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Geliebes verhasstes D&D
Agent_Orange:
Hallo.
Ich bin mit einigen Amerikanern in einen Dialog darüber eingetreten, dass D&D einerseits sehr erfolgreich, andererseits aber sehr starker Kritik (hate) ausgesetzt ist. Dabei wird die Sichtweise vertreten, dass das besondere Phänomen bei D&D sei, dass sich jeder das Maul über D&D zerreißt, gleichwohl aber wie verrückt dieses Spiel in jeder aktuellen Version auch kauft - sowohl Core-Zeug als auch die ganzen Ergänzungen. Die D&D-Hater haben danach eine große Schnittmenge mit den D&D-Lovern/Spielern.
Zitate:
--- Zitat ---But seriously, for self-professed "fans" of D&D, we sure do all seem to really fucking hate that game.
--- Ende Zitat ---
--- Zitat ---I keep hearing from people how this or that edition horrible but they play&buy
--- Ende Zitat ---
(beides Twitter-Zitate)
Interessanter Artikel:
http://www.madadventurers.com/dd-5e-the-rise-of-meh/
Wie ist das hier in Deutschland?
Nach meiner lokalen/ regionalen Beobachtung habe ich eher den Eindruck, dass die D&D Hasser keine D&D Spieler sind; außerdem höre ich von D&D Spielern vor allem darüber Kritik, dass sie nicht damit einverstanden sind, alle vier Jahre eine neue D&D Edition kaufen zu müssen, um es spielen zu können. Klar, es gibt Ausnahmen von diesen Beobachtungen; aber sie sind eher die Ausnahme.
Was sind Eure Beobachtungen?
AO
CokeBacon:
Als ich mit meiner Runde mit DnD 3.5 angefangen habe, waren wir alle verrückt nach dem System. 6 Jahre lang war es unser Hauptsystem, dann kam bei mir langsam der Hass auf DnD auf. Das lag wahrscheinlich daran, dass ich die ganzen Jahre durchgängig der SL war. Hauptsächlich haben mir zwei Dinge den Spass am System verdorben:
1) Spieler, die die Regeln nicht lernen wollten und denen ich immer die Charaktere basteln und erklären musste. Selbst im Spiel musste ich ihnen immer sagen, was als nächstes zu tun ist... schon an der Berechnung von SG's bei Zaubern ist es gescheitert.
2) Spieler, die die Schwachstellen des Systems gnadenlos ausbeuten wollten.
Die Spieler hat das nie gestört, die Arbeit blieb immer an mir, dem SL, hängen. Irgendwann hatte ich dann keine Lust mehr drauf und seit dem spielen wir es auch nicht mehr, da kein anderer leiten will. Momentan haben wir aber mit E6 DnD einen Kompromiss gefunden und irgendwann in Zukunft wollen wir es so nochmal probieren.
--- Zitat ---But seriously, for self-professed "fans" of D&D, we sure do all seem to really fucking hate that game.
--- Ende Zitat ---
Vielleicht stammt das Zitat auch von einem kaputt gespielten SL.
--- Zitat ---außerdem höre ich von D&D Spielern vor allem darüber Kritik, dass sie nicht damit einverstanden sind, alle vier Jahre eine neue D&D Edition kaufen zu müssen, um es spielen zu können.
--- Ende Zitat ---
Verstehe ich nicht. Man kann doch auch die alte Edition weiterspielen. Es zwingt einen doch niemand.
Edit: Rechtschreibung
Arkam:
Hallo Agent_Orange,
in Deutschland ging der Riss lange zwischen DSA und D&D Spielern. Wer das eine mochte und spielte spielte wahrscheinlich das andere nicht.
Das lag wahrscheinlich auch daran das einem schon klar war das es eine Konkurrenz gab. Ich denke wirklich den wirtschaftlichen Aspekt haben Spieler damals noch nicht gesehen. Aber das neue Produkte auch mehr Platz in Rollenspiel Magazinen und auf den Regalen von Rollenspiel Geschäften bedeuteten war doch gut ersichtlich.
Meine ersten DSA Spielleiter hatten das Rollenspiel mit D&D kennen gelernt und haben teilweise auch Konzepte, etwa das würfeln mit 3W6 statt W6+7 für die Attribute, auch in ihre frühen DSA Versuche integriert.
Hinzu kam das sich D&D und DSA gerade in den niedrigen Stufen stark unterschieden. Mein erster D&D, ich meine AD&D, Krieger stab etwa nach einer Attacke durch einen Kobold. Gleiches hätte es bei DSA 1, auch mit Abenteuer Ausbau Spiel, nur bei extremen Würfel Glück und nicht einfach als mögliches Resultat gegeben.
Hinzu kam das D&D für den Box verwöhnten DSA Spieler spätestens mit AD&D etwas unübersichtlich wurde. Was brauchte man nun an Büchern? Brauchte der Spielleiter etwa ein Spieler Handbuch und welches der Monster Bücher brauchte man. Hinzu kam eine Vielzahl von Hintergründen die ja neben dem eigentlichen Kampagnen Band auch noch spezielle Ergänzungsbücher mit sich brachten.
Das Konzept der verschiedenen Bücher kam ja bei DSA erst mit Edition 4.1.
Gruß Jochen
Feuersänger:
Wenn ich das System hassen würde, würde ich es nicht spielen.
Man darf aber durchaus eingestehen, dass es (in egal welcher Iteration) nicht perfekt ist, sondern z.T. gravierende Fehler hat. Im Gegenteil, das ist sogar zwingend erforderlich, damit man da gegensteuern kann. Dafür darf man aber eben auch anerkennen, was es alles richtig macht, und was dieses System so besonders macht.
Das ist jetzt aus meiner Warte primär auf 3.5 bezogen. Pathfinder und 4E gefallen mir beide nicht so, aber auch da wäre Hass jetzt ein zu großes Wort. Nichtsdestotrotz würde ich von allen D&D Versionen, vor die Wahl gestellt, immer und ohne Bedenkzeit die 3.5 spielen wollen.
--- Zitat ---Verstehe ich nicht. Man kann doch auch die alte Edition weiterspielen. Es zwingt einen doch niemand.
--- Ende Zitat ---
Alte Spieler springen dann und wann ab, alte Runden lösen sich auf. Irgendwann wird es leider schwierig, neue Mitspieler für ein OOP System zu finden. Da kann ich dir ein Liedchen von singen.
Tarin:
Ich würde mich da größtenteils Arkam anschließen. Ansonsten: Jedes marktbeherrschende System zieht halt seine Hater auf sich. Und richtig gut haten kann man halt nur, wenn man in der Materie steckt.
Nimm mal das ganze Games Workshop "Hobby". Selten habe ich eine solch ausgeprägte Hassliebe auf eine Firma gesehen, wie es bei WH Tabletoppern der Fall ist.
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