Autor Thema: D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?  (Gelesen 5208 mal)

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Online Gunthar

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Die 5e unterstützt halt den SL nicht so optimal.
ZB: wie viel kostet ein Heiltrank oder ein anderer magischer Gegenstand? Im DMG sind da nur sehr grosse Spannen angegeben. Da war mir die 4e mit ihren klaren Preisen wesentlich angenehmer.
Oder ein Monster zu modifizieren erscheint mir in der 4e einfacher als in der 5e.

Dann kommt es mir so vor, als sei die 5e nur zwischen den Levelbereichen 3 bis 12 wirklich gut spielbar. Oben heraus kommt bei den Spielfiguren kaum noch was dazu, während die Monster stärker werden.

Und die Restriktion auf 3 gebundene Gegenstände hat auch einen ziemlichen Einfluss später auf den höheren Levels. Ein Kämpfer, Paladin oder Kleriker kann zB: locker eine +3 Waffe, ein +3 Schild und eine +3 Rüstung haben, ohne dass was davon gebunden sein muss. Bei reinen Castern stösst man hier irgendwie aber recht schnell an die Grenze.
Spieler in D&D 5e: "8 + viel, trifft das?"

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I propose that we rename the game "The One Ring" to become "The Eleven Ring" ;)
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Offline Lasercleric

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Ich würde sagen, 5E ist viel leichter zu leiten, gerade weil es im Grunde die SL alleine lässt und keine ernsthaft belastbaren Vorgaben macht. Daraus folgt für mich: ich muss nicht in Encountern denken, Balancing existiert für mich ehrlicherweise gar nicht -- und damit ist es so leichtfüßig wie ein OSR-Spiel. Und Advantage ist am Ende doch reines eye-balling, egal wieviele 1000 Beispiele es dafür geben mag.

Offline caranfang

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Für mich ist diese "Unterstützung" für den SL in 4e eigentlich nichts anderes als dass alles irgendwie verregelt ist. In 5e gibt es nur wenige Hilfsmittel, weil 5e auch darauf ausgelegt ist, dass man nur die drei Grundbücher braucht, was 4e wiederum nicht ist.

Offline Arldwulf

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Ich würde sagen, 5E ist viel leichter zu leiten, gerade weil es im Grunde die SL alleine lässt und keine ernsthaft belastbaren Vorgaben macht.

Das Problem dabei ist halt. Eigentlich macht die 5e mehr Vorgaben, restriktivere. Erst indem man sie bewusst ignoriert hat man ein "regelleichteres" System. Oben war ja schon das Beispiel mit einem NSC Magier den man bauen möchte oder den Regeln für Gelegenheitsattacken oder den Regeln für Begegnungsstufen.

Es ist nicht so als ob die 5e derlei nicht hätte. Man geht nur häufig an das Spiel mit anderer Mentalität heran, ignoriert mehr Dinge die nicht funktionieren.

Offline Infernal Teddy

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nur die drei Grundbücher braucht, was 4e wiederum nicht ist.

Das sehe ich jetzt nicht gegeben. Aber gut, edition warriors und so...
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Online Ainor

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Ein gegnerischer Zauberwirker steht hinter zwei Ogern, aber diese lassen prinzipiell einen kleinen Spalt frei durch den man hindurch könnte. Wie bestimme ich ob mein Charakter zu dem Zauberwirker kann ohne eine Gelegenheitsattacke zu bekommen?

Du nimmst eine Battlemap Situation an. Aber wenn man ohne Battlemap spielt ist sowas normalerweise nicht relevant.
Da wäre die Situation eher: ein MAgier steht hinter 2 Ogern. Die Oger würden wohl kaum den Durchgang freilassen, oder der Magier würde sich nicht so stellen dass er ohne AOO angegriffen werden kann.


Die 5e unterstützt halt den SL nicht so optimal.
ZB: wie viel kostet ein Heiltrank oder ein anderer magischer Gegenstand? Im DMG sind da nur sehr grosse Spannen angegeben. Da war mir die 4e mit ihren klaren Preisen wesentlich angenehmer.

Das ist absichtlich so.
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
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Offline Arldwulf

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Du nimmst eine Battlemap Situation an. Aber wenn man ohne Battlemap spielt ist sowas normalerweise nicht relevant.
Da wäre die Situation eher: ein MAgier steht hinter 2 Ogern. Die Oger würden wohl kaum den Durchgang freilassen, oder der Magier würde sich nicht so stellen dass er ohne AOO angegriffen werden kann.

Gut möglich - aber die Situation ist ja nur so gewählt weil sie  einfach erklärt werden kann. In einem echten Kampf wäre die Situation wesentlich unübersichtlicher und wesentlich mehr Möglichkeiten für Gelegenheitsattacken bietend. Mit mehr als nur den Protagonisten dieses Beispiels. (Welches btw. auch funktioniert wenn die Oger zusammen stehen würden)

Wenn man also nicht gerade sagt: "ich spiele generell ohne Gelegenheitsattacken!" kommt man zwangsläufig in solche Situationen. Und es ist ja nichts schlimmes dabei.

Weder die 5e noch die 4e muss man mit Battlemap spielen. Aber wenn mir jemand sagen würde: "ich will keine Battlemap, ich mag lieber ohne spielen" würde ich diesem halt zu dem System mit einfacheren Regeln für Bewegung, Gelegenheitsattacken und dergleichen raten. Würde auch sagen: nimm lieber etwas bei dem die Gegner sich stärker unterscheiden, wenn du sagst "Der Schwarzklingenork ist steht bei der Tür" kann man sich das leichter merken als wenn man sagt "Ork 1 ist bei der Tür".

Ich bin ein ziemlich großer Fan davon die Battlemap wegzulassen, aus meiner Sicht fördert dies beschreibendes, spannendes Spiel und durchaus auch das Gefühl in einem echten Kampf zu sein bei dem auch mal Übersicht verloren geht.

Sowas ist mir wichtig. Und insofern würde ich auch egal bei welcher Edition Leuten raten: probiert es aus, hört euch mal an welche Tipps und Tricks es für das Spiel ohne Battlemap gibt.

Aber wenn mich jemand fragt: welches Spiel hat bessere Regeln für diese Spielweise würde ich halt jederzeit sagen: die 4e. Die Bewegungsregeln sind einfacher, die Gegner individueller, Gelegenheitsattacken und heimliche Attacken sind klarer geregelt und brauchen weniger Positionierungsinfos - sowas hilft.
« Letzte Änderung: 11.02.2023 | 22:09 von Arldwulf »

Online Ainor

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Weder die 5e noch die 4e muss man mit Battlemap spielen. Aber wenn mir jemand sagen würde: "ich will keine Battlemap, ich mag lieber ohne spielen" würde ich diesem halt zu dem System mit einfacheren Regeln für Bewegung, Gelegenheitsattacken und dergleichen raten.

Man muss garnichts. Aber die 4E Designer haben kein Spiel ohne Battlemap vorgesehen sondern stattdessen für das Spiel mit Battlemap optimiert (Angaben in Feldern, Reichweitenbeschränkung, etc.). Aber wenn man nun ohne spielt dann ist das wesentliche Problem doch nicht kleine Unterschiede in Regeln die man eh vereinfacht (Bewegung, Gelegenheitsattacken und dergleichen), sondern Powers die nur auf der Battlemap wirklich Sinn machen weil sie z.B. den Gegner um 2 Felder verschieben.
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Offline Arldwulf

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Fertigkeiten welche Gegner verschieben hast du doch immer, genauso wie Reichweitenbeschränkungen. Das gabs in AD&D genauso wie es dies in 3e/3.5 oder 4e und 5e gab. Wir reden hier über teilweise identische Zauber, oben habe ich z.B. die Donnerwelle schon genannt, welche natürlich in beiden Editionen Leute zurück schubst.

Ist jetzt auch kein Hexenwerk zu beschreiben, das jemand einem solchen Zauber unterliegt (mit "deine Donnerwelle wirft den Gegner zurück den Gang entlang bis zur Tür" ist man schon fertig) und ganz generell nehmen sich dahingehend beide Editionen wenig, was die Effekte angeht sind 5e und 4e weitgehend identisch.

Und natürlich kannst du auch in der 4e Entfernungsangaben in Größe von Metern, Fuß, Schritt oder sonst etwas angeben. Ich persönlich mag "Doppelschritt", weil dann das Umrechnen ganz wegfällt und ich auch nicht mehr nachdenken muss wie viele Fuß nun ein Meter sind. Ist aber Geschmackssache.

Und natürlich ist eine Spielweise ohne dergleichen auch vorgesehen, mehr als ein kleines Kästchen am Rand der Bewegungsregeln mit dem Text "wenn ihr wollt könnt ihr auch mit Battlemap spielen, dies kann helfen die Übersicht zu wahren" hat die 4e da ja auch gar nicht an Unterstützung, zumindest wenn man nicht glaubt Bewegungsregeln und Regeln wie weit ein Zauber geht seien schon dergleichen.

Was ich aber viel interessanter finde ist deine Aussage man würde Regeln wie die obige eh vereinfachen. Denn da stimm ich dir völlig zu. Und das gilt ja nicht nur für diese Regel, auch andere werden gern gehausgeregelt und angepasst. Oft dann auch ohnehin in ähnlicher Weise wie in der 4e. Die Beispiele oben mit den Gelegenheitsattacken würden wahrscheinlich die meisten 5e Spielleiter intuitiv so regeln, dass natürlich beide Oger Gelegenheitsattacken machen dürften.

Macht ja auch Sinn.
« Letzte Änderung: 12.02.2023 | 01:27 von Arldwulf »

Offline klatschi

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Aber wenn man nun ohne spielt dann ist das wesentliche Problem doch nicht kleine Unterschiede in Regeln die man eh vereinfacht (Bewegung, Gelegenheitsattacken und dergleichen), sondern Powers die nur auf der Battlemap wirklich Sinn machen weil sie z.B. den Gegner um 2 Felder verschieben.

Ist der Unterschied nicht nur, dass man die Umrechnung jetzt umgekehrt macht?
Heute steht da: 10 Fuß weg von dir schieben und ich nehme - sollte ich mit Battlemap spielen - das Modell und setze es zwei Felder weg. In 4e steht 2 Felder weg schieben und ich kann das ja - sollte ich nicht mit Battlemap spielen - in 10 Fuß umrechnen.

Klar: der Default-Mode hat sich geändert insofern als dass das Grid jetzt als Standard gesehen wird.
Ich würde jetzt aber tatsächlich sogar davon ausgehen, dass das an den Spieltischen der Standard ist, habe aber keine Zahlen oder Umfragen dazu.

grannus

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Und jetzt mal ehrlich unter uns 4E-Spielleiter: es wird doch nicht jeder kleine, zufallsbasierte Kampf mit Battlemap ausgestaltet. Zumindest bei mir wurde das eben oft narrativ abgehandelt wie in so vielen anderen Systemen. Und wenn ich die 5E-Gruppeb auf Facebook beobachte, dann sehe ich da wirklich viele aufwändig gestaltete Maps oder Settings. Das also die 4E rein auf maps gespielt wird im Gegensatz zu 5E würde ich definitiv nicht unterschreiben. Alle Kritiker hier sollten mal aus ihrer theoretischen Bubble ausbrechen.

Online Sashael

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Ich würde sagen, 5E ist viel leichter zu leiten, gerade weil es im Grunde die SL alleine lässt und keine ernsthaft belastbaren Vorgaben macht. Daraus folgt für mich: ich muss nicht in Encountern denken, Balancing existiert für mich ehrlicherweise gar nicht -- und damit ist es so leichtfüßig wie ein OSR-Spiel.
Und ich hatte in meiner allerersten D&D5 Kampagne sofort den Hexenmeister, der darauf angewiesen ist, dass man viele Short Rests macht, weil seine komplette Powerbalance darauf aufbaut.
Der Spieler war sehr unzufrieden mit meinem locker flockigen Ansatz, weil man damit den Hexenmeister total verkrüppelt.

Mein persönliches Problem mit der 5e, egal ob als Spieler oder SL, sind die Kämpfe. Die SCs sind nach meinem Geschmack viel zu oft entweder nicht in Gefahr oder tot. Sobald die Spieler Erfahrung in dem System haben, wird der Effekt sogar noch verstärkt.

"Spannend" ist das für mich nicht.
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Offline Crimson King

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Und jetzt mal ehrlich unter uns 4E-Spielleiter: es wird doch nicht jeder kleine, zufallsbasierte Kampf mit Battlemap ausgestaltet.

Bei mir gab es nie kleine, zufallsbasierte Kämpfe. Kleine Kämpfe, die deutlich unterhalb des Anforderungsniveaus liegen, würde ich tendenziell als Skill Challenge abhandeln, anstatt die Gegner totzuwürfeln, oder das im Extremfall gleich als gewonnen abhaken.
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Offline Oberkampf

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@Crimson King:
Aber das regelst du dann auch ohne Battlemap  ;)

Bei mir gabs in der 4e-Zeit tatsächlich mal mittelgroße, reinimprovisierte Kämpfe, aber für die habe ich (meiner Erinnerung nach) auch die Battlemap benutzt. Nutze ich heutzutage auch bei der 5e, wo es mir fürs einigermaßen ausgeglichene Abenteuerdesign 1) zu wenig gute Tipps und 2) nach DMG-Vorschlag viel zu viele Kämpfe pro Tag gibt.

Und mMn sind sowohl 4e als auch 5e als auch D&D seit ewig und fast alle Rollenspiele nach ihrem Muster auf Abnutzungsabenteuer angelegt: wie setze ich meine Ressourcen (HP, Spells, Ausrüstung) sparsam ein, um am Abentuertag so viel wie möglich zu erreichen und noch was für härtere Konfrontationen im Arsenal zu haben? Die 4e hat das für mich am besten rübergebracht.
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Offline Arldwulf

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Ist der Unterschied nicht nur, dass man die Umrechnung jetzt umgekehrt macht?
Heute steht da: 10 Fuß weg von dir schieben und ich nehme - sollte ich mit Battlemap spielen - das Modell und setze es zwei Felder weg. In 4e steht 2 Felder weg schieben und ich kann das ja - sollte ich nicht mit Battlemap spielen - in 10 Fuß umrechnen.

Zumindest bei uns ist es eher sogar die Frage ob ich Feet in Meter umrechne oder eben Squares in Meter.

Offline flaschengeist

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Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittelgewichtiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/

Offline caranfang

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Flaschengeist hat da vollkommen recht. Arldwulf sollte bei seiner Kritik an 5e nicht vergessen, dass gerade 5e von den Spieler sehr lange sehr intensiv getestet wurde und es bei den Test durchaus zu Regeländerungen gekommen ist. 4e wurde hingegen den Spieler als fertiges Endprodukt vorgesetzt.

Online Sashael

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Eine Sache, die mir die 5e auch etwas verleidet, ist das von Flaschengeist angesprochene "Concentration vs. Bufforgien".

Ich bin auch kein Fan des anderen Extrems, aber als Supportcaster die Wahl zu EINEM Zauber zu haben, der als Aktivbuff oft nur einen Einzelcharakter betrifft, entwertet das Buffen bis zur Nutzlosigkeit.
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Offline Arldwulf

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Definitiv, und ich würde dort sogar noch weiter gehen: "Das ist ja nur Marketing" übersieht den Wert für das Spiel. Spielregeln sind toll und wichtig, aber sie an die Spieler ran zu bringen ist genauso wichtig.

Und um das ganz klar zu sagen: 5e ist ein tolles System mit dem ich viel Spaß hatte. In Threads wie diesen geht es um Vergleiche konkreter Regeln, aber absolute Aussagen sind praktisch immer Quatsch. Und das gilt halt genauso für die Vorstellung man könne 4e nur mit Battlemap spielen weil dort Leute geschubst werden als auch die Vorstellung die 5e sei Mist nur weil manche Regeln restriktiv oder umständlich sind.

Damals kamen die Designer aus einer Krise, haben die neue Edition gebaut als gar nicht klar gewesen sein kann ob D&D jemals wieder der große Platzhirsch wird. Ja, man schränkte ein, strich auch um Aufwand zu sparen. Aber wer könnte es ihnen verdenken?

Als Spielleiter jammer ich sicher gern all den gestrichenen Sachen nach, ein eingeschränkter Spielfokus ist schade, kompliziertere und unflexiblere Regeln sind schade. Aber man darf sich keinen Illusionen hingeben, WotC hat in der Situation in der sie waren eigentlich alles richtig gemacht.

Wenn man "wünsch dir was" spielt wäre natürlich ein besseres Regelsystem mit tollem Marketing bei dem man die Spieler an die Vorteile der Regeln ranbringt am besten, das WotC nie in die damalige Situation gekommen wäre. Und wenn wir schon dabei sind auch nicht in die aktuelle.

Aber "wünsch dir was" gibts halt nicht. Und das ist ok. Ich glaube wenn man solche Regelvergleiche macht, sollte man immer dazusagen das dies kein Angriff auf ein System ist und das nicht einfach alles schlecht oder alles gut ist nur weil mal Regel X bei dem einen System besser als bei dem anderen gestaltet ist.

Und es kommt drauf an was man will. Grubentroll schreibt das oben sehr schön. Manchmal will man einfach nur ein paar Monster verkloppen, draufhauen und den Dungeon ausräumen. Warum auch nicht, macht schließlich auch Spaß. Und dabei, nennen wir es mal die Core Story  oder wie ich es gern mache Bier & Brezel Spiel spielt man dann halt das was die 5e gut macht.

Und manchmal will man nicht nur dies und wäre dann mit z.B. der 4e oder anderen Regelsystemen besser dran. Wenn wir hier Regelsysteme vergleichen, und mal davon ausgehen es sind solche welche die Diskutanten gespielt haben dann sind es immer auch Systeme mit denen man Spaß hatte.
« Letzte Änderung: 12.02.2023 | 15:57 von Arldwulf »

Online Drantos

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Aus Erfahrung ganz klar 4e. Habe beide Systeme über mehrere lange Kampagnen geleitet.

Allerdings bin ich nicht objektiv, da ich 5e absolut scheiße und 4e absolut klasse finde.

Aber wenn ich nur 0 Minuten Zeit für Vorbereitung eines Kampfencounters habe, könnte ich mit 4e sofort was auf die Beine stellen. Bei 5e finde ich das eher schwierig, weil (ich hör hier auf, da es sonst in System bashing ausartet).

cu Drantos

Offline Arldwulf

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Eine Sache, die mir die 5e auch etwas verleidet, ist das von Flaschengeist angesprochene "Concentration vs. Bufforgien".

Ich bin auch kein Fan des anderen Extrems, aber als Supportcaster die Wahl zu EINEM Zauber zu haben, der als Aktivbuff oft nur einen Einzelcharakter betrifft, entwertet das Buffen bis zur Nutzlosigkeit.

Das größere Problem dabei kommt dann aber noch auf höheren Stufen, denn dann fällt Konzentration teilweise weg, bzw. durch die größere Auswahl an Zaubern ist es leichter genau die Kombination an Zaubern heraus zu suchen welche möglichst mit nur einer Konzentration dennoch mehrere Sachen gleichzeitig aufrecht hat. Was letztlich natürlich nichts anderes macht als die Charaktervielfalt und das Repertoire einzelner Charaktere einzuschränken, weil diese Zauber dann häufiger gewählt werden.

Ist aber natürlich ein generelles Problem von gemeinsamen Zauberlisten und problematischen Balancing, die Charaktere ähneln sich oft viel stärker als dies nötig wäre. Als Spielleiter bedeutet dies dann oft, das man Abenteuer verstärkt nach der Gruppe planen muss, genauer wissen muss was diese eigentlich für Optionen haben.


Online Ainor

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Ist der Unterschied nicht nur, dass man die Umrechnung jetzt umgekehrt macht?
Heute steht da: 10 Fuß weg von dir schieben und ich nehme - sollte ich mit Battlemap spielen - das Modell und setze es zwei Felder weg. In 4e steht 2 Felder weg schieben und ich kann das ja - sollte ich nicht mit Battlemap spielen - in 10 Fuß umrechnen.

Darum geht es nicht, sodern es geht darum dass wenn Spieler viele Powers haben die Gegner auf der Battlemap verschieben dann werden sie auch auf der Battlemap spielen wollen. In 5E gibt es ein paar davon, aber in 4E sind sie absolut Standard.

Und jetzt mal ehrlich unter uns 4E-Spielleiter: es wird doch nicht jeder kleine, zufallsbasierte Kampf mit Battlemap ausgestaltet. Zumindest bei mir wurde das eben oft narrativ abgehandelt wie in so vielen anderen Systemen.

Kämpfe die narrativ abgehandelt werden sind keine Kämpfe im Sinne der Kampfregeln. Da erübrigt sich die Frage nach der Battlemap.
 
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
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Offline Arldwulf

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Darum geht es nicht, sodern es geht darum dass wenn Spieler viele Powers haben die Gegner auf der Battlemap verschieben dann werden sie auch auf der Battlemap spielen wollen. In 5E gibt es ein paar davon, aber in 4E sind sie absolut Standard.

Kämpfe die narrativ abgehandelt werden sind keine Kämpfe im Sinne der Kampfregeln. Da erübrigt sich die Frage nach der Battlemap.

Aber machst du hier nicht einen Zirkelschluss, nach dem Motto: wenn man beschreibt wie man jemanden zurück schubbst ist das narrativ, also nicht Teil der Kampfregeln, darum sind Kampfregeln fürs zurück schubbsen Anzeichen für das Spiel mit Battlemap?

Solche Dinge gab es immer, und natürlich kann man diese Problemlos beschreiben. Ansonsten müsste man auch hinterfragen warum erzwungene Bewegung hier etwas anderes sein sollte als freiwillige Bewegung.

"Wenn der Gegner nach hinten geschubst wird ist dies ein Zeichen für Battlemapfreundlichkeit, wenn er freiwillig dorthin geht nicht" würde sehr offensichtlich wenig Sinn ergeben.

Und umgedreht würde auch niemand sagen beim Spiel ohne Battlemap gäbe es keine Bewegung. Natürlich macht dies wenig Sinn. Aber es gibt andere Dinge welche größeren Einfluss haben als die Frage nach dem Grund für eine Bewegung.

Und die dann auch bestimmen viel Bewegung auf dem Schlachtfeld ohne visuelle Präsentation beschrieben werden kann ohne die Übersicht zu verlieren:

- Wie gut und einfach sind die Bewegungsregeln?
- Wie unterscheidbar sind die Kontrahenten?
- Wie gut kann die Umgebung eingebunden werden?

Das sind alles Sachen bei denen die 4e sinnvolle Regeländerungen gemacht hat.

grannus

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Darum geht es nicht, sodern es geht darum dass wenn Spieler viele Powers haben die Gegner auf der Battlemap verschieben dann werden sie auch auf der Battlemap spielen wollen. In 5E gibt es ein paar davon, aber in 4E sind sie absolut Standard.

Kämpfe die narrativ abgehandelt werden sind keine Kämpfe im Sinne der Kampfregeln. Da erübrigt sich die Frage nach der Battlemap.

"Narrativ" im Sinne von Theatre of Mind, ohne Battlemap, klassische Beschreibung.

Online Ainor

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"Narrativ" im Sinne von Theatre of Mind, ohne Battlemap, klassische Beschreibung.

Tjo,das habe ich anders verstanden. Bin GNS geschädigt  :)

Und umgedreht würde auch niemand sagen beim Spiel ohne Battlemap gäbe es keine Bewegung. Natürlich macht dies wenig Sinn. Aber es gibt andere Dinge welche größeren Einfluss haben als die Frage nach dem Grund für eine Bewegung.

Unter "Ohne Battlemap" verstehe ich dass man Poitionen und Entfernungen nur ungenau beschreibt und im Zweifelsfall der DM entscheidet ob man z.B. nah genug dran ist. "Mit Battlemap" bedeutet dass man die Positionen feldgenau erfasst. Wie man das genau visualisiert ist dabei unerheblich (man könnte theoretisch auch Koordinaten aufschreiben).

Klassisches Beispiel (Bei mir mehrfach vorgekommen): Horde von Gegnern stürmt auf die SC zu, die SC schiessen. Da der Langbogen in 5E 120 Felder Reichweite hat ist das auf der handelsüblichen Battlemap schlecht darzustellen (bei 4E mit 40 Feldern ist das etwas einfacher). Stattdessen sagt man als DM nur wie weit die Gegnerhorde jewils entfernt ist, ohne die genaue Aufstellung der Gegner festzulegen.

Wenn die näher rankommen kann man entweder auf Battlemap umstellen, oder man bleibt bei der groben Beschreibung, z.B.:"Der Ork ist jetzt in Nahkampfreichweite des Kriegers".
Wenn man aber bei der ungenauen Beschreibung bleibt dann wird es schwierig für Taktiken wie etwa:"Ich bewege den Ork um 2 Felder nach Rechts so dass der Magier ihn und den Goblin gleichzeitig mit Thunderwave treffen kann"

Wenn die Positionen nicht genau definiert sind dann ist der Erfolg solcher Taktiken DM-Entscheidung. Wenn sie genau definiert sind dann entscheiden die Kampfregeln. Und das ist ein wesentlicher Unterschied. Typischerweise sind Fähigkeiten die auf reiner DM-Entscheidung beruhen weniger begehrt als solche mit harter Regelinteraktion. Und je mehr solche Fähigkeiten die SC haben, destso mehr werden sie auf der Battlemap spielen wollen.


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