Es war die Vaca des Nueves, die Wolkenkuh, die damals in meinem verrückten Traum ebenfalls vorgekommen war. Unwillkürlich entfuhr mir ein „Oh oh“, was natürlich die Jungs umgehend zu der Frage „Wem gehört das Schiff?“ veranlasste. Da rutschte mir doch glatt ein „Mir!“ heraus, ehe ich mit „Naja, indirekt jedenfalls“ gegenzusteuern versuchte. Das war natürlich der Moment, in dem ich von meinem damaligen Traum berichten musste, den ich ja aus der Egoperspektive dieses Joaquin erlebt hatte. Ich konnte die Handlung nur grob zusammenfassen, denn schon wurden wir von der Wolkenkuh mit einem fröhlichen „Ahoi da unten!“ begrüßt und an Bord eingeladen.

Die Gestalt, die uns an Bord holen ließ, erkannte ich aus meinem Traum als Francine, die Gnomin und Joaquins Liebste. Sie war ziemlich überrascht, dass ich nicht Joaquin war, denn aus der Ferne habe sie mich für ihren Gemahl gehalten. Aber bei aller Ähnlichkeit, Joaquin trage einen Bart, und ob wir Zwillingsbrüder seien? Wirklich heilfroh, dass das Verwechslungsspielchen nicht bis ins letzte Extrem ging, redete ich mich mit einem gemurmelten „so was in der Art“ heraus.

Joaquin sei nicht hier, klärte Francine mich auf: Er sei auf der Suche nach Esmeralda, die sich wegen dessen Erforschung seiner minotaurischen Wurzeln mit Maurice gestritten habe und danach beleidigt abgezogen sei.
Aber zum Essen lud die kleine Gnomin uns ein, wo wir schon einmal hier waren. Es gab Kaninchen in Biersauce, serviert von einer Köchin, an die ich mich vage erinnern konnte, ebenso wie an die seltsamen „Kuckuck“-Rufe, die gelegentlich durch das Schiff schallten.

Es waren aber nicht nur die „Kuckuck“-Rufe, die massiv seltsam waren, sondern die ganze Situation. Ich schlief doch nicht – George hatte uns zwar im Traum hierhergesegelt, dann aber aufgeweckt –, also warum begegnete ich den Gestalten aus meinem damaligen Traum jetzt hier in wachem Zustand? Selbst wenn das hier das Nevernever war?

George. George würde mir vielleicht mehr sagen können. Also zog ich mich in eine stille Ecke in einer Kammer der „Wolkenkuh“ zurück und rief nach meinem kleinen Traumfresser-Freund. George erschien prompt, begrüßte mich fröhlich und sah sich dann ganz begeistert – und gierig – nach dem ganzen Futter hier um. „Sooooo lecker!“ Wenn ich ihn nicht daran gehindert hätte, dann hätte George vermutlich hier und jetzt angefangen, das Schiff aufzufressen. So aber einigten wir uns auf einen Besen samt zugehörigem Putzeimer, der vergessen in einer Ecke herumstand und den der kleine Oneirophage genüsslich aufschlabberte, während ich ihm Fragen stellte.

Ja, ich war definitiv wach, erklärte George. Und nein, er wisse nicht, wer diesen speziellen Traum gerade träume, es könnten eine Menge Leute sein. Mein eigener Traum war es jedenfalls auch schon deshalb nicht, weil ich gar nicht merkte, wie George den Eimer und den Besen fraß. Gut, bei etwas so Kleinem hätte es mit ziemlicher Sicherheit nicht wehgetan, anders als bei der Spieluhr damals (brrrr!), aber ich merkte es überhaupt nicht.

Wir waren gerade noch am Reden, als ein Schiffsjunge in die Kammer kam – bei meinem Glück sollte er das Deck schrubben und wollte den Eimer und den Besen holen –, George erblickte, große Augen machte, sich bekreuzigte, etwas von „Dämon“ murmelte und wieder hinausstürzte.

Ehe ich George dazu bringen konnte, sich sicherheitshalber besser rar zu machen, öffnete sich die Tür zu der Kammer erneut, und Mlle. Francine kam herein. Sie zeigte dieselbe Reaktion auf George wie der Schiffsjunge, und nichts, was ich tun oder sagen konnte, half: Wir wurden unverzüglich von der „Wolkenkuh“ komplimentiert.

Und es stimmt schon irgendwie. In dem Moment sah mein kleiner Freund auch für mich, ehrlich gesagt, ziemlich gruselig aus, mit seiner schattenhaften Form, den spitzen, gefletschten Zähnen und dem gierigen Blick. Ich gebe zu, einen Traumfresser auf ein nachgewiesener- oder zumindest vermutetermaßen aus Traumstoff bestehendes Schiff mit einer nachgewiesener- oder zumindest vermutetermaßen aus Traumstoff bestehenden Mannschaft zu holen, war nicht gerade die schlaueste Idee, die ich je hatte.

Unten auf der Insel sammelten wir dann, wie geplant, Nahrungsmittel. Eines davon war ein großes Chamäleon, das sprechen konnte, wie sich herausstellte, und dessen „ich schmecke ganz schlecht, ehrlich!“ tatsächlich eine wirksame Abschreckung für uns darstellte. Nach dieser Begegnung hielten wir uns dann doch lieber an Früchte.

Als wir von der Insel wegruderten, sahen wir, dass die „Vaca des Nueves“, die weiterhin an ihrem Ankerplatz schwebte, Gesellschaft bekam. Eine im Vergleich zu dem behäbigen Handelsluftschiff definitiv mitlitärische Galeone kam in Sicht, während uns von der „Wolkenkuh“ aus ein kleines Beiboot hinterherflog. Offensichtlich wollte Mlle. Francine sehen, wo wir herkamen, und uns vermutlich auch im Auge behalten. Mit uns reden wollten sie offensichtlich nicht, denn sie hielten schön ihren Abstand.

Beim Anlegen an der Insel der Jugend sahen wir ein drittes Schiff: das Piratenschiff, zu dem Esmeralda de Sangrado und ihre Leute sich zuvor zurückgezogen hatten. Jetzt nahm es Kurs auf die „Vaca des Nueves“ auf der anderen Insel drüben. Das Militärschiff war nicht mehr zu sehen; es hatte sich anscheinend versteckt, um das Überraschungsmoment auf seiner Seite zu haben, denn plötzlich kam es aus einer Bucht geflogen und feuerte auf den Piraten. Sangrados Schiff drehte sofort ab, woraufhin das Militärschiff die Verfolgung aufnahm und beide schon bald aus unserem Gesichtsfeld verschwunden waren.

Zurück auf der Insel ergingen wir uns in diversen Theorien über den Traum. Mich bewusstlos zu schlagen, würde wohl nicht sonderlich viel helfen – ganz abgesehen davon, dass ich mich ganz entschieden dagegen verwahrte. Aber wenn nicht ich derjenige war, der diesen Traum gerade träumte, wer konnte dann davon wissen? Naja, alle, die vielleicht mein Tagebuch gelesen haben könnten, grübelte ich. Also, auch wenn es natürlich eigentlich höchst privat ist und ich nicht hoffe, dass jemand darin herumschnüffelt, theoretisch Yolanda, Alejandra, die Putzfrau, meine Nachbarin Mrs Carver sowie deren Tochter, die auch gelegentlich auf Jandra aufpasst.

Dann bekamen wir wieder andere Besucher: Ein weiteres Wolkenschiff warf über der Insel der Jugend seinen Anker. Es handelte sich um eine Gruppe von Personen, die ich auch schon aus meinem Traum kannte: Dottore Carlotta Rapaccini und ihre Truppe von Forschern waren ganz begeistert von dem neu entdeckten Archipel. Im Schlepptau hatte die elfische Wissenschaftlerin auch einen Priester, Pater Antoninus. Der wiederum wollte nicht so dringend forschen, aber unbedingt Jugend zum Christentum bekehren, sobald er den ersten Blick auf das Baumkind geworfen hatte. Es war Totilas, dem es gelang, den guten Pater davon abzubringen, indem er dem Priester glaubhaft machte, dass wir auf einer geheimen Mission des Vatikans hier seien und dass es dieser Mission schade, wenn er jetzt hier missioniere.

Dottore Rapaccini wurden wir los, indem wir ihr wahrheitsgemäß von dem sprechenden Chamäleon auf der anderen Insel erzählten. Diese wissenschaftliche Sensation wollte die Dame sich nicht entgehen lassen, und so zog die Gruppe wieder ab.

Irgendwann tauchten auch die Militärgaleone und das Piratenschiff wieder auf, erstere noch immer unerbittlich an der Verfolgung. Ebenfalls am Horizont erschien ein Segelschiff, das sich sehr schnell als der Fliegende Holländer herausstellte. Mit einem Gatling-Gewehr aus dem Bürgerkrieg – weiß der Himmel, wie sie an die gekommen sind, aber immerhin ist der Holländer schon sehr lange auf diesen Meeren unterwegs – feuerte das Segelschiff auf die fliegende Galeone und traf deren Ballons, woraufhin das Militärschiff langsam an Höhe verlor und es so aussah, als werde es bald  auf der Insel niedergehen.

Wir ruderten indessen zum Fliegenden Holländer hinüber – es war höchste Zeit, dass wir mal mit diesem ersten Maat sprachen!
Nachdem wir uns versichert hatten, dass unser bloßes Anbordgehen nicht bedeuten würde, dass wir unter denselben Fluch fallen würden wie die Mannschaft – und nein, anheuern lassen wollte sich keiner von uns, herzlichen Dank – trafen wir an Bord Suki Sasamoto, die uns bestätigte, dass der ganze Gerichtstross morgen hier einfallen wird.

Fritz von Wille selbst stellte sich als durchaus umgänglicher junger Mann heraus. Joseph Adlene kenne er nicht, sagte er: Der Nekromant habe ihn bislang nicht kontaktiert. Bezüglich Miguel de Sangrado begann der erste Maat des Holländers erst durchaus freimütig zu erzählen: Die Fehde mit dem Piraten bestehe bereits, seit er wisse, was Sangrado sei. Was er denn sei, wollte ich wissen. Aber in diesem Moment warf von Wille einen Blick auf Roberto und schien in diesem Moment zu erkennen, wer – oder besser, was – dieser war, und im Beisein von Titanias Richter war kein weiteres Wort aus ihm herauszubekommen. Also ruderten wir wieder zurück zur Insel, ohne Suki Sasamoto allerdings. Die sagte, sie wolle zurück nach Miami und dem Chef bescheid geben, dass es uns gut geht.

Die Anklage hatte ja etwas von „Schwächunng der Insel“ gesagt. Aber wann hat diese Schwächung genau begonnen? Und gibt es sie wirklich, oder war die ganze Anklage nur ein sorgfältig eingefädeltes, aber falsches Spiel von Sir Kieran und Edelia Calderón?
Um das herauszufinden, wirkte Edward ein entsprechendes Ritual, während Alex seine eigenen Fähigkeiten einsetzte. Beide bekamen dasselbe heraus: Es gibt tatsächlich eine Schwächung, und die stärkste Spitze geschah vor ziemlich genau fünf Jahren, gefolgt von kleineren Ausschlägen zwischendrin.

Mierda. Das vor fünf Jahren war dann wohl Maries Trinken aus der Quelle der Jugend, und bei den kleineren Ausschlägen muss es sich dann wohl um die Gelegenheiten handeln, zu denen Antoine hier Kräuter gepflückt hat.
Aber die Idee zu einem Experiment kam uns – Roberto, um genau zu sein. Wenn Mrs Parsen eine Verbindung zu der Insel hat, besteht diese dann auch weiterhin, wenn Marie sich von der Insel entfernt? Um das zu testen, ruderten wir  hinaus und ein Stück von der Insel weg. Dabei stellten wir fest, dass die Verbindung auch dort draußen noch zu spüren ist – aber gut, das war ja auch keine sonderlich weite Entfernung.

Viel interessanter war, dass wir von dort draußen ein Beiboot des Militärschiffs entdeckten, das an einer anderen Stelle der Insel angelegt hatte. Natürlich ruderten wir schleunigst hin, um mit den Leuten zu reden.
Die Matrosen hatten gerade ein Feuer entzündet und waren dabei, Früchte zu pflücken.
Glücklicherweise war der Kapitän ein echter spanischer Edelmann, wie man ihn sich gemeinhin so vorstellt, und so gelang es uns, ihn zu überzeugen, dass die Insel hier eine Energie besitze, der er schade, wenn er hier Obst pflücken ließe, und so machten auch er und seine Leute sich auf zu der nächsten Insel.

Inzwischen ist es Abend geworden, und so haben wir – selbstverständlich unter Einhaltung unseres Versprechens – selbst ein Lager aufgeschlagen. Nach dem Abendessen (natürlich aus Mitgebrachtem) habe ich dann alles aufgeschrieben, was heute so passiert ist, und jetzt ist es ziemlich spät geworden. Schlafenszeit. Mal sehen, ob ich George nochmal erwischen kann. Im Traum ist es vielleicht etwas besser als auf der „Wolkenkuh“.

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Gähn. Guten Morgen. Einmal strecken, bitte.
Ich habe George heute Nacht nochmal getroffen und etwas eingehender befragt. Er konnte mir sagen, dass dieser Ort, diese Traumwelt, wo Spanien „Escamandrien“ heißt und Frankreich „Chartreuse“, nichts Vergängliches ist und nichts, was ich alleine erträumt habe, sondern eine permanente Welt namens „Faurelia“, die immer existiert und in die sich theoretisch jeder hineinträumen kann.

Wie genau man dorthin kommt, das wusste George nicht. Das hätten die Traumfresser noch nicht herausgefunden. Und da war es wieder, dieser bedrohliche Unterton mit den vielen scharfen Zähnen, denn unter dem Gesagten klang unmissverständlich heraus, dass die Traumfresser den Weg nach Faurelia nur allzu gerne finden würden. Denn eben weil diese Traumwelt permanent ist, schmeckt sie offensichtlich besonders lecker und ist besonders verlockend für die Oneirophagen. Natürlich... damals bei der Sache mit Ruiz waren die permanenten Welten, zu denen Antoines Drogen den Träumern Zugang verschafften, ja auch besonders nahrhaft für George und seine Genossen.

Na gut. Mal sehen, was der Tag heute bringt. Wir müssen auf jeden Fall nochmal mit Jugend reden, und später kommt ja auch das Hohe Gericht hier an.

Timberwere:
Aaah! Antoine, dieser verantwortungslose Fae, hat Jugend Poker beigebracht! Ich meine, wenn ich es recht betrachte, ist das keine so große Katastrophe, aber Jugend ist ein Kind, verdammt noch mal! Und dem würde ich ebenso wenig jetzt schon ein Glücksspiel beibringen wie Alejandra! Sie spielten zwar nicht um Geld oder sonst eine Wertsache, sondern nur um Kieselsteine, aber trotzdem. Seufz.

In Sachen Verfahrensplanung und einer möglichen Verteidigung für Antoine haben wir uns vorhin zwar lange und eingehend unterhalten, aber mit keinem echten Ergebnis. Oder zumindest mit keinen großartig neuen Erkenntnissen. Wir werden wohl tatsächlich einfach sehen müssen, wie es läuft. Von Colin als Verteidiger erwarten wir uns, wie schon das eine oder andere Mal erwähnt, nicht sonderlich viel. Andererseits werden wir uns, wenn das Verfahren einmal begonnen hat, schwerlich in den Beweisvortrag einmischen können. Und Roberto und Edward als Richter könnten natürlich theoretisch völlig willkürlich und nach Nasenfaktor urteilen, aber ein derart deutliches Missachten der vorgelegten Punkte hätte auch wieder ganz eigene Konsequenzen, die keiner von uns eingehen möchte.

Dass die Schwächung der Insel tatsächlich besteht und nicht einfach nur erfunden wurde, ist natürlich ein weiterer extrem ungünstiger Faktor. Denn das wiederum heißt, dass...

Da ruft wer.
Es sind Schiffe in Sicht!

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Nur ein paar schnelle Worte, während ich hier am Strand stehe und das Spektakel beobachte. Denn ein Spektakel ist es. Um die ganzen Teilnehmer herzubringen, brauchte es mehr als den Fliegenden Holländer. Der hatte noch weitere Schiffe im Schlepptau, und es kam wirklich jeder. Pan. Seine Ritter. Seine Satyre. Überhaupt fast sein ganzer Hofstaat, hatte ich den Eindruck. Lady Fire in einem eigenen kleinen Boot, das anscheinend entweder aus einem feuerfesten Material bestehen oder sonst irgendwie daran gehindert werden musste, in ihrer Gegenwart in Flammen aufzugehen. Sergeant Book. Eine ganze Schar von Wyldfae. Catalina Snow, auf ihre kühle Weise amüsiert, inmitten des Trubels. Jetzt sind sie gerade dabei, die Schiffe zu entladen und ein Lager einzurichten.

Dass wir so viele Leute hergerufen haben, kommt mir inzwischen vor wie Han-Solo-Klasse, Kategorie II. Mindestens.

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Oh Mann. Mir fallen die Augen zu. Aber ich bin noch viel zu aufgekratzt. War das eine Feier. Eine echte Pansfeier. Da drüben sind auch noch diverse Unverwüstliche am Tanzen, aber ich habe genug.

Die Vorbereitungen hatten Pans Leute ja schon den ganzen Nachmittag lang betrieben, Vorräte von den Schiffen geschleppt und was nicht alles. Mit Einbruch der Dunkelheit rief dann eine Flöte zum Tanz, unwiderstehlich, und das rauschende Fest begann.

Vorher allerdings gab es eine... unschöne Konfrontation mit Lady Fire. Natürlich mit Lady Fire. Wann lerne ich es endlich?!

Wir sahen, wie Pan etwas zu Colin sagte, der daraufhin zu Lady Fire stapfte und dieser augenscheinlich Pans Worte weitergab. Lady Fire explodierte förmlich, schrie etwas, stürmte davon – und zündete einen Baum an. Marie wollte ihr nach, aber die Sommerfae schien so aufgebracht, und ich hatte ja irgendwie immer noch die Hoffnung, doch noch vermitteln zu können. Diesen verdammten Streit endlich irgendwie aus der Welt räumen. Ehrlich gesagt, ich weiß nicht, was ich mir dabei dachte. Im Nachhinein wirkt es so unglaublich dämlich. Aber ich hatte das Gefühl, ich muss selbst mit ihr reden.

Ich ging ihr also hinterher und sprach sie ganz vorsichtig an.

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Während er hinüberging, wuchs er, und so stand er in seiner wahren Gestalt, die des Satyrs, vor der Lady und herrschte diese an: „Jetzt reicht es. Das ist das zweite Mal, dass du das Gastrecht verletzt hast. Im Namen deiner Schuld bei mir: Verschwinde!“
Bei diesen Worten schrie Lady Fire auf, wurde zu einem Kometen und schoss davon.

Pan wiederum zuckte die Schultern und klatschte in die Hände. Es war Zeit für die Feier!
Und wie oben schon gesagt: Es wurde ein rauschendes Fest. Aber schrieb ich oben „unwiderstehlich“? Für mich und die meisten war es das zwar, aber so ganz alle ließen sich dann doch nicht mitreißen. Hurricane und Catalina Snow waren als Vertreter des Winters von Natur aus immun gegen das Sommertreiben, und Alex zog los, um den Brunnen zu bewachen, sobald sich die ersten Anzeichen für eine Feier bemerkbar machten.

Und Totilas? Dessen Dämon wurde von Pan ruhiggestellt, und zwar mit einem einzigen Fingeschippen. „Du hältst dich heute abend mal zurück, ist das klar?“, sagte der Herzog des Sommerhofs in befehlendem Tonfall, und ab dem Moment war der Dämon mucksmäuschenstill und völlig zahm. Woraufhin Totilas zwar mitfeierte, ich aber dennoch bemerkte, wie er immer wieder zu Colin hinübersah und diesen im Auge behielt.

Edward hingegen legte sich mit Pan an, und das konnte nicht gutgehen. Der Satyrherrscher brachte nämlich Jugend das Weintrinken bei. Das brachte mich noch mehr auf die Palme als Antoines Pokerlektionen am Morgen, und auch Edward schien das ganz und gar nicht gut zu finden, also schritten wir ein. Auf meinen Protest jedoch wurde Pan sarkastisch. „Ach, du bist jetzt also Experte für Feenkinder? Fein! Ich werde sie dir alle schicken!“ Da ich mir lebhaft vorstellen konnte, dass der Sommerherzog diese Drohung tatsächlich ernst machen würde, lenkte ich seufzend ein. Feige, ich weiß. Aber ich wollte wirklich nicht riskieren, dass eine Armee von kleinen Feen vor meiner Tür steht, wenn ich nachhause komme. Auch wenn Jandra das vermutlich spaßig fände.

Jedenfalls, Edward. Der riskierte auch nach Pans angesäuerter Reaktion weiter eine große Klappe, konnte den Mund einfach nicht halten. Woraufhin Pan wieder den Befehlston annahm, den er auch schon Lady Fire gegenüber an den Tag gelegt hatte. „Das ist jetzt schon das zweite Mal, dass du dich mir widersetzt – langsam reicht es!“
Mit seinen Hörnern gab er Edward daraufhin einen Kopfstoß, der diesen im wahrsten Sinne des Wortes panisch davonrennen ließ. Ich versuchte, ihm zu folgen, aber es gelang mir nicht, Edward einzuholen – und beruhigen hätte ich ihn in dem Moment sowieso garantiert auch nicht können. Unser Lykanthropenfreund stürzte sich ins Wasser und kraulte, völlig außer sich, auf die andere Insel zu.

Ab dem Moment gab es keine größeren Störungen mehr, sondern es wurde gefeiert. Ich selbst ließ mich zwar mitreißen, achtete aber darauf, unser Versprechen nicht zu brechen – und es wurden ja ohnehin die mitgebrachten Vorräte ausgeschenkt. Es gab auch keine weiteren Nymphen-Episoden. Nicht, dass Saltanda, die ebenfalls hier ist, es nicht kichernd angeboten hätte. Aber auch wenn es jetzt zu spät ist – diesen Fehler werde ich nicht nochmal begehen, herzlichen Dank.

Im Verlauf des Abends konnte ich dann nochmal ganz kurz mit Pan sprechen: Ich fragte ihn, ob ich wissen dürfe, was Colin zu ihr gesagt habe, dass Lady Fire so ausgerastet sei. Und was es mit der von Pan erwähnten zweiten Verletzung des Gastrechts auf sich habe.

Klar, erklärte der Sommerherzog: Er habe Colin geschickt, um Lady Fire daran zu erinnern, dass sie in seiner Schuld stehe. Die erste Verletzung des Gastrechts sei damals in seinem Palast geschehen, als Lady Fire uns aus dem Verlies befreit habe. Diese Verletzung habe er ihr damals ungestraft durchgehen lassen, weswegen sie in seiner Schuld stehe.

Mierda y colera! Nach allem, was ich gelernt habe, gibt es nichts, was Feen so sehr hassen, wie in jemandes Schuld zu stehen... und natürlich macht Lady Fire uns – mich! – dafür verantwortlich, dass diese Schuld jetzt auf ihr lastet. Oh, padre en el cielo, steh mir bei.

Die Feuer des Festes machen es hell genug, dass ich das alles schreiben konnte, aber über dem Meer ist es stockfinster. Stockfinster bis auf die Sterne am Himmel – und bis auf die andere Insel, die lichterloh brennt. Oh ciélo, jetzt wissen wir, wohin Lady Fire geschossen ist.

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Guten Morgen. Oder Mittag. Oder was auch immer. Ich fühle mich etwas zeitlos. Edward ist gerade zurückgekommen. Die Vaca des Nueves und die Militärgaleone hatten sich gestern abend noch von der brennenden Insel zurückgezogen und dabei Edward eingesammelt. Dessen Panik ist inzwischen abgeklungen, so dass er seine Richterfunktion nachher wird ausüben können.

Alex war auch da, um zu sagen, dass es am Brunnen die Nacht über ruhig geblieben ist. Allerdings hat er auch erzählt, dass der Wasserstrahl aus dem Brunnen weniger geworden ist. Die Anwesenheit der vielen Leute schwächt die Insel also weiter. Mierda.
Alex hat sich hier etwas ausgeruht, ehe er wieder losgezogen ist. Während der Verhandlung will er nämlich auch wieder Wache am Brunnen schieben – sicher ist sicher. Aber es geht gleich los – später mehr!

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Kurze Notizen, während ich hier sitze und der Verhandlung zuhöre; ich hoffe, ich komme später zum Ausformulieren, falls nötig.

Der erste Anklagepunkt, um den es gerade geht, betrifft Antoine und die Störung des Festfriedens durch die Drogen.
Antoine als Beschuldigter ist an Sir Anders gefesselt worden, der darüber ebenso unglücklich aussieht wie Antoine selbst.
Colin verteidigt eigentlich gar nicht so schlecht: Er bringt ziemlich gute Argumente für eine Intrige seitens des Red Court, basierend auf unserer Rückverfolgung der Substanz zu dieser Kneipe.
Antoine war gerade im Zeugenstand und hat erklärt, er habe nichts mit dem Red Court zu schaffen, habe er noch nie gehabt.
Jetzt hat Colin ruft diverse Zeugen aufgerufen, die Antoines Nicht-Verwicklung mit dem Red Court bestätigen.

Erstes Urteil: Antoine ist der Störung des Festfriedens für nicht schuldig befunden worden!

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Jetzt ist der zweite Anklagepunkt an der Reihe: gegen Sergeant Book wegen Verletzung seiner Aufsichtspflicht über die Insel.

Hurricane hat soeben als Ankläger dargelegt, dass die Lage eindeutig festliege.
Colin hat daraufhin dagegengehalten, dass den Richter exakt dasselbe Vorgehen an den Tag gelegt hätten, dass diese also nicht unvoreingenommen seien und dass folglich ein Verfahrensfehler vorliege.
Autsch. Aber wo er recht hat...
Und eigentlich ist das gar keine so schlechte Strategie.

Jetzt ruft Colin einen Zeugen nach dem anderen auf, die er alle befragt, ob sie eine Schwächung der Insel festgestellt hätten. Alle antworten sie mit „Nein“. „Dann kann es ja so schlimm nicht sein“, wiederholt Colin, „wenn sogar die Richter es für verantwortbar hielten, das ganze Gericht hierher zu beordern und eine eventuelle Schwächung der Insel in Kauf zu nehmen.“

Verdammt, wo ist Jugend? Ich kann den Kleinen nirgendwo sehen… Sollte der nicht hier sein? Immerhin geht es um ihn!

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Heh. Jetzt hat man mich auch in den Zeugenstand gerufen; mein suchendes Umsehen und murmelndes Fragen nach Jugend ist anscheinend nicht unbemerkt geblieben.
Colin fragte mich ebenfalls, ob mir eine Schwächung der Insel aufgefallen sein – was ich glücklicherweise wahrheitsgemäß mit „nein“ beantworten konnte... immerhin waren es Edward und Alex, die mit ihren Experimenten die Schwächung festgestellt haben, nicht ich. Außerdem gelang es mir, Jugend ebenso ins Spiel zu bringen wie die Tatsache, dass der Avatar der Insel nicht hier ist.
Alles sah sich um, aber der Kleine war nirgends zu entdecken, und niemand schien es zu wissen. Also wurde die Verhandlung vertagt, bis Jugend gefunden ist, damit dieser wichtige Zeuge auch befragt werden kann.

Wenn ich mich so umsehe, ist bis auf Sir Anders, der immer noch an Antoine gefesselt ist – wobei sie den jetzt nach dessen Freispruch gerade losmachen – nur Sir Kieran bei der Verhandlung. Wo sind denn Pans andere Ritter alle? Das scheint irgendwie auch niemand zu wissen.
Waren die gestern abend eigentlich bei der Feier? Ich glaube fast nicht, wenn ich mir das so überlege… Wie jetzt… Sommer richtet ein Fest aus, und die Ritter des Sommers nehmen nicht teil?

Ich habe Sir Kieran eben darauf angesprochen, aber er meinte, das Fest sei nicht für die Ritter gedacht gewesen, und sie hätten kein Interesse daran gehabt. Pan kam auch dazu und schickte Sir Kieran los, die anderen Ritter einzusammeln, die sollten auch an der Verhandlung teilnehmen.  Sir Kieran salutierte und zog los. Totilas ist ihm in einiger Entfernung unauffällig nach – gut so!

So, in der Nähe des Verhandlungsplatzes ist Jugend schon mal nicht. Dann muss ich jetzt wohl oder übel den Rest der Insel abs

Was ist das? Hornklänge!

Timberwere:
Es war das Kriegshorn des Sommers, das da geblasen worden war. So sagte jedenfalls Pan, völlig erstaunt, und wollte Colin losschicken, um nachzusehen, was da los war. Aber Colin war nirgends zu sehen. Sir Kieran ebensowenig, denn den hatte der Sommerherzog ja schon zuvor auf die Suche nach den anderen Rittern geschickt.

Was ich da noch nicht wusste, aber später erzählt bekam, war, dass Totilas, der Kieran gefolgt war, den Ritter dabei beobachtete, wie er im Wald mit Sir Anders sprach. Dieser hatte eine ziemlich unglückliche Miene aufgesetzt, und es fielen die Worte „noch nicht“. Totilas beobachtete die beiden weiter, und irgendwann stießen Edward und Roberto zu ihm.

Das war so ungefähr der Moment, in dem die beiden Fae mit den anderen Sommerrittern zusammentrafen und einer von ihnen das Kriegshorn des Sommers blies. Das war das Angriffssignal, mit dem ein heftiger Kampf zwischen den Sommerrittern und den Wyldfae ausbrach.

Ich selbst hatte mich ja gerade auf die Suche nach Jugend machen wollen, als das Horn ertönt war. Ich wusste zwar nicht genau, was das bedeutete, aber etwas Gutes konnte es nicht sein, also war es nur um so dringender, dass ich Jugend fand. Und das tat ich – auf einer kleinen Lichtung tief im Wald, die völlig offensichtlich als Ritualplatz diente. Inmitten eines Kreises aus hoch aufloderndem Feuer befanden sich das Baumkind, Marie Parsen, Sir Kierans Freundin Edelia Calderón... und Lady Fire. War ja klar. Außerhalb des Kreises hielten zwei Satyre Wache.

Edelia Calderón und Lady Fire waren dabei, irgendeine Santería- und Feen-Magie durchzuführen, soviel stand auf den ersten Blick fest. Weder Jugend noch Marie sahen so aus, als könnten oder dürften sie sich bewegen. Edelia wirkte hochkonzentriert. Schweißperlen standen ihr ebenso auf der Stirn wie Mrs. Parsen, und Flammen umzüngelten Lady Fire. Jugend sah irgendwie größer aus, älter, und an seiner Borke waren Blätter und Blüten gesprossen. Was auch immer sie da machten, sah ziemlich... rabiat aus, als würden der Natur mit Gewalt etwas entreißen, was so eigentlich nicht sein sollte.

Ich musste das Ritual irgendwie unterbinden. Aber durch den Flammenkreis würde ich nicht kommen, keine Chance, und die zwei Satyre sahen auch nicht so aus, als würden sie das zulassen. Die standen immerhin nicht umsonst da Wache.

Die beiden wurde ich aber wenigstens los, indem ich ihnen glaubhaft machen konnte, dass der Hornklang, den sie vorhin gehört hatten, das Kriegshorn des Sommers gewesen sei, und das Pan sie dringend brauche. Daraufhin zogen die Satyre ab, was an meinem eigentlichen Problem, dem Unterbrechen des Rituals nämlich, aber dummerweise nichts änderte. Ich versuchte es mit einem in den Ritualkreis geworfenen Stein, um Edelia abzulenken und hoffentlich zu unterbrechen, aber ich traf sie nicht, und sie wirkte auch so konzentriert, dass selbst ein Treffer sie vermutlich nicht aus der Fassung gebracht hätte.

Das brachte so nichts. Ich hatte keine Ahnung, ob sie in den nächsten Minuten damit fertig werden würde oder nicht, aber das Risiko musste ich eingehen. Alleine konnte ich hier nichts ausrichten, und irgendwie wirkte das Ganze auf mich so, als wären sie hier noch eine Weile beschäftigt, also rannte ich los, um die anderen zu suchen.

Meine drei Freunde hatten derweil dem Kampf zwischen Sommer und Wyld nicht lange zugesehen, sondern sehr bald selbst in die Auseinandersetzung eingegriffen. Totilas und Edward, indem sie kräftig auf Seiten des Wyld mitmischten, während Roberto, als Vertreter des Sommers und vor allem in seiner Funktion als Richter, Sir Anders zur Rede stellte, was um alles in der Welt hier los sei. Sir Anders wirkte noch immer mit der Gesamtsituation eher unzufrieden, gab aber seinem Richter bereitwillig (wenngleich etwas ungeduldig) Auskunft. Lady Fire führe mit Hilfe der Santería-Magierin ein Sommer-Ritual durch, um die Insel der Jugend ein für alle Mal an den Sommer zu binden. Die Verantwortung für etwas so Wichtiges gehöre in die Hände des Sommers, nicht des fahrlässigen Wyld. Das habe Books Versagen beim Schutz der Insel ja gezeigt. Die Idee dafür sei von Sir Kieran ausgegangen, der die übrigen Ritter von der Wichtigkeit des Plans überzeugt habe.

Auch wenn Sir Anders vielleicht mit dem Plan nicht hundertprozentig glücklich war, seinen Kampfgefährten beispringen wollte er doch allemal, und so stürzte er sich wieder in den Kampf, sobald Roberto ihn entließ. Es gab Verletzte - auch Tote, fürchte ich - auf beiden Seiten, aber letztendlich gingen die Wyld erfolgreich aus der Auseinandersetzung hervor.

Etwa zu dem Zeitpunkt stieß ich wieder zu den Jungs. Ich berichtete in aller Eile, was ich auf dem Ritualplatz gesehen hatte, die drei erzählten mir, was hier abgegangen war, und wir beschlossen, dass wir Alex brauchten. Also zogen wir gemeinsam zum Zentrum der Insel - wo wir unseren Freund reglos und in einer Art Trance gefangen vorfanden. Die beiden anderen Wächter des Brunnens, unser Trollfreund Bob sowie eine Seehexe, die Sergeant Book vor Beginn der Verhandlung hierher abkommandiert hatte, sahen genauso aus. Nur mühsam konnten wir Alex und die beiden Wyldfae aus ihrer Trance befreien. Colin sei es gewesen, berichtete Alex, sobald er wieder sprechen konnte. Der sei auf die Lichtung gekommen und habe kurz gestutzt. Dann habe er mit einem Achselzucken gesagt: "Schade, dich mochte ich irgendwie" und irgendwas gezaubert, woraufhin Alex sich nicht mehr bewegen konnte. Sehen und hören, was um ihn herum vorging, konnte er aber noch, und so bekam er mit, wie Colin zwei große Kanister mit dem Wasser des Lebens füllte und dann pfeifend wieder verschwand.

Das Ritual, Kierans Machenschaften und Colins Verrat, das war alles zu groß für uns, irgendwie. Davon die anderen Anwesenden erfahren, und zwar schleunigst!

Doch als wir am Strand ankamen, sahen wir, dass wir noch ganz, ganz andere Probleme hatten. Da kamen nämlich gerade drei Schiffe auf die Insel zugesegelt. Noch waren sie nicht sonderlich nah, aber nah genug, dass wir sehen konnten, dass Joseph Adlene im Bug des vordersten Schiffes stand... und dass er eine ganze Armee von Toten bei sich hatte...

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