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Erinnerungen an (A)D&D Zeiten: Einzelfall oder kollektives Gedächtnis?

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Archoangel:
Aloah, wie bereits an anderer Stelle erwähnt ... in unserer Hauptrunde vor langer langer Zeit galten ein paar Regeln, die es heute irgendwie nicht mehr zu geben scheint; namentlich:

1. wir hatten eine sehr große Runde mit 10 Stammspielern und nochmal so vielen unregelmäßigen, sowie nochmal doppelt so viele im erweiterten Dunstkreis, die man auch ein-zwei-dreimal im Jahr sah

2. natürlich wurde in der Regel Freitags, Sammstags, Sonntags gespielt, aber normalerweise wurde erst mal gesehen: wer ist da, dann boten verschiedene SL an, was sie leiten würden und spontan fanden sich ein bis zwei Runden die gespielt haben

3. Dies war dann eben "ich leite AD&D Stufe X" - "prima, dann spiele ich meinen BLAH" ... usw. Spieler hatten einen Charakterordner aus dem sie sich einen passenden Char auswählten und den spielten sie dann - selbst in Kampagnen wurden regelmäßig Charaktere gewechselt, wenn der Spieler keine Lust mehr hatte seinen Fighter Level 12 zu spielen, nahm er eben im nächsten Teil seinen Wizard Level 10 oder seinen Rogue Level 14 ... solange der SL zustimmte.

Gibt es sowas oder sowas ähnliches heute noch, oder werden die Charaktere in die Tonne getreten, sobald der AP fertig ist?

Slayn:
Das deckt sich nicht sonderlich mit meiner Erfahrung.
Wir hatten zwar ebenfalls eine Mischung an Stammspielern und Leuten die einfach mal dabei waren, dazu wechselnde Stamm-SLs, dabei hatten wir aber für jede Kampagnenwelt einen Satz an Stammcharakteren der dann zu spielen ausgepackt wurde.

Sphärenwanderer:
So habe ich zu großen Teilen meine DSA-Zeit erlebt. Zwar wechselte der Fokus mit der Zeit auf lange Kampagnen mit immer denselben Charakteren, aber hin und wieder wurde einfach mal in die Charkiste gegriffen und zusammen etwas Kurzes gespielt.

Archoangel:
... und gerade EBEN ... just in diesem Moment ... habe ich meine Rollenspielkrise überwunden (denke ich).

Was war denn früher anders?

Es liegt nicht am Pathfinder, nicht an der 3.5, nicht an irgendeinem System.

Jedes System hat Stärken und Schwächen.

Jedes System hat einen anderen Spielstil.

Nur ich, ich habe mich eigentlich gar nicht verändert.

Aber irgendwie hat sich der Zeitgeist geändert.

Früher hat man Abenteuer auf einen, höchstens zwei Abende geplant. Sicher - man hatte mehr Zeit zur Verfügung, weil bestimmte Verpflichtungen nicht da waren. Man spielte am Freitag, wurde man nicht fertig spielte man am Samstag oder Sonntag weiter, selten auch mal eine Woche später.
Dauerhaft angelegte Kampagnen waren niemals die Regel.
Und hatte man plötzlich eine geniale Idee für dies oder das, dann spielte man sie am nächsten Termin ... und die alten Charaktere wurden nicht in die Tonnen getreten, sondern irgendwann einfach weitergespielt.
Und jeder hatte einen Charakterordner ... gerade hatte ich meinen in der Hand ... da sind alle meine aktiven Charaktere drinnen, also alle die ICH nicht zur Ruhe gesetzt habe (und die noch leben).

Irgendwann haben wir angefangen längere Kampagnen zu spielen, erst Trilogien, dann noch länger ... und die wurden dann irgendwann, als die Zeit knapper wurde um Gedeih und Verderb weitergespielt. Wollte keiner mehr, gingen die Charaktere in die Tonne, statt sie irgendwann weiter zu spielen ...

Das gibt mir zu denken ...

Slayn:

--- Zitat von: Archoangel am 18.02.2014 | 23:19 ---Das gibt mir zu denken ...
--- Ende Zitat ---

Was denn? Das ist doch einfach nur die vermeintliche Qualität einer "Guten Geschichte" zusammen mit einem Schuss Epik. Hatten wir doch an anderer Stelle schon, lieber ein engeres Korsett, dafür aber nicht auf Zufall vertrauen was "Qualität des Erlebten" bei wenig zur Verfügung stehenden Zeit angeht.

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