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[Pathfinder] Ausrüstung direkt mit WBL "kaufen", statt einzeln Gold zählen?

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Text:
Ausgangssituation: meine Gruppe hat kein Talent dafür (oder einfach nur kein Interesse daran?) über den Wert ihrer Habseligkeiten Buch zu führen. Immer dann wenn sie in einer Stadt sind und einkaufen gehen wollen führt das zu lustigen Situationen (Spieler A, seinen Charakterbogen durchschauend: "Ich habe mir da was aufgeschrieben was ich nicht mehr entziffern kann, könnte 'Diamantenstaub' heißen." Spieler B: "Oh, das habe ich auch. Keine Ahnung wo das her ist. Was kriege ich dafür?" etc.)

Jetzt überlege ich, den ganzen Kram weg-zu-abstrahieren, im Grunde so:
Immer wenn die Spieler ein Level aufgestiegen sind und eine längere Downtime haben, dürfen sie sich ihre Ausrüstung im Wert ihres WBL (Wealth By Level) komplett neu zusammenstellen. (Sie dürfen natürlich auch vorhandene Ausrüstung behalten, aber die wird - genauso wie neue Ausrüstung - zum vollen Kaufpreis an den WBL angerechnet.)

Implikationen/Konsequenzen, so weit  ich sie überschaue:

1. Die Kosten für verbrauchte "Consumables" (Tränke, Schriftrollen, ...) werden beim nächsten Level-Aufstieg quasi automatisch ersetzt. Das wäre aber wohl auch so, wenn ich als SL "nur" Beute verteilen würde bis der WBL stimmt, oder nicht?

2. Ein "Upgrade" der Ausrüstung (z.B. +1 Waffe in eine +2 Waffe) nur durch das Zahlen der Differenz-Summe wäre möglich. Das ist zwar in den Grundregeln nicht erlaubt, aber eine verbreitete Hausregel z.B. in PFS. Außerdem haben die Spieler wenig Grund, auf einen guten Gegenstand zu sparen, da sie de facto beim nächsten Level-up alles zum vollen Preis verkaufen können.

3. Crafting würde ich erlauben: sofern genügend Zeit vorhanden, dürfen die Spieler Gegenstände die sie selbst herstellen können zum halben Preis auf ihren WBL anrechnen.

4. Bei der Verfügbarkeit von magischen Gegenständen gelten die selben Regeln wie sonst auch (abhängig von der Größe des Ortes, auswürfeln, etc.)

5. Die Spieler müssen Zeug das sie finden und nicht selbst brauchen nicht bis zur nächsten Stadt mitschleppen (im Prinzip weniger Gewicht, wenn wir das zählen würden) und haben weniger Grund alles und jeden auszurauben (das sehe ich tendenziell als einen positiven Nebeneffekt)

6. Wie die SCs nun an ihre neue Ausrüstung gekommen sind (gekauft, geklaut, auf dem Dachboden gefunden, bestehenden Gegenstand verbessert, ...) dürfen die Spieler frei erzählen, sofern der Gesamtwert am Ende dem WBL entspricht.

Bis hierher sehe ich einen leichten Vorteil für die Spieler, der allerdings hauptsächlich psychologischer Natur ist: die Spieler können sich auf Effekte verlassen (Ausgleich von Verbrauchs- und Verkaufs-Kosten), die auch sonst in unregelmäßigen Abständen passieren würden, wenn der SL die Größe von Schatz-Horten anpasst um den Wert der Ausrüstung an den WBL anzugleichen.

Klingt das alles vernünftig bis hier her? Macht das Sinn? Habe ich etwas wichtiges vergessen?

Bonus-Fragen:

Spricht etwas dagegen, Handel zwischen zwei Level-Aufstiegen nach den normalen Regeln zu erlauben?

Wie gehe ich mit Artefakten um? (haben keinen Preis - werden also nicht auf den WBL angerechnet?)

Was mache ich mit alltäglichen Ausgaben? Die monatlichen Lebenshaltungskosten auf den WBL anrechnen? Oder eine eigene Gold-Kasse für alltägliche Anschaffungen (Waffen und Magie nur mit WBL bezahlen - Alltagskosten nur mit Gold)?

Feuersänger:
Nach ungefähr dieser Methode haben wir demletzt eine 3.5-Kampagne gespielt.
Unterschied zu deinem Vorschlag: man bekommt mit jedem Levelup nur die Differenz vom alten zum neuen WBL an "Gearpunkten" (GP) zu verteilen. Das heisst, Upgrades von alten Items sind verlustfrei möglich, komplettes Austauschen hingegen ist mit Wertverlust verbunden, da man für das abgelegte Item nur 50% der GP erstattet bekommt.
Auf diese Weise wird ein organisches Wachstum der Ausrüstung begünstigt.

Für Consumables hatten wir kein separates Budget, konnten aber gescriptete Drops der Einfachheit halber verwenden. Insgesamt haben wir aber in der ganzen Kampagne sehr wenige Consumables verwendet.

Ist halt eine ziemliche Quick-n-Dirty-Lösung. So wird z.B. nicht abgedeckt, was mit der besonderen Drachengeschmiedeten Goldenen Plattenrüstung passiert, die der letzte Boss getragen hatte, wenn keiner der SCs sie verwenden will. Es wird halt alles abstrakt gehandhabt -- man kann die Rüstung vielleicht für einen Haufen Gold verkaufen, aber für das Gold dann keinen neuen Gear anschaffen, wenn der WBL bereits erschöpft ist.

Da wir strikt und exakt an WBL gebunden waren, waren wir auch z.B. immun gegen Bestechungsversuche -- die angebotenen Items hätten uns nichts genützt, weil sie ja auf den WBL angerechnet worden wären, und indem wir sie nicht angenommen haben, konnten wir uns stattdessen Wunschitems aussuchen.

bobibob bobsen:
Artefakte sind nicht handelbar und daher würde, ich sollten die SC eins besitzen, dieses gegen ein anderes tauschen lassen. Da es aber auch riesen Unterschiede in der Mächtigkeit von Artefakten gibt würde ich mir da eventuell ein Vetorecht einräumen (kommt halt drauf an wie bedacht deine Spieler sind).

Ich würde noch mal alle über die WBL Regeln instruieren.

Ainor:
Ich weiss nicht ob sich all die Änderungen waufgrund deiner Motivation lohnen (du könntest einfach eine Liste über die verteilten Gegenstände führen),
aber man kann so spielen.


--- Zitat von: Text am 29.06.2015 | 21:44 ---im Grunde so: Immer wenn die Spieler ein Level aufgestiegen sind und eine längere Downtime haben, dürfen sie sich ihre Ausrüstung im Wert ihres WBL (Wealth By Level) komplett neu zusammenstellen.

--- Ende Zitat ---

Schon normales WBL-shopping mach die Charaktere stärker als wenn sie Zufallsschätze finden. Wenn die Spieler die Ausrüstung komplett austauschen können (also z.b. von einem +3 auf ein +1 sword of speed gehen) werden sie nochmal stärker. Das solltest du beachten.


--- Zitat von: Text am 29.06.2015 | 21:44 ---1. Die Kosten für verbrauchte "Consumables" (Tränke, Schriftrollen, ...) werden beim nächsten Level-Aufstieg quasi automatisch ersetzt. Das wäre aber wohl auch so, wenn ich als SL "nur" Beute verteilen würde bis der WBL stimmt, oder nicht?

--- Ende Zitat ---

Ein festes Budget pro Stufe für Consumables führt ggf dazu das mehr davon eingesetzt werden (was ja nicht schlecht ist). Allerdings haben die Spieler dann nicht die Option das Gold zu sparen oder ggf sehr teure Consumables zu kaufen. Vielleicht ist Consumables kaufen einfacher.


--- Zitat von: Text am 29.06.2015 | 21:44 ---4. Bei der Verfügbarkeit von magischen Gegenständen gelten die selben Regeln wie sonst auch (abhängig von der Größe des Ortes, auswürfeln, etc.)

--- Ende Zitat ---

Die Verfügbarkeit von jedem Gegenstand den die Spieler vielleicht kaufen möchten auszuwürfeln artet in sehr viel Arbeit aus.
Ich würde klare Regeln aufstellen was verfügbar ist, so dass die Spieler zwischen den Sessions in Ruhe drüber nachdenken können.


--- Zitat von: Text am 29.06.2015 | 21:44 ---5. Die Spieler müssen Zeug das sie finden und nicht selbst brauchen nicht bis zur nächsten Stadt mitschleppen (im Prinzip weniger Gewicht, wenn wir das zählen würden) und haben weniger Grund alles und jeden auszurauben (das sehe ich tendenziell als einen positiven Nebeneffekt)

--- Ende Zitat ---

Aber was hindert sie daran das zu tun ? Sie könnten die Gegenstände ja trotzdem verkaufen oder ihren Verbündeten geben.


--- Zitat von: Text am 29.06.2015 | 21:44 ---Bis hierher sehe ich einen leichten Vorteil für die Spieler, der allerdings hauptsächlich psychologischer Natur ist: die Spieler können sich auf Effekte verlassen (Ausgleich von Verbrauchs- und Verkaufs-Kosten), die auch sonst in unregelmäßigen Abständen passieren würden, wenn der SL die Größe von Schatz-Horten anpasst um den Wert der Ausrüstung an den WBL anzugleichen.

--- Ende Zitat ---

Fast immer die optimalen Gegenstände zu haben ist ein ziemlich grosser Vorteil.


--- Zitat von: Text am 29.06.2015 | 21:44 ---Spricht etwas dagegen, Handel zwischen zwei Level-Aufstiegen nach den normalen Regeln zu erlauben?

--- Ende Zitat ---

Da must du schaun wie das mit dem übrigen Gold interagiert. Gegenstände mit 50% Verlust gegan andere zu tauschen wäre wohl ok.
Noch etwas über dem WBL dazukaufen würde ich nicht zulassen.


--- Zitat von: Text am 29.06.2015 | 21:44 ---Wie gehe ich mit Artefakten um? (haben keinen Preis - werden also nicht auf den WBL angerechnet?)

--- Ende Zitat ---

Ich würde sie nicht anrechnen, aber wenn der Krieger ein Artefaktschwert findet würde ich sein bisheriges Schwert "einfrieren" (d.h. er kann das entsprechende WBL nicht
anderweitig verwenden. Sonst würde er durch das Artefakt ja nochmal stärker indem er den Preis seines ursprünglichen Schwertes in andere Gegenstände versenkt.)


--- Zitat von: Text am 29.06.2015 | 21:44 ---Was mache ich mit alltäglichen Ausgaben? Die monatlichen Lebenshaltungskosten auf den WBL anrechnen? Oder eine eigene Gold-Kasse für alltägliche Anschaffungen (Waffen und Magie nur mit WBL bezahlen - Alltagskosten nur mit Gold)?

--- Ende Zitat ---

Wenn du in einer einigermassen normalen Welt spielst existiert Gold ja irgendwie und die Spieler können es auch z.B. zur Bestechung oder sonstigen strategischen Ausgaben verwenden.
Ich denke es ist am einfachsten eine normale Goldkasse zu führen. Consumables davon zu kaufen ist vermutlich auch die einfachste Lösung. Du must nur die gefundenen Schätze reduzieren, bzw die Verkaufspreise für gefundene Ausrüstung.

Antariuk:
Prinzipiell: ich hatte (zum Glück) noch nie das Problem dass die Spieler kein Buch geführt haben, insofern ist die Frage für mich eher theoretischer Natur. Ich kann es mir, aufgrund diverser Berichte von Leuten - vor allem Feuersänger hat ja schon einiges dazu erzählt - das das so oder so ähnlich schon gemacht haben, durchaus als spielbare Alternative vorstellen. Kommt auch sehr auf die Spieler an, manche Leute wollen extrem gerne Shopping machen, andere finden es lustig zufällig gefundenen Kram so gut wie möglich einzusetzen und sich nur ab und an mal was genau passendes zu kaufen.


--- Zitat von: Text am 29.06.2015 | 21:44 ---2. Ein "Upgrade" der Ausrüstung (z.B. +1 Waffe in eine +2 Waffe) nur durch das Zahlen der Differenz-Summe wäre möglich. Das ist zwar in den Grundregeln nicht erlaubt, aber eine verbreitete Hausregel z.B. in PFS. Außerdem haben die Spieler wenig Grund, auf einen guten Gegenstand zu sparen, da sie de facto beim nächsten Level-up alles zum vollen Preis verkaufen können.
--- Ende Zitat ---

Öhm... das ist total im Rahmen der Regeln.
Dauert 1 Tag pro 1000gp Wert der da veranschlagt ist und kann beim freundlichen Waffenschmied (Craft Magic Arms and Armor) des eigenen Vertrauens erworben werden (der Gute muss nur hoch genug im Level sein um den entsprechenden Bonus zu gewähren). Die Wartezeit kannst du ja noch rauskürzen wenn du willst, aber das ist tatsächlich schon in den Regeln veranlagt dass man magisches Zeug aufwerten kann.


--- Zitat von: Text am 29.06.2015 | 21:44 ---Wie gehe ich mit Artefakten um? (haben keinen Preis - werden also nicht auf den WBL angerechnet?)

--- Ende Zitat ---

Artefakte sollten eigentlich nichts sein was Spieler unterhalb hoher Stufen einfach mal so kaufen/tauschen können, auch wenn einige nicht so wirklich spannend sind. Wenn sich Leute beschweren dass Magie in D&D nicht mysteriös ist und immer den Regeln folgen muss, dann vergessen sie dabei immer Artefakte. Benutze sie um einem Charakter mit starken Schwächen/magischen Fluch/Würfelpech eine Freude zu machen, oder baue sie in einen Plot ein.


--- Zitat von: Text am 29.06.2015 | 21:44 ---Was mache ich mit alltäglichen Ausgaben? Die monatlichen Lebenshaltungskosten auf den WBL anrechnen? Oder eine eigene Gold-Kasse für alltägliche Anschaffungen (Waffen und Magie nur mit WBL bezahlen - Alltagskosten nur mit Gold)?

--- Ende Zitat ---

Naja, wie hoch sind die denn? Solange deine Helden nicht 24/7 im Gästeflügel des imperialen Palastes eingemietet sind, kann man solche Kosten spätestens ab Level 5 herum vernachlässigen. Vor allem wenn man eh schon ein abstraktes "Einkaufen mit WBL" System nutzt, da würde das Mitrechnen von Pferdefutter und Bierhumpen nur Zeit und Nerven kosten ohne irgendeinen Mehrwert zu haben.

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