- Ich ermutige meine Gruppe dazu, Ideen und Vorschläge für das Spiel zu machen und versuche, diese dann umzusetzen.
- Nicht ist wichtiger, als die Handlung weiterzuspinnen bzw. die Geschichte fortzuführen.
- Ich beobachte immer genau, wie wir in der Handlung vorankommen und versuche möglichst, die geplanten Höhepunkte auch tatsächlich zu erreichen. [Etwas umformuliert]
mich wundert etwas, dass die Itemanalyse nach der Programmierung stattfindet.
Ich möchte noch einmal meine Frage aufwerfen: Personenorientierung ok, aber was ist das Gegenstück zur Taskorientierung?
Ich würde eine dritte Skala einführen wollen: Vorbereitung. Das beinhaltet, dass sowohl die Regeln für die geplanten Situationen klar sind als auch, dass das Abenteuer auf Wünsche (Flags?) der Spieler eingeht sowie die Motivation Charaktere als Ansatzpunkt nimmt. Das wäre dann allerdings von den Spielern wiederum nur schwer zu bewerten.
9. Ich schätze es, Artikel, Bücher und Zeitschriften über Training, Leitung und Psychologie zu lesen, und dann umzusetzen, was ich gelesen habe.sind es ja ganz offensichtlich, wobei eine Bejahung im ersten Fall für eine Wertschätzung der Personen, im zweiten der Aufgaben anzeigt. Ich denke, daß man beim Umformulieren darauf achten sollte, die beiden Pole jeweils inhaltlich zu treffen, was in diesem Fall schon nicht so einfach ist. Mein Bezugspunkt wäre, worauf in der Vorbereitung (!) einer Spielsitzung wert gelegt wird: auf stringente Handlungsmuster und Spannungsbögen oder auf Ansatzpunkte, miteinander zu interagieren, so daß jeder sich einbringen und auf die andern eingehen kann.
18. Ich schätze es, Artikel, Bücher und Zeitschriften über meinen Beruf zu lesen, und die neuen Verfahren anzuwenden, die ich gelernt habe.
Möglicherweise wäre der Thread aber bei "Rollenspieltheorie" besser aufgehoben.
Outputorientierung:
"Gib den Takt an"
"Spiele NSCs, die du geil findest, und spiele sie mit Herz"
"Leite die Kampagne, die du willst"
Respektiere deine Spieler als ebenbürtig
Mach dich frei von der Vorstellung, dass du deine Spieler beaufsichtigen, bevormunden oder erziehen musst, damit sie keinen Unfug machen.
1. Was du als "Outputorientierung" bezeichnest hat damit nichts zu tun - die Beispiele, die du beschreibst, sind eher "Selbstorientierung".
2. Das Problem der Theorie ist ja die Unabhängigkeit der beiden Faktoren (die in der Empirie Probleme schafft - konnte so nie ganz gefunden werden). Der praktische Effekt ist aber folgender: Mehr ist immer besser. 9,9 ist das erstrebenswerte Ziel. Und damit brauche ich keine Diagnostik mehr, denn ein Training muss für alle Menschen gleich aussehen: Mehr von beiden Dimensionen, denn es gibt kein "zuviel". Somit erübrigt sich jegliche Notwendigkeit für einen Fragebogen.
3. Das Konzept eines SL als "Führungskraft" ist so ein Quatsch, dass ich es kaum aushalte! Und es widerspricht auch dem, was Vermi sagt.
Insgesamt: Kein praktischer Nutzen und wir haben mal wieder Leute ohne Grund in kleine Schubladen gesteckt. Großes Kino. *kopfschüttel*...
Dennoch wäre auch ich eher für ein Tool, auf dem sich der SL auf einer nicht-wertenden Skala wiederfindet. Er kann es einfach nutzen, um seinen Stil abbilden zu lassen und zu schauen, ob die Ansichten seiner Spieler damit decken. Wenn man dann noch eine Art "Wunsch-SL" von den Spielern konstruieren ließe, könnte man imho sinnvollere Aussagen machen als mit einer bewertenden Skala (9 ist super, 1 ist schlecht), weil dort eben auch zu sehr das Wunschdenken des SL selbst mitspielt. Wenn man nicht von vorn herein sagt: Dieses Ergebnis ist toll und jenes nicht, könnte man einer Verfälschung der Ergebnisse (Eigen- vs. Selbstsicht) vorbeugen.
Ich finde 8 Rollen etwas viel und zwei Fragen je Rolle etwas wenig... aber ich kenne mich in diesen Dingen praktisch gar nicht aus. Ich wäre in jedem Fall bereit, im Rahmen meiner (sehr begrenzten) Möglichkeiten zu helfen.
Insgesamt also herzlichen Dank für die Kritik. Mehr Inhalt, insbesondere konstruktive Verbesserungsvorschläge und weniger Herablassung hätten dem Beitrag aus meiner Sicht aber zu mehr Substanz verholfen.Verdammt, erwischt! ;D Ok, ich versuche es noch einmal mit etwas weniger „Herblassung“… ;) Was aber nichts an meiner grundsätzlichen Einschätzung ändert… Und dann versuche ich mich noch ein wenig an Verbesserungsvorschlägen. Auch wenn die dann eher grundsätzlich ausfallen werden. So, here goes…
Das ist meine Wahrnehmung, kannst du vielleicht ausführen, inwiefern sich die Fähigkeiten bzw. die Aufgaben einer Führungskraft nicht in einer Rollenspielrunde wiederfinden, bzw. falls sie sich wiederfinden, warum diese dann nicht vom SL wahrgenommen werden?Die gesamten Rahmenbedingungen in der Rollenspielgruppe sind andere. Der SL bestimmt nicht, wer seinen Job behält, wer wie viel Geld bekommt, was genau gemacht wird usw. Es geht um eine Gruppe von Ebenbürtigen. Das ist doch wohl so deutlich, das man es nicht übersehen kann, oder? Also ist viel mehr meine Frage: Was genau ist bei einem SL denn wie bei einer Führungskraft? Vielleicht kann das mal jemand definieren? (was den Vorteil hätte, das man auch einen gewissen Spielstil definiert hätte, für den das Ganze hier gelten soll – und dann brauche ich mir das nicht weiter angucken, weil es ein Stil ist, der mich nicht interessiert. ;) )
Meines Erachtens gibt es viele Dinge, bei denen "Mehr ist besser" gilt.Tja, aber eben nicht beim Rollenspiel. ;D Oder wird hier der „One True Way of Roleplaying“ propagiert? Ein „Ich weiß, was gutes Rollenspiel ist und wie man richtig spielleitet und wenn man den Test gemacht hat, dann weiß man, wo man schlecht ist und was man verbessern muss“? Wenn das so ist, dann brauchen wir nicht mehr weiterdiskutieren…
Es geht um eine Gruppe von Ebenbürtigen. Das ist doch wohl so deutlich, das man es nicht übersehen kann, oder?Meines Erachtens liegt in der Annahme ein grundsätzlicher Fehler, daß Führung die "Ebenbürtigkeit" aufheben würde. Ich betrachte es eher als funktionale Differenzierung, so wie ja auch das Koch-Sein, das Techniker-Sein, das Arzt-Sein, das "Handlanger-Sein" die "Ebenbürtigkeit" nicht aufheben kann - es sei denn, jemand glaubt, daß es so wäre. Dann allerdings kann man nichts mehr machen... wer die Leute in einen sozialen Rang einsortiert anhand dessen, wie "ebenbürtig" er ihre Rolle findet, wird in der funktionalen immer eine "soziale" Differenzierung sehen und entsprechend reagieren.
Die gesamten Rahmenbedingungen in der Rollenspielgruppe sind andere. Der SL bestimmt nicht, wer seinen Job behält, wer wie viel Geld bekommt, was genau gemacht wird usw. Es geht um eine Gruppe von Ebenbürtigen.Dann möchte ich nicht in deinem Job arbeiten, in dem der Chef sich über seine Macht definiert. Ist mir in meinem gesamten Berufsleben noch nicht vorgekommen, dass da ständig die Gehalts- / Kündigungskeule geschwungen wurde. Und schon der Punkt, dass der SL nicht bestimmen würde, was gemacht wird, halte ich für in vielen Gruppen so nicht haltbar.
Also ist viel mehr meine Frage: Was genau ist bei einem SL denn wie bei einer Führungskraft?Ein paar Beispiele von der Aufgabenseite her standen direkt in meinem Post, auf den du antwortest.
Oder wird hier der „One True Way of Roleplaying“ propagiert?Eloquenz würde ich mal als bei allen Rollenspielarten als einen Gewinn sehen. Eingehen auf die Spieler würde ich auch dort ansiedeln. Ist das jetzt schon "One True Way"?
Organization Science ist zwar das weltweit beste Journal in seinem Bereich (http://pbwi2www.uni-paderborn.de/WWW/VHB/VHB-Online.nsf/id/DE_Teilranking_Organisation_und_Personal)Tja, im Gegensatz zu dir schalte ich mein Gehirn nicht aus, wenn irgendein Ranking behauptet, dass irgendwer doch ach so toll ist. Selber denken macht schlau und sogar Reviewer machen Fehler... Außerdem: man kann auch Nullergebnisse publizieren. ;) Und wie gesagt: von Einzelfalldiagnostik steht nichts im Artikel. Vielleicht solltest du den auch mal lesen... ;)
Du kannst bestimmt Sinnvolles beitragen, aber auf derart herablassende Oberlehrer kann ich gar nicht.Ich habe doch schon was sinnvolles beigetragen. Sag doch mal was zur Einzelfalldiagnostik, den fehlenden Belegen zur Reliabilität und Validität, zum Problem das Modell zu bestätigen usw. Oder habe ich da etwa einen wunden Punkt getroffen? ;) Kannst du nicht fachlich argumentieren oder wie...?
Die Ablehnung der Analogie des SL als Führungskraft halte ich für kurzsichtig. Ich möchte darüber hier keine Fachdiskussion vom Zaun brechen, aber wenn man sich beispielsweise mal die Rollen von Quinn anschaut, lassen sich schnell Ähnlichkeiten ausmachen:Das kann auf so ziemlich jeden Spieler zutreffen. Ich sehe nicht, wieso nur der SL diese Eigenschaften besitzen kann. Imho kann man nach ein paar Spielrunden recht schnell auch bei anderen Mitspielern feststellen, welche dieser Typen auf sie zutrifft.
Der Innovator ist kreativ und begrüßt, erleichtert und skizziert Veränderungen.
Der Broker ist politisch klug, übt Einfluss nach außen aus, akquiriert Ressourcen und erhält die externale Legitimation des Teams durch die Entwicklung, Erkundung und Pflege eines Netzwerks externer Kontakte aufrecht.
Der Facilitator ermuntert zu Teamwork, strebt Konsens und Kohäsion an, handelt Kompromisse aus und moderiert Konflikte.
Der Mentor ist sich individueller Bedürfnisse bewusst, hört aktiv zu, ist fair, unterstützt legitime Wünsche und versucht die persönliche Entwicklung des einzelnen zu unterstützen.
Der Producer ist aufgabenorientiert und arbeitsfokussiert. Er ringt um Ergebnisse und motiviert gezielt Verhalten, welches sich direkt in Arbeitsergebnissen des Teams niederschlägt.
Der Director plant, definiert die Aufgabenteilung, setzt Ziele und formuliert klare Erwartungen.
Der Coordinator pflegt Strukturen, erstellt Zeitpläne, koordiniert, löst Probleme und achtet darauf, dass Regeln und Standards eingehalten werden.
Der Monitor sammelt und verteilt Informationen, prüft Leistung. sorgt für Kontinuität und Stabilität und bearbeitet schriftliche Vorgaben.
Kannst du nicht fachlich argumentieren oder wie...?Wie soll man jemand gegenüber "fachlich" argumentieren, der sein eigenes Wissen für den Endstand möglicher Erkenntnis hält? So ein jemand hat ja das "Fachliche" bereits "durchschaut" und für "schlecht" befunden. Warum sollte er auf die Argumente von jemandem eingehen, der (ich unterstelle es jetzt mal, korrigiere mich, wenn ich mich irre, Kinshasa :-) ) nicht zur Spitze der Forschungselite gehört, wenn er schon denen unterstellt, weniger Ahnung als er selbst zu haben?
Ich sehe nicht, wieso nur der SL diese Eigenschaften besitzen kann.Ist das irgendwo überhaupt so behauptet worden? Oder ist es nicht vielmehr so, daß es in der Praxis doch am Spielleiter hängen bleibt, alle diese Rollen zu erfüllen, wenn kein Spieler sie erfüllt? Und daß es eben deshalb (weil er als Spielleiter in der üblichen Praxis (vielleicht nicht jeder, aber doch der meisten Gruppen) eben doch auch der Lückenbüßer ist) interessant ist zu wissen, wo eigene Stärken und Schwächen liegen - und welche Stärken und Schwächen überhaupt zu beachten sind?
Ich glaube, da liegt das Problem gar nicht im "Fachlichen". Sondern darin, zu erkennen, in welchem Wissensstand man sich selbst in bezug auf das Fachliche befindetIch weiß ziemlich genau, wo ich mich im Bezug auf "Psychologische Diagnostik" fachlich gesehen befinde... ;D
Zumal man nicht vergessen darf, dass etliche Runden - gerade erfahrenere Spieler - mit wechselndem SL arbeiten. Dass sich aber jemand vom Spieler zum Spielleiter völlig wandelt und eine komplett andere Rolle einnimmt - kann man das annehmen?Muß man das denn, um die Theorie nützlich zu finden?
Ich weiß ziemlich genau, wo ich mich im Bezug auf "Psychologische Diagnostik" fachlich gesehen befinde... ;DIch bin mir sicher, daß sich in Deiner Publikationsliste viele Beiträge zu dieser Thematik befinden. Da sie dann ja offenbar mit dem Thema eng verwandt sind, wäre es nett, Du würdest einen Link zur Verfügung stellen - damit wir Laien auch mal einen Blick darauf werfen können. Und Du hast doch bestimmt, wie heute üblich, eine Liste im Netz?
Wenn man das Modell auf den Rollenspielkontext überträgt, könnte man in einer leicht schrägen Analogie vielleicht davon sprechen,
Wir werden natürlich keinen megaprofessionellen Test hinbekommen
dieses eher simple Modell
Insgesamt scheint mir, dass die Entwicklung eines Online-Tools für lustig gehalten wird. Das finde ich auch. Die Übertragung der Führungsmodelle ist selbstredend etwas haarig, kann aber vielleicht einigen Erkenntnisgewinn und ansonsten ein belustigendes Resultat zeitigen.
Ansonsten liegt vielleicht im Anspruch noch ein kleines Missverständnis verborgen. Ich habe keineswegs vor, einen professionellen Test zu entwickeln. Vielmehr reicht mir ein "seichtes" und vorwissenschaftliches Niveau vollkommen aus.
Natürlich besteht da Modifikationsbedarf. Und die SL-Rolle des Brokers gibt es aus meiner Sicht im Rollenspiel eher gar nicht. Trotzdem halte ich den Ansatz einer Testentwicklung über Führungstheorien schon allein deshalb für sinnvoll, weil er uns der quälenden Theorieentwicklung entbindet. Das alles genügt natürlich keinen wissenschaftlichen Kriterien. Das brauche und erwarte ich andererseits aber auch gar nicht.
Zu wenig Fragen pro Rolle:
Üblicherweise werden Konstrukte durch Skalen mit mehr als zwei Items erhoben. Stimmt. Im Falle des Modells von Quinn haben sich jedoch zwei Fragen pro Rolle durchgesetzt und als recht reliabel und valide entpuppt. Die weltweit führenden Fachjournals akzeptieren diese Form der Messung jedenfalls und ich meine, dass wir da nicht kritischer sein sollten ;)
Beispielartikel: Denison, D., Hooijberg R. et R. Quinn (1996), Paradox and Performance: Toward a Theory of Behavioural Complexity in Managerial Leadership, Organization Science, 5: 5, 3-22.