Ah prima, danke für die Schüttdichten. Also beziehen sich die Preise wohl auf 230kg Weizen bzw. 200kg Roggen.
Roggen war übrigens einfach aufgrund des Geschmacks und der Farbe weniger beliebt und deswegen billiger. Das ging so weit, dass nach der normannischen Eroberung Englands die neu eingesetzten Adligen möglichst nur Lehen im Süden haben wollten, weil in Nordengland kein Weizen wuchs und sie keinen Bock auf Roggenbrot hatten. =D
Und ja, ich könnte mir gut vorstellen, dass eine Rüstungsmanufaktur im 16. Jahrhundert z.B. dem örtlichen Herrscher gehört hat, denn der dürfte ja auch den meisten Bedarf gehabt haben. Das wird wohl so gewesen sein.
Was mich daran erinnert: mit Einführung der Dreifelderwirtschaft wurde das nochmal etwas weiter entzerrt, und die Flächen konnten nachhaltiger und ertragreicher bewirtschaftet werden und man hatte zwei Ernten pro Jahr. Und wenn mich nicht alles täuscht, konnte eine Familie sich auf die Weise um drei Hufen kümmern: eine fürs Sommergetreide, eine fürs Wintergetreide, und eine als Grün- oder Schwarzbrache.
Ist aber interessant: wir sehen hier, wie man sogar schlechten Böden eine Existenz abtrotzen kann. Umso interessanter werden natürlich dann die Erträge auf sehr fruchtbaren Böden, wenn eine Familie die drei- oder fünffache Fläche bearbeiten kann. Dann lohnt sich das für den Nutznießer der Arbeit, also den Grundherrn, erst so richtig.
Wenn die Obergrenze zwei Ernten à 30 Hektar mit 4dz/ha Nettoertrag darstellt... abzüglich 12dz für den Eigenbedarf kann der Bauer so einen Überschuss von über 100dz erwirtschaften. Und das alles bei nur dreifachem Ertrag (zum Vergleich, heutzutage kommt ein deutscher Bauer auf 80dz/ha, also etwa achtzigfacher Ertrag).
Ackerbau war streng regelmentiert, d.h. du durftest nur anbauen was alle anderen angebaut haben - alles andere bedurfte einer Genehmigung, da die Äcker häufig keinen eigenen Zugang hatten und darum erst umliegende Äcker abgeerntet werden mussten.
Alle Hufen eines Dorfes wurden zusammengelegt und in drei große Felder aufgeteilt, von allen gemeinsam bewirtschaftet, und der Ertrag entsprechend aufgeteilt.Ich glaube das war dieser Wissenfetzten der da in meinem Kopf rumsprang.(Finde auch meine Quelle nicht mehr) Jede Familie bekam eine Hufe auf der gesammt Fläche des Dorfes die in diesem Jahr bearbeitet wurde.
Also mich interessiert diese mittelalterliche Wirtschaftskiste vor allem wegen herrschaftlichem Spiel bzw. dem, was hier Dominion-Spiel genannt wird.
Und wir haben ja schon eine mögliche Parameter gesammelt, je nachdem wie wo gewirtschaftet wird. Viel ergibt sich ja aus dem Ertrag der Felder und da haben wir ja Spannen von 2dz/ha mit primitiver Mittelalterlicher Wirtschaft über 20dz/ha mit viel Sonne und guter Bewässerung bis hin zu 80dz+ mit modernen Mitteln und Kunstdünger. Das bietet ja schon einige schöne Einblicke.
Nichtsdestotrotz, auch eine Stadt, die sich bei den bislang diskutierten Erträgen nur aus dem vorgenannten primären Einzugsbereich versorgen muss, kann meinen Berechnungen zufolge dennoch ca. 50-60.000 Einwohner haben.
Magst du diese Rechnung mal für mich Zahlenlegastheniker aufschlüsseln?
(Um kurz beim nicht ganz passenden Vergleich mit Rom zu bleiben: das hatte einen relativ winzigen Verteidigungsetat. 30 Legionen à 4800-6000 Mann gab eine Gesamttruppenstärke von ca. 180.000 Mann, bei einer Bevölkerung von schätzungweise 80-90 Millionen Menschen. Allein die Getreidesubventionen für die Stadt Rom überstiegen das gesamte Militärbudget um ein Vielfaches.)
davon 80% nutzbares Ackerland
Naja, der Unterschied ist immerhin das zweieinhalbfache. Außerdem waren die Legionen viel weniger mobil, mussten aber eine unverhältnismäßig längere Grenze schützen. Truppenkonzentrationen von mehr als ca. 3-4 Legionen gleichzeitig waren räumlich kaum möglich.Ob Foederati und Hilfstruppen von Rom bezahlt wurden hing sicher davon ab wo und von wem sie rekrutiert wurden. Wenn die Hilfstruppen im Reich rekrutiert wurden, wurden sie sicher auch von Rom bezahlt. Da viele Truppen ja auch Grenznah stationiert waren muss es jau außerdem noch zusätzliche Polizeitruppen gegeben haben die den Pax Romana nach innen aufrecht erhielten.
Foederati kamen noch hinzu, das stimmt, aber wurden die von Rom bezahlt?
Die Heeresstärke im Mittelalter betrug 0,0.Naja zum einen konnte nicht "jeder" eingezogen werden, es gab ja ganze Gesellschafftliche Gruppen die gar keine Waffe tragen durften,
Heere wurden nur aufgestellt im Falle von Kriegszügen und dann konnte soweit ich weiß jeder eingezogen werden.
Die Heeresstärke im Mittelalter betrug 0,0.
Heere wurden nur aufgestellt im Falle von Kriegszügen und dann konnte soweit ich weiß jeder eingezogen werden.
Außerdem hatten einzelne Lehnsherren sicher auch Soldaten die das Hauptberuflich machten. Auch wenn das bestenfalls einige Dutzend waren.
leckerer Braten über dem Feuer hängt
Sehr interesasantes Thema. Coole Links.Transport muss auch finanziert und versorgt werden.
Ich denke, dass der Nahrungsmitteleinzugsbereich deutlich größer ist als drei Wegstunden (auch ohne Pferde), weil es nicht unüblich war, dass man mehrere Tage zum großen Markt ging. (Erster Tag hin fahren. Zweiter Tag verkaufen und Einnahmen versaufen, dritter Tag heim fahren.)
30 Legionen à 4800-6000 Mann gab eine Gesamttruppenstärke von ca. 180.000 Mann, bei einer Bevölkerung von schätzungweise 80-90 Millionen Menschen. Allein die Getreidesubventionen für die Stadt Rom überstiegen das gesamte Militärbudget um ein Vielfaches.)+ ca genausoviel - mehr Auxiliarsoldaten und dazu die Flotten.
Das wiederum berührt einen anderen Punkt, den ich noch ansprechenNein, die wurde von den Bürgern selbst gestellt, die Torkontrolle wurde von Handwerkstätten am Tor durchgeführt(das waren deren Steuern), die Mauerabschnitte von den Zünften gehalten usw
z.B. dass es in jeder Stadt eine Stadtwache gibt
Die Bauern im 400qkm Umland müssen sich selbst auch ncoh versorgen, oder habe ich da etwas überlesen?
Die Pferde und Ochsen und deren Bedürfnisse hat schon jemand erwähnt.
Man muss aber halt auch andere Kulturen anschauen, denn nur das Hochmittelalter: Skandinavische Wehr- und Raubbauern, römische Villenbetriebe ...
Mühlen sind immer mechanisch, egal ob es nun kleine Handmühlen für den Eigenbedarf sind oder große Wind- oder Wassermühlen.
Klassisch war auf jeden Fall die Wassermühle, und die zu bauen haben wir (als Kultur) schon ziemlich lange drauf. Angeblich gab es sogar schon im Hochmittelalter erste Ansätze, mit Wassermühlen noch was anderes zu machen außer Korn zu mahlen, z.B. Stoff zu walken (was von Hand ebenfalls eine Sch#*$ Arbeit war).
Macht doch mal einen Vorschlag, wieviel % der Flächen wofür genutzt werden, inkl. Wald und so weiter.
10% Wald
30% Brach / Weide
30% Sommergetreide, davon 1/2+ Futtermittel (Hafer! Pferde!)
30% Wintergetreide, v.a. Weizen
Im Jahr 2007 (....) wurden 16,9 Millionen ha Boden landwirtschaftlich genutzt (das sind ca. 47,4 Prozent der Gesamtfläche Deutschlands). Davon entfielen auf die Pflanzenproduktion rund 11,8 Millionen Hektar und auf Dauergrünland rund 5 Millionen Hektar.Quelle (http://de.wikipedia.org/wiki/Landwirtschaft)
Zwei intensive Rodungsperioden lassen sich unterscheiden. Die erste dauerte von etwa 500 bis etwa 800 und die zweite von etwa 1100 bis etwa 1300, dem Beginn der Krise des 14. Jahrhunderts. Vor allem in der ersten Rodungsperiode zur Zeit der Karolinger wurden die bereits von den Römern erschlossenen Gebiete wieder besiedelt. Danach wurden vor allem gut erreichbare und nährstoffreichere Böden besiedelt. Die hohen Mittelgebirgszüge blieben in dieser frühen Phase menschenleer. Erste dauerhafte Siedlungen lassen sich im Schwarzwald z. B. erst ab etwa 1000 nachweisen, auch der Harz war zu dieser Zeit nur von schwer begehbaren Pfaden durchzogen. Aber auch stromnahe Auwälder (z. B. am Rhein) blieben aufgrund der Unberechenbarkeit der Flüsse noch erhalten. Die flussfernen Teile der Aue wurden hingegen genutzt. Nach dem Jahr 800 stockte die Besiedlung und Rodung der Wälder in Mitteleuropa. Bedingt durch Seuchenzüge und dem Einfall fremder Völker (im Norden Normannen, im Süden Magyaren) stieg die Bevölkerungszahl nicht wesentlich an.
Ab 1100 setzte die letzte große Rodungsperiode ein. Menschliche Besiedlungen drangen nun auch in entlegenere Täler der Mittelgebirge vor. Waldflächen wurden bis 1300 gerodet bzw. landwirtschaftlich so intensiv genutzt, dass sie ihren Waldcharakter verloren. Mit Ende des 14. Jahrhunderts hatte sich ein Verhältnis zwischen Kultur- und Waldfläche gebildet wie es ungefähr auch dem heutigen entspricht.
Nein, nicht vergessen. Es geht hier nur um die Arbeit, die insgesamt bewältigt werden kann, und entsprechend wieviele Güter produziert werden können. Wie sich diese Quoten aufteilen, ist völlig irrelevant. Meinetwegen hat der Bauer selber nur eine Hufe von 30 Morgen und muss nebenbei 60 Morgen seines Herrn bestellen -- unterm Strich kommen 90 Morgen raus. Es geht hier nicht darum, wer am Schluss den Gewinn einstreicht, sondern nur darum, was produziert wird.
Deswegen wäre ja wahrscheinlich der Ansatz, die Bauern mal machen zu lassen und sich dann hinterher beim Ertrag zu bedienen, profitabler.
Dann ist da noch son bissl das Problem mit der Kompetenz des Grundherren.
Also... wenn ein Bauer übers Jahr mit zwei Pferden 90 * 0,5ha = 45ha bestellen konnte, und 4dz/ha Ertrag erwirtschaftete, waren das 180dz insgesamt. Davon muss er 2/3 abgeben, bleiben 60dz. Die Pferde fressen ca. 32dz. Selbst wenn er und seine Familie kräftig zulangen (18dz statt 12), bleiben ihm 10dz zum freien Verkauf. Macht bei den genannten Marktpreisen immerhin 340 SP pro Jahr _nach_ der Selbstverpflegung. Damit sind wohl auch anständige Klamotten und die eine oder andere Annehmlichkeit drin.Deswegen haben sich die Bauern im Mittelalter auch so prächtig vermehrt. ;)
Ich postuliere mal, dass die normale mittelalterliche Kuh deutlich magerer war als man das heute gewohnt ist, aber zum allergrößte Teil kein Getreide bekam, sondern auf brachliegenden Flächen weidete und im Winter eben Stroh und Heu bekam.Meine Oma hielt noch Kühe, die kaum Kraftfutter bekamen und den ganzen Tag klassisch auf der Weide futterten. Im Winter wurde Heu verfüttert. So eine Kuh sieht nicht aus wie die Hochleistungsdinger unserer Tierindustrie. Und so eine Kuh wirft am Tag nur ein paar Liter Milch ab. Morgens 5, abends 5. Plusminus ein bisschen, je nach Tagesform und Milchskills. Der klassische 10l-Eimer wurde jedenfalls niemals voll beim Melken.
Deswegen wäre ja wahrscheinlich der Ansatz, die Bauern mal machen zu lassen und sich dann hinterher beim Ertrag zu bedienen, profitabler.
Dann ist da noch son bissl das Problem mit der Kompetenz des Grundherren. Wenn der Herr weiß, was er tut, kann er durch seine Anweisungen (z.B. bestimmte Fruchtfolge) den Ertrag verbessern. Wenn er im schlimmsten Fall ein Depp ist, kann er auch alles ruinieren ("Ich mag nur Weizen! Es wird immer Weizen angebaut!").
Wenn wir nun 1d = 1SM setzen, sind das ca. 45 Gramm Silber pro Person und Tag. Auch wenn ein Großteil davon nur abstrakt verrechnet wird, impliziert das, das gewaltige Mengen Silber im Umlauf sein müssen.
Ist eine solche "Silberschwemme" eventuell problematisch? Welche anderen Implikationen ergeben sich hieraus?
Anders kann ich mir diese gewaltige Diskrepanz nicht erklären.Ich meine mich zu erinnern das es im Mittelalter über 100 kirchliche Feiertage gab an denen nicht gearbeitet wurde.
Was meint ihr dazu?
Finde ich nicht so Problematisch da ich davon ausgehen würde das jeder im Schnitt den Verdienst von 5 Tagen als "Bargeld" hat.
Ich meine mich zu erinnern das es im Mittelalter über 100 kirchliche Feiertage gab an denen nicht gearbeitet wurde.
@Auribiel:
Also, ich kenne den Link schon =) Die Infos hieraus gibt's übrigens auch als Online-Calculator aufbereitet:
Domesday Book (http://www.rpglibrary.org/utils/meddemog/)
That said, habe ich daran einiges zu kritteln. Zunächst mal ist die These von Ross "Es leben immer so viele Menschen in einem Landstrich, wie dieser ernähren kann". Demnach gäbe es nirgends unbesiedelte Flächen. Er setzt auch die Bevölkerungsdichten nach Landstrich zu hoch an. Demnach hätten im Römischen Imperium nicht 90, sondern 150 Millionen Menschen leben müssen (disclaimer: das alte Rom war dem Mittelalter in einigen Bereichen voraus [Aquädukte], in anderen hinterher [Fruchtfolge].) Besonders augenfällig wird die Diskrepanz bei den kühleren Klimazonen.
Also so ganz grob ist es schon zu verwenden, aber bei den Bevölkerungsdichten übertreibt er ein wenig.
Praktisch ist beim Domesday Book vor allem die Demographiefunktion für Ortschaften. Wenn es denn ordentlich recherchiert ist. Ich finde z.B. 33 Schuhmacher und 125 Geistliche für ein 5000-Seelen-"Kaff" ein wenig übertrieben.
Es bleiben aber 33 Schuhmacher bzw. 1 Schuster für 150 Personen.So viel erscheint mir das nicht.
Vielleicht war der Schuster auch gleich Schlosser usw.
Man weiß im einzelnen nicht, wie hoch der individuelle Schuhverbrauch war, spätmittelalterlichen Schriftquellen zufolge muss er erheblich gewesen sein. Darin ist zu lesen, dass beispielsweise Knechte zusätzlich zu ihrer Entlohnung im Schnitt 3-8 Paar Schuhe pro Jahr erhielten oder dass eine Familie mit Angehörigen und Gesinde pro Halbjahr über 100 Paar Schuhe benötigten. Unseren Erfahrungen nach kann man von ca. 2-3 Monaten bis zur ersten Reparatur ausgehen, dies hängt aber natürlich stark von der Qualität der Schuhe und vom Pflegezustand ab. Auch die Benutzungsintensität ist bedeutend da ein Bote die Schuhe natürlich mehr beansprucht als ein Prokurist.Auch wenn die Quellen nicht genannt werden, vielleicht stimmt es ja.
Die Herstellung könnte im Mittelalter aber länger gedauert haben als heute.
Early New England shoemaking was a trade based upon one craftsman making a pair a day in one room cottages (called "ten footers"). Beginning in 1850 a series of inventions led to mechanized stitching and lasting.operations and the birth of New England shoe industry followed rapidly. The productivity gains over the traditional shoemaker were on the order of 500 - 700%, yet the new methods also led to an extraordinary improvement in both quality and consistency.
En sehr guter Schuh kostet heute um die 1000 Euro. Ich gehe davon aus, dass ein Handwerker da zwei Tage dran arbeitet.Wo zur Hölle gehst du denn bitte Schuhe kaufen???
Ein normaler Schuh kostet die Hälfte und verursacht vermutlich 1 bis 1,5 Tage Arbeit.
Wo zur Hölle gehst du denn bitte Schuhe kaufen???
Wo zur Hölle gehst du denn bitte Schuhe kaufen???Das fragte ich mich auch gerade. Ich geb normal so 30-40 Euro aus und dann hab ich nen mehrere Jahre haltbaren Lederschuh. Sehr gut würde ich den ja nicht nennen, aber...
Wo zur Hölle gehst du denn bitte Schuhe kaufen???Hand und Massgefertigt Cordovan Schuhe oder
Seine Hauptarbeit bestand im Reparieren, denn Schuhe waren kostbar und wurden so lange repariert, bis sie buchstäblich auseinander fielen. Wenn der Hausschuster Glück hatte, durfte er neue Schuhe anfertigen. Dazu brauchte er etwa einen Tag.
fertigte vor allem neue Schuhe an und machte nur gelegentlich Reparaturenund zum Flickschuster
nur für das Reparieren von Schuhen zuständigsteht dort nicht so viel. Im 15. Jahrhundert und danach waren wohl auch wieder Holzschuhen weit verbreitet und brauchten nur 2 Stunden zur Herstellung. Für Sonn- und Feiertage wurde aber wieder der Lederschuh angezogen.
Auf http://www.manager-magazin.de/lifestyle/mode/0,2828,675382,00.html (http://www.manager-magazin.de/lifestyle/mode/0,2828,675382,00.html) schreiben sie was von 30 Stunden für ein Paar. Zu den Preisen schweige ich mal... stehe noch etwas unter Schock.
Was ich mich z.B. noch frage ist, was unter "Clergy" zu verstehen ist. Wörtlich "Klerus". Priester sind allerdings extra aufgeführt, und "Clergy" dafür sehr zahlreich. Sind darunter vielleicht Kloster zusammengefasst?
Settlement Clergy
Religion is an important element in low-fantasy societies, and even the smallest settlements are likely to support at least one shrine, temple, or church. The hierarchies of most churches are divided along three lines: laity (the “normal” parishoner), clerics (monks, acolytes, and deacons), and priests (bishops, archdeacons, high priests, cardinals). Exact titles vary according to religious traditions, but for our purposes (and ignoring the laity), the Generator determines the number of ordained clergy.
Clerics (1/120): Lesser functionaries within the church, responsible for day-to-day duties, keeping records, serving as scribes, translating scripture, assisting the priests, and administering to the laity’s general needs.
Priests (1/30 clerics): High functionaries within the church, responsible for conducting ceremonies, assigning pennance, instructing clerics, and representing the church in matters of interest.
Wenn wir nun 1d = 1SM setzen, sind das ca. 45 Gramm Silber pro Person und Tag. Auch wenn ein Großteil davon nur abstrakt verrechnet wird, impliziert das, das gewaltige Mengen Silber im Umlauf sein müssen.Soweit ich das weiß wurde im Mittelalter fast alles auf Kredit abgerechnet und nicht in echten Münzen. Händler in verschiedenen Städten haben dann ihre Salden verrechnet und eventuell mal kleinere Mengen Gold oder Silber zum Ausgleich transportiert.
Ist eine solche "Silberschwemme" eventuell problematisch? Welche anderen Implikationen ergeben sich hieraus.
- Wall of Stone/Iron/Salt:
Die "Wälle" sind ziemlich dünn; um also z.B. eine Burg- oder Stadtmauer aus Walls of Stone zu bauen, bräuchte man ziemlich viele davon. Angesichts der Kosten für einen entsprechenden Zauberstab würde man das wohl nur als Notmaßnahme einsetzen, wenn es ganz schnell gehen muss. Ansonsten ist Handarbeit auf alle Fälle billiger.
Bei der Eisenwand wird es schon etwas kniffliger; sie liefert auf einen Schlag ca. 16 Tonnen Eisen (CL12), was einem Marktpreis von ca. 1600d (160GP) entspricht. Da jedoch als Materialkomponente schon 50GP anfallen, reicht das nicht, um das Wirtschaftssystem zu sprengen. Vielmehr dürfte es auch ein Notfallzauber sein ("Die Stadt wird belagert und unsere Schmiede brauchen dringend Eisen für Waffen und Rüstungen!").
Der Salzzauber (non-core) ist in D&D wirtschaftlich sehr problematisch, da laut Standardpreisliste Salz sein Gewicht in Silber wert ist, und somit ein Salzwall geschmeidig 20.000GP wert wäre (oder aber den Salzpreis ruiniert). Auch hier rettet uns aber die authentische Preisliste, da dort Salz nur 1d pro Pfund (!) kostete, also der Wall nur 400GP wert wäre. Nichtsdestotrotz würde ich hier kein Risiko eingehen und den Salzwall ersatzlos streichen.
Das Thema Fabricate hatten wir ja schon; ein Zauberer ab 9. Stufe kann hiermit idealerweise eine Vollplatte (bei uns 400GP) mit einer Handbewegung herstellen, wenn er will mehrere pro Tag, während ein Rüstungsschmied der 9. Stufe mehrere Monate benötigen würde. Das ist wirklich ein _sehr_ lukrativer Zauber, insbesondere in Zeiten der Aufrüstung oder des Krieges. Das dürfte auf jeden Fall Konsequenzen für das Wirtschaftsgefüge haben.
Aber deinen zweiten Punkt kapiere ich nicht. Um eine Wall of Iron zu erschaffen, braucht man als Materialkomponente 16 Tonnen Eisen? Hä? Das würde die Erschaffungszauber völlig sinnlos machen, man könnte sie komplett streichen. (Ursprünglich sind die Dinger ja als Abenteurerzauber vorgesehen, also z.B. um einen Durchgang zu verbarrikadieren damit die Verfolger etwas aufgehalten werden und so.) Es gibt auch bereits Transmutationszauber à la "Shape Stone".
Erinnert mich an die Scheibenwelt in der es (aufgrund der Energieerhaltung) genauso aufwendig ist einen Gegenstand magisch zu erschaffen, wie ihn auf herkömmlichem Weg zu bauen/erzeugen. :D
Nun bin ich aber versucht, weiter zu denken: was passiert mit dem ganzen Gold? Selbst ein +1-Schwert ist schon über 2000GP wert, oder nach unserer Umrechnung, 20.000d.Da wird das mit dem Bargeld doch noch absurder. Warum sollte ein Händler in so einer Welt 20kg Gold mit sich rum schleppen, wenn er stattdessen ein +1-Schwert nehmen kann? Das Schwert hat offensichtlich einen fest definierten, durch Magie bestimmbaren Wert. Der einzige Nachteil ist dass es nicht so leicht teilbar ist wie Gold (das muss allerdings auch erst geschmolzen werden). Für große Transaktionen wird aber jeder magische Gegenstände benutzen und dann vielleicht noch etwas Gold und Silber für das Wechselgeld.
Ja, das ist gar nicht so blöd. Kann man machen. Aber wie gesagt, mir entzieht sich nach wie vor, was an diesen Zaubern so "gamebreaking" sein soll.
Stein und Eisen sind ja billig. Wertvollere Materialien wie Silber, Gold, Adamant etc. lassen sich zwar auch herzaubern -- aber diese Zauber haben eine Wirkungsdauer, die mit zunehmendem Wert des Materials immer weiter abnimmt, bis wir irgendwann im Bereich von Kampfrunden sind.
Das nur am Rande; ich will damit nur sagen, dass der Bedarf nach +1 Waffen an sich eher gering ist - man will entweder was besseres als das, oder gibt sich mit viel billigerer Masterwork zufrieden.
Gerade deswegen überlege ich ja, ob man magische Craftingkosten - und entsprechend auch die WBL-Tabellen - nicht zehnteln sollte. 50GP bzw. 500d Gewinn pro Craftingtag sind immer noch reichlich und _weit_ über dem, was ein Weltlicher erwirtschafrten kann, passen aber vielleicht besser zum restlichen Wirtschaftsgefüge in einem HMS.
Hat da noch jemand Vorschläge?
Das Problem sind eher die Kosten für die Erschaffung magischer Gegenstände, was in der Praxis soviel heisst wie "permanente Verzauberung normaler Gegenstände". Wenn man das Preisgefüge so lässt wie es ist, verdient ein durchschnittlicher Zauberer an einem Tag (!) mehr als ein Meisterhandwerker im ganzen Jahr. Wenn man aber die Preise stark kappt, sprengt man die Spielbalance. Verlängert man dagegen die Craftingzeiten, nimmt man entweder der Kampagne die Dynamik ("Wir warten jetzt ein Jahr, bis das Dämonenkillerschwert fertig ist") oder man macht Sonderanfertigungen unmöglich, weil diese dann viel zu lange dauern würden.
Umso weniger kann ich verstehn worum es geht. Ein hochstufiger Magier kann eine Menge Asche damit verdienen das er gegenstände Magisch verbessert.
Außerdem ist es ja auch nicht wirklich die Arbeit eines Tages. Ein wirkliches Meisterstück, das ein Magier Verzaubenr kann muss ja auch erst einmal hergestellt sein, oder?
Wie gesagt, ich seh das Problem nicht sobald die Materialherbeizauberer weg sind.
Das Problem ließe sich vielleicht dadurch lösen, dass magische Gegenstände noch etwas mehr verlangen als Zeit, Material und eventuell XP... vielleicht ein Stück von der Seele des Erschaffers? Oder, wie ich das von Earthdawn vage in Erinnerung habe, permanente Verzauberungen (via Blutmagie) verursachen semi-permanenten Verlust von Trefferpunkten beim Zauberer, d.h. der Verlust lässt sich erst wieder heilen, wenn die Verzauberung nicht mehr existiert.
@Chaos:
Mir geht es eigentlich nicht darum, Itemherstellung möglichst unattraktiv zu machen. Dazu ist eigentlich in D&D schon die XP-Regel gedacht. Zugegeben; viel bringen tut sie nicht, haben wir ja glaub ich schon besprochen.
Aber so starke Einschränkungen wie permanenter HP-Verlust (wo Magier sowieso in den meisten Systemen eher wenig HP haben), das taugt meines Erachtens nicht für Systeme mit Ausrüstungsfokus (was D&D nunmal ist). Bei Earthdawn kommt es soweit ich mich erinnere mehr auf die inhärenten Fähigkeiten des Charakters an, und weniger auf die Ausrüstung die er mit sich rumträgt, da mag eine solche Regel besser funktionieren.
Ich hatte mich nur gefragt, warum du nachprüfen wolltest, dass die Realität funktioniert.
Die letzten paar hundert Jahre sollten doch schon Beweis genug sein.
Die Preisdifferenzen für Streitrösser sehe ich nicht als problematisch an.
Heute kann ich auch einen Sportwagen für 7.200 oder für 190.000 Euro kaufen.
Inwiefern beschädigt die große Preisspanne für seltene Highend-Güter dein System?
Weil man schlecht einen Durchschnittswert festlegen kann?
Mal sehen. Nehmen wir an, jede Person hat zu jeder Zeit ein Paar Schuhe. Das ignoriert also, dass viele ärmere Menschen barfuß unterwegs waren oder nur Fußwickel ("Laufsäcke") hatten. Nehmen wir ferner an, ein Schuhmacher kann pro Tag zwei Paar Schuhe herstellen. Und das Jahr habe 250 Arbeitstage, macht 500 Paar Schuhe im Jahr. Das würde also eine durchschnittliche Haltbarkeit von unter drei Monaten pro Paar Schuhe bedeuten.
_Kann_ sein, dass mittelalterliche Schuhe wirklich so schnell "durch" waren. Weiß ich nicht. Man möcht auch eigentlich meinen, dass da vor allem sie Sohlen verschlissen, und ne neue Sohle sollte noch wesentlich appliziert sein.
Also kurz und gut, damit 1 Schuhmacher von 150 Leuten satt wird, müssen die Schuhe wirklich extrem schnell verschleissen.