Das Tanelorn spielt > Albtraum in Norwegen
AiN - Smalltalk
Joran:
Den Thread mit dem Hausbrand hatte ich schon vor einer Weile gesehen. Ich meine, er bestätigt unsere Entscheidung eher:
Bei Pulp ist manches denkbar,
bei einer realistischen / puristischen Herangehensweise hingegen wäre die Kletteraktion in fast 20 m Höhe bei Regen und Schnee mit enorm weiten Abständen zwischen den Balkonen blanker Selbstmord gewesen.
Aber es geht mir weniger um die Einzelaktion und die Frage, haben wir uns nachvollziehbar / vorhersehbar verhalten, sondern mehr um die grundsätzliche Frage: Wie sollte Deiner Meinung nach gespielt werden? Puristisch oder mit Indiana Jones-Feeling?
Ich habe uns im (relativ streng) puristischen Lager gesehen. Aber NiN würde ich eigentlich nicht mehr dort einsortieren, sondern viel näher am Pulp.
Was Du Dir in den letzten Abenteuern ausdrücklich gewünscht hast, war die Einbindung von Bildern, die Darstellung des Umfeldes um unseres Charaktere in Eigenregie der Spieler. Schon von dem Setting London waren wir zuletzt viel stärker der Realtität verbunden als das bei der Setting in Norwegen der Fall war. Mir kommt das entgegen, weil ich gerne über dem Umweg des Rollenspiels auch etwas über die Geschichte, über Technik, Botanik (ich sage nur: Zedern) und was auch immer lerne. Das macht mir viel Spaß, auch wenn es kaum abenteuerrelevant ist.
Aber gefällt es Dir tatsächlich? Nachdem ich nun einige Szenen aus NiN gelesen habe, verstärkt sich bei mir der Eindruck, in NiN warst Du mehr in Deinem Element. Und das war gut zu lesen.
Ihr habt Euch auch anderer Mittel bedient, z.B. habt ihr offenbar viel per PN im nichtöffentlichen Bereich abgestimmt, was nur einzelne Spieler wussten.
Der Anteil Deiner Beiträge am Abenteuer war viel höher und damit war NiN auch sehr viel flüssiger/schneller im Ablauf.
Und vor allen: Die Interaktion mit den NSCs war sehr viel intensiver. Die Aufgaben waren in den Teilen, die ich gelesen habe, kleiner und überschaubarer, die Gegner offensichtlicher. Dementsprechend wurde auch sehr schnell agiert und reagiert. Konkrete Ereignisse / Handlungen haben unmittelbar Handeln der Spieler erfordert. Die haben reagiert und es konnte weitergehen. Die Handlung war viel linearer.
Dieses Gefühl, einerseits gehetzt zu sein, und andererseits überhaupt nicht zu wissen, was man eigentlich tun soll und warum, wo man anfangen soll und was man aus Zeitmangel unbeachtet lässt, vermitteln mir die Beiträge in NiN nicht.
Woran liegt das? An den Spielern? An dem Setting? An der Herangehensweise? Sollen wir etwas ändern?
Der Läuterer:
Wenn Du mich schon so offen fragst. Es liegt an Dir. Tut mir leid, aber Du wolltest es ja wissen.
Der Läuterer:
Quatsch, natürlich nicht, Joran. Du bist ein super Mitspieler.
Beim ersten Abenteuer, in der Lodge in den verschneiten Bergen Norwegens, hatte ich so viel Spass beim Realitätshopping, dass ich manchmal selbst Schwierigkeiten hatte, im Plot zu bleiben. Das war eigentlich ausschliesslich pure Improvisation.
Das war geil. Ein Traum in einem Traum in einem Traum.
Da konnte ich mich voll ausleben und man kann, je nachdem was weiter geschieht zw. den Ebenen wechseln, was damals wirklich geschah und was nicht.
Beim zweiten Abenteuer, auf der Insel Herm im Sanatorium, drehte es sich um Eure Genesung und die Aufarbeitung der Vorkommnisse zuvor, die ich natürlich torpediert habe, wo ich nur konnte, indem ich Eure Paranoia immerzu gefüttert habe. Die vielen Verrückten dort zu spielen war auch toll. Renfield, die drei Physiker oder Annephis. Das hätte ich noch mehr intensivieren sollen. Und im Hintergrund lief natürlich das unerklärliche Altern und Sterben der Insel; von Menschen, Tieren, Pflanzen und Material.
Beim dritten Abenteuer, im und um das Autionshaus in London, mit der Maske und der Hand, war der Horror profaner Natur, beinflusst durch externe Berichte, schriftlich wie mündlich, und unter dem Einfluss verschiedener involvierter Parteien und deren Praktiken. Da habe ich weniger in die Gehirne der Chars eingegriffen.
Ich bin, gerade im Horror Rollenspiel, gerne unberechenbar und ändere gerne meine Taktiken.
Ich mag und mochte alle drei Abenteuer spielen. Das erste sticht vielleicht etwas aus den dreien heraus, weil das Spiel für mich neu war. Nicht zu vergessen Junior, mit seinem völlig durchgeknallten Rick und seinem Wechsel zw. zwei mentalen Stadien. Das war für mich unvorhersehbar.
Aber jedes Abenteuer hatte seine Highlights und auch seine Durchhänger. Überall hatten die Spieler ihre Frustphasen, als sie nicht weiter wussten. Meistens war das meine Schuld, was aber nichts ausmacht, solange die Spieler nicht sofort schnallen, dass du selbst gerade keine Ahnung hast und auf dem Schlauch stehst.
Und es gab in allen Spielen denkwürdige und einmalige Momente. Also ich kann nicht wirklich klagen und wenn doch, dann wäre es auf hohem Niveau.
Joran:
Ja, ich wusste, dass ich schuld bin. Aber find erst mal was besseres! :P
Auf Herm bin ich vermutlich zu spät eingestiegen. Von den anderen Verrückten habe ich eigentlich nicht mehr viel mitbekommen. Vielleicht sollte ich den Anfang von Herm noch nachlesen.
Wenn ich in NiN lese, bin ich immer ein wenig neidisch. Dann wünschte ich, Du würdest so viel in das Geschehen eingreifen wie damals. Aber die Dynamik von damals kann man vermutlich nicht erzwingen. Wahrscheinlich müssen sich alle Beteiligten gegenseitig aufputschen.
Der Läuterer:
Das Forum vom Fliegende Pferd war übersichtlicher. Das stimmt.
Das liegt aber auch daran, dass es kleiner ist und nicht JEDEN RPG Bereicht abdeckt.
Darin, dass es dort netter war, möchte ich Dir widersprechen.
Wenn's so nett war, weshalb sind wir dann gegangen?
Nein, Du hast natürlich Recht.
Ich fand es vor dem ganzen Knatsch auch sehr angenehm und familiär dort.
An manches muss man sich hier einfach gewöhnen.
Es ist nur etwas anderes als drüben. Das hört sich jetzt so an, wie damals zw. BRD und DDR.
Ob hier jemand von drüben mitliesst?
Mag sein. Ist doch aber egal. Das hat mich bereits drüben kaum gestört.
Ich verstecke mich auch nicht. Mein Avatat ist überall derselbe.
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