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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Rev. Bilk am 4.10.2016 | 12:37

Titel: Erfahrungsberichte "Plane Hopping"
Beitrag von: Rev. Bilk am 4.10.2016 | 12:37
Servus liebe Tanelornis,

am Sonntag überraschte uns unser Spielleiter damit, dass ein teil seiner Earthdawn basierten Kampagne demnächst einige Ebenen- und Weltenwechsel beinhalten soll. So weit, so ... na ja. Es wurden davon gesprochen, bei den Wechsel nicht nur den Kampagnenhintergrund, die Spielwelt und sogar die Existenzebene zu wechseln, sondern auch das Regelwerk.

Mich würden Eure Erfahrungen mit solchen Szenarien interessieren, um für mich selbst eine Entscheidungsgrundlage zu haben, ob ich da wirklich mitmachen will. irgendwie fühle ich mich mit der Idee nicht ganz wohl, bin mir aber nicht klar warum

- Habt Ihr jeweils neue Charaktere gebaut, die gar keinen Bezug zu den Ursprungshelden hatten? Oder waren die neuen Helden nur auf das jeweilige System abgestimmte Klone?
- Wie war das mit der Story? Gab es einen im Hintergrund laufenden Plot oder war der Weltenwechsel an sich Plot genug (vgl. Tv Serie Sliders)?
- Was hat Euch Spaß gemacht? Was nicht? Gab es etwas, dass das ganze Konstrukt für Euch vermiest hat?

Achso, eine Bitte noch: bitte diskutiert nicht untereinander. warum das Eine oder das Andere für den Einzelnen nicht funktioniert hat. Mir geht es hier nur um eine Erfahrungssammlung, wobei jede Erfahrung für sich selbst stehen sollte.

PS: Verlinkungen zu früheren Beiträgen sind ebenfalls erwünscht. Sollte ich nicht sofort auf Anfragen antworten: ich bin ab Samstag ein paar Tage ohne Netz, werde aber spätestens nächste Woche wieder da sein.

Titel: Re: Erfahrungsberichte "Plane Hopping"
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 4.10.2016 | 14:28
Neue Chars nicht, Regelwechsel auf keinen Fall. Man kann in einem anderen Regelwerk nie den Char so bauen wie er eigentlich ist.

Wir hatten/haben immer einen Plot im Hintergrund, und wenn es nur der ist,wieder nachhause zu kommen,
Titel: Re: Erfahrungsberichte "Plane Hopping"
Beitrag von: Greifenklause am 4.10.2016 | 14:50
Neue Chars nicht, Regelwechsel auf keinen Fall. Man kann in einem anderen Regelwerk nie den Char so bauen wie er eigentlich ist.

...

Jedes Setting lässt sich mit etwas Hirnschmalz und geringen Anpassungen mit jedem Regelwerk spielen.
Zumal viele Regelwerke den Hintergrund nur "interpretieren" oder schlichtweg nur aus Balancinggründen sind, wie sie sind.
Warum man da unbedingt das Regelwerk wechseln müsste, ist mir absolut schleierhaft.

Ich mache regelmäßig Setting-Crossover zwischen DSA und AD&D2nd und habe da noch nie die Regeln angepasst.
Auf einer Ebene war das Zaubern ohne Halbedelsteine etwas schwerer (da für die Eingeborenen zwingende Materialkomponente), das war es aber auch schon.
Titel: Re: Erfahrungsberichte "Plane Hopping"
Beitrag von: Feuersänger am 4.10.2016 | 14:55
Wow. Also alles gleichzeitig hatte ich noch nicht, nein. Das nennt man wohl am besten einfach "Neue Runde".

- Ebenenwechsel: ist immerhin bei D&D quasi immer als Möglichkeit verfügbar. Haben wir auch schon im Rahmen laufender Kampagnen ausprobiert. Ich finde das sehr reizvoll, aber die meisten Mitspieler wollten diese Exkurse irgendwie immer nur hinter sich bringen.

- Settingwechsel: habe ich einmal als SL gemacht, vor vielen Jahren. Der Hauptgrund war ganz einfach: ich hatte ein Heartbreaker-Setting gebastelt, das ich ausprobieren wollte. Wir sind aber dennoch fürs erste beim ursprünglichen Regelwerk geblieben. Vollzogen habe ich den Settingwechsel durch eine Spelljammer-artige Raum-Schiffreise. Wurde von den Spielern auch angenommen.

- Regelwechsel in der laufenden Kampagne: einmal ausprobiert, aber nach anfänglicher Begeisterung ("das geht ja viel schneller jetzt") folgte nach einiger Zeit die Ernüchterung. Nicht zuletzt wegen dem was GLS sagt: man kann mit einem komplett anderen Regelwerk einfach nicht den gleichen Charakter nachbauen.
In unserem Fall war es der Wechsel von Conan D20 auf Savage Worlds. Die SaWo-Charaktere waren einfach viel schmalspuriger und langweiliger. Und das System selbst... na, ich hab meine Meinung dazu schon öfter kundgetan.
Titel: Re: Erfahrungsberichte "Plane Hopping"
Beitrag von: Greifenklause am 4.10.2016 | 15:16
@ Rev. Bilk

Kläre doch erstmal ab, warum euer SL bei einem Ebenenwechsel überhaupt das Regelwerk wechseln will, bzw glaubt das tun zu müssen.
Vielleicht bin ich zu dumm, aber ich verstehe das einfach überhaupt nicht.
Titel: Re: Erfahrungsberichte "Plane Hopping"
Beitrag von: Rev. Bilk am 4.10.2016 | 15:30
Ah, da scheine ich unklar in meiner Aussage gewesen zu sein: er glaubt nicht, dass es so sein muss, hat dies aber als erstrebenswertes Ziel formuliert. Wie Feuersänger schon formulierte
Zitat
Wow. Also alles gleichzeitig hatte ich noch nicht, nein. Das nennt man wohl am besten einfach "Neue Runde".
.

Nebenbei geht es mir nicht um die Diskussion, wie man so etwas etabliert, sondern ob jemand hier im Forum schon mal so wirr  ~;D war, alles in den Mixer zu werfen und wie genau das ausgegangen ist.

Deswegen würde mich eher interessieren, was Du genau bei Deinen Crossovern machst, Greifenklaue, und wie das aufgenommen wird. Wenn ich das richtig verstehe, änderst Du nur der Settinghintergrund, sprich: die Spielwelt?
Titel: Re: Erfahrungsberichte "Plane Hopping"
Beitrag von: Greifenklause am 4.10.2016 | 15:44
Ah, da scheine ich unklar in meiner Aussage gewesen zu sein: er glaubt nicht, dass es so sein muss, hat dies aber als erstrebenswertes Ziel formuliert. Wie Feuersänger schon formulierte.

Nebenbei geht es mir nicht um die Diskussion, wie man so etwas etabliert, sondern ob jemand hier im Forum schon mal so wirr  ~;D war, alles in den Mixer zu werfen und wie genau das ausgegangen ist.

Deswegen würde mich eher interessieren, was Du genau bei Deinen Crossovern machst, GreifenklauSe, und wie das aufgenommen wird.

Dein SL tut ja eben nicht alles in den Mixer.
Im Grunde legt er alles fein säuberlich nebeneinander...

Ich habe solche Themen immer ganz vorsichtig angekündigt und gewartet, ob ein Sturm der Entrüstung kommt...

Wenn nicht habe ich es durchgezogen.

Ich kenne folgende große Varianten:
A) "Flucht nach drüben"
Die SC müssen aus der Not heraus durch ein magisches Tor fliehen, drüben stellen sie fest, dass ihnen der Rückweg versperrt ist.

B) "Rettet ihn"
Jemand ist durch so ein Tor gehüpft oder gezogen worden, die Helden springen hinterher, um ihn zu retten. Anschließend wie A)

C) "Schatzsuche"
Die SC suchen einen bestimmten Gegenstand in der anderen Welt. Hier ist der Rückweg nicht versperrt.

Details meiner alten Kampagnen spare ich euch, nur 4 Tips.

1.) "Quält die Spieler nicht zu sehr:"
Zeitnahe Rückkehrmöglichkeiten sollten vorhanden sein. Je nach Gruppengeschmack heißt das "möglichst schneller Weltenwechsel" bis "eine Minikampagne pro Welt ist gut.

2.) "Wenn, dann richtig!"
Die verschiedenen Welten sollten sich signifikant unterscheiden. Ich finde es sehr langweilig, wenn man auf einer Parallelwelt landet und das dortige Abenteuer auch 1:1 zu Hause hätte spielen können.
(Eine Variante wäre, wo sich die Welten schon ähnlich sind, aber in zwei interessanten Aspekten sehr unterscheiden)

3.) "Nicht verrückter, als es die Spieler ertragen!"
Jahaha, das ist das schwerste, da gibt es kein Standardrezept.
Kann sich mit 2. beißen

4.) Variante "Knapp daneben"
Wenn sich mit 2. unsicher ist, kann man auch einfach extrem ähnliche Welten nehmen, die sich nur in einzwei Aspekten unterscheiden.
Bei so einer (Mini)Kampagne geht es darum zwischen den vielen Varianten das heimische Original zu finden.
(Sowas leite ich gerade)

Titel: Re: Erfahrungsberichte "Plane Hopping"
Beitrag von: Nordwaldwolf am 4.10.2016 | 17:25
Ich hab mal meine SR-Gruppe als Astralqueste in ein Earthdawn-Abenteuer versetzt; ich hab mir dafür vorher überlegt, was für eine Earthdawn-Diszplin für den jeweiligen SR-Charakter und Spieler passend wäre (also z.B. Nahkampf-KiAdept -> Schwertmeister; Hacker/Drohnenrigger -> Tiermeister); und dann einige Spezialfähigkeiten der Disziplinen mit SR-Regeln umgesetzt.
(Und ja, ich willkürlicher SL  >;D hab die Spieler vorher nicht gefragt (ein paar Auswahlmöglichkeiten hab ich aber zur Verfügung gestellt)...und ich kenn die Spieler aber gut genug...und es hat allen Spass gemacht)

Um also die Antworten zu den gestellten Fragen auf den Punkt zu bringen:
- keine neuen Charaktere sondern nur temporär variiert
- War ein Einzelabenteuer also keine Metaplot-Anbindung bezüglich des Weltenwechseln, war aber eingebunden in eine größeres Bündel Astralquesten
- Hat so ganz gut funktioniert, könnte mir aber vorstellen, dass die benutzte Methode für häufiges Weltenwechseln zuviel Anpassung benötigt, und wenn die Episode länger gewesen wäre (oder mehrere Abenteuer in der Earthdawn-Welt, hätten die Spieler sicher mehr Einfluss auf die Auswahl ihrer Fähigkeiten haben wollen.