Pen & Paper - Spielsysteme > Savage Worlds Settings
[Deadlands Noir] hat schon jemand Erfahrungen damit?
Oberkampf:
Titel sagt eigentlich alles. Interessieren würden mich aber besonders Unterschiede zum Deadlands-Reloaded-Feeling und die Frage, inwieweit sich Deadlands Noir von anderen Horror/Urban Fantasy aus den 30ern abhebt (z.B. Cthulhu in irgendeiner Variante).
Kardohan:
Zitiere mal meinen Beitrag aus dem Smalltalk-Thread:
--- Zitat von: Kardohan am 12.12.2012 | 22:35 ---Wir haben hier eine kleine DLN Schnupperrunde gestartet, wo ich einen Private Dick spiele, dem eine Pulpautorin (und kettenrauchender Grifterin), ein Voodoist und ein Patentwissenschaftler zur Seite stehen.
Durch die Settingregeln Critical Failures, Gritty Damage, Blood & Guts und Second Wind (Man ist automatisch Unshaken, wenn man im Kampf einen Joker zieht) ist das Setting herb. Man kämpft deutlich vorsichtiger und versucht Konflikte sogar zu vermeiden bzw. friedlicher zu lösen, zumindestens geht es unserer ansonsten sehr trigger-happy DLC/DLR-Truppe so.
Bisher habe ich Guts oder die Chips nicht vermisst, auch wenn ich sie für ein Deadlands-Setting erwartet hätte.
Das Spiel der Arkanen Hintergründe fühlte sich bisher nicht wirklich anders an wie in DLR, aber das wird mit größerer Erfahrung schon kommen. Da kristallisieren sich die wirklichen Unterschiede raus.
Die detaillierten Detektivmanöver (Legwork, Investigation, Interrogation, Patting etc) tragen viel zum Gefühl bei. Eigentlich ist immer eines dieser Manöver am Laufen...
Vom Gefühl liegt es eindeutig zwischen DLR und HoE. Man merkt woher es kommt und wohin es geht...
Das Spiel mit der Backer-Preview hat mich insofern überzeugt, daß ich das gedruckte Buch zulegen werde, sobald es im örtlichen Spieleladen im Regal steht...
--- Ende Zitat ---
Mittlerweile haben wir das große Absinth Blues-Abenteuer angefangen und meine Eindrücke von oben haben sich weiter verfestigt.
Man erkennt eindeutig die Setting-Elemente und Versatzstücke vom Deadlands-Hintergrund, aber statt eines Wild West- haben wir hier einen Dashiell Hammett und Raymond Chandler nahen Detektivhintergrund der 30/40er. Man könnte meinen, dass einem irgendwo in New Orleans gleich Sam Spade entgegentritt. Gutes Hard-Boiled Detektivsetting mit einer Prise Big Easy (New Orleans ist da eindeutig anders als New York, Chicago oder LA dieser Jahre) und gehörig Voodoo. Die Patentwissenschaftler sind hier eindeutig zahmer und weniger durchgeknallt, die Verrückten sind mittlerweile alle bei Hellestromme unter Vertrag und kaum vertreten.
Die Unterschiede zu den Chtulhu-Sachen sind der fehlende schleichende Wahnsinn und das hier das Detektivische und letztlich die Action im Vordergrund steht.
Der Westernteil ist soweit im Hintergrund wie man es aus den Romanen und Filme dieser Jahre kennt. Nimmt man den Farmern aus dem Hinterland die rostigen Autos weg, könnte man immer noch meinen es wäre 50 Jahre früher.
Oberkampf:
Würdest Du sagen, Deadlands Reloaded fühlt sich etwas phantastischer an, während Deadlands Noir eher die normale Welt mit leicht düsterem Anstrich und Horror-Elementen ist? Spielt z.B. die Teilung der USA in Deadlands Noir im Spiel eine große Rolle?
LushWoods:
Ich hätte auch noch ein paar Fragen:
Da ja Guts scheinbar wegfällt ... heißt das das entsprechende Rolls durch Spirit ersetzt werden oder gibt es gar keine Rolls gegen Furcht etc.?
Gibt es eine Timeline die von DLR zu Noir führt?
Und du schreibst "der fehlende schleichende Wahnsinn". Heißt das (Mad) Scientists brauchen Wahnsinn gar nicht mehr zu fürchten?
Wann kommt die Printversion?
Sorry, wenn das an anderer Stelle schon beantwortet wird, ich hab jetzt nichts konkretes gefunden.
Kardohan:
--- Zitat von: SLF am 18.01.2013 | 13:56 ---Würdest Du sagen, Deadlands Reloaded fühlt sich etwas phantastischer an, während Deadlands Noir eher die normale Welt mit leicht düsterem Anstrich und Horror-Elementen ist? Spielt z.B. die Teilung der USA in Deadlands Noir im Spiel eine große Rolle?
--- Ende Zitat ---
DLR ist Western mit Horror.
DLN ist 30er Hard Boiled/Noir Detektivgeschichte mit Horror.
Wenn man mal von den genretypischen Unterschieden absieht und das wir uns bei DLN in einem Zeitalter mit Autos, Straßenbahnen, Radios und Telefon befinden, sind die Settings im Vergleich nicht weniger oder mehr phantastisch. Das normale Leben spielt sich auf den Level ab, den man für die Zeit erwarten könnte - abgesehen von einigen "Erfindungen" die im Vergleich zu unserer Zeitlinie etwas früher gemacht wurden.
Natürlich gibt es noch die Spaltung in Nord und Süd. Da die Teilung aber schon ein halbes Jahrhundert zurückliegt, ist es im täglichen Leben der Menschen etwas in den Hintergrund getreten. Die offiziellen Stellen sind sich immer noch am Bekriegen, es wird Spioniert und intrigiert. Allerdings kann ich da wenig zu sagen, da ich von meinem SL nur den Spielerteil des Buches bekam.
--- Zitat von: LushWoods am 18.01.2013 | 14:17 ---Ich hätte auch noch ein paar Fragen:
Da ja Guts scheinbar wegfällt ... heißt das das entsprechende Rolls durch Spirit ersetzt werden oder gibt es gar keine Rolls gegen Furcht etc.?
Gibt es eine Timeline die von DLR zu Noir führt?
Und du schreibst "der fehlende schleichende Wahnsinn". Heißt das (Mad) Scientists brauchen Wahnsinn gar nicht mehr zu fürchten?
Wann kommt die Printversion?
Sorry, wenn das an anderer Stelle schon beantwortet wird, ich hab jetzt nichts konkretes gefunden.
--- Ende Zitat ---
Furcht wird wie in Deluxe/GER üblich nur mit Spirit geregelt. Die Fear Level für Deadlands gibt es immer noch und werden wie bekannt gehandhabt. DLN läuft das so wie Hell on Earth.
Ja, natürlich gibt es eine Zeitleiste.
Vom Ende des Bürgerkriegs in den 1880ern an standen sich Norden und Süden an der Mason-Dixon-Line unversöhnlich für 30 Jahre wie "Kalte Krieger" gegenüber.
Dann kam 1917 der Große Krieg in dem sie ihre Differenzen beilegten und in Europa innerhalb von 3 Jahren das Deutsche Reich und die Achsenmächte niederrangen. Der Krieg endete (wie bei uns) mit einer weltweiten Grippeepidemie die 200 Mio Menschleben forderte.
Nach einer kurzen und heftigen Zeit des Aufschwungs folgte dann die bekannte Weltwirtschaftskrise.
Es ist jetzt das Jahr 1935 und laut den Politikern gibt es wieder zarte Pflänzchen des Aufschwungs.
Die Patentwissenschaftler der 30er sind kaum zu vergleichen mit den Verrückten Wissenschaftlern des Weird West. Ja, sie sind durchgeknallt und haben eine Menge Wahnvorstellungen, aber das macht aus ihnen eher einen extremeren "Nerdy Professor". Durch Nikola Tesla sind die Verrückten Wissenschaften im "normalen" Leben angekommen und werden von der wissenschaftlichen Welt in einigen Teilen sogar anerkannt. Man kann die Situation in etwa mit der der Quantenmechanik bei uns vergleichen - nur das die Patentwissenschaft (wie der Name es AH ja ausdrückt) hier fleissig Produkte abwirft. Hellestromme ist immer noch der große Zampano und hat die genialsten - lies durchgeknalltesten - Köpfe in seinen Betrieben zusammengezogen.
Der Verrückte Wissenschaftler muss ja mit jeder neuen Power auf der Durchgeknalltheitstabelle würfeln.
In DLN muss jeder Patentwissenschaftler das Handicap Wahnvorstellung nehmen, ohne daß er dafür Entwicklungspunkte erhält. Wählt er die Leichte Variante, darf er nur einmal pro Rang eine Neue Macht erlernen. Bei der Schweren Variante darf er jeden zweiten Aufstieg eine Macht erlernen.
Die Todbaumversion soll lt. Pinnacle ab Anfang April 2013 verfügbar sein.
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