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Pen & Paper - Spielsysteme => D&D - Dungeons & Dragons => Thema gestartet von: Gunthar am 10.02.2023 | 13:41

Titel: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Gunthar am 10.02.2023 | 13:41
D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Odium am 10.02.2023 | 14:04
5 - einfaches Regelkonstrukt, weniger Spezialfälle, nicht so brettspielfixiert
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: caranfang am 10.02.2023 | 14:16
Ganz klar 5e.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Infernal Teddy am 10.02.2023 | 14:17
Als Spielleiter würde ich sagen 4e.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Matz am 10.02.2023 | 14:40
Ganz klar 5e.

Absolut. Die 5e hat mich wieder zum RPG gebracht. Die massive "Regeldichte" mit zigunddrölfzig modifikatoren und skills der 3e und 4e fand ich ermüdend und abschreckend.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Marduk am 10.02.2023 | 16:20
Aus SL - Sicht ist ganz klar die 4e leichter zu leiten, liefert sie doch sehr viele Werkzeuge mit, die SL das Leben leicht machen
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: caranfang am 10.02.2023 | 16:38
4e eignet sich gut als MMO für Stromausfälle. (Als solches wurde es damals im WotC-Forum von den Kritikern bezeichnet.)
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Marduk am 10.02.2023 | 17:18
4e eignet sich gut als MMO für Stromausfälle. (Als solches wurde es damals im WotC-Forum von den Kritikern bezeichnet.)
Ehrlich gesagt, wird das nicht wahrer, je häufiger man das wiederholt…
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: grannus am 10.02.2023 | 17:36
Eindeutig 4E. Die guten Werkzeuge, das klare Regeldesign und die Übersichtlichkeit sorgen genau dafür.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: caranfang am 10.02.2023 | 17:43
Ehrlich gesagt, wird das nicht wahrer, je häufiger man das wiederholt…
Aber genau diesen Eindruck hatten wir damals vor 15 Jahren. Das Kampfsystem mit seinen Kräften erinnerte uns stark an WoW und andere MMOs. Das könntest Du alles im WotC-Forum nachlesen, wenn es noch existieren würde, aber WotC hat sein Forum mit dem Ende von 4e dicht gemacht und gelöscht.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Crimson King am 10.02.2023 | 17:44
Mich würde mal interessieren, wer hier beide Systeme über längere Zeit geleitet hat und dadurch wirklich in der Lage ist, die Frage zu beantworten. Mein Eindruck ist, dass mehrere User hier eher die Frage beantworten, welches System ihnen besser gefällt.

Ich habe nur die 4e geleitet. Die war schon gut beherrschbar, wenn man vornehmlich auf vorbereitete Encounter zurückgegriffen hat, und die Werkzeuge, Encounter einfach passend vorzubereiten, hat das System in der Tat. Improvisation von Kampfencountern war dagegen meiner Erfahrung nach schwierig. Das gilt allerdings aus meiner Sicht auch für andere DnD-Editionen, sobald Gegner mit Sonderfähigkeiten auftauchen.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Infernal Teddy am 10.02.2023 | 17:54
Ich habe jedenfalls mehr 5e als 4e geleitet
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Arldwulf am 10.02.2023 | 17:55
Es kommt letztlich darauf an was man für einen Spielumfang möchte.

D&D 4e hat viel mehr Hilfsmittel für Situationen außerhalb der Kämpfe, lässt sich viel besser nutzen wenn es zum Beispiel auch mal darum geht Detektivabenteuer zu spielen, Wildnis zu erkunden oder sich in einer Stadt zurecht zu finden und dort mit Intrigen oder dergleichen zu agieren.

Auch wenn man sich als Spielleiter bemüht den Charakteren und den Gegenspielern eine größere Individualität zu geben oder abzuschätzen was spannende Begegnungen wären hat man in der 4e mehr Möglichkeiten.

Was nicht heißen soll so etwas könnte man mit der 5e nicht. Nur sind dies halt Bereiche in denen etwas gestrichen wurde und man stößt man dort bei solchen Spielthemen viel eher auf Probleme.

Kurzum: wenn es darum geht eine gleich gute Spielerfahrung zu bieten, ein gleich gutes Abenteuer mit gleich vielen Möglichkeiten wird die 4e immer besser dastehen. Es ist halt der größere Werkzeugkoffer mit den besseren Werkzeugen.

Aber die Frage ist ja: Was ist leichter?

Und das ist wesentlich schwieriger zu beantworten. Denn so schön und angenehm die 4e auch zu leiten ist: mehr Möglichkeiten bedeuten auch größere Erwartungen.

Um das mal an einem Beispiel zu zeigen: Wenn ich in der 5e auf die Orks 1,2,3,4 und 5 treffe denke ich nicht weiter drüber nach und hau drauf.

In der 4e wäre ein solcher Encounter als langweilig empfunden worden, dort sollten die Orks "gefälligst" Unterschiede haben, individuelle Eigenschaften. Und das System hilft dabei sie damit auszustatten, bietet schnelle und gute Regeln zum Erschaffen von Monstern und viele vorgefertigte individuelle Monster mit verschiedenen Werten, Taktiken und Stärken. Als Spielleiter könnte ich mir nun auch noch Mittel überlegen um das Gelände zu nutzen, alternative Wege überlegen um diese Gruppe Orks zu überwinden, vielleicht ja eine kleine Skillchallenge um ihnen im Wald zu entgehen? Ist eigentlich ziemlich simpel. Aber eben auch etwas bei dem man sich Gedanken macht. Gedanken die dem Spiel zugute kommen, keine Frage. Aber die auch Zeit kosten.

Als Spieler ist es toller gegen eine Gruppe verschiedener Kreaturen zu kämpfen. Als Spieler find ich es auch toll wenn sich Spielleiter vorab Gedanken machen ob es Alternativen gibt.

Und wenn man das sowieso vor hat gewinnt das Regelsystem welches dies unterstützt.

Aber wenn man das sowieso weglässt und einfach nur ein paar Orks in den nächstbesten Feuerball rennen lassen will hab ich halt einfach nur einen haufen Werkzeuge die ungenutzt rumliegen.

Und wäre mit einem System besser dran in dem die Spielweise eingeschränkter ist.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Arldwulf am 10.02.2023 | 18:08
Was man ansonsten für Spielleiter noch sagen kann: 4e hat einen viel stärkeren: "Spiel was du willst" und "na klar ist das möglich, coole Idee" Ansatz.

Man braucht nur sehr selten Hausregeln und in praktisch jeder Runde die ich kenne wurde die Frage "Was für Material kann ich nutzen" mit "was du magst" beantwortet.

Das Regelsystem ist einfach recht stabil, es gibt wenig Grund irgendetwas zu bannen. Als ich seinerzeit mit 5e anfing dauerte es dagegen nicht lange bis es wieder hieß: ja, das lass ich nicht zu.  Der Grund dafür ist nicht nur das bessere Balancing der 4e, sondern vor allem die Konfliktlösung. 4e Konflikte werden praktisch nie durch einen einzelnen Wurf gelöst, nicht durch den "I Win" Button den der Magier oder sonst wer drückt.

Sondern halt gemeinsam. Das bedeutet auch: Selbst wenn mal etwas erfolgreicher ist, ist deshalb noch nicht gleich die ganze Situation aufgelöst. Hat ein Spieler eine tolle Idee lässt sich diese viel besser einbringen, denn sie sorgt nicht dafür das die anderen anschließend nix mehr tun müssen sondern ist zumeist ein Schritt auf dem Weg ans Ziel.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: grannus am 10.02.2023 | 18:14
Aber genau diesen Eindruck hatten wir damals vor 15 Jahren. Das Kampfsystem mit seinen Kräften erinnerte uns stark an WoW und andere MMOs. Das könntest Du alles im WotC-Forum nachlesen, wenn es noch existieren würde, aber WotC hat sein Forum mit dem Ende von 4e dicht gemacht und gelöscht.

 :dftt:
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Arldwulf am 10.02.2023 | 18:22
Mich würde mal interessieren, wer hier beide Systeme über längere Zeit geleitet hat und dadurch wirklich in der Lage ist, die Frage zu beantworten.

Das ist natürlich wirklich schwierig, wir haben ja alle auch nur ein Leben. Die 4e leite ich seit dem erscheinen selbiger, bei der 5e kommen insgesamt so knapp 2 Jahre zusammen. Aber nie in einer wirklich längeren Runde. Die längste dauerte etwa ein dreiviertel Jahr.

Generell würde ich auch wieder eine 5e Runde leiten - aber sehr wahrscheinlich halt entweder als Bier & Brezel Spaßrunde bei der man über manch Ecken und Kanten hinweg schaut oder eben mit Regelergänzungen die dann größtenteils aus der 4e geklaut wären.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 10.02.2023 | 18:30
Um das mal an einem Beispiel zu zeigen: Wenn ich in der 5e auf die Orks 1,2,3,4 und 5 treffe denke ich nicht weiter drüber nach und hau drauf.

In der 4e wäre ein solcher Encounter als langweilig empfunden worden, dort sollten die Orks "gefälligst" Unterschiede haben, individuelle Eigenschaften. Und das System hilft dabei sie damit auszustatten, bietet schnelle und gute Regeln zum Erschaffen von Monstern und viele vorgefertigte individuelle Monster mit verschiedenen Werten, Taktiken und Stärken. Als Spielleiter könnte ich mir nun auch noch alternative Wege überlegen um diese Gruppe Orks zu überwinden, vielleicht ja eine kleine Skillchallenge um ihnen im Wald zu entgehen? Ist eigentlich ziemlich simpel. Aber eben auch etwas bei dem man sich Gedanken macht. Gedanken die dem Spiel zugute kommen, keine Frage. Aber die auch Zeit kosten.

Als Spieler ist es toller gegen eine Gruppe verschiedener Kreaturen zu kämpfen. Als Spieler find ich es auch toll wenn sich Spielleiter vorab Gedanken machen ob es Alternativen gibt.

Und wenn man das sowieso vor hat gewinnt das Regelsystem welches dies unterstützt.

Ich bin in 5e nicht so wirklich fit, aber verschiedene Monster-/ Gegnerrollen bietet sie nicht? Das ist ja schwach.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Arldwulf am 10.02.2023 | 18:35
Ich bin in 5e nicht so wirklich fit, aber verschiedene Monster-/ Gegnerrollen bietet sie nicht? Das ist ja schwach.

Nicht in der Form der 4e seinerzeit. Du hast natürlich verschiedene Monster und es gibt z.B. auch die Einstufung "legendäres" Monster. Generell wurde dort aber viel gestrichen.

Was teilweise auch leider ein paar krude Seiteneffekte für das Begegnungsdesign hat, z.B. die Multiplikatoren bei der Berechnung der Begegnungsstufe. Es gibt ein paar 3rd Party Produkte welche das wieder etwas bessern und am Ende kann man natürlich immer auch selbst und von Hand bauen und auf die Begegnungsregeln pfeiffen.

Aber die 4e hat dort halt wesentlich bessere Optionen die auch direkt im Regelwerk sind.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Marduk am 10.02.2023 | 20:02
Aber genau diesen Eindruck hatten wir damals vor 15 Jahren. Das Kampfsystem mit seinen Kräften erinnerte uns stark an WoW und andere MMOs. Das könntest Du alles im WotC-Forum nachlesen, wenn es noch existieren würde, aber WotC hat sein Forum mit dem Ende von 4e dicht gemacht und gelöscht.

Ich hab das damals alles live mitverfolgt. Es waren ein paar User (und nicht etwa der größte Teil, das war dann eher im paizo-Forum), die diese Meinung vertraten, die damals schon so nicht wirklich stimmte. D&D 4 hat nur das ausformuliert, was einige der Fans lautstark gefordert hatten und wie diese auch gespielt hatten. Das das nicht unbedingt das war, daß die wollten (zuzüglich der unglücklichen Umstände die den digitalen Part der 4E begleiteten), steht auf einem anderen Blatt. Fakt ist, daß die 4E ein wunderbares P&P-Rollenspiel war, daß sich ganz normal für ein D&D-Derivat spielen ließ und kein Offline-MMORPG.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Marduk am 10.02.2023 | 20:04
Mich würde mal interessieren, wer hier beide Systeme über längere Zeit geleitet hat und dadurch wirklich in der Lage ist, die Frage zu beantworten. Mein Eindruck ist, dass mehrere User hier eher die Frage beantworten, welches System ihnen besser gefällt.

Ich habe nur die 4e geleitet. Die war schon gut beherrschbar, wenn man vornehmlich auf vorbereitete Encounter zurückgegriffen hat, und die Werkzeuge, Encounter einfach passend vorzubereiten, hat das System in der Tat. Improvisation von Kampfencountern war dagegen meiner Erfahrung nach schwierig. Das gilt allerdings aus meiner Sicht auch für andere DnD-Editionen, sobald Gegner mit Sonderfähigkeiten auftauchen.

Ich habe beides geleitet und bevorzuge von beiden Editionen die 5E, aber die Antwort auf die Frage des Threads ist halt einfach: die 4E ist leichter zu leiten, da es der SL mehr Werkzeuge bietet.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: caranfang am 10.02.2023 | 20:38
Ich hab das damals alles live mitverfolgt. Es waren ein paar User (und nicht etwa der größte Teil, das war dann eher im paizo-Forum), die diese Meinung vertraten, die damals schon so nicht wirklich stimmte. D&D 4 hat nur das ausformuliert, was einige der Fans lautstark gefordert hatten und wie diese auch gespielt hatten. Das das nicht unbedingt das war, daß die wollten (zuzüglich der unglücklichen Umstände die den digitalen Part der 4E begleiteten), steht auf einem anderen Blatt. Fakt ist, daß die 4E ein wunderbares P&P-Rollenspiel war, daß sich ganz normal für ein D&D-Derivat spielen ließ und kein Offline-MMORPG.
Das sehe ich anders, denn ich war damals auch live dabei und war einer der ersten, der gefühlte die große Ähnlichkeit zu MMOs gesehen hat, da 4e dieses System mit den drei verschiedenen Arten von Kräften (At-Will, Encounter, Daily), den festen Rollen der Klassen (Controller, Defender, Leader, Striker) und der Austauschbarkeit der Klassen hat. Ich und viele andere erinnerte dies viel zu sehr an WoW und alle darauffolgenden MMOs und viel zu wenig an frühere Editionen von D&D. Man sollte nicht vergessen, dass 4e auch deshalb entstanden ist, weil Hasbro meinte, dass sie durch die OGL zu viel Geld verlieren und deshalb 3e durch eine inkompatible Edition, die nicht der OGL unterliegt, ersetzt werden müsste. Das die ersten Ansätze von 4e schon in den letzten 3e-Büchern auftauchten, spielt dabei keine Rolle.
 :btt:
In meinen Augen ist 5e leichter zu leiten, weil es eben nicht so viele Regeln gibt.  Man hat als SL da einfach mehr Freiheit. 4e hat vielleicht mehr Werkzeuge, aber dies bedeutet aber gleichzeitig mehr Regeln, die dann vielleicht nicht einmal alle im gleichen Band zu finden sind.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: aikar am 10.02.2023 | 20:50
In meinen Augen ist 5e leichter zu leiten, weil es eben nicht so viele Regeln gibt.  Man hat als SL da einfach mehr Freiheit. 4e hat vielleicht mehr Werkzeuge, aber dies bedeutet aber gleichzeitig mehr Regeln.
Das ist wohl der Knackpunkt. Was "einfacher" ist, variiert von SL zu SL. Manche wollen mehr Strukturen, Werkzeuge für jede Situation und klare Vorgaben (D&D4, Pathdinder, DSA) und fühlen sich ohne diese Hilfsmittel nicht gut unterstützt. Andere empfinden ein locker-handwedeliges System (D&D5, OSR) als leichter, weil sie keinen Bock auf die Detailregeln haben und lieber improvisieren.
Die Antwort auf die Eingangsfrage liegt also wohl in deinem bevorzugten Spielleitungsstil.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Arldwulf am 10.02.2023 | 21:03

In meinen Augen ist 5e leichter zu leiten, weil es eben nicht so viele Regeln gibt.  Man hat als SL da einfach mehr Freiheit. 4e hat vielleicht mehr Werkzeuge, aber dies bedeutet aber gleichzeitig mehr Regeln, die dann vielleicht nicht einmal alle im gleichen Band zu finden sind.

Kann man so eigentlich nicht sagen, die 4e hat im Gegenteil die notwendigen Regeln viel stärker ohne nachschlagen verfügbar.

Und "mehr Freiheit"? Eher nicht, sobald man mal etwas weiter vom Standardweg abweicht schränkt die 5e viel mehr ein. Nimm zum Beispiel mal die Anzahl Kämpfe. Das erste was man in einem 5e Forum hört wenn man Balancingprobleme anspricht ist "da musst du die Anzahl Kämpfe anpassen". Oder "pass auf wie viele kurze oder lange Rasten du machst".

Freiheit klingt anders. Ganz ehrlich: Freiheit verbinde ich mit "spiel was du willst, das System hilft dir dabei" und auch auf Spielleiterseite gilt dies.

Das kann die 4e halt viel besser, es hat den weitaus breiteren Spielfokus, unterstützt viel mehr verschiedene Spielweisen.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Grubentroll am 11.02.2023 | 08:02
Das ist wohl der Knackpunkt. Was "einfacher" ist, variiert von SL zu SL. Manche wollen mehr Strukturen, Werkzeuge für jede Situation und klare Vorgaben (D&D4, Pathdinder, DSA) und fühlen sich ohne diese Hilfsmittel nicht gut unterstützt. Andere empfinden ein locker-handwedeliges System (D&D5, OSR) als leichter, weil sie keinen Bock auf die Detailregeln haben und lieber improvisieren.
Die Antwort auf die Eingangsfrage liegt also wohl in deinem bevorzugten Spielleitungsstil.

Der Post trifft den Nagel auf den Kopf.

Und beschreibt auch, warum bei dieser Diskussion (die ich zum gefühlt 100ten Mal hier lese) immer die eine Seite nicht die andere versteht.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: La Cipolla am 11.02.2023 | 08:35
Zitat
Das ist wohl der Knackpunkt. Was "einfacher" ist, variiert von SL zu SL. Manche wollen mehr Strukturen, Werkzeuge für jede Situation und klare Vorgaben (D&D4, Pathdinder, DSA) und fühlen sich ohne diese Hilfsmittel nicht gut unterstützt. Andere empfinden ein locker-handwedeliges System (D&D5, OSR) als leichter, weil sie keinen Bock auf die Detailregeln haben und lieber improvisieren.
Die Antwort auf die Eingangsfrage liegt also wohl in deinem bevorzugten Spielleitungsstil.
So sieht es aus.
Und nicht nur das; andere Aspekte wie bspw. die individuelle Affinität für Zusatzmaterialien oder die SEHR unterschiedlichen Konzeptionen der Kaufabenteuer sind auch noch mal entscheidend. Ich krieg ja schon nen Übersichtskoller, wenn ich mehr als nur Charakterbögen, Würfel und ein Schmierblatt auf dem Tisch liegen hab. ;D



Zu meiner Meinung: Ich fand beide Editionen absolut okay, aber übrigens auch keins der beiden Systeme so RICHTIG chillig zu leiten ... Da bevorzuge ich entweder simplen OSR-Kram wie Knave (wenn ich die 5e experience möchte) oder etwas Überschaubareres wie Savage Worlds (für die 4e experience).

Wenn ich mich entscheiden müsste: 4e war in den Kämpfen stressiger für mich, weil mein üblicher Spielstil von "Grundlagen nutzen und sonst herumwedeln, bis es passt" hier oft zu ernsthaften Problemen führen kann, und weil der Kampf nicht nur ein Feeling erzeugen, sondern auch noch in kleinen Details passen muss. Ich musste mich also oft verbiegen. Außerdem fand ich es sehr viel aufwändiger, Kämpfe zu gestalten, die Narrative und Regeln verbinden. (Das ist oft ... schiefgegangen. xD) Außerhalb der Kämpfe ging es deutlich besser, da würde ich beide Systeme etwa auf dieselbe "Leichtigkeit" setzen, nicht zuletzt weil ich persönlich die besagten "Hilfsmittel" in beiden Editionen komplett belanglos finde. Einen dicken Bonus kriegt die 4e aber für ihre Gegner-Statblöcke!

Und ganz wichtig, weil solche Argumente ja immer kommen: Das Ganze ist nicht vorrangig eine Frage von "dann muss man es halt richtig spielen lol" ...! Wenn ein Spiel einen Spielstil erfordert, den ich schwer finde, ist es für mich nun mal schwerer zu leiten, Punkt. Und anders als "für mich" kann man die Frage des Threads zumindest nicht im Detail beantworten, weil jeder eine massiv andere Herangehensweise hat, Informationen zu verarbeiten und die Welt für sich zu sortieren. Und seien wir ehrlich: Am Ende des Tages sind diese Editionen immer noch dasselbe Spiel. (hot take, I know)



Oh shit, ich prokrastiniere wieder mit der ewig unterhaltsamen Wirkung von Edition-War-Threads. FUCK

Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Arldwulf am 11.02.2023 | 09:05
Das ist wohl der Knackpunkt. Was "einfacher" ist, variiert von SL zu SL. Manche wollen mehr Strukturen, Werkzeuge für jede Situation und klare Vorgaben (D&D4, Pathdinder, DSA) und fühlen sich ohne diese Hilfsmittel nicht gut unterstützt. Andere empfinden ein locker-handwedeliges System (D&D5, OSR) als leichter, weil sie keinen Bock auf die Detailregeln haben und lieber improvisieren.
Die Antwort auf die Eingangsfrage liegt also wohl in deinem bevorzugten Spielleitungsstil.

Das Problem ist halt: Wenn es darum geht Dinge zu improvisieren und auch mal einfach per SL Entscheid zu regeln geht das mit der 4e eigentlich leichter.

Das ist ja gerade der Vorteil eines stabileren Systems, als Spielleiter muss ich viel weniger bedenken wenn ich eigene Sachen einbringe oder Ideen von Spielern zulasse.

Man darf dort also "weniger Regelhilfen" nicht automatisch mit "mehr Improvisationsmöglichkeiten" gleichsetzen, in vielerlei Hinsicht ist die 5e gerade wegen gestrichener Sachen restriktiver.

Weil die Restriktionen halt Alternativen zu Regelhilfen darstellten um Aufwand im Design zu sparen, nicht Aufwand für den SL.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 11.02.2023 | 09:19
Man darf dort also "weniger Regelhilfen" nicht automatisch mit "mehr Improvisationsmöglichkeiten" gleichsetzen, in vielerlei Hinsicht ist die 5e gerade wegen gestrichener Sachen restriktiver.

Weil die Restriktionen halt Alternativen zu Regelhilfen darstellten um Aufwand im Design zu sparen, nicht Aufwand für den SL.

Es wurde doch schon geschrieben: es kommt darauf an, was ein SL für sich benötigt. Lange Beobachtung hier: einige sehen sich durch Regeln eingeschränkt und finden es mühsam, ihre Ideen in die Regelstruktur zu pressen. Andere sehen die Regeln als Struktur, um ihre Ideen daran festzumachen und zu entwickeln.

Regeln sollen führen. Wenn man Führung möchte, sind sie super. Wenn man keine Führung möchte, sind sie doof.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: flaschengeist am 11.02.2023 | 10:02
D&D 5 finde ich gut zu leiten. D&D 4 habe ich seinerzeit nur gespielt, stelle es mir aber ebenfalls als relativ dankbar für den SL vor. Das Basteln herausfordernder Encounter dürfte sogar eher leichter als in D&D 5 sein.

Kann man so eigentlich nicht sagen, die 4e hat im Gegenteil die notwendigen Regeln viel stärker ohne nachschlagen verfügbar.

Und "mehr Freiheit"? Eher nicht, sobald man mal etwas weiter vom Standardweg abweicht schränkt die 5e viel mehr ein. Nimm zum Beispiel mal die Anzahl Kämpfe. Das erste was man in einem 5e Forum hört wenn man Balancingprobleme anspricht ist "da musst du die Anzahl Kämpfe anpassen". Oder "pass auf wie viele kurze oder lange Rasten du machst".

D&D 4 hat allerdings auch Daily Powers, die nicht in jedem Encounter zur Verfügung stehen sollten, oder?
Was Balancing angeht erinnere ich mich, dass wir die Essentials Charaktere als signifikant stärker erlebt haben. Allerdings bezieht sich das auf die Zeit, als Essentials gerade heraus gekommen war. Kurz darauf haben wir mit D&D 4 aufgehört, daher wurde an der Stelle vielleicht später nachjustiert.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Grubentroll am 11.02.2023 | 10:13
Man darf dort also "weniger Regelhilfen" nicht automatisch mit "mehr Improvisationsmöglichkeiten" gleichsetzen, in vielerlei Hinsicht ist die 5e gerade wegen gestrichener Sachen restriktiver.
Wenn du dir all diese Regelhilfen merken und in der Situation anwenden kannst dann sicher schon.

Wenn du wie ich dann erstmal im Buch nachschauen musst "ob's da auch was von Maggi gibt" in der jeweiligen Situation, dann wird's so unfassbar zäh.

Ich bin halt ne faule Sau, und so gern ich auch sowas wie D&D4 nicht nur theoretisch toll finden sondern auch gut spielen möchte, letzten Endes scheitert es da an der Masse an Einzelgedöns den ich nicht auf dem Schirm haben möchte wenn ich leite.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Arldwulf am 11.02.2023 | 10:18
Regeln sollen führen. Wenn man Führung möchte, sind sie super. Wenn man keine Führung möchte, sind sie doof.

Klar, bloß ist es ja nicht so als ob die 5e keine Regeln hätte. Sie hat nur restriktivere, mit einem weniger breitem Spielfokus. Baue ich mir in beiden Systemen z.B. einen Feuermagier als Gegner, dann geht das beide Male mit Regeln. Beide Systeme sagen mir wie ich ihn bauen soll.

Aber die 5e Variante dieser Regeln hat mehr Fallstricke und kostet mehr Aufwand, gibt mir weniger Freiheiten und dafür mehr Dinge die ich bedenken muss.

Und dieses Muster hat man als SL dort an vielen Stellen, nicht nur bei diesem Beispiel.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 11.02.2023 | 10:20
D&D 4 hat allerdings auch Daily Powers, die nicht in jedem Encounter zur Verfügung stehen sollten, oder?

Ja, aber es ist ein Trugschluss zu glauben, 5e oder auch 3e hätten die nicht (per day Dinge). Gerade in der 5e wird durch die Short Rest Mechanik eine sehr ähnliche Einteilung erzeugt. Nur nicht so plakativ.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Arldwulf am 11.02.2023 | 10:23
Wenn du dir all diese Regelhilfen merken und in der Situation anwenden kannst dann sicher schon.

Wenn du wie ich dann erstmal im Buch nachschauen musst "ob's da auch was von Maggi gibt" in der jeweiligen Situation, dann wird's so unfassbar zäh.

Klar, aber das ist ja das gute an dem 4e Format. Man muss dort viel seltener ins Buch schauen. Nimm mal den oben angesprochenen Magier als Gegner. In der 4e könnte ich den komplett ohne Buch spielen, bei keiner seiner Fähigkeiten müsste ich nachschlagen, sie stehen alle bei ihm dabei.

Der gleiche Magier in der 5e? Greift auf die Zauberliste der Spielercharaktere zu. Was halt nicht nur weniger flexibel ist - es ist auch mit mehr nachschlagen verbunden.

Btw. ja auch etwas bei dem WotC in letzten Regelwerken etwas nachgebessert hat...aber wenn ich heute jemandem mein 5e Monster Manual in die Hand drück hilft dem dies natürlich wenig.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Grubentroll am 11.02.2023 | 10:56
Klar, aber das ist ja das gute an dem 4e Format. Man muss dort viel seltener ins Buch schauen. Nimm mal den oben angesprochenen Magier als Gegner. In der 4e könnte ich den komplett ohne Buch spielen, bei keiner seiner Fähigkeiten müsste ich nachschlagen, sie stehen alle bei ihm dabei.

Also ich hab die 5E so ein bisschen als 2E mit bisschen anderem Gedöns in Erinnerung, deswegen hier nur lose meine Meinung, kann auch komplett falsch sein...

Aber ich empfinde das wirklich komplett anders. So ein Character in 4E ist schon so viel komplexer aufgebaut mit seinen 3 verschiedenen ACs und den ganzen Modifikatoren, plus Feats und Skills und sonst was. Kann und mag ich nicht alles auf dem Schirm haben.

Dann diese ganzen Statuseffekte im Kampf, und wann wie was da weg dampft oder noch am Laufen ist. Plus die ganzen Regeln wer wo wie wen treffen oder shiften oder was weiß ich was kann in welchen Zonen und FOVs whatever.

Ich will halt einfach nur "treff ich? Ja? ZACK, Schaden Würfeln." Evtl mit ein zwei taktischen Finessen die ich mir noch merken kann. Und wenn wer vom Kronleuchter springt lass ich den Geschicklichkeit würfeln vorher als SL, und wenn das gut geht kriegt er von mir noch paar Schadenspunkte dazu und nen Schnaps. Das brauch ich nicht auf "Seite 42" verregelt.


Echt keine Ahnung von der 5E, ich hab da nur das SRD mal gelesen vor vielen Jahren, aber das kam mir so unfassbar mehr wie altes klares leicht zu merkendes D&D vor als wie die 4E.

Du kannst mir jetzt irgendwas einreden wollen das dem ja nicht so sei, aber das ist gelinde gesagt halt einfach nur deine Meinung. Aber ich spiel halt auch seit 1988 D&D, und empfinde das komplett anders.

Und genau darum gehts oben in den Posts, und du scheinst nach wie vor der Einzige zu sein der das nicht akzeptiert und versucht da eine allgemeingültige Wahrheit aus deiner Meinung zu stricken.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Arldwulf am 11.02.2023 | 11:06
@Grubentroll: hast du da etwas falsch verstanden? Meine Aussage oben bezog sich auf Gegner und Monster. Bei diesen muss man halt in der 4e wesentlich weniger nachschlagen weil alles dabei steht.

Du scheinst dich aber auf Spielercharaktere und deren Fähigkeiten zu beziehen.

Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Klingenbrecher am 11.02.2023 | 11:10
Die 4E ist sehr Brettspielig und geht tief in die TTRPG-Wurzeln.
5E ist ein Geschmackloser Hybrid div. DnD Editionen. Es bedient nichts richtig hat jedoch einen sehr weichen Regelkern der verständlich und unglaublich anpassbar ist.


Jetzt kommt eine Antwort für die ich mich in die Zunge beißen mag jedoch nicht zu leugen ist. 4th Edition ist besser zu leiten..... ah mein Kopf platzt.

Das Spielmaterial war besser und umfangreicher.
Durch die Regeln war es am Spieltisch strukturiert.
Rollenspiel hat die zähen Kämpfe nicht wie jetzt aktuell noch mehr aufgeblasen. Besonders wenn 5th Edition cineastisch gespielt wird und nicht als TTRPG.


Würde ich vor die Wahl gestellt werden gewinnt bei mir leider immer die 4th Edition dies aber auch nur wenn ich jetzt nichts zum Ausweichen hätte, Pathfinder2E oder Ruin Masters.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: flaschengeist am 11.02.2023 | 11:37
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Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Grubentroll am 11.02.2023 | 11:38
@Grubentroll: hast du da etwas falsch verstanden? Meine Aussage oben bezog sich auf Gegner und Monster. Bei diesen muss man halt in der 4e wesentlich weniger nachschlagen weil alles dabei steht.

Du scheinst dich aber auf Spielercharaktere und deren Fähigkeiten zu beziehen.

Ja, das ist wahr. Mir geht's auch eher ums "Generell".

Dass die 4E ihre Stärken hat will ich ihr auf keinen Fall abstreiten.
Ich finde ja weiterhin auf einer theoretischen Ebene die 4E das interessanteste D&D. Sonst hätte ich nicht PH1&2, DMG1&2, das MM und von den Essentials eins der Heroes Books und das Rules Compendium. Das ist glaub ich mehr Regelstuff als wie ich von irgendeinem anderen RPG habe.

Designmäßig finde ich das alles supertoll.

Ich weiß aber auch nachdem ich es letztes Jahr endlich mal versucht habe, dass ich das SL-technisch nicht auf die Kette kriege was man alles im Kopf behalten muss.

Und schon gar nicht mehr nach zwei drei Bier. :D
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: nobody@home am 11.02.2023 | 11:39
Würde ich vor die Wahl gestellt werden gewinnt bei mir leider immer die 4th Edition dies aber auch nur wenn ich jetzt nichts zum Ausweichen hätte, Pathfinder2E oder Ruin Masters.

Ich würde ja noch einen Schritt weiter gehen und bei der Suche nach einem "leicht" zu leitenden System die D&D-Blase mit ihren diversen teils immer noch bis Anno Gygax zurückreichenden Altlasten gleich ganz hinter mir lassen. ;)

Aber bei einer rein binären Wahl zwischen D&D4 und D&D5? Hätte D&D4 bei mir persönlich wahrscheinlich leicht die Nase vorn -- auch, weil ich da einfach von vornherein motivierter drangehen würde.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Klingenbrecher am 11.02.2023 | 11:42
Ich würde ja noch einen Schritt weiter gehen und bei der Suche nach einem "leicht" zu leitenden System die D&D-Blase mit ihren diversen teils immer noch bis Anno Gygax zurückreichenden Altlasten gleich ganz hinter mir lassen. ;)

Die Year Zero Engine läuft bei uns auch sehr gut wenn wir uns aus dem D20 Arsenal bewegen dürfen.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Oberkampf am 11.02.2023 | 11:46
Also, geleitet habe ich beide, 4e finde ich leichter zu leiten.

Beide haben für meinen Geschmack ein paar Schwächen, aber welches Regelwerk ist schon perfekt?

Bei den meisten Spielangelegenheiten geben die beiden sich nicht viel, aber die beiden am Stärksten verregelten Elemente des Rollenspiels, Kämpfe und komplexe Fertigkeitsproben, finde ich bei 4e besser geregelt. Einen einigermaßen unterhaltsamen Kampf  bei der Abenteuergestaltung mit 4e zu entwerfen oder schnell zu improvisieren, wenn die SCs mal in eine unvorbereitete Region gehen, fiel mir mit 4e leichter. Gleiches gilt für Fertigkeitsproben (obwohl das auch nicht das Hindernis für 5e ist).

Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Arldwulf am 11.02.2023 | 11:48
Letztlich haben 5e und 4e gegensätzliche Designphilosophien.

4e ist seinerzeit gemacht worden mit dem extremen Fokus auf: was hilft Spielern und Spielleitern für ihr Spiel? Man hat richtig viel Aufwand ins Design gesteckt, einen sehr breiten Spielfokus gebastelt und zumindest versucht Antworten alle Fragen und Probleme die typischerweise auftreten zu finden.

Und fiel damit tierisch auf die Nase. Viel Designaufwand und ein gutes Regelwerk als Resultat bringen halt nichts wenn man es nicht schafft dies an die Spieler zu bekommen.

Die 5e hat sich darauf konzentriert. Der Designaufwand ist spürbar geringer, der Spielfokus eingeschränkter, viele Regeln wirken wie angepappte Flicken um Probleme zu überdecken die im Versuch entstehen Aufwand im Designprozess zu sparen. Und man darf sich da nicht täuschen, dieser von den Designern gesparte Aufwand landet beim Spielleiter. In Form von Diskussionen, Restriktionen und mehr Dingen die bedacht werden müssen.

Ist jetzt nicht so als ob irgendein Spielleiter etwas davon hat wenn bei der Encountergestaltung ein Multiplikator zur Berechnung der Begegnungsstufe eingeführt wird, z.B. und natürlich ist es aufwendiger für den SL viele Dinge nachschlagen zu müssen. Aber es spart bares Geld.

Geld das im Marketing besser angelegt ist, zumindest aus Publisher Seite. Als Spielleiter mag man sich noch so sehr über die vielen kleinen Probleme ärgern welche es dort gibt - WotC hat trotzdem alles richtig gemacht.

Nur wenn man dann halt die Regeln vergleichen will bringt das Marketing wenig. Nehme ich verschiedene Aufgaben die man als Spielleiter so haben kann, beispielsweise "erstell ein individuelles Monster", "reagier auf eine kreative Spieleridee", "biete alternative Herangehensweisen an" oder "weiche mal vom Standarddungeonabenteuer ab" kommt mit den Hilfen in der 4e ein besseres Ergebnis mit gleichem Aufwand oder ein gleiches Ergebnis mit weniger Aufwand heraus.

Oder ganz kurz gesagt: Klar helfen gute Regeln.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: flaschengeist am 11.02.2023 | 11:53
Die 5e hat sich darauf konzentriert. Der Designaufwand ist spürbar geringer [...]

Meiner Kenntnis nach waren die Playtests für D&D 5 (damals Next) die mit Abstand größten (Teilnehmerzahl), längsten und systematischsten Spieletests, die es bis heute in der Geschichte des Rollenspiels gab. Das kriege ich nicht mit deiner Aussage zusammen.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Arldwulf am 11.02.2023 | 12:16
Meiner Kenntnis nach waren die Playtests für D&D 5 (damals Next) die mit Abstand größten (Teilnehmerzahl), längsten und systematischsten Spieletests, die es bis heute in der Geschichte des Rollenspiels gab. Das kriege ich nicht mit deiner Aussage zusammen.

Ist ziemlich simpel zu zeigen wenn man auf die konkreten Regeln schaut. Nimm mal beispielsweise die oben angesprochenen Monsterrollen.

Die 4e kennt verschiedene Ebenen auf denen ein Monster beschrieben wird. Da gibt es die narrative Rolle, bei der die Frage gestellt wird wie ein Gegner in der aktuellen Situation auftritt. Ist das eher jemand der die ganze Gruppe beschäftigen soll? Jemand der nur Teil einer Gegnerwelle sein soll oder doch lieber was ganz anderes? Es gibt die Ebene auf der festgelegt wird wie ein Gegner sich verhalten soll. Lieber beweglich zwischen den Charakteren umher huschen und schwer zu fassend passende Gelegenheiten suchen? Vielleicht eher andere schützend? Oder lieber einfach wild drauf hauend? Oder andere unterstützend?

Und darauf kommen dann natürlich noch ganz klassisch die typischen Eigenschaften des Monsters.

Für viele der klassischen Monster gibt es dadurch dort eine recht große Auswahl. Treffe ich auf eine Gruppe Orks so sind die im Zweifel auch schon mal völlig unterschiedlich, haben unterschiedliche Stärken und Schwächen und unterschiedliche Herangehensweisen. Oder auch nicht, als Spielleiter kann ich dort wählen.

Was toll ist. Aber stell es dir aus Designerperspektive vor. Neulich hatten wir mal einen Vergleich von Monstern verschiedener Editionen, da hatte ich rausgesucht wie viele Goblinoiden so im System rumgeistern. Da fanden sich knapp hundert verschiedene von den kleinen Biestern, nur was das offiziell veroffentlichte angeht. Und natürlich haben die Designer auch Regeln eingebracht um eigene derartige Gegner schnell zu erstelllen. Das ist viel mehr Aufwand der dort in Konzeption und Umsetzung reinfloss. Aufwand für Designer der dafür eben Spielleitern Aufwand spart.

Schaut man nun auf die 5e, so wurden diese Dinge gestrichen. Aber es wurde nicht nur dies getan, man versuchte Ersatz zu schaffen. Und sagte dies auch explizit, denn für z.B. die Rolle der in Wellen angreifenden Gegnermassen hat man in der 5e "kleinere Gegner" die durch Bounded Accuracy länger gefährlich bleiben sollen.

Oder kurz gesagt: aus "wir bieten euch passende Monster für alle Situationen und Regeln um die schnell selbst zu machen" wurde "nimm halt ein einfacheres Monster und um rauszubekommen ob das in der Summe noch passt multiplizier die aufsummierten Monster XP mit einem Faktor den du anhand einer nachschlagbaren Tabelle und der Monstergröße nachlesen kannst"

Und versteh mich nicht falsch: solange das Monster nur drauf haut ist das nicht mal schlimm und funktioniert im groben. Jetzt hast du aber das Problem als SL: was mache ich mit Monstern die nicht nur drauf hauen, sondern z.B. zaubern? Ob ich einer Gruppe hochstufiger Charaktere eine Gruppe kleiner Banditen entgegen schicke ist völlig unterschiedlich anhand der Frage ob selbige Banditen Zauber haben oder nicht und was diese bewirken. Was als Spielleiter sich dann natürlich in Extraaufwand übersetzt, am Ende muss ich sie mir alle einzeln anschauen.

Solche Folgeketten lassen sich für die meisten Probleme in der 5e finden, eigentlich ist für fast alles was man dort so in diversen Foren diskutiert eine Folge vorab gestrichener Regelelemente verantwortlich deren vorherige Effekte man dann auf anderem Weg zu emulieren versuchte.

Also ja: na klar hat man groß angekündigte und gestaltete Playtests gemacht. Aber Regelmechaniken wie die oben kommen halt nicht aus diesen.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: caranfang am 11.02.2023 | 12:23
D&D 5 finde ich gut zu leiten. D&D 4 habe ich seinerzeit nur gespielt, stelle es mir aber ebenfalls als relativ dankbar für den SL vor. Das Basteln herausfordernder Encounter dürfte sogar eher leichter als in D&D 5 sein.

D&D 4 hat allerdings auch Daily Powers, die nicht in jedem Encounter zur Verfügung stehen sollten, oder?
Was Balancing angeht erinnere ich mich, dass wir die Essentials Charaktere als signifikant stärker erlebt haben. Allerdings bezieht sich das auf die Zeit, als Essentials gerade heraus gekommen war. Kurz darauf haben wir mit D&D 4 aufgehört, daher wurde an der Stelle vielleicht später nachjustiert.
D&D Essentials war die letzte Regelversion für 4e. Da wurde nichts mehr nachgebessert. danach kam nicht mehr viel, Ab Mitte 2012 hat man sich voll und ganz auf D&DNext konzentriert.
Meiner Kenntnis nach waren die Playtests für D&D 5 (damals Next) die mit Abstand größten (Teilnehmerzahl), längsten und systematischsten Spieletests, die es bis heute in der Geschichte des Rollenspiels gab. Das kriege ich nicht mit deiner Aussage zusammen.
Der Betatest von D&DNext war wirklich vorbildlich. Über ein Jahr lang wurden die Regeln öffentlich getestet, mit monatlichen Regelupdates. Und man hat alle Regeln gleich zu Beginn der Beta veröffentlicht. Und jede Regeländerung wurde von den Fans erzwungen und auch gleich getestet. Besser konnte man es nicht machen. 5e ist wirklich das am besten getestete Rollenspiel und auch gleichzeitig Rollenspiel, welches am ehesten den Spielerwünschen entspricht.

Zurück zum eigentlichen Thema! :btt:
Wenn man komplexe Regeln mit vielen Stellschrauben haben will: 4e.
Wenn man einfache Regeln ohne eine Vielzahl an Modifikatoren haben will: 5e.
Wenn man auf Bodenpläne u.ä. verzichten kann: 5e.
Wenn hingegen aber Bodenpläne und taktische Überlegungen im Kampf wichtig sind: 4e.
Wenn man ein ein vernünftiges Fertigkeitssystem haben will: 3e (oder PF1). ;)
Wenn man auf Feats verzichten kann: 5e.
Wenn Klassen mehr oder weniger austauschbar sein können: 4e.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Arldwulf am 11.02.2023 | 12:34
Wobei das mit den Bodenplänen auch so eine Sache ist. Wenn man die Bewegungsregeln und Regeln für z.B. Gelegenheitsattacken der 5e anwendet braucht man die Battlemap wieder deutlich mehr als noch in der 4e mit deren vereinfachten Bewegungsregeln. Gerade wenn es um Monster mit verschiedenen Bedrohungsreichweiten und dergleichen geht.

In der 4e muss ich eigentlich hauptsächlich wissen "bewegst du dich an dem Gegner vorbei so dass dieser Gelegenheitsattacken bekommen kann, ja oder nein?

In der gleichen Situation in der 5e muss ich auch nicht nur bedenken von wo sich der Charakter aus bewegt, sondern auch wohin.

Habe ich z.B. einen Nahkämpfer der den dahinter stehenden Magier beschützen will so ist die Frage "kann ich ohne Gelegenheitsangriff an den Magier heran kommen" in der 5e schwerer zu beantworten, ich muss dafür auch wissen wie weit der Nahkämpfer vom Magier weg ist.

Und es gibt eigentlich eine Menge ähnliche Beispiele.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: caranfang am 11.02.2023 | 12:48
In 4e gibt es viele Kräfte, die nur mit Bodenplänen funktionieren.
In 5e kann so ziemlich alles, was Du gerade geschrieben hast, der SL bestimmen, wie man es auch in anderen Rollenspielen auch machen würde. In 5e sind Bodenpläne keine Pflicht, in 4e hingegen schon.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Arldwulf am 11.02.2023 | 12:53
In 4e gibt es viele Kräfte, die nur mit Bodenplänen funktionieren.

Welche denn zum Beispiel? Letztlich haben 4e und 5e die gleichen Effekte. Nimm zum Beispiel mal Thunderweave, ich schubse dort einen oder mehrere Gegner zurück.

Da gibt es schlicht wenig Unterschiede, bei Dingen wie Gelegenheitsattacken, Reichweite und Heimlichkeit und dergleichen schon. Und halt konsequent so, das es schwieriger ist die Regeln ohne Battlemap zu nutzen.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Ainor am 11.02.2023 | 13:03
Also ich bein kein grosser Freund der 4E, aber ich glaube nicht dass es hier einen so grossen Unterschied gibt. Beide sind deutlich einfacher als die 3E.
Und ein grosser Teil des Aufwands beim leiten ist eh nicht allzu Systemabhängig. Der einige wirklich handfeste Unterschied ist dass sich die 4E viel Mühe gibt die Kampfinformationen übersichtlich aufzulisten, insofern könnte man tatsächlich sagen 4E ist einfacher zu leiten.


Und "mehr Freiheit"? Eher nicht, sobald man mal etwas weiter vom Standardweg abweicht schränkt die 5e viel mehr ein. Nimm zum Beispiel mal die Anzahl Kämpfe. Das erste was man in einem 5e Forum hört wenn man Balancingprobleme anspricht ist "da musst du die Anzahl Kämpfe anpassen". Oder "pass auf wie viele kurze oder lange Rasten du machst".

Das ist doch Quatsch. 5E hat halt mehr Balance pro Tag, 4E hat mehr pro Encounter. Je mehr Freiheit du bei einem hast destso weniger hast du beim anderen. 

Das Problem ist halt: Wenn es darum geht Dinge zu improvisieren und auch mal einfach per SL Entscheid zu regeln geht das mit der 4e eigentlich leichter.

Sehe ich nicht so.

Wobei das mit den Bodenplänen auch so eine Sache ist. Wenn man die Bewegungsregeln und Regeln für z.B. Gelegenheitsattacken der 5e anwendet braucht man die Battlemap wieder deutlich mehr als noch in der 4e mit deren vereinfachten Bewegungsregeln. Gerade wenn es um Monster mit verschiedenen Bedrohungsreichweiten und dergleichen geht.

Warum genau sollte man komplizierte Bewegungsregeln und gleichzeitig keinen Bodenplan haben wollen ?
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 11.02.2023 | 13:07
In 5e kann so ziemlich alles, was Du gerade geschrieben hast, der SL bestimmen, wie man es auch in anderen Rollenspielen auch machen würde. In 5e sind Bodenpläne keine Pflicht, in 4e hingegen schon.

Ich finde gerade das etwas, was 5e schwieriger zu leiten macht. 5e verkauft sich mit angeblicher Regelleichtigkeit, kann sich dann aber nicht entscheiden, ob es wirklich leicht sein will, weil es am Ende doch eine deutliche  Zahl an crunchigen Elementen gibt. Da ist das Ganze Systen dann imo inkonsequent und entsprechend unklar.

Beispiel Vorteil-Nachteil System: eigentlich sagt die 5e, der SL kann das nach Ernessen machen, haut aber gleichzeitig 50 Regeln raus, wann Vorteil oder Nachteil entsteht  bis hin zu Classfeatures dazu.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Arldwulf am 11.02.2023 | 14:33
Warum genau sollte man komplizierte Bewegungsregeln und gleichzeitig keinen Bodenplan haben wollen ?

Sollte man nicht, das ist ja genau der Punkt. Die 4e hat halt einfachere Regeln für Bewegung, Heimlichkeit und Gelegenheitsattacken, bei denen weniger zu bedenken ist.

Das Beispiel oben mit den veränderten Regeln für Gelegenheitsattacken ist ja auch nur ein Beispiel von mehreren.

Man hört natürlich gern: aber in der 4e schubst man doch Gegner auch mal, wie geht das ohne Battlemap? Aber den gleichen Effekt gibt es natürlich auch in allen anderem Editionen und war nie sonderlich schwer zu beschreiben.

Um mal ein Beispiel zu nennen:

Ein gegnerischer Zauberwirker steht hinter zwei Ogern, aber diese lassen prinzipiell einen kleinen Spalt frei durch den man hindurch könnte. Wie bestimme ich ob mein Charakter zu dem Zauberwirker kann ohne eine Gelegenheitsattacke zu bekommen?

5e beantwortet diese Frage mit: das kommt darauf an, welche Waffen die Oger haben, ob der Gegner mittig zwischen den Ogern steht oder ob er direkt bei ihnen steht und wie weit er von ihnen weg steht.

Müsste man mal mit Screenshots zeigen, ist irgendwo lustig. Vor allem ist es aber halt eine ganz gute Weise um zu zeigen wie die einzelnen Situationen von verschiedenen Editionen geregelt werden.

Edit:
Keine Gelegenheitsattacke:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Zwei Gelegenheitsattacken:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Eine Gelegenheitsattacke:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Und das ist natürlich noch ein simples Beispiel, Reichweite und dergleichen würde dies noch komplizierter machen. Und jetzt viel Spaß beim beschreiben solcher Situationen ohne Battlemap.

Als Spielleiter kann ich natürlich immer sagen: ach, auf die Regeln pfeiff ich halt. Aber wenn man dies tut gibt es eben in der 5e mehr solche kleinen Hindernisse, mehr kleine Regelstellen die Diskussionen und Probleme machen können. Mehr auf das man pfeiffen müsste. Die gleichen Situationen lassen sich in der 4e viel leichter regelgerecht ohne Battlemap spielen, ohne dafür irgendetwas ignorieren zu müssen.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Gunthar am 11.02.2023 | 17:01
Die 5e unterstützt halt den SL nicht so optimal.
ZB: wie viel kostet ein Heiltrank oder ein anderer magischer Gegenstand? Im DMG sind da nur sehr grosse Spannen angegeben. Da war mir die 4e mit ihren klaren Preisen wesentlich angenehmer.
Oder ein Monster zu modifizieren erscheint mir in der 4e einfacher als in der 5e.

Dann kommt es mir so vor, als sei die 5e nur zwischen den Levelbereichen 3 bis 12 wirklich gut spielbar. Oben heraus kommt bei den Spielfiguren kaum noch was dazu, während die Monster stärker werden.

Und die Restriktion auf 3 gebundene Gegenstände hat auch einen ziemlichen Einfluss später auf den höheren Levels. Ein Kämpfer, Paladin oder Kleriker kann zB: locker eine +3 Waffe, ein +3 Schild und eine +3 Rüstung haben, ohne dass was davon gebunden sein muss. Bei reinen Castern stösst man hier irgendwie aber recht schnell an die Grenze.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Lasercleric am 11.02.2023 | 17:41
Ich würde sagen, 5E ist viel leichter zu leiten, gerade weil es im Grunde die SL alleine lässt und keine ernsthaft belastbaren Vorgaben macht. Daraus folgt für mich: ich muss nicht in Encountern denken, Balancing existiert für mich ehrlicherweise gar nicht -- und damit ist es so leichtfüßig wie ein OSR-Spiel. Und Advantage ist am Ende doch reines eye-balling, egal wieviele 1000 Beispiele es dafür geben mag.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: caranfang am 11.02.2023 | 17:54
Für mich ist diese "Unterstützung" für den SL in 4e eigentlich nichts anderes als dass alles irgendwie verregelt ist. In 5e gibt es nur wenige Hilfsmittel, weil 5e auch darauf ausgelegt ist, dass man nur die drei Grundbücher braucht, was 4e wiederum nicht ist.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Arldwulf am 11.02.2023 | 18:30
Ich würde sagen, 5E ist viel leichter zu leiten, gerade weil es im Grunde die SL alleine lässt und keine ernsthaft belastbaren Vorgaben macht.

Das Problem dabei ist halt. Eigentlich macht die 5e mehr Vorgaben, restriktivere. Erst indem man sie bewusst ignoriert hat man ein "regelleichteres" System. Oben war ja schon das Beispiel mit einem NSC Magier den man bauen möchte oder den Regeln für Gelegenheitsattacken oder den Regeln für Begegnungsstufen.

Es ist nicht so als ob die 5e derlei nicht hätte. Man geht nur häufig an das Spiel mit anderer Mentalität heran, ignoriert mehr Dinge die nicht funktionieren.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Infernal Teddy am 11.02.2023 | 18:32
nur die drei Grundbücher braucht, was 4e wiederum nicht ist.

Das sehe ich jetzt nicht gegeben. Aber gut, edition warriors und so...
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Ainor am 11.02.2023 | 21:10
Ein gegnerischer Zauberwirker steht hinter zwei Ogern, aber diese lassen prinzipiell einen kleinen Spalt frei durch den man hindurch könnte. Wie bestimme ich ob mein Charakter zu dem Zauberwirker kann ohne eine Gelegenheitsattacke zu bekommen?

Du nimmst eine Battlemap Situation an. Aber wenn man ohne Battlemap spielt ist sowas normalerweise nicht relevant.
Da wäre die Situation eher: ein MAgier steht hinter 2 Ogern. Die Oger würden wohl kaum den Durchgang freilassen, oder der Magier würde sich nicht so stellen dass er ohne AOO angegriffen werden kann.


Die 5e unterstützt halt den SL nicht so optimal.
ZB: wie viel kostet ein Heiltrank oder ein anderer magischer Gegenstand? Im DMG sind da nur sehr grosse Spannen angegeben. Da war mir die 4e mit ihren klaren Preisen wesentlich angenehmer.

Das ist absichtlich so.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Arldwulf am 11.02.2023 | 21:59
Du nimmst eine Battlemap Situation an. Aber wenn man ohne Battlemap spielt ist sowas normalerweise nicht relevant.
Da wäre die Situation eher: ein MAgier steht hinter 2 Ogern. Die Oger würden wohl kaum den Durchgang freilassen, oder der Magier würde sich nicht so stellen dass er ohne AOO angegriffen werden kann.

Gut möglich - aber die Situation ist ja nur so gewählt weil sie  einfach erklärt werden kann. In einem echten Kampf wäre die Situation wesentlich unübersichtlicher und wesentlich mehr Möglichkeiten für Gelegenheitsattacken bietend. Mit mehr als nur den Protagonisten dieses Beispiels. (Welches btw. auch funktioniert wenn die Oger zusammen stehen würden)

Wenn man also nicht gerade sagt: "ich spiele generell ohne Gelegenheitsattacken!" kommt man zwangsläufig in solche Situationen. Und es ist ja nichts schlimmes dabei.

Weder die 5e noch die 4e muss man mit Battlemap spielen. Aber wenn mir jemand sagen würde: "ich will keine Battlemap, ich mag lieber ohne spielen" würde ich diesem halt zu dem System mit einfacheren Regeln für Bewegung, Gelegenheitsattacken und dergleichen raten. Würde auch sagen: nimm lieber etwas bei dem die Gegner sich stärker unterscheiden, wenn du sagst "Der Schwarzklingenork ist steht bei der Tür" kann man sich das leichter merken als wenn man sagt "Ork 1 ist bei der Tür".

Ich bin ein ziemlich großer Fan davon die Battlemap wegzulassen, aus meiner Sicht fördert dies beschreibendes, spannendes Spiel und durchaus auch das Gefühl in einem echten Kampf zu sein bei dem auch mal Übersicht verloren geht.

Sowas ist mir wichtig. Und insofern würde ich auch egal bei welcher Edition Leuten raten: probiert es aus, hört euch mal an welche Tipps und Tricks es für das Spiel ohne Battlemap gibt.

Aber wenn mich jemand fragt: welches Spiel hat bessere Regeln für diese Spielweise würde ich halt jederzeit sagen: die 4e. Die Bewegungsregeln sind einfacher, die Gegner individueller, Gelegenheitsattacken und heimliche Attacken sind klarer geregelt und brauchen weniger Positionierungsinfos - sowas hilft.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Ainor am 12.02.2023 | 00:40
Weder die 5e noch die 4e muss man mit Battlemap spielen. Aber wenn mir jemand sagen würde: "ich will keine Battlemap, ich mag lieber ohne spielen" würde ich diesem halt zu dem System mit einfacheren Regeln für Bewegung, Gelegenheitsattacken und dergleichen raten.

Man muss garnichts. Aber die 4E Designer haben kein Spiel ohne Battlemap vorgesehen sondern stattdessen für das Spiel mit Battlemap optimiert (Angaben in Feldern, Reichweitenbeschränkung, etc.). Aber wenn man nun ohne spielt dann ist das wesentliche Problem doch nicht kleine Unterschiede in Regeln die man eh vereinfacht (Bewegung, Gelegenheitsattacken und dergleichen), sondern Powers die nur auf der Battlemap wirklich Sinn machen weil sie z.B. den Gegner um 2 Felder verschieben.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Arldwulf am 12.02.2023 | 01:08
Fertigkeiten welche Gegner verschieben hast du doch immer, genauso wie Reichweitenbeschränkungen. Das gabs in AD&D genauso wie es dies in 3e/3.5 oder 4e und 5e gab. Wir reden hier über teilweise identische Zauber, oben habe ich z.B. die Donnerwelle schon genannt, welche natürlich in beiden Editionen Leute zurück schubst.

Ist jetzt auch kein Hexenwerk zu beschreiben, das jemand einem solchen Zauber unterliegt (mit "deine Donnerwelle wirft den Gegner zurück den Gang entlang bis zur Tür" ist man schon fertig) und ganz generell nehmen sich dahingehend beide Editionen wenig, was die Effekte angeht sind 5e und 4e weitgehend identisch.

Und natürlich kannst du auch in der 4e Entfernungsangaben in Größe von Metern, Fuß, Schritt oder sonst etwas angeben. Ich persönlich mag "Doppelschritt", weil dann das Umrechnen ganz wegfällt und ich auch nicht mehr nachdenken muss wie viele Fuß nun ein Meter sind. Ist aber Geschmackssache.

Und natürlich ist eine Spielweise ohne dergleichen auch vorgesehen, mehr als ein kleines Kästchen am Rand der Bewegungsregeln mit dem Text "wenn ihr wollt könnt ihr auch mit Battlemap spielen, dies kann helfen die Übersicht zu wahren" hat die 4e da ja auch gar nicht an Unterstützung, zumindest wenn man nicht glaubt Bewegungsregeln und Regeln wie weit ein Zauber geht seien schon dergleichen.

Was ich aber viel interessanter finde ist deine Aussage man würde Regeln wie die obige eh vereinfachen. Denn da stimm ich dir völlig zu. Und das gilt ja nicht nur für diese Regel, auch andere werden gern gehausgeregelt und angepasst. Oft dann auch ohnehin in ähnlicher Weise wie in der 4e. Die Beispiele oben mit den Gelegenheitsattacken würden wahrscheinlich die meisten 5e Spielleiter intuitiv so regeln, dass natürlich beide Oger Gelegenheitsattacken machen dürften.

Macht ja auch Sinn.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: klatschi am 12.02.2023 | 07:38
Aber wenn man nun ohne spielt dann ist das wesentliche Problem doch nicht kleine Unterschiede in Regeln die man eh vereinfacht (Bewegung, Gelegenheitsattacken und dergleichen), sondern Powers die nur auf der Battlemap wirklich Sinn machen weil sie z.B. den Gegner um 2 Felder verschieben.

Ist der Unterschied nicht nur, dass man die Umrechnung jetzt umgekehrt macht?
Heute steht da: 10 Fuß weg von dir schieben und ich nehme - sollte ich mit Battlemap spielen - das Modell und setze es zwei Felder weg. In 4e steht 2 Felder weg schieben und ich kann das ja - sollte ich nicht mit Battlemap spielen - in 10 Fuß umrechnen.

Klar: der Default-Mode hat sich geändert insofern als dass das Grid jetzt als Standard gesehen wird.
Ich würde jetzt aber tatsächlich sogar davon ausgehen, dass das an den Spieltischen der Standard ist, habe aber keine Zahlen oder Umfragen dazu.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: grannus am 12.02.2023 | 07:57
Und jetzt mal ehrlich unter uns 4E-Spielleiter: es wird doch nicht jeder kleine, zufallsbasierte Kampf mit Battlemap ausgestaltet. Zumindest bei mir wurde das eben oft narrativ abgehandelt wie in so vielen anderen Systemen. Und wenn ich die 5E-Gruppeb auf Facebook beobachte, dann sehe ich da wirklich viele aufwändig gestaltete Maps oder Settings. Das also die 4E rein auf maps gespielt wird im Gegensatz zu 5E würde ich definitiv nicht unterschreiben. Alle Kritiker hier sollten mal aus ihrer theoretischen Bubble ausbrechen.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Sashael am 12.02.2023 | 09:02
Ich würde sagen, 5E ist viel leichter zu leiten, gerade weil es im Grunde die SL alleine lässt und keine ernsthaft belastbaren Vorgaben macht. Daraus folgt für mich: ich muss nicht in Encountern denken, Balancing existiert für mich ehrlicherweise gar nicht -- und damit ist es so leichtfüßig wie ein OSR-Spiel.
Und ich hatte in meiner allerersten D&D5 Kampagne sofort den Hexenmeister, der darauf angewiesen ist, dass man viele Short Rests macht, weil seine komplette Powerbalance darauf aufbaut.
Der Spieler war sehr unzufrieden mit meinem locker flockigen Ansatz, weil man damit den Hexenmeister total verkrüppelt.

Mein persönliches Problem mit der 5e, egal ob als Spieler oder SL, sind die Kämpfe. Die SCs sind nach meinem Geschmack viel zu oft entweder nicht in Gefahr oder tot. Sobald die Spieler Erfahrung in dem System haben, wird der Effekt sogar noch verstärkt.

"Spannend" ist das für mich nicht.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Crimson King am 12.02.2023 | 09:26
Und jetzt mal ehrlich unter uns 4E-Spielleiter: es wird doch nicht jeder kleine, zufallsbasierte Kampf mit Battlemap ausgestaltet.

Bei mir gab es nie kleine, zufallsbasierte Kämpfe. Kleine Kämpfe, die deutlich unterhalb des Anforderungsniveaus liegen, würde ich tendenziell als Skill Challenge abhandeln, anstatt die Gegner totzuwürfeln, oder das im Extremfall gleich als gewonnen abhaken.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Oberkampf am 12.02.2023 | 10:59
@Crimson King:
Aber das regelst du dann auch ohne Battlemap  ;)

Bei mir gabs in der 4e-Zeit tatsächlich mal mittelgroße, reinimprovisierte Kämpfe, aber für die habe ich (meiner Erinnerung nach) auch die Battlemap benutzt. Nutze ich heutzutage auch bei der 5e, wo es mir fürs einigermaßen ausgeglichene Abenteuerdesign 1) zu wenig gute Tipps und 2) nach DMG-Vorschlag viel zu viele Kämpfe pro Tag gibt.

Und mMn sind sowohl 4e als auch 5e als auch D&D seit ewig und fast alle Rollenspiele nach ihrem Muster auf Abnutzungsabenteuer angelegt: wie setze ich meine Ressourcen (HP, Spells, Ausrüstung) sparsam ein, um am Abentuertag so viel wie möglich zu erreichen und noch was für härtere Konfrontationen im Arsenal zu haben? Die 4e hat das für mich am besten rübergebracht.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Arldwulf am 12.02.2023 | 11:24
Ist der Unterschied nicht nur, dass man die Umrechnung jetzt umgekehrt macht?
Heute steht da: 10 Fuß weg von dir schieben und ich nehme - sollte ich mit Battlemap spielen - das Modell und setze es zwei Felder weg. In 4e steht 2 Felder weg schieben und ich kann das ja - sollte ich nicht mit Battlemap spielen - in 10 Fuß umrechnen.

Zumindest bei uns ist es eher sogar die Frage ob ich Feet in Meter umrechne oder eben Squares in Meter.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: flaschengeist am 12.02.2023 | 13:47
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Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: caranfang am 12.02.2023 | 14:24
Flaschengeist hat da vollkommen recht. Arldwulf sollte bei seiner Kritik an 5e nicht vergessen, dass gerade 5e von den Spieler sehr lange sehr intensiv getestet wurde und es bei den Test durchaus zu Regeländerungen gekommen ist. 4e wurde hingegen den Spieler als fertiges Endprodukt vorgesetzt.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Sashael am 12.02.2023 | 15:06
Eine Sache, die mir die 5e auch etwas verleidet, ist das von Flaschengeist angesprochene "Concentration vs. Bufforgien".

Ich bin auch kein Fan des anderen Extrems, aber als Supportcaster die Wahl zu EINEM Zauber zu haben, der als Aktivbuff oft nur einen Einzelcharakter betrifft, entwertet das Buffen bis zur Nutzlosigkeit.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Arldwulf am 12.02.2023 | 15:51
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Definitiv, und ich würde dort sogar noch weiter gehen: "Das ist ja nur Marketing" übersieht den Wert für das Spiel. Spielregeln sind toll und wichtig, aber sie an die Spieler ran zu bringen ist genauso wichtig.

Und um das ganz klar zu sagen: 5e ist ein tolles System mit dem ich viel Spaß hatte. In Threads wie diesen geht es um Vergleiche konkreter Regeln, aber absolute Aussagen sind praktisch immer Quatsch. Und das gilt halt genauso für die Vorstellung man könne 4e nur mit Battlemap spielen weil dort Leute geschubst werden als auch die Vorstellung die 5e sei Mist nur weil manche Regeln restriktiv oder umständlich sind.

Damals kamen die Designer aus einer Krise, haben die neue Edition gebaut als gar nicht klar gewesen sein kann ob D&D jemals wieder der große Platzhirsch wird. Ja, man schränkte ein, strich auch um Aufwand zu sparen. Aber wer könnte es ihnen verdenken?

Als Spielleiter jammer ich sicher gern all den gestrichenen Sachen nach, ein eingeschränkter Spielfokus ist schade, kompliziertere und unflexiblere Regeln sind schade. Aber man darf sich keinen Illusionen hingeben, WotC hat in der Situation in der sie waren eigentlich alles richtig gemacht.

Wenn man "wünsch dir was" spielt wäre natürlich ein besseres Regelsystem mit tollem Marketing bei dem man die Spieler an die Vorteile der Regeln ranbringt am besten, das WotC nie in die damalige Situation gekommen wäre. Und wenn wir schon dabei sind auch nicht in die aktuelle.

Aber "wünsch dir was" gibts halt nicht. Und das ist ok. Ich glaube wenn man solche Regelvergleiche macht, sollte man immer dazusagen das dies kein Angriff auf ein System ist und das nicht einfach alles schlecht oder alles gut ist nur weil mal Regel X bei dem einen System besser als bei dem anderen gestaltet ist.

Und es kommt drauf an was man will. Grubentroll schreibt das oben sehr schön. Manchmal will man einfach nur ein paar Monster verkloppen, draufhauen und den Dungeon ausräumen. Warum auch nicht, macht schließlich auch Spaß. Und dabei, nennen wir es mal die Core Story  oder wie ich es gern mache Bier & Brezel Spiel spielt man dann halt das was die 5e gut macht.

Und manchmal will man nicht nur dies und wäre dann mit z.B. der 4e oder anderen Regelsystemen besser dran. Wenn wir hier Regelsysteme vergleichen, und mal davon ausgehen es sind solche welche die Diskutanten gespielt haben dann sind es immer auch Systeme mit denen man Spaß hatte.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Drantos am 12.02.2023 | 17:51
Aus Erfahrung ganz klar 4e. Habe beide Systeme über mehrere lange Kampagnen geleitet.

Allerdings bin ich nicht objektiv, da ich 5e absolut scheiße und 4e absolut klasse finde.

Aber wenn ich nur 0 Minuten Zeit für Vorbereitung eines Kampfencounters habe, könnte ich mit 4e sofort was auf die Beine stellen. Bei 5e finde ich das eher schwierig, weil (ich hör hier auf, da es sonst in System bashing ausartet).

cu Drantos
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Arldwulf am 12.02.2023 | 19:41
Eine Sache, die mir die 5e auch etwas verleidet, ist das von Flaschengeist angesprochene "Concentration vs. Bufforgien".

Ich bin auch kein Fan des anderen Extrems, aber als Supportcaster die Wahl zu EINEM Zauber zu haben, der als Aktivbuff oft nur einen Einzelcharakter betrifft, entwertet das Buffen bis zur Nutzlosigkeit.

Das größere Problem dabei kommt dann aber noch auf höheren Stufen, denn dann fällt Konzentration teilweise weg, bzw. durch die größere Auswahl an Zaubern ist es leichter genau die Kombination an Zaubern heraus zu suchen welche möglichst mit nur einer Konzentration dennoch mehrere Sachen gleichzeitig aufrecht hat. Was letztlich natürlich nichts anderes macht als die Charaktervielfalt und das Repertoire einzelner Charaktere einzuschränken, weil diese Zauber dann häufiger gewählt werden.

Ist aber natürlich ein generelles Problem von gemeinsamen Zauberlisten und problematischen Balancing, die Charaktere ähneln sich oft viel stärker als dies nötig wäre. Als Spielleiter bedeutet dies dann oft, das man Abenteuer verstärkt nach der Gruppe planen muss, genauer wissen muss was diese eigentlich für Optionen haben.

Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Ainor am 13.02.2023 | 00:47
Ist der Unterschied nicht nur, dass man die Umrechnung jetzt umgekehrt macht?
Heute steht da: 10 Fuß weg von dir schieben und ich nehme - sollte ich mit Battlemap spielen - das Modell und setze es zwei Felder weg. In 4e steht 2 Felder weg schieben und ich kann das ja - sollte ich nicht mit Battlemap spielen - in 10 Fuß umrechnen.

Darum geht es nicht, sodern es geht darum dass wenn Spieler viele Powers haben die Gegner auf der Battlemap verschieben dann werden sie auch auf der Battlemap spielen wollen. In 5E gibt es ein paar davon, aber in 4E sind sie absolut Standard.

Und jetzt mal ehrlich unter uns 4E-Spielleiter: es wird doch nicht jeder kleine, zufallsbasierte Kampf mit Battlemap ausgestaltet. Zumindest bei mir wurde das eben oft narrativ abgehandelt wie in so vielen anderen Systemen.

Kämpfe die narrativ abgehandelt werden sind keine Kämpfe im Sinne der Kampfregeln. Da erübrigt sich die Frage nach der Battlemap.
 
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Arldwulf am 13.02.2023 | 01:13
Darum geht es nicht, sodern es geht darum dass wenn Spieler viele Powers haben die Gegner auf der Battlemap verschieben dann werden sie auch auf der Battlemap spielen wollen. In 5E gibt es ein paar davon, aber in 4E sind sie absolut Standard.

Kämpfe die narrativ abgehandelt werden sind keine Kämpfe im Sinne der Kampfregeln. Da erübrigt sich die Frage nach der Battlemap.

Aber machst du hier nicht einen Zirkelschluss, nach dem Motto: wenn man beschreibt wie man jemanden zurück schubbst ist das narrativ, also nicht Teil der Kampfregeln, darum sind Kampfregeln fürs zurück schubbsen Anzeichen für das Spiel mit Battlemap?

Solche Dinge gab es immer, und natürlich kann man diese Problemlos beschreiben. Ansonsten müsste man auch hinterfragen warum erzwungene Bewegung hier etwas anderes sein sollte als freiwillige Bewegung.

"Wenn der Gegner nach hinten geschubst wird ist dies ein Zeichen für Battlemapfreundlichkeit, wenn er freiwillig dorthin geht nicht" würde sehr offensichtlich wenig Sinn ergeben.

Und umgedreht würde auch niemand sagen beim Spiel ohne Battlemap gäbe es keine Bewegung. Natürlich macht dies wenig Sinn. Aber es gibt andere Dinge welche größeren Einfluss haben als die Frage nach dem Grund für eine Bewegung.

Und die dann auch bestimmen viel Bewegung auf dem Schlachtfeld ohne visuelle Präsentation beschrieben werden kann ohne die Übersicht zu verlieren:

- Wie gut und einfach sind die Bewegungsregeln?
- Wie unterscheidbar sind die Kontrahenten?
- Wie gut kann die Umgebung eingebunden werden?

Das sind alles Sachen bei denen die 4e sinnvolle Regeländerungen gemacht hat.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: grannus am 13.02.2023 | 04:59
Darum geht es nicht, sodern es geht darum dass wenn Spieler viele Powers haben die Gegner auf der Battlemap verschieben dann werden sie auch auf der Battlemap spielen wollen. In 5E gibt es ein paar davon, aber in 4E sind sie absolut Standard.

Kämpfe die narrativ abgehandelt werden sind keine Kämpfe im Sinne der Kampfregeln. Da erübrigt sich die Frage nach der Battlemap.

"Narrativ" im Sinne von Theatre of Mind, ohne Battlemap, klassische Beschreibung.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Ainor am 13.02.2023 | 15:49
"Narrativ" im Sinne von Theatre of Mind, ohne Battlemap, klassische Beschreibung.

Tjo,das habe ich anders verstanden. Bin GNS geschädigt  :)

Und umgedreht würde auch niemand sagen beim Spiel ohne Battlemap gäbe es keine Bewegung. Natürlich macht dies wenig Sinn. Aber es gibt andere Dinge welche größeren Einfluss haben als die Frage nach dem Grund für eine Bewegung.

Unter "Ohne Battlemap" verstehe ich dass man Poitionen und Entfernungen nur ungenau beschreibt und im Zweifelsfall der DM entscheidet ob man z.B. nah genug dran ist. "Mit Battlemap" bedeutet dass man die Positionen feldgenau erfasst. Wie man das genau visualisiert ist dabei unerheblich (man könnte theoretisch auch Koordinaten aufschreiben).

Klassisches Beispiel (Bei mir mehrfach vorgekommen): Horde von Gegnern stürmt auf die SC zu, die SC schiessen. Da der Langbogen in 5E 120 Felder Reichweite hat ist das auf der handelsüblichen Battlemap schlecht darzustellen (bei 4E mit 40 Feldern ist das etwas einfacher). Stattdessen sagt man als DM nur wie weit die Gegnerhorde jewils entfernt ist, ohne die genaue Aufstellung der Gegner festzulegen.

Wenn die näher rankommen kann man entweder auf Battlemap umstellen, oder man bleibt bei der groben Beschreibung, z.B.:"Der Ork ist jetzt in Nahkampfreichweite des Kriegers".
Wenn man aber bei der ungenauen Beschreibung bleibt dann wird es schwierig für Taktiken wie etwa:"Ich bewege den Ork um 2 Felder nach Rechts so dass der Magier ihn und den Goblin gleichzeitig mit Thunderwave treffen kann"

Wenn die Positionen nicht genau definiert sind dann ist der Erfolg solcher Taktiken DM-Entscheidung. Wenn sie genau definiert sind dann entscheiden die Kampfregeln. Und das ist ein wesentlicher Unterschied. Typischerweise sind Fähigkeiten die auf reiner DM-Entscheidung beruhen weniger begehrt als solche mit harter Regelinteraktion. Und je mehr solche Fähigkeiten die SC haben, destso mehr werden sie auf der Battlemap spielen wollen.


Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Arldwulf am 13.02.2023 | 16:17
Tjo,das habe ich anders verstanden. Bin GNS geschädigt  :)

Unter "Ohne Battlemap" verstehe ich dass man Poitionen und Entfernungen nur ungenau beschreibt und im Zweifelsfall der DM entscheidet ob man z.B. nah genug dran ist. "Mit Battlemap" bedeutet dass man die Positionen feldgenau erfasst. Wie man das genau visualisiert ist dabei unerheblich (man könnte theoretisch auch Koordinaten aufschreiben)..

Soweit so gut. Bloß: genau für diese Spielweise sind die oben angesprochenen Aspekte der Regeln hilfreich.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Ainor am 13.02.2023 | 17:43
Wie gesagt: Ich halte die Powers für wichtiger weil sie die Erwartungen der Spieler färben. Wo sind denn die 4E und 5E Bewegungsregeln jenseits der Battlemap unterschiedlich ?
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Arldwulf am 13.02.2023 | 17:48
Wie gesagt, z.B. bezüglich der Gelegenheitsattacken oder bezüglich schleichen und verborgenen Attacken.

Und klar kann ich als Spielleiter da immer sagen: aber da verwend ich die 5e Regeln nicht.

Ist dann nur für einen Vergleich wenig sinnvoll.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Ainor am 14.02.2023 | 10:21
Na wenn die Bewegungsregeln schon raus sind. Wo ist 4E bzgl. Gelegenheitsattacken einfacher wenn man ohne Battlemap spielt ?
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Arldwulf am 14.02.2023 | 10:35
Lässt sich ziemlich simpel sagen: Die 5E Gelegenheitsattacken erfordern vom SL (siehst du an den Beispielen oben recht schön) die Positionierung aller beteiligten Kontrahenten zu wissen. Ob der Oger mich hauen darf wenn ich den Magier hinter ihm hauen will hängt nicht nur von der genauen Position des Ogers, sondern auch von der genauen Position des Magiers ab sowie der gewählten Route ab.

Das ist in der 4E nicht der Fall. Dort würde die genaue Position des Magiers keinen Unterschied machen. Was es erleichtert diese (beispielsweise beim Spiel ohne Battlemap) nur grob zu beschreiben.

Ist auch nur ein Beispiel von vielen. Oben spreche ich ja beispielsweise auch Attacken aus dem Versteck heraus an, auch hier ist die 4E weit weniger restriktiv was die genaue Positionierung des Ziels angeht. Ob beispielsweise der Dieb der Gruppe aus seinem Versteck heraus den Gegner heimlich mit einem Messer attackieren kann hängt in der 5E von der Positionierung des Gegners zu diesem Versteck ab - in der 4E von der gewählten Aktion.

Das sind halt kleine Unterschiede. Ehrlich gesagt: Gerade was die Gelegenheitsattacken angeht kenne ich einige Spielleiter welche dort die 5E Regeln so oder so ignorieren. Und welche in einer Situation wie der oben beschriebenen das ganze einfach genauso regeln wie dies in der 4E gewesen wäre. Oder welche unserem Dieb seinen hinterhältigen Angriff erlauben, egal ob der Gegner nun 1.5m oder 2.5 Meter weg steht.

Aber wir sind hier ja in einem Thread in welchem die Regelsysteme verglichen werden. Und da sind dann halt nie irgendwelche Regeln "raus", sondern das was verglichen werden sollte.

Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: caranfang am 14.02.2023 | 10:54
Sorry, aber das sehe ich anders. 5e ist in dieser Hinsicht nicht anders als all die anderen rollenspiele, die ohne Battlemap auskommen. Karten und Spielfiguren sind zwar in allen Rollenspielen hilfreich, aber nur 4e ist so sehr darauf ausgelegt, dass man diese auch verwendet. 5e hat dies zwar von 4e geerbt, aber in meinen Augen abgeschwächt. Allein schon die verwendung von normalen Einheiten zur Entfernungsmessung anstatt von Felder ist ein Hinweis, dass Battlemap nicht notwendig sind.
Das Beispiel mit dem Magier, der an den Ogern vorbei will, um sie von Hinten anzugreifen funktioniert auch ohne battlemap problemlos. Ich würde als Spielleiter, dem Spieler des magier sagen, dass er versuchen könnte, den Oger zu passieren, um ihn von hinten anzugreifen, aber dies würde dem Oger würde einen gelegenheitsangriff ermöglichen. Er könnte auch versuchen, sich aus der Reichweite des Ogers zu halten, aber dann wäre er erst nächste Runde am Ziel.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Arldwulf am 14.02.2023 | 11:06
Ich würde als Spielleiter, dem Spieler des magier sagen, dass er versuchen könnte, den Oger zu passieren, um ihn von hinten anzugreifen, aber dies würde dem Oger würde einen gelegenheitsangriff ermöglichen. Er könnte auch versuchen, sich aus der Reichweite des Ogers zu halten, aber dann wäre er erst nächste Runde am Ziel.

Und das ist cool. Nur hat es dann halt nichts mit den 5e Regeln zu tun.

Was die Frage aufwirft was wir vergleichen wollen. Die Frage ist ja nicht: gibt es bessere Möglichkeiten so eine Situation zu regeln als mit der 5E Variante?

Sondern wie gut diese es macht.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: caranfang am 14.02.2023 | 11:21
Nein, die Frage ist eigentlich, sind Battlemaps in 5e wirklich so notwendig, wie Du behauptest. Ich sage da ganz klar: nein, sie sind es nicht. 4e kann man hingegen nicht ohne Battlemaps spielen, denn die gesamten Regeln wurden auf die Verwendung mit Battlemaps ausgelegt, denn WotC wollte dass man sich die verschiedenen Dungeon-Tile-Sets und Map-Packs kauft. Für 5e wurden keine solchen Sets veröffentlicht und es liegen auch keine Poster mit Battlemaps den Abenteuerbänden bei.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Arldwulf am 14.02.2023 | 11:37
Nein, die Frage ist eigentlich, sind Battlemaps in 5e wirklich so notwendig, wie Du behauptest. Ich sage da ganz klar: nein, sie sind es nicht. 4e kann man hingegen nicht ohne Battlemaps spielen, denn die gesamten Regeln wurden auf die Verwendung mit Battlemaps ausgelegt

Sfz. Also zum einen: ja, natürlich kann man die 4e ohne Battlemaps spielen, ich tue dies regelmäßig und auch andere haben dies weiter oben schon bestätigt.

Auch die Bücher sehen Battlemaps als etwas optionales, eigentlich gibt es da nur ein kleines Kästchen in dem ein Text vorschlägt der dies als eine Möglichkeit ansieht um bessere Übersichtlichkeit zu wahren.

Mehr ist es nicht. Ja, in der 4e werden Entfernungen nicht mehr im Imperial System angegeben, sondern in Kästchen. Was bedeutet, anstatt 30ft in 9 Meter umzurechnen rechne ich 6sq in 9Meter um. Oder verwende direkt eine In Game Einheit, bei der dann 1sq einem XYZ entspricht.

Die Umrechnung ist etwas leichter als zuvor und ich kann auch leichter festlegen welche Größe ein sq sind.

Aber das macht in der Spielpraxis eigentlich keinen echten Unterschied.

Und nein, ich halte Battlemaps auch in der 5e nicht für notwendig, man kann mit den gleichen Mitteln auch dort Übersicht wahren und ich würde jedem empfehlen das Spiel ohne Battlemaps auch dort auszuprobieren.

Aber diese Unterdiskussion ist ja anhand der Aussage gestartet worden die 5e würde eine solche Spielweise viel besser unterstützen und die 4e könnte diese gar nicht. Findest du es für eine solche Aussage nicht angebracht mal auf die konkreten Regeln zu schauen und diese zu betrachten?

Schau oben beschreibst du wie du in einer solchen Situation ohne Battlemap vorgehen würdest. Und das was du beschreibst ist die 4e Variante dieser Regeln, während die 5e Variante davon nicht zum tragen käme. Und du bist da nicht der einzige, das von dir beschriebene ist eine Hausregel welche viele anwenden die ich kenne.

Zurecht, es ist halt wesentlich intuitiver und wenn man auf die Battlemap verzichten möchte die sinnvollere Regel.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Grubentroll am 14.02.2023 | 11:41
Spätestens jetzt wird's wieder Anderland hier im Thread... : D
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: caranfang am 14.02.2023 | 11:57
Lieber Arldwulf, ich kenne beide Editionen, gehöre aber nicht zu denjenigen, die 4e gut fanden, sondern zu denen, für die 4e viel zu viel Ähnlichkeit mit damals populären MMOs hatte. Mir viel beim Lesen der regeln sofort auf, dass man dazu auf jeden Fall Bodenpläne braucht. Als Mitglied der Fraktion Rollenspieler, die auf solches Zusatzmaterial verzichten können, war dies für mich ein weiterer negativer Kritikpunkt. In 5e hatte ich hingegen nie den Eindruck, dass man Bodenpläne wirklich benötigt, auch wenn auf den Cons auf den ich gespielt habe, Bodenpläne immer zum einsatz kamen. Man kann 5e vielleichter ohne Bodenpläne spielen als 4e. Aber dies will jemand, der 4e besser findet als 5e nicht hören.
 :btt:
Es geht hier im Thema außerdem nicht darum, welche Edition besser ist (4e oder 5e), sondern darum welches Edition leichter zu leiten ist. Und dies ist eine Frage, die ehrlich gesagt nicht zu beantworten ist, dass sie stark davon abhängt, wie man leitet. Braucht man die werkzeuge, die 4e einen bereitstellt? Oder findet man sie überflüssig? Wie stark sind die Werkzeuge von 4e an das Regelwerk gekoppelt? Könnte man sie auch ohne weiteres für 5e verwenden? Wie weit ist man bereit zu improvieren? Benutzt man nur die Monsterwerte so wie sie im MM stehen? Oder passt man sie vielleicht doch den eigenen Wünschen an? Neben den Werkzeugen sind auch die weiteren Regel wichtig. Wie komplex oder kompliziert will man es haben? Müssen es Modifikatorenorgien wie in 4e sein? Oder reicht das einfache Vor- und Nachteilssystem von 5e? Daher ist es nicht so einafch zu sagen, welche Edition leichter zu leiten ist. Es hängt stark davon ab, wie man spielt.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Arldwulf am 14.02.2023 | 12:09
Daher ist es nicht so einafch zu sagen, welche Edition leichter zu leiten ist. Es hängt stark davon ab, wie man spielt.

Das sowieso. Aus meiner Sicht lassen sich die Editionen nur eben leichter anhand konkreter Spielbeispiele vergleichen und deren Regelumsetzung. Und das gilt insbesondere dafür wie leicht sie zu leiten sind.

Und klar kann dies dann nicht nur heißen "Edition A kennt für diese Situation keine Regel, Edition B schon" sondern auch das eine konkrete Regel eben weniger gut umgesetzt ist.

Wenn mich jemand fragen würde: "Welches Regelwerk empfiehlst du?" so würde ich zuerst eben immer fragen: "Was willst du denn machen, wie magst du in solchen Situationen spielen?"

Und dann konkrete Beispielregeln aus verschiedenen Systemen aufzeigen. Und ja, das würde auch bedeuten: wenn mich jemand fragt: "Worauf sollte ich achten wenn ich ohne Battlemap spiele" wären meine Antworten: Achte auf Individualisierung der Gegner, auf einfache Bewegungsregeln und Regeln welche die Aktionen der Spieler hervorheben - nicht ihre genaue Positionierung.

Es ist einfach hilfreicher als sich hinzustellen und "System X ist nur für ABC gemacht " zu rufen.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Arldwulf am 14.02.2023 | 12:47
Mal noch was anderes, da sie ja schon ab und an genannt wurden oben: Vorteil-/Nachteil Regelung.

Beide Systeme kennen dies, der eigentliche Begriff stammt noch aus 4e Zeiten, doch die Umsetzung ist teilweise sehr unterschiedlich.

Die 4e kennt sowohl kleine Modifikationen auf den Wurf als auch Varianten in denen mehrfach gewürfelt wird.

Die 5e nutzt nur noch das zweite und versucht kleine Boni / Mali dadurch zu ersetzen und tut dies auch weitgehend (einzelne Ausnahmen mal abgesehen)

Der Vorteil der 5e Variante ist der Wegfall kleiner Rechnungen nach dem Motto: da noch ein Bonus, hier noch einer...

Der Nachteil sind die teilweise skurrilen Auswirkungen. Will ich zum Beispiel einen Gegner in großer Entfernung treffen so habe ich Nachteil. Verberge ich mich mit einer Kugel der Dunkelheit so bekomme ich noch einmal Nachteil (ich seh ihn ja jetzt nichtmal mehr) aber auch Vorteil (er sieht mich nicht mehr).

Doppelt Nachteil kennt die 5e aber nicht, ein einzelner Vorteil hebt beliebig viele Nachteile auf.

Was bedeutet: Ich kann ohne Nachteil angreifen. Derlei Beispiele gibt es etliche.

Ist eigentlich ein schönes Beispiel für die oben angesprochene "was mag man spielen?" Einstellung um die Regeln zu vergleichen. 4e und eigentlich auch vorherige Editionen versuchen möglichst passende Mechaniken zum IG Geschehen anzubieten um die Regelumsetzung zu dem passen zu lassen was in der Beschreibung geschieht. 5e ist dort wesentlich kategorischer, versucht diese Dinge mit möglichst einer Mechanik abzudecken. Quasi: man tauscht Einfachheit gegen Plausibilität in der Spielwelt.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: caranfang am 14.02.2023 | 12:48
Das sowieso. Aus meiner Sicht lassen sich die Editionen nur eben leichter anhand konkreter Spielbeispiele vergleichen und deren Regelumsetzung. Und das gilt insbesondere dafür wie leicht sie zu leiten sind.
Nein, die persönliche Spielweise ist sehr wichtig. Was Du vielleicht als Vorteil siehst, der einem die Spielleitung erleichtert, mag für jemand anderes ein Nachteil sein, der ihm die Spielleitung erschwert. Da helfen konkrete Spielbeispiele nicht weiter. Da muss man wirklich wissen, wie der betreffende spielt. Imporvisiert er gerne? Braucht er viele Regeln? Etc. etc.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Arldwulf am 14.02.2023 | 12:56
Nein, die persönliche Spielweise ist sehr wichtig. Was Du vielleicht als Vorteil siehst, der einem die Spielleitung erleichtert, mag für jemand anderes ein Nachteil sein, der ihm die Spielleitung erschwert.

Natürlich. Aber die Schlussfolgerung daraus ist für mich halt: es bringt nichts persönliche Vorlieben jemanden anderen als Vorteile oder Nachteile eines Regelsystems anzupreisen. Schließlich kann dieser es wie du schon völlig richtig schreibst für die eigene Spielweise ganz anders sehen.

Damit jemand anderes sich entscheiden kann ob eine Regel gut oder schlecht für dessen Spielweise funktioniert hilft es nur diese Regel zu beschreiben. Möglichst sachlich und ohne die Bewertung an etwas anderem als dem Inhalt der Regeln festzumachen.

Aber gefühlt geht das ganze gerade sehr stark weg vom Thema. Ich glaube nicht, das es ein Ziel sein kann hier irgendwen zu überzeugen oder eigene Meinungen diesem aufzudrücken. Sprich: Ich kann eigentlich ganz gut damit leben wenn du dort eine andere Herangehensweise hast und würde lieber wieder über konkrete Regelvergleiche sprechen.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: caranfang am 14.02.2023 | 14:00
Aber gefühlt geht das ganze gerade sehr stark weg vom Thema. Ich glaube nicht, das es ein Ziel sein kann hier irgendwen zu überzeugen oder eigene Meinungen diesem aufzudrücken. Sprich: Ich kann eigentlich ganz gut damit leben wenn du dort eine andere Herangehensweise hast und würde lieber wieder über konkrete Regelvergleiche sprechen.
Nein, das ist das Thema! Es geht hier nicht um einen Regelvergleich! Es geht darum, was leichter zu leiten ist.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Arldwulf am 14.02.2023 | 14:14
Nein, das ist das Thema! Es geht hier nicht um einen Regelvergleich! Es geht darum, was leichter zu leiten ist.

Puh. Und welchen Nutzen gibt es aus deiner Sicht für beispielsweise jemanden der ein Regelwerk sucht das "leicht zu leiten" ist, wenn wir die Regeln nicht vergleichen? Ich will dir deine persönliche Meinung nicht nehmen, genau betrachtet wüsste ich auch nicht wozu. Aber ohne über die konkreten Regeln zu sprechen ist das ganze halt nur ein "ABC ist besser!" / "Nein, DEF!"

Ohne das dies irgendwem etwas bringt. Ich hab geschrieben weshalb ich die 4E Regeln in diesen Situationen besser geeignet finde, hab dafür auch konkrete Regelbeispiele aufgeführt. Weder musst du diese Meinung teilen noch ist es schlimm wenn du dazu eine andere hast. Ganz im Ernst: Oben schreibst du doch, du würdest die 5e Regeln in diesen Situationen eh nicht verwenden und das anders regeln. Und ehrlich gesagt glaube ich würde dies für die anderen aufgeführten Situationen genauso gelten. Ist doch ok. Aber das ist dann halt der Vergleich von Caranfang's Hausregeln mit den Regelwerken, und nicht mehr der Vergleich der 4E mit der 5E.
Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: caranfang am 14.02.2023 | 14:33
sorry, aber ich habe nie geschrieben, dass ich die 5e-regeln nicht verwende. Ich habe nur geschrieben, wie ich es machen würde, wenn ich keine Bodenpläne verwenden würde. Wenn das für Dich schon einen Hausregel ist ...

Du willst ja nur einen Regelvergleich, weil Du allen zeigen willst, wie gut ein ach so geliebtes 4e doch sei. Dabei ignorierst Du leider die Tatsache, dass die meisten anderen dies anders sahen. Sonst gäbe es 5e nämlich garnicht!

Titel: Re: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?
Beitrag von: Arldwulf am 14.02.2023 | 14:40
sorry, aber ich habe nie geschrieben, dass ich die 5e-regeln nicht verwende. Ich habe nur geschrieben, wie ich es machen würde, wenn ich keine Bodenpläne verwenden würde. Wenn das für Dich schon einen Hausregel ist ...

Klar ist sie dies. Erst recht, wenn man anhand dessen dann sagen will für genau diese Situation sei das System besser geeignet.

Du willst ja nur einen Regelvergleich, weil Du allen zeigen willst, wie gut ein ach so geliebtes 4e doch sei.

Den Satz muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.  ;D

Aber ja, ich will Regeln vergleichen um zu sagen welche Regeln gut sind und in welchen Situationen sie gut sind. Was denn auch sonst?