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DnD auf hohen Stufen
Antariuk:
Für 3.5/Pathfinder stimmt leider sehr viel von diesen Beobachtungen. Das System an sich bricht einfach auseinander wenn man damit weiterhin "so wie bei Herr der Ringe!" spielen will, weil die Charaktere den Status von Halbgöttern annehmen die meilenweit über jedem normalsterblichen Einwohner stehen und beginnen können, sich mit den ikonischen Kreaturen/Machthabern des Settings zu messen.
Allerdings tragen (fast) alle bisher veröffentlichen Kampagnenwelten auch eine große Mitschuld weil es im Großen und Ganzen alles Fäntelalter-Darstellungen mit ein paar extra Drachen und Nekromanten obendrauf sind.
Für Möglichkeiten, wie man mit dieser Problematik umgeht empfiehlt sich die Lektüre der "The Tomes" Materialien (einsehbar als Threads und PDF-Link im Gaming Den), die von der dyfunktionalen Wirtschaft bis hin zur Frage warum der König nur ein Level-7 Aristocrat ist während die Spieler Level-13 Barbaren sind alles mögliche behandelt. Der Stil ist eigenwillig, aber sehr kurzweilig. Das Fazit ist aber dass man ab Level 10+ die normalsterbliche Welt und auch die normalsterbliche Ökonomie/Sozialgefüge mehr und mehr hinter sich lässt (sprich, extraplanare Abenteuer).
FlawlessFlo:
D&D 3 wird ca. ab Stufe 10 sehr schnell immer weniger klassische Fantasy und immer mehr Dragonball Z. Normale Plots werden sehr schwierig oder spielen dann sehr stark auf der mechanischen Ebene (hauptsächlich Magie, deren Konter und den Schutz vor diesen Kontern und wiederum die Konter gegen den Schutz gegen die ursprünglichen Konter gegen die eigentliche Magie, sowie den Schutz gegen die Konter gegen den Schutz gegen die ursprünglichen Konter gegen die eigentliche Magie, usw. usf.).
Die Helden und ihre Widersacher sind in der Lage ganze Landstriche zu verwüsten und Armeen mit Leichtigkeit zu vernichten. Aus diesem Grund spielen dann ja auch nur noch hochstufige NSCs eine Rolle (als Verbündete und Gegner), sowie ein paar Monster, die in dieser Liga spielen. Das gesamte Setting reduziert sich auf diese kleine Elite, da alles andere keine Rolle spielen kann (oder soll).
K!aus:
--- Zitat von: FlawlessFlo am 21.04.2015 | 12:59 ---D&D 3 wird ca. ab Stufe 10 sehr schnell immer weniger klassische Fantasy und immer mehr Dragonball Z. Normale Plots werden sehr schwierig oder spielen dann sehr stark auf der mechanischen Ebene
Die Helden und ihre Widersacher sind in der Lage ganze Landstriche zu verwüsten und Armeen mit Leichtigkeit zu vernichten. Aus diesem Grund spielen dann ja auch nur noch hochstufige NSCs eine Rolle (als Verbündete und Gegner), sowie ein paar Monster, die in dieser Liga spielen. Das gesamte Setting reduziert sich auf diese kleine Elite, da alles andere keine Rolle spielen kann (oder soll).
--- Ende Zitat ---
--- Zitat von: Antariuk am 21.04.2015 | 12:49 ---Für 3.5/Pathfinder stimmt leider sehr viel von diesen Beobachtungen. Das System an sich bricht einfach auseinander wenn man damit weiterhin "so wie bei Herr der Ringe!" spielen will, weil die Charaktere den Status von Halbgöttern annehmen die meilenweit über jedem normalsterblichen Einwohner stehen und beginnen können, sich mit den ikonischen Kreaturen/Machthabern des Settings zu messen.
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Okay, danke für die Ausführungen. Ich habe mich die ganze Zeit über gefragt, wie das jetzt wird, wenn meine Runde Pathfinder auf Stufe 15 mit einem - sagen wir - DSA Erzählonkel als Leiter spielt. Schon am ersten Abend kam ich mir manchmal wie ein Troll vor, weil ich ab und an einfach off-game fragen musste: "Damit sollen wir uns beschäftigen? Ernsthaft? Auf Stufe 15!?"
Gruß,
Klaus.
Grubentroll:
--- Zitat von: FlawlessFlo am 21.04.2015 | 12:59 --- (hauptsächlich Magie, deren Konter und den Schutz vor diesen Kontern und wiederum die Konter gegen den Schutz gegen die ursprünglichen Konter gegen die eigentliche Magie, sowie den Schutz gegen die Konter gegen den Schutz gegen die ursprünglichen Konter gegen die eigentliche Magie, usw. usf.).
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Das hört sich eher an wie Hot Shots 2... :D
Ainor:
Du hast die meisten Antworten schon selbst gegeben.
--- Zitat von: Klaus am 21.04.2015 | 12:07 ---wollte ich mal fragen wie die erfahrenen DnD Spieler das Spielen auf hohen Stufen empfinden?
Ich habe einfach den Eindruck, dass auf hohen Stufen (15+) alle mundanen Problemetm durch Zauber gelöst werden können. Das alles ist ja ganz nett, aber wieso reisen die Charaktere dann immernoch als Abenteuer durch die Gegend?
Natürlich heißt es dann, dass Charaktere selbst lokale Herrscher werden und Einfluss gewinnen,
--- Ende Zitat ---
Genau. Die Charaktere verfolgen dann eher ihre eigenen Ziele anstatt als Abenteurer umherzureisen. Und als Herrscher kümmern sie mundane Probleme eben nicht wirklich.
--- Zitat von: Klaus am 21.04.2015 | 12:07 --- Werden dann hiesige Probleme ebenfalls mittels Magie gelöst?
"Ich werfe mal die Kristallkugel an und wirke Scry auf den Grafen des angrenzden Landes. Oh, der hebt Truppen aus. Na dann teleportiere ich da mal rüber, wirke ein Geas, dass er das lassen soll und dann überlege ich mir die Tage in aller Ruhe was das soll."
Klar, andere Herrscher haben dann ebenfalls einen Hofmagier oder entsprechende Experten, aber die als NSCs müssen dann auch auf einer entsprechenden Stufe sein.
--- Ende Zitat ---
Fast jedes Abenteuer braucht Gegner entsprechender Stufe um eine Herrausforderung zu erschaffen. Ein Graf der keine entsprechende Macht zur Verfügung hat bleibt nicht lange Graf.
--- Zitat von: Klaus am 21.04.2015 | 12:07 --- Und wieder magische Ausrüstung tragen, deren Gesamtwert die lokale Wirtschaft ad absurdum führt. Und wenn das selbst so mächtige Personen sind, um jemanden gegen die Charaktere zu schützen - warum entwickeln die dann selbst keine Ambitionen mit ihrer ganzen Macht. Oder mal nüchtern gefragt: Für welchen Lohn arbeiten die dann überhaupt?
--- Ende Zitat ---
Das muss mach sich als Spielleiter überlegen. Auf Anhieb fiele mir ein:
a.) Der Graf ist selbst der Magier.
b.) Der Graf ist ein mächtiger Krieger dem die Soldaten folgen.
c.) Der Magier hat die Macht und der Graf ist eine Marionette.
d.) Der örtliche Hohepriester ist rechtschaffen gut und unterstützt den Grafen weil die Tradition das so fordert.
--- Zitat von: Klaus am 21.04.2015 | 12:07 ---Oder bin ich nur der Meinung, dass auf hohen Stufen das ganze bei DnD sehr viel schwieriger wird sich vorzustellen weil es einfach so-eine-Fülle-an-Material gibt, s.d. es eine ungeheure Arbeit wäre eine solide Beschreibung eines Herrschers und seines Personenschutzes auszuarbeiten, weil man Gefahr läuft, dass ein Spieler in Buch X ein Talent Y findet, womit er die sorgfältig ausgearbeitete Verteidigung doch wieder durchbrechen kann? Vielleicht wäre das ganze noch machbar, wenn man nur mit den Grundregelwerken spielt?
--- Ende Zitat ---
Als unerfahrener Spielleiter sollte man das Ganze auf die Grundregeln beschränken oder zumindest genau schauen was man noch erlaubt so dass man zumindest eine gewisse Übersicht über die Fähigkeiten der Spieler hat. Und wenn die Spieler mal irgendeeinen Spruch oder Talent ausnutzen mit dem das Abenteuer viel einfacher wird ist das auch nicht so schlimm solange das nicht dauernd passiert. Die Charaktere sollen ja im Normalfall gewinnen.
--- Zitat von: Klaus am 21.04.2015 | 12:07 ---Ist das der Fluch des Spiels im Spiel, dass dann eigentlich die Spielwelt auch ziemlich absurd würde?
"Hä? Warum ist der Graf des Nachbarlandes jetzt ein Assimar / Sorcerer / Rogue / Half Golem / haste-nicht-gesehen?"
"Weil ihn das tough macht auf dieser Stufe, versucht den mal zu knacken."
"Also wir haben da mitten unter menschlichen Bauern, Händlern und Adligen so einen Freak sitzen? Rennen die nicht panisch davon, wenn ihr Herrscher zu ihnen spricht?"
"Äh..."
In Fantasy Settings sind ja oft verschiedene Rassen dicht nebeneinander gesetzt. Aber kann es sein, dass DnD mit seinem Settingunabhängigen - Baukasten - Spiel - im - Spiel es auf immer höheren Stufen mit seinem Powerniveau und zig Splatbooks und Templates immer schwieriger macht, sich etwas konsistentes zusammenzustricken?
--- Ende Zitat ---
Nur weil es endlose Optionen gibt muss man die als Spielleiter ja nicht einsetzen. Wenn man was findet was irgendwie passt kann man sich ja davon inspirieren lassen. Aber ein gegnerischer Magier muss ja nicht unbedingt ein Freak sein. Man kann auch einen Menschenmagier Stufe 20 nehmen. Der ist dann auch mächtig genug.
--- Zitat von: Klaus am 21.04.2015 | 12:07 ---Oder muss man dann auf hohen Stufen einfach die Ebene wechseln und Teufel und Dämonen bekriegen, um von diesem Mißstand abzulenken?
--- Ende Zitat ---
Warum ist das ein Mißstand ? Charaktere die aufsteigen wachsen immer irgendwann über frühere Herrausforderungen hinaus. Wenn eine Gruppe grade ein Dorf gegen die Orks verteidigt hat dann gibt es dort nichts mehr zu tun, und die Charaktere schauen sich anderswo nach grösseren Herrausforderungen (und Belohnungen) um. Das ist dann auf hohen Stufen dasselbe. Wenn man die Welt vor einer Dämoneninvasion gerettet hat, dann ist der nächste Schritt eben mal bei Orkus zuhause vorbeizuschaun.
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