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Pen & Paper - Spielsysteme => D&D - Dungeons & Dragons => Pathfinder/3.x/D20 => Thema gestartet von: Feuersänger am 14.02.2014 | 14:34

Titel: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Feuersänger am 14.02.2014 | 14:34
Zitat
Prinzipiell alles richtig. Auch, wenn ich nicht mag, dass du Paizo so verteufelst (und über WotC nie irgendwas Böses schreibst, zumindest hab ich das nie gesehen. Die haben auch genug Unfug verzapft.)

Das habe ich schon mehrmals erklärt. Klar hat WotC viel Schwachsinn verbrochen, aber die haben dann wenigstens mit der Zeit ein paar lichte Momente gehabt und sich gegen Ende bemüht, die Scharten so gut es eben ging auszuwetzen. (Du weisst ja, vergebene Privilegien lässt sich keiner mehr wegnehmen.) Die Nummer ist vorbei. Selbst wenn WotC schon Mist gebaut hat, ist das keine Entschuldigung, dass der Nachfolger damit weitermacht.
Paizo hat ja im Gegenteil die positiven Ansätze wieder rückgängig gemacht _und_ noch ein paar Schippen auf die andere Seite draufgepackt. Dass sie nicht aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt haben, ist ja das eine (und schlimm genug), aber dass sie seitdem die Mundanen (unter dem Deckmäntelchen des Realismus) immer weiter nerfen, das ist einfach unverzeihlich.

Nee ehrlich, je mehr ich mich mit Pathfinder befasse, und je mehr ich über das System lerne, desto größer wird mein Brass auf diese Truppe.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Narubia am 14.02.2014 | 15:07
Die Sache daran, die du aber absolut nicht sehen willst, ist:

Auf dem Optimierungsniveau, in dem 95% aller P&P-Spieler sich befinden, funktioniert Pathfinder für das Gros der Spieler einwandfrei auf den Stufen 1-13.

Zusätzlich ist es für diese Spieler noch ein ganzes Stück weniger langweilig als 3.5 (man betrachte z. B. mal die Level-Progessionen von Kämpfer, Hexenmeister oder den Barbaren), anfängerfreundlicher (höhere Floor, niedrigere Ceiling; Vereinfachung des Ringkampf-wirrwarrs) und insgesamt hat man der ganzen Sache eigentlich, so ist zumindest meine Ansicht der Dinge, einfach mal eine klarere Linie aufgedrückt.
Man muss nicht mehr ganze Buchketten lesen, um effektive Charaktere zu bauen, das endlose cherrypicken hat ein Ende, die doofen Änderungen der "Alternativen Waldläufer, Paladine, etc." wurden schöner designt, und insgesamt hat man damit einen riesigen Erfolg verbucht und hat das umsatzstärkste P&P-Spiel herausgebracht, und das mMn zurecht.

Tatsächlich ist all das, was du in 3.5 als "normal" und "ok" bezeichnest, für den normalen Spieler einfach megapowercreep und weit weit weg von dem, was er am Tisch sehen will. Und mit "normaler Spieler" meine ich nicht den durchschnittlichen tanelorn-Menschen, denn die sind in Foren, um sich näher mit dem Thema zu beschäftigen (und dann ist Optimierung häufig ein Thema), sondern den normalen Rollenspieler, der mal über einen Kumpel zum Spiel gekommen ist und monatlich einmal 6 Stunden spielt und einmal ne Stunde über seinen Charakter nachdenkt.
Und der normale Spieler will keinen Barbaren mit Power Attack, Leap Attack, Pounce etc. am Tisch sehen, und selbst das Tome of Battle ist vielen schon zu viel. Die machen sich auch gar keine Gedanken darüber, dass man mit einem Kleriker mit der allseits bekannten DMM-Persistent-Kombi Kampfmaschinen machen kann. Die verfeuern lieber in einem Kampf gegen 3 Goblins einen Feuerball, und freuen sich, dass sie alle umklappen.
Ich kann mir auch vorstellen, dass Pathfinder für diese Spieler auch angenehmer ist, weil z. B. einfach bei jeder Klasse so ein bisschen die größten Schwachstellen ausgebessert wurden. Die Magier klappen nicht mehr so ultraschnell um und sind etwas flexibler, die Hexenmeister haben kleine Gimmicks neben dem Kampf bekommen, der Barbar kann jetzt ein bisschen mehr als nur draufhauen und der Kämpfer kann hier und da mal ein wenig was anderes außer Talent #8 wählen, usw.

Für den Casual-Spieler, sieht Pathfinder schlicht wie das bessere Spiel aus.

Wenn du selbst eine grundlegende Änderung willst, sodass alles für deine Powergamer-Spielrunden ebenfalls balanced ist, dann musst du eben selbst eingreifen. Aber für diese Art zu spielen interessiert sich letzten Endes wahrscheinlich nur ein Zehntel aller 3.5-Spieler, und für alle anderen ist das Ganze dann relativ untauglich, weil keiner Lust hat, mit einem Vollcaster erst auf Stufe 17 oder so Monster beherrschen zu können, wo sie erst nach mehreren Monaten Spielen ankommen.

Dass dich persönlich natürlich ein großer Teil der Änderungen in den Arsch kneift, weil es deiner persönlichen Art, P&P zu spielen nicht entspricht, heißt nicht, dass die Designer insgesamt einen schlechten Job gemacht haben.

PS: ich bin langsam leid, es zu erwähnen, aber ist wäre stark dafür, dass hier mal echt ein Mod aufräumt. Ich find's schon peinlich, dass ich mich so oft wiederholen muss. Der Thread hat immerhin jetzt schon 3mal das Thema gewechselt, und zum Bukanier wird wohl nie wieder was kommen.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Slayn am 14.02.2014 | 15:18
PS: ich bin langsam leid, es zu erwähnen, aber ist wäre stark dafür, dass hier mal echt ein Mod aufräumt. Ich find's schon peinlich, dass ich mich so oft wiederholen muss. Der Thread hat immerhin jetzt schon 3mal das Thema gewechselt, und zum Bukanier wird wohl nie wieder was kommen.

Ich bin noch nicht mit dem Numbers Crunchen durch, einfach weil ich mich grad zu sehr durch andere Dinge ablenken lasse.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Feuersänger am 14.02.2014 | 15:36
Wenn du Mod-Aufmerksamkeit willst, kannst du die Beiträge melden, ab denen gesplittet werden soll.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: D. M_Athair am 15.02.2014 | 00:29
... ich kann Feuersänger da schon verstehen. Unter der Haube macht PF eigentlich nichts besser als 3.X.
Lediglich ein bißchen Holzverkleidung und bessere Schalldämmung im Innenraum. Dazu eine etwas komfortablere Kurvenlage im Überlandverkehr. Das alles auf Kosten von, ...

Andererseits: PF hat einen der größten Playtests überhaupt hinter sich gebracht.
Insofern bekommen die Fans, was sie gewollt haben. ... siehe ... DSA. Ähnliches Phänomen.

?
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Feuersänger am 15.02.2014 | 01:35
Andererseits: PF hat einen der größten Playtests überhaupt hinter sich gebracht.
Insofern bekommen die Fans, was sie gewollt haben. ... siehe ... DSA. Ähnliches Phänomen.

Vorsicht, da ist viel Augenwischerei dabei. Paizo geht es bei seinen "öffentlichen Playtests" nicht um konstruktives Feedback, sondern nur um Publicity. Das Thema hatten wir vor ein paar Monaten schonmal kurz angeschnitten, angesichts der neuerlichen "Säuberungswelle", die da gerade bedingt durch den aktuellen Playtest durchs Paizo-Forum schwappte.
Wie ich damals schon sagte: insbesondere SKR beweist da die Kritikfähigkeit eines Fünfjährigen.

Edit:
Halt, eine Ausnahme fällt mir ein. Ich find leider meine alte Beta-PDF nicht mehr, aber angeblich war die erste Fassung des PF-Paladins _noch_ schwächer als in 3.5. Angeblich wieder mit dem SKR-Statement "Paladine sind eben Underdogs und müssen sich durchbeißen". Daraufhin brach aber (wieder angeblich, ich war nicht dabei) ein derartiger Shitstorm los, dass sie das nicht durchbringen konnten und so eben der Paladin komplett überarbeitet und tatsächlich gebufft wurde.

Editedit:
Ha, aber die Alpha hab ich wieder ausgebuddelt! Da kann ich das mal überprüfen.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Guennarr am 15.02.2014 | 11:47
Das habe ich schon mehrmals erklärt. Klar hat WotC viel Schwachsinn verbrochen, aber die haben dann wenigstens mit der Zeit ein paar lichte Momente gehabt und sich gegen Ende bemüht, die Scharten so gut es eben ging auszuwetzen. (Du weisst ja, vergebene Privilegien lässt sich keiner mehr wegnehmen.) Die Nummer ist vorbei. Selbst wenn WotC schon Mist gebaut hat, ist das keine Entschuldigung, dass der Nachfolger damit weitermacht.
Paizo hat ja im Gegenteil die positiven Ansätze wieder rückgängig gemacht _und_ noch ein paar Schippen auf die andere Seite draufgepackt. Dass sie nicht aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt haben, ist ja das eine (und schlimm genug), aber dass sie seitdem die Mundanen (unter dem Deckmäntelchen des Realismus) immer weiter nerfen, das ist einfach unverzeihlich.

Nee ehrlich, je mehr ich mich mit Pathfinder befasse, und je mehr ich über das System lerne, desto größer wird mein Brass auf diese Truppe.

Deine Meinung ist ja hinlänglich bekannt. ;)
Und nein, ich brauche keine Lanze für Paizo zu brechen. Jedem sein Recht auf seine Meinung, wenn er sie an öffentlichen Plätzen wie diesen hier auch belegen kann.

Ich bin mir nicht im einzelnen sicher, worauf sich dein Unmut bezieht, da mir ehrlich gesagt einige deiner Diskussionen einfach für meinen Spielstil zu detail- und zu technikverliebt sind (andere bereits geführte Diskussion ;) ). Sollte es um das Machtniveau des Spiels prinzipiell gehen, so ist das ja keine Neuigkeit. Es war ein Designziel von Paizo, keine "Leerstufen" mehr zuzulassen. Dass das im Umkehrschluss ein Mächtigerwerden der SC im Vergleich zu 3.5 bedeutet, ist eigentlich nur logisch.

Was mir an Pathfinder gefällt ist, dass einige altbekannte echte K.O.-Kriterien für das Spielen einer Klasse zumindest in der RPG-Reihe beseitigt wurden (Stichwort: Prestigeklassen) und dass mit den Archetypen ein Mittel gefunden wurde, mehr Vielfalt ins Spiel zu bringen, ohne gleich eine Klasseninflation auszulösen. In die gleiche Richtung passen die Alternativklassen, die ziemlich offenkundig umgestaltete Basisklassen darstellen.

Insofern sind die in jüngster Zeit hinzugekommenen neuen Basisklassen (ein ganzer Schwung davon ist ja zurzeit in Entwicklung) nicht unbedingt notwendig, sondern eher etwas für jene Spieler, denen Archetypen nicht weit genug gehen... Kein Muss, sondern ein Kann. Ich bin mir sicher, dass diese Klassen auch in den offiziellen Abenteuerprodukten von Paizo wie von Drittanbietern eher als Ergänzung und weniger als neues Standardarsenal Eingang finden werden.

Manches davon ist nicht perfekt ausbalanciert, aber wenn die Erfahrung eines gezeigt hat (sei es 3e, 3.5 oder PF, nimm ruhig Altauflagen von D&D dazu!), dann doch, dass es nicht so etwas wie perfekt ausbalancierte Klassen gibt. Wer auf der Suche nach so etwas ist, macht eigentlich gleich die Folgediskussion auf, die eines der Grundprinzipien des Spiels in Frage stellt - und zwar für jede Vorgänger- oder aktuelle Auflage: zumindest für mich ist einer der größten Reize an Pathfinder & Co., dass ich eben noch nicht alles perfekt gegeneinander aufrechnen kann, sondern in unterschiedlichen Situationen mal die eine und mal die andere Klasse glänzen kann.

Das erfordert allerdings auch einen SL, der das Spiel so gestaltet. In Abenteuern finden sich dazu prinzipiell leider nur wenige Informationen.
So, das war ein Rundumschlag, genug Themen auf einmal, um sich daran genüsslich zu reiben. :-)

LG
Günther
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Feuersänger am 15.02.2014 | 12:19
Sollte es um das Machtniveau des Spiels prinzipiell gehen, so ist das ja keine Neuigkeit. Es war ein Designziel von Paizo, keine "Leerstufen" mehr zuzulassen. Dass das im Umkehrschluss ein Mächtigerwerden der SC im Vergleich zu 3.5 bedeutet, ist eigentlich nur logisch.

Dafür, dass meine Meinung so hinlänglich bekannt ist, kennst du sie aber erstaunlich schlecht.
PF-SCs sind im Vergleich zu 3.5 nicht _mächtiger_, sondern das Powerlevel ist insgesamt ein paar Ligen tiefer angesiedelt. Wie schon xmal konstatiert: die Chassis der Klassen wurden weitgehend aufgewertet (und der Vollständigkeit halber: auch die, die es gar nicht nötig hatten). Dafür wurden Feats bis zur Unkenntlichkeit kastriert. Okay, die absolut superschlechten (wie Dodge) wurden ein wenig aufgewertet, aber das macht sie immer noch nicht _gut_. Die in 3.5 guten Feats wurden verkrüppelt oder komplett gestrichen.

Das spielt nun sicherlich den Spielern in die Hände, die keine Lust haben sich mit Charakterbau zu beschäftigen, lieber ihren Levelup genau vorgegeben bekommen, und bei freien Auswahlen wie Feats einfach das Erstbeste wählen. Denn da die Feats sowieso marginal sind, ist es auch wurscht was man nimmt.
(Am Rande: inzwischen habe ich sogar schon die Aussage von einem Spieler gelesen, der mittlerweile aus Protest _überhaupt keine_ Feats mehr wählt. "Sie sind sowieso sinnlos, da kann ich mir die Mühe sparen".)

Je nun, zu dieser Sorte Spieler gehöre ich eben nicht. Ich will tüfteln, basteln, kombinieren, und ich will dass das dann am Ende auch einen spürbaren Unterschied ausmacht!

Erschwerend kommt hinzu, dass nur die Mundanen Feats auf die Weise generft wurden. Paradebeispiel Fighter: über die ersten 12 Level bekommt er in Pathfinder EINEN Feat mehr als in 3.5 -- aber dafür wurden die Featketten so verkrüppelt und auseinandergezerrt, dass er eher drei oder vier Feats extra bräuchte, um das gleiche zu können wie vorher.
Die Casterfeats hingegen blieben unangetastet oder dürfen sich sogar noch über Boosts freuen. Zum Beispiel Quicken Spell ist in 3.5 einer der mächtigsten Feats im ganzen Spiel -- und in PF wird er nochmal verstärkt. Da kann man sich doch nur ans Hirn langen.

Wie soll sich denn z.B. ein Fighter nicht verarscht vorkommen, wenn er drei Feats in einen einzigen Trick reinsenkt -- und dann jeder dahergelaufene Kleriker den gleichen Trick mit einem Grad 2 3 Zauber (http://www.d20pfsrd.com/magic/all-spells/c/chain-of-perdition) besser macht? [Der CMB wird etwas niedriger sein, aber dafür ist die Kette unzerstörbar und die ganze Action findet 30' entfernt vom Caster statt --> Null Risiko]

Klar haben auch Caster im Vergleich zu 3.5 teilweise verloren: manche Optionen wie Persistent Spell gibt es nicht mehr, andere Tricks wie Chained Buffs wurden unmöglich gemacht (wobei das wieder zu Lasten der restlichen Gruppe geht), und so weiter -- aber unterm Strich ist ein PF-Wizard immer noch mindestens so mächtig wie ein 3.5-Core-Wizard, und der ist schon absurd. _Relativ dazu_ wurden die Nichtcaster aber heftig generft. Und an der Stelle muss ich schon sagen, Chapeau! an Paizo, dass sie es geschafft haben, 90% der Spielerschaft derart einzuseifen, dass die sich die Nerfs noch für Buffs verkaufen lassen. Das hat irgendwie was von Miniwahr.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Luxferre am 15.02.2014 | 12:29
Die Chain ist Grad 3.
Somit CL 5 plus WIS 5 macht einen CMB von +10. meinst Du nicht, dass eine Kämpfer das besser kann? Vor allem nachhaltig besser?
Die Kette ist beim ersten Gegenzauber weg. Ist bei Stufe 5 jetzt nicht so ungewöhnlich.
Der Kämpfer macht länger weiter. Immer wieder. Und hat bei Deiner Talentkette die Möglichkeit, jeden aufstehenden Gegner schön wieder niederzustrecken. Immer und immer wieder. Ist zwar ein bekloppter Kampfstil (achtung, nur meine Meinung!), aber verdammt wirkungsvoll.

Ich gebe Dir aber insofern recht, als dass die Menge an Zaubern, welche mundane Klassen simulieren sollen langsam aber sicher überhand nimmt. Mich nervt das ebenfalls. Bestenfalls gäbe es kaum etwas zu zaubern, was mundane Klassen mit ihrem Handwerk erledigen können. Der Teamgedanke ist definitiv arg gefährdet.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Feuersänger am 15.02.2014 | 12:33
Stimmt, Grad 3, hatte mich verguckt. Ändert aber nichts an der Grundsache. Da Dispel aber ebenfalls Grad 3 ist, hat man im schlimmsten Fall nichts verloren, sondern dem Gegner einen gleichwertigen Spellslot aus der Nase gezogen. Und da ist die Erfolgschance ja auch nur ca 50% dass er zündet.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 15.02.2014 | 12:56
Zitat
Erschwerend kommt hinzu, dass nur die Mundanen Feats auf die Weise generft wurden. Paradebeispiel Fighter: über die ersten 12 Level bekommt er in Pathfinder EINEN Feat mehr als in 3.5 -- aber dafür wurden die Featketten so verkrüppelt und auseinandergezerrt, dass er eher drei oder vier Feats extra bräuchte, um das gleiche zu können wie vorher.
Korrgier mich aber sind nicht die Manöver Feats so ziemlich die einzigen Featkette die verlängert wurden und 3 oder 4 davon hat auch bei 3.5 kein Fighter genommen?

Btw. in Bezug auf die Featketten find ich diese Hausregeln (http://theworldissquare.com/feat-taxes-in-pathfinder/) garnicht so verkehrt.

Zitat
Es war ein Designziel von Paizo, keine "Leerstufen" mehr zuzulassen. Dass das im Umkehrschluss ein Mächtigerwerden der SC im Vergleich zu 3.5 bedeutet, ist eigentlich nur logisch.
Naja es kommt drauf an mit was du die Stufen füllst und zudem haben auch Dinge Einfluss auf die Macht der Klasse die gar nichts mit den Klassenfertigkeiten direkt zu tun haben. Z.B. Änderungen an Feats Zaubern und anderen Regeln.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Archoangel am 15.02.2014 | 17:52
Das habe ich schon mehrmals erklärt. Klar hat WotC viel Schwachsinn verbrochen, aber die haben dann wenigstens mit der Zeit ein paar lichte Momente gehabt und sich gegen Ende bemüht, die Scharten so gut es eben ging auszuwetzen. (Du weisst ja, vergebene Privilegien lässt sich keiner mehr wegnehmen.) Die Nummer ist vorbei. Selbst wenn WotC schon Mist gebaut hat, ist das keine Entschuldigung, dass der Nachfolger damit weitermacht.
Paizo hat ja im Gegenteil die positiven Ansätze wieder rückgängig gemacht _und_ noch ein paar Schippen auf die andere Seite draufgepackt. Dass sie nicht aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt haben, ist ja das eine (und schlimm genug), aber dass sie seitdem die Mundanen (unter dem Deckmäntelchen des Realismus) immer weiter nerfen, das ist einfach unverzeihlich.

Nee ehrlich, je mehr ich mich mit Pathfinder befasse, und je mehr ich über das System lerne, desto größer wird mein Brass auf diese Truppe.

+1 ... willkommen in meiner Welt :) . We understand each other better now.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Rhylthar am 15.02.2014 | 18:02
+1 ... willkommen in meiner Welt :) . We understand each other better now.
Ermm...dann hast Du aber einen (bösen?) Zwilling, der hier postet...

Feuersänger und Du mögen vielleicht den "Hass" auf Paizo gemein haben, damit enden dann aber nach den ganzen Aussagen in den Threads die Gemeinsamkeiten.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Archoangel am 15.02.2014 | 18:08
Wie meinen? Ich verstehe tatsächlich nicht die Bohne, was du mir gerade mitteilen möchtest ...
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Rhylthar am 15.02.2014 | 18:13
Guck mal das von mir zitierte von Dir an.

Also entweder bist Du jetzt auch wie Feuersänger unter die Optimierer/Kombinierer gegangen, die sich massiv darüber beschweren, dass Mundane (freies Zitat:) "gefickt" werden von Paizo, noch mehr, als es WotC schon getan hat, oder jemand schreibt mit Deinem Account.

Anders kann ich sonst das "+1" von Dir in diesem Zusammenhang nicht verstehen, außer eben, dass ihr beide Paizo sch***** findet.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Feuersänger am 15.02.2014 | 18:32
Vielleicht stört er sich ja auch am Primat der Zauberer.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Archoangel am 15.02.2014 | 19:56
Wir mögen von unterschiedlichen Standpunkten aus wandern, aber wir wandern beide in die selbe Richtung.

ich persönlich finde ja (wie bereits mehrfach gesagt), dass gerade die Priesterklassen viel zu gut sind und die Diebe völlig unnütz. Ebenso finde ich einige Regeln bezüglich der Magier mehr als fragwürdig, gerade was die Nichtbenutzung von Waffen und Rüstungen angeht. Ich bin ein großer Fan davon, dass jeder Charakter zu jeder zeit seine 15 min. haben muss, dass er Dinge kann, in denen ihm keiner das Wasser reicht. Mich persönlich stört zum Beispiel das 3E Skillsystem sehr sehr stark, da es einfach voll von unnötigen Dingen ist, die vor allem jeder Zauberer ab Stufe 1, spätestens jedoch ab Stufe 9 obsolet werden lässt.

Bsp: Klettern - Spiderclimb ; Jumping - Jump/Dimdoor/Teleport ; Riding - Mount ; Open Lock - Knock ; Languages - Comprehend Languages/Tongues ; Trapfinding - Find Snares and Traps ; Diplomacy - Charm Person etc. Die Liste lässt sich beliebig erweitern. Damit wird also bereits ab Stufe 1 eine "Skillsau" zum kleinen Schweinchen degradiert, spätestens jedoch wenn Zauber zur Massenware werden, weil sie nur noch Geld kosten (Scrolls, Potions, Wands) ... und das gerade der Pathfinder hier die letzte Hürde vom Durchdreheffekt - die XP-Kosten - ersatzlos gestrichen hat ist schon der Gau.

Ich bin auch erklärtermaßen kein Fan von Feats: warum? Ganz einfach ... in 3E waren Feats Mangelware und sie haben noch etwas getaugt. Man konnte mit seinen 4-5 Feats den Charakter individueller gestalten und gerade der Fighter wurde durch seine 11 Bonusfeats ein Stück weit aufgewertet. In 3.5 ist mMn die Power der Feats abgesunken und im PF gänzlich zu nichte gemacht worden ... von 4E ganz zu schwiegen. Ob du nun mit oder ohne Feats spielst macht den Braten auch nicht wirklich fett (von den geisteskrank überpowerten seltsam-feats mal abgesehen, ich erinnere mich da eine Feat-Chain, die es erlaubte jemanden mit Kieselsteinen totzuwerfen ...).

Ich hätte mir eigentlich gewünscht, dass es statt Skills und Feats eine Gruppe von meinetwegen Talents gegeben hätte, die alle einen tatsächlich praktischen Nutzen haben, der nicht irgendwann durch einen Gimmik-Spell ad absurdum geführt wird, ergo auch auf allen Stufen nützlich sind. Da ich zudem noch sehr old-school bin, wünschte ich mir eben ein Talentsystem, dass Rollenspiel in bestimmten Situationen nicht obsolet macht: icvh mag eben Gruppen die ihren Verstand nutzen um nach Fallen zu suchen, statt beim Betreten eines Raumes mit einem lustlosen Skillwurf/Zauber alles sorgsam geplante offenbaren.

Insofern: ich kann Feuersängers Enthusiasmus für 3.5 nicht teilen, aber wenn ich die Wahl zwischen 3.5 und PF habe werde ich ohne zu zögern zur 3.5 greifen. Mein Ansatz wäre aber eben eher ein generelles Abrüsten, als ein Aufrüsten der Benachteiligten, wehalb ich eben gerne Basic-D&D spiele und mir die wirklich guten und praktikabeln Ideen späterer Editionen optional hinzunehme. Von daher gefällt mir Next nach dem bisherigen Playtest auch erstaunlich gut - nicht so gut wie das was ich seit Jahren immer wieder Homebrew spiele, aber von den Editionen 2-5 auf jeden Fall der größte Wurf.

Und die Quote von Feuersänger hat auf jeden Fall was. PF hingegen macht eben das, was vielen Firmen droht, wenn sie mal einen gewissen Erfolg hatten: sie werfen die Geldmaschiene an und die funktioniert eben nur wenn neues Material das alte obsolet werden lässt (siehe auch: Tragic-the Gathering, oder Murks-Knight). Das kann man ihnen natürlich für das Firmeninteresse Nr. 1 (Geld, Gold, Edelsteine) nicht vorwerfen, für das Spiel an sich bringt es jedoch nichts. Außer das sich alle Powergamer und Munchkins der Szene nun eben verstärkt PF zuwenden und somit andere Rollenspiele ein angenehmeres Klientil erhalten ...

Ach ... und ja: it sucks to be a fighter. Vor allem ab Stufe 12.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Ginster am 16.02.2014 | 12:50
Aber, Archo, wenn das so ist, dann spiel doch einfach ein ganz anderes System. Fast alle Deine Kritikpunkte sind ohne eine komplette Änderung des Systems nicht zu erreichen. Ich kann die Gemeinsamkeiten zwischen Dir und Feuersänger auch nicht so stark erkennen, da Du quasi mit fast allen Deinen Kritikpunkten auch 3.5 kritisierst. Er beschwert sich über generfte Feats, du willst gar keine haben.

Außerdem widersprichst Du Dir selbst: einerseits möchtest Du keine allmächtigen Zauberer, andererseits möchtest Du ihnen jederzeit jede Rüstung zugestehen, was ein mächtiger Buff wäre. Dass Zauberer keine Rüstung tragen können (ohne Nachteile) ist doch passend, und zwar was Fluff und Crunch angeht. Stell Dir doch den von Dir (jetzt schon) als übermächtig dargestellten Zauberer mit Full Plate UND Mage Armor auf der ersten Stufe vor. Da kann man dann sagen:  "it sucks to be a fighter. Ab Stufe 12". Dass Du Dich in einem Atemzug über zu schwache Kämpfer beschwerst und ihnen gleichzeitig genau das wenige nehmen willst, was sie besser können, nämlich den Umgang mit Rüstungen, verstehe ich nicht.

Ein Zauberer hat im Leben eben nur Bücher gewälzt, er ist Rüstungen nicht gewohnt. Das passt zum Flavour und das gibt ihm Nachteile, die er mit Ressourcen (z. B. Mage Armor, Armor Proficiency, Arcane Armor Training...) kompensieren muss.

Ansonsten gibt es da immer noch den Magus  ;)

Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Archoangel am 16.02.2014 | 14:36
Hast du schonmal länger eine Rüstung getragen?

Ich sage ja nicht, dass Zauberer in Rüstung rumrennen müssen, obwohl selbst DSA-Magier mit wattiertem Rock keine Probleme für die Spielwelt darstellen. Das mit dem Schwert regt mich schon mehr auf. Was ich gerne hätte wären Klassen, die auf ihren Kernkompetenzen unschlagbar sind. Dementsprechend wäre meine Wunsch-D&D auch eines, welches die Zauberlisten mal komplett ausmistet und umdeutet. Und Mage-Armor ist ein Armor-Bonus, der sich nicht mit Rüstung addiert - so ganz nebenbei gesagt.
Aber wie einfach wäre es den Basisschaden von Waffen ersteinmal an die Klasse zu binden? Einhänder: Magier W6 , Schurken W8 , Kämpfer W10 ... so könnten alle drei Klassen mit einem Langschwert rumrennen (oder mit einem Streitkolben, einer Axt etc.) und Magier hätten daraus keinen Vorteil gegenüber dem Krieger. Ähnlich könnte man auch problemlos mit Rüstungen verfahren. Dann dem Magier noch ein paar Zauber gestrichen, bzw. umgelevelt ... so schwer ist es doch nicht, oder?
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Rhylthar am 16.02.2014 | 14:47
Zitat
so schwer ist es doch nicht, oder?
Leider doch.
Weil jede Änderung wiederum einen Rattenschwanz von weiteren Änderungen nach sich zieht.

Welchen Schaden macht z. B. ein Halbling Magier dann mit einem Langschwert? Was machst Du bei Klassenkombinationen a la Magier/Kämpfer, etc.?

Ebenso mit Zaubern:
Natürlich ist es blöd, wenn der Magier mit einem "Knock"-Zauber dem Schurken die Show raubt. Was aber, wenn Du in einer Gruppe spielst, die keinen Schurken hat?
Ich denke nämlich, dass ein paar dieser Zauber, die andere Klassen "emulieren", überhaupt nur für solche Zwecke erfunden wurden.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Feuersänger am 16.02.2014 | 14:56
Es gibt nebenbei bemerkt schon eine ganze Latte Möglichkeiten, seinen Zauberer in Rüstung rumlaufen zu lassen. Klar, in PF ist man da eingeschränkter, in erster Linie ist das ein Stiefel des Magus. Was ja okay ist.

In 3.5 gibt es für unterschiedliche Investments verschiedene Möglichkeiten:
- Mithral Twilight Chainshirt (+4 AC, 0 ACP, 0 ASF), Mithral Buckler (+1/0/0). Da die ACP 0 ist, kann jeder Wizard den Kram ohne Abzüge tragen.
- 1 Level Spellthief + Master Spellthief Feat + Battle Caster Feat: ziemlich hohe Investition, aber dafür kann man eine Mithral Fullplate ohne ASF tragen. Allerdings muss man sich um die ACP noch separat kümmern.

Außerdem gibt es freilich auch Zauber wie Greater Mage Armor (+6 AC), und ich bilde mir ein dass es auch eine +8-Variante gäbe, die ich aber gerade nicht finden kann...

Andererseits ist AC ja eh nicht so die ideale Verteidigungsstrategie, da insbesondere Monster so absurde Angriffsboni haben, dass sie sowieso treffen. Darum sollte man das immer mit Miss Chances verbinden. Magier haben da ab Stufe 3 Zugriff auf Mirror Image, welcher mal eben locker-flockig 66 bis 89% Miss Chance verleiht.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Samael am 16.02.2014 | 15:33
Dafür wurden Feats bis zur Unkenntlichkeit kastriert.

Einige. So generell ist es aber nicht richtig, dass die Feats in PF schlechter sind als die 3.5. Das Nerfen der Kampfmanöverfeats war sicher unnötig (muss irgendwie mit dem neuen Kampfmanöversystem zu tun haben, dass man glaubte dass dies nötig sei) und bei Cleave war es auch Blödsinn.

Aber dafür gibt's schon im Core eine deutlich bessere und breitere Featauswahl gerade für Kämpfer, und was z. Bsp. mit dem ersten zwei Erweiterungsbänden für Monks drin ist, da konnte man in 3.5 nur von träumen.

Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 16.02.2014 | 15:45
Zitat
Außerdem gibt es freilich auch Zauber wie Greater Mage Armor (+6 AC), und ich bilde mir ein dass es auch eine +8-Variante gäbe, die ich aber gerade nicht finden kann...
Greater Luminous Armor (http://dndtools.eu/spells/book-of-exalted-deeds--52/luminous-armor-greater--8/) bzw. Luminous Armor (http://dndtools.eu/spells/book-of-exalted-deeds--52/luminous-armor--7/) ?
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Feuersänger am 16.02.2014 | 15:50
Hmja, dass der 3.5er Monk ne Katastrophe ist, darüber muss man sich wohl nicht streiten. Wie heisst es so schön, "anyone with enough wisdom to function as a monk has enough wisdom to know to be something else".
Wobei ja afaik auch in PF die echte Rettung erst mit dem Qinggong-Monk kam; der macht in der Tat zumindest vom durchlesen nen ganz guten Eindruck.

@Dämon: kann sein, ich meine aber der fragliche Spruch wär auch aus dem SC gewesen.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Ginster am 16.02.2014 | 16:29
Und Mage-Armor ist ein Armor-Bonus, der sich nicht mit Rüstung addiert

Touché aber den Rest halte ich trotzdem für Käse.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Guennarr am 16.02.2014 | 18:33
Dafür, dass meine Meinung so hinlänglich bekannt ist, kennst du sie aber erstaunlich schlecht.
PF-SCs sind im Vergleich zu 3.5 nicht _mächtiger_, sondern das Powerlevel ist insgesamt ein paar Ligen tiefer angesiedelt. Wie schon xmal konstatiert: die Chassis der Klassen wurden weitgehend aufgewertet (und der Vollständigkeit halber: auch die, die es gar nicht nötig hatten). Dafür wurden Feats bis zur Unkenntlichkeit kastriert. Okay, die absolut superschlechten (wie Dodge) wurden ein wenig aufgewertet, aber das macht sie immer noch nicht _gut_. Die in 3.5 guten Feats wurden verkrüppelt oder komplett gestrichen.

Das spielt nun sicherlich den Spielern in die Hände, die keine Lust haben sich mit Charakterbau zu beschäftigen, lieber ihren Levelup genau vorgegeben bekommen, und bei freien Auswahlen wie Feats einfach das Erstbeste wählen. Denn da die Feats sowieso marginal sind, ist es auch wurscht was man nimmt.
(Am Rande: inzwischen habe ich sogar schon die Aussage von einem Spieler gelesen, der mittlerweile aus Protest _überhaupt keine_ Feats mehr wählt. "Sie sind sowieso sinnlos, da kann ich mir die Mühe sparen".)

Je nun, zu dieser Sorte Spieler gehöre ich eben nicht. Ich will tüfteln, basteln, kombinieren, und ich will dass das dann am Ende auch einen spürbaren Unterschied ausmacht!

Erschwerend kommt hinzu, dass nur die Mundanen Feats auf die Weise generft wurden. Paradebeispiel Fighter: über die ersten 12 Level bekommt er in Pathfinder EINEN Feat mehr als in 3.5 -- aber dafür wurden die Featketten so verkrüppelt und auseinandergezerrt, dass er eher drei oder vier Feats extra bräuchte, um das gleiche zu können wie vorher.
Die Casterfeats hingegen blieben unangetastet oder dürfen sich sogar noch über Boosts freuen. Zum Beispiel Quicken Spell ist in 3.5 einer der mächtigsten Feats im ganzen Spiel -- und in PF wird er nochmal verstärkt. Da kann man sich doch nur ans Hirn langen.

Wie soll sich denn z.B. ein Fighter nicht verarscht vorkommen, wenn er drei Feats in einen einzigen Trick reinsenkt -- und dann jeder dahergelaufene Kleriker den gleichen Trick mit einem Grad 2 3 Zauber (http://www.d20pfsrd.com/magic/all-spells/c/chain-of-perdition) besser macht? [Der CMB wird etwas niedriger sein, aber dafür ist die Kette unzerstörbar und die ganze Action findet 30' entfernt vom Caster statt --> Null Risiko]

Klar haben auch Caster im Vergleich zu 3.5 teilweise verloren: manche Optionen wie Persistent Spell gibt es nicht mehr, andere Tricks wie Chained Buffs wurden unmöglich gemacht (wobei das wieder zu Lasten der restlichen Gruppe geht), und so weiter -- aber unterm Strich ist ein PF-Wizard immer noch mindestens so mächtig wie ein 3.5-Core-Wizard, und der ist schon absurd. _Relativ dazu_ wurden die Nichtcaster aber heftig generft. Und an der Stelle muss ich schon sagen, Chapeau! an Paizo, dass sie es geschafft haben, 90% der Spielerschaft derart einzuseifen, dass die sich die Nerfs noch für Buffs verkaufen lassen. Das hat irgendwie was von Miniwahr.

Wie gesagt: Das ist nicht meine Art zu spielen.
Die Regeln sollten dem Spiel dienen und kein Selbstzweck sein.
Mag aber auch einfach sein, dass mir wegen (! :p ) Pathfinder einfach die Zeit fehlt, mich eingehender mit Detailoptimierungen herumzuschlagen.
Da Paizo selbst immer wieder betont, auch suboptimale (N)SC anzustreben, sehe ich auch kein Problem darin, dass die eine Klasse mächtiger als die andere wirkt. Es gibt ja immer auch andere Situationen (da hast du meinen Beitrag nicht richtig gelesen), in denen wieder eine andere Klasse glänzen kann. Ich sehe das ganze als Teamspiel und nicht als optimierungswettlauf innerhalb (!) der Gruppe.

Mir fällt allerdings auch insgesamt auf, dass neue Impulse im Pathfinder-Bereich des Tanelorns inzwischen überwiegend von dir kommen - leider immer aus dieser Optimierungsecke heraus, die persönlich für mich als Spieler und Spielleiter wenig interessant ist.

So unterscheiden sich halt die Geschmäcker. ;)

LG
Günther
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Arldwulf am 16.02.2014 | 18:47
Wobei ich es irgendwie komisch finde gleichzeitig "es ist ein Teamspiel" und "irgendwann glänzt mal ein anderer" zu lesen. Die entscheidende Eigenschaft eines Teamspiels sollte doch eigentlich: "alle glänzen zusammen!" sein. Nicht manchmal, oder mal der eine dann der andere. Sondern immer und ausschließlich wenn sie Zusammenarbeiten.

Es ist ein Teamspiel - macht doch nix wenn einer es allein raus reißt, irgendwann braucht er die anderen auch mal - wirkt auf mich verzerrend bezüglich der Bedeutung des Begriffs.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Archoangel am 16.02.2014 | 19:07
Otimierungswahn hat mir auch noch keiner vorgeworfen. Neue Impulse auf jeden Fall ... innerhalb der Spielleiter-Ecke gehöre ich definitiv zu den Systemtheoretikern. Das geht sogar meiner hausgruppe gelegentlich auf den Sack. Creators Curse eben: mein System ist nie perfekt - egal wie es die anderen sehen. Und ja: meine "Hausregeln" werden aktuell immer noch von dirversen Gruppen gespielt (mit denen ich längst nicht mehr spiele).

Also nochmal lieber Guennarr: ich spiele bevorzugt Systeme, die sich entweder als DSA1.X oder als Basic-D&D 0.X definieren lassen. Optimierung ist da glaube ich etwas anderes, es sei denn du meinst die System-Optimierung und nicht die Charakter-Optimierung. Dann könntest du allerdings recht haben. Systeme die in irgendeiner Form unausgegoren wirken sind mir ein Greuel - auch wenn es sonst niemanden jucken mag.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: LarsB am 16.02.2014 | 19:42
Otimierungswahn hat mir auch noch keiner vorgeworfen. Neue Impulse auf jeden Fall ... innerhalb der Spielleiter-Ecke gehöre ich definitiv zu den Systemtheoretikern. Das geht sogar meiner hausgruppe gelegentlich auf den Sack. Creators Curse eben: mein System ist nie perfekt - egal wie es die anderen sehen. Und ja: meine "Hausregeln" werden aktuell immer noch von dirversen Gruppen gespielt (mit denen ich längst nicht mehr spiele).

Also nochmal lieber Guennarr: ich spiele bevorzugt Systeme, die sich entweder als DSA1.X oder als Basic-D&D 0.X definieren lassen. Optimierung ist da glaube ich etwas anderes, es sei denn du meinst die System-Optimierung und nicht die Charakter-Optimierung. Dann könntest du allerdings recht haben. Systeme die in irgendeiner Form unausgegoren wirken sind mir ein Greuel - auch wenn es sonst niemanden jucken mag.
Meinst du nicht, dass du vielleicht gar nicht angesprochen warst?
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Rhylthar am 16.02.2014 | 19:51
Wobei ich es irgendwie komisch finde gleichzeitig "es ist ein Teamspiel" und "irgendwann glänzt mal ein anderer" zu lesen. Die entscheidende Eigenschaft eines Teamspiels sollte doch eigentlich: "alle glänzen zusammen!" sein. Nicht manchmal, oder mal der eine dann der andere. Sondern immer und ausschließlich wenn sie Zusammenarbeiten.

Es ist ein Teamspiel - macht doch nix wenn einer es allein raus reißt, irgendwann braucht er die anderen auch mal - wirkt auf mich verzerrend bezüglich der Bedeutung des Begriffs.
Das ist jetzt wirklich sehr "kleinkariert". Denn ein Team ist sicher nicht, um ein Beispiel zu nehmen, eine Zusammenstellung von 4 Charakteren, bei denen jeder 1d8 Heilung wirken kann und zusammen hat man dann mit 4d8 geglänzt. Da ich gerade Handball geguckt habe: Der Torwart, der Spieler, der nur Abwehr gespielt hat und die anderen haben zusammen eine Herausforderung gemeistert, jeder mit seinem Beitrag (Torhüterleistung, Abwehrarbeit, Tore und Zuspiele), um schlussendlich, in diesem Fall, ein Unentschieden zu erreichen.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Arldwulf am 16.02.2014 | 21:19
Genau. Nur würde wohl keiner von einem Teamsport sprechen wenn beim Handball eigentlich nur der Stürmer den Ball hat und ins Gegnerische Tor schießt, und dafür darf dann aber übernächste Woche der Torhüter ein Neunmeterschießen bestreiten.

Sprich: Ein Teamsport ist es weil alle während der gleichen Herausforderung glänzen, und sich die Bälle zuspielen und sie gemeinsam bewältigen. Der Ansatz" jeder darf mal glänzen" scheitert nicht erst daran dass die Situationen in denen dies vorkommt unterschiedlich oft verteilt sind. Schon der Grundgedanke ist einem Gruppenspiel eigentlich abträglich.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Archoangel am 16.02.2014 | 21:38
Meinst du nicht, dass du vielleicht gar nicht angesprochen warst?

Uuuuups ... sorry.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Deshi Basara am 16.02.2014 | 22:08
Das habe ich schon mehrmals erklärt. Klar hat WotC viel Schwachsinn verbrochen, aber die haben dann wenigstens mit der Zeit ein paar lichte Momente gehabt und sich gegen Ende bemüht, die Scharten so gut es eben ging auszuwetzen. (Du weisst ja, vergebene Privilegien lässt sich keiner mehr wegnehmen.) Die Nummer ist vorbei. Selbst wenn WotC schon Mist gebaut hat, ist das keine Entschuldigung, dass der Nachfolger damit weitermacht.
Paizo hat ja im Gegenteil die positiven Ansätze wieder rückgängig gemacht _und_ noch ein paar Schippen auf die andere Seite draufgepackt. Dass sie nicht aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt haben, ist ja das eine (und schlimm genug), aber dass sie seitdem die Mundanen (unter dem Deckmäntelchen des Realismus) immer weiter nerfen, das ist einfach unverzeihlich.

Nee ehrlich, je mehr ich mich mit Pathfinder befasse, und je mehr ich über das System lerne, desto größer wird mein Brass auf diese Truppe.

Welche positiven Ansätze genau? Ich kenne nur Pathfinder und nicht 3.5.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Slayn am 16.02.2014 | 22:13
Welche positiven Ansätze genau? Ich kenne nur Pathfinder und nicht 3.5.

Er bezieht sich besonders auf das Book of Nine Swords und die dortigen Mechaniken. Sprich: Normalos über Umwege zu den gleichen oder zumindest ähnlichen Werten bringen wie Magier.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Tudor the Traveller am 16.02.2014 | 22:16
Ebenso finde ich einige Regeln bezüglich der Magier mehr als fragwürdig, gerade was die Nichtbenutzung von Waffen und Rüstungen angeht.

Nur um das mal zu sagen: es ist Magiern nicht *verboten*, schwere Rüstungen und Waffen zu benutzen. Die Regeln lassen das ganz klar zu. Es hat halt Nachteile... Nur warum sollte man überhaupt den Wunsch haben? Magier haben in Offensive und Defensive mittels Magie viel bessere Optionen als sich in eine Rüstung zu stecken und mit einem Schwert anzugreifen.

@Feuersänger:
Je nun, zu dieser Sorte Spieler gehöre ich eben nicht. Ich will tüfteln, basteln, kombinieren, und ich will dass das dann am Ende auch einen spürbaren Unterschied ausmacht!

Siehst du, genau das ist es, was mir die 3.x madig gemacht hat. Ich wollte nie meinen Char ab Start bis Ende durchplanen und dabei hunderte Feats abgleichen müssen, um ihn nicht zu verbauen. Feats sollten mein Konzept unterstützen, insofern wollte ich die Feats nehmen, die zum Bild (nicht Build!) meines Chars passten. Ich wollte, dass die gewählte Klasse von Bedeutung ist. Bei 3.5 hatte ich das Gefühl, dass es beinahe egal ist, welche Klasse man als Unterbau verwendet, weil ja fast alles von den Feats abhing; die Klassen lieferten nur noch die Progressionstabellen und hier und da ein paar Türöffner.
Da hat Paizo also für Spieler wie mich genau das Richtige gemacht. Jede Klasse fühlt sich nochmal intensiv anderes an; mit Archetypen kann ich ihr nochmal einen neuen Anstrich verpassen. Und Feats sind nicht mehr so kritisch, dass ich da auch mal ein suboptimales nehmen kann.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Archoangel am 16.02.2014 | 22:24
Kommt ganz darauf an von welchen Stufen wir sprechen. Magier der Stufe 1-4 haben nochmal mittels Magie welche besseren Optionen? Meine Kampagnen bewegen sich auch selten über die 9. Stufe hinaus ...
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Slayn am 16.02.2014 | 22:26
Kommt ganz darauf an von welchen Stufen wir sprechen. Magier der Stufe 1-4 haben nochmal mittels Magie welche besseren Optionen? Meine Kampagnen bewegen sich auch selten über die 9. Stufe hinaus ...

Hast du mal ne simple Witch in Aktion erlebt? Da mangelt es nicht an brauchbaren Optionen.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Archoangel am 16.02.2014 | 22:28
Kann mich nicht an eine Core-Klasse namens Witch erinnern ... Ist die 3.5?
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Feuersänger am 16.02.2014 | 22:41
Er bezieht sich besonders auf das Book of Nine Swords und die dortigen Mechaniken. Sprich: Normalos über Umwege zu den gleichen oder zumindest ähnlichen Werten bringen wie Magier.

Auch. Wobei das so nicht stimmt; das ToB bohrt nicht Melees zu Pseudo-Magiern auf, sondern gibt ihnen Tools an die Hand, die sie ihren Job besonders gut erledigen lassen, und je nach Klasse mehrere Rollen zu erfüllen ermöglichen. Mit den Möglichkeiten eines Magiers hat das aber immer noch nichts zu tun.

Außerdem ist das ToB nicht das einzige, was hier in die richtige Richtung geht. Es wurden auch neue magische Klassen eingeführt, die besser balanciert sind, und den schwächsten Core-Klassen wurde ein dicker Schwung ACFs zur Verfügung gestellt, um sie aufzubohren. Nebenan in der Charakter-Parade habe ich z.B. vorgeführt, wie man mittels Feats und ACFs selbst einen Paladin auf Tier 3 aufbohren kann.

@Tudor:
Siehst du, da scheiden sich eben die Geister. Diese beiden Ansprüche sind einander so entgegengesetzt, dass ein System sie nicht gleichzeitig bedienen kann. Bei 3.5 ist es lediglich möglich, dass sich die Spieler gemeinschaftlich auf Low-Op einigen und sich selbst beschränken.

Kann mich nicht an eine Core-Klasse namens Witch erinnern ... Ist die 3.5?

Pathfinder. Base-Class. Vermutlich Ultimate Magic, würd ich mal wild ins Blaue schießen.

Edit: davon ab
Zitat
Magier der Stufe 1-4 haben nochmal mittels Magie welche besseren Optionen?

Auch da haben Magier zwar nicht viele Slots, aber können dennoch auch dort mit einem einzigen Zauber oft einen ganzen Encounter klar machen.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Tudor the Traveller am 16.02.2014 | 23:06
Kommt ganz darauf an von welchen Stufen wir sprechen. Magier der Stufe 1-4 haben nochmal mittels Magie welche besseren Optionen? Meine Kampagnen bewegen sich auch selten über die 9. Stufe hinaus ...

Offensive: Color Spray, Hypnotic Pattern, Sleep...
Defensive:  Mirror Image, Blur, Invisibility,...
Sowohl als auch: Summon Monster

@Schwert: sagen wir, er bekäme keine Abzüge und bekommt die volle Waffenfähigkeit (Elfen-Magier können das ja). Was kann er damit machen: mieser BAB, miese STR, und vermutlich keine Feats darin investiert... er macht also EINEN Angriff, trifft wahrscheinlich nicht mal, und wenn, dann mit 1W8-1 oder so...

und was die Rüstung angeht: mit der Kombi Mage Armor und Shield hat er auf dem Level wahrscheinlich mit die höchste AC der ganzen Gruppe. Wenn er will.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Feuersänger am 16.02.2014 | 23:33
Wie Vaarsuvius so schön gesagt hat: "being proficient with a weapon is not the same as being _good_ with a weapon". ;)

Aber wie gesagt, es gibt ja zumindest in 3.5 diverse Möglichkeiten, sich einen Gish zu bauen, also einen Kampfmagier. Für Anfänger gibt es einen "Gish in a Can" (Duskblade), ähnlich wie in PF der Magus, aber wer damit nicht mehr zufrieden ist, kann durch selberbauen noch deutlich mehr rausholen. Also kurz und gut, wer einen Magier mit Schwert und Rüstung spielen will, kann das tun.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Narubia am 17.02.2014 | 08:14
Siehst du, genau das ist es, was mir die 3.x madig gemacht hat. Ich wollte nie meinen Char ab Start bis Ende durchplanen und dabei hunderte Feats abgleichen müssen, um ihn nicht zu verbauen. Feats sollten mein Konzept unterstützen, insofern wollte ich die Feats nehmen, die zum Bild (nicht Build!) meines Chars passten. Ich wollte, dass die gewählte Klasse von Bedeutung ist. Bei 3.5 hatte ich das Gefühl, dass es beinahe egal ist, welche Klasse man als Unterbau verwendet, weil ja fast alles von den Feats abhing; die Klassen lieferten nur noch die Progressionstabellen und hier und da ein paar Türöffner.
Da hat Paizo also für Spieler wie mich genau das Richtige gemacht. Jede Klasse fühlt sich nochmal intensiv anderes an; mit Archetypen kann ich ihr nochmal einen neuen Anstrich verpassen. Und Feats sind nicht mehr so kritisch, dass ich da auch mal ein suboptimales nehmen kann.
Das trifft meine Meinung sehr genau. Du hast genau die Worte gefunden, die ich seit Wochen nicht fassen konnte.

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Wo wir alle uns natürlich überhaupt einigen können ist, dass Zauber, die keinen anderen Wert haben, als anderen Spielern die Show zu stehlen, nerven.
Tatsächlich ist es aber auch doof, dass ein hochstufiger Magier keine andere Option haben soll, eine Tür zu öffnen, als sie wegzusprengen. Ich denke, Klopfen ist einfach ein Mittel, eine Spielwelt nicht ad absurdum zu führen, und schließlich wird es in diversen Zauberer-Geschichten als keiner Zaubertrick vermittelt, eine Tür zu öffnen (Harry Potter ist da natürlich ganz vorn.)
Letzten Endes würde sich da überhaupt kein Mensch daran stören, würde es nur spontane Zauberwirker geben. Aber es gibt ja Magier. Und dann sieht die Welt eben anders aus. Vielleicht wäre es gar kein schlechter Ansatz, auch für Magier mal die Anzahl der Zauber, auf die diese Zugriff haben, zu begrenzen. Aber das wäre ein anderer Thread.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Slayn am 17.02.2014 | 08:57
@Narubia:

Er hatte gefragt ob es eine Caster Klasse gibt die auf den Stufen 1-4 in jeder Runde etwas machen kann und nicht entweder Zaubern oder Rumstehen muss. Die Antwort lautet ja. Wo jetzt, gerade auf den angesprochenen Stufen der qualitative Unterschied sein soll zwischen "I hit it with my axe" und "I hit it with a slumber hex" entzieht sich mir aber.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Narubia am 17.02.2014 | 09:11
Er hatte gefragt ob es eine Caster Klasse gibt die auf den Stufen 1-4 in jeder Runde etwas machen kann und nicht entweder Zaubern oder Rumstehen muss. Die Antwort lautet ja. Wo jetzt, gerade auf den angesprochenen Stufen der qualitative Unterschied sein soll zwischen "I hit it with my axe" und "I hit it with a slumber hex" entzieht sich mir aber.
Ich kann zumindest für meine Gruppen recht einfach sagen:

Axt = Ansage - Angriffswurf - Verteidigungswurf - evtl. Schadenswurf - Ergebnis
Slumber = Ansage - Rettungswurf - Ja/Nein
Das ist durchaus anders.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Slayn am 17.02.2014 | 09:15
Ich glaube, sehr wenige Gruppen spielen mit deiner Hausregel und dem damit verbundenen zwischenschritt.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Arldwulf am 17.02.2014 | 09:17

Tatsächlich ist es aber auch doof, dass ein hochstufiger Magier keine andere Option haben soll, eine Tür zu öffnen, als sie wegzusprengen. Ich denke, Klopfen ist einfach ein Mittel, eine Spielwelt nicht ad absurdum zu führen, und schließlich wird es in diversen Zauberer-Geschichten als keiner Zaubertrick vermittelt, eine Tür zu öffnen (Harry Potter ist da natürlich ganz vorn.)
Letzten Endes würde sich da überhaupt kein Mensch daran stören, würde es nur spontane Zauberwirker geben. Aber es gibt ja Magier. Und dann sieht die Welt eben anders aus. Vielleicht wäre es gar kein schlechter Ansatz, auch für Magier mal die Anzahl der Zauber, auf die diese Zugriff haben, zu begrenzen.

Das Problem ist eher das hochstufige Magier nicht mehr durch die Tür müssen. Und das es viel zu wenig Einschränkungen gibt. An der Stelle an der es für den Magier zwar möglich ist die Tür zu öffnen aber nicht unbedingt die beste Wahl wird der Schurke wieder nützlich. Solche Zauber brauchen einfach spürbare kosten.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Narubia am 17.02.2014 | 09:49
Ich glaube, sehr wenige Gruppen spielen mit deiner Hausregel und dem damit verbundenen zwischenschritt.
Jop. Ich finds schade, dass bei denen dann der Barbar genauso langweilig ist wie die Witch.

Das Problem ist eher das hochstufige Magier nicht mehr durch die Tür müssen. Und das es viel zu wenig Einschränkungen gibt.
Es war ein Beispiel, das beschreiben sollte, dass gewisse Zauber einfach zum Magier dazu gehören, damit man keine totalen Fachidioten erstellt, der außer Kämpfen wiederum gar nichts kann.
Ein Magier, der nicht die Möglichkeit hat, Zauber zu erlernen, mit denen man Türen "normal" öffnen kann, der nicht irgendeinen Spruch hat, der Gegenstände levitieren lassen kann, usw. verliert einfach viel Flair.

Solche Zauber brauchen einfach spürbare kosten.
In welchem Spielsystem fällt ein Grad 3-Zauber für einen hochstufigen Magier unter die Kategorie "spürbare Kosten"? Sicher nicht in 3.5/PF.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Slayn am 17.02.2014 | 09:54
Es war ein Beispiel, das beschreiben sollte, dass gewisse Zauber einfach zum Magier dazu gehören, damit man keine totalen Fachidioten erstellt, der außer Kämpfen wiederum gar nichts kann.

Wenn solche Zauber über eigene Slots kommen, ist das eine Sache für sich. Die krux sind ja eigentlich eher die Utility Zauber über die Wands, was ja an sich unglaublich günstig ist.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Arldwulf am 17.02.2014 | 10:00
In welchem Spielsystem fällt ein Grad 3-Zauber für einen hochstufigen Magier unter die Kategorie "spürbare Kosten"? Sicher nicht in 3.5/PF.

Die Frage ist doch insofern schon problematisch als dass sie ein Regelelement aus 3.5 / Pathfinder enthält. Den Zauberslot.

Es ist aber gar nicht gesagt dass dies der Fall sein muss, nicht einmal wenn man sich auf D&D beschränkt. Die 4E Version löst das ganze indem Klopfen ein Ritual und kein Zauber ist. Mit entsprechend höherer Wirkdauer und den Kosten an arkanen Zutaten um den Zauber zu wirken.

(Es gibt immer noch wenn man sich darauf spezialisieren will die Möglichkeit als Magier schneller so etwas zu machen - aber das sind dann eben wirkliche Ausnahmen)

Aber selbst wenn man bei 3.5 bleibt sieht man wie es gehen kann. Denn Klopfen hat ein paar Einschränkungen. So kann man damit manche Türen nicht öffnen die für einen Dieb kein Problem wären. In der Praxis wird so etwas selten genutzt, denn auf Dauer wäre es einfach seltsam wenn jeder dies macht. Dennoch ist das eigentlich ein guter Ansatz, denn natürlich ist es kein Zwang dass der magische Weg automatisch besser sein muss.

@Slayn: Ja, und bei Pathfinder ist dies natürlich noch einmal als Problem sehr viel größer geworden durch die neuen Regeln zur Herstellung magischer Gegenstände. Wer auf die Idee gekommen ist gerade dieses Regelelement aus 3.5 benötigt einen weiteren Boost hat sich offenbar nicht so wirklich damit beschäftigt.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Feuersänger am 17.02.2014 | 10:06
Jop. Ich finds schade, dass bei denen dann der Barbar genauso langweilig ist wie die Witch.

Wenn du schon einen Kampf-Verteidigungswurf dazuerfindest, was hindert dich dann daran, auch einen Zauber-Angriffswurf einzuführen?
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Narubia am 17.02.2014 | 10:07
Wenn du schon einen Kampf-Verteidigungswurf dazuerfindest, was hindert dich dann daran, auch einen Zauber-Angriffswurf einzuführen?
Hatte ich schon überlegt. Wenn du mal drüber diskutieren willst, kannst du dazu einen eigenen Thread aufmachen.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Feuersänger am 17.02.2014 | 10:10
Das würde auch nahtlos in den Verteidigungswurf-Thread passen.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Narubia am 17.02.2014 | 10:19
Das würde auch nahtlos in den Verteidigungswurf-Thread passen.
Ich habe dich missverstanden. Ja, würde es. Nein, will ich nicht.
Der Grund ist einfach:
Der Ursprung davon, dass die RK eingeführt wurde, sind die beiden Folgenden:
1. Es fühlt sich (zumindest für mich) sinnvoll an, dass sich ein Verteidiger gegen den Angriff aktiv wehren kann.
Das ist beim Zauber nur bedingt der Fall. Wenn ich ein Spinnennetz zaubere, dann ist das grob immer dasselbe. Ich erwarte nicht, dass auf derselben Stufe plötzlich ein komplett anderes, engmaschigeres oder besser platziertes Netz herauskommt. Bei Angriff und Verteidigung ist diese Varianz irgendwie intuitiver.
2. Mich hat immer die Errechnung der gegnerischen RK und die Maximierung der eigenen Schadensoutputs infolge von Berechnungen genervt. "Wenn der Gegner RK 17 hat, dann muss ich mit Heftiger Angriff +4 angreifen, um den perfekten Schadensoutput zu erhalten." Das geht bei Zaubern so überhaupt nicht.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Feuersänger am 17.02.2014 | 13:32
Ich antworte auf diesen Beitrag im passenden Thread.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Guennarr am 17.02.2014 | 22:35
Wobei ich es irgendwie komisch finde gleichzeitig "es ist ein Teamspiel" und "irgendwann glänzt mal ein anderer" zu lesen. Die entscheidende Eigenschaft eines Teamspiels sollte doch eigentlich: "alle glänzen zusammen!" sein. Nicht manchmal, oder mal der eine dann der andere. Sondern immer und ausschließlich wenn sie Zusammenarbeiten.

Es ist ein Teamspiel - macht doch nix wenn einer es allein raus reißt, irgendwann braucht er die anderen auch mal - wirkt auf mich verzerrend bezüglich der Bedeutung des Begriffs.

Wahnsinn, wieviel ihr hier an einem Tag zusammenschreibt!
Ich kann so ein Pensum nicht mithalten, zu viele andere "Hobbys".

Zur Frage, die ja in mehreren Varianten vorgebracht wurde: Ich fand den Vergleich mit einer Sportmannschaft gut. Ich habe aber lange genug selbst Teamsport gemacht, um zu wissen, dass dort jeder mal einen Superlauf haben kann. Warum soll es das nicht auch im Rollenspiel geben?

Inwieweit man als SL ein Gerechtigkeitsfanatiker ist und inwieweit die Spieler das Gefühl benötigen, alle gleichermaßen mal ein Stück Rampenlicht abzubekommen, sei dahingestellt. Ich schrieb ja schon: Geschmacksache. ;)

Vielleicht verdichte ich das Spiel aber auch weniger auf Kampf, als das manche hier tun...
Fertigkeiten sind für mich z.B. nicht in erster Linie im Kampf weitgehend wertlose Regelelemente, sondern etwas, das gerade in Rollen-Spielsituationen wie z.B. sozialen Begegnungen das Spiel bereichern kann, auch wenn das zugegebenermaßen nicht gerade der am weitesten entwickelte Teil des Spiels ist. ;)

LG
Günther

P.S. Nicht böse sein - kann gut sein, dass ich bei eurem Schreibtempo nicht alle an mich gerichtete Antworten mitbekomme.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Arldwulf am 17.02.2014 | 23:21
Es ging mir auch eher darum zu sagen dass ein Spiel was sich als Teamspiel versteht auch das gemeinsame Bewältigen von Aufgaben in den Vordergrund stellen sollte. Mittel anzubieten um Teammitglieder bei Herausforderungen zu unterstützen und dies auch letztlich vorrauszusetzen, nötig zu machen.

Eine Herausforderung in einem Teamspiel will ich lösen weil alle geglänzt, alle mitgemacht haben.

Das ist aber etwas was sehr stark das Regelsystem fordert, ich kann dort dann eben nicht ankommen und sagen "ach, die ersten X Herausforderung könnte der Magier auch allein, irgendwann gehen ihm die Zauber aus und dann machts der Krieger allein". Nicht nur weil die Rechnung am Ende nicht aufgeht und der Krieger meistens früher schlappmacht wenn man nicht Dinge wie die günstige Heilung per Wand oder ähnliches einbaut.

Sondern in erster Linie weil dies dann kein Teamspiel darstellt.

Nun ist das natürlich bewusst überspitzt, nur mit echter Optimierung ist es wirklich so extrem. Doch auch bei ganz normalem Optimierungsgrad (oder anders gesagt: Ohne besondere Optimierung) gibt es diese Unterschiede ja, und schon ganz normale Standardoptionen führen dazu dass der Anteil bestimmter Klassen an den Aufgaben deutlich höher ist als der anderer.

Und wenn Charakter A deutlich mehr als Charakter B bewirkt wird dies halt nicht mit "mal glänzt der eine, mal der andere" ausgedrückt.

"Meist glänzt der eine, selten der andere" trifft es besser. Oder  -  weil wir ja durchaus von verständigen Mitspielern reden können und die meisten darauf achten: "Meist hält sich der eine etwas mehr zurück und macht nicht was sein Charakter machen würde - dafür spielt der andere etwas mehr mit Optimierung als nötig oder akzeptiert halt einfach seine Rolle mehr oder weniger".

Mit Konsequenzen auf den Spielspaß natürlich.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Rhylthar am 18.02.2014 | 06:22
@ Arldwulf:

Ich stimme aus mehreren Gründen hier nicht mit Dir überein.

a) Teamspiel:
Deine Definition geht davon aus, dass eine Gleichgewichtung stattfinden muss, um etwas Teamspiel zu nennen. Dem kann ich nicht zustimmen, einfach, weil meine Erfahrung in Bezug auf den "Teamgedanken" ganz andere sind.

Bleiben wir beim Sport, Michael Jordan in seinen jungen Jahren. Ein Gott auf dem Basketballfeld, aber letztendlich erfolglos, weil die Herausforderung "Meisterschaft" nicht erreicht wurde. Erst, als Schlüsselspieler hinzukamen, die aber mitnichten jemals so geglänzt haben wie er. Natürlich erinnern sich nur noch Basketballkenner an Namen wie B. J. Armstrong oder Horace Grant, trotzdem ist das ein Beispiel dafür, warum für Teamspiel eben eine Gleichgewichtung nicht zwingend erforderlich ist. Erkennt man im Bereich Basketball auch daran, dass der "6th Man-Award" nicht zu den unwichtigen gehört, eine Auszeichnung für den wichtigsten "Einwechselspieler".

b) Abstimmung:
Innerhalb einer (Rollenspiel-)Gruppe (und ich habe es nie anders erlebt) werden Aufgaben schon bei der Erschaffung der Charaktere festgelegt (oder zumindest die Prioritäten). Du sprichst jetzt immer von künstlichem Zurückhalten der Spieler, damit andere auch glänzen können. Kann ich in keinster Weise so bestätigen, im Gegenteil: Wenn ein Rogue dabei war, war der Wizard glücklich, dass bei der Auswahl der Zauber er alle die weglassen konnte, die Fähigkeiten des Rogues emulieren. Gibt genug anderes. Wenn ich eine "Frontsau" habe, kam der Cleric nie auf die Idee, in diese Rolle zu fallen. Gibt genug Gottheiten (Forgotten Realms), deren Gewichtung auf anderen Sachen liegt, so dass man diesen Job getrost dem Fighter oder Barbarian überlassen konnte (oder dem Paladin von Moradin auf seiner Wildsau *shudder*). Natürlich kann man das auch im Regelwerk manifestieren, wie es AD&D z. B. in Ansätzen mit den "Spheres" für Clerics getan hat, aber bei mir am Spieltisch war bei späteren Editionen nie nötig.

Problem waren nur die Skillpunkte bei manchen Klassen, insbesondere Barbarian/Fighter. Dies war eine Sache, da haben wir gehausregelt.

c) ""Meist glänzt der eine, selten der andere" trifft es besser."
Ist SL-Sache. Imho. Ich kann es nämlich auch so drehen, dass immer die anderen glänzen. Nur warum sollte man dies machen? Wie immer: Die Mischung macht es und das kann kein Regelwerk leisten, hierfür verbindliche Regeln vorzugeben.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Glühbirne am 18.02.2014 | 06:45
Ist SL-Sache. Imho. Ich kann es nämlich auch so drehen, dass immer die anderen glänzen. Nur warum sollte man dies machen? Wie immer: Die Mischung macht es und das kann kein Regelwerk leisten, hierfür verbindliche Regeln vorzugeben.

Es gibt Regelwerke, die Helfen dem SL dabei jeder Klasse, jedem SC, jedem Spieler sein Spothlight zu setzen und Teamspiel fördern - und andere die einem immer ans Bein Pissen wenn man das versucht. Ich bevorzuge die ersteren, weil ich mich dann auf andere Dinge beim Leiten konzentrieren kann.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Rhylthar am 18.02.2014 | 07:06
Es gibt Regelwerke, die Helfen dem SL dabei jeder Klasse, jedem SC, jedem Spieler sein Spothlight zu setzen und Teamspiel fördern - und andere die einem immer ans Bein Pissen wenn man das versucht. Ich bevorzuge die ersteren, weil ich mich dann auf andere Dinge beim Leiten konzentrieren kann.
Und D&D/PF pisst einem immer ans Bein?  ;)
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Glühbirne am 18.02.2014 | 07:58
Die 4e nicht. 3e/pathfinder kann ich nichts zu sagen da ich das zu selten geleitet habe . Allerdings habe ich da tendeziell eher Caster gespielt habe weil ich das Gefühl hatte das die im Zweifel  immer  noch ein Ass im Ärmel haben.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Slayn am 18.02.2014 | 08:38
Es gibt Regelwerke, die Helfen dem SL dabei jeder Klasse, jedem SC, jedem Spieler sein Spothlight zu setzen und Teamspiel fördern - und andere die einem immer ans Bein Pissen wenn man das versucht. Ich bevorzuge die ersteren, weil ich mich dann auf andere Dinge beim Leiten konzentrieren kann.

Wirf mal, wenn du die Zeit dafür findest, einen Blick ins GameMastery Guide. Das Thema wird dort recht gut behandelt.
Letzten Endes ist ein Problem beim Teamspiel die Tendenz einiger Mitspieler konkrete mechanische Lösungen für Probleme finden zu wollen.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Feuersänger am 18.02.2014 | 08:41
Meine Erfahrung mit konkret 3.5 begann mit einer Gruppe, in der 1. die meisten anderen Spieler relativ planlos waren und 2. der SL auch nicht wirklich Ahnung von den Feinheiten des Systems hatte, insbesondere der Wichtigkeit von WBL.
Ich hatte da einen Kleriker gespielt, und musste oft genug die Kastanien aus dem Feuer holen. Als solcher war ich vom Item-Mangel ziemlich unberührt und hatte, wie Glühbirne sagt, immer noch ein As im Ärmel. So drückte ich locker soviel Schaden raus wie der Waldi ~und~ hatte viel bessere AC ~und~ noch einen Arschvoll Zauber extra.
Damals wusste ich übrigens (zunächst) noch nichts von DMM oder Persist. Und das war das erste Mal, dass ich nen Vollcaster spielte, aber ich hatte mir in 3.0 ein paar Sachen bei anderen Spielern abgeschaut.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Slayn am 18.02.2014 | 08:54
Meine Erfahrung mit konkret 3.5 begann mit einer Gruppe, in der 1. die meisten anderen Spieler relativ planlos waren und 2. der SL auch nicht wirklich Ahnung von den Feinheiten des Systems hatte, insbesondere der Wichtigkeit von WBL.

Hihi. witzig, wie stark solche Erfahrungen prägen. Meine erste 3.0er Gruppe (Ich war SL) hatte u.A. zwei Polizisten und einen Rettungssanitäter dabei. Die Leute bestanden auf gemeinsamen Charakterbau und gemeinsames Optimieren, da hat also jeder nochmals einen Blick über den Char der anderen geworfen, Taktiken und Optionen wurden durchdiskutiert und das "Dungeon SWAT"-Team legte los.
Das war deswegen so angenehm, da die Spieler zum einen untereinander auf Spotlights geachtet haben, zum anderen einfach Standard-Aktionen abgesprochen wurden und dieser "Erm... was mach ich denn jetzt?"-Nerveffekt somit ausblieb.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Narubia am 18.02.2014 | 08:59
Meine erste 3.0er Gruppe (Ich war SL) hatte u.A. zwei Polizisten und einen Rettungssanitäter dabei.
2 Paladine und ein Kleriker? Alle von derselben Gottheit?  :Ironie:
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Arldwulf am 18.02.2014 | 09:33
@ Arldwulf:

Ich stimme aus mehreren Gründen hier nicht mit Dir überein.

a) Teamspiel:
Deine Definition geht davon aus, dass eine Gleichgewichtung stattfinden muss, um etwas Teamspiel zu nennen. Dem kann ich nicht zustimmen, einfach, weil meine Erfahrung in Bezug auf den "Teamgedanken" ganz andere sind.

Nein, davon gehe ich nicht aus, das hat mit meinen Aussagen oben erst einmal nichts zu tun. Dort geht es darum dass ein Teamspiel einfach nur die Zusammenarbeit in den Vordergrund Rücken sollte, Regeloptionen anbieten sollte um diese umzusetzen und im Schwierigkeitsgrad so sein dass ohne diese Teamarbeit der Erfolg nicht möglich ist.

Am Ende kann Spielercharakter A dann immer noch besser sein als Spielercharakter B - aber eben im Rahmen des Teamspiels.


c) ""Meist glänzt der eine, selten der andere" trifft es besser."
Ist SL-Sache. Imho. Ich kann es nämlich auch so drehen, dass immer die anderen glänzen. Nur warum sollte man dies machen? Wie immer: Die Mischung macht es und das kann kein Regelwerk leisten, hierfür verbindliche Regeln vorzugeben.

Definitiv. Ich sage es ja auch selbst, schon einen Halbsatz weiter. Am Ende gleichen Spieler und Spielleiter dies aus. Man darf nur nicht glauben dieser Ausgleich sei ohne Kosten. Sowohl auf Spieler als auf Spielleiterseite.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Feuersänger am 18.02.2014 | 09:39
Ah, ganz übersehen:

Letzten Endes ist ein Problem beim Teamspiel die Tendenz einiger Mitspieler konkrete mechanische Lösungen für Probleme finden zu wollen.

Wieso soll das ein Problem sein?
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Slayn am 18.02.2014 | 09:45
Definitiv. Ich sage es ja auch selbst, schon einen Halbsatz weiter. Am Ende gleichen Spieler und Spielleiter dies aus. Man darf nur nicht glauben dieser Ausgleich sei ohne Kosten. Sowohl auf Spieler als auf Spielleiterseite.

Das hängt nur einzig und alleine damit zusammen, was man selbst für "Gutes Rollenspiel" hält.

Wieso soll das ein Problem sein?

Weil es ein Klassiker unter den Problemen ist. Warum etwas Ausspielen oder Diplomacy (oder beides) bemühen, wenn ein Charm Person um so vieles einfacher ist?
Wenn jemand erst mal komplett zu dieser Denkweise wechselt, wird es am Spieltisch oft unangenehm da dieser Mitspieler nur noch in Hämmern und Nägeln denkt.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Arldwulf am 18.02.2014 | 10:09
Das hängt nur einzig und alleine damit zusammen, was man selbst für "Gutes Rollenspiel" hält.

Inwiefern sollte es? Das gilt letztlich doch völlig unabhängig von der eigenen Spielweise und betrifft Charakterspieler genauso wie jene die nach der nächsten Herausforderung suchen. Es ist ein genereller Effekt.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: afbeer am 18.02.2014 | 10:52
Weil es ein Klassiker unter den Problemen ist. Warum etwas Ausspielen oder Diplomacy (oder beides) bemühen, wenn ein Charm Person um so vieles einfacher ist?
Weil Ausspielen und Skill-Roll kostenlos sind. Den Charm Person hebt man sich für den schwierigeren Brocken auf.
kurz, die Motivationen sind vielfältig 1. Asse im Ärmel behalten 2. Geiz 3. Glänzen wenn es kompliziert wird
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Narubia am 18.02.2014 | 10:55
Weil Ausspielen und Skill-Roll kostenlos sind.
Die Frage war offensichtlich rhetorisch.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Slayn am 18.02.2014 | 11:07
Die Frage war offensichtlich rhetorisch.

... und...

Weil Ausspielen und Skill-Roll kostenlos sind. Den Charm Person hebt man sich für den schwierigeren Brocken auf.
kurz, die Motivationen sind vielfältig 1. Asse im Ärmel behalten 2. Geiz 3. Glänzen wenn es kompliziert wird

Die Frage war nicht mal so rhetorisch gemeint, denn sie spielte auf einen bestimmten Effekt an, den ich zumindest öfters mal bei Spielern beobachten konnte und der nichts, aber auch gar nichts mit dem Motivationen die afbeer hier genannt hat zu tun hat.
Nämlich wirklich das verfallen in eine Problem - Lösung - Mentalität bei der die Dinge auf dem Charakterblatt einen größeren Wert haben und mehr Aufmerksamkeit benötigen als das eigentliche Geschehen am Spieltisch.
Soziale Aufgabe? Charm! Nachtwächter der umgangen werden muss? Sleep! Abgrund voraus? Teleport!
Und so weiter. Das merkt man dann immer wieder besonders, wenn ein Spieler vor einer Aufgabe steht und erst mal anfängt sein Charakterblatt zu durchwühlen auf der Suche nach dem passenden I-Win-Button und etwas belämmert/Frustriert durch die Gegend blickt wenn er den entweder nicht findet oder der vermeintliche I-Win-Button nicht klappt. (Siehe auch: Wettrüsten)

Als Gegenstück könnte man die Spieler anführen, die ihre Mitspieler nach Lösungen oder Ideen fragen.

Inwiefern sollte es? Das gilt letztlich doch völlig unabhängig von der eigenen Spielweise und betrifft Charakterspieler genauso wie jene die nach der nächsten Herausforderung suchen. Es ist ein genereller Effekt.

Schau doch mal etwas genauer hin. Viele von den Dingen die sich als "Gutes Rollenspiel" bei uns eingebürgert haben und als Standards gelten, stehen dem Gruppenspiel-Gedanken absolut im Weg, gelten aber als unverzichtbare Säulen des RSP.
Du nimmst ja gerne die 4E als Beispiel für bestimmte Design-Konzepte, in dem Fall z.B. die Verankerung von Rollen/Funktionen in den Klassen an sich, was aber absolut nicht notwendig wäre, würde nicht so eine breite Meinung herrschen dass man seinen eigenen "Charakter" des Charakters spielen zu dürfen hat, nicht die Rolle/Funktion.
Sprich was Rhylthar da vorhin geschrieben hat, einfach mal den Egoismus, den wir in unseren Breiten ja im RSP zu Standard erhoben haben außen vor lassen und zusammen spielen, dann muss der Umweg über Rolle/Funktion per Mechanik nicht mal sein.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Arldwulf am 18.02.2014 | 11:38
Und das hat was mit meiner Aussage zu tun dass derartige Ausgleichsmaßnahmen immer Kosten haben?

Ich halte ganz generell auch die Ausführungen im Detail für Fragwürdig, und irgendwie unterstellst du mir dort eine Denkweise die nicht meine ist. Aber in erster Linie hat es einfach nichts mit der Aussage zu tun die du ursprünglich mal zitiert hattest.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Slayn am 18.02.2014 | 11:44
Und das hat was mit meiner Aussage zu tun dass derartige Ausgleichsmaßnahmen immer Kosten haben?

Ich halte ganz generell auch die Ausführungen im Detail für Fragwürdig, und irgendwie unterstellst du mir dort eine Denkweise die nicht meine ist. Aber in erster Linie hat es einfach nichts mit der Aussage zu tun die du ursprünglich mal zitiert hattest.

Weil ich schlicht die Existenz dieser Kosten anzweifle, wenn du so willst.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: afbeer am 18.02.2014 | 14:07

Die Frage war nicht mal so rhetorisch gemeint, denn sie spielte auf einen bestimmten Effekt an, den ich zumindest öfters mal bei Spielern beobachten konnte und der nichts, aber auch gar nichts mit dem Motivationen die afbeer hier genannt hat zu tun hat.
Nämlich wirklich das verfallen in eine Problem - Lösung - Mentalität bei der die Dinge auf dem Charakterblatt einen größeren Wert haben und mehr Aufmerksamkeit benötigen als das eigentliche Geschehen am Spieltisch.
Problem - Lösung kann man auch spielen ohne das Charakterblatt nach Problemlösungscoupons zu durchsuchen.
Soziale Aufgabe - Mit Engelszungen bequatschen. Nachtwächter der umgangen werden muss - Ablenkungsmanöver am anderen Ende der Strasse. Abgrund vorraus - Runter und raufklettern oder auf der Karte mit Umweg eine Brücke finden.

Mein Antworten oben gingen in diese Ausprägung des "Klassiker der Probleme" als kurzsichtiges Vorgehen zu beschreiben. Die eingesetzten Resourcen fehlen später.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Feuersänger am 18.02.2014 | 14:34
Was uns aber wieder ein wenig in Richtung der alten, ewigen Debatte "Soziale Interaktion ausspielen" bringt. Welchen Wert haben mit Ressourcen gekaufte soziale Fertigkeiten, wenn der Erfolg der Interaktion dann doch vom "ausspielen" abhängen soll? Wenn ich einen Spieler habe, der gut labern kann, kann der es sich also sparen Punkte in Diplomatie zu senken? Und der andere Spieler, der nicht gut labern kann, kann mit seinen Diplo-Punkten auch nichts anfangen, weil er es nicht darstellen kann? Oder was. Aber andersrum ist es genauso kritisch: wenn ich eine astreine silberzüngige Leistung hinspiele, aber auf meinen Charakterbogen der Punkt an der richtigen Stelle fehlt, soll das Rollenspiel fürn Schuh gewesen sein?

Da kriegt man irgendwie nie richtig den Knopp zu.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: afbeer am 18.02.2014 | 14:53
Genau so ist es.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Slayn am 18.02.2014 | 15:31
Also als ob das jemals wirklich ein Problem gewesen wäre. Es wird ein mal für eine Runde festgelegt was Trumpf ist, Regeln oder Story (Also Charakter oder Spieler) und das war es dann. Wer diese Trennung nicht strikt durchhalten kann (Rule of Cool und ähnliche Kompromisse), der hat eh ein ganz anderes Problem.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Narubia am 18.02.2014 | 15:51
Sehe ich anders.
Für mich persönlich gehen die Charakterfähigkeiten und die Spielerfähigkeiten letztendlich irgendwie einher. Aber sicher ist auch das falsch und nach Pen&Paper-Theorie eine total überholte Ansicht der Dinge.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: YY am 18.02.2014 | 15:55
Das nicht, aber wenn man es bei "irgendwie" belässt, macht man es sich ggf. manchmal schwerer, als es sein müsste.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Slayn am 18.02.2014 | 15:59
Und führt zu inkonsequenten verhalten.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 18.02.2014 | 16:36
Sehe ich anders.
Für mich persönlich gehen die Charakterfähigkeiten und die Spielerfähigkeiten letztendlich irgendwie einher. Aber sicher ist auch das falsch und nach Pen&Paper-Theorie eine total überholte Ansicht der Dinge.

Das wird doch bei Fähigkeiten wie zaubern oder Schlösserknacken schräg - oder können die Spieler das gnauso gut wie ihre SC?
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Luxferre am 18.02.2014 | 16:38
Das wird doch bei Fähigkeiten wie zaubern oder Schlösserknacken schräg - oder können die Spieler das gnauso gut wie ihre SC?

Oh ja, ich möchte eine Diplomatie Diksussion zu diesem Thema ...  :d :fecht:
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 18.02.2014 | 16:53
Brauchen wir nicht, ich habe doch schon gewonnen.   :gasmaskerly:


 ;D
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: YY am 18.02.2014 | 16:53
Oh ja, ich möchte eine Diplomatie Diksussion zu diesem Thema ...  :d :fecht:

Vielleicht findet irgendeiner den Thread noch...aber tu dir keinen Zwang an  :)
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Luxferre am 18.02.2014 | 16:54
Brauchen wir nicht, ich habe doch schon gewonnen.   :gasmaskerly:


 ;D

Äh ... nehein ... *räusper*

Diplo:
Gewürfelt 1d20+15 : 8 + 15, Summe 23
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Slayn am 18.02.2014 | 16:58
Was willst du denn mit Würfeln, Luxferre? Natürlich vertraue ich dir nicht, glaube immer das du lügst (und verstehe eh kein Fischkopfisch).
Es ist doch voll und ganz klar dass du keine Chance hast, das wäre doch nicht realistisch.

Und ich Disbelieve den Grinder auch erfolgreich.

So.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 18.02.2014 | 17:01
Ts.   ;D

Zurück zu "Warum Paizo das Böse ist, WotC aber nicht", bitte.  :o

Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Glühbirne am 18.02.2014 | 18:10
Für mich ist die Lösung eigentlich ganz einfach: Ich Würfel erst und spiele dann das Ergebnis aus. Wenn ich es möchte. Wenn mir für meinen Hammerwurf die Argumente fehlen lasse ich es. Mein SC macht das dann für mich ;) Ich würde mir auch gar nicht zutrauen irgendwelche, bis ins letzte bisschen rhetorisch geschliffenen Reden eines legendären Diplomaten darzustellen. Aber wenn ich eine Idee habe, versuche ich es. Ich habe ja nichts zu verlieren.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Arldwulf am 18.02.2014 | 23:02
Weil ich schlicht die Existenz dieser Kosten anzweifle, wenn du so willst.

Ist ja auch dein gutes Recht. Kannst du auch begründen warum du sie anzweifelst? Denn auf den ersten Blick scheint mir dort wenig Grund für Zweifel. Ein Spielleiter der sein Abenteuer anpasst um benachteiligten Spielern mehr Spotlight zu geben betreibt immer zusätzlichen Aufwand. Und ein Spieler der seinen Charakter stärker optimiert um sich anderen Charakteren anzugleichen ebenso. In beiden Fällen wird eingeschränkt was man für Optionen hat....teils so weit dass es zwar tausende Optionen gibt, neue Spielgruppen jedoch dennoch sehr vertraut und ähnlich wirken.

Selbst der "starke" Charakter bezahlt ein paar Kosten - in erster Linie die dass eine Distanz zwischen dem was der Charakter tun würde und dem was der Spieler tun wurde entsteht.

Kosten sind nicht immer etwas schlechtes, manchmal werden sie vom Nutzen aufgewogen. In dem Fall eines schlecht balanciertem Systems ist der Nutzen aber letztlich nur "die Entwickler müssen weniger Aufwand betreiben und sich weniger Gedanken machen".

Die Spieler selbst haben erstmal nichts davon, nur eben ein Produkt das am Ende weniger Nutzen hat als möglich wäre. Das ist auch keine Frage der Spielweise...der Nutzen wäre für jede Spielweise vorhanden.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Slayn am 18.02.2014 | 23:37
@Arldwulf:

Deine Argumentation lässt mich immer irgendwo an einen andauernden Kompromiss denken, ein Zustand den man komischerweise mal ganz gerne bei Rollenspielen, nicht aber bei Brettspielen antrifft.
Für mich gibt es "Das Rollenspiel" aber nicht, sondern, ähnlich wie bei Brettspielen, einfach nur eine recht große Untermenge an verschiedenen Spielen die jeweils so wie sie sind für sich gespielt werden wollen, mit den Leuten die dazu passen. Mal ehrlich, treffen sich 4 Leute zum Brettspielen, 3 wollen Twilight Imperium, einer Mensch Ärgere dich nicht, dann spielt man zu viert meist eine Runde MEDN und dann gibts entweder zu dritt oder zu viert TI, keine Kompromisse. Nur bei uns im Hobby versucht man ständig durch einen Kompromiss irgendwie alle glücklich zu machen.
Es gibt also keine Kosten, wenn man sich auf genau das einlässt was passt.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Arldwulf am 19.02.2014 | 00:58
Die Aussage war ja das man die Kosten hat wenn man etwas anpasst, insofern ist "es gibt keine Kosten wenn man sich einfach auf das gebotene einlässt" irgendwie etwas daneben gezielt.

Aber generell würde ich deine Aussage auch nicht teilen wollen. Rollenspiel ist ein kreatives, schöpferisches Hobby, mit dem man sehr viele Spielweisen abdecken kann. Es ist einfach vielfältig und warum sollte man sich dabei mit "lass dich darauf ein oder lass es bleiben" begnügen? Ist doch nicht so als ob man davon etwas hat.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Slayn am 19.02.2014 | 08:07
Aber generell würde ich deine Aussage auch nicht teilen wollen. Rollenspiel ist ein kreatives, schöpferisches Hobby, mit dem man sehr viele Spielweisen abdecken kann. Es ist einfach vielfältig und warum sollte man sich dabei mit "lass dich darauf ein oder lass es bleiben" begnügen? Ist doch nicht so als ob man davon etwas hat.

Rollenspiel ist erst mal der Oberbegriff für eine ganze Menge an sehr unterschiedlichen und nicht mal im Ansatz untereinander kompatiblen Hobbies, die zufällig den gleichen Ursprung haben und teilweise die gleichen Mittel benutzen. Und natürlich hat man was davon wenn man sich mal zum einem darüber im klaren ist und somit die eigenen Präferenzen kennt (und mit den Mitspielern teilt), nämlich ein flüssig funktionierendes Spiel ohne den Rattenschwanz an Problemen der so oft auftaucht.

Die Aussage war ja das man die Kosten hat wenn man etwas anpasst, insofern ist "es gibt keine Kosten wenn man sich einfach auf das gebotene einlässt" irgendwie etwas daneben gezielt.

... und hier beginnt. Deine Kosten sind der Sand im Getriebe der dann entsteht, wenn man irgendeinen Kompromiss eingehen will der nichts mit dem Spiel, so wie es konzipiert wurde, zu tun hat. Das ist doch immer dann schön zu sehen wenn jemand Regeln die für eine Art von Spiel gedacht sind für eine andere Art von Spiel benutzt und welche Reibereien dadurch dann entstehen, zum Beispiel wenn man Regeln aus dem Taktischen Spiel für das Erzählspiel genutzt werden, sieht man ja gerne bei 90er Jahre Sozialisierten.
Also nein, ich sehe deine "Kosten" nicht. Ich sehe nur einen Haufen unzusammenhängender Ideen von Dingen, die ja im RSP drin sein sollten und so geschehen und machbar sein sollten, welche dann unreflektiert angegangen werden.
Das sieht man, wie ich finde, schön an deinem Unverständnis bzgl. der Dinge, die hier über Gruppenspiel geäußert wurden.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Arldwulf am 19.02.2014 | 09:31

... und hier beginnt. Deine Kosten sind der Sand im Getriebe der dann entsteht, wenn man irgendeinen Kompromiss eingehen will der nichts mit dem Spiel, so wie es konzipiert wurde, zu tun hat. 

Puh...wer entscheidet denn wie es konzipiert wurde? Wie die eine problemlos funktionierende Spielweise ist, auf die man sich einlassen sollte?

Und was bedeutet dies dann auf die Aussagen oben bezogen? Ist es deiner Meinung nach falsch als SL auf die Spotlightverteilung zu achten, und als Spieler auf ausgeglichene Charaktere?

Spielt jemand der so vorgeht das Spiel falsch, und hat nur deshalb dann diese Kosten? Irgendwie bin ich mir gerade nicht einmal sicher ob du überhaupt gegen das argumentierst was ich sage, oder gegen etwas ganz anderes.

Zitat
Ich sehe nur einen Haufen unzusammenhängender Ideen von Dingen, die ja im RSP drin sein sollten und so geschehen und machbar sein sollten, welche dann unreflektiert angegangen werden.

Was hat das z.B. mit den Aussagen oben zu tun? Welche Ideen meinst du da, und wer hat darüber gesprochen was im Rollenspiel "drin" sein sollte?
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Feuersänger am 19.02.2014 | 10:43
Ich hab inzwischen den Anschluss verloren, worüber ihr eigentlich gerade zerrt, aber um mal zurück zum Ausgangsthema "Paizo" zu kommen: ich bin gerade heiter und frohen Mutes aufgrund der Meldung über SKRs Weggang (wie schon im SmallTalk-Thread (http://www.tanelorn.net/index.php?topic=66670.msg1812075#msg1812075) gepostet).

Ein Spiel kann von SKRs Nichtbeteiligung nur profitieren. Ich sehe neue Hoffnung für PF als System.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Arldwulf am 19.02.2014 | 11:00
Zumindest sollte es die Möglichkeiten Feedback zu geben erhöhen, er hatte da ja seine ganz eigene Form von Kritikfähigkeit. Aber am Ende wird einfach die Frage sein welche Designgrundsätze man hat, was man überhaupt vom Spiel will.

Pathfinder RPG ist ja nun kein schlechtes System, es hat viele gute Ansätze. Nur halt auch einige sehr grundsätzliche Probleme die in den Designgrundsätzen des Spiels angelegt sind. Und ich denke es wird schwer diese zu beheben ohne dass am Ende alle sagen: Das ist doch nicht mehr D&D / 3.5 / Pathfinder RPG!
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Slayn am 19.02.2014 | 11:26
@Arldwulf:

Ich erwarte mittlerweile von einem guten oder zumindest passablen designten Spiel dass es mir relativ genau und direkt sagt wozu es gemacht wurde, was es genau dazu benutzt, was unterstützt wird und was nicht und auch, wo seine Grenzen sind. Ein Spiel dass diese einfachen Aussagen nicht machen kann oder dessen Autoren nicht in der Lage sind diese Aussagen zu treffen hat weitere Probleme, die ich mir meist gar nicht mehr antun will.

Daraus ergibt sich dann in der Folge ob und welche Pflichten ein SL/Spieler hat, etwa die Sache mit den Spotlights. Es ist z.B. fast schon irrwitzig, wenn man bedenkt dass das ganze Spotlight Thema aus dem Erzählspiel kommt und in einem Taktischen Spiel absolut nicht in die Hand des SL gehört, wobei aber solche Hilfswerke von Autoren wie Law oder Wäsch es nicht mal schaffen diese Trennlinie zu beachten.

Ich finde es geradezu irrwitzig, was Archoangel nebenan gerade zum Thema Fokus, Fokusverschiebung und den damit einhergehenden "Problemen" schreibt, denn das berührt genau den Punkt das Rollenspiele eben kein allgemein gültiges Ding sind, mit denen man immer zum gleichen gefühlten Erlebnis kommt, egal welche Basis dafür genutzt wird.

Also ja, man kann "falsch" spielen. Nicht im Sinne von "badwrongfun" und "keinen Spaß haben", das hat man eh immer wenn man spielt, man kann nur gegen das gewählte System spielen und dann immer wieder an Frustpunkte kommen die nicht sein müssen.

Insofern also zu dem letzten Absatz deines Beitrags: Pathfinder ist ein gutes System für die Leute, die damit klarkommen dass man endlich die letzten WischiWaschi-Sachen aus der 3.0/3.5 Zeit entfernt hat und dem Spiel als solches eine klare Ausrichtung gegeben hat.
Wer an dieser Ausrichtung aneckt, für den ist es ein passables, ganz nettes, nicht schlechtes System, einfach weil er aneckt und Probleme selbst verursacht.
Titel: Re: Paizo-Diskussion (war aus Buccaneer-Thread)
Beitrag von: Arldwulf am 19.02.2014 | 11:33
Da stimme ich dir durchaus zu - aber letztlich gilt das oben gesagte ja genauso für ein taktisches Spiel. Oder für ein Herausforderungsorientiertes Spiel. Auch hier entstehen die gleichen Kosten wenn man versucht etwas im nachhinein auszugleichen was eigentlich die Spieldesigner hätten erledigen müssen.

Wie gesagt: das hat nichts mit der Spielweise zu tun, sondern ist ein generelles Problem.

Ich würde dir auch durchaus zustimmen wenn du (zumindest verstehe ich dich so) sagst: Ja, aber man muss das doch gar nicht ausgleichen!

Aber zum einem gibt es ja Gründe warum Spieler den Wunsch dazu haben, und zum anderem war die Aussage "wenn man es ausgleichen will..."