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Wiederbelebung (theoretisch) unbegrenzt - ja oder nein?
Holycleric5:
In vielen Rollenspielen gibt es die Möglichkeit, Helden, die nicht nur ohnmächtig sondern vollends gestorben sind, wieder ins Leben zurückzuholen.
Ähnlich wie im Thread "Welche Art der Heilung/ Regeneration bevorzugt ihr?" möchte ich auch hier verschiedene Systeme vorstellen.
In diesem Fall: Aborea, Ruf des Warlock, Portal, Dungeonslayers, D&D 3.5
Aborea:
Sinken die Trefferpunkte eines Charakters unter 0, kann ein Charakter innerhalb einer Anzahl von Minuten, die seiner Stufe entsprechen [bei einem Charakter der zweiten Stufe muss also innerhalb von 2 Minuten eine Wiederbelebung eingeleitet (jedoch nicht zwingendermaßen beendet) werden], mit einem Wissen (Heilkunst)-Manöver reanimiert werden, dessen Schwierigkeit durch die Zahl der TP unter null ist. Gelingt das Manöver, hat er genau null TP. Erlittene Blutungen müssen hingegen vorher gestillt werden.
In der Spruchliste "Wilde Magie" (erlernbar von Waldläufern, Zauberern, Schamanen und Kriegern) gibt es auf Rang 10 den Spruch "Leben", der in seiner Grundform (für 10 MP) eine Person der 1. Stufe, die nicht länger als einen Tag tot ist, wieder zum Leben erweckt. Für jeden zusätzlich investierten MP können entweder die Stufe der ins Leben zurückzuholenden Person um 1 erhöht werden oder die Zahl der Tage, die der Tod zurückliegen darf, um 1 erhöht werden.
In der Spruchliste "Wunder" (Erlernbar von Priestern) gibt es ebenfalls auf Rang 10 den Spruch "Wiedererweckung". Auch er belebt in seiner Grundform einen Charakter wieder, der nicht länger als einen Tag tot ist. Jeder zusätzliche Tag kostet jeweils 3 MP mehr. Für diesen Spruch müssen allerdings keine MP für die Stufe des zu erweckenden Charakters investiert werden.
Fazit: Bevor man um Stufe 13-17 herum die Wiederbelebungzauber erlernen kann, ist lediglich die Reanimation eines Charakters über das Manöver Wissen (Heilkunst möglich), dessen Zeitfenster besonders auf den unteren Stufen zwar eng gesteckt ist, jedoch in den meisten Fällen mehrere versuche erlaubt, auch tödlich verwundete Charaktere wieder ins Leben zurückzuholen.
Ruf des Warlock
Sinken die Vitalitätspunkte (VIP) auf 0, stirbt der entsprechende Charakter.
Durch gewaltsame Tode steigt der Immunitätsfaktor (IF), der zu Beginn des Spiels 0 beträgt, um 1.
Möchte ein Heiler, Priester etc. den Toten wiederbeleben, muss er mit dem W30 gleich oder höher dem IF des gestorbenen würfeln im ihn wiederzubeleben, wobei eine 30 immer ein Erfolg ist. Geköpfte Helden können jedoch nur als Untote wiederbelebt werden, für die ein anderer Zauberspruch nötig ist.
Fazit: Hier kann das häufige Wiederbeleben eines Charakters kostspielig werden (da man für jeden Wiederbelebungszauber ein bestimmtes Kraut benötigt). Erwischt es denselben Helden öfter, wirkt es sich stark auf die (Gruppen)kasse aus.
Portal
Sinken die Lebenspunkte auf oder unter null, muss der Charakter eine Probe auf seine Fertigkeit "Belastbarkeit" ablegen, um nicht bewusstlos zu werden. Diese Probe muss jedes Mal abgelegt werden, wenn die Lebenspunkte erneut in den negativen Bereich sinken (z.B. von -6 auf -8).
Fallen die LP des Charakters unter seine Stufe (z.B. bei Stufe 4 auf -5) stirbt der charakter, wenn er innerhalb einer vom SL festgelegten Zahl an Runden keine sofort wirksamen Maßnahmen (wie Heilzauber oder Heiltränke) erhält.
Ein Geweihter kann mithilfe seiner Gabe "Mirakel" ebenfalls eine Wiederbelebung versuchen, solange diese den Einflussbereich seiner Gottheit abdeckt und sich der SC bei der Erledigung einer schicksalhaften Aufgabe befindet. Dazu muss er eine Stufenprobe erfolgreich ablegen und alle seine verbliebenen Zauberpunkte ausgeben.
Ist die Wiederbelebung erfolgreich, verliert der wiedererweckte SC 1W6 Lebenspunkte und 1 Punkt eines zufällig ermittelten Attributs.
Fazit: In Portal kannder Tod meistens endgültig sein, besonders, wenn man keinen Geweihten einer "Lebensbejahenden" Gottheit spielt. Doch selbst mit einem solchen ist die Zahl der wiederbelebungen begrenzt, da bei unglücklichen Würfen ein Attribut auf 0 absinken und den charakter (zumindest nach meiner Interpretation) dadurch endgültig töten kann.
Dungeonslayers
Sinkt die Lebenskraft (LK) eines SC unter 0 wird er ohnmächtig und erwacht (falls er nicht vorher geheilt oder getötet wurde) nach 1W20 Stunden mit 1 LK. Sinkt seine LK im negativen Bereich unter den Wert im Attribut "Körper", ist der Charakter gestorben.
Der Zauber Wiederbelebung (Von der Klasse Heiler ab stufe 10 erlernbar), belebt den Charakter, der höchstens 1W20 Tage tot sein darf, mit 1 LK wieder, allerdings verliert er durch diese Wiederbelebung permanent einen Punkt im Attribut "Körper". Dieser Attributsabzug kann durch das Talent "Genesung" wieder ausgeglichen werden, allerdings können Charaktere mit Körper 1 nicht mehr wiederbelebt werden.
Fazit: Unterhalb von Stufe 10 ist gegen den Tod selbst kein Kraut gewachsen, nur ohnmächtige Charaktere können durch Heilmethoden wieder lebendig gemacht werden. Ab stufe 10 können auch tote durch magie wiederbelebt werden (vorher auch in einem Tempel gegen eine Goldspende möglich), jedoch nicht beliebig oft, da der Körper-Wert die maximale Zahl der Wiederbelebungen festlegt.
D&D 3.5.
Liegen die Trefferpunkte eines Charakters im Bereich -1 bis -9 ist der Charakter ohnmächtig (vorausgesetzt, er verfügt nicht über das Talent "Diehard").
In jeder darauffolgenden Runde hat er eine 10%-Chance, sich selbst zu stabilisieren, bei einem Fehlschlag verliert er einen weiteren Trefferpunkt.
Heilzauber, die Fertigkeit "Heilkunde" und der Zauber "Stabilisieren" können den konstanten Verlust der TP stoppen. Werden Die TP wieder über 0 gebracht, ist der Charakter wieder voll einsatzfähig.
Ab Stufe 9 beherrscht der Kleriker den "Raise Dead"-Spruch (5. Grad). Dieser Zauber belebt eine Kreatur wieder die nicht länger als einen Tag pro Stufe des Zauberwirkers tot ist. Die Kreatur verliert eine Stufe oder einen Punkt Konstitution, wenn sie sich zum Zeitpunkt des Todes auf der ersten Stufe befand. Dort werden allerdings die Sterblichen Überreste benötigt.
Beim höhergradigeren "Ressurection"-Spruch (7. Grad / 11. Stufe) beträgt dieser Zeitraum 10 Jahre pro Zauberstufe, die sterblichen Überreste können (übertrieben gesagt) aus einem einzelnen Haar oder Knochensplitter des verstorbenen bestehen. Zwar werden alle verlorenen TP wiederhergestellt, allerdings verliert die Kreatur eine Stufe (oder 2 Punkte Konstitution in der ersten Stufe)
Die Materialkomponentenkosten dieses Spruchs betragen 10,000 Gold.
Fazit: Vor der neunten Stufe ist der Tod ähnlich wie in Dungeonslayers ein endgültiges Ende, durch den potentiellen TP-Verlust, solange man nicht stabilisiert wurde, kann bereits ein Stand von -1 TP kritisch werden.
Da die "durchschnittliche" Konstitution 10 beträgt, kann ab der neunten Stufe ein durchschnittlicher Charakter 8 mal hintereinander Wiederbelebt werden, bis seine Stufe auf 1 gesunken ist und danach bis zu neun Mal, bevor seine Konstitution auf 1 sinkt. Insgesamt kann solch ein Charakter (zumindest theoretisch) auf der neunten Stufe ganze 17 Mal wiederbelebt werden
(1. Bis 8. Mal = Stufe sinkt von 9 auf 1.
9.-17. Mal = Konstitution sinkt von 10 auf 1)
Da der Spruch im Gegensatz zu Dungeonslayers (wo er alle 24 Stunden nur einmal pro Heiler genutzt werden kann) auch mehrmals am Tag vorbereitet werden und eingesetzt werden kann und nach 8 Stunden Rast erneut verfügbar ist, hat man ab der neuten Stufe mit die beste Lebensversicherung aller vorgestellten Systeme. Einzig die vergleichsweise hohen Meterialkomponente könnte dem "Ressurection-Spammen" einen Riegel vorschieben.
Insgesamt lässt sich also sagen, dass fast jedes System irgendeine Grenze hat, was die maximale zahl von Wiederbelebungen eines Charakters angeht.
Bei manchen Systemen ist sie "direkter" zu sehen (Immunitätsfaktor bei "Ruf des Warlock", Attribut "Körper" bei Dungeonslayers), bei anderen Systemen ist sie versteckter (Zufälliger Attributsverlust bei "Portal", Stufen- und anschließender Attributsverlust bei "D&D") in anderen Systemen ist sie nur durch die Zeit begrenzt, die das Ziel verstorben ist ("Aborea")
So unterschiedlich diese Maximalzahl auch aussieht, all diesen Zaubern ist gemein, dass sie ungefähr in der Mitte des Spiels (im Sinne von Charakterstufen) verfügbar sind.
Wie sieht es bei Euch aus:
- Wie häufig sollte ein einzelner Charakter Wiedererweckt werden können?
- Wie häufig sollte eine Wiederbelebung täglich möglich sein?
- bevorzugt ihr (überhaupt?) Systeme mit "sichtbaren" oder "unsichtbaren" Deathcountern?
- Wie stark sollen die Auswirkungen solcher Wiederbelebungen sein?
- Welches System hat Eurer Meinung nach "gute" Wiederbelebungsmechaniken / -Zauber?
Über Antworten freue ich mich auch hier und bedanke fürs Lesen
Holycleric5
Ucalegon:
Eclipse Phase:
--- Zitat ---Backup Insurance:In the event of verifiable death, or after a set period of being missing, backup insurance will arrange for your cortical stack to be retrieved and your ego downloaded into another morph. If the cortical stack cannot be retrieved, your most recent backup is used. Most policies require that the holder provide a backup to be uploaded into secure storage at least twice a year. This industry works in a manner similar to insurance underwriting in terms of cost and individuals engaged in high risk professions can expect to pay a premium for the service. Additionally, attempts to retrieve a cortical stack are minimal unless one wants to pay for some extra effort (a thriving industry of paramilitary ego-repo operatives exists for this purpose). [Low to Expensive per month]
Notes: Baseline, Low-cost insurance resleeves you into a Splicer or a Case. +1 Cost category to be resleeved into a baseline version of your morph model. +2 cost category to be resleeved into a morph customized as your own.
--- Ende Zitat ---
Tybalt:
Du wirfst 2 Konzepte durcheinander.
Option A: Der Charakter ist kritisch verletzt, ist bewußtlos, überlebt aber. Also im Prinzip das, was auch im wahren Leben passieren kann, vollkommen ohne Magie.
Option B: Der Charakter ist tot. Ende. Aus. Nulllinie. Und wird dann durch Magie wieder ins Leben zurückgeholt.
Ich mag Option A. Und in dem Fall finde ich eine Limitierung wie oft jemand so gefährlich nah am Tod sein kann überflüssig. Ich bevorzuge es, wenn die Heilung dann unrealitisch schnell geht, aber das ist reine Vorliebe.
Option B finde ich jetzt nicht so prickelnd. Da bevorzuge ich es dann eher, wenn Option A etwas großzügiger ausfällt, aber wenn ein Charakter tot ist sollte er auch tot bleiben.
Holycleric5:
--- Zitat von: Tybalt am 7.06.2015 | 19:18 ---Du wirfst 2 Konzepte durcheinander.
Option A: Der Charakter ist kritisch verletzt, ist bewußtlos, überlebt aber. Also im Prinzip das, was auch im wahren Leben passieren kann, vollkommen ohne Magie.
Option B: Der Charakter ist tot. Ende. Aus. Nulllinie. Und wird dann durch Magie wieder ins Leben zurückgeholt.
--- Ende Zitat ---
Ich finde, dass Bewusstlosigkeit und Tod in vielen Fällen schon zusammengehören.
Bewusstlos = du kannst nicht mehr handeln, hast aber auch ohne Wiederbelebungsmagie die Chance, wieder mitzuspielen (entweder indem du geheilt wirst oder selbst aus deiner Ohnmacht erwachst), kannst allerdings auch durch ausbluten oder weitere Treffer immernoch sterben. Der Charakter muss noch nicht in den Reißwolf/Aktenvernichter oder das Archiv der verstorbenen Charaktere
Tod = du bist ausschließlich auf Wiederbelebungsmagie angewiesen, ansonsten ist der Charakter reif für den Reißwolf etc. (zumindest offplay, inplay lebt er natürlich noch in Erinnerungen und Legenden weiter). Tränke und Heilmagie nützen nichts mehr.
Die Gemeinsamkeit liegt damit in der (temporären) Handlungsunfähigkeit. Die Spreu trennt sich vom Weizen, wenn es um die Behandlung / Aufhebung dieser Zustände geht.
--- Zitat von: Tybalt am 7.06.2015 | 19:18 ---Ich mag Option A. Und in dem Fall finde ich eine Limitierung wie oft jemand so gefährlich nah am Tod sein kann überflüssig. Ich bevorzuge es, wenn die Heilung dann unrealitisch schnell geht, aber das ist reine Vorliebe.
Option B finde ich jetzt nicht so prickelnd. Da bevorzuge ich es dann eher, wenn Option A etwas großzügiger ausfällt, aber wenn ein Charakter tot ist sollte er auch tot bleiben.
--- Ende Zitat ---
Eine limitierte Anzahl von Bewusstlosigkeit finde ich ehrlich gesagt auch nicht sonderlich prickelnd, da dieser zustand doch meistens öfter als der Tod auftritt.
Und ohne die Unterstützung durch Heilmagie / Heilkunde heilt man in keinem der von mir erwähnten Systeme sonderlich Schnell.
Dungeonslayers W20/2 LK pro 24h +1LK pro 4 Stunden Nachtruhe.
Ruf des Warlock 3 VIP pro 8 Stunden Schlaf.
Portal W6+Stufe LP pro Nacht.
Aborea 1+Konstitutionsbonus (Mindestens 1) pro 24 h.
DnD 3.5 [Stufe] TP pro 8 Stunden Rast)
Glühbirne:
Was Tybalt sagt.
Eine echte Wiederbelebung von SC finde ich auch dan doof, wenn Götter ö.ä. gespielt wird. Die SC können dann meinetwegen ihre Jünger im Dutzend auferstehen lassen aber SC und ähnliche NSC bitte eher nicht. Meinetwegen wenn es das explizite Thema des Rollenspiels ist das die SC immer wieder geboren werden o.ä..
Bei der Reanmation darf es je nach Setting mehr oder weniger hart sein.
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