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FateCast

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nobody@home:
Was mich betrifft, höre ich Podcasts normalerweise direkt vom Rechner, während ich davorsitze. Da finden sich Ablenkungen natürlich entsprechend leicht -- einfach nur durchgehend auf den Desktop oder Bildschirmschoner zu starren, ist ja auch meist nicht so ganz das Wahre. ;)

nobody@home:
Mal 'n bißchen bunt zusammengewürfeltes Feedback zur letzten Doppelfolge (also dem großen Stuntbau-Workshop); ein bißchen Rant mag auch dabei sein:

1.) Persönlich -- die Meinungen werden da sicher auseinandergehen -- bin ich gar kein großer Fan von Fertigkeitsersatzstunts, d.h. dem Format "In Situation S darfst du statt Fertigkeit A Fertigkeit B benutzen". Abgesehen davon, daß das mMn schnell mal dazu führt, die Unterschiede zwischen den einzelnen Fertigkeiten zu verwässern und natürlich auch dazu verführen kann, möglichst alles Wichtige über passende Stunts nur mit denselben Spitzenfertigkeiten abzudecken, sind die meiner Ansicht nach auch so gut wie unmöglich sauber auszubalancieren, weil die tatsächliche Stärke des Stunts direkt an den Bonusunterschied zwischen den Fertigkeiten gekoppelt ist, der sich insbesondere auch mal durch einen kleinen Meilenstein ganz spontan schnell ändern kann. Heißt im Klartext: im Vergleich zu einem "Standard"-+2-Stunt kann so ein Stunt gelegentlich mal regelrecht übermächtig werden (klassisches Beispiel direkt aus Fate Core ist Barathar, die mit einem entsprechenden Stunt effektiv +6 auf ihre sonst nicht vorhandene Empathie bekommt, wenn's darum geht, sich in sozialen Konflikten einen Vorteil damit zu verschaffen), wahrscheinlicher ist aber oft, daß er bestenfalls denselben Vorteil bietet oder sogar deutlich schwächer ausfällt (was nützt mir beispielsweise ein Stunt, der mich mit Heimlichkeit anstelle von Kämpfen angreifen läßt, wenn ich ohnehin schon besser kämpfe als herumschleiche?). D.h., in letzter Konsequenz bin ich in vielen Fällen wahrscheinlich so oder so besser beraten, wenn ich statt eines solchen Stunts gleich einen auf dieselbe Situation passenden nehme, der mir schlicht und einfach konstant +2 gibt -- denn der paßt dann auf jeden Fall.
    Außerdem stellt sich da natürlich, wie im FateCast selbst angesprochen, gerne mal die Frage "brauche ich dafür überhaupt einen Stunt?". Wenn tatsächlich eimal ehrlich unklar ist, welche von zwei Fertigkeiten nun besser paßt (sollte mMn so oft gar nicht der Fall sein), dann kann man den SC in den meisten Fällen auch der Einfachheit halber gleich mit der besseren würfeln lassen...oder, als in der Folge nicht erwähnter Kompromiß, ihn mit Fertigkeit B erst mal einen Vorteil erschaffen lassen, den er dann bei der eigentlichen Anwendung von Fertigkeit A einfach nur ausnutzt. ("Erst anschleichen, dann zustechen. Klingt für mich eh nach zwei Aktionen.")

2.) Vorgegebene Stuntfamilien und das Koppeln von Stunts an Fertigkeiten haben bei Fate Tradition bis hin zurück zu Spirit of the Century, also wundert's mich nicht, daß sie auch in Fate Core noch mehr oder weniger als Option auftauchen. Dabei illustriert SotC netterweise auch gleich mit, daß (a) fest aufeinander aufbauende Stunts nicht unbedingt so toll sein müssen (um beispielsweise "Death From Above" zu nehmen, was einem Piloten beim Angriff aus erhöhter Position erlaubt, Bonusschaden anzurichten, braucht man da erst mal "Flying Ace", was ihm erlaubt, im Flug mit Pilot statt mit Guns anzugreifen -- und wie oben schon ausgeführt, bringt ihm der rein gar nichts, wenn er dummerweise eh schon ein ebensoguter oder besserer Schütze als Pilot ist) und (b) daß aus der reinen nominellen Ankoppelung nicht zwangsläufig irgendein konkreter Fertigkeitsbonus folgen muß ("Feel the Burn" erlaubt einem Charakter, eine zusätzliche mittlere körperliche Konsequenz zu nehmen, und ist nominell an die Fertigkeit Endurance gekoppelt, was rein vom Konzept her Sinn macht, aber regeltechnisch nichts miteinander zu tun hat; welchen Wert ich in Endurance habe, ist egal, ich kann den Stunt so oder so nehmen und er hat nicht mal einen anderen Stunt als Voraussetzung).
    Persönlich sehe ich relativ wenig Notwendigkeit für Stuntfamilien (-bäume usw.), es sei denn, man will wieder so etwas in der Art von Charakterklassen oder -kits in Fate einbauen -- dann kann "erst mal brauchst du X, dann Y, dann Z, und du kannst die nur in dieser Reigenfolge haben" sinnvoll sein.

3.) Ach ja: Atomic Robo hat keine Erholungsrate. ;) Da hat man fünf Stunts, kriegt "freie" Fate-Punkte entsprechend der Zahl der eigenen Aspekte (für voll ausgefüllte SC auch fünf), und die beiden haben nichts miteinander zu tun. Statt dessen kriegt, wenn man beispielsweise über Mega-Stunts zuviel Macht in seine Stuntplätze stopft, die Spielleitung zusätzliche Fate-Punkte für ihr NSC-Budget, d.h., die Gegner werden mächtiger, weil sie ihrerseits ihre Aspekte öfter einsetzen können...

LordBorsti:

--- Zitat von: nobody@home am 30.04.2017 | 14:01 ---...
1.) Persönlich -- die Meinungen werden da sicher auseinandergehen -- bin ich gar kein großer Fan von Fertigkeitsersatzstunts, d.h. dem Format "In Situation S darfst du statt Fertigkeit A Fertigkeit B benutzen". Abgesehen davon, daß das mMn schnell mal dazu führt, die Unterschiede zwischen den einzelnen Fertigkeiten zu verwässern und natürlich auch dazu verführen kann, möglichst alles Wichtige über passende Stunts nur mit denselben Spitzenfertigkeiten abzudecken, sind die meiner Ansicht nach auch so gut wie unmöglich sauber auszubalancieren, weil die tatsächliche Stärke des Stunts direkt an den Bonusunterschied zwischen den Fertigkeiten gekoppelt ist, der sich insbesondere auch mal durch einen kleinen Meilenstein ganz spontan schnell ändern kann.
...

--- Ende Zitat ---

Skilltauscher-Stunts sind nach meiner Erfahrung besser zu balancieren, wenn man neben [Situation] auch [Eine der 4 Aktionen] als Bedingung in die Ausformulierung auf nimmt.

Beispiel:

Nicht so gut
Meister der Körpersprache - Du kannst die Fertigkeit Aufmerksamkeit statt Empathie verwenden, wenn du die Körpersprache deines Gegenübers lesen willst.

Besser
Meister der Körpersprache - Du kannst die Fertigkeit Aufmerksamkeit statt Empathie beim Erschaffen eines Vorteils verwenden, wenn du die Körpersprache deines Gegenübers lesen willst.

Das passt dann auch besser zu den anderen beiden Stunt-Familien, die ja ebenfalls mit den [Aktion] und [Situation] Komponenten arbeiten.

nobody@home:

--- Zitat von: LordBorsti am  1.05.2017 | 15:03 ---Skilltauscher-Stunts sind nach meiner Erfahrung besser zu balancieren, wenn man neben [Situation] auch [Eine der 4 Aktionen] als Bedingung in die Ausformulierung auf nimmt.

--- Ende Zitat ---

Das geht nur leider an meinem eigentlichen Einwand völlig vorbei -- da ich zu jedem Skilltauscher-Stunt einen analogen +2-Stunt formulieren kann, der unter exakt denselben Umständen zum Tragen kommt, geht's mir speziell bei der Balance allein um die Frage der effektiven Bonushöhe, nicht der -"breite".

Soll heißen, es geht ja prinzipiell auch so...

Meister der Körpersprache: Du erhältst +2 auf Versuche, mit Empathie einen Vorteil zu erschaffen, wenn du dabei die Körpersprache deines Gegenübers lesen kannst.

...und dann bringt der Stunt zwei verschiedenen Charakteren, die ihn nehmen, auf jeden Fall dieselbe Zusatzleistung zum selben Preis. Die Tauschversion oben ist dagegen beispielsweise für einen Charakter mit sowohl Empathie als auch Aufmerksamkeit +2 komplett nutzlos, für sein hypothetisches Gegenstück mit Empathie +0 und Aufmerksamkeit +4 dagegen gleich ein effektiver +4-Stunt. Gleichgewicht geht anders.

LordBorsti:

--- Zitat von: nobody@home am  1.05.2017 | 18:22 ---Das geht nur leider an meinem eigentlichen Einwand völlig vorbei -- da ich zu jedem Skilltauscher-Stunt einen analogen +2-Stunt formulieren kann, der unter exakt denselben Umständen zum Tragen kommt, geht's mir speziell bei der Balance allein um die Frage der effektiven Bonushöhe, nicht der -"breite".

Soll heißen, es geht ja prinzipiell auch so...

Meister der Körpersprache: Du erhältst +2 auf Versuche, mit Empathie einen Vorteil zu erschaffen, wenn du dabei die Körpersprache deines Gegenübers lesen kannst.

...und dann bringt der Stunt zwei verschiedenen Charakteren, die ihn nehmen, auf jeden Fall dieselbe Zusatzleistung zum selben Preis. Die Tauschversion oben ist dagegen beispielsweise für einen Charakter mit sowohl Empathie als auch Aufmerksamkeit +2 komplett nutzlos, für sein hypothetisches Gegenstück mit Empathie +0 und Aufmerksamkeit +4 dagegen gleich ein effektiver +4-Stunt. Gleichgewicht geht anders.

--- Ende Zitat ---

Dem würde ich so zustimmen  :d

Mit einer kleinen Ergänzung: Ein Argument für die Daseinsberechtigung solcher Stunts besteht aus meiner Sicht darin, dass Stunts ja nicht nur Regelmechanik sind, sondern gleichzeitig auch ein bisschen Fluff mitbringen bzw. ein gewisses "Statement" setzen. Stunts sind die speziellen Tricks des Charakters. Skilltauscher-Stunts haben neben ihrer Regelmechanik noch das Statement, dass dein Charakter an bestimmte Dinge anders herangeht als die anderen Charaktere. Wenn wir bei meinem obigen Beispiel bleiben, steht da die Aussage: "Mein Charakter kann hervorragend Körpersprache lesen, aber einfühlsam ist er absolut nicht!" (Hohe Aufmerksamkeit, niedrige Empathie)

Für solche Fälle finde ich die Skilltauscher ganz praktisch, da sie eine gewisse Differnzierung erlauben.

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