Pen & Paper - Spielsysteme > GURPS
Skills vs Attribute II
OldSam:
--- Zitat von: Samael am 13.09.2012 | 09:49 ---Natürlich kann der Effekt auftreten, das zwei gleichgute Schwertkämpfer und Akrobaten dafür leicht unterschiedlich viele Punkte gezahlt haben. Ich finde das aber nicht so wild, weil man zu Spielbeginn ja im Punktekonto eingeschränkt ist und gerade bei den Attributen sparen muss. Niemand wird mit DX 18 anfangen und dann keine Punkte mehr für Skills haben, wenn er einen Meisterdieb spielen will.
--- Ende Zitat ---
Jo, zum einen das und zum anderen ist dieser Effekt ja manchmal auch gewollt, um den Hintergrund eines bestimmten Chars auszudrücken.
Wenn mein Char z.B. nur DX 10 hat, aber im Schwertkampf DX 18 aufweist, heisst es, dass ich sehr viel Zeit und Schweiß investiert und somit enorme Erfahrung habe. Im Kontrast zu einem Char mit DX 14, der ebenfalls einen effektiven FW von 18 hat, würde es z.B. bedeuten, dass letzterer ein "Naturtalent" ist, während mein Char sich hochgearbeitet hat. Geht es jetzt bspw. darum einen anderen Char zu unterrichten, wäre der erfahrenere Char ein deutlich besserer Lehrer als der talentierte Typ, der die Techniken einfach intuitiv leichter umsetzen kann, aber viel weniger von ihren Schwierigkeiten und Hintergründen weiss.
(hab grad mal nachgeschaut, diese Sachen stehen übrigens im Basic auf S.171/172, wenn jemand es noch nicht gelesen hat)
Isdariel:
--- Zitat von: Thot ---Tut es nicht. Man kann das problemlos so machen, wie Du schreibst... außer, dass man eventuell unter bestimmten Umständen weiterhin DX und IQ (zu geringeren Kosten) beibehalten will, um generische Eigenschaften zu haben, auf die man in Situationen würfeln kann, in denen keine Skill passt (zumindest, wenn man keinen festen Kanon an Wildcard skills haben will, der alles abdeckt).
--- Ende Zitat ---
Okay, sehr gut. Dass es Situationen gibt, bei denen man auf DX oder IQ einfach so würfeln möchte, habe ich nicht bedacht - daher werde ich deinen Vorschlag übernehmen und DX/IQ zu geringeren Kosten behalten.
----
Das mit einer Mehrheit die Ressourcenstromdopplung als positiv empfunden wird, überrascht mich etwas. Aber gut, warum auch nicht. Soweit ich das sehe, sind die Argumente dafür folgende:
a) die Ausdrucksmöglichkeiten sind höher ("Ist er ein Naturtalent oder hat hat er durch Erfahrung gelernt?")
b) hohe Attribute mit geringen Fertigkeiten und niedrige Attribute mit hohen Fertigkeiten unterscheiden sich in einigen Punkten (default-Werte, Lernzeiten)
c) bedingt durch b) erhöht sich die Plausibilität
a) kann ich persönlich nicht nachvollziehen. Wenn wir DX/IQ wie von Thot vorgeschlagen zu verringerten Kosten behalten, werden die Ausdrucksmöglichkeiten doch nicht kleiner: Jetzt kann ich nämlich - ohne Punkte zu verschenken (mir ist das wichtig!) - einen Fachidioten (hohe Skills, geringes Attribut) spielen.
b) kann ich gut nachvollziehen, wenn man die Unterschiede für wichtig erachtet.
bei c) liegt ein Missverständnis vor:
--- Zitat von: Isdariel ---Grundlage sei bodenständige Fantasy, nur Menschen, und über eine glaubwürdige Punkteverteilung wacht die Spielrunde selbst.
--- Ende Zitat ---
. Wenn man das nicht als Vorraussetzung betrachtet, muss man natürlich die umständlichen Lernregeln von GURPS verwenden. 8]
OldSam:
--- Zitat von: Isdariel am 13.09.2012 | 20:21 ---Jetzt kann ich nämlich - ohne Punkte zu verschenken (mir ist das wichtig!) - einen Fachidioten (hohe Skills, geringes Attribut) spielen.
--- Ende Zitat ---
Hast Du schon mal etwas tiefer die Möglichkeiten von Talents ausgelotet, also über die rudimentären Beispiele aus dem Basic hinaus?
Talents sind nämlich perfekt auf diesen Aspekt ausgerichtet, genau mit der passenden Überlegung, dass jemand in einem Teilbereich z.B. mathematische Fähigkeiten talentiert ist und somit besser dort ist als sein Attribut erwarten lassen würde. Nachdem man inzwischen mehrere Jahre Erfahrungen mit diesem Konzept gesammelt und ausgebaut hat, wurden die vertieften Ansätze übrigens in folgendem Sourcebook gebündelt, das ich sehr empfehlen kann! :d
http://www.sjgames.com/gurps/books/power-ups/power-ups3/
(für erfahrenere Spieler fast schon ein Pflicht-Add-On IMHO)
--- Zitat von: Isdariel am 13.09.2012 | 20:21 ---Wenn man das nicht als Vorraussetzung betrachtet, muss man natürlich die umständlichen Lernregeln von GURPS verwenden.
--- Ende Zitat ---
Die Lernregeln habe ich auch fast nie angewendet, die sind ja auch nur dazu da, wenn man die freie Zeit der Chars zwischen den Abenteuern noch lerntechnisch plausibel verwalten will, also echt selten bis nie notwendig, je nach Kampagnengestaltung.
Ich selbst hab' es i.d.R. auch so gehalten, dass die Gruppe Steigerungen selbst im Auge behält, also wahrscheinlich ziemlich ähnlich wie bei Dir. (Die Zeit zwischen Abenteuern habe ich nur in Ausnahmefällen mal verwaltet, meistens war das nicht relevant bzw. nicht lohnend)
Bei sehr großen Steigerungssprüngen würde ich zudem meistens noch eine über das normale Maß hinausgehende gute Erklärung verlangen ;)
---
Wichtige Frage an Dich: Hast Du schon mal testweise mit point shifting gespielt? Da ich vermute, dass das noch nicht der Fall ist, würde ich Dir sehr empfehlen es erstmal auszuprobieren, bevor Du versuchst alles umzubauen, denn das ist wirklich eine gut umsetzbare Lösung und ich vermute sie würde auch in der Praxis gefallen.
In den meisten Fällen braucht man bei GURPS sich nicht oder nur geringfügig vom RAW entfernen und kann trotzdem alles hervorragend umsetzen, was man möchte, ist ja nicht umsonst ein Toolkit-System ;)
Dadurch ist die Qualität der verwendeten Regeln dann auch durch die Bank ziemlich hoch, während man ja leider bei Eigenlösungen erst viel Entwicklungszeit reinstecken muss, um das herzustellen, da meist neue Probleme auftauchen. Last but not least behält man den großen Vorteil mit den ganzen Sourcebooks voll kompatibel zu sein! :d
Ansonsten helfe ich aber auch gerne bei eigenen Modifikationen weiter, es empfiehlt sich aber der großen Erfahrung der ganzen Entwickler und Playtester zu trauen und erstmal alle verfügbare Lösungsvarianten voll auszukosten. Wenn man diversen Insider-Berichten glauben schenken mag (und die Editing-Qualität spricht eh für sich), ist das Playtesting usw. definitiv besser als bei den meisten anderen großen Systemen.
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