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Pen & Paper - Spielsysteme => DSA - Das schwarze Auge => Aventurien => Thema gestartet von: Whisp am 22.05.2011 | 10:40

Titel: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Whisp am 22.05.2011 | 10:40
Hi ihr

Ich habe es die letzten Tage in vielen der Posts immer wieder gelesen und möchte es einfach mal direkt zur Sprache bringen:
Immer wieder wird bei DSA -meist schon reflektorisch - angeprangert, dass die Spieler / die SCs eine Nullwirkung auf die Geschichte und den Metaplot haben. Sicher gibt es auch viele Abenteuer, wo RR en masse betrieben wird.

Meine Frage hierzu wäre nun:
Wie soll es bei einem derart ausgelegten Plot ohne Vernetzung (Gegenbeispiel aus der Netzwelt: WoW) und einer riesigen Spielegemeinschaft überhaupt möglich sein?
Wie sollen Autoren alle Eventualitäten einplanen? (also die G7 inklusive der Möglichkeit, dass B und R sich zusammentun und in Gareth einen Puff aufmachen)
Oder ist es eher das Unvermögen einiger Spieler, sich von diesem Plot zu lösen?

Oder auch anders gefragt: Ist dies bei Earthdawn, Shadowrun oder Starwars (wo die Geschichte ja schon geschrieben ist) anders? Warum? Und warum stört es da keinen?



Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Thot am 22.05.2011 | 10:49
Vor allem, in dem man gewisse Details "offiziell" im Vagen lässt: Wichtige Persönlichkeiten (großartige Magier, Krieger und Fürsten) werden in den Publikationen nicht mit Namen benannt, sondern nur mit allgemeinen Titeln. Ereignisse werden nicht en detail berichtet,  sondern es werden nur grobe Richtungen vorgegeben.

Sicher, einen echten Metaplot kann man trotzdem nur mit einem gewissen Railroading erreichen; das ist natürich ein wichtiger Grund, warum Metaplots oft unbeliebt sind.  ;)
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Whisp am 22.05.2011 | 11:00
Stimmt.
Aber gerade "Starwars" oder den "Herrn der Ringe" sollte man als die Gegenbeispiele sehen. Dennoch werden sie bespielt und es regt sich eigentlich keiner auf.



Zudem wird der DSA Metaplot doch immer gern als Abgrenzung zu anderen RPGs immer wieder hervorgehoben...
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Eulenspiegel am 22.05.2011 | 11:01
Es gibt zwei Formen von Railroading:
Bei DSA wird häufig das starke Railroading verwendet, während bei den Metaplotkampagnen um Shadowrun oder WoD eher das schwache Railroading verwendet wird.

Disclaimer: Allerdings gibt es bei DSA auch Abenteuer außerhalb des Metaplots, die überhaupt kein Railroading verwenden.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Chrischie am 22.05.2011 | 11:03
@Whisp

Herr der Ringe und Star Wars werden meist in Nischen abseits der offiziellen Zeitlinie gespielt.  ;)
Wenn ich DSA spielen würde, dann würde ich es genauso machen.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Whisp am 22.05.2011 | 11:09
@Whisp

Herr der Ringe und Star Wars werden meist in Nischen abseits der offiziellen Zeitlinie gespielt.  ;)
Wenn ich DSA spielen würde, dann würde ich es genauso machen.

Das ist richtig. Und für diese Settings reicht das sicher auch. Aber irgendwie scheint der Anspruch an DSA zu sein, eben die Eröffnung des Metaplots auf Spielebene mit maximalem Freiheitsgrad zu ermöglichen. Und da das System das nicht leisten kann (wie auch?) wird es halt als unzureichend gegenüber anderen Systemen (Die dies ebensowenig schaffen) hingestellt.
Warum reicht den Leuten ein "beside"-Plot nicht?
 
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Glgnfz am 22.05.2011 | 11:15
Zur Threadüberschrift:



HELDEN! Es heißt Helden!
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Waldviech am 22.05.2011 | 11:21
Zitat
Warum reicht den Leuten ein "beside"-Plot nicht?
Ich denke mal, weil ihnen der Hauptplot in vielen Kaufabenteuern präsentiert wird und in den besagten Abenteuern sozusagen "Railroading-Extrem" praktiziert wird. Das ist IMHO auch der Unterschied zu den Star-Wars und Herr-der-Ringe-Beispielen. Hier liegt der "Hauptplot" als Roman, bzw. Film vor - der Plot ist gegeben und gut. Die Spieler werden nicht "genötigt" ihre Charaktere als Zuschauer durch den Plot mitlaufen zu lassen.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Yvain ui Connar am 22.05.2011 | 12:29
Das erinnert mich an http://www.shamusyoung.com/twentysidedtale/?p=612 (http://www.shamusyoung.com/twentysidedtale/?p=612) (DM of the Rings)
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Felix R am 22.05.2011 | 13:25
Für mich ist da nicht das Problem, dass meine Charaktere den fortlaufenden Plot im Ab nicht beeinflussen können.

Man könnte da sicher Wege finden um da ein wenig was zu ändern (zB Umfragen wie welches Abenteuer wie endete
und dann daraus eine Möglichkeit wählen wie das offizielle Ende ist..) - aber muss nicht sein.

Auch muss ich gleich einräumen - das letzte Abenteuer dass ich gelesen habe war "von eigenen Gnaden" und gespielt
habe ich wohl "Der Alchemist" etc pp. Und davor ist n Stück Pause und dann waren wohl die ersten beiden Teile der
Simyala Kampagne das "neueste".
Auch weiss ich gerade nicht bei den gespielten wie viel am Abenteuer liegt und wie viel am Spielleiter.

Ja, in DSA heissen sie Helden und Meister, aber ich mag die Begriffe so nicht.

Also, das Railroading.
An dem was ich von DSA Abenteuern "weiss"/vom Spielstil der Spielleiter wahrnehme stört mich, dass
die Abenteuer zu linear ausgearbeitet sind, meiner Beobachtung nach EIN bestimmtes Ende erreicht
werden muss und dafür nur EIN Weg vorbereitet und "ausgearbeitet" ist. Wobei es in meinen Augen teilweise
nichtmal "Ausarbeitung" trifft sondern eher "beschrieben zum Vorlesen".
Mir ist klar, ich leite schließlich selbst, dass ein Autor nicht jede Möglichkeit etc vorbereiten kann. Aber
etwas mehr Informationen zu den wichtigen NSC & Akteuren im Abenteuer und ihren Motivationen und
Methoden wäre da schon sehr hilfreich.
Da kann ich als Spielleiter dann immernoch entscheiden, ob ich die Charaktere einfach nur auf dem anderen
Weg zum vorbestimmten Ziel kommen lasse (Illusion der Freiheit und so) oder ob ich aufs offizielle
Aventurien *zensiere* und es halt so endet wie sie es hinbiegen.

Und hab ich dann mit dem meisten DSA Spielleitern die ich erlebt habe starke Probleme - da muss das Abenteuer
so ablaufen wie es das Abenteuer/der Spielleiter vorsieht/will und wenn man da was "kaputt" macht durch
ne Idee oder Magie oder was weiss ich ist man schnell der böse Powergamer der das Abenteuer gelesen hat und
den Spielleiter absichtlich mit abwegigen Sachen nervt nur um den Plot zu zerstören.


Andererseits muss ich sagen - Von eigenen Gnaden fand ich - für ein DSA Abenteuer - sehr gut und einen
Schritt in die "richtige Richtung" (sprich, in die meines Geschmacks).
Gut, wenn ichs mit Kingmaker von Pathfinder oder dem was ich über "Birthright" weiss vergleiche, fand ichs
enttäuschend.
Gerade in einem Abenteuer/Kampagne in der es um relativ freie Aktion der Charaktere und den Aufbau einer
Regierung/Staates/.. geht hätte ich mir da deutlich mehr harte Regeln und weniger "handwedeln" erwünscht.
Aber da gehöre ich wohl zu einer zu kleinen Gruppe an DSA Spielern - ich persönlich hab mir das Abenteuer aber
dann eben aus unter anderem den Grund nicht gekauft. Um es so zu leiten dass ich damit zufrieden bin hätte
ich zu viel Arbeit reinstecken müssen.


Edit:
Was mir gerade noch einfällt und die Tage in irgend einem Thread hier schonmal erwähnt wurde -
der "MarySue"ismus bei DSA nervt auch.
Dass die Charaktere rumlaufen und Sachen erledigen - für tolle NSCs die scheinbar dem feuchten Traum eines
Autoren entsprungen sind und überhaupt und sowieso total supertoll/mächtig/whatever sind.
Oder dass ganze Stadtwachen so unfähig sind, dass sie natürlich für die Klärung von Mordfällen auf die Hilfe
einer wandernden Heldengruppe zugreifen und selbst keine Ahnung haben was da abgelaufen ist und total
an allem vorbei recherchieren und wasweisich. Macht für mich die Welt dann teilweise extrem unglaubwürdig-
oder meine Charaktere bekommen ne extrem niedrige Meinung von ihren Mitmenschen.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: YY am 22.05.2011 | 21:37
der "MarySue"ismus bei DSA nervt auch.
Dass die Charaktere rumlaufen und Sachen erledigen - für tolle NSCs die scheinbar dem feuchten Traum eines
Autoren entsprungen sind und überhaupt und sowieso total supertoll/mächtig/whatever sind.

Oh ja...ich kenne gar einige Spieler, die das komplett verinnerlicht haben und das Licht ihrer SCs insbesondere in sozialen/politischen Fragen immer unter den Scheffel stellen.


Und das, wo DSA meinem Eindruck nach ohnehin schon irgendwie das Problem hat, dass die SCs gar nicht so recht in die Welt gehören. Da ist man meistens der dahergelaufene Haufen von Leuten, die sich mal eben um irgendeinen Rotz kümmern, aber so richtig in eine Sozialstruktur eingebunden etc. fühlte ich mich da selten. Und dann kann man eben auch nichts Großartiges bewegen.

Kommt das anderen auch so vor oder ist das nur mein Eindruck?


Oder dass ganze Stadtwachen so unfähig sind, dass sie natürlich für die Klärung von Mordfällen auf die Hilfe
einer wandernden Heldengruppe zugreifen und selbst keine Ahnung haben was da abgelaufen ist und total
an allem vorbei recherchieren und wasweisich. Macht für mich die Welt dann teilweise extrem unglaubwürdig-
oder meine Charaktere bekommen ne extrem niedrige Meinung von ihren Mitmenschen.

Das sehe ich lockerer - ich bezweifle, dass so viele Spieler ihren Spaß an einer recht authentischen Umsetzung solcher Detektivgeschichten hätten.
Da drücke ich lieber alle Hühneraugen zu.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Eulenspiegel am 23.05.2011 | 00:14
Und das, wo DSA meinem Eindruck nach ohnehin schon irgendwie das Problem hat, dass die SCs gar nicht so recht in die Welt gehören. Da ist man meistens der dahergelaufene Haufen von Leuten, die sich mal eben um irgendeinen Rotz kümmern, aber so richtig in eine Sozialstruktur eingebunden etc. fühlte ich mich da selten. Und dann kann man eben auch nichts Großartiges bewegen.
Das ist halt klassische Fantasy:
- Conan, der Barbar, ist auch kaum in die Sozialstruktur der Orte eingebunden, durch die sie reisen.
- Die Gefährten aus Herr der Ringe waren im ersten Kapitel noch in die Sozialstruktur eingebunden. Ab dem zweiten Kapitel haben die Gefährten ihre Abenteuer auch an Orten erlebt, in die sie nicht eingebunden waren.

Das ist imho keine spezielle Eigenart von DSA sondern eher eine allgemeine Eigenart von klassischer Fantasy. DSA verhält sich also so, wie die meiste andere klassische Fantasy auch.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Oberkampf am 23.05.2011 | 00:21


Und das, wo DSA meinem Eindruck nach ohnehin schon irgendwie das Problem hat, dass die SCs gar nicht so recht in die Welt gehören. Da ist man meistens der dahergelaufene Haufen von Leuten, die sich mal eben um irgendeinen Rotz kümmern, aber so richtig in eine Sozialstruktur eingebunden etc. fühlte ich mich da selten. Und dann kann man eben auch nichts Großartiges bewegen.

Kommt das anderen auch so vor oder ist das nur mein Eindruck?

Nein, den gleichen Eindruck hatte ich in meiner kurzen Savage Aventurien-Elebnisphase auch gehabt.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Auribiel am 23.05.2011 | 00:35
Oder auch anders gefragt: Ist dies bei Earthdawn, Shadowrun oder Starwars (wo die Geschichte ja schon geschrieben ist) anders? Warum? Und warum stört es da keinen?


a) StarWars oder Herr der Ringe NSCs gab es schon vor den Rollenspielen, man kann sich recht sicher sein, dass man es hier nicht mit dem feuchten Mary-Sue-Traum eines der Autoren zu tun hat.

Mary Sues (http://www.wiki-aventurica.de/Mary_Sue) und SCs von Autoren (http://www.wiki-aventurica.de/SC_von_Autoren)

b) Selbst wenn die StarWars oder HdR-NSCs in unnützen Szenen eingebaut werden (also reines Schaulaufen der NSCs veranstaltet wird), ist man als SW oder auch HdR-Fan meistens so begeistert, dass der eigene SC auf solche weltberühmte (im Spiel wie auch RL) trifft, dass man doch eher darüber hinwegsieht, als über eine überflüssige Begegnung mit Yppolita von Gareth/Tarlisin Superhecht Borbra etc.pp. (Stormtrooper-SC: "WOW, hast du das gesehen? Das war DARTH VADER! Ich bete ihn an!!!")


c) Im Gegensatz zu Romanvorlagen sollte bei einem Rollenspiel, also auch DSA, die Geschichte rund um die SCs der eigenen Spieler doch im Mittelpunkt stehen. Sprich: Ein DSA-Abenteuer kann gerne große NSCs beinhalten, aber es sollte bei den Spielern/SCs immer der Eindruck entstehen, dass NUR SIE die Situation noch retten können. Wenn bei den Spielern/den SCs der Eindruck aufkommt, ein Ruf nach den Wachen/ein Besuch im nächsten Tempel/etc.pp hätte die Sitation auch geklärt, dann sind sie nur noch Statisten in einem Autorenstück.
Bei Vorlagen wie StarWars/HdR hingegen ist man sich von Anfang an bewusst, dass die ganz große Musik wo anders spielt.

d) Ich kenne kein anderes System, da soviele Abenteuer so feinkörnig vorgibt. Damit legt man viele Dinge sehr fest, aber auf eine Weise, die wiederum nicht die SCs in den Mittelpunkt rückt. Viele Abenteuer sind (z.T. der Notwendigkeit der Verkaufszahlen geschuldet) viel zu beliebig gehalten, was potentielle SC-Professionen usw. angeht. Das erhöht den Eindruck, dass jeder x-Beliebige vorbeikommende, am ehesten aber noch professionell ausgebildete NSCs besser dazu geeignet wären, die Heldentat zu vollbringen.


Zu Shadowrun:
Wenn sich seit meinen SR2-Zeiten hier nicht viel geändert hat, sollte sich SR im Gegensatz zu DSA davon unterscheiden, dass bei SR die SCs keine "Helden" in dem Sinne sind und daher
a) allein schon aufgrund des weit verbreiteten Abenteuereinstiegs in der Tat auch innerhalb der Spielwelt eine gewisse Beliebigkeit besitzen (Runner-Team Alpha hat's versiebt, Mr. Johnson heuert Runner-Team Beta an und hat Runner-Team Gamma sowieso schon auf Alpha und Beta angesetzt, um sie dann abzuservieren...)
b) retten sie eher selten den Tag/die Region/die Welt (wenn dann eher zufällig, zu aller erst einmal, darf man bei SR noch eigennützig und kapitalgesteuert sein, yeah! Das erleichtert das "Helden"-Leben ungemein!).
c) sind trotzdem sie keine Helden sind und per se nicht die Weltenretter sein müssen DAS Spezialistenteam. Sie sind einige der wenigen Experten, die fähig sind, die Drecksarbeit zu erledigen, es gibt noch dazu einen guten Grund, warum dies nicht durch offizielle Stellen erledigt wird (wohingegen bei DSA zumeist auch ein Hilferuf an die Bannstrahler/die Stadtwache/die Pfeile des Lichts/die Borongeweihten das Problem zuverlässiger gelöst hätte...)

[Edit]Ich möchte darauf hinweisen, dass zwischen "die SCs sind aufgrund des Abenteuereinstiegs beliebig ausgewählt" und "Die Runner sind DIE Experten" kein Widerspruch besteht. Mr. Johnson kann unter den Runnerteams (bestehend aus Experten) bis zu einem gewissen Grad beliebig auswählen, ebenso sind sich die meisten Runner selbst bewusst, dass sie gefährlich leben, da sie bis zu einem gewissen Grad für Mr. Johnson austauschbar und verzichtbar sind...
nur um möglichen Einwürfen vorzubeugen. ;) [/Edit]


Zusammenfassend:

- Bei DSA spielt man HELDEN (SCs heißen dort althergebracht auch so, egal ob nun strahlend oder gestürzt),
- der Abenteuereinstieg soll gewollt nicht die reine Anheuerung gegen Geld sein, sondern ein bewusstes Zukommen auf die Helden ("Nur IHR könnt uns vor dem bösen Drachen retten, gegen den schon der Ritter der nahen Burg unterlag!")
- gleichzeitig sind die Abenteuer aufgrund erforderlicher Verkaufszahlen jedoch sehr beliebig gehalten, zugleich aber auch sehr feinkörnig strukturiert und lassen daher wenig Spielraum offen.

=> Häufig hat man den Eindruck, dass man eher einen Roman nachspielt (in dem die Helden nur zufällig irgendwie dabei sind), anstelle ein Abenteuer, in dem die Helden wirklich etwas reißen können.

Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Feuersänger am 23.05.2011 | 01:15
Ja, da spielt auch mit rein, dass DSA-Abenteuer traditionell gerne an kritischen Stellen in einen "Cutscene-Modus" wechseln, in dem die "Helden" zwar hautnah am Geschehen sind, dieses aber aller Spielweltlogik zum Trotz nicht beeinflussen können. Das trägt glaube ich maßgeblich dazu bei, dass man sich in DSA oft als Zaungast der Geschichte fühlt statt als echter Held.

Einige der berühmt-berüchtigtesten Beispiele:
- Wiedererweckung Borbels durch diese Elfentrulla, direkt vor der Nase der SCs aber diese werden durch fadenscheinige Godmode-Magie von jeder Einflußnahme abgehalten;
- Ermordung Brins durch einen reinteleportierenden Magier; die SCs sollen laut Skript außer Reichweite sein. Tatsächlich kann ein kompetenter Held durch Fernangriffe durchaus etwas ausrichten, was den SL wiederum in Bedrängnis bringt: soll er zulassen, dass die Helden Brin retten, und dadurch die gesamte aventurische Geschichte geändert wird, oder sich wieder etwas aus den Fingern saugen, das die Einflußnahme der Spieler entwertet?
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: korknadel am 23.05.2011 | 06:58
Ein weiteres schönes Beispiel ist: Die SCs ... pardon: Helden bringen Kunde von der näherrückenden Armee des Feindes. Natürlich werden ihre Nachrichten ernst genommen, denn sie sind schon sehr berühmt in Aventurien. Deshalb sollen sie auch ausdrücklich beim Kriegsrat, der aufgrund ihrer Aussagen in der Burg stattfindet, teilnehmen, mitmischen, diskutieren. Der SL ... pardon: Meister bekommt schöne Hinweise, welches Mitglied des Kriegsrats welche Meinung vertritt. Die Spieler sollen ermutigt werden, dafür- oder dagegen zu argumentieren.

Sinn und Zweck dieser Übung ist, dass sich die Helden wichtig fühlen, dass sie den Eindruck haben, an der Geschichte Aventuriens mitzuschreiben. Am Ende der Sitzung aber bestimmt die Königin, die sich alles weise angehört hat, wie der Hase von nun an läuft (Vorlesetext, ick hör dir trapsen). Das ist in gewisser Weise auch gut so, denn das Abenteuer liefert keinerlei Material oder Hilfestellung für den Fall, dass sich während des Kriegsrats eine andere Vorgehensweise als die Geskriptete herauskristallisieren würde. Im Endeffekt geht es nämlich nicht darum, dass die Helden tatsächlich die Handlung selbst bestimmen, sondern, dass man zusammen irgendwie die Illusion kreiert, als würden sie tatsächlich die Geschichte Aventuriens mitgestalten.

Andere solcher Beispiele wurden bereits genannt. Mit meinem wollte ich nur auf einen Punkt zu Whisps Thread-Frage eingehen: Nicht der Metaplot an sich ist das eigentliche Problem (obwohl er schon auch ein ziemliches Problem ist), sondern, dass die Abenteuer -- und solche Sachen kommen auch bei metaplotfernen Abenteuern durchaus vor -- so ausgelegt sind, dass gewisse Dinge auf Teufel komm raus so und nicht anders laufen müssen. Auch das wäre nicht so schlimm, wenn in meinem Beispiel die Helden einfache Wachleute wären, die am Kriegsrat halt nicht teilnehmen. Problematisch wird es durch den Spagat, den man machen muss, wenn man Helden dennoch "Helden" sein lassen möchte. Der Fehler ist auch nicht, dass Brin laut Metaplot abgemurkst wird, der Fehler ist, dass man meint, die Helden müssten das miterleben, weil es irgendwie erhebend ist, die aventurische Wochenschau mitzuverfolgen.

Wenn man eine solche Szene in ein Abenteuer einbaut, dann muss die Möglichkeit bestehen, dass die Helden dabei agieren und den Ausgang der Sache beeinflussen können. Wenn sie das nicht können sollen, dann ist es besser, sie währenddessen mit etwas anderem zu beschäftigen und solche Ereignisse ohne ihre Zeugenschaft ablaufen zu lassen.

Ich fange hier jetzt nicht noch einmal an, auszuführen, dass ich glaube, dass Metaplot-Kampagnen durchaus auch anders realisierbar wären, und wie ich mir das vorstelle (mein Gebetsmühlenartiger Verweis zur "Enemy Within-Campaign von Warhammer) .... Habe ich ja schon öfter geschrieben.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Just_Flo am 23.05.2011 | 07:20
Zitat
Wenn man eine solche Szene in ein Abenteuer einbaut, dann muss die Möglichkeit bestehen, dass die Helden dabei agieren und den Ausgang der Sache beeinflussen können. Wenn sie das nicht können sollen, dann ist es besser, sie währenddessen mit etwas anderem zu beschäftigen und solche Ereignisse ohne ihre Zeugenschaft ablaufen zu lassen.

Kannst du das eventuell hier http://tanelorn.net/index.php/topic,67519.0.html (http://tanelorn.net/index.php/topic,67519.0.html) näher ausführen?
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Thot am 23.05.2011 | 08:36
[...]
Einige der berühmt-berüchtigtesten Beispiele:
- Wiedererweckung Borbels durch diese Elfentrulla, direkt vor der Nase der SCs aber diese werden durch fadenscheinige Godmode-Magie von jeder Einflußnahme abgehalten;
- Ermordung Brins durch einen reinteleportierenden Magier; die SCs sollen laut Skript außer Reichweite sein. Tatsächlich kann ein kompetenter Held durch Fernangriffe durchaus etwas ausrichten, was den SL wiederum in Bedrängnis bringt: soll er zulassen, dass die Helden Brin retten, und dadurch die gesamte aventurische Geschichte geändert wird, oder sich wieder etwas aus den Fingern saugen, das die Einflußnahme der Spieler entwertet?

Konkret in diesen beiden Fällen hätte es ja auch die Option gegeben:

Auf diese Weise bleibt der Metaplot bestehen, und die SC sind dennoch ihrer Bedeutung gemäß auf der positiven Seite aktiv und erfolgreich.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Teylen am 23.05.2011 | 09:06
Aber gerade "Starwars" oder den "Herrn der Ringe" sollte man als die Gegenbeispiele sehen. Dennoch werden sie bespielt und es regt sich eigentlich keiner auf.
Der Metaplot bei Star Wars wird abseits der RPG-Systeme gestaltet.
Der Metaplot bei Herr der Ringe hat sich erledigt, das ist den Metaplot betreffend vollständig beschrieben und da kommt nichts mehr nach.
Zudem haben die Mary Sue Figuren in beiden Settings eine höhere Akzeptanz.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Tharsinion am 23.05.2011 | 09:23
Zitat
... die von den SC verhinderte Ermordung an einem anderen Tag durch eine andere Methode doch noch stattfindet, als die SC wo anders beschäftigt sind.

Während dein Lösungsvorschlag im ersten Beispiel noch einfach durchzuführen ist, kann das hier, bei König Brin, schon schwieriger werden. Der besagte Mordanschlag findet ja quasi am Vorabend zur Dritten Dämonenschlacht an der Trollpforte statt. Wenn er fehlschlägt kann man als SL eigentlich seinen besten Würfel darauf verwetten, dass die Charaktere entweder


Unabhängig davon finde ich aber den Lösungsvorschlag "dann passiert das halt zu späterer Zeit wo meine Spieler nicht eingreifen können" ziemlich schwach. Erstens fühlen sich die Spieler als könnten sie am Ergebnis null ändern und werden in Zukunft auch beim ersten Aufeinandertreffen nicht mehr so agieren als wäre es etwas Wert (das Ergebnis steht ja eh fest... retten wir lieber unserer Charaktere) und zweitens ist es dann verdammt unstimmig, dass z.b. Pardona doof genug ist sich eine Zeit und einen Ort auszusuchen an dem sie gestoppt werden kann, ein anderer (schlechterer) NPC das Ganze aber im heimlichen durchziehen kann.

Bei Borbarads Fleischwerdung hat es immerhin eine Vampirplage gebraucht um genügend Sikaryan zur Verfügung zu haben damit da überhaupt was voran geht und das über mehrere Monate! Noch dazu hat Pardona Mittel und Wege (den komischen Kessel da), die Normalsterblichen nicht zur Verfügung stehen.
Dann also einem unwichtigen, anderen NPC zu erlauben Borbarad off-screen zurückzuholen ist einfach nur verdammt unstimmig.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Thot am 23.05.2011 | 09:47
Naja, es liegt ja nun in der Natur der Sache eines festgeschriebenen Metaplots, dass sich die Ereignisse im Wesentlichen in die gleiche Richtung entwickeln. Das wird sich nicht anders machen lassen als durch eine generelle Tendenz, bei der man nur einzelne Ausprägungen verhindern kann.

Ich persönlich entwickle meinen Metaplot ja auch dynmaisch mit dem Einfluss der Spielercharaktere, da ist natürlich alles viel ergebnisoffener; aber diese Option können wir bei DSA wohl ausschliessen.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Senebles am 23.05.2011 | 09:50
Der Punkt ist der: wenn ich ein unvermeidliches Ereignis habe, dann ist es so. Dann ist es aber unklug, die Helden in der Nähe eines Attentats verweilen zu lassen.

Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Lord Verminaard am 23.05.2011 | 10:00
Große Settings mit Metaplot und NSCs mit Script-Immunität sind das eine.

Abenteuer, in denen genau drin steht, was die SCs machen (sollen/werden), ist das andere.

Manche Welten sind nicht darauf ausgelegt, dass ein einzelner kleiner Abenteurer den Lauf der großen Dinge ändert. Muss ja auch nicht. In anderen Welten sind die Spielercharaktere die Mover und Shaker, auch gut, verträgt sich natürlich nicht wirklich mit Metaplot und Script-Immunität.

Der fatale Widerspruch bestimmter DSA-Abenteuer ist, dass die Helden einerseits in die großen, schicksalhaften Ereignisse als Schlüsselfiguren verwickelt werden sollen, andererseits der Verlauf dieser Ereignisse aber minutiös feststeht.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 23.05.2011 | 10:06
Zitat
- Ermordung Brins durch einen reinteleportierenden Magier; die SCs sollen laut Skript außer Reichweite sein. Tatsächlich kann ein kompetenter Held durch Fernangriffe durchaus etwas ausrichten, was den SL wiederum in Bedrängnis bringt: soll er zulassen, dass die Helden Brin retten, und dadurch die gesamte aventurische Geschichte geändert wird, oder sich wieder etwas aus den Fingern saugen, das die Einflußnahme der Spieler entwertet?
Hey das was DSA3 da schließen sich Fernangriffe und was ausrichten aus  >;D
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: YY am 23.05.2011 | 18:06
- Conan, der Barbar, ist auch kaum in die Sozialstruktur der Orte eingebunden, durch die sie reisen.
- Die Gefährten aus Herr der Ringe waren im ersten Kapitel noch in die Sozialstruktur eingebunden. Ab dem zweiten Kapitel haben die Gefährten ihre Abenteuer auch an Orten erlebt, in die sie nicht eingebunden waren.

Gerade Conan hätte ich da als Gegenbeispiel angeführt - der ist nämlich stellenweise erstaunlich sozial mobil.

Immerhin war er ja mal kurz König. Das hat sich zwar ziemlich flott wieder erledigt, aber die ganze Aktion wäre bei dem DSA, das ich querschnittlich so erlebt habe, undenkbar.

Hey das was DSA3 da schließen sich Fernangriffe und was ausrichten aus  >;D
Ich wüsste da einen Firungeweihten, der in schöner Regelmäßigkeit den Gegenbeweis abgeliefert hat  ;D


Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Waldviech am 23.05.2011 | 19:18
Zitat
Gerade Conan hätte ich da als Gegenbeispiel angeführt - der ist nämlich stellenweise erstaunlich sozial mobil.
Und oftmals erstaunlich gut in die bestehende Ordnung eingefügt, als Söldnerführer, Offizier usw.

OT:
Zitat
Immerhin war er ja mal kurz König. Das hat sich zwar ziemlich flott wieder erledigt...
Flott erledigt ? Eigentlich überhaupt nicht. In "The Phoenix on the sword" wird er von Graf Volmana nebst einigen Verschwörern kurzzeitig mal abgesetzt, aber denen macht er ja den Garaus. In den Originalgeschichten von Robert E. Howard wird mehr oder weniger davon ausgegangen, dass Conan König wurde und es auch blieb.

Edit:
Aber das wäre...um den Bogen wieder zurück zu bekommen...in Aventurien für einen SC noch viel unmöglicher. Wahrscheinlich würden schon SC aus dem "Mittleren Adel" die meisten Kaufabenteuer sprengen.  ;D
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Feuersänger am 23.05.2011 | 19:44
Kurz zu Conan: er hat das aber auch wirklich clever angestellt, weil er sich zuerst durch sein Engagement der Unterstützung der Grenzprovinzen versichert hatte, ehe er den Tyrannen von Aquilonien usurpierte. Er hat dann sein Königreich noch einmal zwischenzeitlich verloren (Hour of the Dragon); jedenfalls musste er dann erst eine Queste erledigen, nach deren Erfüllung er seinen Thron wieder zurückerobern konnte. Dann ist es auch dabei geblieben und er konnte sein Königreich an seinen Sohn vererben.

Zurück zu DSA: gerade Nostria und/oder Andergast wären eigentlich eine gute Bühne für SCs, sich dort nach oben zu arbeiten und den Laden irgendwann zu übernehmen. Im Prinzip wie die Herren von Chorhop, aber ohne eingebautes Verfallsdatum. Das würde genausogut auch mit einem (südlichen) Stadtstaat funktionieren. So könnte man auch die Metaplot-Klippe einfach umschiffen, wenn in demselben einfach davon ausgegangen wird, dass Region X unter SC Herrschaft steht oder stehen könnte.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Yvain ui Connar am 23.05.2011 | 19:56
In den streitenden Königreichen gibt es als Hindernis für die SC-Königswürde eigentlich nur dieses doofe Gesetz mit der königlichen Blutlinie. Gäbe es das nicht, stünde der "Übernahme des Ladens" eigentlich nicht viel im Wege. Allerdings könnte natürlich ein Held die Königin von Nostria heiraten, wenn er denn hochadlig genug und entsprechend qualifiziert wäre. Und sich gegen seine ganzen gierigen nostrischen Konkurrenten durchsetzen könnte, die schon auf den Thron neben ihr schielen.

Vielleicht könnte aber auch ein SC mit Erlaubnis des Meisters ein unerkannter Sohn des verstorbenen Königs Wendolyn von Andergast sein, quasi ein Halbbruder von Prinz Wendelmir. Vielleicht auch ein Bastard. Mit der richtigen Königin an seiner Seite (hat König Efferdan ne Tochter?) und durch das "aus dem Weg räumen" des Prinzen Wendelmir (der "Landplage") wäre der Weg eventuell offen.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Waldviech am 23.05.2011 | 19:59
Zitat
(Hour of the Dragon)
War das nicht auch da, wo er vom Asura-Kult unterstützt wird ? Ich erinnere mich dunkel....

Zitat
So könnte man auch die Metaplot-Klippe einfach umschiffen, wenn in demselben einfach davon ausgegangen wird, dass Region X unter SC Herrschaft steht oder stehen könnte.
Klar - das ginge hervorragend ! Natürlich könnte auch das in gewissem Sinne "metaplotgefährdend" sein, denn als Könige eines eigenen Reiches können die SC sicherlich auch in der internationalen Politik mitspielen (auch wenn das Reich klein ist). In vielen anderen RPGs als DSA würde das natürlich niemanden jucken....

Zitat
In den streitenden Königreichen gibt es als Hindernis für die SC-Königswürde eigentlich nur dieses doofe Gesetz mit der königlichen Blutlinie.
Might makes right ! Mit genügend militärischer Unterstützung im Rücken wäre auch das kein Problem.  ;D
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Feuersänger am 23.05.2011 | 20:29
Hmja, wenn wir da wieder etwas historisieren: "in echt" war das Königtum ja lange Zeit nicht durch die Blutlinie allein festgeschrieben. In der Spätantike musste ein glückloser König seinen Posten abgeben, frei nach dem Motto "Er hatte keine Fortüne, er gehe". Im mittelalterlichen Deutschland wurden Könige gewählt. Erst später kam das Gottesgnadentum, und das funzt in unserer Welt auch nur, weil ja hier jeder behaupten kann er wäre von Gott auserwählt, ohne befürchten zu müssen dass sich wirklich ein übernatürliches Wesen zu der Sache äußert.
In Aventurien dagegen mit seinen ziemlich präsenten Göttern kann es durchaus sein, dass durch ein direktes göttliches Eingreifen klargemacht wird, wenn z.B. der Krieger Gustebrand ab sofort als König von Gottes Gnaden akzeptiert werden soll.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Auribiel am 23.05.2011 | 21:42
Ähm, ich glaube nicht Tim. :D

Denn immerhin hat auch die Gegenseite genau an DIESEM Ort mit Sicherheit ihre besten Magier versammelt, immerhin hat man sich zur großen Schlacht gerüstet. Noch dazu tauchen Obermagier+4Zantim nicht einfach auf, ömmeln den Prinzen um und teleportieren sich sofort wieder weg, nein, in typischer Bösewichtmanier muss der werte Obermagier ja noch einen hochdramatischen Monolog halten - während dem alle Prinzentreuen Gesellen vom Helden bis zum Antimagier reglos dabeistehen und ergriffen lauschen. Ähm, ja... -.-

SO dann bitte nicht.


[Edit]Nachtrag: Wobei ja offenbar auch niemand im Umfeld des Prinzen auf die Idee gekommen sein könnte, dass man etwas gegen reinteleportierende (Selbstmord-)Attentäter unternehmen sollte wie z.B. ein Arcanum Interdictum, ich meine, man kämpft ja nur gegen den (zweit)mächtigsten Magier aller Zeiten, also völlig unwahrscheinlich, dass man sich gegen Magie abschirmt.  ~;D[/Edit]
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Auribiel am 23.05.2011 | 21:55
Rein, Zants auf die Fresse, raus, das hat eine gewisse elegante Dreistigkeit. Ich finde es okay.

Wäre es vom Abenteuer vorgegeben ein "rein, draufhauen, wieder raus" würde ich dir ja auch zustimmen (siehe oben), aber die Sache mit dem Monolog, während dem alle hartgesottenen (N)SC-Helden des Mittelreichs wie angewachsen rumstehen, das passt nicht so ganz dazu. Oder hat man die Szene aus der Überarbeitung gestrichen? *kopfkratz*
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Felix R am 23.05.2011 | 21:59
Ich glaube das Problem bei der Sache ist, dass es einfach 100% festgelegt ist und heist: "so, das liest vor und wenn die spieler was machen würden geht das halt net, denk dir was aus"

Viel besser gewesen wenn sich der Autor hingesetzt hätte und den cleveren Plan des NSC wirklich clever gestaltet hätte und die "Gegenmaßnahmen" durch die BrinBewacher auch
schön ausführlich und bla dargelegt hätte. Dann noch schreiben welche Möglichkeiten der NSC hat um mit verschiedenen "Gegenmaßnahmen" von Helden umzugehen die er sich
vorstellen kann und so weiter.

Sprich, die Grundsituation ohne die Charaktere einfach ganz klar beschreiben - und vielleicht ist der NSC ja wirklich so schlau, dass er, selbst bei Anwesenheit der Charaktere, die
Sache ohne Probleme durchzieht.
ABER - wenn das den Charakteren als "in ihrer Anwesenheit geschehend" vorgelegt wird, wäre es schon toll, wenn sie zumindest VERSUCHEN könnten was zu reissen - und mit
entsprechend guten Ideen (zB schon im Vorraus weil halt die Charaktere nen Weg finden Brins Sicherheit zu verbessern) eben was auszurichten.

Alternativ - die Charaktere stehen halt nicht in zweiter Reihe und verfolgen die Sache sondern kommen erst hinzu als es schon passiert ist, was auch immer.

Andererseits ist natürlich ok wie DSA sich gibt, das ist halt der Stil von DSA.
Es gibt Leute denen gefällt das. Die kaufen den Kram, die spielen die Sache, die sind glücklich.
Und andere lassen es eben bleiben.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Naldantis am 23.05.2011 | 22:51
Das ist richtig. Und für diese Settings reicht das sicher auch. Aber irgendwie scheint der Anspruch an DSA zu sein, eben die Eröffnung des Metaplots auf Spielebene mit maximalem Freiheitsgrad zu ermöglichen. Und da das System das nicht leisten kann (wie auch?) wird es halt als unzureichend gegenüber anderen Systemen (Die dies ebensowenig schaffen) hingestellt.
Warum reicht den Leuten ein "beside"-Plot nicht?
 

...gibt es denn viel was "neben dem Metaplot" liegt?
Ist nicht zu jedem Zeitpunkt jedes nennenswerte Ereignis im Boten, Regelnwerk, Enzyklopädie oder anderen Abenteuern dargelegt, gestreift oder bis hin zum verstauchten Fuß des Grafen von Hinz bei der Jagd auf Kunz beschrieben?

Bei SW oder WoD scheinen mir die Metaplot-Ereignisse hingegen viel weniger zu überdecken...
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Waldviech am 23.05.2011 | 23:29
Zitat
Warum reicht den Leuten ein "beside"-Plot nicht?
Ich schätze, der würde reichen, wenn man den DSA-Metaplot nicht so präsentieren würde, wie er nun einmal präsentiert wird: In Form von Kaufabenteuern, die nach dem "Geisterbahn-Prinzip" ablaufen. Den Spielern werden Einflussmöglichkeiten auf den Metaplot vorgegaukelt, die ja aufgrund des starken Skriptcharakters der Abenteuer schlicht nicht gegeben sind. Würde man den Hauptmetaplot z.b. rein in Form von Romanen oder meinetwegen als Artikel im Aventurischen Boten abhandeln und den SC wichtige "Nebenschauplätze" überlassen, bei denen sie aber wirklichen Einfluss nehmen können, wäre das permanente Gefühl des Railroadens gebannt.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Felix R am 23.05.2011 | 23:35
Ich glaube / meine beobachtet zu haben, dass eine ganz große Menge an Leuten gibt, denen dieser
"Vorles" Stil von DSA ganz wunderbar zusagt.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Waldviech am 23.05.2011 | 23:43
Klar gibt es auch die. Geschmäcker sind bekanntlich verschieden ;) DSA macht ja auch Vieles richtig, was z.b. Flair und Atmosphäre angeht. (Wenn bei DSA wirklich alles falsch laufen würde, würde es ja auch keiner kaufen ;) )
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Felix R am 23.05.2011 | 23:55
Also ich gehör wohl mittlerweile definitiv zu der Fraktion "es läuft fast alles falsch" - auch was Flair und Atmo angeht.
Liegt aber auch evtl. daran, dass ich mal wieder nen fast schon über-klischeehaften DSA Spielleiter erleben durfte und
mir das n sehr negatives Bild von "Flair" und "Atmo" der Spielwelt - und anderem - gegeben hat *hehe*

Aber ich versteh halt auch, dass es scheinbar ne größere Menge an Spielern gibt, die sich von DSA perfekt bespaßt fühlen.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 24.05.2011 | 00:03
Zitat
Ich wüsste da einen Firungeweihten, der in schöner Regelmäßigkeit den Gegenbeweis abgeliefert hat
Nach dem er seinen Bogen 15 KR lang gespannt hat?

Aber im Ernst, mit Konsequenten Einsatz der vorhanden Regeltechnischen Mittel könnte man so ein Attentat auch so basteln das die Helden einfach keine Chance haben den Attentäter schnell genug auszuschalten, der muss ja einfach nur alle Standart Devensivzauber (Gardianum, Wider Hellsicht oder Arcano Psychostabilis und Armatrutz) in ausreichender Stärke auf sich rauf packen (und dann noch was nettes um ein Schweres Ziel abzugeben (Visibili, Dunkelheit oder Duplicatus))  und schon ist die Wahrscheinlichkeit das die Helden noch was verhindern können ziemlich minimal. Und in dem Fall wäre so ein Magieeinsatz wohl kaum übertrieben.
Es besteht da eigentlich kein Grund für den Autor die Szene zu scripten.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Felix R am 24.05.2011 | 00:22
Es besteht da eigentlich kein Grund für den Autor die Szene zu scripten.

!Achtung Polemik!

Doch, er muss fürs scripten die Regeln nicht kennen und der Zeitaufwand ist auch geringer.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Auribiel am 24.05.2011 | 00:32
Aber im Ernst, mit Konsequenten Einsatz der vorhanden Regeltechnischen Mittel könnte man so ein Attentat auch so basteln das die Helden einfach keine Chance haben den Attentäter schnell genug auszuschalten, der muss ja einfach nur alle Standart Devensivzauber (Gardianum, Wider Hellsicht oder Arcano Psychostabilis und Armatrutz) in ausreichender Stärke auf sich rauf packen (und dann noch was nettes um ein Schweres Ziel abzugeben (Visibili, Dunkelheit oder Duplicatus))  und schon ist die Wahrscheinlichkeit das die Helden noch was verhindern können ziemlich minimal. Und in dem Fall wäre so ein Magieeinsatz wohl kaum übertrieben.
Es besteht da eigentlich kein Grund für den Autor die Szene zu scripten.

Das Problem würde ja auch nicht bestehen, wenn ein entsprechendes Attentat unter Berücksichtigung der regeltechnischen Mittel aufgebaut worden wäre und man das so auch dem SL erklärt und der das dann auch den Spielern entsprechend verkaufen und erklären kann. Aber gerade weil solche Szenen immer wieder den Regeln/dem GMV widersprechen, muss munter gescriptet werden.

Oder einige Beispiele aus dem JdF:

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)


Problem ist also auch die Nichtbeachtung der Regeln, um schöne Szenen durchzudrücken (besonders aber ärgerlich in einem System, das sonst jeden Pups mit Sonderregeln verregelt, die man dann aber mit schöner Regelmäßigkeit von offizieller Seite wieder aushebelt), ebenso wie das Verwenden von SCs für "jeden Scheiß", selbst wenn eigentlich Spezialisten vor Ort sind, die besser geeignet wären, die Aufgabe zu erfüllen.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 24.05.2011 | 08:17
Zitat
Oder auch: NSC wird (mehr oder weniger vor den Augen der SC) vergiftet mit dem Zusatz im Script: Egal was die Helden auch tun, der NSC wird auf jeden Fall versterben. Und das bei hochstufigen Helden, was ist mit KlarumPurum/Wunder/mächtigem Antidot (soll ja vorkommen, dass hochstufige Helden sowas hin und wieder mal besitzen)?
Dagegen könnte man maximal "Heilzauber Bannen" in der Zonenvariante auffahren, wobei man dann das Opfer immer noch aus der Zone schleppen könnte und der vermutlich auch  nicht gegen Heiltänke wirkt und gegen Liturgien erst recht nicht.
Sonst bliebe nur die Helden solange vom Opfer fern zuhalten bis es Tod ist (und damit auf dramatische Letzte Worte u.ä. zu verzichten) aber selbst dann könnten die Helden noch sowas wie Reversalis Fulminictus oder nen Heilsegen mit aufgestufter Reichweite versuchen.
Dagegen Hilft dann nur noch das Opfer weg zu teleportieren.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Horadan am 24.05.2011 | 16:17
Der langsame Dolch durchdringt den Armatrutz? Wie nun? Szene lass dich scripten, auch wenn ich alle bisherigen Regeln dazu brechen muss?
Dazu vielleicht folgende Anmerkung: http://vinsalt.regioconnect.net/wbb2/thread.php?postid=173715#post173715
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Elwin am 24.05.2011 | 16:21
Ja, so hat auch DSA seine Dolchstoßlegende.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Horadan am 24.05.2011 | 16:29
Ah, sehr schön gesagt  ;D Kommt in meine Signatur.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Felix R am 24.05.2011 | 16:52
kA, ich finds da einfach recht traurig dass die Autoren da dann entweder die Regeln nicht kennen oder zu faul sind mit ihnen zu arbeiten.
Armartrutz lässt sich sicher auch mit irgend ner Antimagie aufheben, was weiss ich.

Ist für mich aber eh n Problem, DSA schleppt Regeln in Massen und Komplexität rum - ohne sie zu benutzen. Da könnten se sich die Auswüchse
echt sparen und die freigewordene Textmenge für "Stimmungstexte" benutzen.. Die sind ja eh ganz selten.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: zaboron am 24.05.2011 | 17:10
Dazu vielleicht folgende Anmerkung: http://vinsalt.regioconnect.net/wbb2/thread.php?postid=173715#post173715
Halte ich für eine unverschämte Falschaussage. Zauberei und Hexenwerk erschien 2002, SidW 2004. Da sollte man als AB-Redakteur schon auf aktuellerem Stand sein.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Auribiel am 24.05.2011 | 21:58
Hast du das auch gespielt und hat es dich gestört, bzw. Handlung, Spielspaß oder Immersion zerrissen? Auf mich wirkt dieses Fragment wie ein negatives Mem, das gerne kolportiert wird, und dadurch schon ein bisschen die Bodenhaftung verloren hat.


Nein, ich habe es nicht gespielt, aber meine Spieler hätten mir ob so eines regelwidrigen Plays auch zurecht die rote Karte gezeigt. Insgesamt habe ich JdF nur gelesen, nicht gespielt, da mir die Kampagne noch zu zerfleddert war und ich auf eine Überarbeitung wie bei der G7 warten wollte, ehe ich mich da rantraue. ;)

Zum Thema Regelfülle/-verliebtheit und Nutzung/Kenntnis durch die Autoren sag ich nichts mehr, dass wurde schon totdiskutiert, wiederbelebt und nochmals erschlagen.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Herr der Nacht am 24.05.2011 | 22:49

Nein, ich habe es nicht gespielt, aber meine Spieler hätten mir ob so eines regelwidrigen Plays auch zurecht die rote Karte gezeigt. Insgesamt habe ich JdF nur gelesen, nicht gespielt, da mir die Kampagne noch zu zerfleddert war und ich auf eine Überarbeitung wie bei der G7 warten wollte, ehe ich mich da rantraue. ;)

Zum Thema Regelfülle/-verliebtheit und Nutzung/Kenntnis durch die Autoren sag ich nichts mehr, dass wurde schon totdiskutiert, wiederbelebt und nochmals erschlagen.

Irgendwie wird das JdF mitsamt Dolchstoß,unheilbarem Gift und Rotkappensonstwastrunk schon so reflexartig bei DSA-Diskussionen verwendet (und das erstaunlicherweise gänzlich unabhängig vom Thema), dass man es schon als Godwin’s law (http://de.wikipedia.org/wiki/Godwin%E2%80%99s_lawl) bezeichnen könnte. Es hat auch die selbe Wirkung: Jegliche weitere Diskussion ist sinnlos. Stattdessen wird über den Sinn und Unsinn von Regeln und Storytelling diskutiert. Oder über DSA 4-Regeln. Oder über Autoren die Regeln nicht können. Oder...oder...oder  ;D
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Thot am 25.05.2011 | 05:31
Hm, was diese "Regelignoranz" angeht: Sind die Autoren, die dessen besonders verdächtig sind, möglicherweise die, die kürzlich gegangen wurden?
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Glgnfz am 25.05.2011 | 06:01
Das würde ich so mal nicht behaupten...

Aber du kannst Chris und Uli ja selber "auf die Probe stellen".
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Adanos am 25.05.2011 | 07:29
Die Aussage von Anton Weste halte ich für eine Lüge. Dass eine Version des Armatrutz mit Durchdringung von Langsamen Objekten geplant gewesen sei lässt sich überhaupt nicht nachvollziehen, selbst wenn, war das Zauberbuch schon lange draussen, als er das Abenteuer geschrieben hat.

Interessant ist aber, dass in dem besagten Thread bei durchaus gravierenden Problemen, wie der deutlich zu mächtigen Hellsichtmagie, gleich das Spielerkleinhalten-Argument ausgepackt wird. Verkehrte Welt?
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Sir Markfest am 25.05.2011 | 07:47
Irgendwie wird das JdF mitsamt Dolchstoß,unheilbarem Gift und Rotkappensonstwastrunk schon so reflexartig bei DSA-Diskussionen verwendet (und das erstaunlicherweise gänzlich unabhängig vom Thema), dass man es schon als Godwin’s law (http://de.wikipedia.org/wiki/Godwin%E2%80%99s_lawl) bezeichnen könnte.

Ja, das scheint Nahemas Kettenhemd und das dressierte Krokodil abzulösen :)

DSA macht schon vieles richtig: es bietet sogar dem Nicht-DSA-Fan immer wieder ein paar Knochen, an denen man sich festbeissen und beschäftigen kann. Gefällt mir :)
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: korknadel am 25.05.2011 | 08:21
Ich würde ja gern noch einen weiteren Punkt zum Brin-Attentat anbringen, und zwar nur als Beispiel für eine Sache, die mich im DSA-Kaufabenteuer/Metaplot-Zusammenhang tierisch ankekst (ich weiß gar nicht, ob es das Wort gibt, ich fand nur, dass es gerade gut reinpasst  ;D):

Wir haben auf der einen Seite einen supertollen Magier, der vier Zantim beschwört/beherrscht und mit denen hin- und zurückteleportiert durch einen Limbus, der sehr unberechenbar und gefährlich geworden ist.

Auf der anderen Seite haben wir Helde (ob nun NSCs oder SCs), die nix machen können. Dass sie -- während eines dreiminütigen Monologs -- nix machen können, vermögen Leute wie Sinedjan einem regeltechnisch bis ins Kleinste irgendwie noch plausibel zu machen.

Und selbst wenn die Helden trotzdem was machen wollten, müssten sie mit all den Modifikationen und Aufschlägen würfeln, die unter "souveränen Rollenspielern" eine solche Beliebtheit genießen.

Mein Ärgernis dabei ist: Warum muss Galotta nie in seinem verdammten NSC-Leben auch nur eine einzige Probe würfeln? Wie jeder Spieler aufgrund seiner SC-Erfahrungen weiß, kann selbst der mächtigste Magier patzen. Der beste Krieger kann über sein Schwert stolpern. Und das bringt mich in solchen Szenen mächtig auf die Palme. Schön und gut, dass sich der Oberschurke da so einen tollen Plan ausgedacht hat, aber ich will bitte sehen, ob er die Zantim tatsächlich beherrscht, ob die -- beiden!! -- Teleportzauber durch den aufgemischten Limbus gelingen! Wenn das der Fall ist, dann kann ich auch besser damit leben, als SC unterlegen zu sein. Alles andere ist geskriptet, und dazu muss ich mich nicht an den Spieltisch setzen, das kann man mir auch als Hintergrundfakten vor dem Spiel in einer Email mitteilen.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 25.05.2011 | 08:27
Entschuldige bitte, aber wenn nicht mal die Spieler Einfluss auf den schön überlegten Plot haben dürfen, dann sollen es solche kleinen, mehreckigen Gegenstände erst recht nicht haben.  ;D

Ich stelle mir gerade vor, wie ein DSA-Autor aufschreit und sagt: "Dann brauche ich mir ja gar keine Vorlesetexte mehr zu überlegen und und und überhaupt!"
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Feuersänger am 25.05.2011 | 08:32
Ach, das auch noch! Daran habe ich gar nicht gedacht, dabei hätt ichs eigentlich wissen müssen. Für mich ist es dermaßen selbstverständlich, dass auch NSCs ihre Proben selber schaffen müssen, dass mir total entfallen war, dass bei DSA ja die NSCs immer alles automatisch schaffen.

Entsprechend ist meine Richtlinie, frei nach Einstein: nur die Götter würfeln nicht.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Chrischie am 25.05.2011 | 08:42
Ach, das auch noch! Daran habe ich gar nicht gedacht, dabei hätt ichs eigentlich wissen müssen. Für mich ist es dermaßen selbstverständlich, dass auch NSCs ihre Proben selber schaffen müssen, dass mir total entfallen war, dass bei DSA ja die NSCs immer alles automatisch schaffen.

Entsprechend ist meine Richtlinie, frei nach Einstein: nur die Götter würfeln nicht.

Das kommt auf das System an!   :korvin:
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: El God am 25.05.2011 | 08:56
Zitat
Mein Ärgernis dabei ist: Warum muss Galotta nie in seinem verdammten NSC-Leben auch nur eine einzige Probe würfeln?

Da kommst du nicht selbst drauf? Das liefert doch eine viel bessere Story! Und wenn die Spieler da nicht reinpfuschen, kann man die viel besser planen und durchdramatisieren. Dass es trotz allem nichtmal auf das Niveau eines Groschenheftchens kommt, ist dem Medium geschuldet, in dem die Spieler einfach ständig nur stören.


Vielleicht sollte man in DSA die "Helden" tatsächlich in Statisten umbenennen und die Spieler in Zuhörer.

Edit: Schriftgröße.... ::)
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 25.05.2011 | 09:01
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Naldantis am 25.05.2011 | 10:35
Ach, das auch noch! Daran habe ich gar nicht gedacht, dabei hätt ichs eigentlich wissen müssen. Für mich ist es dermaßen selbstverständlich, dass auch NSCs ihre Proben selber schaffen müssen, dass mir total entfallen war, dass bei DSA ja die NSCs immer alles automatisch schaffen.

Entsprechend ist meine Richtlinie, frei nach Einstein: nur die Götter würfeln nicht.

Das lobe ich mir an den D&D-Abenteuern in denen Götter auftreten; die können versagen, patzen, sich blamieren und den Hintern versohlt bekommen...  >;D
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Darius der Duellant am 25.05.2011 | 10:57
Ich würde ja gern noch einen weiteren Punkt zum Brin-Attentat anbringen, und zwar nur als Beispiel für eine Sache, die mich im DSA-Kaufabenteuer/Metaplot-Zusammenhang tierisch ankekst (ich weiß gar nicht, ob es das Wort gibt, ich fand nur, dass es gerade gut reinpasst  ;D):

Wir haben auf der einen Seite einen supertollen Magier, der vier Zantim beschwört/beherrscht und mit denen hin- und zurückteleportiert durch einen Limbus, der sehr unberechenbar und gefährlich geworden ist.

Auf der anderen Seite haben wir Helde (ob nun NSCs oder SCs), die nix machen können. Dass sie -- während eines dreiminütigen Monologs -- nix machen können, vermögen Leute wie Sinedjan einem regeltechnisch bis ins Kleinste irgendwie noch plausibel zu machen.

Und selbst wenn die Helden trotzdem was machen wollten, müssten sie mit all den Modifikationen und Aufschlägen würfeln, die unter "souveränen Rollenspielern" eine solche Beliebtheit genießen.

Mein Ärgernis dabei ist: Warum muss Galotta nie in seinem verdammten NSC-Leben auch nur eine einzige Probe würfeln? Wie jeder Spieler aufgrund seiner SC-Erfahrungen weiß, kann selbst der mächtigste Magier patzen. Der beste Krieger kann über sein Schwert stolpern. Und das bringt mich in solchen Szenen mächtig auf die Palme. Schön und gut, dass sich der Oberschurke da so einen tollen Plan ausgedacht hat, aber ich will bitte sehen, ob er die Zantim tatsächlich beherrscht, ob die -- beiden!! -- Teleportzauber durch den aufgemischten Limbus gelingen! Wenn das der Fall ist, dann kann ich auch besser damit leben, als SC unterlegen zu sein. Alles andere ist geskriptet, und dazu muss ich mich nicht an den Spieltisch setzen, das kann man mir auch als Hintergrundfakten vor dem Spiel in einer Email mitteilen.


Dann bastel ihnen halt Werte und Würfel für sie.
Dass die Autoren auf so was leider keinen Wert legen, sollte sich doch in den letzten Jahrzehnten rumgesprochen haben.
Das ist aber dann kein Regelwerksproblem (das hat eigentlich kein Problem mit Proben für NSC), sondern ein Punkt den man AB-Autoren und SL ankreiden kann.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 25.05.2011 | 11:10
Du hast solange Recht, bis die Autoren sich verteidigen mit: "Also dass ich die Regeln nicht beherrsche und anwende ist doch kein Wunder, bei den Regeln!"  ;D
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Thot am 25.05.2011 | 11:27
[...]
Das ist aber dann kein Regelwerksproblem (das hat eigentlich kein Problem mit Proben für NSC), sondern ein Punkt den man AB-Autoren und SL ankreiden kann.

Aber wenn es ein Abenteuerautoren-Problem ist, dann muss man es laut und oft kritisieren, damit sie ihr Verhalten ändern, oder?
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: zaboron am 25.05.2011 | 12:01
Mein Ärgernis dabei ist: Warum muss Galotta nie in seinem verdammten NSC-Leben auch nur eine einzige Probe würfeln? Wie jeder Spieler aufgrund seiner SC-Erfahrungen weiß, kann selbst der mächtigste Magier patzen. Der beste Krieger kann über sein Schwert stolpern. Und das bringt mich in solchen Szenen mächtig auf die Palme. Schön und gut, dass sich der Oberschurke da so einen tollen Plan ausgedacht hat, aber ich will bitte sehen, ob er die Zantim tatsächlich beherrscht, ob die -- beiden!! -- Teleportzauber durch den aufgemischten Limbus gelingen! Wenn das der Fall ist, dann kann ich auch besser damit leben, als SC unterlegen zu sein. Alles andere ist geskriptet, und dazu muss ich mich nicht an den Spieltisch setzen, das kann man mir auch als Hintergrundfakten vor dem Spiel in einer Email mitteilen.
Jupp. Da erfindet man Limbus-Dämonen, Limbus-Schaden, und Limbus-Begegnungstabellen, um den SCs das Teleportieren auch schön madig zu machen (Wär ja blöde, wenn sich die SCs einfach aus der Eisenbahnfahrt rausteleportieren, dann kann man die ganzen schönen Vorlesetexte wegwerfen) aber wenn ein Galotta teleportieren muss, hat die Limbus-Begegnungstabelle gerade Urlaub. :(
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Herr der Nacht am 25.05.2011 | 12:09
Aber der ist doch Paktierer...

Mit diesem Satz lässt sich übrigens alles in um und nach G7 begründen. Fliegende Festungen, Regelunkenntnis, etc...

Mir sagte auch mal ein Autor dass er nicht glaubt, man könne NSCs überhaupt mit DSA 4 generieren (als Beispiel wurde seltsamerweise gerade Rohaja genannt, die Reichsbehüterin von Gareth (dabei sieht man doch schon in den lllustrationen dass sie den Nachteil schielender Blick nehmen musste um sich adlig leisten zu können  ;D)
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Darius der Duellant am 25.05.2011 | 12:25
Aber wenn es ein Abenteuerautoren-Problem ist, dann muss man es laut und oft kritisieren, damit sie ihr Verhalten ändern, oder?
Natürlich, aber man sollte das Problem nicht (wie hier so gerne getan) dem Regelwerk in die Schuhe schieben.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Thot am 25.05.2011 | 12:27
Das Regelwerk hat ja seine ganz eigenen Perlen, siehe entsprechend benannter Thread.  ;D
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Herr der Nacht am 25.05.2011 | 12:30
Natürlich, aber man sollte das Problem nicht (wie hier so gerne getan) dem Regelwerk in die Schuhe schieben.

Doch sollte man. Denn ein Regelwerk was sich nicht in seiner Gesamtheit in Abenteuern und Spielhilfen anwenden lässt (und lassen wir bitte diese "Regeln sind nur ein Angebot"-Phrase weg), dass ist überflüssig und versagt in seiner Kernfunktion.

Und wenn ich aufgrund seitenfüllender Werteblöcke nicht mal mehr wichtige NSCs mit korrekten Werten erhalte, dann läuft da etwas schief. Das kann man theoretisch den Autoren ankreiden, praktisch wäre es jedoch geradezu fatal nur Abenteuer und Spielhilfen von Regelfetischisten schreiben zu lassen.

Lächerlich wird es erst dann, wenn man Autoren hat die DSA4 mitfabriziert haben, aber dann ihre eigenen Regeln weder kennen noch in Abenteuern achten.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: korknadel am 25.05.2011 | 12:36
Natürlich, aber man sollte das Problem nicht (wie hier so gerne getan) dem Regelwerk in die Schuhe schieben.

Das habe ich hier auch überhaupt nicht getan. Mir ging es hier ausschließlich um die Konzeption solcher Szenen im Sinne des Thread-Themas. Drüben in der Regelperlen-Diskussion habe ich mich bisher nur einmal geäußert. Da ging es um etwas völlig anderes. Die Frage, ob man NSC-Aktionen auswürfelt oder nicht, hat ja nur insofern was mit Regeln zu tun, weil die eben beim Würfeln zur Anwendung kommen. Aber mit der Qualität der Regeln hat das nichts zu tun.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Teylen am 25.05.2011 | 12:37
Mir sagte auch mal ein Autor dass er nicht glaubt, man könne NSCs überhaupt mit DSA 4 generieren
Vielleicht ist das ja ein Design Aspekt?
Das man maechtigen NSCs keine Attribute geben mag?
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Herr der Nacht am 25.05.2011 | 12:40
Vielleicht ist das ja ein Design Aspekt?
Das man maechtigen NSCs keine Attribute geben mag?

Wozu? Und welcher NSC ist mächtig, welcher nicht? Wie will man das einstufen? Und warum muss ich als Spielleiter für diese nicht würfeln?
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Teylen am 25.05.2011 | 12:45
Wozu?
Es spart Arbeit, man muss sich keine Gedanken um Moeglichkeiten machen und alles laeuft so wie geplant?
Ein Gott blamiert sich halt dann nicht weil der SL eine ganze Serie Patzer wuerft oder gammelt in der Durchschnittlichkeit rum, weil die Regeln es so wollen.

Zitat
Und welcher NSC ist mächtig, welcher nicht? Wie will man das einstufen?
Was die NSCs machen wird doch im Abenteuer eh vorgegeben?
Und wenn ich das richtig verstand wollte die Metaplot Redaktion, bevor sie ging, doch sowas machen wie "Pimaldaumen ist X maechtiger als Y und lebt neben Z weil die sich halt lieben".
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Darius der Duellant am 25.05.2011 | 12:55
Doch sollte man. Denn ein Regelwerk was sich nicht in seiner Gesamtheit in Abenteuern und Spielhilfen anwenden lässt (und lassen wir bitte diese "Regeln sind nur ein Angebot"-Phrase weg), dass ist überflüssig und versagt in seiner Kernfunktion.

Und wenn ich aufgrund seitenfüllender Werteblöcke nicht mal mehr wichtige NSCs mit korrekten Werten erhalte, dann läuft da etwas schief. Das kann man theoretisch den Autoren ankreiden, praktisch wäre es jedoch geradezu fatal nur Abenteuer und Spielhilfen von Regelfetischisten schreiben zu lassen.

Lächerlich wird es erst dann, wenn man Autoren hat die DSA4 mitfabriziert haben, aber dann ihre eigenen Regeln weder kennen noch in Abenteuern achten.


So ein Schmarrn.
Man kann das komplette Regelwerk durchaus verwenden, die meisten Autoren und Spieler scheinen mir nur nicht willens sich ausreichend damit zu beschäftigen um es auch anwenden zu können.
Diese Leute mögen sich dann doch bitte ein System suchen welches eher zu ihren Fähigkeiten, ihrer Lust sich einzuarbeiten und ihrem Spiel-/Schreibstil passt.
Wenn jemand seit mehreren Jahren für ein System schriebt, aber noch nicht einmal willens ist, sich für die Beschreibung eines Turniers in die simpelsten Kampfregeln einzulesen (wie berechne ich die Schildparade?), liegt der Fehler definitiv nicht im System.


Ein Autor wird ja nicht dazu gezwungen eine hypermegakomplizierte magische Falle zu basteln.
Wenn er die entsprechenden Modifikatoren nicht gebacken bekommt, soll er doch bitte einfach nen simplen angespitzten Stock in einem Loch nehmen, anstatt sich irgend einen Mist aus den Fingern zu saugen der dem Regelwerk widerspricht und das ganze dann mit "ja das ist halt so" begründen.
Zur not einfach mal jemanden in der Redax fragen, der sich mit dem Kram auskennt


Seitenlange Werteblöcke sind ebenfalls unnötig um regelkonforme Bücher abzuliefern.
Es gibt nicht umsonst die Richtwerteinteilungen im WdS, die reicht für die sonstigen Talente vollkommen aus.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Oberkampf am 25.05.2011 | 12:57
Für NSCs würfel ich als Nicht-DSA-SL auch meistens nur, wenn sie was "on screen" machen. Das deren Rituale und Hintergrundszauberein, -giftmischereien, -spionagejobs, -sabotagen usw. vor dem Abenteuer (und manchmal sogar während des Abenteuers "off screen"!) gelingen, überprüf ich nicht mittels Würfelwurf - bestenfalls, wenn ich Zeittabellen entwerfe, und da gefällt mir das Plot-Stress-Konzept, das gegnerisches Vorankommen von den Aktionen und Erfolgen (bzw. Rückschlägen) der SCs abhängig macht, immer besser.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Herr der Nacht am 25.05.2011 | 13:42
Für NSCs würfel ich als Nicht-DSA-SL auch meistens nur, wenn sie was "on screen" machen. Das deren Rituale und Hintergrundszauberein, -giftmischereien, -spionagejobs, -sabotagen usw. vor dem Abenteuer (und manchmal sogar während des Abenteuers "off screen"!) gelingen, überprüf ich nicht mittels Würfelwurf - bestenfalls, wenn ich Zeittabellen entwerfe, und da gefällt mir das Plot-Stress-Konzept, das gegnerisches Vorankommen von den Aktionen und Erfolgen (bzw. Rückschlägen) der SCs abhängig macht, immer besser.

Ich habe das meist bei relevanten Dingen (Zaubersprüchen bei denen es auf die Qualität ankommt, ähnliches) mittels Durchschnitts-TaP* festgelegt. Wenn Zauberer Wert X und Attribute Y hat, dann bleiben Z an Punkten im Schnitt bei einer Probe übrig. So kann ich schon im Vorhinein festlegen wie gut z.B. ein Beschleunigungs oder Rüstungszauber gelungen ist, ohne irgendwelche ominösen Würfelwürfe vor den Spielern durchzuführen bei denen sie gar nicht wissen, worum es geht.

Im Zweifelsfall gefällt mir das 2/3W6 Konzept jedoch immer noch am besten ;)

@ Teylen
Du sprichst hier über Kaufabenteuer. Und da spielt man i.d.R. nicht mit Göttern, sondern eher recht weltlichen NSCs. Und ja, auch die können sich blamieren.

Zitat
Was die NSCs machen wird doch im Abenteuer eh vorgegeben?
Aber nicht was die SCs machen. Und es ist durchaus relevant wenn ein SC einen NSC duelliert, zu wissen wie und ob er sich wehren kann.

@ Darius
Auf gut deutsch: Ein Autor der Bock hat, einen geilen Plot über einen großen Magier zu schreiben, aber die Magieregeln nicht in Hülle und Fülle auswendig kann, sollte stattdessen lieber ein Abenteuer über Waldmenschen schreiben? Weil er die Artefaktregeln nicht gepaukt hat, soll er lieber Fallgruben verwenden? Weil er die Dämonologieregeln nicht aus dem FF kennt sollte er nur zu obligatorischen Räubern greifen?

Und selbiges gilt dann für Spielleiter des Systems die eigene Abenteuer schreiben und leiten wollen?

Ich dachte immer das Regelwerk ist ein Unterstützungstool FÜR die Abenteuer und das Spiel, nicht anders herum.
Wenn ein Regelwerk mir meine Fantasie limitiert weil es Detailfetisch en masse vorraussetzt, dann läuft was schief.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: El God am 25.05.2011 | 13:51
Zitat
Wenn ein Regelwerk mir meine Fantasie limitiert weil es Detailfetisch en masse vorraussetzt, dann läuft was schief.

Wieder einmal kann ich nur meine Metapher mit dem Regelwerk als Kissen, dass der schlummernden Kreativität sanft aber bestimmt ins Gesicht gepresst wird, nur wiederholen.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Thot am 25.05.2011 | 13:52
[...]
@ Darius
Auf gut deutsch: Ein Autor der Bock hat, einen geilen Plot über einen großen Magier zu schreiben, aber die Magieregeln nicht in Hülle und Fülle auswendig kann, sollte stattdessen lieber ein Abenteuer über Waldmenschen schreiben? Weil er die Artefaktregeln nicht gepaukt hat, soll er lieber Fallgruben verwenden? Weil er die Dämonologieregeln nicht aus dem FF kennt sollte er nur zu obligatorischen Räubern greifen?

Und selbiges gilt dann für Spielleiter des Systems die eigene Abenteuer schreiben und leiten wollen?
[...]

Ich jedenfalls bitte mit allem Nachdruck darum. Wer seine Spielwelt nicht ernst genug nimmt, nimmt den Spieler, der seinen Charakter ernst nimmt, auch nicht ernst.

Und das gilt übrigens auch und genauso für Comedy-Rollenspiele.


Edit: Noch besser ist es allerdings, ein Regelwerk zu haben, das man mit weniger Aufwand beherrschen können kann, und dann zu verlangen, dass sich auch für NSC daran gehalten wird.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: korknadel am 25.05.2011 | 13:54
Für NSCs würfel ich als Nicht-DSA-SL auch meistens nur, wenn sie was "on screen" machen. Das deren Rituale und Hintergrundszauberein, -giftmischereien, -spionagejobs, -sabotagen usw. vor dem Abenteuer (und manchmal sogar während des Abenteuers "off screen"!) gelingen, überprüf ich nicht mittels Würfelwurf - bestenfalls, wenn ich Zeittabellen entwerfe, und da gefällt mir das Plot-Stress-Konzept, das gegnerisches Vorankommen von den Aktionen und Erfolgen (bzw. Rückschlägen) der SCs abhängig macht, immer besser.

Dieses Konzept finde ich auch faszinierend.

Ansonsten dazu: Bei anderen Systeme, in denen Rituale und Zeugs nicht gar so verregelt sind oder in denen es auch für die SCs nicht gar so aufwendig bis unmöglich ist, so Zeugs zu machen, finde ich es auch legitim, solche Sachen nicht auszuwürfeln, solange sie im Hintergrund ablaufen. Sobald die SCs aber damit interagieren und die Sache dadurch aus dem Hintergrund in den Vordergrund rückt, sollte für meinen Geschmack schon gewürfelt werden.

Und in dem von mir gebrachten Beispiel kommt einfach genau das dazu, was weiter oben schon jemand gesagt hat: Da macht man schon die geilsten Regeln zu Limbusreisen und dem ganzen Kram -- aber die NSCs brauchen die gar nicht.  ::)
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Thot am 25.05.2011 | 13:57
Geil wäre doch mal ein Abenteuer, das darauf basiert, dass bei den Über-NSC  nichts klappt, weil alle Regeln angewendet und als schlecht gewürfelt angenommen werden.  ;D
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 25.05.2011 | 14:00
Ich finde, es ist schon ein Fortschritt, dass die Autoren mittlerweile nicht mehr davon ausgehen, dass der "Erzbösemagier" das Finale mit vollen AsP antritt (weil er ja zuvor gerade sein furchtbares Ritual zur Erweckung des Wächterdämonen gewirkt hatte).

Das ist ein Schritt in die richtige Richtung.

Allerdings fände ich eine Forderung, die Voraussetzungen des Plots auswürfeln zu lassen für genauso grenzwertig wie die Aussage, ein geschehener Mord mit fest gefügtem Tatverlauf, Motiven und Zeugen sei Railroading...  ::)
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Herr der Nacht am 25.05.2011 | 14:06
Zitat
Noch besser ist es allerdings, ein Regelwerk zu haben, das man mit weniger Aufwand beherrschen können kann, und dann zu verlangen, dass sich auch für NSC daran gehalten wird.

Ich empfinde das sogar eine Grundlage des Rollenspiels überhaupt. Erst wenn ich als Spielleiter mit Unterstützung des Regelwerkes meine Plots basteln und leiten kann, kann ich den Spielern ernsthafte Herausforderungen bieten. Wenn ich ständig Regeln suchen oder ignorieren muss, dann habe ich kein Tool, sondern ein Hindernis.

Allerdings fände ich eine Forderung, die Voraussetzungen des Plots auswürfeln zu lassen für genauso grenzwertig wie die Aussage, ein geschehener Mord mit fest gefügtem Tatverlauf, Motiven und Zeugen sei Railroading...  ::)
Das ist doch auch übertrieben und wird nur gerne polemisch verwendet von Leuten die behaupten Rollenspiel an sich sei Railroading.
Den Plothintergrund an dem die Spielercharaktere NICHT aktiv beiteiligt sind, auszuwürfeln ist natürlich Schwachsinn. Regeln kommen dann zum Tragen wenn ich Konflikte habe, die SCs beinhalten.
Das einzige was beim Plothintergrund passen sollte ist, dass die Handlungen der NSCs auch grob mit ihrem Wertekorsett und der Charakterbeschreibung übereinstimmen.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: El God am 25.05.2011 | 14:08
Wenn der NSC in einer Szene gemeinsam mit den SC agiert und die Vorbereitungen/Proben für eine Aktion nicht offscreen passiert sind, würde ich aber auch auf Würfeln bestehen. Ich persönlich würfle sogar durchaus manchmal offscreen, z.B. um zu schauen, ob sich heranschleichende Gegner nicht doch gegenseitig auf die Füße treten etc. (gut, das ist so halb onscreen).

Zitat
Das ist doch auch übertrieben und wird nur gerne polemisch verwendet von Leuten die behaupten Rollenspiel an sich sei Railroading.

Sei einfach froh, dass du die Diskussion verpasst hast und frag nicht...  :gasmaskerly:
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 25.05.2011 | 14:09
Das Beispiel mit dem hereinteleportierenden Attentäter wäre allerdings so ein Beispiel, wo man würfeln kann sollte, weil es ja im Spiel geschieht. Ebenso die Beschwörung von Begleit-Dämonen. Und erst recht jede Aktion die danach folgt. Mitsamt einer Probe auf "Einschüchtern durch dreiminütigen Monolog und anschließendem MUHAHAHAHAAAAA!", bei deren Gelingen mit TaP*10+ die Helden vor Angst bewegungsunfähig sind... >;D
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: korknadel am 25.05.2011 | 14:16
Das Beispiel mit dem hereinteleportierenden Attentäter wäre allerdings so ein Beispiel, wo man würfeln kann sollte, weil es ja im Spiel geschieht. Ebenso die Beschwörung von Begleit-Dämonen. Und erst recht jede Aktion die danach folgt. Mitsamt einer Probe auf "Einschüchtern durch dreiminütigen Monolog und anschließendem MUHAHAHAHAAAAA!", bei deren Gelingen mit TaP*10+ die Helden vor Angst bewegungsunfähig sind... >;D

In einem System, wo jeder Magier, der nicht mehr ganz grün hinter den Ohren ist, sich nach Herzenslust teleportieren kann, müsste man das wegen mir auch nicht unbedingt würfeln. Aber wenn ich als Spieler genau weiß, wie beinahe unmöglich das ist, was dieser Galotta da abzieht, da geht mir halt die Hutschnur hoch, wenn das dann gesetzt wird. Klar gibt es Fälle von quod licet Iovi, non licet bovi, aber in geskripteten DSA-Abenteuern gibt es halt leider fast nix anderes als solche Fälle.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Jiba am 25.05.2011 | 14:24
Naja, letztens habe ich in einem DSA-Abenteuer ("Späte Post", ein T-Abenteuer aus der Mephisto) einen ähnlichen Brüller gelesen, denn wenn die Autoren mal Regeltext nutzen, dann um Unmöglichkeiten zu erzeugen.

In dem Abenteuer taucht (am Rande, hat mit dem eigentlichen Abenteuer nichts zu tun), ein Stein auf einem Dorfplatz auf. Bei genauerem Hinsehen und viel Probengedöns können die Helden herausfinden, dass der Stein magisch ist - bei richtig guten Proben stellt sich sogar heraus, dass eine versteinerte Person darin eingeschlossen ist. Bis dahin ist das ja als Sidequest ganz cool. Nun schreibt der Regeltext aber vor, dass einem Helden, um den Stein zu entzaubern ein entsprechender Zauber gelingen muss - mit einem Aufschlag von +43! Ich bin jetzt in den Magieregeln nicht so firm, aber ist das überhaupt erreichbar? Oder ist da einfach nur wieder eine Chance verschenkt worden, den Spielern statt dem DSA-"Wir können eh nichts ausrichten"-Feeling mal ein Erfolgserlebnis zu bescheren?
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Darius der Duellant am 25.05.2011 | 14:41

@ Darius
Auf gut deutsch: Ein Autor der Bock hat, einen geilen Plot über einen großen Magier zu schreiben, aber die Magieregeln nicht in Hülle und Fülle auswendig kann, sollte stattdessen lieber ein Abenteuer über Waldmenschen schreiben? Weil er die Artefaktregeln nicht gepaukt hat, soll er lieber Fallgruben verwenden? Weil er die Dämonologieregeln nicht aus dem FF kennt sollte er nur zu obligatorischen Räubern greifen?

Und selbiges gilt dann für Spielleiter des Systems die eigene Abenteuer schreiben und leiten wollen?

Ganz genau.
Lies dich in die Regeln ein, frag jemanden der sie beherrscht oder lass es bleiben.

Zitat
Wenn ein Regelwerk mir meine Fantasie limitiert weil es Detailfetisch en masse vorraussetzt, dann läuft was schief.

Dann setzt deine Fantasie doch dazu ein, ein Szenario zu kreieren bei dem sich ein Spieler der die Regeln kennt, nicht verarscht fühlt.
Oder noch besser, spring über deinen Schatten und arbeite mit jemandem zusammen der dir dabei hilft, das was du möchtest umzusetzen.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Jiba am 25.05.2011 | 14:45
Bei der Regelfülle von DSA!  :o

Könntest du das, Darius?
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Thot am 25.05.2011 | 15:07
Grundsätzlich möglich ist das bestimmt, mit viel Nachlesen.  :D
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Jiba am 25.05.2011 | 15:13
Und dann werfen einem die Spieler vor, dass im "Handelsherr & Kiepenkerl" aber noch die Sonderregel XY steht und ich gefälligst nicht so ein Handelsabenteuer geschrieben hätte, weil ich ja ganz offensichtlich die Regeln nicht beherrsche. Nein, danke...
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Thot am 25.05.2011 | 15:16
Tja, das spricht eben gegen so einen Regelwust wie bei DSA üblich. ;)

Aber wer für ein System schreibt, soll verdammt noch mal auch eine gewisse Qualität dafür abliefern.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 25.05.2011 | 15:17
Vielleicht ist es auch einfach mal wieder eine Frage des Spielstils im weiteren Sinne.

Ich habe die Regeln auch erst dann als sperrig zu empfinden begonnen, als Studium, Partnerschaft und Beruf mir immer weniger Zeit ließen, mich mit meinem Hobby zu beschäftigen. Für jemanden, der das hauptberuflich macht, mögen die Regeln toll und konsequent anwendbar sein. Für einen Hobbyspieler wird sich immer die Situation ergeben, dass er es nicht mehr genau weiß oder auch mal etwas falsch in der Erinnerung hat.

Das, was DSA4.x von mir als Spieler und eSeL verlangt, kann ich und mag ich nicht leisten. Und mit halber Leistung funktioniert das System eben nicht mehr. Entweder man wählt dann die wohlwollende Monarchie des eSeLs per Handwedelei oder aber ein einfacheres Regelwerk, das man schafft anzuwenden.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Thot am 25.05.2011 | 15:20
[...] Für jemanden, der das hauptberuflich macht, mögen die Regeln toll und konsequent anwendbar sein. [...]

Offensichtlich ja nicht, manche DSA-Redakteure waren schliesslich sogar hauptberuflich tätig. Hat aber nicht geholfen.  8]
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 25.05.2011 | 15:21
Lies dich in die Regeln ein, frag jemanden der sie beherrscht oder lass es bleiben.

Eben das antworte ich darauf!  ;D
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: korknadel am 25.05.2011 | 15:29
Für einen Hobbyspieler wird sich immer die Situation ergeben, dass er es nicht mehr genau weiß oder auch mal etwas falsch in der Erinnerung hat.

Hääh??! Was hat Rollenspielen denn mit Hobby zu tun? Ich glaube, mit der Einstellung gehst Du völlig falsch an die Sache, vor allem an DSA ran!!
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Christoph am 25.05.2011 | 15:30
DSAler betreiben kein Hobby. Das ist hartes Brot, nachdem du die ersten 200 Seiten Regeln auswendig kennst hast du den Bachlor, den Master mit 1000 Seiten und bei allen Regelseiten endlich den Doktor :D
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Adanos am 25.05.2011 | 15:37
Sieht doch eher so aus, als bräuchten wir eine weitere Spielhilfe "Wege des Dolches - Attentate und Attentäter in Aventurien" Jetzt auch SC-resistent!  :d

Oh, und natürlich das dritte neue Kernredaktionsmitglied, den PG-NSC-Werteoptimierer, der den ganzen NSCs dann Werte verpasst, die sich gewaschen haben. Dann kann sich auch niemand mehr beschweren, der generische Schwertmeister X sei ja so schlecht, weil der eigene Krieger mit ihm den Boden aufgewischt hat.  ;)


Aber allgemein gesagt, wird man ja in Attentatssituationen schon vorhersehen können, wie die Spieler reagieren und sich auf die eine oder andere Weise eine Möglichkeit ausdenken können, wie man dem entgegenwirkt. Es ist eigentlich auch nur dann ein Problem, wenn die Spieler live und in Farbe bei dem Attentat dabei sein müssen. Wenns im Nebenraum passiert ist man schnell genug da, aber dennoch kann man nicht immer etwas dagegen tun. Wenn irgendwer meint, er folge dem wichtigen NSC auf Schritt und Tritt überall hin...don't play with idiots.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 25.05.2011 | 15:38
Um vielleicht einen Brückenschlag zum Thema zu schaffen:

Ich plane demnächst das AB "Sumus Blut" mit meinen Helden durchzuspielen. Dort geht es um die eisigen Weiten des Nagrachreiches Glorania (soweit noch keine großen Spoiler). Das AB geht von einem wahnsinnig railroadigem Einstieg aus und den möchte ich entkräften. Außerdem möchte ich das AB auch ausbauen, so dass die Helden wirklich etwas verändern können. Unter diesem auch für mich noch neuem Gesichtspunkt bemerke ich ganz viele Flaschenhälse, durch die Helden früher einfach gepresst hätte.

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Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: First Orko am 25.05.2011 | 15:47
Zuerst: Ich kenn das AB nicht. Aber ein paar Ideen hätte ich vielleicht..

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EDIT - Nach erweiterter Erklärung weitere Anmerkungen siehe Spoiler.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 25.05.2011 | 15:53
Danke Orko, ich habe meinen Beitrag mit mehr Infos im Spoiler editiert. Vielleicht schaust Du noch mal?
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Adanos am 25.05.2011 | 16:01
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Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: korknadel am 25.05.2011 | 16:07
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Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 25.05.2011 | 16:07
Danke Adanaos,

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Korknadel: So habe ich das vor: Ergebnisoffenes Spiel in dem auch hochstufige NSCs hopps gehe dürfen. Ganz ohne Topf.  ;D
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Horadan am 25.05.2011 | 16:08
Halte ich für eine unverschämte Falschaussage. Zauberei und Hexenwerk erschien 2002, SidW 2004. Da sollte man als AB-Redakteur schon auf aktuellerem Stand sein.

Die Aussage von Anton Weste halte ich für eine Lüge. Dass eine Version des Armatrutz mit Durchdringung von Langsamen Objekten geplant gewesen sei lässt sich überhaupt nicht nachvollziehen, selbst wenn, war das Zauberbuch schon lange draussen, als er das Abenteuer geschrieben hat.

Auch wenn die Diskussion hier schon lange weiter ist, möchte ich das Thema "unverschämte Falschaussage" und "Lüge" nicht unkommentiert lassen.
Warum sollte AW lügen? Er hatte ja nach eigener Aussage sonst eher weniger ein Problem damit, die Regeln auch mal 'anders zu interpretieren'.
Ich jedenfalls kann mir gut vorstellen, dass es eine Arbeitsversion des Armatrutz gab, in der "der langsame Dolch" o. ä. diskutiert wurde. Und diese Version hat sich halt in seinem Kopf festgesetzt und zwar derart, dass er "wusste" dass etwas derartiges beim Armatrutz gilt. Und dann liest man auch nicht mehr nach und kann diese Fehlwahrnehmung jahrzehntelang für wahr halten - bis einen jemand drauf stößt.
Wer behauptet, dass ihm soetwas noch nie passiert sei, den würde _ich_ der Lüge bezichtigen - oder zumindest einer stark eingeschränkten Selbstreflexion.
Nehmt doch einfach hin, dass "der langsame Dolch" kein bösartiges Regelnändern um den Plot durchzudrücken sondern einfach mal ;) ein Fehler war ...
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 25.05.2011 | 16:14
Aber ein unverzeihlicher. Bei der Bedeutung der Kampagne, der Szene und der Beteiligten nicht noch mal die Regeln abzuchecken ist einfach grob fahrlässig.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: First Orko am 25.05.2011 | 16:15
@Opa Hoppenstedt: Hab mal ergänzt. Aber wie oben erwähnt, vielleicht kann man den Teil ausgliedern in den Abenteuerbereich? Das gespoilere nervt auf die Dauer ;)
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Horadan am 25.05.2011 | 16:21
Aber ein unverzeihlicher. Bei der Bedeutung der Kampagne, der Szene und der Beteiligten nicht noch mal die Regeln abzuchecken ist einfach grob fahrlässig.
Grob fahrlässig mag es sein. Aber unverzeihlich ist so ... endgültig.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Adanos am 25.05.2011 | 16:52
Zunächst hierzu:

Zitat von: Horadan
Warum sollte AW lügen? Er hatte ja nach eigener Aussage sonst eher weniger ein Problem damit, die Regeln auch mal 'anders zu interpretieren'.
Letzteres ist kein Problem, das kann er gerne machen, auch wenn die Reaktionen der Fans bzw. Regelexperten vorhersehbar sein werden.
Abgesehen davon, dass meine Aussage schärfer rüber kam, als beabsichtigt, halte ich es dennoch für unwahrscheinlich, dass es jemals eine Arbeitsversion des Armatrutz mit der Möglichkeit der Umgehung durch langsame Gegenstände gab und das diese ihm etwa zwei Jahre nach Erscheinen der Zauberregeln, die diese Version nicht vorsahen noch so "präsent" im Kopf gewesen ist.
Gegen diese ominöse Arbeitsversion spricht insbesondere, dass DSA4 die Zauber tendenziell in ihrem Anwendungsbereich im Vergleich zu DSA erweitert, nicht jedoch beschränkt hat. Zumindest was die üblichen Verdächtigen angeht, zB Fulminictus der nunmehr auch als Zonenzauber eingesetzt werden kann.
Da der Armatrutz nunmehr immer nur magischen RS ohne Kompromisse zur Verfügung stellte ist es arg weit her geholt eine Umgehungsmöglichkeit die seit zwei Jahren hätte erledigt sein müssen noch irgendwie im Hinterkopf zu haben. Selbst wenn man sich in den DSA4 Regeln nicht auskennen sollte, dürfte die DSA3 Erfahrung auch nicht für so etwas sprechen.

Somit halte ich das für eine unzutreffende Aussage, es wurde durchaus bewusst eine solche Umgehung für den Armatrutz Galottas gesucht, was im Endeffekt regelwidrig war. Was gefehlt hat, ist eine plausible Erklärung, die verhindert hätte, dass man von den Regelkennern gesteinigt wird. Das ist schon kein einfaches Versehen mehr.
Trotzdem, solltest du den Mann kennen oder aus welchen Gründen auch sonst du ihm beispringen möchtest, ich ziehe den Begriff Lüge als unangemessen zurück.


@ Opa

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Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Elwin am 25.05.2011 | 18:32
Offensichtlich ja nicht, manche DSA-Redakteure waren schliesslich sogar hauptberuflich tätig. Hat aber nicht geholfen.  8]
Das sollte man am besten an den Produkten messen, die in dieser Zeit entstanden sind.
Hast Du's gemacht?
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Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Naldantis am 25.05.2011 | 23:37
Danke Adanaos,

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Korknadel: So habe ich das vor: Ergebnisoffenes Spiel in dem auch hochstufige NSCs hopps gehe dürfen. Ganz ohne Topf.  ;D

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Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 26.05.2011 | 00:14
Na klar sollten die SCs auch auf der bösen Seite mitspielen dürfen. Nur passt das derzeit nicht zu den Charakteren unserer Gruppen (obwohl wir moralisch schon um einiges fragwürdiger geworden sind).

Und dass die AB nur heldenhaftes Verhalten unterstützen, ist ja auch klar...
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Whisp am 26.05.2011 | 00:20

Und dass die AB nur heldenhaftes Verhalten unterstützen, ist ja auch klar...

Das habe ich in zweien meiner Abenteuer mal den SCs zur Auswahl gestellt ("Gassenschatten" und "Phexens Werk...", die beiden den "bösen" Weg berücksichtigen).
Seltsamerweise hat keine der Testrunden den "bösen Weg" zum Ziel genommen, OBWOHL "graue" und "schwarze" Gesinnungsmenschen dabei waren...

Ist der DSAler egal wie böse er ist, wohl doch nicht in der Lage böse zu handeln  8) ?

Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Senebles am 26.05.2011 | 09:34
Das liegt daran, dass den meisten Spielern dezidiertes Böse sein überhaupt nicht gefällt. Es ist lediglich so, dass der heutige State of Cool nun einmal offensichtliches Gutmenschentum als uncool ausschliess. Kurz: vom strahlenden Ritter unterscheiden sich die meisten Helden nicht durch das Ziel sondern dadurch, dass die Rüstung nicht poliert wird.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Whisp am 26.05.2011 | 09:41
Das liegt daran, dass den meisten Spielern dezidiertes Böse sein überhaupt nicht gefällt. Es ist lediglich so, dass der heutige State of Cool nun einmal offensichtliches Gutmenschentum als uncool ausschliess. Kurz: vom strahlenden Ritter unterscheiden sich die meisten Helden nicht durch das Ziel sondern dadurch, dass die Rüstung nicht poliert wird.

Ja es war weniegr "böse" als auch "grau/zwielichtig" - also selbst ein Diebstahl (imho das was ein Streuner/Fassandenkletterer so vpn Haus aus tut war schon SEHR grenzwertig...)
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Senebles am 26.05.2011 | 09:47
Okay, seltsame Leute. Klauen steht doch bei offiziellen DSA-Abenteuern an der Tagesordnung.
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Whisp am 26.05.2011 | 10:28
Okay, seltsame Leute. Klauen steht doch bei offiziellen DSA-Abenteuern an der Tagesordnung.
wie gesagt zwei unabhängige Gruppen. Die eine mit mehr als 10jähriger Erfahrung, die andere alles Einsteiger... bei letzteren hat es mich nicht gewundert...
Titel: Re: Wirkungen der SCs auf DSA
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 28.05.2011 | 10:04
Du hast solange Recht, bis die Autoren sich verteidigen mit: "Also dass ich die Regeln nicht beherrsche und anwende ist doch kein Wunder, bei den Regeln!"  ;D
They did