Pen & Paper - Spielsysteme > Fate
"Äh ... WAS???" oder Wie kann man nur so ein Regelbuch verbrechen?
Sashael:
--- Zitat von: Murder-of-Crows am 17.01.2016 | 14:08 ---Und nein, die Abwesenheit von Magie ist keine Setting Regeln, sondern die Anwesenheit von Magie ist ein Teil der Kampagnen Definition. Wie weit verbreitet die Magie dann ist, ist eine Frage von Definition (Jeder mit Lore kann in der Fiktion Magie beschrieben und seine 4 Actions damit würfeln) oder eine Frage der Extras (um mit Lore Magie wirken zu können, braucht man eine Erlaubnis - sei es per Aspekt oder Stunt).
Wenn ihr eigene Magiefertigkeiten definiert habt, dann ist das ein Extra. Wenn ihr nur noch Magiefertigkeiten benutzt, sind sie offensichtlich zu breit definiert.
--- Ende Zitat ---
Da schreibst du doch genau das Problem.
Man definiert, dass man mit Magie (egal was für ein Skill) alle 4 Aktionen durchführen kann. Soweit, so regelkonform. Führt dann aber zu dem Problem, dass Magie irgendwie nichts kostet, ausser Skillpunkte im entsprechenden Skill. Muss man also eine andere Lösung finden. Genau da hapert es dann aber im GRW.
Zudem ist Magie und Extras für uns nur ein Teil des Problems. Wahrscheinlich funktioniert Fate ganz fantastisch, wenn jemand dabei ist, der das System vollkommen beherrscht und Lösungen für Sonderfälle in petto hat. Aber wir haben alle den gleichen Kenntnisstand und sehen uns alle dem gleichen Problem gegenüber. Und das Regelwerk hilft nicht bei der Lösungssuche.
Übrigens habe ich das Regelwerk auch sehr zügig in einem Rutsch durchgelesen, fand es eingängig und dachte "Ja super". Bis ich es spielte und dort Fragen auftauchten, die irgendwie dann eben doch nicht im Buch beantwortet werden.
Chiarina:
--- Zitat von: Sasahel ---Führt dann aber zu dem Problem, dass Magie irgendwie nichts kostet, ausser Skillpunkte im entsprechenden Skill. Muss man also eine andere Lösung finden. Genau da hapert es dann aber im GRW.
--- Ende Zitat ---
Wieso? Das wird doch lang und breit erklärt: Refreshkosten, Aspekt als Bedingung, Stunt. Das sind die anderen Möglichkeiten, die auch noch denkbar sind.
Wisdom-of-Wombats:
--- Zitat von: Sashael am 17.01.2016 | 14:28 ---Man definiert, dass man mit Magie (egal was für ein Skill) alle 4 Aktionen durchführen kann. Soweit, so regelkonform. Führt dann aber zu dem Problem, dass Magie irgendwie nichts kostet, ausser Skillpunkte im entsprechenden Skill. Muss man also eine andere Lösung finden. Genau da hapert es dann aber im GRW.
--- Ende Zitat ---
Nun ja, wenn Du Dich darauf einigst, noch nicht mal einen Permission Aspect zu fordern, kann ja wirklich jeder Zaubern. Das vorgeschlagene Regelsystem (Collegia Arcana Magic) fordert wenigstens noch einen Permission Aspekt.
An sich übrigens nichts schlimmes, da ja bei:
- Challenge: jeder Skill nur einmal eingesetzt werden darf
- Contest: jeder in einem Exchange nur einmal handeln darf
- Conflict: jeder in einem Exchange nur einmal handeln darf
Klar spamme ich damit einen Skill zu. Aber was anderes macht der Kämpfer mit Great (+4) Fight ja auch nicht.
Wenn eine Kostenbegrenzung her muss, gibt es im Fate System Toolkit ein Riesenkapitel über Magie - oder man hält es mit dem Freeport Companion:
Magie erfordert 1 Mental Stress, 1 Fate Punkt, oder ein Boost/Aspekt, der vorher da sein muss.
--- Zitat von: Sashael am 17.01.2016 | 14:28 ---Zudem ist Magie und Extras für uns nur ein Teil des Problems. Wahrscheinlich funktioniert Fate ganz fantastisch, wenn jemand dabei ist, der das System vollkommen beherrscht und Lösungen für Sonderfälle in petto hat. Aber wir haben alle den gleichen Kenntnisstand und sehen uns alle dem gleichen Problem gegenüber. Und das Regelwerk hilft nicht bei der Lösungssuche.
--- Ende Zitat ---
Welche Fragen und Sonderfälle denn?
Chruschtschow:
--- Zitat von: Sashael am 17.01.2016 | 13:56 ---Und dann kommt zum Schluss raus: Irgendwie so halt in die Richtung und habt Spaß. Das ist nicht hilfreich. Mag sein, dass wir stark durch regellastige Systeme sozialisiert wurden. Aber uns fehlt da doch oft eine klare Ansage.
--- Ende Zitat ---
Das ist wahrscheinlich das Problem. Ich habe gaaaaaanz früher auch sehr offen mit wenig Regeln gespielt. Das hat bis weit in die 90er rein gedauert, bis ich in meinen Runden mit Schulfreunden auch mal die DSA-2-Regeln genutzt habe. Soviele Regeln, die keiner haben wollte. Ansonsten immer schön Rulings statt Rules. Dann doch irgendwie DSA 3. Später kamen dann Shadowrun, D&D 3.5 usw. Das sind so ungefähr die Antipoden... Es hat eine Weile gedauert, wieder in diese alte Denkweise zurück zu kommen. Ich genieße es wieder da zu sein und gleichzeitig Regeln zu haben, die eine stärkere Definition des SC und mehr Wechselwirkungen auch auf Regelebene ermöglichen.
--- Zitat von: Sashael am 17.01.2016 | 13:56 ---Sei es, dass die Mobrules bei uns in einem Fall zu nahezu unbesiegbaren Minions geführt haben, [...]
--- Ende Zitat ---
Sollte der Mob denn unbesiegbar sein? Vor der Regelanwendung immer auf die Fiktion schauen! Du hast sicher im Blick, wie krass die Dinger sein sollen, wie sich die Situation entwickeln kann, ob diese Typen beim ersten Kratzer fliehen oder eine beinharte Truppe eisenfressender Berserker sind, an denen kleinere Drachen und Dämonenfürsten abperlen. DANACH formst du den Mob. Sind die Werte deiner Meinung nach zu krass, dann musst du nachbessern. Fiction first.
--- Zitat von: Sashael am 17.01.2016 | 13:56 ---[...] sei es, dass es uns immer noch nicht so ganz klar ist, wie jetzt eigentlich Stunts funktionieren (die Beispiele gehen von WAS-kann-man-damit-? bis zu Und-weshalb-sollte-man-DAFÜR-Ressourcen-opfern-? und es gibt keine Hilfestellung im Buch, wann etwas nun ingame bei Aktivierung bezahlt werden muss und was einfach so nebenher laufen kann) oder seien es Dinge wie Extras.
--- Ende Zitat ---
Die Macht eines Stunts lässt sich schlicht nicht in ein allgemeines Regelwerk reinschreiben. In einer Kampagne, in der fortlaufend fröhlich rumgeprügelt wird, wird ein Kampfstunt unendlich viel mächtiger sein als in einem Intrigenspiel, in dem es vielleicht alle drölfzig Sitzungen zu einem Duell kommt. Das Balancing ergibt sich aus dem Setting und im Spiel, nicht als fixe Regel. Wird ein Stunt nie benutzt, ist er wohl zu schwach. Wird er fortwährend benutzt, ist er wohl zu stark. Irgendwo gibt es einen Sweet Spot, aber den bekommt man oft halt auch nicht ad hoc hin.
Das ist übrigens auch ein Problem, das andere regelstarke Systeme auch haben. Bau dir mal einen Kleriker bei D&D / Pathfinder, der voll durchgetrimmt ist, Untote zu vertreiben, zu zerdeppern und in feinen Knochenstaub zu vermahlen. Und dann? Nur Kobolde, Orks und Drachen... Der Spieler wird über kurz oder lang auch mal an einer Schraube oder zwei drehen wollen.
--- Zitat von: Sashael am 17.01.2016 | 13:56 ---Wir haben explizite neue Skills eingeführt, die Elementmagie nutzbar machen. Firemagic, Earthmagic und so weiter. Führte dazu, dass wir kleinen Kreativköpfe irgendwann diese Skill so häufig nutzten, dass wir hauptsächlich Skillpunkte auf diese Skills gelegt haben. Was so ziemlich das Gegenteil von dem war, wie wir uns das am Anfang gedacht hatten.
--- Ende Zitat ---
Das ist ein sehr gutes Beispiel dafür, dass ihr an der Stelle zwei Möglichkeiten habt: 1.) Ihr habt den Eindruck, dass das Balancing nicht stimmt. Dann müsst ihr nachjustieren. Höhere Kosten für die Anwendung in Form von Stunts, Skills etc. 2.) Wenn eh alle Zauberer spielen und damit glücklich sind, dann hat sich euer Setting anscheinend in die Richtung geändert. Solange die Spieler untereinander keinen Stress damit haben, ist das völlig in Ordnung.
So ein paar Sachen machen eben erst nach und nach *klick*. Das dauert. Das wird besser mit der investierten Zeit. Und konkrete Angaben, die dir genau sagen: "So macht man das." zerschellen schlicht daran, dass es stark von der Gruppe, vom Genre, vom expliziten Setting, vom Szenario in diesem Setting usw. abhängig ist.
Nebula:
--- Zitat von: Murder-of-Crows am 17.01.2016 | 14:43 ---Klar spamme ich damit einen Skill zu. Aber was anderes macht der Kämpfer mit Great (+4) Fight ja auch nicht.
--- Ende Zitat ---
jep wenn der Krieger wirklich nix anderes kann also zuschlagen, hast du recht =)
naja und daß es jetzt noch ein Handbuch gibt, das endlich bestimmte Fragen beantwortet :( toll, jetzt braucht man zwei Bücher ^^
ich jedenfalls mag Fate nicht. Die Idee ist toll aber in meinen Augen nicht mehr als ne Beta, jedoch mit viel Potential
In ein paar Jahren wird keiner mehr drüber sprechen =)
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