Ich sage für Rollenspiel sind zwei Spieler notwendig. Wobei einer von beiden die Rolle des SL spielen kann.+1
Für Rollenspiel benötigt man mindestens zwei Personen mit den wechselnden Rollen "Spieler" und "Zuhörer".Einer reicht. Obwohl - wenn man ein Rollenspielbuch wie z.B. Lone Wolf oder ein DSA-Solospielbuch spielt, dann sind eigentlich auch mindestens zwei beteiligt, derjenige, der es geschrieben hat und derjenige, der es liest. OK. Überzeugt. Mindestens 2 sind notwendig.
Ich habe es so verstanden, dass Black mit dem "Zuhörer" eben genau den zweiten Spieler meint, der mindestens notwendig ist.
Die Rolle "Spieler" und "Zuhörer" wechselt beim Rollenspiel dann ständig zwischen mindestens zwei Personen, aber die Voraussetzung ist Spieler+Zuhörer. Das war zumindest, wie ich Blacks Aussage verstanden hatte.
derjenige, der es geschrieben hat und derjenige, der es liest.Seit wann braucht man zum Rollenspielen ein Buch?
Ich denke, man braucht zum Rollenspiel allein einen Akteur. Natürlich ist es toll, wenn man mehr (un)freiwillige Beteiligte hat, da Interaktion ebenfalls einen weiten Teil des Rollenspiels darstellen kann, aber zwingend notwendig ist das nicht (vergleiche: Das Mädchen, das "allein" mit ihrem Puppenhaus spielt). Mehrere Charaktere zu haben ist vielleicht die zwingende Voraussetzung, aber eine Person kann durchaus mehrere Charaktere plausibel und voneinander abgegrenzt spielen.(...)
Einer reicht. Obwohl - wenn man ein Rollenspielbuch wie z.B. Lone Wolf oder ein DSA-Solospielbuch spielt, dann sind eigentlich auch mindestens zwei beteiligt, derjenige, der es geschrieben hat und derjenige, der es liest. OK. Überzeugt. Mindestens 2 sind notwendig.
Ich denke, man braucht zum Rollenspiel allein einen Akteur. Natürlich ist es toll, wenn man mehr (un)freiwillige Beteiligte hat, da Interaktion ebenfalls einen weiten Teil des Rollenspiels darstellen kann, aber zwingend notwendig ist das nicht (vergleiche: Das Mädchen, das "allein" mit ihrem Puppenhaus spielt). Mehrere Charaktere zu haben ist vielleicht die zwingende Voraussetzung, aber eine Person kann durchaus mehrere Charaktere plausibel und voneinander abgegrenzt spielen.
Ein Akteur reicht vollkommen aus. Alles was er tun muss, ist eine Welt zu imaginieren. Mehr ist nicht notwendig.Aber ist das dann auch wirklich Rollenspiel? Beinhaltet der Begriff Spiel nicht zwingend eine Art von Handlung?
Aber ist das dann auch wirklich Rollenspiel? Beinhaltet der Begriff Spiel nicht zwingend eine Art von Handlung?
Ich würde schon meinen, oder? Sonst ist es doch nur eine Phantasie.
Ja, ich kann ja auch von anderem überzeugt werden :)
Also wäre jeder Gedanke über eine fiktive Identität bereits Rollenspiel.
Macht das noch (Wort)Sinn?
Wenn man für Rollenspiel tatsächlich nichts anderes als einen oder mehrere Spieler braucht, die sich gegenseitig was erzählen und dabei Rollen verkörpern, dann kann ich auch argumentieren, dass Monopoly ein Rollenspiel ist. Man verkörpert ja quasi die Rolle eines Typen, der Hotels kauft und trotzdem ständig in den Hotels anderer Typen übernachtet, und wenn du mal auf einem besonders teuren Feld gelandet ist, dann "erzählt" man dir auch gerne mal, wie genau dein Typ dort über den Tisch gezogen wurde (persönliche Erfahrungswerte von mir aus einer Monopoly-Runde mit anderen Rollenspielern).
Frage: Ist sowas eurer Meinung nach Rollenspiel oder nicht?
Persönliche Meinung von mir: Eher nein.
Nicht jeder Gedanke ÜBER eine fiktive Identität. Aber sehr wohl schon das Ausüben des "In die Rolle hineinversetzens" bspw. ein Schauspieler bevor auf die Bühne bzw. vor die Kamera tritt. Es ist aber natürlich nicht das Rollenspiel, das wir meinen, wenn wir von RPG sprechen.
Ich würde ein explizites Charakterkonzept für unabdingbar halten. Dass zu Spielbeginn ein Konzept des Charakters festgelegt und von da an eingehalten wird, macht für mich RPG aus.
Ich würde ein explizites Charakterkonzept für unabdingbar halten. Dass zu Spielbeginn ein Konzept des Charakters festgelegt und von da an eingehalten wird, macht für mich RPG aus.
- 1 fiktive Figur, die vom Spieler gesteuert wird
- Regeln, die die Allmacht des Spielers unterbinden. (Sonst hätten wir kein Pen&Paper sondern einen Romanautoren oder eine Fanfiction)
Monopoly sieht in seinen Regeln weder vor, dass man sich mit seiner Spielfigur identifiziert, noch dass man nebenher die Spielgeschehnisse in erzählerische Form bringt und nicht existente Hintergründe dazu erfindet.
Ich hätte gesagt, wenn das nebenher passiert, hat innerhalb der Runde Monopoly tatsächlich Rollenspiel statt gefunden.
Monopoly sieht in seinen Regeln weder vor, dass man sich mit seiner Spielfigur identifiziert, noch dass man nebenher die Spielgeschehnisse in erzählerische Form bringt und nicht existente Hintergründe dazu erfindet.
Ich hätte gesagt, wenn das nebenher passiert, hat innerhalb der Runde Monopoly tatsächlich Rollenspiel statt gefunden.
Na gut, dann kehr mal zurück zu unserem RPG-Hobby. Ist da noch deine Theorie mit den beiden Spielern gültig? Und wenn ja, was müssen sie machen, damit du es Rollenspiel nennen kannst?
Ok... Merke: Das nebenher-Erzählen von Hotelbesuchen in einer Monopoly-Runde ist Rollenspiel.
@ Burning Wheel: Ich würde nicht sagen, dass das Konzept unabänderlich ist. Wichtiger ist mMn, dass es existiert und, dass es in irgendeiner Form explizit festgelegt wird (Und sei es nur durch verbales Beschreiben des Charakters oder Überlegungen des Alleinspielers, wenn man dessen Spiel als RPG akzeptieren will)
Aber vermutlich nur, wenn auch eine Identifikation mit den Figuren stattfindet, oder?
Was ist mit Spielweisen, wo sich das Charakterkonzept erst im Laufe des Spiels ergibt?
Ich persönlich kann mir aber auch nur schwer vorstellen als komplett unbeschriebenes Blatt zu beginnen.
...Ich mach das ständig, vor allem in Systemen wo Charaktere eine relativ hohe Mortalitätsrate haben. Hier bekommt ein Charakter erst dann eine etwas genauere Ausgestaltung, wenn er die ersten zwei bis drei Sessions überlebt hat.
Dann ist das Kozept vielleicht sehr grob, aber irgendeine Vorstellung muß man doch von einem Charakter haben, oder?
Aber du hast doch dann sicher schon einen ganzen Bogen voller Zahlen, die insgesamt ein übergeordnetes Profil haben. Außerdem vielleicht eine Rasse, einen Beruf etc. Ist das kein Konzept?
Kann man nicht jede Vorstellung über den Charakter als eine Art Konzept bezeichnen?
@Black&Gorilla:
Ich mache mal einen kleinen Ausflug in die Welt der Brettspiele. Nehmen wir mal Schach, dass ich definitiv als Spiel bezeichne. Stellen wir uns mal vor, ich würde ein Schachbrett nehmen und gegen mich selbst spielen. Würde ich dann noch spielen? Natürlich. Ich versuche immer noch nach den Regeln die Schachpartie zu bestreiten.
Leider habe ich kein Spielbrett und Figuren zur Hand. Ich möchte trotzdem gegen mich selber spielen. Ich stelle mir das Brett mit seinen Figuren vor und ziehe dann im Geiste die Figuren. Ich spiele als blind Schach gegen mich selber.
Spielhilfsmittel und Kommunikation werden nur dann benötigt, wenn Du diese Imagination über das Spiel mit weiteren Mitspielern synchronisieren musst. Da Du aber keine weiteren Spieler benötigst, um eine Welt zu imaginieren, brauchst Du auch keine weiteren Spielhilfsmittel und die Fähigkeit der Kommunikation.
Verdammt guter Einwurf. Aber könnte man in diesem Fall nicht sagen, dass die animierte Puppe der Spieler ist und das Mädchen gleichzeitig spielt und zuhört?Ich hatte zwar immer nur Playmobil/Figuren oder Stofftiere, aber würde das eher als Tagträumerei bezeichnen. Auch, wenn die Geschichten, die in meiner Lego-Stadt passiert sind sicher auf Kaufabenteuer Niveau waren. Ich sehe das gerade wieder mit meinem Sohn, ich kann den Playmobil-Grabräuber auf seinem Pferd nicht in die Hand nehmen ohne eine Geschichte darum zu erzählen. Auch wenn er dabei auf den Beißring trifft, in dem sich sein Pferd verfangen hat bis der Stoffdinosaurier kommt und ihn rettet. Könnte man als Rollenspiel bezeichnen oder eben doch als Tagträumerei. ;)
Ich weiß nicht, ob das sehr solide klingt, um die Spieler-Zuhörer-Theorie zu stützen.
@Gorilla:Kann ich gut nachvollziehen, ging mir bei der Aufstellung dieser These durch Black auch so. Ich habe den Begriff dann aber übernommen, weil ich nichts Besseres gefunden habe.
Da muss ich erst drüber nachdenken. Ich habe ein grummeliges Gefühl im Bauch, wenn wir die Abgrenzung zwischen Spieler und Zuhörer machen. Ich kann aber dieses Gefühl nicht erklären.
Eine Sache, die mir dazu einfällt, ist (vielleicht initiiert das ja mein grummeliges Gefühl?), dass sich sehr gute Literatur dadurch auszeichnet, dass der Zuhörer selber aktiv wird.(...)Verstehe ich leider nicht ganz. Willst du auf Aktion durch Immersion hinaus (der Leser "fühlt" sich in die Welt)? Oder durch Literatur als Handlungsanstoss (der Leser beginnt über dies und jeden bewusst nachzudenken)?
Verstehe ich leider nicht ganz. Willst du auf Aktion durch Immersion hinaus (der Leser "fühlt" sich in die Welt)? Oder durch Literatur als Handlungsanstoss (der Leser beginnt über dies und jeden bewusst nachzudenken)?
Insofern sehe ich die Bedingung Unvorhergesehenheit durchaus auch beim Solospiel als (möglicherweise) gegeben an.
Kann ich gut nachvollziehen, ging mir bei der Aufstellung dieser These durch Black auch so. Ich habe den Begriff dann aber übernommen, weil ich nichts Besseres gefunden habe.Gefällt mir besser.
Ist "Spieler" und "Mitspieler" vielleicht unmissverständlicher?
Verstehe ich leider nicht ganz. Willst du auf Aktion durch Immersion hinaus (der Leser "fühlt" sich in die Welt)? Oder durch Literatur als Handlungsanstoss (der Leser beginnt über dies und jeden bewusst nachzudenken)?Eigentlich auf Letzteres. Ersteres sehe ich noch als Passiv an, weil die Imagination komplett von seinen eigenen Entscheidungen "entkoppelt" ist. (Ich weiss nicht wie ich es besser ausdrücken soll. Ich weiss aber, dass jede Imagination durch den Imaginierenden beeinflusst ist. Das wollte ich aussen vor lassen.)
Ich sehe ja auch die Interaktion als eine der Grundbedingungen für Rollenspiel an (sprich, wir brauchen mindestens einen "Spieler" und einen "Zuhörer" - die dann auch die Rollen tauschen).
Aber die Ideen von 6 sind nicht von der Hand zu weisen, denke ich.
Die Frage ist ja jetzt nun, wie kriegen wir das unter einen Hut.
Wenn man das zu Ende denkt wäre aber zum Beispiel auch Baldur's Gate kein Rollenspiel. Den Zuhörer gibt es dort nicht. Dennoch kann ich eine (wenn auch auf das Medium eines Computerspiels reduzierte) Rolle spielen.Naja, in abstrakter Betrachtung eben doch: "Spieler" ist eher der Autor (die Autoren) des Spiels mit Spielwelt, System usw. Der "Spieler" erfüllt imho bei Computerspielen eher die Funktion des "Zuhörers" auch wenn er eine deutlich aktivere Rolle einnimmt als beim Lesen eines Buches.
Ich denke was Rollenspiel in jedem Fall braucht ist eine Geschichtsebene (in der die Story und das Abenteuer angelegt sind) und eine Spielerebene (in der die Eigenschaften des Spielercharakters abgelegt sind). (...)Finde ich auch einen guten Ansatz: wir lösen uns von der gegenständlichen Ebene und suchen nach abstrakteren Begriffen, um die Voraussetzungen zu erkennen. Das könnte uns wirklich weiter bringen.
Wenn man das zu Ende denkt wäre aber zum Beispiel auch Baldur's Gate kein Rollenspiel. Den Zuhörer gibt es dort nicht. Dennoch kann ich eine (wenn auch auf das Medium eines Computerspiels reduzierte) Rolle spielen.Deswegen waren wir schon beim "Mitspieler" statt beim "Zuhörer".
Ich denke was Rollenspiel in jedem Fall braucht ist eine Geschichtsebene (in der die Story und das Abenteuer angelegt sind) und eine Spielerebene (in der die Eigenschaften des Spielercharakters abgelegt sind).Wird diese Trennung wirklich bei allen Rollenspielen gemacht? Ich glaube nicht. Der Begriff "in einem Abenteuer spielen" finde ich falsch, weil ich schon häufiger in Rollenspielrunden gespielt habe, in denen einfach nur das Verhältnis der Charaktere untereinander ausgespielt wurde und ein echtes "Abenteuer" eigentlich nicht existierte.
In einem Buch welches ich schreibe versetze ich mich durchaus auch in einzelne Charaktere - aber ich trenne eben nicht die Geschichts und Spielerebene. Erst durch diese Trennung kann ich "in" einem Abenteuer spielen.
@Was brauchen wir, damit RP seinen Reiz und seine Wirkung erreichen kann:Naja. Ein mieser Roman ist immer noch ein Roman, auch wenn er den eigentlichen Reiz, den ein Roman entfalten sollte, niemals erreicht.
Im Großen und Ganzen ist das doch die Frage von Black, oder nicht?
Was sind die Minimalvoraussetzungen, damit wir von Rollenspiel als solchem sprechen können?
Der Begriff "in einem Abenteuer spielen" finde ich falsch, weil ich schon häufiger in Rollenspielrunden gespielt habe, in denen einfach nur das Verhältnis der Charaktere untereinander ausgespielt wurde und ein echtes "Abenteuer" eigentlich nicht existierte.
Deswegen waren wir schon beim "Mitspieler" statt beim "Zuhörer".Wird diese Trennung wirklich bei allen Rollenspielen gemacht? Ich glaube nicht. Der Begriff "in einem Abenteuer spielen" finde ich falsch, weil ich schon häufiger in Rollenspielrunden gespielt habe, in denen einfach nur das Verhältnis der Charaktere untereinander ausgespielt wurde und ein echtes "Abenteuer" eigentlich nicht existierte.
Ich würde es nicht Abenteuer nennen, sondern einfach nur Erzählung, dann ist es auch vorhanden bei deinem obigen Beispiel.
Nach Lesen der ganzen Beiträge des Morgens habe ich den Gedanken bekommen, dass Rollenspiel vielleicht mindestens dann vorhanden ist, wenn eine fiktive Person vorhanden ist, die in eine interaktive Erzählung eingebunden ist (was einen einzelnen Spieler einschließt und meinetwegen auch in Gedanken stattfinden kann).Ja. Das scheint mir bisher die geeignetste Zusammenfassung zu sein. Schließt auch keine "Erkenntnisse" aus, zu denen wir bereits einen Konsens gefunden haben.
War dort wirklich eine Erzählung vorhanden? Ich würde so etwas wie "interaktiver fiktiver Raum" vorschlagen. Selbst wenn Charaktere nur interagieren ohne, dass eine wirkliche Erzählung vorhanden ist, bewegen sie sich doch im selben fiktiven Raum.
Möglicherweise mangelt es mir aber auch an Verständnis was mit Erzählung gemeint ist.
Obwohl, ich frage mich, ob eine Charaktererschaffung bereits ausreicht. Eine irgendwie geartete Handlung muss wohl vielleicht doch stattfinden, um ein tatsächliches Spiel zu haben. Charaktererschaffung ist jedenfalls in den Augen von Pen&Paper-Rollenspielern noch kein Spiel. Das Spiel findet erst statt, wenn die fiktionale Person mit der Spielwelt (das schließt andere fiktionale Personen ein) interagiert.Bei Lifepathsystemen interagiert der Charakter bereits mit der Spielwelt. Ganz streng genommen hat der Charakter bereits mit einer Hintergrundbeschreibung mit der Spielwelt interagiert. Wenn Du sagst, das Dein Charakter eine Familie in der Stadt hat und schreibst Dir deshalb den Nachteil "Dependant" auf, dann interagierst Du mit der Spielwelt. Von daher habe ich arge Probleme damit zwischen einer Umgebungsebene und einer Charakterebene unterscheiden zu wollen. Heck! Bei Amber gibt es sogar einen Wert, der die Weltbeschreibung und die Art wie die Umgebung auf den Charakter reagiert, beeinflusst.
Für mich notwendig ist auch die Umgebung, die über den fiktiven Charakter hinausgeht. Darunter kann z.B. fallen die Welt, mit der meine fiktive Figur interagiert, andere Charaktere oder eine Handlung/Geschichte/plot.
Danke für die Ausführung. Ich habe zwei Punkte rausgegriffen, zu denen ich eine Frage hätte.Hmm, prinzipiell ja.
1. Was meinst du beim ersten Punkt mit steuern? Was ist mindestens notwendig, damit man von steuern sprechen kann?
Sind z.B. Gedanken ausreichend?
2. Was ist mit Spielen, die die Erzählrechte gar nicht einschränken? Z.B. ein Tarotkarten-System auf deren Basis eine assoziative Erzählung des Spielers stattfindet, die nicht eingeschränkt ist (Bei Everway gibt es doch ganz klassisch einen SL, der die Umgebung bestimmt. Alleine dadurch hat der Spieler kein unumschränktes Erzählrecht. Idee! kenne ich nicht.Engel, Everway, Idee!...).
Da ein Miteinander schon geregelt ist, gibt es kein Spiel ohne Regeln. So einfach ist das Thema abgehakt ;)Wenn du ein "Miteinander" schon als Voraussetzung für Rollenspiel siehst, gebe ich dir recht. Allerdings sehe ich das nicht so. Ich denke eine Person kann durchaus mit sich alleine Rollenspielen.
Ich würde es dabei irgendwo in der Mitte zwischen "Tagträumen" und "Geschichten schreiben" sehen.
Als bekennender Barbiespieler gebe ich dir da durchaus recht - allerdings kommen Regeln weder beim Tagträumen noch beim Geschichte schreiben zum Tragen.Hmm, Geschichten haben denke ich deutlich mehr Struktur, und damit (sowas wie) Regeln, als Tagträume.
Und ich benutze Regeln, auch beim Barbiespiel. ;) Deswegen erscheint mir das Vorhandensein von Regeln ja so bedeutsam.
Es braucht und jedes Rollenspiel hat (und ja, das heißt was keinen hat ist kein Rollenspiel) einen Shared Imagined Space (http://ptgptb.org/0026/theory101-01.html).
Ein Regelwerk. Denn schon gemeinsam am Tisch zu sitzen und spielen zu wollen ist der erste Schritt zu einem kleinsten gemeinsamen Regelnenner.
Charaktere. Für meine Wahrnehmung von Rollenspiel elementar.
Differenzierung zwischen Spielern und Leitern. Ich brauche einen Spielleiter und Spieler. Ohne diese Differenzierung klappt Rollenspiel für mich nicht.
...
Ich glaube eigentlich schon, dass es fürs Rollenspiel Regeln braucht; und zwar Regeln, die in einer fiktiven Situation eine Entscheidung herbeiführen. Ob die Regeln so komplex sind wie Hero System oder so simpel wie "Im Zweifel ziehen wir eine Karte, auf der 'ja' oder 'nein' steht", ist eigentlich egal.
...
Oder übersehe ich da etwas?
Spiele, die ich nicht spielen wollte. Was sonst?Die Frage ist aber nicht, was ist notwendig, damit du es spielen willst.
Es braucht und jedes Rollenspiel hat (und ja, das heißt was keinen hat ist kein Rollenspiel) einen Shared Imagined Space (http://ptgptb.org/0026/theory101-01.html).Soweit waren wir im Prinzip schon. Wir haben es nur noch eine Stufe allgemeiner gefasst und "fiktiven interaktiven (Erzähl-)Raum" genannt - das würde dann auch "Alleinspieler" einschließen.
Insofern würde ich den aktuellen Stand der Erkenntnisse dieses Fadens wie folgt zusammenfassen:Klar braucht man fürs Solo-Spiel erstmal einen Autor, der das AB geschrieben hat. Aber der Autor selber ist nur für die Vorbereitung notwendig. Er ist nicht mehr Teil des eigentlichen Rollenspiels. Und der Spieler interagiert auch nicht mit dem Autoren sondern mit dem Buch, das der Autor geschrieben hat.
Rollenspiel benötigt mindest zwei "Spieler" (in den u.U. wechselnden Rollen Spieler und Mitspieler), die mit fiktiven Charakteren mit einem Erzählraum interagieren.
Was haltet ihr davon?
Klar braucht man fürs Solo-Spiel erstmal einen Autor, der das AB geschrieben hat. Aber der Autor selber ist nur für die Vorbereitung notwendig. Er ist nicht mehr Teil des eigentlichen Rollenspiels. Und der Spieler interagiert auch nicht mit dem Autoren sondern mit dem Buch, das der Autor geschrieben hat.
Das sieht man auch daran, dass der Autor wohl nicht in dem Augenblick mit Rollenspielen anfängt, in dem der Leser seines Buches mit Rollenspiel anfängt.
Rollenspiel benötigt mindest zwei "Spieler" (in den u.U. wechselnden Rollen Spieler und Mitspieler), die mit fiktiven Charakteren mit einem Erzählraum interagieren.Der Autor ist einer der "Spieler". Von Gleichzeitigkeit muss man ja nicht ausgehen.
Zum Rollenspiel gehört meiner Meinung nach, dass der Spieler seine Handlungen selbst formuliert/erzählt. Den bloßen Konsum einer selbst gewählten aber komplett vorgefertigten Textpassage als das Spielen einer Rolle zu bezeichnen, kann ich nicht mehr folgen.Noch nie was von Railroading gehört?
Ich fand ja diese Aufstellung auf Seite 2 ganz praktisch. Role playing kann man auch alleine machen, ein Role playing game benötigt aber zwei Miteinanderinteragierende.
Noch nie was von Railroading gehört?
Ui, das ist interessant.Ich meinte erstmal die Regeln, die sich auf die gemeinsame Fiktion auswirken. Die können im Gruppenvertrag stehen oder in den fixierten Spielregeln.
Meinst du damit tatsächlich nur die Spielregeln oder ist der Gruppenvertrag auch schon eine Regel im obigen Sinn?
Heißt das, das bei dir kein Rollenspiel stattfindet, wenn nicht gerade in Bezug auf eine Spielregel gehandelt wird?Nein, auf gar keinen Fall. Ich bin mir selber gar nicht sicher, was das eigentlich heißt - ich denke hier nur laut. ;)
Reicht das Vorhandensein von Regeln aus, auch wenn sie den ganzen Abend nie zum Gegenstand des Spiels werden (Z.B. ein Spielabend an dem nur ein völlig ungeregelter Dialog zwischen Charakteren stattfindet?Ja. Wie gesagt: Wenn es in der Fiktion eine Gabelung gibt, wo zwei Dinge passieren könnten und zur Entscheidung, welches nun passiert, eine Regel zur Anwendung kommt, dann sehe ich das als typisch fürs Rollenspiel an. Wobei ich hier Fälle einschließen würde, in denen die Regel nur dann verwendet wird, wenn es keine anderen Entscheidungkriterien gibt. Also quasi: Regeln sind als Entscheidungskriterien vorhanden.
Und wie ist das, wenn eine Regel bewusst gebrochen wird (z.B. Würfeldrehen hinterm SL-Schirm), ist es in dem Moment dann auch kein Rollenspiel?Nein, wie bereits ausgeführt, reicht es mir, wenn eine Regel als Entscheidungshilfe oder -anzeiger vorhanden ist.
Ich sag mal was für mich das Minimum ist für meinen Anspruch ans P&P Rollenspiel ist, nachdem ja die absolut gültigen Minima schon erwähnt wurden...Persönliche Vorlieben sind hier nicht das Thema.
Die Definition. Jemand muss sagen, dass das, was du gerade tust, Rollenspiel ist. ;)So schnell wollte ich das Thema eigentlich nicht aufgeben. :)
Persönliche Vorlieben sind hier nicht das Thema.
Was meinst du mit Rahmen/Grundgerüst? Rahmen für was? Meinst du damit Regeln?
Dass man unbedingt Konflikte braucht, halte ich für außerordentlich fragwürdig.
Und nur als Anmerkung: Es gibt neben der Informatik noch andere Wissenschaften, die auch ein wenig Gültigkeit besitzen können ;)Klar. Ich kenn das != aus der Informatik vergesse dann aber immer wieder, dass der Ausdruck nicht unbedingt allgemein bekannt ist. Deswegen auch der EDIT zur Erklärung.
(...), dass sich bei einem Tavernengespräch zwei (fiktive) Personen mit dem jeweiligen Gegenüber auseinandersetzen (Konflikt = Synonym für Auseinandersetzung).
2 SpielerDann wäre Kniffel also Rollenspiel?
1 Bleistift oder Kuli, ein paar Zettel Papier
und mindestens ein Würfel.
Der Rest ist optional.
- 2 Spieler (SL gilt als Spieler)Dann wäre Impro-Theater oder "Fanfiction schreiben" also Rollenspiel?
- Interaktion zwischen einem Charakter und der Welt bzw. einem anderen Charakter
- die Interaktion entsteht durch einvernehmliche Erzählung oder Schauspiel der Spieler
Würde das jemand anders sehen oder präzisieren wollen?
Dann wäre Impro-Theater ... also Rollenspiel?
@Black: Wenn du einen passenderen Begriff statt Konflikt findest, ja.
Ich würde es so sehen: Rollenspiel macht man für sich selber. Impro-Theater mach man für den Zuschauer.
Komische Theorie, Euli. Ich hätte gesagt, Rollenspiele macht man immer auch für andere, sonst bräuchte man nämlich keinen SIS (einvernehmliche Erzählung) und müsste auch überhaupt nicht mit anderen an einem Tisch sitzen.1) Und wieso spielen Leute dann Solo-ABs? Wer ist da der andere, für den man spielt?
Hast du mitbekommen, dass das Thema sich vom Roleplay einer Person verabschiedet hat.Solo-Abenteuer werden als Rollenspielhefte verkauft. Und außerhalb dieses Threads würdest du nur verwunderte Blicke bekommen, wenn du behauptest, dass Solo-ABs nichts mit RPG zu tun haben.
Impro-Theater ist meiner Meinung nach übrigens volle Kanne Rollenspiel - genauso wie ganz normales Theater, LARP und auch erotisches Rollenspiel (was ja im Prinzip auch Impro-Theater ist).Wenn man eine Kamera dabei hat und das erotische Rollenspiel aufnimmt, dann handelt es sich um einen improvisierten Porno. Das kann man durchaus als Impro-Theater gelten lassen. Aber normales erotisches Rollenspiel ist definitiv kein Impro-Theater.
Und schau dir mal an, wieviele Leute beim Impro-Theater oder gar normalen Theater bereit wären, LARP zu spielen. Oder frage mal, wieviele LARPer Lust haben, Theater zu spielen. Du wirst eine sehr große Diskrepanz feststellen. Das sind einfach zwei vollkommen unterschiedliche Welten.
@CallistoDu sollst sie nicht fragen, weil sie Rollenspieler sind sondern weil sie Improtheaterleute sind. Sonst könntest Du auch mich fragen, aber ich hab von Improtheater genausoviel Ahnung wie du.
OK, ich werde sie fragen. Wobei ich kein Rollenspiel-Laie bin.
Und dass es Gemeinsamkeiten zwischen Impro-Theater und Rollenspiel gibt, bezweifle ich nicht. Ich bezweifle nur, dass beides das gleiche ist. (Bzw. dass das eine eine Teilmenge des anderen ist.)
@Disclaimer: Natürlich gibt es Leute, die sowohl Rollenspiel als auch Fußball spielen. Aber die Schnittmenge ist doch verdammt gering verglichen mit den obigeren Sachen.
Ein interessanter Punkt ist vielleicht auch nochmal die Überlegung, ob die rollenspielerische Reaktion für sich alleine nicht doch ebenfalls ein waschechtes Rollenspiel sein kann. Also z.B. ein Spielleiter, der (selbst nicht spielt, sondern) nur eine Ausgangssituation beschreibt, und ein Spieler, der mit seinem Charakter in Interaktion mit dieser Situation tritt (was z.B. auch interaktive Rollenspielbücher wieder ins Boot nehmen würde).
Konkret:
Autor schreibt Buch und beschreibt somit eine Ausgangssituation. Leser akzeptiert diese Erzählung und interagiert mit der Situation.
ABER: der Autor akzeptiert in der Folge nicht die Erzählung des Spielers. Es gibt also eigentlich kein SIS. Oder reicht dafür schon die eine Richtung?
Vielleicht kannst du, Horatio, dazu was sagen, weil du den Begriff in die Diskussion eingebracht hast.
Beim Medium Buch (auch Abenteuerspielebuch) entsteht sicherlich ein “Imagined Space“. Allerdings fehlt hier das „Shared“. Man gibt nichts rein, man konsumiert nur. Letztendlich ist es nur eine Geschichte die man ließt, aus einer Auswahl von mehreren.Und wenn man sich gemeinsam ein Video anschaut? Dann haben wir zwar "Shared", aber es ist immernoch nur konsumiert: Die gesamte Gruppe schaut sich den Film an und haben dadurch einen gemeinsamen Vorstellungsraum. Das gleiche gilt für Kinobesuche, wenn man mit Freunden ins Kino geht. Auch hier schaut man sich gemeinsam den Film an und hat dadurch einen gemeinsamen Vorstellungsraum.
Das „Shared“ ist auf jeden Fall notwendig. Reines Visualisieren im stillen Kämmerlein ist kein Rollenspiel.
Ich denke es bringt auch nichts, versuchen zu wollen eine solche Definition aufzuweichen. Ich kenne einige Leute, die meinen, dass der SIS an sich noch nicht ausreicht (vermutlich auch einige hier im Thread). Für mich tut er dass, einfach weil sonst Spiele die für mich in den RSP Bereich klar fallen, wie bspw. „A Penny for my Thoughts“, nicht drin wären.Wie gesagt: Ein gemeinsamer Kinoabend erzeugt auch einen SIS.
Und wenn man sich gemeinsam ein Video anschaut? Dann haben wir zwar "Shared", aber es ist immernoch nur konsumiert: Die gesamte Gruppe schaut sich den Film an und haben dadurch einen gemeinsamen Vorstellungsraum.
Lies Horatios Post noch mal: Der Vorstellungsraum ist nicht geteilt, weil man nichts reingeben kann, sondern ihn nur konsumieren.Ich habe Horatios Post gelesen. Und in idesem Punkt widerspreche ich ihm nunmal:
Richtig. Zum Rollenspiel gehört eine Authority > 0 dazu. Man benötigt aber keinen SIS.
Man benötigt:
1) Authority > 0
2) Authority < 100%
3) einen SC
4) einen Vorstellungsraum
Es ist nicht notwendig, dass dieser Vorstellungsraum geteilt wird.
Beim Medium Buch (auch Abenteuerspielebuch) entsteht sicherlich ein “Imagined Space“. Allerdings fehlt hier das „Shared“. Man gibt nichts rein, man konsumiert nur. Letztendlich ist es nur eine Geschichte die man ließt, aus einer Auswahl von mehreren.
Das „Shared“ ist auf jeden Fall notwendig. ...