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Star Trek: Discovery - 2017[SPOILER!]

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Scurlock:

--- Zitat von: Wisdom-of-Wombats am 20.12.2020 | 12:39 ---Discovery ist nicht immer treffsicher, aber unterhaltsam. Außerdem bietet Discovery endlich vernünftige Identifikationsfiguren, die Star Trek lange gefehlt haben. Es wird halt auf der Höhe der Zeit erzählt und mag damit verglichen mit TOS befremdlich wirken. Selbst ENT und VOY, die letzten halbwegs aktuellen Serien, sind in der Kameraführung sauschlecht gealtert.

--- Ende Zitat ---
Ich spreche Discovery einen Unterhaltungswert auch nicht ab. Vor allem ist die Serien in einigen Episoden auf hohem technischen Niveau gedreht. Umso ärgerlicher ist es, wenn dieses Potential einfach mit unterirdischen Scripts torpediert wird. Und dazu zähle ich die letzte Doppelfolge, die weder den Hauptplot in irgendeiner Form nach vorne bringt noch andere Qualitäten erkennen lässt. Ich mag Michelle Yeoh, aber wie der Rest der Schauspielriege auch hat sie in den letzten Folgen eher chargiert als wirklich geschauspielert.
Discovery will auf der Höhe der Zeit erzählen, bedient sich aber in erster Linie aus dem Story-Fundus der TOS. Das passt nicht. TOS war ein Kind seiner Zeit und hat die absurden Storylines dann auch immer wieder mit einem gewissen Augenzwinkern erzählt. Die Charaktere waren eindimensional und Over-the-Top angelegt und auch das passt im Rückblick betrachtet gut zum pulpigen Charakter der Serie.
Dieses Augenzwinkern, diese Selbstironie fehlt hingegen Discovery leider völlig und das kollidiert dann mit der Cheesiness der klassischen Handlungselemente. Stattdessen wird geflennt, gestritten und geschrien, und das noch nicht mal überzeugend. Vor allem auch, weil mittlerweile die Charaktere von Folge zu Folge inkonsistenter agieren (Saru <-> Admiral).
Ja, "Strange New Worlds" könnte dem Franchise helfen, wieder in die Spur zu finden. Denn Anson Mount und seine Crew (NUMMER 1!!!) haben in Staffel 2 das Charisma und vor allem dieses Augenzwinkern in "Discovery" eingebracht, was angesichts der klassischen Storylines einfach notwendig ist.  Und auch das vermisse ich in Staffel 3 schmerzlich.

Sir Mythos:

--- Zitat von: Scurlock am 20.12.2020 | 14:34 ---Vor allem auch, weil mittlerweile die Charaktere von Folge zu Folge inkonsistenter agieren (Saru <-> Admiral).

--- Ende Zitat ---

Findest du? Ich finde die Entwicklung und das verhalten eigentlich aller Charakter in sich schlüssig (zumindest mit einem gewissen Anteil SoD).
Für mich war da jetzt kein wirklich großer Ausrutscher in der Entwicklung gegeben. Selbst Michael entwickelt sich, wie ich erwartet hatte.

Scurlock:

--- Zitat von: Sir Mythos am 20.12.2020 | 17:37 ---Findest du? Ich finde die Entwicklung und das verhalten eigentlich aller Charakter in sich schlüssig (zumindest mit einem gewissen Anteil SoD).
Für mich war da jetzt kein wirklich großer Ausrutscher in der Entwicklung gegeben. Selbst Michael entwickelt sich, wie ich erwartet hatte.

--- Ende Zitat ---
Wie ich schon an anderer Stelle geschrieben habe, war Saru für mich eigentlich die stärkste Figur in Staffel 2, neben Captain Pike und Nebennebenfigur Nummer 1. Er hat sich tatsächlich glaubhaft entwickelt, seine Storyline war interessant und am Ende war sein Misstrauen gegenüber Michael einer tiefen Verbundenheit gewichen. In Staffel 3 hingegen wirkt er Empathie befreit, mit einem gewaltigen Stock im Arsch. Er wirkt als Captain unsicherer als je zuvor, ist eigentlich auch nur noch eine Randfigur.
Auftritt Admiral. Mal nordet dieser die Crew der Discovery völlig unnötig ein, um dann wiederum Saru den fast freundschaftlichen, aber eigentlich überflüssigen Rat zu geben, die Crew nicht nur als Crew zu sehen, sondern auch das gewachsene Band Freundschaft zu berücksichtigen. Eigentlich sollte das nämlich der Saru aus Staffel 2 als selbstverständlich erachten. Die Krönung ist dann, dass der Admiral in der aktuellen Folge wiederum Saru an die Befehlskette erinnert und signalisiert, dass er die lockere Haltung der Discovery-Crew nicht dulden will. Ja, was denn nun?
Ich habe also noch immer keine Ahnung, was für eine Rolle er spielen soll (weiß er vielleicht selbst nicht). Ist er der heimliche Antagonist, der einen perfiden Plan verfolgt und alle verwirren will, ist er vielleicht auch nur völlig inkompetent oder ist er einfach schlecht geschrieben. 

Wisdom-of-Wombats:

--- Zitat von: Scurlock am 20.12.2020 | 23:19 ---Die Krönung ist dann, dass der Admiral in der aktuellen Folge wiederum Saru an die Befehlskette erinnert und signalisiert, dass er die lockere Haltung der Discovery-Crew nicht dulden will. Ja, was denn nun?

--- Ende Zitat ---

So hast Du die Szene verstanden? Ich hab da gesehen: Der Admiral merkt, dass Saru ne weibliche Kelpien gesehen hat, und befürchtet (zu recht), dass Saru sich davon leiten/ablenken lässt. Da geht es nicht um die Crew, sondern ganz konkret den Captain.

Runenstahl:
Discovery war mit dem Fokus auf nur einen Charakter zunächst mal sehr ungewöhnlich konzipiert. Das hat sich inzwischen aber stark relativiert und inzwischen haben wir einen beachtlichen Cast interessanter Charaktere (ist zumindest meine Meinung).

Zum Vorwurf "Nicht jede Folge bringt die Hauptstory weiter". Also äh... gibt es da irgendeine Star Trek Serie die mir verborgen geblieben ist ? Selbst DS9 mit dem Thema "Dominion-Krieg" hat mehr Episoden die absolut nichts damit zu tun haben als umgekehrt. Und (für meinen Geschmack) sind die "Nebenquest" Episoden bislang deutlich spannender und relevanter als Holodeck Abenteuer in denen man irgendeinen holografischen 60'er Jahre Sänger vor holografischen Mobstern retten muß.

Man muß nicht alles gut finden und man darf Discovery auch gerne nicht mögen. Dafür sind Geschmäcker ja verschieden. Im Vergleich zu den bisherigen Star Strek Serien gibt es hier jedoch deutlich weniger Füllmaterial als bei bislang jeder anderen ST Serie.

Scheinbar widersprüchliche Anweisungen von Führungspersönlichkeiten mögen seltsam wirken, zeigen aber das das Führungspersonal nicht immer nur Lehrbuchweisheiten aufsagt sondern den jeweiligen Ratschlag an die tatsächliche Situation anzupassen weiß. Manchmal gibt es Situationen da ist es wichtig ein Kuschelprogramm zu fahren, und in anderen Situationen muß man eisenhart sein. Das schließt sich nicht unbedingt Gegensätzlich aus.

Es stimmt allerdings das Saru diese Staffel auffällig "schwächer" dargestellt wird. Vielleicht um den Weg freizumachen um letztlich doch noch Burnham in den Captains-Sessel zu bekommen ? Wenn ja, dann hätte man das anders lösen sollen, da bin ich bei dir, Scurlock.

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