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[PotSM] Gibt es deutsches Material?
Kardohan:
Sorry, da habe ich dich wirklich missverstanden... :o
Hoy oder Hoey: Ist ein meist einmastiger Barkentyp (http://en.wikipedia.org/wiki/Hoy_%28boat%29). Hat niedrigen Tiefgang und wird auf großen Flüssen und nahe der Küste eingesetzt. Der Name leitet sich von der Insel Hoy bei den Orkneys ab, wo dieser Schiffstyp zuerst aufkam.
Crumster oder Crommesteven: Ist ein kleines Kriegsschiff der Holländer und Engländer. In Deutschland wurde es Krummsteven genannt - wer hätte das gedacht :P
Generell gelten auch im Deutschen die Originalnamen, insbesondere wenn dieser Schiffstyp nur sehr lokal eingesetzt wurde.
Quartermaster: Ist der Bootsmannsmaat, der die Schiffswache unter sich hat, sich um Ersatzteile wie Vorräte kümmert und die Seekarten pflegt. Er führt die Steuerbefehle des kommandierenden Offiziers aus.
Master of Sails: Hat die Navigation und das fahrende Gut (Segel, Tauwerk etc) unter sich. Wird im deutschen ebenfalls als Bootsmannsmaat (oder kürzer Bootsmann) bezeichnet.
Navigator: Sind alle Offiziere, die hauptsächlich mit der Navigation des Schiffes zu tun haben. Wurden im Deutschen auch als Steuermann bezeichnet (wobei der Rudergänger am Steuerruder seine Befehle ausführt). Ganz früh eine Arbeit des Kapitäns, wurde es später "deligiert". Die kommandierenden Offiziere bestimmten eigentlich nur noch die generelle Route, die Arbeit mit der Deckswache (der Brückenmannschaft aus Rudergänger und Wachen), am Sextanten, Anker und Seekarten übernahmen diese Offiziere (siehe oben). Sie führten später auch oft das Logbuch, das sie in der Hierarchie oft direkt unter dem Kapitän standen.
Commander: Ist der Kapitän - der Kommandant - des Schiffes. Entspräche dem Fregattenkapitän heutiger Tage, wenn man es auf den militärischen Rang, nicht seine Tätigkeit bezieht.
Ja, du siehst es richtig, daß in der Kontakt-Phase die Höchstgeschwindigkeit insoweit keine Rolle spielt. Hier ist eher das seefahrerische Können des Kapitäns und seiner Crew gefragt. Die Kommandanten vergleichen hierbei ihr Können in einem Vergleichenden Wurf, wobei beide von ihrer Crew (und der Qualität des Schiffes) unterstützt werden. Bei 8 Stunden pro Wurf und dem Ziel eine Erhöhung zu bekommen, kann es schon eine Zeit dauern an den Gegner in Nahdistanz zu kommen.
In der Nahdistanz gelten dann die normalen Battlemapregeln mit Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit wie bei jedem Fahrzeug - und die Wendigkeit spielt hier voll rein. Ein großer Pott hat einen gewaltigen Wendekreis trotz evtl. gleicher Höchstgeschwindigkeit einer Nußschale.
Dreht es sich beim Konflikt eher um eine (längere) Verfolgung, denn um eine Schlacht, nutzt statt den Battlemapregeln wie üblich die Verfolgungsregeln.
Hector:
Herzlichen Dank für die ausführliche Antwort (sogar mit Bildern, prima!). :)
Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder):
Okay übersetzt mal einer "Bosun" korrekt? "Bootsmann" trifft es nun überhaupt nicht.
Dark_Tigger:
Hmm laut englischer Wiki ist das ein nicht lizensiertes Mitglied einer Decksbesatzung auf einem Handelsschiff. Es handelt sich um eine Art Vorarbeiter.
Im deutschen haben wir da einfach keine getrennten Worte für, heißt alles Bootsmann.
Da sieht man halt den Unterschied zu einer echten Seefahrer Nation. ;)
Kardohan:
Ein Bosun oder Boatswain ist ein Bootsmann ohne die Führungsbefugnisse eines Master of Sails oder eines Quartermaster. Er ist, wie gesagt eher im zivilen Bereich zu finden und hat keine Wachfunktion (außer auf kleinen Schiffen).
Und wer sagt, daß die Deutschen solche Unterscheidungen nicht machen?!
Es gibt bei uns auch Lademeister, Waffenmeister, Deckmeister, Segelmeister etc
Man muss nur zwischen Funktion und Rang unterscheiden.
Die Briten und Holländer begannen eben sehr früh im 17-18. Jahrhundert Funktion und Rang zu mixen. Bei uns kam es erst später auf, da Deutschland sich erst so richtig im 18. - 19. Jhdt militärisch auf dem Meer breitmachte. Und da bis 1871 sowieso ein Dutzend deutscher Klein- und Stadtstaaten an der Küste existierten, benutzte man oft einfach die Bezeichnungen der alliierten Nachbarn wie Dänemark, Schweden, England oder Holland. Sie fanden dann lautmalerischen Eingang in die plattdeutschen Dialekte der deutschen Küste...
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