Tanelorn.net

Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Namo am 25.06.2025 | 08:44

Titel: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: Namo am 25.06.2025 | 08:44
Blöde Frage. Klingt komisch und ich glaube das ist heute wirklich nicht mehr das Thema. Aber Zed hatte geschrieben:

Die Gruppen, mit denen ich in den 80er und 90er Jahren zu spielen begonnen habe, waren gymnasial bzw akademisch, überwiegend ohne Spielerinnen und nicht-migrantisch. Meine Gruppe, mit der ich seit den 90ern spiele, besteht aus drei Jurist:innen und einem Unternehmensberater. (Übrigens waren alle sich in den 00er Jahren, als sie ihr berufliches Umfeld klärten, einig, dass sie ihr Hobby "TTRPG" totschweigen würden, weil sie Nachteile im Beruf befürchteten.)

Und das kann ich auch in meinem Fall bestätigen. In meinem vermeintlich seriösen Beruf, habe ich das auch nur bedingt im beruflichen Umfeld nach außen getragen. Ich weiß noch wie ich in der Mittagspause in der Kanzleiküche den MERS Quellenband "Die Reiter von Rohan" gelesen habe. Der war ja nach außen sehr wertig hergestellt in grauem Einband mit einem kleinen Bild der Rohirrim in der Mitte. Da kam mein damaliger Chef, ein Wirtschaftsprüfer vom alten Schlag, der sehr gebildet und frankophil war, in die Küche. "Oh, Herr Namo, lesen sie da ein Buch über die französische Gemeinde Rohan?" Ich kam da ins Schwitzen "äh, nein, da geht es um ein Land aus dem Buch Herr der Ringe von Tolkien. Wissen sie, dieses ganz bekannt Fantasybuch!" Naserümpfen beim Chef und wieder raus gehen.

Mag sein dass ich heute da auch ein anderes Selbstbewusstsein habe. Heute erzähle ich selbst Mandanten davon dass ich früher viel Rollenspiel gemacht habe oder gerade wieder spiele. Ist mir eigentlich egal was die davon denken. Wobei manche sich dann umgekehrt auch offenbart haben. "Oh ja, das hab ich früher auch mit viel Spaß gemacht!" Aber auch bei denen merke ich, wie ich sie dadurch erstmal aus ihrer Komfortzone heraus holen muss. Scheinbar sind die im ersten Moment auch nicht unbedingt gewohnt darüber zu sprechen. Oder eben von geschäftlichem Umfeld zu switchen auf (ehemaliges) Hobby.

Das bedeutet meine meine Eigenwahrnehmung ist diesbezüglich, dass sich das wirklich komplett geändert hat und heute keine suspektes Nischenhobby mehr ist wie früher bei dem man mit einem Satanskult gleich gesetzt wurde. Um letzteres hatte meine Mutter sich Sorgen gemacht. Sie hatte nur meine Begeisterung mitbekommen und dass wir uns da stundenlang treffen und irgendetwas spielen mit Büchern, aber es gab doch überhaupt kein Spielbrett. Bis ich es ihr erklärt habe und sie es verstanden hat und dann gut fand. Da ich ihr die einfache Version von klassischer Fantasy erklärt hatte, war das dann auch immer unser Verabschiedungsspruch: Tschüss Namo, viel Spaß beim Welt retten!

Wie ist das in eurer Lebensrealität. Im beruflichen oder allgemeinen Umfeld ein Thema über das man so normal reden kann wie dass man ins Fitnessstudio geht, oder gibt es da noch immer Bereiche oder soziale Umgebungen in denen ihr das Thema lieber nicht erwähnt? 
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: Edgar Allan Poe am 25.06.2025 | 08:48
Ich schäme mich nicht. Warum sollte ich. Jeder, der wissen will, was ich in meiner Freizeit mache, bekommt die gesamte Palette des Nerdtums an den Kopf geklatscht. Warum auch nicht?

Was geht es irgendwen an, wie ich meine Freizeit gestalte?
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: Metamorphose am 25.06.2025 | 08:58
Bei mir ist es kein Problem, die meisten Leute speichern es sich eh als Herr-der-Ringe-Brettspiel ab oder ähnliches. Wenn ich dann mal drüber rede, fanden es bis jetzt alle interessant oder spielten es sogar selbst (vorwiegend dnd5).

Ich schäme mich nicht dafür, habe aber auch ein sehr offenes (Arbeits)umfeld.
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: Runenstahl am 25.06.2025 | 09:02
Das "Finstere Mittelalter" des Rollenspiels ist zum Glück Geschichte. Wir leben jetzt im "Goldenenen Zeitalter" wo das Hobby endlich voll Gesellschaftsfähig ist.
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: Grey am 25.06.2025 | 09:05
Ich habe den Eindruck, Fantasy-RPG ist längst im Mainstream angekommen. Da ist dann eher die Reaktion: "Echt, du spielst das ohne Computer? Das ist ja interessant!" Je nachdem werde ich dann entweder als verstaubter Opa wahrgenommen oder die Leute finden es toll, dass es das auch in einer sozialen Variante mit mehreren Leuten am Tisch gibt. ;)

Es gibt natürlich auch immer noch diejenigen, die es als Nerdtum belächeln oder die schlicht nichts damit anfangen können (besonders unter alten Leuten). Aber die Zeit der großen Anfeindungen scheint vorbei zu sein.

(Dafür "geschämt" habe ich mich übrigens noch nie, aber in der Hinsicht bin ich sowieso etwas speziell ...)
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 25.06.2025 | 09:08
Was geht es irgendwen an, wie ich meine Freizeit gestalte?

Ich denke, das ist hier im konkret zitierten Fall so ein bißchen der Punkt: die Wand im Kopf zwischen "Arbeit" und "Freizeit". Wie oft redet man so (insbesondere, aber nicht unbedingt nur, in Deutschland) am Arbeitsplatz überhaupt über seine Hobbys, und in welchen beruflichen Umfeldern "gehört" sich dergleichen nun so wirklich überhaupt nicht?

Daß das konkrete Hobby dann ausgerechnet im Rollenspiel besteht -- okay, das mag dann hier und da sein Extrascherflein beitragen. Ob es unbedingt so viel schlimmer als beispielsweise "Nach Feierabend besauf' ich mich und ziehe mit meinen Freunden um die Häuser!" ist, darf aber andererseits auch bezweifelt werden. ;)
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: Ludovico am 25.06.2025 | 09:12
Ich gehe damit offen um und hab es auch in Lebensläufen früher angegeben unter Hobbies. Das hat mir einige interessierte Rückfragen eingebracht.

Was ich vermeide, ist Nerdtalk mit Außenstehenden - also Gespräche über meine Rollenspielrunden und was passiert ist.
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: rillenmanni am 25.06.2025 | 09:19
Heutzutage ist das nicht mehr schlimm. Gerade kürzlich, auf unserer Feier zuhause, als die Bude voll war, haben wir versammelten Eltern unserer Schulkinder festgestellt, dass wir fast alle Rollenspiel spielen oder spielten. Das war eine ganze Meute.

Vor 25 Jahren habe ich dieses Hobby nicht in meinen Bewerbungsunterlagen angegeben, schon allein, weil ich keinen Sinn darin sah. Hat auch nichts geholfen: Die spätere Chefin gestand mir, mich vorab eingehend gegoggelt und genau über mein Laster Bescheid gewusst zu haben. Sie habe es schade gefunden, dass ich das Thema nicht selbst angesprochen hatte.
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: Zed am 25.06.2025 | 09:20
Meine These: Es ist zuerst generationsabhängig und in zweiter Hinsicht vom Berufsfeld bestimmt, wie offen wir mit unserem Hobby umgegangen sind.

Heute erzähle ich es zB freier als in den 90ern. Bei zB finanznahen Berufen (Investment, Versicherungen etc) vermute ich, dass Leute eher über dieses Hobby schweigen als in kreativen oder sozialen Berufen.
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: Andropinis am 25.06.2025 | 09:22
Ich sag mal so - ich bin in einer schlagenden Studentenverbindung und auch das wissen viele Bekannte und Kollegen. Da fällt der Nerd-Kram kaum noch ins Gewicht  ;D
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: 1of3 am 25.06.2025 | 09:30
Was ich vermeide, ist Nerdtalk mit Außenstehenden - also Gespräche über meine Rollenspielrunden und was passiert ist.

Ja. Wozu gibts Dinosaurier?
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: Settembrini am 25.06.2025 | 09:38
Ich schäme mich für andere. Es gibt, gerade in Westdeutschland außerhalb der paar größeren Städte, soviel Engstirnigkeit, schmale Geschmacks- und Freizeitkorridore, daß man eh mit irgendwelchen tieferen Interessen oder fundierteren Meinungen nur auffällt. Das hat dann wenig mit dem Rollenspielhobby zu tun, wenn ich das nie erwähne. Ich erwähne auch viele anderer meiner Interessen auch seltenst, und nur immer dann, wenn das gegenüber angefangen hat.

Die Leute sollten sich fürs Tatorgucken, Champions Leage bezahlen und Wandern schämen.
Oder Heimimkertalk, boah.
Oder wieviele Erwachsene, ob mit Beruf oder studiert, gleichermaßen aufgehört haben, Bücher zu lesen.

Ist schon hart alles. Aber man versteht die krampfige Art und das halb-Nerdtum und die Handbremsen in den Köpfen in der deutschen Rollo-Onlinelandschaft irgendwann besser. Sind halt meist Einäugige, ohne Tiefenwahrnehmung.


Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: unicum am 25.06.2025 | 09:46
Nein, nie. Aber ich kann durchaus verstehen das man es auch anderst sehen kann.

Es mag auch bei mir vieleicht noch kleine Hemnisse geben es der ein oder anderen Person zu sagen - aber das hat dann nichts mit Schämen zu tun sonderen eher mit "Ich habe keinen Bock darauf es jemanden zu erklären bei dem ich ausgehe das es eh nix bringt."

Das mache ich auch mit anderen Dingen so bei denen ich mir denke "Wenn ich das jezt sage gibt es nur dumme diskussionen".
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: 6 am 25.06.2025 | 09:46
Im Studium war das verbindende Thema im StuPa zwischen den Parteien Rollenspiel. Im Job hatte ich ne Zeitlang eine D&D-Kollegenrunde geleitet.
Was war die Frage nochmal? ;)
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: KhornedBeef am 25.06.2025 | 09:58
Nein. Aber ich spiele momentan auch zu wenig um etwas zu erzählen zu haben. Ich habe es bereits vor Jahren im Lebenslauf gehabt. Bei meiner jetzigen Arbeit würde ich ohne Bedenken drüber reden, aber mir fällt bestimmt etwas ein, wo ich es unpassend finde. Ebenso wie Gerede darüber, wer wen Freitag auf dem Bolzplatz gefoult hat.

Edit: Tippfehler
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: klatschi am 25.06.2025 | 10:08
Mit 18 oder 19 hab ich mal alle meine Nerdhobbies geschmissen. War ne seltsame Mischung aus aufgestauten Gefühlen, etwas falsch zu machen (Grund war eventuell auch das fehlende Verständnis aus dem Elternhaus - „warum zockt der nur im Keller, geh mal in die Disco, Junge!“) und einer ungesunden Beziehung verbunden mit starken Unsicherheiten.

Ich habe dann gemerkt dass es mir richtig schlecht geht ohne meine Nerdhobbies.
Seit ich wieder angefangen habe (anfangs viel Tabletop, dann auch wieder viel Rollenspiel) bin ich glücklicher und habe auch kein Schamgefühl mehr. Ich weiß, woran ich bei mir bin und jede Person um mich herum auch 😃
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: HAL 40000 am 25.06.2025 | 10:13
Servus.
Also "damals" als ich noch jung und mit wallendem Haar.... egal.... da galt es noch als so komisch Rollenspiel zu betreiben, das ich es kaum jemandem erzählt habe. Gilt das als schämen?
Das hat sich aber gewandelt. Ich binde es zwar nicht jedem beim ersten Treffen auf die Nase, aber wenn es zur Sprache kommt, erzähle ich es auch. Manchmal ernte ich immer noch komische Blicke, aber nicht mehr so wie früher.
Wobei ich am Anfang meiner Berufslaufbahn auch nichts erzählt habe, weil ich dann gegenüber anderen, eher "ernsthaften" Kollegen im Nachteil gewesen wäre, so als Freak.
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: Ludovico am 25.06.2025 | 10:18
Ja. Wozu gibts Dinosaurier?

Sorry, verstehe ich nicht.
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: HEXer am 25.06.2025 | 10:25
Ich schäme mich nicht für das Hobby als solches. Aber für vieles und viele, die heute beim Hobby Rollenspiel in der Öffentlichkeit stehen.





Das "Finstere Mittelalter" des Rollenspiels ist zum Glück Geschichte. Wir leben jetzt im "Goldenenen Zeitalter" wo das Hobby endlich voll Gesellschaftsfähig ist.

Das sehe ich so grundlegend anders, dass ich da bei Gelegenheit gerne mal einen Thread draus machen möchte (dann bitte nicht persönlich nehmen!).
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: rillenmanni am 25.06.2025 | 10:27
Ich komme ja gar nicht mal vom Dorf, aber ich musste in meiner Rollokarriere, denke ich, in unterschiedlichsten Kontexten vier Gespräche führen, dass ich dieses Hobby aufgeben solle, weil Gott damit nicht einverstanden sei und man damit Satan invozieren könne. Erst waren es ältere Personen, und als ich mit 25 dachte, das Thema abgehakt zu haben, wurde ich von einer ehemaligen Mitschülerin (+3 Jahre) angetigert. Da bin ich dann schon vom Glauben abgefallen. :) Das war jetzt eine spezifische Engstirnigkeit, aber ähnlich ergeht es einem da sicher auch mit anderen Interessen ggü anderen Personengruppen. Also verstehe ich schon, wenn man mal lieber nicht mit seinen Vorlieben hausieren geht.
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: KhornedBeef am 25.06.2025 | 10:39
Ja, eingeschworene Gemeinschaften, die in schummerigen Räumen sitzen und zuhören wie vorne einer Passagen aus einem weirden Fantasy-Buch vorliest, als wäre das alles echt, das kann einem ja schonmal gefährlich vorkommen. Aber so sind die Katholiken halt, das muss sich von alleine verwachsen  ~;D
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 25.06.2025 | 10:39
Ich komme ja gar nicht mal vom Dorf, aber ich musste in meiner Rollokarriere, denke ich, in unterschiedlichsten Kontexten vier Gespräche führen, dass ich dieses Hobby aufgeben solle, weil Gott damit nicht einverstanden sei und man damit Satan invozieren könne. Erst waren es ältere Personen, und als ich mit 25 dachte, das Thema abgehakt zu haben, wurde ich von einer ehemaligen Mitschülerin (+3 Jahre) angetigert. Da bin ich dann schon vom Glauben abgefallen. :) Das war jetzt eine spezifische Engstirnigkeit, aber ähnlich ergeht es einem da sicher auch mit anderen Interessen ggü anderen Personengruppen. Also verstehe ich schon, wenn man mal lieber nicht mit seinen Vorlieben hausieren geht.

Klingt für mich eher, als sollten manche anderen Leute mal in sich gehen und ihr eigenes Lieblingssteckenpferd noch mal gründlich überdenken -- aber schön, das führt dann weg vom Fadenthema. :)
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: Mithras am 25.06.2025 | 10:41
Mittlwerweile nicht mehr, auch weil ich beruflich argumentieren kann was es an Soft Skills gebracht hat. Kommunikation, Teamarbeit, Lösungsorientierung usw.  Aber auch generell stehe ich mittlerweile zum Nerd sein. Natürlich ist es auch leichter weil im Mainstram angekommen. Und ich bin gefestiger in meiner Persönlichkeit das ich zu meinen Hobbies stehen kann.
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: 1of3 am 25.06.2025 | 10:42
Sorry, verstehe ich nicht.

"Was ist dein Lieblingsdinosaurier?" ist viel anschlussfähiger als "Was ist dein Lieblingsrollenspiel?".
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: KhornedBeef am 25.06.2025 | 10:45
"Was ist dein Lieblingsdinosaurier?" ist viel anschlussfähiger als "Was ist dein Lieblingsrollenspiel?".
Muss ich als einziger dabei an diese Haribo-Werbung denken, wo man Unterhaltungen zwischen Kindern hört aber im Bild wird das quasi von Erwachsenen "gesprochen"?
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: rillenmanni am 25.06.2025 | 10:45
@Khorni: Die Mitschülerin war ev. Freikirche. :) Die andere Situation: standardevangelisch. Die dritte weiß ich nicht. Für die älteste Situation kann ich mir tatsächlich entweder katholisch oder frei-evangelisch vorstellen. -  Lass ma die arm Katholiggn in Ruh! :)
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: Raven Nash am 25.06.2025 | 10:47
Ich hab mich noch nie für meine Hobbies geschämt. Mir war's aber auch immer schon egal, ob das jemand versteht, oder nicht. Vielleicht auch, weil ich damit aufgewachsen bin, dass eigentlich alles wofür ich mich interessiert hab, als "Kindisch, dumm oder Zeitverschwendung" angesehen wurde.
Na ja, wenn ich gesagt hab ich mach Kampfsport, war zumindest die Kritik leise.  ~;D

Und heute? Heute erzähl ich's nicht rum, weil ich mit den meisten Leuten eh nicht auf einer so persönlichen Ebene reden will, dass Hobbies ein Thema wären.
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: JS am 25.06.2025 | 10:50
Ich schäme mich inzwischen für so viele Mitmenschen auf der Welt, daß mir für die Hobbyscham keine Kraft mehr bleibt.

Darüber hinaus stellte ich fest, daß das Rollohobby vom gemeinen Deutschen mit Wohlwollen betrachtet wird, wenn man es ihm oder ihr mit einer "langen Tradition" versüßt. Dann ist alles immer gut hier. Hauptsache, Oppa kannte das so oder ähnlich auch schon. Kein neues Teufelszeug und so (im Sinne von "neumodischer Kinderkram").
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: unicum am 25.06.2025 | 11:00
Ich komme ja gar nicht mal vom Dorf, aber ich musste in meiner Rollokarriere, denke ich, in unterschiedlichsten Kontexten vier Gespräche führen, dass ich dieses Hobby aufgeben solle, weil Gott damit nicht einverstanden sei und man damit Satan invozieren könne.

Oh mein Gott welche Leute kennst denn du? Ich kenne auch einige sehr religiöse Leute die,... auch Rollenspiel machen.

Ich frage mich dann immer was die sich anmassen für Gott die entscheidungen zu treffen und ja das kommuniziere ich auch so. Ich bin jezt nicht so gläubig (aber eben auch kein Atheist, das wäre mir viel zu aufwendig) aber auf solche Äusserungen (also der Meinung zu sein zu wissen was Gott wirklich will) empfinde ich als ... Gotteslästerung  ~;D

Ja, insofern - kann ich verstehen. Manchmal wird man mit Aussagen in Schubladen gesteckt. Muss zugestehen das ich dies ähnlich mache - Also Leute in Schubladen stecke - ist einfach praktisch. Im politischen mache ich das ja auch. Wobei nur selten so stark das ich sage "Ich rede mit allen, aber mit denen nicht!"
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: AndreJarosch am 25.06.2025 | 11:03
Nicht ich selber, aber eine gute Freundin von mir hat ihre Rollenspielerfahrungen (Tisch, als auch LARP) sogar immer in Bewerbungen extra ausgeführt:

"Seit über 25 Jahren übernehme ich jede Woche die Leitung einer Gruppe von bis zu einen halben Dutzend Personen, um diese Gruppe zur gemeinsamen Problembewältigung, sozial Interaktion mit anderen Kulturen, dem Umgang mit schwierigen Situationen und Förderung zu kreativen Ideenfindung anzuleiten."
(so oder ähnlich)

Das hat anscheinend immer guten Eindruck gemacht.
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 25.06.2025 | 11:08
Na ja, wenn ich gesagt hab ich mach Kampfsport, war zumindest die Kritik leise.  ~;D

Den gleichen Effekt erzielt man mit der Erwähnung, seinen Wehrdienst als Fallschirmjäger geleistet zu haben  8]
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: AndreJarosch am 25.06.2025 | 11:08
Darüber hinaus stellte ich fest, daß das Rollohobby vom gemeinen Deutschen mit Wohlwollen betrachtet wird, wenn man es ihm oder ihr mit einer "langen Tradition" versüßt. Dann ist alles immer gut hier. Hauptsache, Oppa kannte das so oder ähnlich auch schon. Kein neues Teufelszeug und so.

Ich kenne mindestens zwei Pastoren (ein Deutscher ein Engländer) die Rollenspielleiter (und sogar meistens Spielleiter) sind.
Sandy Petersen, der Autor von "Call of Cthulhu", ist gläubiger Mormone, sieht Rollenspiel (und die von ihm designten Computerspiele Doom und Quakle) seiner Religion nicht widersprechend an... immerhin bekämpft man ja die Dämonen/Bösen.

Meine Frau ist bei den Zeugen Jevohas aufgewachsen und dort mit 20 ausgetreten, da die Gemeinschaft ihr das Hobby Rollenspiel verbieten wollte (das wäre ja Dämonenanbetung). Daraufhin hat sie mit einem Freundeskreis von nur 6 Personen (Rollenspieler) ihr Leben neu angefangen, da es keinen der Zeugen Jehovas nach ihrem Ausschluss noch gestattet war mit ihr zu reden.
Rollenspieler sind da viel toleranter... solange man uns das Rollenspielen nicht verbieten will wird jede Glaubensrichtung akzeptiert.
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: Andropinis am 25.06.2025 | 11:11
Den gleichen Effekt erzielt man mit der Erwähnung, seinen Wehrdienst als Fallschirmjäger geleistet zu haben  8]

Ich mache Kampfsport und war ebenfalls bei den Fallis, das negiert sich dann wohl gegenseitig  ;D
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: JS am 25.06.2025 | 11:15
@Andre: Wieso zitierst du mich? Ich nahm überhaupt keinen Bezug auf Religion. "Teufelszeug" war vielleicht irreführend und sollte keinen solchen Bezug herstellen. Es stand eher für "neumodischer Kinderkram".
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 25.06.2025 | 11:16
Ich mache Kampfsport und war ebenfalls bei den Fallis, das negiert sich dann wohl gegenseitig  ;D

Büschen Kampfsport hab ich auch. Ich behaupte, die Modifikatoren sind kumulativ  ;D

Ich habe bei Rollenspiel eigentlich nie das Problem gehabt, es schamhaft verschweigen zu müssen. Ich hab es trotzdem oft nicht erwähnt weil...
es mir immer zu viel Arbeit war, das den Leuten zu erklären, was wir da eigentlich machen. Empfand ich tatsächlich als anstrengend, und ich bin nun mal ein fauler Hund.

Beobachtet habe ich tatsächlich, daß es früher ein exotisches Nischenhobby war, heutzutage ist es bekannter. Die Beschuldigungen aus religiöser Ecke (Satanismus! Okkultismus!) bzw. Alt-68er-Ecke (Kriegs- und Gewaltverherrlichung!) hab ich zwar durchaus am Rande mal mitbekommen, aber persönlich nie erlebt, und auch das hat inzwischen auch eher nachgelassen.
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: Zanji123 am 25.06.2025 | 11:18
hm... da ich "beruflich und privat" ziemlich trenne ist mir das relativ egal.

Auch was Verwandte davon denken was ich so mache war mir schon mit 17 realtiv egal :)

Wenn mal gefragt wird was ich am WE so mache sag ich "ich treff mich mit Freunden zum zocken" und damit ist die Sache erledigt außer es wird nachgefragt.
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: rillenmanni am 25.06.2025 | 11:21
Oh mein Gott welche Leute kennst denn du? Ich kenne auch einige sehr religiöse Leute die,... auch Rollenspiel machen.

Ich bin da eher bei der Vogelschisstheorie: Die Viecher scheißen ständig vom Himmel, aber nur selten wird eine Person erwischt oder gar mehrfach erwischt. Daher glaube ich gar nicht mal, dass mein Umfeld noch ärger war als das anderer, dass ich nur eben das Pech - oder die Erfahrung, das ist ja auch was wert - häufiger eine Ladung abzukommen. Denn auf den zweiten Blick geht es ja auch anders herum: den praktizierenden Pfarrer, der gern mit mir am Tisch Leute abmackelt und bei sakrabren (<-- das ist ein Mischwort!) Einlagen nicht komisch wird, den kenne ich auch.

@AndreJarosch; Klar, sich mit etwas offensiv positiv zu verkaufen, das geht auch. Hatte ich trotz meiner Vorsicht natürlich auch überlegt. Aber das konnte ich beim Rollenspiel nicht mit meinen Überzeugungen vereinbaren: Meine Magisterarbeit, die an vielen Stellen bestimmt grauenhaft gewesen ist, behandelte "das Hobby". Ich war natürlich ein durch mehrfachen Vogelschiss gebranntes Kind und musste beim Schreiben erkennen, dass die ursprüngliche kritische Betrachtung des Hobbies, die damals vorlag, sich ebenfalls außerordentlich gern bei den Argumenten und Inhalten bediente, die die "Satanic Panic" vorgebracht hatte. Und dass, jetzt komme ich zum Punkt, die akademischen Antworten darauf (und sie hatten oft Direktbezüge) entsprechend völlig unakademisch positive Zuschreibungen machten. Das Hobby konnte gefühlt alles Schiefe wieder geradebiegen. Und dem widersprach ich dann gern, indem ich zum Schluss kam, dass man am besten einfach mit Spaß spielen solle, statt sich etwas darauf einzubilden (und freilich, dass die ganze Kritik ebenso Kokolores sei). Ich konnte also später in den Unterlagen reinen Gewissens nicht behaupten, mit meinem Hobby etwas gerissen zu haben. :)
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: AndreJarosch am 25.06.2025 | 11:36
@Andre: Wieso zitierst du mich? Ich nahm überhaupt keinen Bezug auf Religion. "Teufelszeug" war vielleicht irreführend und sollte keinen solchen Bezug herstellen. Es stand eher für "neumodischer Kinderkram".

Jupp, sorry, da habe ich wohl dein "Tefelszeug" fehlinterpretiert.

Mir ging es so, als ich als frischer Auszubildender meiner Abteilungsleiterin von meinem Hobby erzählte: "Nicht das du da in eine Satanisten-Sekte gerätst."
Das war aber eher Sorge um mich.
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: tartex am 25.06.2025 | 11:54
die französische Gemeinde Rohan

Wieder was gelernt.  ;D

Zitat
Rohan ist eine französische Gemeinde mit 1.541 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) im Département Morbihan in der Region Bretagne.

Zitat
Frontenay-Rohan-Rohan ist eine französische Gemeinde mit 2.968 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2022) im Département Deux-Sèvres in der Region Nouvelle-Aquitaine. Sie gehört zum Arrondissement Niort und zum Kanton Frontenay-Rohan-Rohan, dessen Hauptort sie ist.

Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 25.06.2025 | 12:06
Es gab sogar früher ein Adelsgeschlecht, die Vicomtes de Rohan, die sich von den bretonischen Königen herleiteten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Rohan_(Adelsgeschlecht)

Mich würde übrigens sehr wundern, wenn Tolkien das nicht wusste. Ich kenne die seit meinem 2. Semester in Geschichte  ;)
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: Namo am 25.06.2025 | 12:20
Und wieder eine Illusion zerstört. Die Rohirrim sind in Wirklichkeit Franzosen  ~;D

(https://images.hobbydb.com/processed_uploads/subject_photo/subject_photo/image/40346/1528226954-13832-8054/download_large.jpg)
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: Sphinx am 25.06.2025 | 12:55
Jain.
Im Arbeitsumfeld kommt es einfach nicht zur Sprache, wenn würde ich es aber auch nicht Geheim halten. Allerdings wäre es eben auch nichts was ich einfach so erzählte (Hab keine Kollegen bin Selbstständig) sofern nicht irgendwas in der Richtung organisch ins Gespräch käme.
Privat hab ich gar kein Problem mit Rollenspiel T-Shirt umzulaufen in der Hoffnung mit dem einen oder anderen ins Gespräch zu kommen.

Da hab ich ehr hemmungen was Videospiele angeht, da erntet man ehr komische blicke oder wird gleich abgestempelt. Rollenspiel läuft da ehr unter Gesellschaftsspiele.
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: tartex am 25.06.2025 | 12:58
Ich habe mich als Teenager zwischen 14 und 17 doch deutlich mehr für meine Actionfiguren-Sammelei geschämt. Im Spielzeuggeschäft wurde man auch komischer angeschaut als im Fantasy-Laden.

Ab 17 war ich eh langhaariger Weirdo, da haben die Actionfiguren, die ich in Cargo-Pants und Anoraktaschen mitschleppte, eher die entsprechenden Mädels beeindruckt.

Geschämt habe ich mich höchstens für die anderen Leute in meiner Gruppe.

Bücher mit minderbekleideten BarbarInnen am Cover im Zug zu lesen war mir aber doch eher peinlich. Dann lieber was mit abstrahierten Titelbildern.
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: Galatea am 25.06.2025 | 13:04
Und wieder eine Illusion zerstört. Die Rohirrim sind in Wirklichkeit Franzosen  ~;D

(https://images.hobbydb.com/processed_uploads/subject_photo/subject_photo/image/40346/1528226954-13832-8054/download_large.jpg)
Es gibt in Spanien auch eine Region namens Aragon (ohne r).

Kulturell sind die Rohirrim ja eher Wikinger auf Pferden, was auch schon eine sehr kuriose Mischung ist.
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 25.06.2025 | 13:13
Ich komme ja gar nicht mal vom Dorf, aber ich musste in meiner Rollokarriere, denke ich, in unterschiedlichsten Kontexten vier Gespräche führen, dass ich dieses Hobby aufgeben solle, weil Gott damit nicht einverstanden sei und man damit Satan invozieren könne.
So ein Gespräch hatten wir mal mit einem Nachbarn, weil wir zum Spaß ein Tageshoroskop in der Tageszeitung lasen.
Alles Teufelszeug.
Mit Rollenspiel haben wir gar nicht erst angefangen.

Inzwischen hat ihn seine Frau verlassen und ist glücklich mit einem anderen.

Die Rollenspiel Gruppe hatte schon vor mal ein paar Kerzen anzuzünden und ein Ritual für Boron im Garten zu vollführen.
Aber jetzt, wo er nicht mehr da ist, macht es ja nur noch halb soviel Spaß. :-)

Ansonsten kenne ich leider genug Rollenspieler, die das lieber verschweigen.
A la " Bei Rollenspiel denkt meine Familie an was Versautes."
Auch im Job.
Bis sich dann rausstellt, dass die Kollegen das auch machen.
 :D


Was mich betrifft: Ich erzähle das gerne.
98 % sind auch neugierig
(50% haben schon mal davon gehört.)
Der Rest darf gerne versuchen mich zu exorzieren.  ~;D


Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: schneeland am 25.06.2025 | 13:24
Schämen nicht, aber es kommt auch nicht wirklich zur Sprache - auch wenn ich in der IT/Softwareentwicklung arbeite sind meine Kollegen vergleichsweise wenig nerdig. Eine Kollegin hat früher mal GURPS gespielt, und eine andere konnte zumindest mit AD&D und Elmore was anfangen, auch wenn sie nicht selbst gespielt hat. Aber ansonsten auch keine Brettspiele und außer mir nur zwei Leute, die gelegentlich mal Videospiele spielen.
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: Murphy am 25.06.2025 | 13:38

Gamer Shame? Nicht mehr! Doch lest selbst: https://penandpaper.blog/gamer-shame/ (https://penandpaper.blog/gamer-shame/)

Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: HAL 40000 am 25.06.2025 | 13:48
Kulturell sind die Rohirrim ja eher Wikinger auf Pferden, was auch schon eine sehr kuriose Mischung ist.

Die berüchtigte berittene Gebirgsmarine? ~;D
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: Taktikus am 25.06.2025 | 14:00
Ontopic Nein

Ich habe meinem Chef davon erzählt, und er sagte nur, daß seine Runde leider seit einem Jahrzehnt nicht mehr besteht.
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 25.06.2025 | 14:11
Die berüchtigte berittene Gebirgsmarine? ~;D

Ich weiß ja nicht, inwieweit die Skandinavier damals schon Kavallerie hatten (Pferde an sich gab's jedenfalls auch da)...aber daß sie sie nicht ausgerechnet auf Raubzug noch mit in ihre relativ beengten Drachenboote gezwängt haben, das könnte ich schon nachvollziehen. ;)
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: unicum am 25.06.2025 | 14:12
"Ich mache Rollenspiele,...."

Und Wikipedia sagt dazu:
Zitat
Rollenspiel steht für:

    Rollenspiel (Spiel), interaktives Spielekonzept: „spielend ein anderer sein“
        Chat-Rollenspiel, Computerspiel-Genre
        Computer-Rollenspiel, Computerspiel-Genre
        Pen-&-Paper-Rollenspiel, mit Stiften und Papier
    erotisches Rollenspiel, eine Sexualpraktik

Ich hab es auch schon zweimal erlebt das bei der nennung "Rollenspiel" jemand an den lezten Punkt dachte,... der Ansatz war "Ich hab am Wochenende keine Zeit ich treff mich mit 120 Leuten auf einer Jugendherberge zum Rollenspielen" - das in der Assoziation mit dem lezten Punkt brachte dann tatsächlich das Gesicht zum abstürzen. Ich sagte dann nochmal "Jugendherberge!!!" (mit drei ! damit es klar wird) und aus dem abgestüzten gesicht wurde ein "?". Und danach war wieder die frage "Was meinst du damit?"

Und ja - ich hab danach auch immer gesagt "Wenn dir das nächste mal jemand das erzählt dann denke bitte nicht immer gleich an Punkt 4."

ps: Ein anderemal war es "Oh das mache ich manchmal mit meinem Mann auch,..."
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: HEXer am 25.06.2025 | 14:15
Und an welches hast du da gedacht?  >;D
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: Sard am 25.06.2025 | 14:22
"Seit über 25 Jahren übernehme ich jede Woche die Leitung einer Gruppe von bis zu einen halben Dutzend Personen, um diese Gruppe zur gemeinsamen Problembewältigung, sozial Interaktion mit anderen Kulturen, dem Umgang mit schwierigen Situationen und Förderung zu kreativen Ideenfindung anzuleiten."
(so oder ähnlich)

Das hat anscheinend immer guten Eindruck gemacht.

Großartig.  :d
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: tartex am 25.06.2025 | 14:50
Ist natürliches eine Frage des Framings.

Wer 2025 sabbernd erzählt wie geil er gestern nachmittag die Orks zerstückelt und die Jungfrauen verführt hat, wird wahrscheinlich auch nicht viel besser wegkommen - besonder wenn das alles aus dem Mund eines verpickelten Teenagers kommt. Und Leute, die ich damals mit ihren Rollenspielgeschichten hausieren gegangen sind, waren eigentlich fast alle so.

Wenn ein respektierter Erwachsener, der geschnallt hat, was gesellschaftlich dem Konsens entspricht, und was andere interessieren könnte, darüber spricht, ist das nichtdasselbe.
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: Matz am 25.06.2025 | 15:10
Für das Hobby an sich hab Ich mich nie geschämt. Höchstens ein bisschen für die Leute bei der es innerhalb weniger Minuten -egal auf welcher Veranstaltung- zur Grüppchenbildung kam und man dann nur noch das Thema "Mein Lv12 Paladin, Fireball, Magic Missile, Mystra pimpern" hören konnte. Hielt dann auch nicht nicht sehr lange. Ich stehe zu meinem Hobby, habe es auch im Lebenslauf meiner letzten Jobbewerbung angeführt. Wurde nie drauf angesprochen.   
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: rillenmanni am 25.06.2025 | 15:13
"Mystra pimpern"! ... Oh ja, jedes Hobby hat seinen Vorteil! ... :)
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: Weltengeist am 25.06.2025 | 16:21
Nachdem ja eigentlich schon alles gesagt ist, nur noch nicht von mir:

Ich gehöre auch zu denen, die sich zwar nie wirklich für ihr Hobby geschämt haben, die aber lernen mussten, dass es in den 80er Jahren nicht immer ein kluger Move war, jedem gleich davon zu erzählen. Schon allein, weil man sofort das Schild "Aha, noch so einer von den Spinnern, die sich im Keller verkriechen und 'Held' spielen, weil sie scheiße im Fußball sind und keine Freundin abkriegen" umgehängt bekam.

Viel später - nach Kampfsport, Bundeswehr, Freundin/Frau und Kind - habe ich dann mal einen Tagebucheintrag geschrieben, in dem ich mich gefragt habe, wieso ich mich eigentlich von Leuten dissen lasse, deren Hobbys aus "Samstags besoffen 'Schaaaalke!!!' brüllen oder Briefmarken sortieren bestehen. Danach war ich irgendwie im Frieden mit mir, aber die Wahrheit ist natürlich auch, dass sich die Zeiten ohnehin geändert hatten.

Irgendwann hatte ich dann tatsächlich mal ein Vorstellungsgespräch mit einem Abteilungsleiter und seinem Vize, bei dem ich offen zugegeben habe, auch mit knapp 40 noch aktiver Rollenspieler zu sein. Der Chef hatte keine Ahnung, was das ist, und hat sich das interessiert erklären lassen. Und da kam dann raus, dass sein Vize ebenfalls aktiver Spieler war - und dass er sich nie getraut hatte, das in Anwesenheit seines Chefs zu erwähnen. Danach ging's mir endgültig besser.

Trotzdem habe ich vor 10 Jahren entschieden, in der Netzöffentlichkeit nur als "Weltengeist" aufzutreten. Das hatte unter anderem den Grund, dass ich nicht von irgendwelchen Schnellschießern speziell aus dem angelsächsischen Sprachraum mit einer anderen Art von "Rollenspiel" (in der es auch Meister und Masken und so gibt) in eine Schublade gesteckt zu werden.

Letztes Jahr habe ich dann übrigens die letzte Hemmung verloren und vor versammelter Studierendenschaft eine Doppelvorlesung zum Thema "Pen-and-Paper-Rollenspiel" gehalten. Sieht also so aus, als hätte ich inzwischen auch die letzten Ängste vor Vorverurteilung verloren. Hat aber wirklich gedauert, und es war definitiv hilfreich, wenn man die Unsicherheiten, die man als 16-Jähriger so mit sich rumschleppt, im Laufe des Lebens abgebaut hat.
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 25.06.2025 | 16:33
"Was ist dein Lieblingsdinosaurier?" ist viel anschlussfähiger als "Was ist dein Lieblingsrollenspiel?".

Ankylosaurier. Hab ich jetzt was gewonnen?
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: Selis am 25.06.2025 | 17:24
Ich habe in der siebten Klasse mit Rollenspiele angefangen, als ich das erste Mal bei einem neuem Schulfreund übernachtete.
Das war so um 1986.
Ich habe mich damals nicht dafür geschämt und bis zum heutigen Tag nicht.

Nicht einmal schäme ich mich für die teilweise sehr merkwürdigen Menschen die dieses Hobby teilen.

Ja, ich habe von den Leuten die auf diesen Satanic Panic Mist reingefallen aber inkl. dieses unsäglichen Machwerk mit Mazes and Monsters mit Tom Hanks hat mich das ganze Thema sehr belustigt.

Auch fürs LARP habe ich mich nicht geschämt.
Auch nicht, wenn beinahe jedes Mal die Polizei auftauchte, weil wir als militante Castor Gegner, Wehrsportgruppe usw angezeigt wurde oder als sich die Feuerwehr den Weg zur Burg mit Löschzügen hochquälte, weil gemeldet wurde, sie würde brennen.

Ein Freund meines Stiefvaters, hielt mich wegen diesem Hobby für einen Sektierer. Das war auch nur amüsant, vor allem nachdem er ein paar Jahre später mich vorsichtig fragte, ob ich "das" noch machen würde und ich ihm sagte, ich wäre in die Führungsriege aufgestiegen.

Nein, ablehnende Haltung von irgendwelchen Menschen, die auch mal heftig waren fand ich nur amüsant oder nervig. Ich hatte nie das Gefühl mich oder das Hobby verteidigen zu müssen.
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: Prisma am 25.06.2025 | 18:44
Doch, ich muss zugeben, früher war das so. Weil es früher nahezu immer negative Reaktionen gegeben hat. Meiner Erfahrung nach galt das damals nicht als ein Hobby, was man als junger Mensch oder gar generell, betreiben sollte. Das Hobby wurde massiv nicht verstanden. Wenn man Glück hatte, wurde man gutmütig als Träumer, Trottel oder Verlierer belächelt, der seine Freizeit verschwendete. Und so wurde man auch behandelt. Wenn man Pech hatte, wurde einem ein vernichtendes Werturteil und Spott reingedrückt. Wir haben unsere Rollenspielbücher auch nicht in Bus und Bahn gelesen. Das haben wir vermieden. Heute ist es zwar um Welten besser geworden, aber ich bin immer noch sehr vorsichtig ob ich szenefremden Leuten vom Rollenspiel erzähle. Meist tue ich das nicht, meine Erfahrungen haben mich misstrauisch gemacht. Ich habe keine Lust für mein Hobby belächelt oder beleidigt zu werden. Vor allem nicht von Spießern. Ich habe auch keine Lust auf Diskussionen, die darauf abzielen dass ich mich für mein Hobby, sprich: die Zeitverschwendung, rechtfertigen soll, gegenüber Leuten die es nicht verstehen. Wenn ich die Leute für halbwegs offen einschätze, deute ich an, oder sage ich würde "Gesellschaftsspiele spielen". Erst wenn ich merke, dass die Leute davon gehört haben, oder falls sie gar direkt danach fragen, erzähle ich dosiert mehr.

Ganz schön finster, was? Aber Erfahrungen prägen einen... :-\
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: Haukrinn am 25.06.2025 | 18:48
Früher war Rollenspiel als Hobby wirklich extrem nerdy und keiner wollte damit was zu tun haben. Außer Nerds.

Aber das ist heute halt nicht mehr so, Dungeons and Dragons ist ein Massenphänomen, Medien aller Art bespielen das Thema seit Jahren (im positiven Sinne!), und die Möglichkeit online zu spielen hat viel mehr Leuten Zugang zum Hobby gewährt. Außer kein Grund sich zu schämen. Nicht für das Hobby.

Es mag Rollenspiele, Autoren und auch Rollenspieler:innen geben, für die man sich vielleicht persönlich (fremd)schämen mag. Aber das geht bei Sportvereinen, Outdoor-Artikeln oder Kochrezepten genauso.  :)
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: Schalter am 25.06.2025 | 19:23
Doch, ich muss zugeben, früher war das so. Weil es früher nahezu immer negative Reaktionen gegeben hat. Meiner Erfahrung nach galt das damals nicht als ein Hobby, was man als junger Mensch oder gar generell, betreiben sollte. Das Hobby wurde massiv nicht verstanden.
Ich habe keine Lust für mein Hobby belächelt oder beleidigt zu werden. Vor allem nicht von Spießern. Ich habe auch keine Lust auf Diskussionen, die darauf abzielen dass ich mich für mein Hobby, sprich: die Zeitverschwendung, rechtfertigen soll, gegenüber Leuten die es nicht verstehen. Wenn ich die Leute für halbwegs offen einschätze, deute ich an, oder sage ich würde "Gesellschaftsspiele spielen". Erst wenn ich merke, dass die Leute davon gehört haben, oder falls sie gar direkt danach fragen, erzähle ich dosiert mehr.

Ganz großes +1 von mir!

Einerseits: In den letzten Jahren habe ich mir übrigens immer mal wieder gedacht, es wäre doch besser, mehr von seinem Hobby zu erzählen, und die Hemmungen da gezielt abzubauen. Wenn man dann Leuten deswegen diese abstrakte Tätigkeit erklären muss: Auch nicht schlimm. Habe ich ein paarmal gemacht, und bin trotzdem nicht dadurch 'noch tiefer in der Nerd-Schublade verschwunden' als ich vorher schon war, beispielsweise auf der Arbeit. Je mehr Leute von TTRPGs reden, desto größer ist immerhin die Chance, dass sie noch weiter in die Mitte der Gesellschaft rücken, gell?

Aber andererseits: Kürzlich ist mir der gegenteilige Gedanke gekommen, dass ich es eigentlich auch gewissermaßen charmant finde, nichts darüber zu sagen, außer gegenüber 'anderen Eingeweihten' aus der Szene. Das passt zur Thematik: In den meisten Settings die ich mag geht's schließlich auch um arkane Geheimnisse. :) Dann ist dieses Hobby etwas, das man nicht mit jeder Person teilt, eben weil es so abstrakt ist. Dann hat man es quasi für sich, das ist auch schön.
In letzter Zeit habe ich auch die Aussage gemacht 'wir spielen Brettspiele', das erspart manchmal Zeit, und gelogen ist es auch nicht.
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: Robert Paulson am 25.06.2025 | 19:27
In meinem ersten Vorstellungsgespräch hab ich >30 min über mein Dasein als Vampire LARP SL gesprochen, inkl. dem Satz "ein Vampire verbrennt bei Sonnenlicht". Und die Personalerin hat immer wieder das Thema darauf zurückgelenkt. Ich hab den Job bekommen.  Seit dem bin ich ziemlich schambefreit.
Nur: Der Vater meiner Verlobten glaubt ich bin in einer Theatergruppe. Ich lass ihn in dem Glauben aber vor allem weil das so kognitiv für ihn einfacher ist.
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: Zed am 25.06.2025 | 19:52
In meinem ersten Vorstellungsgespräch hab ich >30 min über mein Dasein als Vampire LARP SL gesprochen, inkl. dem Satz "ein Vampire verbrennt bei Sonnenlicht". Und die Personalerin hat immer wieder das Thema darauf zurückgelenkt. Ich hab den Job bekommen.  Seit dem bin ich ziemlich schambefreit.
Nur: Der Vater meiner Verlobten glaubt ich bin in einer Theatergruppe. Ich lass ihn in dem Glauben aber vor allem weil das so kognitiv für ihn einfacher ist.

Schön! So sollte es sein!

Wann war das?

Ich denke, es wäre hilfreich zu wissen, wann (etwa) Ihr Eure Erfahrungen gemacht habt. 🙂
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: Weltengeist am 25.06.2025 | 20:20
Nachtrag (und um hier mal ein bisschen Feuer reinzubringen): So grün ich mit unserem Hobby bin, so sehr habe und hatte ich auch immer mal Fremdschäm-Momente, wo ich bestimmte Vertreter der Community beobachte und denke: Kein Wunder, dass uns Außenstehende für bekloppt halten.

So sind mir Besuche beim örtlichen Rollenspielladen unangehem in Erinnerung, wo das Mega-Klischee (40 kg Übergewicht, Heavy-Metal-Shirt, gestörtes Verhältnis zu Körperhygiene) den halben Laden mit seinem lautstarken Monolog unterhalten hat: "Und weißte, ne, dann ich mit meinem Halb-Ork so mit der Elektro-Kettensäge und der Shotgun voll drauf, dreimal hintereinander 'ne glatte 20 und Schadenswürfel bis dorthinaus, da sind die Eingeweide nur so rumgespritzt. War das geil..." Da war ich dann ganz schnell wieder raus aus dem Laden.

Oder eine Szene, wo ich mit meiner damaligen Runde (alle so Mitte 20) in einer Kneipe in der Innenstadt saß, und plötzlich kamen diese Rollenspielnerd-Gespräche auf, bei denen es im Prinzip darum ging, was der krankeste Scheiß war, was sie in 10 Jahren Rollenspiel gemacht hatte. Und ich saß nur noch dazwischen und dachte: "Ey, Leute, ich wohne in dieser Stadt - ich wollte eigentlich noch in diese Kneipe kommen können, ohne dass die Streichhölzer ziehen, wer mich jetzt bedienen muss..."

Oder der Student, der ja jetzt weiß, dass ich selbst Rollenspieler bin, und der meint, mir (mitten im Foyer vor jeder Menge Zuhörern) längere Deep-Nerd-Gespräche über seine neuesten Powergaming-Builds drücken zu müssen und dabei glaubwürdig den Eindruck vermittelt, das wäre jetzt genau mein Thema...

Nach außen verkaufen wir unser Hobby ja gerne als kreative, kommunikative, fantasievolle Freizeitbeschäftigung, aber es gibt da auch eine Schattenseite - und ja, die ist mir in ihren extremeren Formen tatsächlich bis heute unangenehm. Das ist quasi ein anderes Hobby als meins, das heißt nur zufällig genauso und wird von Außenstehenden gerne verwechselt.
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: General Kong am 25.06.2025 | 20:25
Dem Hobby habe ich mittelbar viel zu verdanken:
Fähigkeit zum Perspektivwechsel und Hineinversetzen in andere Personen und deren Sichtweisen,
sicheres Auftreten vor Menschenmengen,
Interesse für Geschichte und Politik, Heraldik,
hervorragende Englischkenntnisse,
einen breiten Wortschatz
- und meinen Beruf als Lehrer.
Zudem langanhaltende Freundschaften.

Trotzdem habe ich mich - siehe Weltengeist - in den 80er eher zurückgehalten und hänge es heute auch nicht an die große  Glocken.

Nicht aus Scham, sondern weil mein Hobby nicht jeden was angeht.
Ist privat.
Kein Geheimnis, aber ich sage ja auch nicht jedem, was ich sonst so tue.
Geht die einen Scheiß an.
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: Gondalf am 25.06.2025 | 20:27
immerhin bekämpft man ja die Dämonen/Bösen.

Hm.. jetzt muss ich an In Nomine Satanis denken..  >;D

Und wieder eine Illusion zerstört. Die Rohirrim sind in Wirklichkeit Franzosen  ~;D

(https://images.hobbydb.com/processed_uploads/subject_photo/subject_photo/image/40346/1528226954-13832-8054/download_large.jpg)

Ich behauptet mal, dass wird noch besser:

https://maps.app.goo.gl/pCUssutnPACgDhW8A (https://maps.app.goo.gl/pCUssutnPACgDhW8A)

Edit:

A la " Bei Rollenspiel denkt meine Familie an was Versautes."
Auch im Job.
Bis sich dann rausstellt, dass die Kollegen das auch machen.
 :D

Meine Kollegen machen solche Witze beim Thema Rollenspiel, obwohl die das kennen und spielen.  ~;D

Edit 2
Ich gehöre auch zu denen, die sich zwar nie wirklich für ihr Hobby geschämt haben, die aber lernen mussten, dass es in den 80er Jahren nicht immer ein kluger Move war, jedem gleich davon zu erzählen. Schon allein, weil man sofort das Schild "Aha, noch so einer von den Spinnern, die sich im Keller verkriechen und 'Held' spielen, weil sie scheiße im Fußball sind und keine Freundin abkriegen" umgehängt bekam.

So ähnlich war das auf der Hauptschule, aber irgendwie hatte ich dann dort doch eine Runde, völlig irre Typen, hatten aber Spaß.  ~;D
Irgendwann merkt man das viele, die einem erzählen, was "richtig und falsch" ist einfach Idioten sind und die anderen sind oft leiser, als sie sein sollten.

Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: gunware am 25.06.2025 | 20:29
Es ist mir nie in den Sinn gekommen, dass ich mich für meine Hobbies schämen sollte. Es wäre auch schwierig, einen Berührungspunkt zu finden. Mit fremden Leuten unterhalte ich mich grundsätzlich nicht über meine Hobbies, ich sehe keinen Sinn dahinter, weil ich finde, dass es sie nichts angeht. Und wenn ich bereit bin, mich über privates zu unterhalten, dann habe ich keinen Grund mich zu schämen. Dann sollen die Leute mich so nehmen wie ich bin. Und wenn sie nicht dazu bereit sind, dann ist das eher deren Problem und nicht meins. Warum sollte ich mich dann schämen sollen?

Nicht aus Scham, sondern weil mein Hobby nicht jeden was angeht.
Ist privat.
Kein Geheimnis, aber ich sage ja auch nicht jedem, was ich sonst so tue.
Geht die einen Scheiß an.
General Kong hat das noch besser ausgedrückt als ich.
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: flaschengeist am 25.06.2025 | 20:37
Ich war in der Teenagerzeit einige Jahre ziemlich wild und in diesem Rahmen eine Respektsperson in „angesagten Kreisen“. Daneben habe ich mit (überwiegend) anderen Freunden gerne Rollenspiel betrieben und mich gerade durch diese Kombination rückblickend als „besonders“ aufgewertet – also resultierte nicht Scham sondern Stolz.

Bis vor einigen Jahren war unser schönes Hobby allerdings ziemlich nischig und nur entsprechend wenigen Menschen bekannt. Nach meiner Erfahrung ist es gar nicht leicht, solchen Leuten verständlich zu erklären, was wir da am (virtuellen) Spieltisch so treiben. Weil ich diesen Aufwand scheue, spreche ich mit „Uneingeweihten“ selten über RPG.
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: Megavolt am 25.06.2025 | 20:48
Ich schäme mich jedenfalls wieder stärker für das Hobby Rollenspiel, weil ich da derzeit keine inspirierenden Sachen mehr sehe. Das Hobby ist uncooler und weniger einzigartig geworden. Ebenso hat die letzte Halbdekade der Szene massiv nicht gut getan, weshalb ich mich derzeit auch nicht ohne diverse absetzende Klauseln mit "der Rollenspielerschaft" identifizieren möchte.

Keine Ahnung. Die Zeiten haben sich gewandelt, alle sind irgendwie Gamer. Pen und Paper ist Mainstream geworden, dementsprechend ziemlich kommerzig, bekannt und convenient, was soll man sich noch groß dafür schämen.

Es ist prinzipiell ratsam, sein Privatleben privat zu halten, aber sonst?

Vielleicht müsste man anders herum fragen: Was erfährt man von den jungen Leuten gerade nicht, weil sie sich so arg dafür schämen, dass sie eine mords Geheimnistuerei darum machen? Hey, vielleicht bin ich da einer großen Sache auf der Spur.
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: Der Hasgar am 25.06.2025 | 20:51
Ich habe mich eigentlich nie dafür geschämt. Aber ich habe irgendwann 2002 beschlossen, dass die "Rollenspiel-Menschen" in meinem Leben eine besonders wichtige Rolle spielen sollen. (pun intended) Aus diesem Grund besteht mein Freundeskreis heute zu 85% aus Rollenspielern :)

Im Job war das nie ein Problem, weil ich selbständig bin :)
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: schneeland am 25.06.2025 | 20:58
Ich gehöre auch zu denen, die sich zwar nie wirklich für ihr Hobby geschämt haben, die aber lernen mussten, dass es in den 80er Jahren nicht immer ein kluger Move war, jedem gleich davon zu erzählen. Schon allein, weil man sofort das Schild "Aha, noch so einer von den Spinnern, die sich im Keller verkriechen und 'Held' spielen, weil sie scheiße im Fußball sind und keine Freundin abkriegen" umgehängt bekam.

Zumindest bei letzterem gab's ja auch schon eine gewisse Korrelation. Ich hatte Dates, die im Prinzip in dem Moment vorbei waren, als klar wurde, dass ich nicht nur Krafttraining und Schwarze Szene-Musik mag, sondern auch Nerdkram wie Video- oder Rollenspiele. Ist jetzt 20+ Jahre her, und erschien mir schon damals nicht unbedingt als Ausweis hoher Toleranz, aber die soziale Standing des Nerds an sich war vermutlich echt nicht so großartig (ich glaube, für den stereotypen Nerd gilt das sogar immer noch, aber es gibt halt jetzt mehr sozial akzeptierte Subtypen). Insofern passt das, was Du sagst, wohl mindestens bis in die 00er-Jahre hinein.

Heute sehe ich das (s.o.) lockerer, aber irgendeinen Vorteil muss das Altern ja auch haben ;)
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: General Kong am 25.06.2025 | 21:10
@ Der Hasgar: Im Jb hatte ich ach nie Probleme damit. Ich habe schon als Referendar an einer Gesamtschule eine Rollenspiel-AG geleitet,dann als Lehrer an einer Hauptschule, dann als Stelverzreterder Schulleiter an einer anderen Hauptschule (daneben das auch als Teil von Projektwochen).
Derzeit als Abteilungsleiter an einer Gesamtschule nicht mehr - das hat aber andere Gründe (die zeitlichen Anforderungeen sind an der Ganztagsschule stark gestiegen, da habe ich dafür einfach keine Ressourcen mehr).

Bei den Projekten und AGs wurde ich stets (und zum Teil auch finanziell bei der Anschaffungen von Spielen) von der jeweiligen Schulleitung unterstützt und Rollenspielen bei der Schülerschaft gut an.

War wie jede andere AG. Auch die Kollegen nahmen das bloß zur Kenntnis - Eben wie die Fußball-AG oder ein Offenes Angebot.
Im besten Ssinne nichts Besonderes, nur ein Teil des AG-Angebots.
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: Megavolt am 25.06.2025 | 21:19
Kurze Anekdote an dieser Stelle: Ein entfernter Bekannter von mir wurde vor langer langer Zeit einmal telefonisch angerufen, war aber nicht daheim, weil er "Das Schwarze Auge" spielen war bei seinen Freunden.

Seine Mutter, die das Telefongespräch angenommen hatte, war nicht so ganz im Bilde, was ihr Filius da genau tut, und antwortete dem Anrufer: "Tut mir leid, der ist gerade nicht da, der ist bei den braunen Adlern."

 ~;D ~;D ~;D

Die gute Mutter hatte also irgendwie schwarzes Auge und braune Adler vermixt, wer kann es ihr verdenken. Jedenfalls hatte der Bekannte anschließend lange Zeit den Spott zu ertragen, er sei irgendwie einer Wehrsportgruppe beigetreten oder so, und das freilich auch noch von den Arbeitskollegen, denn ein ebensolcher hatte ihn natürlich angerufen gehabt.

Und doppelt lustig ist es meiner Meinung nach, weil er ja dann, um sich zu entlasten, auf der Arbeit lang und breit erklären musste, was Das Schwarze Auge ist.  ~;D

Am Ende kommt man vielleicht besser weg, wenn man einfach das Stigma der Wehrsportgruppe akzeptiert. Das wird wohl abgelehnt werden, aber immerhin kann sich jeder was darunter vorstellen.  ~;D

Also was wäre jetzt die Lösung gewesen für meinen Bekannten? Seiner Mutter gegenüber schamhafter mit seinen Hobbys zu sein oder schamloser davon zu erzählen?
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: Maarzan am 25.06.2025 | 21:20
... Ich hatte Dates, die im Prinzip in dem Moment vorbei waren, als klar wurde, dass ich nicht nur Krafttraining und Schwarze Szene-...

Ich habe irgendwo einmal gelesen (und nicht wiedergefunden seitdem), dass TSR eine Studie gemacht hatten, was sich ändern müsste, damit mehr Mädchen spielen. Ergebnis ging wohl irgendwie dahin, dass das Hauptproblem wäre, dass sie nicht mit Leuten spielen wollen würden, welche sie nicht auch daten würden - sprich der Masse der bisherigen Spieler.
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: Selis am 25.06.2025 | 21:25
bei den braunen Adlern

in den Tiefen meiner Gehirnwindungen, in einem Teil der eigentlich mit dicken Schlössern und Ketten gesichert ist, kommt da mir weniger eine Wehrsportgruppe als eine Szene aus dem Blue Oyster Club in den Sinn  :-X
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: Grandala am 25.06.2025 | 21:47
Also in meinem privaten Umfeld weiß jeder was ich so treibe.

Meine meiste Zeit im Rollenspiel verbringe ich inzwischen beruflich. Seit 10 Jahren bin ich in der stationären Jugendhilfe tätig, seit 5 Jahren leite ich mit einer Gruppe zwischen 3 und 6 Kids. Belächelt wurde ich dafür am Anfang, allerdings lassen die Kids alles stehen und liegen, Medienkonsum spielt keine Rolle, die DnD Kampange ist wichtiger. Die Kinder lesen auf einmal Bücher, lernen Rechnen, Schreiben, malen Miniaturen an, sitzen Stundenlang am Tisch obwohl sie in der Schule nicht mals eine Schulstunde überstehen. Ein Syrer hat dadurch fließend Deutsch als Schriftsprache gerlernt, ein "lernbehinderter" hat durch die ständige kognitive Auseinandersetzung seinen Förderstatus verloren. Bewohner*innen bei uns entdecken Sozialskills und Kreativität, die sie vorher niemals gezeigt haben. Ehemalige Bewohner*innen haben inzwischen eigene Spielgruppen gegründet und leiten heute selbst Kampangen.

Alle die sich mit mir beruflich beschäftigen und in Erfahrung bringen, was ich da mache, sind baff und begeistert und fragen nach wie ich das mache. Kurzum wir sind glaube ich im "Cool Kids Club" angekommen. Ich würde heute jeder Zeit das Pen and Paper Rollenspiel auf meinen Lebenslauf schreiben und zwar fett gedruckt.

Meine Private Runde besteht inzwischen aus Fachkollegen mit denen einige liebäugeln ebenfalls auf der Arbeit zu spielen. Kurzum... Man darf eigendlich garnicht erzählen, dass ich mehrmals im Monat für mein Hobby bezahlt werde  ~;D

Meine Einrichtung hat mir auch bereits angeboten Material für das Projekt zu Sponsorn. Es sind bereits offizielle Arbeitsminiaturen und Bücher angeschafft worden.
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: Femenmeister am 25.06.2025 | 22:07
Ich schäme mich nicht dafür und habe es auch nie getan.

Aber wenn ich es mit anderen Erfahrungen hier vergleiche, scheine ich auch ein recht aufgeschlosseneres Umfeld gehabt zu haben. Als ich vor 25 Jahren zu spielen angefangen habe, damals noch als Schüler, hatten die wenigsten davon gehört. Allerdings haben die Leute (z.B. Mitschüler und Lehrer) eher interessiert nachgefragt, anstatt ungläubig zu gucken, wenn das Thema mal zur Sprache kam.

An einem Abend spielten wir bei meinem besten Freund eine Session zu Ende. Eine halbe Stunde vor Schluss klingelten drei Mädels aus der Nachbarsklasse, die einem Mitspieler danach noch zum Partymachen abholen wollten. Da wir noch nicht fertig waren, aber es draußen zu kalt war, um sie wegzuschicken, baten wir sie herein. Nachdem wir ihnen sagten, dass wir noch ein bisschen Zeit bräuchten, setzten sich die drei 08-15 Partymäuschen frisch geschminkt mit ihrem mitgebrachten Alkohol auf die Couch und schauten dem Rest der Session zu, ohne einen Mucks zu machen. Zuerst dachten wir, sie wären vor Unverständnis und Fremdscham erstarrt - aber in der folgenden Woche kamen zwei der drei Damen unabhängig voneinander auf mich zu, meinten, das wäre ja schon irgendwie echt cool gewesen und fragten, ob sie auch mal mitspielen könnten.

Meine Eltern haben das Hobby regelrecht supportet: Wenn das Fahrrad kaputt war, haben sie mich als Dreizehnjährigen zu den Sessions gefahren und unterm Weihnachtsbaum lag meist die neuste DSA Box. Sie waren da wahrscheinlich nur pragmatisch und dachten: das Hobby bringt ihn mit seinen Freunden zusammen, es ist sozial und macht ihn glücklich - passt doch alles.

Kurzum: es gab schlicht und ergreifend nie einen Grund, mich dafür zu schämen. Wenn man mich heute nicht danach fragt, erzähl ich es meistens auch nicht. Aber das liegt eher daran, dass es eine Weile braucht, um das Hobby zu erklären und darauf habe ich nicht jedes Mal Lust.
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: Femenmeister am 25.06.2025 | 22:09

Meine meiste Zeit im Rollenspiel verbringe ich inzwischen beruflich. Seit 10 Jahren bin ich in der stationären Jugendhilfe tätig, seit 5 Jahren leite ich mit einer Gruppe zwischen 3 und 6 Kids. Belächelt wurde ich dafür am Anfang, allerdings lassen die Kids alles stehen und liegen, Medienkonsum spielt keine Rolle, die DnD Kampange ist wichtiger. Die Kinder lesen auf einmal Bücher, lernen Rechnen, Schreiben, malen Miniaturen an, sitzen Stundenlang am Tisch obwohl sie in der Schule nicht mals eine Schulstunde überstehen. Ein Syrer hat dadurch fließend Deutsch als Schriftsprache gerlernt, ein "lernbehinderter" hat durch die ständige kognitive Auseinandersetzung seinen Förderstatus verloren. Bewohner*innen bei uns entdecken Sozialskills und Kreativität, die sie vorher niemals gezeigt haben. Ehemalige Bewohner*innen haben inzwischen eigene Spielgruppen gegründet und leiten heute selbst Kampangen.


Wie geil ist das denn bitte?  :d :d :d
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: Namo am 25.06.2025 | 22:17
 :d davon bin ich jetzt auch total gerührt und begeistert. Tolle Geschichte.
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: Der Hasgar am 25.06.2025 | 22:22
Echt eine wunderschöne Sache, die zeigt, wie toll unser Hobby ist.  :) :d
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: Gondalf am 25.06.2025 | 22:36

Wie geil ist das denn bitte?  :d :d :d

👍🏻👍🏻
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: klatschi am 25.06.2025 | 22:58
Also in meinem privaten Umfeld weiß jeder was ich so treibe.

Meine meiste Zeit im Rollenspiel verbringe ich inzwischen beruflich. Seit 10 Jahren bin ich in der stationären Jugendhilfe tätig, seit 5 Jahren leite ich mit einer Gruppe zwischen 3 und 6 Kids. Belächelt wurde ich dafür am Anfang, allerdings lassen die Kids alles stehen und liegen, Medienkonsum spielt keine Rolle, die DnD Kampange ist wichtiger. Die Kinder lesen auf einmal Bücher, lernen Rechnen, Schreiben, malen Miniaturen an, sitzen Stundenlang am Tisch obwohl sie in der Schule nicht mals eine Schulstunde überstehen. Ein Syrer hat dadurch fließend Deutsch als Schriftsprache gerlernt, ein "lernbehinderter" hat durch die ständige kognitive Auseinandersetzung seinen Förderstatus verloren. Bewohner*innen bei uns entdecken Sozialskills und Kreativität, die sie vorher niemals gezeigt haben. Ehemalige Bewohner*innen haben inzwischen eigene Spielgruppen gegründet und leiten heute selbst Kampangen.

Alle die sich mit mir beruflich beschäftigen und in Erfahrung bringen, was ich da mache, sind baff und begeistert und fragen nach wie ich das mache. Kurzum wir sind glaube ich im "Cool Kids Club" angekommen. Ich würde heute jeder Zeit das Pen and Paper Rollenspiel auf meinen Lebenslauf schreiben und zwar fett gedruckt.

Meine Private Runde besteht inzwischen aus Fachkollegen mit denen einige liebäugeln ebenfalls auf der Arbeit zu spielen. Kurzum... Man darf eigendlich garnicht erzählen, dass ich mehrmals im Monat für mein Hobby bezahlt werde  ~;D

Meine Einrichtung hat mir auch bereits angeboten Material für das Projekt zu Sponsorn. Es sind bereits offizielle Arbeitsminiaturen und Bücher angeschafft worden.

Ganz großen Respekt, nicht nur vor deiner Leistung im und mit dem Rollenspiel, sondern auch, dass du eine pädagogisch herausfordernde Arbeit ganz kreativ angegangen bist und herausragende Resultate erzielt hast!!
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: Alexandro am 25.06.2025 | 23:13
Für das Hobby nicht, Schamgefühl habe ich nach der Grundschule abgelegt (wo ich mich geschämt habe, immer noch mit He-Man und Hero Turtles zu spielen, während sich die anderen (zumindest oberflächlich) "erwachseneren" Sachen zuwandten).

Was einzelne Vertreter des Hobbys angeht, da sah es anders aus. In ein paar Fällen bin ich auf ein paar Spieler getroffen, die die Einstellung hatten "Ich bin als Rollenspieler/Metaller sowieso geächtet" und ich dachte mir Junge, wenn du etwas mehr auf Körperhygiene achten würdest, oder dich nicht wie der letzte Neandertaler benehmen, dann würdest du vielleicht auch Leute finden, die dich mögen. Aber stattdessen wurde das Hobby als Ausrede verwendet, und verlangt, dass andere Rollenspieler einen so akzeptieren müssten.
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: Feuersänger am 25.06.2025 | 23:26
Nope hab ich kein Problem mit, erzähl ich jedem von der es hören will.
Hab auch als ich noch unterrichtet habe ggü meinen Studis keinen Hehl daraus gemacht. Wobei das Thema zb zur Sprache kam, was im Englischen der Unterschied zwischen einem Sorcerer und einem Wizard sei.
"A Wizard prepares spells while a Sorcerer casts spontaneously."
IYKYK
Titel: Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
Beitrag von: schneeland am 26.06.2025 | 00:26
Was einzelne Vertreter des Hobbys angeht, da sah es anders aus. In ein paar Fällen bin ich auf ein paar Spieler getroffen, die die Einstellung hatten "Ich bin als Rollenspieler/Metaller sowieso geächtet" und ich dachte mir Junge, wenn du etwas mehr auf Körperhygiene achten würdest, oder dich nicht wie der letzte Neandertaler benehmen, dann würdest du vielleicht auch Leute finden, die dich mögen. Aber stattdessen wurde das Hobby als Ausrede verwendet, und verlangt, dass andere Rollenspieler einen so akzeptieren müssten.

Da mal eingehakt: ist das etwas, für das Du Dich wirklich schämst? Also keine Frage, dass es vielleicht im spezifischen Fall unangenehm ist und man dann nicht gerade motiviert ist, Zeit mit den Leuten zu verbringen. Aber wenn ich so an diverse Fälle zurückdenke, wo ich Leute aus irgendeinem Grund unangenehm fand, dann war mein Fazit halt, dass es halt auch Rollenspieler/Metaler/Gymrats gibt, mit denen ich lieber so wenig Zeit wie möglich verbringen würde (so wie bei der Restbevölkerung auch), und nicht "jetzt schäme ich mich aber, ein Rollenspieler/... zu sein".
Ist anders, wenn man in einer Gruppe unterwegs ist, und sich dann jemand daneben benimmt (insbesondere, wenn man mit den Leuten befreundet ist und häufiger zusammen rumhängt), aber da muss ich schon lange zurückgehen, damit mir dafür ein Beispiel einfällt (bei Metalern und Festivals ist's ein bisschen einfacher, aber selbst da war das selten).