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Kampfsystem für "Pokemon"-Rollenspiel gesucht
Blutschrei:
Hey liebes Tanelorn.
Ich weiss, dass ihr mich jetzt teeren, federn, vierteilen, ertränken und an die Ratten verfüttern wollt ;) Aber ich bin nunmal 1990 geboren und in meiner Kindheit war Pokemon eine ganz große Sache. Meine Spielrunde hat heute gefragt - da ich allerlei "verrücktes" Zeug leite - ob wir denn nicht einmal eine Pokemon-Runde spielen könnten. Und wer würde da als SL in Frage kommen, als unser 151-Pokemon-ohne-Cheats-Grundschul-Held-Blutschrei. Ich fand die Idee ganz gut, weil ich einerseits mal Lust auf eine "friedliche " Welt hätte, die Platz für Erkundung lässt, und zudem einige schöne Ideen für die Spielmechanik habe. Außerdem kann man dann - mit den üblichen 12 Spielern, wenn man ordentlich die Werbetrommel rührt, hervorragend 2 Gruppen starten und am Ende für die Gamisten noch ein Turnier unter den beiden Gruppen durchführen.
Mein großes Problem:
Ich möchte ein gamistisches Kampfsystem, das auch ohne Bewegungen und in Duellsituationen taktisch und unterhaltsam bleibt. Es sollte bestenfalls von Grund auf schon viele verschiedenen Varianten von (magischen?) Angriffs-Typen oder Manövern kennen. Ein weiterer Pluspunkt wäre eine bereits geschehene Unterteilung in verschiedene Schadensarten, wobei ich das auch selbst draufsetzen kann.
Das System muss dem Spieler ein gewisses Maß an Eigenständigkeit und Entscheidungskompetenz zugestehen, so dass durch die Finesse in der Hinterhand auch mal ein KAmpf entschieden werden kann, und nicht alles vorhersehbar wirkt. Gibts da was, das die Kriterien erfüllt?
Über Empfehlungen bin ich sehr dankbar! =)
Dr. Shoggoth:
Ich könnte mir gut vorstellen, dass man im "Kampfmodus" einfach das Pokemon Kartenspiel spielt. Das Deck wird dann halt je nachdem welche Gegenstände und Pokemon die SCs bis dahin im Besitz haben, vom Spieler zusammengestellt und darf erst wieder aufgefüllt werden, wenn man im Pokecenter war. Pokemonkräfte, die man auf dem Weg benutzt, kosten Energiekarten.
Das einzige Problem ist, dass die Pokemon sich innerhalb des Kartenspiels entwickeln. Da müsste man eine andere Regelung finden, damit man beim nächsten Kampf nicht wieder mit Bisasam anfangen muss, obwohl es schon ein Bisaflor war...
Ich hab noch nen Schuhkarton voll Karten 1ST Edition, falls du Interesse hast. Wobei... jetzt wo ich das hier schreibe, bekomme ich selber Lust drauf...:)
Silent:
Jedes Universalsystem sollte sich dafür hergeben, meine Großen Drei sind da Gurps, Savage Worlds und Fate.
Je nachdem wie du dir den Ablauf genau vorstellst, kann man da weitere Tipps geben.
Ich gehe jetzt mal von folgenden Annahmen aus (ich hab damals nur die erste Staffel geguckt und berufe mich daher nur auf diese mit meinem Wissen).
Man spielt einen Pokemonbändiger, Tamer oder Trainer. Dieser hat Zugriff auf potenziell alle Pokemons, aber er bekommt am Anfang eins gesponsort, damit er seine ersten Kämpfe gegen wilde Pokemons betreiten kann. Es gab da ein Feuerpokemon (Glumanda?), ein Pflanzenpokemon (Bisasam) und ein Wasserpokemon (?). Das Ash Pikachu bekommen hat war reiner Zufall ;)
Desweiteren kann man nur 6 gefüllte Pokebälle haben, alle weiteren werden sofort ins Lager teleportiert, welches man nur im Pokecenter einsehen kann ;)
Savage Worlds:
Hier würde ich mit Anführertalenten arbeiten und noch weitere Talente einführen, die Spezialisierungen auf bestimmte Typen von Pokemon darstellen. So sieht man in der Serie Ash als Allrounder, aber seine beiden Sidekicks Misty und Rocky haben sich eindeutig auf Wasser- bzw. Steinpokemon spezialisiert.
Das System setzt zwar sehr auf Battlemaps, soll sich aber auch ohne spielen lassen. Das GRW enthält diesbezüglich alle notwendigen Regeln (hab ich aber selbst nie ausprobiert, sondern lieber mit Maps und Figuren gearbeitet)
Die Pokemons sollten Extras sein, aber während des Duells den Status einer Wildcard genießen dürfen. So dauert Kämpfe auch ein paar Runden es gibt Bennies, etc.pp.
Jedes Pokemon könnte ein eigens erstellte Kreatur sein, oder man nimmt einen groben Baukasten und färbt diesen unterschiedlich ein. Trappings ist hier das Zauberwort.
Fate:
Ganz normaler Charakter und Pokemons sind Verbündete. Während eines Duells würden sie autonom handelt, während eines "normalen" Abenteuers würden sie die Möglichkeit des Trainers verbessern.
Hier wären die Unterschiede zwischen den Pokemons etwas gemildert. Sie hätten Aspekte um ihre Gattung auszudrücken und vielleicht ein paar für ihre Personlichkeit und Lieblingsattacke.
Gurps:
Auch hier würde man einen normalen Charakter bauen und die einzelnen Pokemons als Verbündete (Allies) wählen.
Joah, hier kann man die Pokemons am besten abbilden. Bei großen Unterschieden macht sich das aber auch in den Punktekosten bemerkbar. Also entweder ein fettes Pokemon oder 6 kleinere.
Mein Fazit:
Ich persönlich würde es momentan mit Fate umsetzen, weil mich das System gerade in den Fängen hat, aber ich glaube zwischen den Zeilen rausgehört zu haben, dass Savage Worlds das richtigere System für dich sein könnte.
Blutschrei:
--- Zitat ---Ich könnte mir gut vorstellen, dass man im "Kampfmodus" einfach das Pokemon Kartenspiel spielt.
--- Ende Zitat ---
Ich habe das Kartenspiel hinsichtlich des Gameplays nie so recht gemocht. Außerdem mag ich Würfel ;)
--- Zitat ---Ich gehe jetzt mal von folgenden Annahmen aus (ich hab damals nur die erste Staffel geguckt und berufe mich daher nur auf diese mit meinem Wissen).
Man spielt einen Pokemonbändiger, Tamer oder Trainer. Dieser hat Zugriff auf potenziell alle Pokemons, aber er bekommt am Anfang eins gesponsort, damit er seine ersten Kämpfe gegen wilde Pokemons betreiten kann. Es gab da ein Feuerpokemon (Glumanda?), ein Pflanzenpokemon (Bisasam) und ein Wasserpokemon (?). Das Ash Pikachu bekommen hat war reiner Zufall Wink
Desweiteren kann man nur 6 gefüllte Pokebälle haben, alle weiteren werden sofort ins Lager teleportiert, welches man nur im Pokecenter einsehen kann Wink
--- Ende Zitat ---
Eine glatte 1 auf deine Pokemon-Knowledge ;)
So soll das im großen und ganzen auch bei mir ablaufen.
--- Zitat ---Savage Worlds:
Hier würde ich mit Anführertalenten arbeiten und noch weitere Talente einführen, die Spezialisierungen auf bestimmte Typen von Pokemon darstellen. So sieht man in der Serie Ash als Allrounder, aber seine beiden Sidekicks Misty und Rocky haben sich eindeutig auf Wasser- bzw. Steinpokemon spezialisiert.
--- Ende Zitat ---
Die Idee mit den Anführertalenten ist echt gut, auch wenn ich das Würfelsystem von SaWo für den Trainerpart nicht unbedingt einsetzen will, dort hätte ich es gern feinkörniger, vermutlich W100. Aber die Edges kann man ja in die meisten anderen Systeme übertragen.
--- Zitat ---Das System setzt zwar sehr auf Battlemaps, soll sich aber auch ohne spielen lassen. Das GRW enthält diesbezüglich alle notwendigen Regeln (hab ich aber selbst nie ausprobiert, sondern lieber mit Maps und Figuren gearbeitet)
Die Pokemons sollten Extras sein, aber während des Duells den Status einer Wildcard genießen dürfen. So dauert Kämpfe auch ein paar Runden es gibt Bennies, etc.pp.
--- Ende Zitat ---
Ich habe einige male SaWo gespielt, und bin eigentlich eher der Meinung, dass es für mein Vorhaben zu wenige Angriffsvarianten hat. Es läuft ja meist auf den einfachen Schlagabtausch ab, sofern man keine Positionierung bei größeren Gefechten mit einbringt. Vielleicht ist da aber auch ein Regelkomplex/ein Erweiterungsband an mir vorbeigegangen?
ICh wollte gerade schreiben, dass mir das Shaken aus SaWo auch nicht so recht schmeckt, wobei das eigentlich viel Raum für unerwartete Wendungen bietet. Ich werds wohl einfach ein paar mal durchwürfeln, um zu entscheiden, ob es mir zu sprunghaft und willkürlich vorkommt.
--- Zitat ---Fate:
--- Ende Zitat ---
Hat für mich zu sehr einen narrativen Beigeschmack. Ich habe das Regelwerk gelesen und würde sehr gerne mal eine Runde spielen, aber ich glaube, dass ich das doch eher wenig tiefgängige Pokemonsetting damit nicht so abbilden kann, wie ich es gern hätte.
--- Zitat ---Gurps:
--- Ende Zitat ---
Könnte ich im Regel-Moloch Gurps denn in wenigen Zeilen einschlägig die Eigenheiten und Statistiken eines Pokemons (sprich:Kampfwerte) abbilden? Ausgehend vom hörensagen, hätte ich Gurps als zu komplex angesehen, lasse mich aber gern eines besseren belehren.
Silent:
Je nachdem ob das Duell nur ein Unterpunkt sein soll, oder das Hauptthema kann man ja anders an die Sache rangehen. Zur Not ist es halt ein Subsystem, welches man nur in besonderen Situationen anwendet.
--- Zitat ---Ich habe einige male SaWo gespielt, und bin eigentlich eher der Meinung, dass es für mein Vorhaben zu wenige Angriffsvarianten hat. Es läuft ja meist auf den einfachen Schlagabtausch ab, sofern man keine Positionierung bei größeren Gefechten mit einbringt. Vielleicht ist da aber auch ein Regelkomplex/ein Erweiterungsband an mir vorbeigegangen?
ICh wollte gerade schreiben, dass mir das Shaken aus SaWo auch nicht so recht schmeckt, wobei das eigentlich viel Raum für unerwartete Wendungen bietet. Ich werds wohl einfach ein paar mal durchwürfeln, um zu entscheiden, ob es mir zu sprunghaft und willkürlich vorkommt.
--- Ende Zitat ---
Savage Worlds hat den Vorteil, das da draussen immer irgendwo ein Savage sitzt und sich dazu schon irgendwelche Gedanken gemacht hat. In diesem Fall habe ich einen Forumpost gelesen, der besagt, dass man jedem Pokemon einfach einen Arkanen Hintergrund (Superkräfte) gibt und somit via Trappings gut die begrenzte Auswahl an Kräften darstellen kann.
So hätte Bisasam für seine Rasierblattattacke die Kraft (Geschoß) mit den Trapping (Pflanzlich, Rasiermesserscharfe Blätter)
Somit kann man glaube ich alle 150 Pokemons gut abbilden. Am Anfang brauch man eh nur drei, wenn man sich an die Vorlage halten will und dazu noch ein paar wilde Vertreter die man fangen können soll.
Das Thema Shaken ist nicht so schlimm oder unberechenbar, wie es vielleicht klingt. Es sorgt eher für Spannung im Duell, meiner Meinung nach. Anführertalente um besser aus dem Shaken zu kommen sind dann für den Trainer pflicht, wenn er seine Lieblinge gut motiveren will. Ausserdem ist man nur ein Bennie vom Normalzustand entfernt ;)
--- Zitat ---Hat für mich zu sehr einen narrativen Beigeschmack. Ich habe das Regelwerk gelesen und würde sehr gerne mal eine Runde spielen, aber ich glaube, dass ich das doch eher wenig tiefgängige Pokemonsetting damit nicht so abbilden kann, wie ich es gern hätte.
--- Ende Zitat ---
Bei Fate geht es für mich auch eher um die gute Geschichte die dabei erzählt wird, aber dennoch bestehen Konflikte (ua. Kämpfe) halt nicht nur aus heißer Luft.
Ich hab Fate auch schon mit Battlemap gespielt, weil ich eine Arenasituation hatte und einfach die gesamte Arena in gleichgroße Zonen eingeteilt. So hatte Bewegung seine Bedeutung und es war recht taktisch.
Der Trainer kann jede Runde nutzen um durch Manöver Aspekte für sein Pokemon zu kreieren (Flammende Reden, Taktische Maßnahmen, etc.pp.), welches dann das Pokemon in seinen Angriffen ausnutzen kann.
Wenn man die Pokemon als Quasicharaktere baut, dann hätten sie Aspekte, Skills und Stunts, womit sie regeltechnisch gut abgebildet werden können.
Einige Fateinkanationen kennen unterschiedliche Powerniveaus, welche man nutzen könnte um die Evolutionsstufen abzubilden. So hätte Bisasam und alle Pokemons auf seinem Level nur einen max. +3 Skill, was insgesamt 6 Skills sind, während seine Weiterentwicklung 10 Skills mit einem auf +4 hat. Der Unterschied liegt in 10 Skillpunkten, aka 10 Spielsitzungen verborgen.
Vielleicht bekommen Pokemons auch für gewonnene Duelle Erfahrungspunkte? =)
--- Zitat ---Könnte ich im Regel-Moloch Gurps denn in wenigen Zeilen einschlägig die Eigenheiten und Statistiken eines Pokemons (sprich:Kampfwerte) abbilden? Ausgehend vom hörensagen, hätte ich Gurps als zu komplex angesehen, lasse mich aber gern eines besseren belehren.
--- Ende Zitat ---
Ich bin nicht mehr so firm drin, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass man jedes Pokemon auf TV Niveau abbilden könnte. Ich glaube der Verwaltungsaufwand ist hier aber am größsten.
Für weitere Details, würde ich mit diesem Anliegen ins Gurpsunterforum gehen, da kann dir sicherlich vorn aktiven Fans geholfen werden.
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