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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Ein am 12.09.2009 | 13:09

Titel: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Ein am 12.09.2009 | 13:09
Ich finde ja, dass Rollenspiele im Druckformat nur noch Nostalgie sind. Mir fällt spontan momentan nur ein Vorteil des Buches gegenüber einem digitalen Medium ein: Haptik.

Aber ansonsten bieten digitale Medien wie PDFs doch nur Vorteile:
- Keine Abnutzung! Ich kann ein PDF tausendmal durchsuchen, ohne dass es Eselohren bekommt oder Buchstaben verblasen.
- Index unnötig, da automatisch durchsuchbar. Außerdem sind Indezes je nach Format, automatisch generierbar.
- Die Möglichkeit Hypertextformat zu verwenden. Kein lästiges s. S. 125 mehr, sondern ein Klick und man ist da.
- Vervielfältigbar. Ich kann bequem eine Sicherheitskopie auf einem USB-Stick oder einer CD parken, für den Fall, dass mein Laptop die Biege macht.
- Kein Gewicht. Ich kann komplette Rollenspiel-Reihen mitnehmen, da 100 PDFs nichts, 100 Bücher aber grob 200kg wiegen.
- Verfügbarkeit. Vom Kauf bis zur Lieferung vergehen nur wenige Minuten, nicht Tage.
- Aktualisierbarkeit. Der Verleger kann kostenlose Aktualisierung anbieten, Errata werden direkt ins Produkt eingepflegt, nie wieder Zettelwirtschaft.
- Lästige Grafiken (z.B. im Hintergrund) können ausgeblendet werden.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: K!aus am 12.09.2009 | 13:16
Zitat
Ich finde ja, dass Rollenspiele im Druckformat nur noch Nostalgie sind. Mir fällt spontan momentan nur ein Vorteil des Buches gegenüber einem digitalen Medium ein: Haptik.

Richtig (http://www.youtube.com/watch?v=FiLaDLNsQRE) (natürlich muss man sich den Inhalt entsprechend angepasst denken)
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Ein am 12.09.2009 | 13:19
Verstehe den Zusammenhang jetzt nicht. Hinter einem gut gemachten PDF steckt genau so viel Handarbeit, wie hinter einem Buch. Da der Verleger kein Geld für Druck einplanen muss, kann er im Grunde sogar mehr Arbeit hinein investieren.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Dr.Boomslang am 12.09.2009 | 13:21
Ich glaube das ist einfach eine Frage der Gewöhnung. Es gibt eben Leute die aus Prinzip nicht am Monitor lesen, oder denen es tatsächlich zu unangenehm ist. Außerdem kommt beim Rollenspiel hinzu dass man einen Rechner laufen lassen muss wenn man in digitalen Werken nachschlagen will (was allerdings auch immer bequemer wird, durch Verbreitung von Notebooks, Netbooks, Readern etc.). Dann ist da der Sammelaspekt. Das Buch als Merchandise-Trophäe oder Schrankverzierung.
Diese beiden Punkte sind nicht zu unterschätzen, ich vermute allerdings dass Leute die darauf wert legen aussterben werden, die Frage ist nur wie schnell.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: K!aus am 12.09.2009 | 13:31
Wahrscheinlich bin ich einfach nostalgisch oder altmodisch, aber ich sehe es im Prinzip so:

Je mehr man sich auf die Technik verlässt, desto mehr wird man von ihr abhängig bzw. verlässt sich auf sie.

Dazu zwei Beispiele:

Einer unserer Profs hat tatsächlich ein papierloses Büro. Alle Dokumente werden eingescannt und die Vorlesung hielt er mit dem Laptop auf dem Arm.
Dann war der Laptop kaputt:
Vorlesung wurde schwammig, Termine hatte er vergessen, Dokumente nicht zugänglich, etc.

Aus dem Grund der Vergleich mit meinem Link oben: Was machst du, wenn du mal keinen Strom hast oder der Laptop kaputt geht? Ich sehe natürlich ein, dass man genauso argumentieren kann das ein Glas Wasser ein Buch irreparabel beschädigt, doch dann sind ein oder zwei Bücher betroffen und nicht 10GB an Büchern, Mail Adressen, MP3s, etc.

Das zweite Beispiel ist eher persönlicher Natur:

Ich hatte das einschneidige Erlebnis, dass ich kaum noch Dinge im Kopf habe, seitdem "die Technik" alles für mich abspeichert: Mail Adressen, Telefonnummern, Geb. Tage, etc.
Vielleicht bin ich ein kleiner Schwarzmaler, aber ich kann mir vorstellen, dass sich der "Mensch von morgen" immer weniger selbst merkt, denn a) macht das "die Technik" für ihn und b) immer schneller zugänglich.
Ich bin damals noch in die Bib gegangen zum Recherschieren und hatte mich nach x Kopien abends geärgert, wenn ich was falsches kopiert hatte und die Bib schon zu hatte.
Heute schlägt man bei Wikipedia nach ... und hat es sofort wieder vergessen.
Als extreme Konsequenz denke ich mir einfach, dass der Spielfluss immer öfter hängen wird, weil sich keiner mehr was merkt ... denn man kann es geschwind nachschlagen. Der Spielfluss stoppt kürzer, aber öfter...

Aber wie gesagt, meine persönliche Schwarzmalerei! ;)

Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Greifenklaue am 12.09.2009 | 13:35
Weitere Vorteile des Buchs gegenüber .pdf`s:

- Verkaufbarkeit
- Verschenkbarkeit (oder gibt es hier schon besondere Wasserzeichen?)

- Lesbar an allen Orten (Ich lese gern im Bett; gut, preiswertere .pdf-Reader wird es auch eines Tages geben)
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Der Nârr am 12.09.2009 | 13:38
Ich finde ja, dass Rollenspiele im Druckformat nur noch Nostalgie sind. Mir fällt spontan momentan nur ein Vorteil des Buches gegenüber einem digitalen Medium ein: Haptik.
Nur ein Vorteil - aber ein gewichtiger. Ich gehe z.B. lieber mit einem Buch ins Bett als mit einem Laptop. Ich mache auch in Rollenspielbüchern von der Möglichkeit Gebrauch, Anstreichungen zu machen.

Im wesentlichen folge ich dabei zwei Grundsätzen:
- Ich lese im Buch.
- Ich arbeite mit dem PDF.

Gerade z.B. beim Charakterbau in D&D finde ich PDFs einfach göttlich. Zum Nachschlagen von Regeln ebenfalls. Aber wenn ich wirklich ein neues Regelwerk lesen möchte, geht für mich nichts über das Buch in der Hand.

Ich kaufe oft PDFs, aber ich kaufe lieber Bücher. Wären PDFs genauso teuer wie Bücher, würde ich wohl im Zweifel eher das Buch kaufen als das PDF.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: JS am 12.09.2009 | 13:39
Haptik? Interessiert doch eigentlich nur am Rande. Aber...
Buch (objektiv): Überall und ständig und problemlos und in jeder Position präsent, augenfreundlich, braucht keine hundeteuren Reader mit begrenzter Akkulaufzeit und für alle Textformate fester Bildschirmgröße, geht beim Festplattencrash nicht verloren (der nun wirklich sehr viel häufiger vorkommt als der Großbrand).
Buch (subjektiv): Lesen, schmökern, anfassen, wohlfühlen, im Regal bestaunen. PDF und Bildschirmtexte: Arbeit und langweilige Datei irgendwo im Ordnernirgendwo..
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Dr.Boomslang am 12.09.2009 | 13:40
@ Evil DM
Was du sagst mag alles richtig sein, aber das sind keine Gründe Bücher zu benutzen. Es kauft auch keiner schwere Bierkisten, weil man damit ganz nebenbei seine Muskeln trainiert. Und seit niemand mehr Pferde reitet hat man auch nicht mehr so gutes Sitzfleisch und so stramme Schenkel, das hat die Autoindustrie aber nicht aufgehalten, ganz im Gegenteil.

Leute merken sich heute keine Sachen mehr weil sie sich keine Sachen merken wollen. Sie werden abhängig von Technik weil sie Vorteile davon haben. Man wird von jedem Werkzeug abhängig. Der Dachdecker ist auch vom Hammer abhängig. Das allein ist noch nichts schlimmes.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Darius am 12.09.2009 | 13:46
Bücher sind ganz einfach stylischer! :D
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: K!aus am 12.09.2009 | 13:47
Zitat
Was du sagst mag alles richtig sein, aber das sind keine Gründe Bücher zu benutzen. Es kauft auch keiner schwere Bierkisten, weil man damit ganz nebenbei seine Muskeln trainiert. Und seit niemand mehr Pferde reitet hat man auch nicht mehr so gutes Sitzfleisch und so stramme Schenkel, das hat die Autoindustrie aber nicht aufgehalten, ganz im Gegenteil.

Leute merken sich heute keine Sachen mehr weil sie sich keine Sachen merken wollen. Sie werden abhängig von Technik weil sie Vorteile davon haben. Man wird von jedem Werkzeug abhängig. Der Dachdecker ist auch vom Hammer abhängig. Das allein ist noch nichts schlimmes.

Es mag stimmen, dass es keine echten Gründe sind, doch finde ich "ich-habe-abends-gerne-ein-Buch-im-Bett" auch etwas dünn! ;)

So wie ich Ein einschätze, sieht er das ganze eben ganz radikal von der praktischen Seite! Und da sind die angesprochenen Punkte echte Argumente! :)

Ich denke im Endeffekt wird es auf eine Geschmacksfrage hinauslaufen, denn der Mensch ist a) ein Gewohnheitstier und b) wird das ganze dann hochgradig subjektiv...
... also schauen wir wie lange der Thread noch objektiv bleibt. ;)

Cheers,
Evil DM.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Visionär am 12.09.2009 | 13:51
Wer ein paar mal umgezogen ist, beginnt PDFs zu lieben.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: K!aus am 12.09.2009 | 13:52
Zitat
Wer ein paar mal umgezogen ist, beginnt PDFs zu lieben.

Hehe, das stimmt! ;) Ich war nach dem Umzug froh ein paar Bücher vorher zu Geld gemacht zu haben! ;)
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Boba Fett am 12.09.2009 | 13:54
Ich denke, sobald die E-Paper Reader eine vernünftige Qualität zu einem erschwinglichen Preis erreicht haben, werden Bücher den selben Weg gehen, den die Schallplatte ging, nachdem die CD sich zu etablieren begann.
Ein Buch hat sicher einen nostalgischen Wert aber irgendwann werden wir alle auf elektronischen Medien lesen.

Schlicht, weil es kostensparender, ressourcenschonender und einfacher ist.

Ich mag Bücher und werde etliche dieser auch behalten und irgendwann "vererben", aber allein wenn ich sehe, wie sehr die Seiten gealtert sind, von Büchern, die jetzt 20 Jahre alt sind, sehe ich, dass ich irgendwann die Werke neu kaufen müsste.
Ich habe auch bereits einen E-Reader, den ich nutze (technisch gesehen bräuchte ich zwei - einen A4 für Rollenspiele, einen A5 für Taschenbücher) und arbeite in einem Papierfreien Büro.
Wenn ich sehe, was unsere Abwicklung, die vieles noch in Papierform fürs Finanzamt und für Kunden (Verträge) behalten muss, für Aktenordner herumschleppt, weiss ich, dass sich das Papier verabschieden wird, sobald es (bequem) geht.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Ein am 12.09.2009 | 13:56
@Boomslang
Gewöhnung ist ein interessanter Punkt. Ich konsumiere z.B. seit 1998 den Großteil meines gelesenen Wortes digital. So wie andere Leute es lästig finden, am Computer zu lesen, finde ich es ziemlich lästig, in Büchern herumblättern zu müssen, um irgendwas zu finden, was ich jetzt sofort brauche.

@EvilDM
Das mit der Technologiefeindlichkeit kann ich nicht verstehen. Ein papierbasierender Terminplaner macht genauso abhängig wie ein digitaler. Ist dein Büchlein weg, sind genauso alle Termine, Nummern und Geburtsdaten weg.

Und das mit dem Stocken des Spielflusses sehe ich auch aus der Praxis nicht. Wenn ich die Regeln nicht kann, stockt das Spiel gleich viel egal ob ich ein Buch oder ein Pdf verwende. Allerdings kann mir ein PDF helfen, die fehlende Information schneller zu finden, als das mit einem Buch möglich ist.

@Greifenklaue
Gut, Verkauf- und Verschenkbarkeit fällt jetzt wirklich unter Haptik/Sammeln, das kann ein Pdf wirklich nicht ersetzen. Andererseits kann man natürlich zumindest als Geschenk ein Pdf kaufen, drucken und binden lassen.

@Narr
Stimmt. Das mit dem Anstreichen könnte sich noch verbessern lassen. Das ist mit unter mit PDFs wirklich lästig. Ist allerdings mittlerweile ja auch nur noch eine Einstellungssache beim Kompilieren der PDFs.

@JS
Das ist Haptik, was du beschreibst. ;)
Ich lese z.B. nicht im Bett. Das Bett ist für mich zum Schlafen und um mit meiner Partnerin Spaß zu haben da.

@Visionär
Hatte ich neulich erst. Echte CDs sind übrigens auch scheiße schwer. ;)
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Boba Fett am 12.09.2009 | 14:01
Ich mache auch in Rollenspielbüchern von der Möglichkeit Gebrauch, Anstreichungen zu machen.
Kleine Anmerkung: Mein E-Reader macht das ohne Probleme (mit pdfs und anderen)
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Retronekromant am 12.09.2009 | 14:03
...und diese Haptik macht es aus !

Artwork sieht gleich 1000mal besser aus, wenn ich es in der Hand halte. Es ist einfach schöner, sehr viel schöner. Es gehört dazu !

Angenommen ich würde jetzt erst anfangen mit Rollenspiel - mag sein, dass ich dann PDFs dem Buch vorzöge. Aber ich habe es nunmal seit zwei Dekaden so gehalten, kenne es nicht anders, und möchte es nicht anders. Es wäre für mich ein großer Verlust, wenn es keine gedruckten Bücher mehr gäbe.

Und Geld zahlen würde ich für PDFs niemals...

Ich bin weiß Gott kein Stimmungsspieler (jedenfalls nicht Stimmung als Selbstzweck), aber ein Laptop statt einem Buch, würde mir zumindest in einem Fantasy-Mittelalter-Setting sehr befremdlich vorkommen. Da gehören einfach Bücher, Kerzen und Radio Rivendell dazu. Aber kein Laptop oder E-Reader
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Ein am 12.09.2009 | 14:06
@WorldEater
Und kannst du mir noch weitere Vorteile nennen, denn sonst ist es halt nur subjektives Geschmacksempfinden.

Ich finde z.B. digitales Artwork besser, weil ich das z.B. als Desktophintergrund verwenden kann. (Und spiele ebenfalls seit fast 20 Jahren)
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Naga am 12.09.2009 | 14:10
Diese beiden Punkte sind nicht zu unterschätzen, ich vermute allerdings dass Leute die darauf wert legen aussterben werden, die Frage ist nur wie schnell.

Glaub ich nicht. Lesen am Monitor ist einfach suboptimal. Gerade umfangreichere Werke, mit denen man sich länger beschäftigen will/muss sind ausgedruckt schlicht ergonomischer. Textsuche etc. sind ja nette Features für eine technische Dokumentation, aber für einen Roman oder eine Spielhilfe, die man eh von vorne bis hinten durchgeht bringt das vergleichsweise wenig.
Es hat eben schon seinen Grund, warum sich Roman-PDFs bis jetzt nicht durchgesetzt haben. Und an der Uni scheinen Arbeiten auch bevorzugt in der ausgedruckten Version durchgearbeitet zu werden.


Zitat
Es kauft auch keiner schwere Bierkisten, weil man damit ganz nebenbei seine Muskeln trainiert.

Eben. Mit 'nem Buch im Bett zu lesen ist halt deutlich komfortabler als mit 'nem vergleichsweise schweren Laptop aufm Bauch.

Vielleicht ändert sich das alles mit hochauflösendem digitalen Papier oder wirklich handlichen Readern. Aber derzeit sind PDFs einfach die schlechtere Lösung. Ich weiss ja auch nicht, welche Auflösung eure Monitore haben. Aber meiner kriegt keine komplette DinA4-Seite scharf und ermüdungsfrei dargestellt - will hier wirklich jemand Zoomen und Scrollen als echte Alternative zu pixelloser Darstellung verkaufen?
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: JS am 12.09.2009 | 14:12
@JS
Das ist Haptik, was du beschreibst. ;)
Ich lese z.B. nicht im Bett. Das Bett ist für mich zum Schlafen und um mit meiner Partnerin Spaß zu haben da.

Das war es nun gerade nicht und hatte auch wenig damit zu tun, wo und wie andere Diskutanten hier Bücher zu lesen pflegen. Die Aussage war: Das Buch ist ein einfacher, unkomplizierter und - am wichtigsten - eigenständig funktionierender Gegenstand, egal, was man bei seinem Befummeln nun denkt und fühlt. Natürlich sprechen seine haptische und ästhetische Komponente noch mehr für das Buch und gegen das PDF. (Und ja, für das PDF sprechen wiederum andere Vorteile, die es in meinen Augen aber nicht dem Buche gleichwertig machen.)
;)

"Als haptische Wahrnehmung (griech.: haptόs „fühlbar“, haptikόs „zum Berühren geeignet“) bezeichnet man das aktive Erfühlen von Größe, Konturen, Oberflächentextur, Gewicht usw. eines Objekts durch Integration aller Hautsinne und der Tiefensensibilität."
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Samael am 12.09.2009 | 14:14
Meine RPG-Büchersammlung ist eine Art Prestigeobjekt für mich. Ich liebe es abends im Sessel zu sitzen und den Blick über die Regale schweifen zu lassen, ein Buch herauszuholen und etwas darin zu schmökern. pdfs sind praktisch, weil man schnell wichtige Tabellen, Dokumente, Landkarten ausdrucken kann. Aber einen Laptop am Spieltisch finde ich auch irgendwie gewöhnungsbedürftig (Hypertext SRD ist allerdings was ganz feines). Insgesamt würde mir gewaltig was fehlen, wenn es keine gedruckten Bücher mehr zu kaufen gäbe.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Callisto am 12.09.2009 | 14:15
Einer der Vorteile eines Buches ist, dass man es als Kunstwerk drucken kann, Stichwort Papierqualität.

Ich denke, es werden in Zukunft weniger Bücher gedruckt werden, aussterben wird es mMn aber nie. Romane werden eher als Hörbücher herauskommen, Gebrauchswerke und Sachbücher oft vor allem als PDF's.
Vor allem Kinderbücher werden weiterhin überwiegend gedruckt erscheinen, vielleicht mit einer Spiel-CD als Beilage.

Bücher werden nie überflüssig werden. Die Schallplatte stirbt aus, weil man zum Abspielen ein Plattenspieler benötigt und einen einfachen Plattenspieler kriegt man heutzutage kaum noch. Für ein Buch muss man keinen Reader kaufen.

ansonsten: was Naga schreibt.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Ein am 12.09.2009 | 14:18
@Naga
Das mit der A4-Seite, naja, das ist ja insofern schon eine Seifenblase, als das das menschliche Auge auf Lesedistanz gar keine komplette A4-Seite erfassen kann. ;)

Wichtig und richtig ist allerdings, dass digitale Medien andere Anforderungen an den Satz stellen. In Japan z.B. sind digitale Romane (z.B. als Blogs, aber auch für Handy) schon seit langen erfolgreich (so erfolgreich, dass sie verfilmt werden). Diese verwenden aber im Satz kürzere Absätze (vgl. den Satz, der hier im Forum genutzt wird), als dass man sie aus einem gedrucktem Roman kennt.

Zur Uni:
Ich kenne mehrere Leute, die nur noch PDFs lesen würden, wenn man diese problemlos kommentieren könnte.

@Samael
Ja, das kann ich verstehen. Das ist das, was ich unter Haptik zusammenfasse. Da ist es dann halt wie mit dem echten Rembrandt an der Wand. Oder dem Besuch an einem Ort gegenüber puren Bildern. Durch die Abstraktion des greifbaren Objekts verliert sich natürlich zu einem Stück der haptisch-ästhetische Genuss.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Naga am 12.09.2009 | 14:37
@Naga
Das mit der A4-Seite, naja, das ist ja insofern schon eine Seifenblase, als das das menschliche Auge auf Lesedistanz gar keine komplette A4-Seite erfassen kann. ;)

Das ist jetzt insofern eine Scheinargument, dass der Scharfseh-Winkel eh nur 1,5° beträgt. Mit Augenbewegung kommt man aber eben durchaus auf 150°. Und das gilt sowohl für digitale Darstellung, als auch für Printmedien.

Nur dass Bildschirme derzeit bei der Schärfe der Darstellung noch deutlich hinterherhinken; von der Sehschärfe des Auges ist die Auflösung der meisten Bildschirme eben noch weit entfernt, während die Druckprodukte die voll ausreizen können. Das wird sich vielleicht mal ändern, ist aber derzeit ein nicht zu leugnender Nachteil.

Ich kenne mehrere Leute, die nur noch PDFs lesen würden, wenn man diese problemlos kommentieren könnte.

Kann man doch weitgehend mit kommerziellen Readern.
Wird hier auch in Vorlesungen genutzt (Tablet-PC und Beamer), oder wenn Anmerkungen/Kommentare über größere Entfernungen ausgetauscht werden sollen. Aber das sind alles keine Anwendungsfälle, wie sie normalerweise bei Rollenspielprodukten anzutreffen sind. Und zum längeren Durchlesen scheint das Printmedium schlicht praktikabler zu sein.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Ein am 12.09.2009 | 14:42
Gut, jetzt ist natürlich die Frage, welches Leseverhalten beim Rollenspiel vorherrschend ist: Sequenzielles Lesen, bei dem das Buch mehrmals von vorne nach hinten durchgelesen wird, oder diagonales und punktuelles, bei dem nur die Informationen ein Rolle spielen.

Ich persönlich lese Rollenspiele, egal ob Buch oder PDF, nur diagonal und punktuell, denn für mich sind nur die Informationen wichtig, die ich benötige, um das Spiel zu leiten.

Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 12.09.2009 | 15:01
Also ich will lieber Bücher, egal, ob RPG oder nicht. Unter anderem deswegen, weil ich das RPG Zeugs oft im Zug, auf der Terrasse beim Kaffee, aufm Klo oder in der Badewanne lese. Da sind elektronische Medien einfach nicht praktisch.  ;)

Ausserdem kann man in Büchern schnell mal zurückblättern, was in elektronischen Medien auch nicht so ohne weiteres geht. Und das tue ich grad in RPG Büchern doch sehr oft.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Callisto am 12.09.2009 | 15:03
Zurückblättern geht bei PDF's doch viel einfacher? Zur Not kann ich sogar einfach die Phrase die ich suche automatisch suchen lassen und muss nicht durchs Buch blättern, bis ich die Stelle gefunden habe.

Aber ich bin trotzdem Buchfan :)
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: JohnBoy am 12.09.2009 | 15:04
Boba Fett hat meine Meinung sehr genau getroffen. Sobald die Reader Besser/Günstiger/Verfügbarer sind beginnt der Abgang der Printmedien. Im Extremfall dauert es noch 1-2 Generationen, dann sind die Netzkinder am Zug ;)
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 12.09.2009 | 15:22
Also in PDFs kann ich immer nur eine Seite ansehen und nicht mal kurz den Daumen reinhalten  und hin und her blättern. Ich klick nicht gern rum, daher bringt mir ne Suchfunktion nicht viel. Vor allem, wenn ich gar nicht weiß, WAS genau ich eigentlich suche und nur so ungefähr weiß, dass da ein oder zeri Kapitel früher doch mal was dazu stand  ;D
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: JohnBoy am 12.09.2009 | 15:25
"Daumen reinhalten" = Marker für aktuelle Seite. Dann kann man nach herzenslust herumsuchen und anschließend ganz bequem wieder auf "Aktuelle Seite" hüpfen. Nebenbei kann man sogar etwas anderes machen, was mit einem geblockten Daumen schwer fallen würde :)
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Glgnfz am 12.09.2009 | 15:42
Bei mir sind es auch die beiden Faktoren:

- Sammelleidenschaft
- kann auf Bildschirmen nicht länger als 2 Minuten lesen


Zumindest Punkt 2 kann wirklich mit den nächsten Entwicklungen ad acta gelegt werden.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Haukrinn am 12.09.2009 | 16:35
Abgesehen davon, dass ich Bücher mag, halte ich PDFs einfach nicht für geeignet, einen wirklichen Mehrwert zu haben. Das Durchsuchen ist, dank fehlender semantischer Information, zu umständlich und zu atomar, dazu fehlt es den meisten Readern bei größeren Dokumenten deutlich an Performanz. Regelwerke, die andere digitale Darreichungsformen verwenden (z.B. Wiki, evtl. noch getaggt), halte ich da für wesentlich nützlicher und die würde ich tatsächlich im Spiel jederzeit der gedruckten Variante vorziehen. Leider gibt es davon viel zu wenige.

Wenn es aber abseits vom Spiel nur um das "Lesen" an sich geht, dann ist das Buch immer noch das Medium der Wahl. Ebook-Reader sind mir zu teuer und zu inkompatibel zu vielen Dateiformaten, als dass sie für mich eine Alternative wären. Und mit dem Laptop im Bett oder auf dem Sofa rumliegen und lesen - das ist mir zu umständlich und zu unbequem.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Alice Crocodile Coltrane am 12.09.2009 | 16:51
Alles was Nachschlagecharakter hat (Lexika, Regelwerke, Wörterbücher,...) willl ich eigentlich nur noch digital haben.

Bei anderen Sachen darf Papier und Druck durchaus gediegener und/oder abgefuckter sein, je nach Gebrauch.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Xemides am 12.09.2009 | 16:58
Mahlzeit,

ich möchte mal ein Argument für Bücher in den Raum werfen, das speziell für Rollenspiele gilt und aus meiner praktischen Erfahrung her rührt:

In den Runden, in denen ich spiele, besitzen nie alle Spieler alle Regelbücher. Was macht man also ? Man reicht die Bücher hin und her. Sei es DSA, Mdgard, Shadowrun. Quasi überall wo man mehrere Bücher zum effektiven Spielen braucht, ist da so üblich.

Da selten jeder Spieler alle Bücher gleichzeitig braucht, häufiger aber mal einer ei Bc und ein anderer ein anderes, ist das mit Büchern kein Problem (Bsp. die Wege Bücher bei DSA, oder das GRW und das Arkanum  bei Midgard).

Wenn ich die jetzt nur noch PDFs auf einem Reader oder Notebook hätte, dann wäre das schwer, weil ja nur einer meinen Reader zur Hand hätte. Es wäre dann nicht mehr möglich, dass mehrere Spieler in unterschiedlichsten Büchern gleichzeitig lesen.

Verkäuflichkeit und Verschenkbarkeit sind zwei weitere Argumente die schon genannt wurden.

Ich behaupte, PDFs wären das Ende von FLGS und Buchhandlungen. PDFs braucht niemand mehr vorrätig zu haben, die kann ein Verlag online anbieten. Der Mensch ist auch ein sehr visueller Mensch. Wie viele Rezis beginnen mit Cover, Aufmachung und Layout. Wie viele Bücher werden wegen des coolen Covers gekauft ? Das fällt dann größtenteils weg. Man kann nicht mal eben in die Buchhandlunge gehen und im Buch blättern, das Cover bestaunen, den Klappentext lesen. Das geht nur noch online. Da würde mir echt was fehlen.

Und wenn ich das nicht mehr kann, würde ich nicht mehr in Buchhandlungen gehen. Das gleiche für Rollenspiele und FLGS.

Dazu kommt, wenn ich etwas verschenke, soll es auch gut aussehen. Und Bücher sehen nun mal gut aus, im Gegensatz zu PDFs. Die akann ich schön verpacken und ein Scheifcken drum machen. Bei einem PDF ?

Ich sehe den großen Nutzen von PDFs im Wesentlichen bei Tageszeitungen und Nachschlagewerken, bei RPGs als Ergänzung, aber nicht als Ersatz für Bücher.

Das Theater hat auch neben dem Fernsehen überlegt, das Kino trotz DVD. Und das gedruckte Buch wird trotz PDF überleben.

Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Xemides am 12.09.2009 | 17:00

Gewöhnung ist ein interessanter Punkt. Ich konsumiere z.B. seit 1998 den Großteil meines gelesenen Wortes digital. So wie andere Leute es lästig finden, am Computer zu lesen, finde ich es ziemlich lästig, in Büchern herumblättern zu müssen, um irgendwas zu finden, was ich jetzt sofort brauche.

Liest du auch Romane ? Da sucht man ja etwas nicht, weil man es braucht, sondern von vorn nach hinten um sich zu unterhalten. Da passt das das Argument nicht mehr.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Ein am 12.09.2009 | 17:16
Nein, ich lese kaum noch Romane. Allerdings sehe ich Rollenspiele auch primär als Nachschlagewerke und nicht als Prosa an.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Skele-Surtur am 12.09.2009 | 17:29
Ich mag Bücher. Sie strengen meine Augen nicht so an. KA warum, ist aber so.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Xemides am 12.09.2009 | 17:32
Allerdings sehe ich Rollenspiele auch primär als Nachschlagewerke und nicht als Prosa an.

Das habe ich durchaus so verstanden. Es mir mir bei meiner Frage auch nicht um Rollenspiele sondern um wirkliche Prosa.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: JohnBoy am 12.09.2009 | 17:33
Ich mag Bücher. Sie strengen meine Augen nicht so an. KA warum, ist aber so.
Stümmt. Mal sehen wie das zukünftige Reader/Lesegeräte in den Griff bekommen. Ob da wirklich mal Digitales Papier kommen wird?
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Ebenezer_Arvigenius am 12.09.2009 | 18:36
Nein, ich lese kaum noch Romane.

Was natürlich dies

Zitat
Ich konsumiere z.B. seit 1998 den Großteil meines gelesenen Wortes digital.

ein wenig relativiert.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Bentley Silberschatten am 12.09.2009 | 18:55
Für mich gibt es kein oder. Buch und PDF bilden für mich eine inzwischen unverzichtbare Einheit. Wenn ich am Rechner was nachschlagen muss ist es hinderlich auf dem Schreibtisch ein oder gar mehrere Bücher offen zu haben. Auf meinem Rechner ist sowas kein Problem, wenn ich das Material mit auf Reisen nehme, geht mir das PDF in der Regel nicht kaput.
Aber am Spieltisch da mag ich es Bücher im Einsatz zu sehen. Auf einen Con mag ich meinen Laptop nicht mitnehmen. Wenn man einem Spieler was zeigen wollte kann ich die Seite aufschlagen und das Buch rüber reichen, mach ich auch nicht mit dem Latop.

Für mich ist das eine Einheit die sich Optimal ergänzt. Ich gebe da auch herzlich gerne mehr Geld aus um Buch und PDF mein eigen nennen zu dürfen.
Inzwischen ist es für mich schon so bedeutend das ich ein System zu dem es "nur" die Tote-Baum-Version gibt eher nicht leiten werde, solange ich nicht auch das PDF auf legalem Wege bekomme. (Opus Anima zeigt (neben anderen) das es auch funktioniert wenn das PDF gratis ist, Feder und Schwert zeigen das sie als einer der ganz wenigen deutschen Verlage, ihre Sachen zu günstigen Preisen bei DriveThru anbieten können, es geht also schon wenn man will. Bin gespannt wann Pegasus und Ullisies aufwachen, ihr könntet echt mehr von meinem Geld haben!)
Die nur PDF Version leidet unter diesem Nachteil nur wenn es dicke Wälzer sind...
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: 6 am 12.09.2009 | 19:02
Ein wichtiger Vorteil wurde noch garnicht angesprochen:
Bücher halten länger als 10 Jahre und sind von Formatänderungen nicht betroffen.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Zornhau am 12.09.2009 | 20:00
Ich gehöre ebenfalls zur "UND"-Fraktion.

Ich kaufe normalerweise die Druckausgabe UND das PDF.

Und wenn es NUR die Papier-Ausgabe gibt, dann verzichte ich auch oft genug auf den Kauf bzw. dann FEHLT mir was für die Spielpraxis (wie aktuell bei der deutschen Necropolis-Ausgabe, die ich für die Rundenvorbereitung und zum schnellen Nachschlagen einfach als PDF BRAUCHE).

Bei Romanen und Comics habe ich lieber ein Buch. Da ist das Lesegefühl als Ganzes wichtig.

Am Spieltisch will ich keinen Rechner sehen, sondern nur "natürliche Rollenspiel-Materialien" wie Plastik-Würfel, Papier-Szenerien, Schwermetall-Figuren, Fett&Kohlehydrat-Bomben als Nahrungsmittel, usw.

Aber für die Rundenvorbereitung da BRAUCHE ich den Rechner. Quer über viele Quellenbände oder Toolkits oder Settingbände zu suchen ist eine QUAL, wenn man das händisch machen muß (selbst bei Büchern, die entgegen der aktuellen Gewohnheit der Verlage sogar noch einen brauchbaren Index haben).

Ich kaufe mir Quellenbücher und Regelbücher am liebsten im "Bündel" aus PDF und Druckfassung. Zum Einlesen und direkt am Spieltisch nehme ich die Druckfassung mit. Auf Cons nehme ich hingegen einen billig gedruckten, zusammengetackerten Schwarz-Weiß-Ausdruck der Printerfriendly-Version mit, damit ich mich nicht gräme, wenn mal wieder einer die Kerzen am Tisch so umschmeißt, daß das Wachs auf meinen Rollenspielbüchern landet. Eine neue Version ist schnell wieder ausgedruckt.

PDF-Fassungen, die OHNE Printerfriendly-Version herauskommen (wie z.B. die alten Suzerain-Bände), sind MEGA-SCHEISSE. Vor allem da solche PDF-Bücher (Hellas, Suzerain, usw.) auch am Bildschirm eine QUAL zu lesen sind!

Von Hellas war ich ja in beiden Fassungen, PDF und Druckerzeugnis, enttäuscht. Nicht so sehr vom Inhalt, als mehr von der Art der Präsentation, der man eine Anstaltspackung Kopfschmerzmittel hätte beilegen sollen. Das PDF zu blättern heißt Zeit mitzubringen. Dann ist die Farbwahl und die Layer-Gestaltung so bescheuert, daß man manches kaum lesen kann.  Und das wird entgegen meinen Erwartungen in der Druckfassung NICHT BESSER!

Positive Beispiele gibt es auch. Z.B. bei der Originalausgabe von Necropolis, wo man all die beim Online-Lesen oder für eine billige Druckausgabe lästigen und tonerverschwendenden Ränder und Hintergründe ausblenden kann, wo man aber auch Bilder, Karten-Illustrationen usw. in ausreichender Auflösung aus den Abenteuern herausclippen und zu Handouts machen kann (bei manchen ist sogar möglich sie zu Battlemaps "aufzublasen").

Abenteuer kaufe ich mir NUR als PDFs. Und zwar, weil ich die mir einfach ausdrucken kann, sie nach Belieben vollkritzeln zur Vorbereitung und während des Spielens, und den Ausdruck dann nachher einfach wegschmeißen kann. In einem mit viel Farbe im aufwendig vom Text ablenkenden Hintergrund gestalteten Abenteuerband kann ich nicht so vorbereiten, wie ich das möchte.

Früher, als die Abenteuer üblicherweise in Schwarz-Weiß bzw. Hellblau-Weiß für die Karten gestaltet waren, da habe ich immer Photokopien zum Reinschmieren gemacht. Das geht bei den Layout-Exzessen heutiger Zeiten natürlich nicht mehr (vielfach kann man ja auch "non-printerfriendly"-PDF-Produkte nicht mal mehr lesbar ausdrucken, da dann der Helligkeitskontrast der Schriftfarbe zu Hintergrundfarbe auf dunkelgrau auf ein klein wenig dunkler grau hinausläuft).

Ich MAG PDF-Produkte. Die sind für mich die "Software" für das Spielen. Arbeitsdokumente, von denen man temporär für unterschiedliche Zwecke Arbeitsausdrucke oder Arbeitskopien macht, aus denen man einzelne Texte (z.B. Zauberbeschreibungen zur Abenteuervorbereitung) herausziehen kann, aus denen man Bilder und Karten als Handouts herausziehen kann

"Verstümmelte" PDFs, bei denen man keine volltextfähige Suche machen kann, bei denen das Herauskopieren abgeschaltet ist, die ohne druckerfreundliche Fassung daherkommen, sind ihr Geld nicht wert!

Bücher brauche ich für das Einlesen und für das Mitnehmen an den Spieltisch.

Ich treffe auch schon öfter die Entscheidung, ein Buch, bei dem ich mir nicht sicher bin, ob ich es wirklich mal spielen werde, nur als PDF zu kaufen, es anzulesen, und, falls ich das dann doch spielen möchte, mir als Druckfassung zuzulegen.

Und Bücher, die NUR als Druckerzeugnis erscheinen, sind einfach ausgesprochen UNATTRAKTIV für mich.

Ja, ich weiß, daß es jede Menge illegaler Scans auch von solchen Büchern gibt. Aber wenn ein Verlag so doof ist und sich die Chance mit einem Buch bei mir ZWEIMAL Geld zu verdienen verbaut, dann ist er halt selbst schuld. - Illegale PDFs mag ich nicht und unterstütze das auch nicht.

Für mich sind Bücher UND PDFs inzwischen das "Power-Team" für meine Art zu spielen.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Ein am 12.09.2009 | 20:36
Zitat
ein wenig relativiert.
Stimmt, ich lese von Jahr zu Jahr weniger Prosa. Aber hier geht es ja um Rollenspiele.

@Preuss
PDF existiert seit 1993 und hat seit 1997 einen Standard. Das mit den Formaten so ein Totschlagargument aus der Frühzeit der Massen-EDV.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Woodman am 12.09.2009 | 21:36
Zitat
PDF existiert seit 1993 und hat seit 1997 einen Standard.
An den sich nichmal Adobe als "Erfinder" richtig hält  ;)

Aber das Datenverlust Argument möchte ich auch nochmal entkräften, wenn mir meine Bücher abhanden kommen, verbrennen oder sonst wie unbenutzbar werden, kann ich die nur neu kaufen, meine gelöschten oder zerstörten pdfs kann ich einfach in dem Shop in dem ich sie gekauft habe neu runterladen nachdem ich mich eingeloggt habe, selbst umfangreiche Sammlungen könnte ich so innerhalb eines Abends ersetzen. (Davon das man solche Sachen vielleicht auchmal sichert will ich jetzt garnicht anfangen)

Die Ergonomie lässt für mich aber immer noch deutlich zu wünschen übrig, der Satz ist auf A4 ähnliche Formate ausgelegt, und das passt schon bei Textverarbeitungsprogrammen nicht ordentlich auf den Bildschirm, die tollen neuen 16:9 und 16:10 Formate machen das eher schlimmer als besser, und selbst gute TFT Monitore sind nachweislich deutlich anstrengender für die Augen als eine gedruckte Seite bei ausreichender Beleuchtung. Damit pdfs (oder andere elektronische Formate) für mich wirklich zur alternative werden bräuchte ich einen EInk reader in A4, am besten mit farbigem Display (ich will ja auch buntes Artwork sehen), mit ausreichendem Speicher, Slots für Standartmedien (SD-Card o.Ä.) und einem performanten Prozessor, für maximal 100€.
Wenn so ein Gerät nicht absehbar ist wird die nächste größere PC Investition wohl eher eine Farblaser mit Duplexeinheit, Bücher binden macht ja auch Spaß.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: carthinius am 12.09.2009 | 22:28
Stimmt, ich lese von Jahr zu Jahr weniger Prosa. Aber hier geht es ja um Rollenspiele.
Dann ist dir der Schmöker-Aspekt jedweder Literatur vollkommen fremd?  :o

@Preuss
PDF existiert seit 1993 und hat seit 1997 einen Standard. Das mit den Formaten so ein Totschlagargument aus der Frühzeit der Massen-EDV.
Hmm, okay. Ein "Standard" seit 15 Jahren gegenüber 500 Jahren Buchdruck... ist für mich jetzt nicht sooo das Argument, wenn ich ehrlich bin. Ich kann heute noch eine Lutherbibel in die Hand nehmen und lesen. Dass ich das mit einem PDF in 30 Jahren noch kann, kann mir niemand garantieren. Ein Buch werde ich immer lesen können, das ist offline. Und spätestens seit Amazon seine 1984-Aktion durchgezogen hat, kann man sehen, worauf man sich bei seinen digitalen Kaufprodukten verlassen kann.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Xemides am 12.09.2009 | 22:50
meine gelöschten oder zerstörten pdfs kann ich einfach in dem Shop in dem ich sie gekauft habe neu runterladen nachdem ich mich eingeloggt habe, selbst umfangreiche Sammlungen könnte ich so innerhalb eines Abends ersetzen.

Naja, WotC hat gezeicht, dass das nicht immer stimmt, als sie sämtliche PDFs aus allen Shops zurück gezogen haben.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: 6 am 12.09.2009 | 22:56
meine gelöschten oder zerstörten pdfs kann ich einfach in dem Shop in dem ich sie gekauft habe neu runterladen nachdem ich mich eingeloggt habe, selbst umfangreiche Sammlungen könnte ich so innerhalb eines Abends ersetzen. (Davon das man solche Sachen vielleicht auchmal sichert will ich jetzt garnicht anfangen)
Das haben sich die Leute, die die D&D-PDFs gezogen haben, auch gedacht. Mittlerweile wurden die aus dem Verkehr gezogen.
Das mit dem Sichern ist ein wichtiger Hinweis. Du musst nicht nur die Dateien einmal sichern, sondern solltest alle 5 Jahre wieder neu sichern. Eine Sache, die sehr gerne vergessen wird.

Zum Thema Format, haben ja schon andere was dazu gesagt. :)
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: SeelenJägerTee am 13.09.2009 | 01:40
PDFs haben für mich nur einen Vorteil.
Wenn ich etwas im Index nicht finde.
Z.B. eine Regel zur Tragekapazität, dann kann ich im PDF zur Not das Ganze PDF danach durchsuchen bis ich die Seite finde.

Ansonsten kann ich im Buch an den 3 Seiten zwischen denen ich springen muss Zettel rein legen.
Mach das mal in einem PDF.

Wenn ich mich entscheiden müsste zwischen einem 40€ Buch und einer 10€ PDF gäbe es bei mir 2 Situationen:
- Ich will mir das nur mal anschauen, da ich dem Produkt skeptisch gegenüber stehe: PDF (möglichen Verlust minimieren)
- Ich will das Produkt definitiv haben weil ich von seiner Güte überzeugt bin: Buch (erhöhter Nutzungskomfort)
- Das Buch ist so schwer, dass man es nicht bequem im liegen lesen kann: PDF (das kann man mit dem Laptop nämlich schon - habe ich allerdings nur bei Fachliteratur gesehen, daher ist das fürs Rollenspiel eher uninteressant)

PS: Bewegte Bilder in PDF fände ich doof. Bewegtes zieht die Aufmerksamkeit an sich, wenn ich dann nen Text habe und neben dran das Bild wackelt wird das lesen noch anstrengender (wobei man ja aufgrund der unscharfen Zeichenkanten am Monitor eh schon schneller ermüdet).
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Master Li am 13.09.2009 | 07:50
Ich kaufe bevorzugt PDFs.

Ich finde es als Arbeitsmaterial deutlich attraktiver. Man kann, wenn man vorbereitet, deutlich schneller mehrere Werke gleichzeitig nutzen. Man kann sich Textpassagen rauskopieren und für eigene Materialien nutzen etc. Aber zum Benutzen am Tisch oder zum lesen von langen Texten ist PDF eher ungeeignet. Wenn bei mir ein Spieler oder gar der SL mit Notebook am Tisch säße, fände ich das schon sehr befremdlich. Vor allem ist die Schnelligkeit am Tisch schnell nicht mehr gegeben. Da sind Druckwerke noch Längen voraus.

Ich drucke mir die PDFs deswegen einfach aus. Hier (http://tanelorn.net/index.php/topic,49727.0.html) hatte ich auch schon eigens einen Thread dazu erstellt. Somit hat man beides. Die Vorteile von realen Büchern und die Vorteile von digitalen Büchern.
Und ein weiterer Nutzen von selbst ausgedruckten Werken ist die Wiederholbarkeit des Ausdrucks. Habe ich mir ein Buch für 40 Euronen gekauft, bin ich sauer oder angefressen, wenn da mal Kaffee drüber kippt. Bei einem Ausdruck sehe ich das weniger eng. Ist zwar nervig, aber bedeutend harmloser.

Was ich mir wünsche wäre, dass die Verlage in ihren geduckten Ausgaben einen Code zum kostenfreien oder vergünstigten Herunterladen von PDFs einlegten. Denn wenn ich mir ein Buch gekauft habe, dann auch nochmal 60-70% des Kaufpreises zusätzlich für ein PDF ausgeben zu müssen finde ich übertrieben.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Thot am 13.09.2009 | 08:39
Wieso, Du kannst es doch einscannen.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Ein am 13.09.2009 | 09:09
Zitat
Dann ist dir der Schmöker-Aspekt jedweder Literatur vollkommen fremd?
Wenn du Schmökern als das Eintauchen in einen dickes, wenig anspruchsvolles, kurzweiliges Buch verstehst, dann, ja, kann ich sagen, dass mir das mittlerweile nichts mehr gibt.

Trotzdem konsumiere ich Massen von Texten jeden Tag (die andere Form von Schmökern, engl. browsing), ich bevorzuge sie nur etwas prägnanter, informativer und digital. Sprich die Zeit, die andere mit Zwerge u.ä. verplempern, verplempere ich lieber mit Wikipedia, wissenschaftlichen Artikeln, Onlineangeboten von Zeitungen und Zeitschriften u.ä.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: der.hobbit am 13.09.2009 | 10:47
Können pdfs auch animierte gifs eingebunden haben. DAS wäre mal geil, obwohl ich es leider noch nie gesehen habe. Wäre vermutlich der Renner (so wie die Zeitungen bei Harry Potter) Ist in einem Buch leider nicht realisierbar.
Stimmt so nicht (mehr) ganz (http://www.heise.de/resale/Embedded-Video-fuer-Print-Magazine--/news/meldung/143982).

Sonst favorisiere ich auch Bücher, obwohl ich schon ganze GRWs am Monitor gelesen habe (nicht raubkopiert übrigens, sondern kostenlose Demoversionen z.B. von Witchcraft. Was denkt ihr wieder von mir ::) )
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Orakel am 13.09.2009 | 11:19
Stimmt so nicht (mehr) ganz (http://www.heise.de/resale/Embedded-Video-fuer-Print-Magazine--/news/meldung/143982).

Das war aber auch schon vorher analog so in etwa möglich, oder erinnert sich hier keiner mehr an die Aufklappbücher aus Kindertagen?  ;D
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: SeelenJägerTee am 13.09.2009 | 13:08
Oh man, Rohstoffe wachsen jetzt wohl auf Bäumen.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Enkidi Li Halan (N.A.) am 13.09.2009 | 13:46
Stimmt so nicht (mehr) ganz (http://www.heise.de/resale/Embedded-Video-fuer-Print-Magazine--/news/meldung/143982).
Oh weh. Hoffentlich setzt sich das nicht durch. Ich finde es ja schon auf Webseiten extrem nervig, wenn plötzlich irgendwo ungefragt ein Video anfängt, zu dudeln. Wenn auch noch Printsachen anfangen, Lärm zu machen, such ich mir glaube ich doch ne einsame Insel...  ::)

@topic: Ich mag Bücher, vor allem die, die nach Druckfarbe riechen. Illustrationen wirken auf Papier einfach besser, und Typografie in der Regel auch. Aber gerade im Rollenspielbereich sehe ich auch den großen Nutzen von PDFs - gezieltes Suchen und Bookmarking wurde ja schon oft genannt.
Ich hoffe, dass beides parallel weiterexistiert, damit der Anwender von den spezifischen Vorteilen beider Medien profitieren kann.

Und ja, ich denke auch, dass Verlage sich ins eigene Bein schießen, wenn sie zusätzlich zu Printwerken nicht auch PDFs anbieten. Wir haben mit Bundles jedenfalls in der Vergangenheit immer nur positive Erfahrungen gemacht.
Eine Sache wurde glaube ich im Bezug auf PDFs noch gar nicht genannt: man kann sie leicht updaten und Fehler ausmerzen. Gerade umfangreiche Rollenspielpublikationen neigen ja dazu, fehleranfälig zu sein, egal wie viel Mühe sich der Verlag beim Lektorat gibt. Ein PDF kann man leicht auf dem aktuellsten Stand halten, bei einer (klassischen, also nicht PoD) Printversion muss man immer auf die nächste Auflage warten. 
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Woodman am 13.09.2009 | 14:09
Zitat
Eine Sache wurde glaube ich im Bezug auf PDFs noch gar nicht genannt: man kann sie leicht updaten und Fehler ausmerzen. Gerade umfangreiche Rollenspielpublikationen neigen ja dazu, fehleranfälig zu sein, egal wie viel Mühe sich der Verlag beim Lektorat gibt. Ein PDF kann man leicht auf dem aktuellsten Stand halten, bei einer (klassischen, also nicht PoD) Printversion muss man immer auf die nächste Auflage warten
Eine weitere interessante Idee ist es die Fans als 2. Lektorat in den Prozess mit einzubinden, das PDF kann man ja vor dem Druckwerk verkaufen und dann noch Fehler ausmerzen bevor man den Druck in Auftrag gibt, den PDF Käufern schickt man danach ein Update, das finde ich allemal besser als in den Büchern noch mehrere Seiten Errata liegen zu haben und wohlmöglich diverse Post-Its mit den Korrekturen irgendwo auf den Seiten kleben zu haben.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Enkidi Li Halan (N.A.) am 13.09.2009 | 14:35
Eine weitere interessante Idee ist es die Fans als 2. Lektorat in den Prozess mit einzubinden, das PDF kann man ja vor dem Druckwerk verkaufen und dann noch Fehler ausmerzen bevor man den Druck in Auftrag gibt, den PDF Käufern schickt man danach ein Update, das finde ich allemal besser als in den Büchern noch mehrere Seiten Errata liegen zu haben und wohlmöglich diverse Post-Its mit den Korrekturen irgendwo auf den Seiten kleben zu haben.
Das lief bei uns mehr oder weniger so, als wir noch über LULU produziert haben. Ist eine gute Sache, ließ sich aber aus verschiedenen Gründen bei ED3 nicht realisieren.
Ich kann den Prozess allerdings nur empfehlen. Man muss halt als Verlag bereit (und rechtlich in der Lage) sein, sich sozusagen vorab schon in die Karten blicken zu lassen, also bevor das Druckwerk in den Läden steht.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Bombshell am 13.09.2009 | 15:16
Hallo,

Denn wenn ich mir ein Buch gekauft habe, dann auch nochmal 60-70% des Kaufpreises zusätzlich für ein PDF ausgeben zu müssen finde ich übertrieben.

Warum? Wenn du ein Buch in Papierform zweimal kaufst, dann bezahlst du doch auch zweimal den vollen Preis und erwartest nicht, dass jedes weitere Exemplar nach dem ersten sehr viel günstiger ist.

Ich finde dieser Irrglaube, dass .pdf-Bücher viel günstiger als ihr Papierform sein müssen, kann ruhig mal aufhören. Die Druck-Kosten machen nicht den Löwenanteil aus.

MfG

Stefan
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Visionär am 13.09.2009 | 15:18
3packs von irgendwas sind meistens auch günstiger als ein einzelprodukt. Ich glaube so steigert man anschlusskäufe bzw. honoriert kunden, die mehr kaufen.

+30% für das PDF zusätzlich dazu, halte ich für fair.

+70% (also keinerlei ermäßigung) kann man machen, ist aber was kundenbindung, usw. angeht, nicht sinnvoll.-


Der Tenor ist ja hier: Buch + PDf = unschlagbar. Manche würden das Buch nichtmal kaufen, wenn es kein PDF dazu gibt. andere würden das PDF nicht zusätzlich kaufen, weil es zu teuer ist.

die Rechnung geht also wie folgt:
130% statt 0 %
oder 130% statt 100%
oder 130% statt 70%
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Alice Crocodile Coltrane am 13.09.2009 | 15:39
Ich behaupte, PDFs wären das Ende von FLGS und Buchhandlungen.


Amazon ist das Ende von Buchhandlungen, wenn überhaupt.

Die, die mit der Zeit gehen, bieten auch Software, E-Books, dekorativen Krimskrams und sonstige Unterhaltungsmedien an und präsentieren sich als Raum, in dem man sich gerne aufhält (Leseecken, PC-Terminals zur Literatursuche, Spielecke,...)
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Master Li am 13.09.2009 | 15:40
Ich finde dieser Irrglaube, dass .pdf-Bücher viel günstiger als ihr Papierform sein müssen, kann ruhig mal aufhören. Die Druck-Kosten machen nicht den Löwenanteil aus.

Das habe ich auch nicht gesagt. Allerdings benutzen immer mehr Verlage dieses Angebot. Bundles aus Druckwerk und PDF zum annähernd gleichen Preis des Druckwerkes. Und das würde ich mir öfter wünschen ;)
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Alice Crocodile Coltrane am 13.09.2009 | 15:46
Stümmt. Mal sehen wie das zukünftige Reader/Lesegeräte in den Griff bekommen. Ob da wirklich mal Digitales Papier kommen wird?


Die haben das längst im Griff.
Das Prinzip ist nicht wie beim PC mit Beleuchtung, sondern es hat kleine Kügelchen, die anfänglich s/w, mittlerweile aber auch mit bis zu 16 Graustufen angefärbt sind und sich je nach Text ausrichten.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Alice Crocodile Coltrane am 13.09.2009 | 15:48
Ein wichtiger Vorteil wurde noch garnicht angesprochen:
Bücher halten länger als 10 Jahre und sind von Formatänderungen nicht betroffen.

Deshalb warte ich auch noch mit E-Books.
Allerdings würde ich gerne meine eigenen Lernkarten so publizieren.

Nachtrag: Klar, pdf ist pdf, aber hat es nicht ähnliche Auflagen, was Kopieren angeht, wie online gekaufte Musik?
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Alice Crocodile Coltrane am 13.09.2009 | 16:01
Die Schallplatte stirbt aus, weil man zum Abspielen ein Plattenspieler benötigt und einen einfachen Plattenspieler kriegt man heutzutage kaum noch.


Was meinst du mit 'einfachen Plattenspieler'?
Einer, der nicht DJ tauglich ist?

Die Schallplatte stirbt so bald noch nicht aus.
Aber vielleicht kriegst du nicht jedes neue Album auch auf Vinyl.
Genausowenig, wie du nicht jedes alte Album auf CD oder digital kriegst.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Alice Crocodile Coltrane am 13.09.2009 | 16:07
Wenn ich mich entscheiden müsste zwischen einem 40€ Buch und einer 10€ PDF gäbe es bei mir 2 Situationen:

Da kann ich dich getrost desillusionieren.
Die pdf Ausgabe eines mir bekannten vergriffenen Buchs für ABO Psychologie ist sogar etwas teurer als die ursprüngliche Printausgabe.
Das empfinde ich als bodenlose Frechheit!

Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Zornhau am 13.09.2009 | 16:55
Die Schallplatte stirbt so bald noch nicht aus.
Aber vielleicht kriegst du nicht jedes neue Album auch auf Vinyl.
Genausowenig, wie du nicht jedes alte Album auf CD oder digital kriegst.
So ist es mit Rollenspielprodukten ja auch:

Nicht jedes alte Rollenspielbuch, das schon lange nicht mehr im Druck befindlich ist, gibt es auch als PDF zu erwerben.
Aber es gibt via PDF immerhin für viele Produktlinien die Möglichkeit sich die fehlenden Bände als PDF zu besorgen, statt illegale Scans oder elendiglich hochpreisige Ebay-Auktionen zu  bemühen.
Auch gibt es somit viele Produkte WIEDER auf dem Markt, die, weil sie nur noch die Alten Säcke (tm) kannten, kaum noch im Bewußtsein der heutigen Rollenspielergenerationen sind. So die exzellenten Titel von Judges Guild z.B., die im Rahmen der Old School Thematik wieder NEUES Publikum gefunden haben.

Außerdem gibt es inzwischen einen EIGENEN Markt für Nur-PDF-Produkte. Diese sind für die Freunde von PDF-Rollenspielprodukten gedacht, welche die Vorteile solcher Produkte zu nutzen verstehen. - So z.B. Bodenplan-Kacheln mit via PDF-Automation gestaltbarem Inhalt - weit flexibler als die Druckerzeugnisse entsprechender Kachel-Produkte. - Oder Spielleiterschirm-Inserts für die "Wechsel-Spielleiterschirm"-Produkte, bei denen man je nach Setting und je nach Spiel die Inhalte austauschen kann. - Und natürlich der gesamte Bereich der Papier-Modelle für 2D- , 2,5-D-, 3D-Szenerien sowie für Faltfiguren - hier gibt es direkt auf bestimmte Rollenspiele bezogene Produkte, die sich vermutlich kaum jemand kaufen würde, der nicht genau dieses Rollenspiel spielte.

Und dann gibt es jede Menge NUR als PDF erscheinende Produkte, weil das unternehmerische Risiko und die Gewinnspannen bei einer Ausgabe als Druckerzeugnis einfach das Produkt nicht machbar erscheinen lassen würden. - Manche solche Nur-PDF-Produkte verkaufen sich als PDF so gut, daß man sicherer auch eine Druckfassung erstellen und in den Läden plazieren kann (z.B. die Daring Tales of Adventure-Reihe an Pulp-Abenteuern von TAG).

Gerade bei den "kurzlebigen" Rollenspielprodukten wie Abenteuern  ist ein Erscheinen NUR als PDF ausgesprochen sinnvoll UND schont den Geldbeutel der Spielleiter, die ja meist die Kunden für solche Produkte sind.

Es gibt ja auch geradezu IDEALE Produkte, wie z.B. die Hellfrost-Abenteuer (auch von TAG), in denen das Abenteuer, alle für dieses notwendigen Kreaturenbeschreibungen und Angaben, alle Faltfiguren, alle Handouts, und alle Karten mit an/abschaltbaren Spielleiter-Informationen, sowie eine Automationsseite zum Selbstzusammenstellen von Druckseiten für die Faltfiguren enthalten sind. - Wie bei solchen, die PDF-Features wirklich nutzenden Produkten eine Druckausgabe aussehen soll, das wird sich zeigen, da TAG ja solche Druck-Produkte angekündigt hat und die deutschen Lizenznehmer, Prometheus Games, die ja bislang keinerlei erkennbare PDF-Produkt-Strategie verfolgen, auch entsprechende Szenarienbände auf Deutsch für den Herbst angekündigt haben. Vor allem: Wie wird in solchen Druckwerken mit zum Ausschneiden vorgesehenen Schablonen, Wagen-Modellen, Faltfiguren, usw. umgegangen? Als einmalig ausgedruckte Ausschneidebogen-Beilage auf Pappe?

Ich hätte für Deadlands z.B. schon früher Western-Faltfiguren auf Pappe zum Ausschneiden kaufen können. Nur: Das war mir das Geld nicht wert. Einen EINFACHEN Satz Figuren, den ich nur einmal zusammenbasteln kann, bezahle ich nicht. Vor allem nicht, wenn ich schon absehen kann, daß ich von bestimmten Figuren gleich mal Dutzende bräuchte, die aber im Satz nur einmal oder zweimal drin sind. (Ja, man KANN sich einen Figurensatz auch sechsmal kaufen. Klar.) - Erst als es diese offiziell von Pinnacle als Kauf-PDFs gab, wurde für mich dieses Produkt attraktiv.

In diesem Thread geht es um DRUCKWERKE. - Dazu gehören für mich eben neben den Regelbüchern, Quellenbüchern und Abenteuern ja noch Landkarten, Handouts, vorgenerierte Charaktere, Charakterbögen, Faltfiguren, Szenerie-Elemente, Bodenpläne, Bodenplan-Kacheln, usw.

Wie UNPRAKTISCH und UNSCHÖN ist es schon immer gewesen und auch heute kein Stück anders, wenn man einen "durch-designten" Charakterbogen (schön farbig!) zum Spielen unter halbem Brechen der Bindung des Buches auf einen Photokopierer quetschen muß, um seinen Spielern einen Eintragungsmöglichkeit der Spielwerte zu liefern. - Ich halte ja Charakterbögen im Regelwerk für sinnvoll - und zwar am Besten mit Erklärung, was wohin und wozu wie einzutragen ist. - Zum BENUTZEN wird man doch wohl IMMER ein PDF zum beliebig oft Ausdrucken haben wollen.

Dasselbe gilt für Handouts. Die werden beim Spielen in der Praxis eines mit Getränken, Nahrungsmitteln und manuel ungeschickten Spielen bestückten Spieltisches schnell ramponiert. Daher ist eine Beilage, und mag sie noch so schön und aufwendig gearbeitet sein, einfach für die Praxis untauglich. Da möchte man ein PDF haben, das es einem erlaubt einen Handout beliebig oft zu reproduzieren.

Eine große und schöne Landkarte findet man sowieso immer seltener in Rollenspielprodukten. Hier haben für mich GUT produzierte, nicht auf flimsigem, dünnem Zewa-Wisch-und-Weg-Papier, sondern auf HALTBARER Qualität gedruckte Karten echte Pluspunkte. - Aber immer ZUSÄTZLICH zu einer in guter Auflösung gebotenen elektronischen Fassung, aus der man für seine Spielrunde Detailvergrößerungen vornehmen und Ausdrucken kann.

Wenn ich bedenke, was ich früher an Materialien über den Photokopierer gejagt habe, Traveller-Formulare für ALLES, mit Zoom-Funktion aus auf den Kopierer gepreßten Seiten mit Karten vergrößerte Landkarten, Bilder für Handouts (zuletzt aus dem Traumsaatbuch für Engel, das ja leider erst jetzt als PDF erhältlich ist, wo meine sehr aktive Engel-Zeit vorbei ist), Raumschiff-Deckpläne, hoch vergrößert für 15mm-Miniaturen-Einsatz, usw.

Das ALLES geht heute so bequem und schnell und ramponiert mir meine schönen Druckwerke nicht, beim Versuch deren Inhalt für das eigentliche Spiel zugänglich zu machen.

Ich ERWARTE von Verlagen, die mit der Zeit gehen, daß sie sich GEDANKEN über die NUTZUNG ihrer Produkte machen. Und ich ERWARTE, daß sie dabei ALLE technisch leicht verfügbaren Möglichkeiten einbeziehen.

Ein Verlag, der sich überlegt, OB er eine PDF-Strategie fahren soll, der überlegt FALSCH. - Das ist nicht die Frage! - Die Frage ist nur, WIE eine PDF-Strategie zur Unterstützung der eigenen Druckerzeugnisse aussehen soll. (Und das fängt bei Errata-Listen und Charakterbögen schon an.)
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Bad Horse am 13.09.2009 | 17:12
Rollenspielregelwerke sind mir mittlerweile als pdf.s lieber. Besser herumtragbar, weil nicht so schwer, besser recherchierbar; und wenn ich wirklich mal von Seite zu Seite hin- und herhüpfen muss, dann mach ich mir eben zwei Fenster auf.

Romane sind mir als Druckwerk lieber, weil ich sie ohne Zeitverlust durch Hochfahren etc. aufschlagen und lesen kann (z.B. in U- und S-Bahn), ich sie überall lesen kann (Strand, im Stehen, im Laufen, etc.), es ihnen nicht viel ausmacht, wenn sie mal ein bißchen Regen oder anderes Wasser (Eis, Cola, Bier) abkriegen, etc.

Hier noch ein Gedicht (http://www.deanita.de/buecher07.htm), das ich mal in einer U-Bahn gelesen habe, und das die Vorteile des Buches schön zusammenfasst.  :)
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Alice Crocodile Coltrane am 13.09.2009 | 19:26
Hier noch ein Gedicht (http://www.deanita.de/buecher07.htm), das ich mal in einer U-Bahn gelesen habe, und das die Vorteile des Buches schön zusammenfasst.  :)


:-)
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Alice Crocodile Coltrane am 13.09.2009 | 19:40
Ein Verlag, der sich überlegt, OB er eine PDF-Strategie fahren soll, der überlegt FALSCH. - Das ist nicht die Frage! - Die Frage ist nur, WIE eine PDF-Strategie zur Unterstützung der eigenen Druckerzeugnisse aussehen soll. (Und das fängt bei Errata-Listen und Charakterbögen schon an.)


Dem schliess ich mich an!
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Xemides am 13.09.2009 | 20:31
Die Schallplatte stirbt aus, weil man zum Abspielen ein Plattenspieler benötigt und einen einfachen Plattenspieler kriegt man heutzutage kaum noch.

Schallplatten sterben nicht aus, sie erleben sogar eine Renaissance:

http://www.swr.de/kaffee-oder-tee/besserleben/-/id=2244156/nid=2244156/did=4615476/aiwbm7/index.html (http://www.swr.de/kaffee-oder-tee/besserleben/-/id=2244156/nid=2244156/did=4615476/aiwbm7/index.html)

Zum einen gehen bei der Übertragung von analoger Musik auf ein digitales Medium leicht Höhen und Tiefen verloren (ja, ich habe mal den Vergleich gehört) und zum anderen kann die House- und DJ-Kultur mit CDs nicht scratchen.

Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Bad Horse am 13.09.2009 | 20:37
Bei Pearl gibt´s noch Plattenspieler.  :)

Und wenn man will, findet man auch noch welche.

Ob ich im Buchladen jetzt pdf.s oder Bücher kaufe, macht ja auch keinen Unterschied. Auf Dauer gehe ich nämlich schon davon aus, dass die Reader günstiger werden... wobei ich eigentlich keinen im A4-Format haben möchte, sondern einen im klassischen Buchformat.  :)
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Ludovico am 13.09.2009 | 20:41
Totgesagte leben länger. Die Getränkeindustrie hält auch die Glasflasche seit ein paar Jahrzehnten für tot.
Ein Buch am Computer zu lesen, hat nicht die gleiche entspannende Wirkung auf mich wie ein Papierbuch.

Weitere gute Gründe für das Papierformat:
-Wenn ich ein Buch verliere, ist der Schaden eher überschaubar. Aber wenn ein Laptop kaputtgeht oder ein Reader,... das tut dann schon eher weh.
-Wenn ich ein Buch verliere, habe ich auch nur dieses eine Buch verloren. Wenn mein Laptop kaputtgeht, kann das eine ganze Biblothek schrotten, die ich erst wieder einkaufen muss.
-Ein Buch braucht keinen Strom und schaltet sich nicht aus, wenn der Saft weg ist.
-Bei einem Buch kann nicht viel kaputtgehen.
-Bücher benötigen keine Vorkenntnisse zur Bedienung.
-Bei Büchern muss ich keine fitzeligen kleinen Tasten drücken oder mit so einem Pen herumhantieren.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Xemides am 14.09.2009 | 12:02
Mahlzeit,

wenn wir dabei sind, vielleicht könnt ihr mir einen Tip geben.

Wenn ich größere PDFs oder Teile davion ausdrucken will, würde ich das am liebsten doppelseitig machen. Allerdings kleben mit beim Bedrucken der zweiten Seite die Seiten im Laserdrucker zusammen, so daß die Seiten falsch bedruckt sind (ich hoffe ihr versteht was ich meine).

Kann man da was gegen machen ?

Das Ausdrucken macht nämlich keinen Spass, wenn ich immer die zweite Seite in kleinen Mengen nachfüllen muß. Am Besten erst alle geraden Seiten und dann alle ungeraden Seiten auf einen Schwung.

Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Woodman am 14.09.2009 | 13:56
OK das ist jetzt OT
Das die Seiten kleben dürfte an der statischen Aufladung liegen, nach dem Drucken mehrfach auffächern und durchblättern kann da helfen, die beste Methode wäre ein Duplexeinheit für den Drucker, die gibts aber 1. nicht für jedes Modell und die sind 2. recht teuer.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Bentley Silberschatten am 14.09.2009 | 14:30
Cannon Pixma ip4600 ... Grob 80 Steine mit jede Menge Zusatzmaterial. Amazon (http://www.amazon.de/Canon-Tintenstrahldrucker-Patronen-USB-Kabel-Fotopapier/dp/B0029WRI1Q/)

Die Kiste ist sehr gut, hab meinen jetzt ungefähr seit einem Halben Jahr im Einsatz und mit der Duplex Einheit gibt es keine Probleme.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Kermit am 14.09.2009 | 15:42
Also, ich bin froh darüber, dass es noch Leute gibt, die den Duft frisch bedruckten Papiers zu schätzen wissen. Ich selbst bin definitiv bibliophil und hasse pdf-Rollenspielmaterial. Ja, ich habe welches zu Hause. Habe ich mir mal gekauft, weil es die Druckwerke nicht mehr gab. Ich gestehe aber: seitdem habe ich vielleicht 2 oder 3 mal reingeschaut. Das ist mir zu unhandlich. Und mit auf Klo nehmen kann man es auch nicht. Die Reader sind nicht nur teuer, sondern zudem auch unschön zu lesen. Und eine Bibliothek mit komischen CDs sieht einfach nicht aus. Und noch was: Bücher habe ich hier, die sind teilweise weit über 100 Jahre alt. Ich bezweifle, dass man pdfs dann noch lesen kann.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: First Orko am 14.09.2009 | 15:42
Ich weiß nicht. So lange es noch keinen erschwinglichen, ausreichend großen, flachen eBook-Reader gibt, mit dem man gleichermaßen PDF-, OpenOffice-, txt- und Bilddateien verschiedener Formate in guter Qualität (buntes epaper o.ä.)  zu kaufen gibt und so lange ich nicht in unter 2 sek ein Lesezeichen in einer PDF anlegen kann seh ich elektronische Regelwerke für mich nicht als ernsthafte Alternative.
Ein Laptop kann beim Spieltisch zwar unterstützend sein (Tabellen mit Werten, die sich ggf dynamisch ändern, Musik etc) aber meine Regelwerke ausschließlich als PDF vorzuhalten... nee nee. Allein die Vorstellung: Fünf Leute treffen sich zum Rollenspiel- jeder mit seinem Laptop/PDF-Lesegerät. Diese müssen natürlich erstmal alle ne Stromversorgung haben, da die Erfahrung gezeigt hat, dass 8h- Sessions langsam die Akkulaufzeit sprengen. Und dann fünf Laptops auf dem Tisch, sonst nix?
Ich meine... auch Charakterbögen kann man dann ja konsequent auf dem Rechner verwalten...

Nee, das hat für mich dann doch mehr den Charme einer LAN-Party.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Bad Horse am 14.09.2009 | 15:56

Ich meine... auch Charakterbögen kann man dann ja konsequent auf dem Rechner verwalten...

Wir haben eine Runde, bei der von vier Spieler zwei ihre Mini-Laptops dabei haben, das verbraucht natürlich schon Platz.
Ich verwalte meinen Char hauptsächlich über den Rechner, weil ich meinen Char-Bogen immer zu Hause vergesse...  :P
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Woodman am 14.09.2009 | 16:15
Zitat
und so lange ich nicht in unter 2 sek ein Lesezeichen in einer PDF anlegen
Tastaturshortcut?
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: First Orko am 15.09.2009 | 09:34
Tastaturshortcut?

Ein Lesezeichen im PDF kann man meines Wissens nur mit einem PDF-Editor, nicht aber mit dem reinen Anzeigeprogramm (Acrobat Reader o.ä.) anlegen. Aber wenn es da mittlerweile ne freeware-Lösung gibt, mit der ich PDFs anzeigen und (gerne auch mehrere) Lesezeichen anlegen (gern mit Shortcut ;) ) dann immer her damit!
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Jens am 15.09.2009 | 10:01
Klar kann ein Freewareprogramm das. Okular (http://okular.kde.org/) kann sogar Haftnotizen, verschiedenfarbige Textmarker etc. und das alles mit sehr schnellen Shortcuts! Für den Finger auf der Seite einfach STRG+B drücken - natürlich sind sämtliche Kurzbefehle anpassbar ;)

Und bestimmt gibt es solche Programme auch für Windows ;D
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Woodman am 15.09.2009 | 10:33
Ja gibt es Okular ist im KDE on Windows (http://windows.kde.org/download.php) enthalten  ;D
Der FoxIt Reader kann aber auch Bookmarks und Anmerkungen in pdfs Speichern
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: GustavGuns am 18.09.2009 | 20:22
Insgesamt finde ich echte Bücher weit einfacher und angenehmer zu lesen als Dokumente in digitaler Form. Vielleicht ändert sich das in den nächsten 10 Jahren mit der Einführung komfortabel verwendbarer Reader, ich wage das aber zu bezweifeln.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Kermit am 18.09.2009 | 21:01
Als das eBook und das Audiobuch vor etwa 10 Jahren wirklich aufgekommen sind (vor zehn Jahren das Audiobuch, das eBook war etwas später), hieß es, dass sich ab jetzt keine Bücher in Print mehr verkaufen lassen. Natürlich gibt es mittlerweile eine recht große Hörbuchszene, aber die läuft eher begleitend. Hoffen wir das Beste!
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Sashael am 19.09.2009 | 00:18
Als das eBook und das Audiobuch vor etwa 10 Jahren wirklich aufgekommen sind (vor zehn Jahren das Audiobuch, das eBook war etwas später), hieß es, dass sich ab jetzt keine Bücher in Print mehr verkaufen lassen.
Bei Hörbüchern krieg ich die Krise. Ich lese schon unter normalen Umständen 2x so schnell wie die Vorleser eines Hörbuches. Wenn es spannend wird, werde ich sogar noch schneller. Das Hörbuch kann für mich nicht einmal annähernd mit dem selbst gelesenen Buch mithalten. Das ist als ob man in so nem Behindertenauto mitgenommen wird, das eine Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h hat. Aaaaaaaaargh!!!!

Alles, was Fakten und Informationen enthält, finde ich als digitales Schriftstück auch besser. Aber einen Roman kann ich mir nur auf die alte Art und Weise reinziehen. In digitaler Form verlier ich nach spätestens drei Seiten die Lust. Und selbst da muss es schon ein verdammt gut geschriebenes Stück Literatur sein.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Alice Crocodile Coltrane am 19.09.2009 | 19:46
Oh, Hörbuch und Hörspiel sind toll, wenn man die Hände frei haben muss.
Und was das Lesetempo angeht: Mit meinem mp3 Player kann ich das etwas regulieren.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Woodman am 19.09.2009 | 22:23
Hörbücher sind total klasse, wenn man Abends zwar die Augen kaum noch offen halten kann, aber geistig noch nicht abschalten kann.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Xemides am 20.09.2009 | 00:05
Ich habe bei Hörbüchern ein Problem: Ich bin ein sauschlechter Zuhörer und kann dabei nicht lange wachbleiben und schlafe dabei ein.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: carthinius am 20.09.2009 | 11:09
Ich denke ja beinahe, dass die reine Unterscheidung zwischen Buch und PDF zu kurz greift. Ich habe jetzt schon auf einigen Seiten für andere Gesellschaftsspiele Videos oder Animationen gesehen, die Regeln erklären bzw. verdeutlichen. DAS finde ich sinnvoll! Wenn eine elektronische Anleitung mir diesen Mehrwert bietet - sozusagen den Erklär-Bär mitliefert -, dann sehe ich in der digitalen Version für mich einen deutlicheren Vorteil, der über das "Ich kann aber Stellen schneller wiederfinden" hinausgeht. Aber auch hier würde ich vermutlich nicht auf die gedruckte Version verzichten wollen.
Gerade bei Rollenspielen würde vermutlich der obligatorische "Was ist Rollenspiel?"-Absatz gewinnen, wenn man ihn nicht einfach nur als Text präsentiert bekommt. Autoren könnten auch viel stärker hervorheben, wie sie ihr Spiel gespielt sehen wollen (bzw. wie sie es spielen), indem sie es einfach demonstrieren!
Komplexe Regelmechanismen lassen sich, wenn sie einem nicht nur im Text, sondern mit Würfeln, Ergebnissen und Werten (und  Karten, Figuren, Bewegungen etc., sofern nötig) präsentiert werden, vermutlich schneller, aber auf jeden Fall anders begreifen als reiner Text - egal ob Print oder PDF. Die Textversion sollte allerdings nicht komplett dadurch ersetzt werden (daher eher die anderen Formen als Ergänzung und nicht als wirklicher Ersatz), schließlich braucht man ja irgendein Format, in dem die Regeln noch nachgeschlagen werden können, wenn man etwas konkretes sucht.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Kermit am 24.11.2009 | 10:09
Ein ganz wichtiger Punkt ist für mich auch dieser: Rollenspielbücher und -zeitschriften kann ich während der Erstellung einer Kampagne aufgeschlagen nebeneinander auf dem Schreibtisch liegen lassen und gleichzeitig auf meinem Computer schreiben. Bei Online-Ressourcen gekomme ich manchmal echt den Rappel bei der Verwaltung der vielen Fenster- und Reiterchen.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Lord Verminaard am 24.11.2009 | 10:30
Dann sag ich jetzt auch noch mal was dazu.

Mein Eindruck war bisher, dass die Funktionalität der – erschwinglichen – Technologie (Hardware und Software) noch nicht so weit ist. Aber eigentlich kann ich es gar nicht beurteilen, weil ich mich mit der Technologie überhaupt nicht auskenne. Ich nutze in meinem Adobe Reader an Funktionen etwa: Drehen, Scrollen, Zoom. Und das ist genau der Punkt.

Ich bin sicher, es gibt für fast alles, was man mit Büchern machen kann, inzwischen auch schon ein besseres digitales Äquivalent, von Daumenkino über Daumen-drin-hin-und-her-blättern bis hin zu im-Bett-schmökern. Aber nur, wenn der Anwender auch weiß, wie das geht, und daran fehlt es vielen noch.

Die Zeichen der Zeit sind klar, und jeder, der Zeitung liest, weiß, dass der digitale Großangriff auf das gedruckte Buch längst begonnen hat. Aber das ist eine langfristige Kampagne, und ich schätze, es wird noch ein paar Jahrzehnte dauern, bis das Buch den Weg der Schallplatte geht.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Crimson King am 24.11.2009 | 10:50
Keine Ahnung, wie das mit Ebook-Readern aussieht, aber gegenüber normalen PCs lesen sich Bücher einfach deutlich besser. Wenn man keinen Laptop hat, sind sie auch wesentlich portabler. Nicht zuletzt hat man bei einem Buch weniger Risiko eines Totalverlusts. Wenn man das gekaufte pdf nur auf der Festplatte hat und die abraucht, ärgert man sich.

Dafür gehen schlecht verarbeitete Bücher einfach mal so über den Jordan.

Zeitungen sind da meines Erachtens nur bedingt vergleichbar. Zeitungen sind Wegwerfmedien. Die liest man einmal und gut ist. Außerdem sind die meisten digitalen Zeitungsservices kostenlos und sobald die Verlage Geld verlangen, geht der digitale Konsum in den Keller.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Lord Verminaard am 24.11.2009 | 10:58
Ich meinte eher: In der Zeitung steht ja ständig was zum Thema eBook & Co. drin. ;)
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Falcon am 24.11.2009 | 10:59
der digitale Großangriff ist schon vor 10Jahren gescheitert. Auch der neue Angriff ist laut Kommentaren, die ich mitbekommen habe (Messereportagen/Radio), eher mau.

Es ist und bleibt ein riesen Vorteil von Büchern: eine Echte Oberfläche mit echtem Tageslicht. Es ist so gut wie unmöglich mit Leuchtmitteln Tageslicht zu immitieren, das kann schon gar kein flimmernder oder nicht flimmernder Bildschirm ersetzen, bei dem man nach 4stunden tränende Augen hat.

Sicher irgendwann, aber soweit sind die noch lange nicht, und dann kann man es von einem Buch nicht mehr unterscheiden. Deswegen sehe ich es so: Die technischen Möglichkeiten des Buches werden den digitalen irgendwann den Rang ablaufen ;D
Dann hat man sowas wie die selbstschreibenden Tagebücher aus Harry Potter.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Teylen am 24.11.2009 | 11:11
Es ist und bleibt ein riesen Vorteil von Büchern: eine Echte Oberfläche mit echtem Tageslicht. Es ist so gut wie unmöglich mit Leuchtmitteln Tageslicht zu immitieren, das kann schon gar kein flimmernder oder nicht flimmernder Bildschirm ersetzen, bei dem man nach 4stunden tränende Augen hat.
Es gibt Buch-PDAs die aussehen wie ausgeschaltet.
Das heisst man sieht einen grauen bzw. graeulischen Hintergrund, einen Text drauf und haelt es auf den ersten Blick fuer eingefroren / per Folie oder so aufgeklebt bzw. ein Muster.
Tatsaechlich ist das Ding aber an und man lann Augen freundlich lesen.

Ich mag Buecher unter anderem weil sie Gegenstaendlicher sind bzw. erscheinen.
Zudem tendiere ich dazu, wenn es kein Roman ist, "wild" im Buch zu blaettern und Stellen rauszugreifen. Das funktioniert bei PDAs nicht da der Vorgang zu kontrolliert ist.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Crimson King am 24.11.2009 | 11:13
Die Möglichkeit, einfach mal so zu blättern, wollte ich auch noch pro Papierbuch anführen. Gerade bei Regelwerken ist das nicht unbedeutend.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Arbo am 24.11.2009 | 11:50
Ich denke, sobald die E-Paper Reader eine vernünftige Qualität zu einem erschwinglichen Preis erreicht haben, werden Bücher den selben Weg gehen, den die Schallplatte ging, nachdem die CD sich zu etablieren begann.
Ein Buch hat sicher einen nostalgischen Wert aber irgendwann werden wir alle auf elektronischen Medien lesen.

Das ist der Punkt. Und meines Erachtens auch das unschlagbare Praxisargument: So lange EBook-Reader eher was für die "digitale Boheme" sind, wird sich daran nichts ändern. Vielleicht mal so als Orientierung: Wenn sich in den Schulen solche Reader etablieren, dann wird das PDF sicherlich die unschlagbare Buch-Alternative sein. Vorher nicht.

Ein kleines "Manko" noch am Rande ... der EBook-Reader (o.ä.). Nein, damit meine ich jetzt nicht unbedingt Akkulaufzeiten usw. Das Problem ist schlicht die Robustheit und das Transportieren. Stellt Euch einfach mal die typische Lonly-Planet-Tourist(inn)en vor, die mit ihrem Reiseführer und einem Dictonary durch die Welt reisen. Erstmal gibt es wirklich kleine (!) Wörterbücher und zweitens sind die ... sagen wir mal so ... praktibel-robust. Klar, da fällt sicher mal eine Seite raus, weil's schlecht geleimt ist. Aber unter dem Strich passt das fast überall rein, übersteht auch mal einen Wurf (jaja, manche BusfahrerInnen sind ja nicht zimperlich ... ;) ) usw. usf. Und dann bedenkt einfach mal auch die Sicherheitsvorkehrungen auf Flughäfen. Fazit: Sagen wir mal so, es existieren noch eine ganze Reihe technischer Ansprüche, die einer Verbreitung von EBook-Readern nebst der PDF-(u.ä.)-Verwendung im Wege stehen.


Ansonsten wäre es mir natürlich lieb, wenn ich gleich alles "digitalisieren" könnte, also z.B. auch Charakterbögen. Klar, das ginge jetzt auch schon. Aber irgendwie scheint's mir im Moment noch unpraktisch in der Umsetzung zu sein. Ein Stück Papier ist halt faltbar usw. ... nen Reader (o.ä.) ist nen starres Ding, das Platz wegnimmt und bei dem ein Dipp- oder Cola-Schaden weitaus problematischer ist, als bei einem Stück Papier. Außerdem lässt sich Papier laminieren. ;) Aber möglicherweise wird's da in Zukunft auch neues Zeug geben. Habe gelesen, dass die in Dresden an etwas arbeiten, das quasi einen Zeitungsersatz darstellen kann, sprich: Falt- oder rollbares Folienzeug, das Infos anzeigt. Nagelt mich nicht darauf fest. Das ist sicher noch Zukunftsmusik. Aber wenn das soweit ist, gibt's wirklich kaum noch einen Grund, beim Papier zu bleiben. Aber bis dahin ... ;)

Arbo
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Hotzenplot am 24.11.2009 | 12:01
Ich mag Bäume, deshalb bin ich für E-Book-Reader. ;)

Für einen Erfolg der Dinger sind halt eine ganze Menge Weichen noch zu stellen, ein paar sind ja hier schon genannt worden, Einsatz in der Schule z. b. ist ein entscheidender Punkt (um an die Masse heranzukommen).
Rechtliche Fragen (übertragen der Bücher in digitale Form, Verfielfältigung) sind aber auch entscheidend. Im Grunde genommen muss der legislative Weg für das E-Book noch gebaut werden.
Man darf nicht vergessen, dass wir hier bei uns einen relativen hohen technischen Stand haben, wer weiß, wie sich das woanders entwickelt.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Chobe am 24.11.2009 | 12:35
Ich mag Bücher. Sie haben was gemütliches, man kann sie überall hin mitnehmen und sie sind absolut unempfindlich gegen Stöße, sie brauchen keinen Strom und zu guter letzt HASSE ich es, auf einem Monitor zu lesen. Zugegeben, ein eBook-Reader reizt mich schon ein bißchen, leicht, klein, Unmengen Dokumente immer mit dabei.. und der Hauptgrund: TruePaper Displays. Aber solange die noch nicht wirklich zuverlässig PDFs anzeigen können und gleichzeitig erschwinglich sind, warte ich noch.

Rollenspiel komplett digital... örks.. vielleicht bin ich da ja zu alt dazu, aber mit Pen&Paper halte ich es und fühle ich genauso wie mit Brettspielen: Sie sind so herrlich analog, und das ist gut so und ich möchte daran im Idealfall auch nichts ändern. Ein Notebook am Tisch, damit könnte ich mich anfreunden (früher, als ich noch regelmässig gespielt habe, war das z.B. ein no-go), aber komplette Charakterblätter... wieso nicht gleich digitale Würfel? Je mehr das ganze einem Computerspiel oder Browsergame ähnelt, desto uninteressanter wird die Sache, denn dann kann ich imho gleich auf solche zurückgreifen.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Woodman am 24.11.2009 | 12:38
Zitat
...Habe gelesen, dass die in Dresden an etwas arbeiten, das quasi einen Zeitungsersatz darstellen kann...
Das dürfte Plastic Logic (http://www.plasticlogic.com/index.php) sein, deren Display ist eine flexible Folie, leider ist der Rest vom Reader nicht flexibel, dafür ist er groß und wohl recht stabil (die ham da in nem Demo Video mal nen hochhackigen Damenschuh draufgehauen), soll Anfang nächsten Jahres erscheinen (Präsentation auf der CES im Januar). Und was falten angeht, ich glaube nicht, dass das ne gute Idee wäre, es gibt einfach Knicke, aber Rollen sollte Mittelfristig drinn sein, es muss nur die Elektronik und der Akku auch auf Folie gedruckt werden.
Auf den Que bin ich echt gespannt, ich befürchte aber das der recht teuer wird.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: DasTaschentuch am 24.11.2009 | 12:56
Wenn ich mal unsere Runden betrachte,dann sprechen alle Gründe für und kein Argument gegen Bücher.
ich find das was ich wissen will im Buch schneller als im pdf Dokument,ich benutz Bücher als Unetrlage zum würfeln wenn wir keinen Tisch haben,ich kann auf der Fahrt zum Spiel darin lesen wenn mir langweilig ist (hab keinen Laptop) und in einem Buch zu lesen reist einen nicht so sehr aus der Athmo raus als wenn Leute sich hinter einem Computerbildschirm verkriechen.
Bücher kann man auch problemlos mal rumreichen und es ist nicht schlimm wenn man sie mal fallen lässt,ganz im gegensatz zu Lappis.
Ausserdem kenn ich in meinem Bekanntenkreis spontan keinen,der für pdfs geld zahlt. Wenn man Bücher kauft unterstützt man wenigstens die Verlage und den freundlichen Spieleladen in der Nachbarschaft.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Falcon am 24.11.2009 | 13:23
ich weiss, daß es diese Buch Reader schon gibt, die wie echt aussehen, aber sie haben sich eben noch nicht durchgesetzt, ausserdem zähle ich die,wie gesagt, schon eher zum Buch als zum digitalen Medium bzw. es verschmilzt.
Die Dinger zeigen doch: Ohne die Qualität eines Buches, kann sich das nicht durchsetzen.

habe heute noch meinen USB Stick u.a. mit meiner Abschlussarbeit (nicht aktuelle Version, puuh) und einigen RPG Sachen (Was natürlich viel wichtiger ist), und vielen Dingen, an die ich mich gar nicht erinnere, verloren.
Wenn mir das jetzt mit einem E Reader voller Dokumente passiert (am besten ein Teil für 500Euro), nein Danke.

habe mir schon damals die PDA Foto Handys nicht gekauft (sondern immer ein Handy und einen PDA und einen Photoapparat gehabt), damit ich essentielle Dinge auf möglichst eigene Geräte verteilt habe..
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Teylen am 24.11.2009 | 13:57
Zitat
ich find das was ich wissen will im Buch schneller als im pdf Dokument
Kommt auf das Buch an.
Wenn es thematisch gut sortiert ist und ein anstaendiges Inhaltsverzeichnis hat ist es kein Problem Sachen zu finden. Wenn nicht ist gerade die "Suchen"-Funktion sehr hilfreich.

Zitat
ich benutz Bücher als Unetrlage zum würfeln wenn wir keinen Tisch haben
Geht auch auf dem PDA Ruecken oder der Laptop Klappe bzw. auf dem Monitor.

Zitat
ich kann auf der Fahrt zum Spiel darin lesen wenn mir langweilig ist (hab keinen Laptop) und in einem Buch zu lesen reist einen nicht so sehr aus der Athmo raus als wenn Leute sich hinter einem Computerbildschirm verkriechen.
Laptops sind portabel, Netbooks portabler und der Sinn von PDAs ist es herum getragen zu werden. Bei letzteren faellt auch der verkrochen-Faktor weg.

Zitat
Bücher kann man auch problemlos mal rumreichen und es ist nicht schlimm wenn man sie mal fallen lässt,ganz im gegensatz zu Lappis.
Einen USB Stick kann man verleihen und man muss nicht paniken ob man sein Buch jemals widersieht. Auch kann man Daten BackUpen, was mit Buechern weniger gut geht. Nun und Laptops, Netbooks und PDAs sind auch rumreichbar.
Zumindest ist mein Laptop nicht wesentlich schwerer als mein Vampire V:tM Regelwerk.

Mittlerweile kann man seinem Laptop auch viel antun, seinem Netbook mehr und auch PDAs ala iPhone sind nicht so schnell klein zu kriegen.

Zitat
Ausserdem kenn ich in meinem Bekanntenkreis spontan keinen,der für pdfs geld zahlt. Wenn man Bücher kauft unterstützt man wenigstens die Verlage und den freundlichen Spieleladen in der Nachbarschaft.
Wenn man bei DriveThru kaeuft freuen sich auch die Verlage.
Die Spielelaeden haben zudem uU ein Amazon "Problem".

ich weiss, daß es diese Buch Reader schon gibt, die wie echt aussehen, aber sie haben sich eben noch nicht durchgesetzt, ausserdem zähle ich die,wie gesagt, schon eher zum Buch als zum digitalen Medium bzw. es verschmilzt.
Achso, dachte es waere schon weiter, da ich die auf der diesjaehrigen AnimagiC zum probieren herum liegen sah.

Zitat
habe heute noch meinen USB Stick u.a. mit meiner Abschlussarbeit (nicht aktuelle Version, puuh) und einigen RPG Sachen (Was natürlich viel wichtiger ist), und vielen Dingen, an die ich mich gar nicht erinnere, verloren.
Uff, das ist natuerlich aergerlich :/
Da hilft eigentlich nur backupen.

Buecher verliert man nicht so schnell, stimmt schon. ^^;


Mir fehlt bei PDA Sachen wie geschrieben eigentlich nur das kreative blaettern.
Nun und sie sind noch zu klein.
(Man koennte ja so einen DIN A4 grossen PDA Block machen, den man dann mit einem Inhalt belaedt und den man - wenn man sich die FAZ geholt hat - einmal zur Seite und einmal nach oben auffalten kann. ^.^ )
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Chobe am 24.11.2009 | 14:06
ich weiss, daß es diese Buch Reader schon gibt, die wie echt aussehen, aber sie haben sich eben noch nicht durchgesetzt, ausserdem zähle ich die,wie gesagt, schon eher zum Buch als zum digitalen Medium bzw. es verschmilzt.
Naja, es gibt schon einige.. "durchgesetzen" ist zwar noch ein langer Weg, aber ich denke da spielt hauptsächlich der Preis der Geräte eine Rolle. z.B. ->*klickmich* (http://scr3.golem.de/screenshots/0905/kindle-dx/Kindle-DX-1-Front.jpg) Das da in günstiger und PDF Kompatibilität, voilá! ;D
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Falcon am 24.11.2009 | 14:08
@Tylen: zum "Backuppen": Ich denke, daß ich so gut wie nichts auf dem USB Stick wirklich verloren habe (jedenfalls längst nicht so viel wie bei meinem letzten HDD Crash vor 2Monaten, wo wir schon bei Nachteilen sind), da ich so gut wie nichts einmaliges auf einem USB Stick lagere.
Ich will aber nicht, daß sich jetzt irgendein Typ durch meine Unterlagen wälzt.

Bücher kann man auch verlieren, aber dann verliert man inhaltlich VIEL weniger uind so gut wie NICHTS persönliches.

ich meine, ich hätte deinen DINA4 großen, faltbaren PDA schon mal im Fernsehen gesehen, irgendwas experimentelles. Wie gesagt: Eben wir ein Buch/Zeitung ;)

@Chobe: der passt irgendwie nicht in meine Jackentasche ;D
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Woodman am 24.11.2009 | 14:48
Mein Wunschgerät wäre ne Kreuzung aus dem Que (Größe und Display) und dem irex (Notiz und Zeichenfähigkeit), blos mit der Geschwindigkeit eines ordentlichen PCs (Seitenwechsel und Aufbau) und zu einem erschwinglichen Preis. (Farbe wäre cool für einige Sachen ist mir aber nicht so wichtig)
Bis dahin werden aber wohl noch n paar Jahre vergehen.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Eulenspiegel am 24.11.2009 | 15:47
Bücher kann man auch verlieren, aber dann verliert man inhaltlich VIEL weniger uind so gut wie NICHTS persönliches.
Kommt darauf an:
Es gibt persönliche USB-Sticks und es gibt persönliche Tagebücher.
Es gibt USB-Sticks, da stehen nur öffentliche Daten drauf, und es gibt Bücher, da stehen nur öffentliche Daten drin.

Ich zum Beispiel habe zwei USB-Sticks:
Einer ist für den ganzen persönlichen Kram und einer beinhaltet größtenteils Downloads, Freeware etc.
Und beim zweiten habe ich auch keine Probleme, den mal zu verleihen.

(Und dann gibt es noch einen dritten Stick mit den ganzen Bakups. So etwas wäre analog nicht denkbar. - Es sei denn, ich kaufe mir einen Kopierer und zehn Kisten voller Blätter.)
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Falcon am 24.11.2009 | 15:59
Zitat von: eulenspiegel
Es gibt persönliche USB-Sticks und es gibt persönliche Tagebücher.
Es gibt USB-Sticks, da stehen nur öffentliche Daten drauf, und es gibt Bücher, da stehen nur öffentliche Daten drin.
Ja, bla. Du solltest mal in der Realität bleiben beim Diskutieren.
Die Wahrscheinlichkeit, daß ich einen fetten Aktenordner (oder DesktopPC) mit einer ABSCHLUSSarbeit verliere, ist eher gering, passiert als USB Stick aber ganz schnell. Ja, es gibt persönliche Hardware, aber wenn, dann gehen geschrieben eher sowas wie Terminkalender oder Notizblöcke verloren. Man kann das also nicht ganz vergleichen.

genauso wie es eher unwahrscheinlich ist, daß ich eine ganze CD Sammlung verliere, ein MP3 Player ist aber ganz schnell weg. Ja, auf beidem ist Musik drauf, das wissen wir, trotzdem kann man es nicht vergleichen.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Chobe am 24.11.2009 | 16:09
So etwas wäre analog nicht denkbar. - Es sei denn, ich kaufe mir einen Kopierer und zehn Kisten voller Blätter.)
Das ziehst Du jetzt aber mit der Kneifzange an den Haaren herbei.
Klar ist sowas nicht denkbar, die Wahrscheinlichkeit eines "analogen Verlustes" ist im Vergleich zum digitalen ja auch verschwindend gering.. man kauft sich ja auch kein Buch ein zweites Mal, aus Angst, man könnte das erste verlieren. :D
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Ein am 24.11.2009 | 16:11
Zitat
Die Wahrscheinlichkeit, daß ich einen fetten Aktenordner (oder DesktopPC) mit einer ABSCHLUSSarbeit verliere, ist eher gering, passiert als USB Stick aber ganz schnell.
Eine umgeschüttete Kanne Kaffee oder besser eine Flasche Cola später. Dann passiert es immer noch erstaunlich oft, dass Leute ihre Rucksäcke irgendwo liegen lassen oder diese geklaut werden. Und dann sind sie weg die 200 Seiten Machwerk.

Eigentlich ist es aber eh lachhaft, wie sehr hier versucht wird sich an die Unverletztlichkeit des Buches klammern. Sorry, Leute, aber es gibt schon einen Grund warum Computer schon lange nicht mehr an der Berufswelt wegzudenken sind. Auch schreibt niemand mehr umfangreiche Sachen auf Papier, sei es von Hand oder per Schreibmaschine. Die Möglichkeiten der digitalen Textverarbeitung sind gerade in Hinsicht auf die Editier- und Reproduzierbarkeit der analogen Haushoch überlegen.

Aber es ging in diesem Thread auch garnicht um Papier vs. PDA, sondern um gedrucktes RPG vs. RPG in PDF-Format.

PDAs muss man im Übrigen garnicht an Schulen verteilen, um die Schüler dazu zu animieren, digitale Medien zu nutzen, sie machen das vielmehr schon lange in einem solchen Umfang, dass schon 10 Jahren regelmäßig der Untergang des Buches beklagt wird.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Teylen am 24.11.2009 | 16:15
Zitat
Die Wahrscheinlichkeit, daß ich einen fetten Aktenordner (oder DesktopPC) mit einer ABSCHLUSSarbeit verliere, ist eher gering, passiert als USB Stick aber ganz schnell.
Aber gerade wichtige, umfangreiche Sachen wie Abschlussarbeiten speichert man doch, in der Regel, nicht auf einem USB Stift sondern benutzt den nur um die Daten von einem PC zum anderen zu tragen. Denke ich mir so, ich benutze idR. keine USB Sticks sondern schleppe wenn meinen Laeppi umher oder die extrene ^^; .


Um zurueck zum Buch zu kommen.
Der groesste Verlust duerfte doch der des Geraet sein. Zumindest erwarte ich von einem kommerziellen digitalen Buch das es aehnlich wie ein DLC bei der XBox360 immer zum erneuten Download bereit steht.

Was dann auch ein Vorteil von MP3 gegenueber CDs sein koennte.
Wenn die CD hin ist, ist sie hin, komplett. Stirbt ein MP3 lebt der Rest vom Album u.U. noch und vielleicht kann man es sich erneut saugen?
(Ich kaufe keine MP3s sondern digitalisiere hoechstens meine CDs ^^; )
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Falcon am 24.11.2009 | 16:16
Ja, digitale Medien haben ja auch genug andere Vorteile, die sie überlegen machen. Aber Bücher haben eben auch Vorteile und es ist schon lachhaft, wie krampfhaft versucht wird so zu tun als sei ein Computer ein Buch.

und dann werden Beispiele gebracht, die zeigen, daß Computer in zukunft wie Bücher funktionieren. Also offensichtlich muss es da Vortiele geben, die einPC nicht nachbilden kann.

jetzt muss ich leider aufhören, mein Laptop Akku ist nämlich LEER.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Ein am 24.11.2009 | 16:33
Tja, dank, der sich langsam durchsetzenden kontinuierlichen Konnektivität und dem niedrigen Preis portabler Massenspeicher ist das eigentlich kein Problem mehr. Denn dann wechselt man einfach das Gerät, wenn man keinen Saft mehr hat.

Wobei ich auch nicht sehe, warum das Gerät permanent laufen muss, im Rahmen einer Rollenspielsitzung. Ich benutze während meinen Sitzung kaum einmal ein Buch oder PDF. Weil es aus meinem Blickwinkel egal ist, ob der Spielfluss durch das Herumsuchen in einem Buch[1] oder durch das Blättern in einem PDF[2] gestört wird. Gestört ist gestört.

Aber ich bin ja auch kein Retro-Buchsklaven-Rollenspieler, der nicht genug Mumm in den Knochen hat, mal was selbst zu entscheiden. ;)

1: Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Rollenspiel einen Index hat, ist bekanntlich anti-proportional zur Anzahl der Seiten.
2: Wobei man das PDF auch ohne Bookmarks immer noch mit der Suchfunktion durchforsten kann.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Boba Fett am 24.11.2009 | 16:39
Ich vermute mal, dass sich die Situation ändert, sobald sich die EBook-Reader weiterentwickelt haben.
Für Rollenspiele sind die derzeit noch nicht zu gebrauchen, weil die Displays grundsätzlich zu klein sind.
Außerdem sind Akkuleistungen und Funktionsumfang derzeit noch ungenügend zB für Nachschlagefunktionen.

Notebook ist immer noch ungenügend. LCD ist einfach nicht augenfreundlich genug.

Derzeit siegt noch immer das Papier.
Ob das Papier irgendwann vollständig vom elektronischen Medium abgelöst wird, kann man nicht vorhersagen.
Meine Meinung ist: ja
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Monkey McPants am 24.11.2009 | 16:44
Das derzeit einzige wirkliche Problem das ich mit digitalen Medien hab ist folgendes: Wenn ich heute ein Buch kaufe gehört es mir. Ich kann es verkaufen, verschenken, herborgen, was auch immer.

Wenn ich mir heute bei Amazon ein ebook kaufe, dann gehört das Teil nicht mir, ich habe nur eine Lizenz erworben die es mir erlaubt das "Buch" auf bestimmte, vom Publisher erlaubte, Art und Weise zu nutzen. Dieses ebook kann ich, im Allgemeinen, NICHT einfach wiederverkaufen, verschenken oder herborgen.

Solange das so bleibt ist rein digitaler Kontent für mich problematisch, auch als jemand der durchaus gerne Rollenspiele als pdfs kauft und liest.

M
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Ein am 24.11.2009 | 16:45
Natürlich Boba. Überleg dir mal du bekämst die ganzen Steckbriefe per Intergalaktischer Post geschickt. Nicht nur, dass die Nachsendeaufträge sich unendlich summieren würde, auch das Nachsenden würde ewig dauern. ;)
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Woodman am 24.11.2009 | 16:51
Zitat
Ich vermute mal, dass sich die Situation ändert, sobald sich die EBook-Reader weiterentwickelt haben.Für Rollenspiele sind die derzeit noch nicht zu gebrauchen, weil die Displays grundsätzlich zu klein sind.
Man könnte alternativ auch das Layout anpassen, solange es keine großen Tabellen oder ähnlich Platzbeanspruchenen Elemente gibt sollte das möglich sein. Die Pocket-Rpgs bei Prometheus zeigen ja, dass man keine Riesenformate braucht, oder das Savage Worlds Regelwerk.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: oliof am 24.11.2009 | 16:52
PDF als Format ist schon ziemlich beschränkt. Das wäre meine Hauptkritik (bessere Alternativen können das Layout nicht so festklopfen wie die Produzenten das gerne mögen, ansonsten würde ich wohl ePub oder HTML+CSS vorziehen).

Ansonsten hab ich gerne immer auch eine elektronische Kopie der Bücher, die mir wegen der gewohnten Haptik immer noch sehr wichtig sind.

Ebook-Reader kämpfen entweder mit PDFs oder sind teuer oder beides. Ich konnte mich bisher noch nicht dazu durchringen einen zu kaufen.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Eulenspiegel am 24.11.2009 | 17:12
Ja, bla. Du solltest mal in der Realität bleiben beim Diskutieren.
Die Wahrscheinlichkeit, daß ich einen fetten Aktenordner (oder DesktopPC) mit einer ABSCHLUSSarbeit verliere, ist eher
gering, passiert als USB Stick aber ganz schnell.
1) Du solltest bei deinem Argument bleiben. Dein Argument war NICHT: "USB-Sticks lassen sich leichter verlieren, als Dokumentenordner."

Dein Argument war "Auf USB-Sticks sind persönlichere Sachen als auf Büchern." Und auf DIESES Argument bin ich eingegangen.

2) OK, wollen wir jetzt mal auf dein neues Argument eingehen. (Und hoffen, dass du auch wirklich bezogen auf das Argument antwortest und nicht bezogen auf ein drittes Argument, das bisher noch nicht vorkam.)

Du solltest mal in der Realität bleiben:
Die Wahrscheinlichkeit, dass du dein persönliches Tagebuch verlierst, ist wiederum recht hoch. (Oder dass dein älterer Bruder es sich schnappt und durchliest.)

Zu der Abschlussarbeit:
Selbst wenn du den USB-Stick verlierst: Who cares? Du solltest ein Bakup auf deinem Heimrechner haben und eines bei deinem Uni-Account.
Das heißt, wenn du mal den USB-Stick verlierst, sind maximal die Daten von 1-2 Tagen futsch. (Und wenn du den USB-Stick vernünftig verschlüsselt hast, kann auch niemand was mit deinen Daten anfangen.)

Dass du einen dicken Ordner verlierst, kommt zwar seltener vor, aber es kann auch vorkommen. (Der Ordner liegt im Rucksack und du vergisst ihn beim aussteigen aus der Bahn.) Das passiert zwar seltener, aber WENN es passiert, dann sind die Daten wirklich futsch.

Zitat
Ja, es gibt persönliche Hardware, aber wenn, dann gehen geschrieben eher sowas wie Terminkalender oder Notizblöcke verloren. Man kann das also nicht ganz vergleichen.
Also gerade Terminkalender oder Notizblöcke würde ich doch als persönliche Daten werten.

Zitat
genauso wie es eher unwahrscheinlich ist, daß ich eine ganze CD Sammlung verliere, ein MP3 Player ist aber ganz schnell weg. Ja, auf beidem ist Musik drauf, das wissen wir, trotzdem kann man es nicht vergleichen.
Nein, ich vergleiche den MP3-Player mit einer einzelnen CD.
Und die CD-Sammlung vergleiche ich mit MP3-Player samt Bakup auf der Festplatte.

Die Wahrscheinlichkeit, dass die CD verloren geht, ist genau so hoch, wie die Wahrscheinlichkeit, dass der MP3-Player verloren geht.
Und die Wahrscheinlichkeit, dass die CD-Sammlung verloren geht, ist genau so hoch, wie die Wahrscheinlichkeit, dass der MP3-Player mitsamt allen Bakups verloren geht.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Funktionalist am 24.11.2009 | 17:13
Außerdem halten und fühlen sich die Ebookreader nicht annähernd so schön wie ein Buch.

Haptik ist verflucht wichtig! Satte Druckpunkte bei Tasten, eine feste aber cermige Rasterung bei Drehreglern(zum Blättern!), vielleicht sogar touchscreen, was bei epaper ja kein Ding sein dürfte. Dann kann man mit Gesten blättern und suchen, zoomen und und und.

Außerdem sollten sich die Ebookhersteller auf Schriftarten einigen, die die Reader auch darstellen können...

Ich fände es auch cool, wenn der Reader wie ein buch aufklappbar wäre und so kein Etui benötigt etc.

Außerdem sollte er noch wie ein buch riechen...~;D
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Eulenspiegel am 24.11.2009 | 17:20
Klar ist sowas nicht denkbar, die Wahrscheinlichkeit eines "analogen Verlustes" ist im Vergleich zum digitalen ja auch verschwindend gering.. man kauft sich ja auch kein Buch ein zweites Mal, aus Angst, man könnte das erste verlieren. :D
Nein. Aber man kauft sich durchaus manchmal ein zweites Buch, weil irgend so ein Vollhonk beim Rollenspiel sein Getränk über mein Buch ausgeschüttet hat.

Dann kann es dir noch passieren, dass deine Wohnung abbrennt. Daher ist es hilfreich, von wirklich wichtigen Unterlagen noch eine Kopie irgendwo anders angelegt zu haben. (Es sei denn, man gehört zu der Fraktion: "Ja, Häuser können brennen, aber das könnte MIR nie passieren.")

Ja, digitale Medien haben ja auch genug andere Vorteile, die sie überlegen machen. Aber Bücher haben eben auch Vorteile und es ist schon lachhaft, wie krampfhaft versucht wird so zu tun als sei ein Computer ein Buch.
Ein Computer ist kein Buch.
Aber ein eBook kommt einem normalen Buch schon verdammt nahe.

Und mit Solarzellen, hat sich auch das Akku-Problem erledigt. (Denn Licht braucht man zum lesen so oder so.)
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Teylen am 24.11.2009 | 17:38
Ein Computer ist kein Buch.
Aber ein eBook kommt einem normalen Buch schon verdammt nahe.
Ein eBook kommt dem Buch so nahe wie das Orchester der MP3.
Haeuser brennen signifikant weniger haeufig ab als das USB Sticks gestohlen werden, verloren, geschrottet oder verzottelt. Zudem zahlt dann die Versicherung.

Zitat
Und mit Solarzellen, hat sich auch das Akku-Problem erledigt. (Denn Licht braucht man zum lesen so oder so.)
Und wo baust du die Solarzellen hin?
Abgesehen davon das es das ganze empfindlicher macht..
Wieso sind dann auf dem Deckel von Notebooks keine?
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Ein am 24.11.2009 | 18:31
Zitat
Ein eBook kommt dem Buch so nahe wie das Orchester der MP3.
Hmm, eBook und Buch zwei verschiedene Arten geschriebene Sprache wiederzugeben.
MP3 ein Format um Tonmedien zu speichern.
Orchester eine Gruppe von Menschen, die Musik machen.

Warum scheint mir der Vergleich zu hinken? ;)

Es sollte wohl eher heißen: eBook vs. Buch || mp3 vs. Schallplatte
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Funktionalist am 24.11.2009 | 18:33
Ein Orchester gibt auch nur Musik wieder....
der Vergleich passt schon ganz gut. ;)

Ebookreader fehlt es im Moment am Gefühl.
Die Haptik ist nicht sexy genug.

Holz, Leder,...Und eine besere Form. Wer will schon ein scharfes Tablett halten, dass auch noch Knöpfe am Rand hat? Wie wäre es mit etwas, das schön aussieht (und nicht so einfallslos MAc-weiß) und sich angenehm "satt" halten lässt?
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Ein am 24.11.2009 | 18:35
Nö, ein Orchester kann improvisieren und hat z.B. eine Tagesform. Eine mp3-Datei oder eine Schallplatte kann beides nicht.

Wenn man unbedingt das Orchester reinbringen will, müsste man auf der anderen Seite den Geschichtenerzähler hereinbringen.

Aber beide sind inpraktikabel, denn sonst hätte jeder eines zu Hause.

Kommt schon Leute, wenn ihr mich überzeugen wollt, müsst ihr euch schon ein bisschen mehr Mühe geben.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Funktionalist am 24.11.2009 | 18:38
OT:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Bad Horse am 24.11.2009 | 18:40
Ich bin sehr für Knöpfe am Rand. Ich bin auch für elektronische Lesezeichen - im Buch stören die nur, weil sie immer rumfliegen, umknicken, rausragen, etc. Und mit den E-Lesezeichen erspare ich mir tatsächlich einen Haufen Geblätter.
Und die Haptik ist bei einem verknickten Ami-Paperback mit Schmiertinte auch nicht so der Hit.

Außerdem trage ich nicht gern Sachen rum. Schon gar nicht Bücher. Mal ehrlich - ich helfe lieber einem E-Book-Reader-Mann beim Umzug als einem Bücherwurm.

Aber - ich mag es, Dinge direkt zu haben. Also aufschlagen und los. Nicht hochfahren, aufschlagen und los. Hochfahren ist doof.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Ein am 24.11.2009 | 18:45
@DK
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

@Bad Horse
So getrieben von der Zeiteinsparung und dann bevorzugst du das Buch? Hast du dir schon mal überlegt, wie lange das Blättern von Büchern aufs Leben gerechnet unnötig verschlingt? ;D
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Funktionalist am 24.11.2009 | 18:49
Ami-Paperbacks? Bitte! Ich rede hier von Büchern! ;D
(Die Qualität der Bücher ist in UK und US allerdings wirklich schlechter als bei uns....die Heyne-Bücher mal außern vor. Die fallen ja sofort auseinander. Dafür ist das Druckbild hier durch die Bank besser.)

Wenn man schon 150€+ für nen Reader ausgibt, dann soll der auch schön gearbeitet sein. Und mit schön meine ich schön, wie in Klavierlack-Ziegenleder-"Keine scharfen Kanten, die in die Handflächen schneiden"-schön.
*rant*
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Bad Horse am 24.11.2009 | 18:51
Die Bücher, von denen du da redest, kosten aber meistens viel und sind schlecht zu transportieren.

@Ein: Da hast du auch wieder recht.  ;)
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Ein am 24.11.2009 | 18:53
@DK
Und wie verträgt sich das mit gutem Papier, das so scheiße-scharf ist, das man damit sein Abendessen schneiden kann? ;)

Nee, nee, ich seh das so: Ihr seid wahrscheinlich zu doof für was anderes als das Buch. >;D
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Funktionalist am 24.11.2009 | 18:55
Die Bücher, von denen du da redest, kosten aber meistens viel und sind schlecht zu transportieren.
12€ "Mara und der Feuerbringer"
davon sollten sich die anderen Verlage mal was Abschneiden!

Der zweite Punkt geht natürlich klar an die Reader.

@Ein
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Teylen am 24.11.2009 | 18:57
Hmm, eBook und Buch zwei verschiedene Arten geschriebene Sprache wiederzugeben.
MP3 ein Format um Tonmedien zu speichern.
Orchester eine Gruppe von Menschen, die Musik machen.

Warum scheint mir der Vergleich zu hinken? ;)
Weils ein Vergleich ist :P
Man könnte MP3 auch mit dem Notenblack vergleichen ^^
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Ein am 24.11.2009 | 18:59
Ja, ich könnte auch mit Steinen auf den LKW vor meinem Fenster werfen, was ähnlich sinnvoll für diese Diskussion wäre. ;)
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Funktionalist am 24.11.2009 | 19:02
denke ich auch grad. ~;D

Irrsinnige Vergleiche sind einfach dazu da, zerdreht zu werden!

Trotzdem: Noch ist mir das Buch bei Romanen lieber, da die aktuellen Reader mich überhaupt nicht ansprechen. (Da hat man theoretisch die Möglichkeit jedes Buch in der Luxusausgabe mit Metallbeschlägen lesen zu könnn und bekommt nen Mensatablett...)
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Ein am 24.11.2009 | 19:11
Gut, aber wir reden hier ja über Rollenspiel und Romane. Bei Romanen sind mir mittlerweile Hörbücher am Liebsten. Womit wir wieder beim eBook-Reader diesmal mit guter Sprachausgabe wären. ;)
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Funktionalist am 24.11.2009 | 19:19
... Womit wir wieder beim eBook-Reader diesmal mit guter Sprachausgabe wären. ;)
Und austauschbaren Sprachpaketen von Morgan freeman bis zur drolligen Spaßkugel...der lila Fledermaus...*Name vergessen*
 :d

Für Regelwerke nutze ich im Moment auch lieber echte Bücher, weil die (noch) einfach schneller Blättern und besser querzulesen sind. Ich halte Bücher nicht für unersetzlich...
ich halte die haptische Erfahrung beim Lesen für unersetzlich, die Freude am tollen Produkt und der Funktionalität.
Wenn da die Tasten wackeln und die Schrift matschig ist, dann passt da was nicht.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Ein am 24.11.2009 | 19:23
Zitat
ich halte die haptische Erfahrung beim Lesen für unersetzlich, die Freude am tollen Produkt und der Funktionalität.
Ja, so haben die früher auch gedacht als man vom handgeschriebenen Skript zum Massenprodukt gedrucktes Buch überging. ;)
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Funktionalist am 24.11.2009 | 19:33
Der Vergleich hinkt aber. ;)
*scnr*
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Ein am 24.11.2009 | 19:46
Frag mal, Glgfzn, der kann sicherlich erzählen, wie schlimm das damals war. ;)
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Woodman am 24.11.2009 | 20:13
Zitat
Wenn man schon 150€+ für nen Reader ausgibt, dann soll der auch schön gearbeitet sein. Und mit schön meine ich schön, wie in Klavierlack-Ziegenleder-"Keine scharfen Kanten, die in die Handflächen schneiden"-schön.
Solche nicht unbeding alltagstauglichen Designerstücke wird sicher auch wer produzieren, aber ich würde eindeutig eine stabiles kratzfestes Metalgehäuse bevorzugen, möglichst schlicht und ohne schnörkeligen Firlefanz, das design von den Palm Tungsten Modellen würde mir zusagen, und die sind auch stabil, mein alter E1 sieht immer noch fast aus wie neu.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Falcon am 24.11.2009 | 20:31
wenn man sich das Wissen erstmal direkt ins Gehirn hochladen kann und dann nie mehr vergisst (bis man es löscht oder deaktiviert), dann werdet ihr mit euren frickeligen EbookReadern ganz schön alt aussehen.

Aber das werdet ihr aus "haptischen Gründen" dann vermutlich nicht mehr aus der Hand legen können ;)

Der Vergleich hinkt, nehme ich an. Kann man immer mal sagen.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Glgnfz am 24.11.2009 | 20:48
Frag mal, Glgfzn, der kann sicherlich erzählen, wie schlimm das damals war. ;)

Puh! Du hast Glück, dass ich gerade nicht im "alter Mann erzählt von damals, als Hunde und Katzen noch die besen Freunde waren"-Modus bin, sondern total erschlagen...
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Tequila am 24.11.2009 | 21:13
Als die CD kam, wurde das Ende der LP prognostiziert, als MP3 hoffähig wurde, dachte man, das Ende der CD wäre gekommen und wie sieht es tatsächlich aus?

Es gibt immer noch genügend Sammler, die etwas in der Hand haben wollen. Klar kann ich mir einen Medienserver in Wohnzimmer stellen und darauf 3000 ALben und 1500 Filme speichern...boah, geil ey!

Ne Leute, mir geht einer ab, wenn ich in meinem Wohnzimmer sitze, die Regalwand mit den 3000 CDs betrachte, meinen Blick über die knapp 600 LPs streichen lasse, die in Kisten unter dem CD Regal stehen und mein Blick schließlich auf der Regalwand mit den 1000 DVDs zum ruhen kommt. Dann nehm ich mir ne Flasche Bier, gehe in den Keller und berachte die knapp 1000 eingelagrten VHS Kassetten.

Was das mit Büchern zu tun hat? Ganz einfach: Auf dem Weg vom Wohnzimmer zum Keller komme ich am Büro vorbei, wo die Bücherregale hängen, prall gefüllt mit Regelwerken, Romanen,Biographien und Fachbüchern.

Es wird immer einen Sammlermarkt geben, weil der Mensch nun mal was in der Hand halten mag. Es wird vielleicht in Zukunft nicht mehr alles auch als gedrucktes Buch geben, was als PDF veröffentlicht wird, aber die wirklich guten Sachen, die auch respektabe Absatzchancen haben, die wird es immer geben. Is wie bei der Musik: Die (mEn) wirklich guten Scheiben erscheinen auch auf Vinyl....
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Skele-Surtur am 24.11.2009 | 21:29
Also Venyl ist ja nur noch was für Sammler und Scratcher und viele verdammt geilen Sachen erscheinen nicht mehr auf auf Venyl. Ist aber auch egal, denn das Prinzip ist ein anderes. Es ist aber so, dass viele Menschen in meiner Umgebung, und das sind nicht alles alte Knacker, Drucksachen einfach besser und angenehmer zum Lesen finden. Dadurch entsteht ein Markt für Bücher und daher werden Bücher auch in Zukunft produziert und gekauft werden.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Eulenspiegel am 24.11.2009 | 23:33
Haeuser brennen signifikant weniger haeufig ab als das USB Sticks gestohlen werden, verloren, geschrottet oder verzottelt. Zudem zahlt dann die Versicherung.
Ja, aber USB-Sticks gehen aber auch häufiger verloren als eBooks.

Dass es einen Unterschied zwischen USB-Sticks und Büchern gibt, bestreite ich ja gar nicht.
Aber es gibt nunmal kaum einen Unterschied zwischen eBooks und Büchern.

Merke:
eBook ungleich USB-Stick.

Zitat
Und wo baust du die Solarzellen hin?
Abgesehen davon das es das ganze empfindlicher macht..
Wieso sind dann auf dem Deckel von Notebooks keine?
Keine Ahnung, frag das die Hersteller und nicht mich.

Und so empfindlich sind moderne Solarzellen nun auch nicht.

Warum scheint mir der Vergleich zu hinken? ;)
Mach dir nichts draus.
Teylen behauptet ja, dass eBooks und Bücher sind unterscheiden und bringt als Argumente dann, das USB-Sticks und Bücher sich unterscheiden. :)

Ein Orchester gibt auch nur Musik wieder....
der Vergleich passt schon ganz gut. ;)
Nein:
Orchester vs. MP3- Player entspricht: Geschichtenerzähler vs. Buch
CD-Player vs. MP3 Player entspricht: eBook vs. Buch.

Zitat
Ebookreader fehlt es im Moment am Gefühl.
Die Haptik ist nicht sexy genug.
Die Haptik kann man ändern.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Woodman am 24.11.2009 | 23:51
Zitat
Und wo baust du die Solarzellen hin?
Abgesehen davon das es das ganze empfindlicher macht..
Wieso sind dann auf dem Deckel von Notebooks keine?
Weil es beim Stromverbrauch eines Laptops sehr viele und zudem teure Solarzellen bräuchte, einer der Vorteile von Ebookreadern ist ja deren relativ geringer Stromverbrauch.
Ein handelsübliches 65W Modul (würde bei Spitzenlast ausreichen für eine durchschnittliches Notebook), kostet über 400€ und ist 65x75cm groß, das wird niemand an eine Notebook anbauen, weil sich besonders hierzulande und bei meistens im Innenraum eingesetzten Geräten der Aufwand nicht lohnt, aber fast jeder Taschenrechner hat eine kleine Solarzelle, weil der Taschenrechner kaum Energie verbraucht reicht die Zelle selbst bei einer Hellen Schreibtischlampe schon aus.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Arbo am 25.11.2009 | 01:57
PDAs muss man im Übrigen garnicht an Schulen verteilen, um die Schüler dazu zu animieren, digitale Medien zu nutzen, sie machen das vielmehr schon lange in einem solchen Umfang, dass schon 10 Jahren regelmäßig der Untergang des Buches beklagt wird.

Wer sagt denn, dass es hier um die Schüler|innen geht? Der Hintergedanke ist doch eher, dass, wenn solche Geräte an der Schule verteilt werden, dann selbst "die Alten" nicht mehr drum herum kommen, sich mit dem Kram zu befassen. Also "Schulnutzung" = "Indikator" für Akzeptanz dieser Medien (in selbst starr-knorrigen Institutionen). ;)

Ich vermute mal, dass sich die Situation ändert, sobald sich die EBook-Reader weiterentwickelt haben.
Für Rollenspiele sind die derzeit noch nicht zu gebrauchen, weil die Displays grundsätzlich zu klein sind.
Außerdem sind Akkuleistungen und Funktionsumfang derzeit noch ungenügend zB für Nachschlagefunktionen.

Notebook ist immer noch ungenügend. LCD ist einfach nicht augenfreundlich genug.

Jup ... neben den anderen, eher pragmatischen Vorteilen von Büchern.

Btw.: Da fällt mir gerade ein ... sollte sich das irgendwann (!) einmal durchsetzen, wäre das natürlich ne ganz interessante Sache für Rollenspielsysteme, bei dem viel "gerechnet" wird. Also solche Gurken wie Midgard und so Zeuch. Praktisch bliebe es dann wohl nicht nur beim "Leseservice", den jedes Buch bietet, sondern würde sich mit anderen Funktionen vermischen. Heißt konkret: Solche Geräte müssten dann auch noch mehr bieten als Bücher (was sie dann sicher aber auch tun werden).

Arbo
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Crimson King am 25.11.2009 | 09:45
Also Venyl ist ja nur noch was für Sammler und Scratcher und viele verdammt geilen Sachen erscheinen nicht mehr auf auf Venyl.

Vinyl ist vor allem was für Audiophile, weil ein analoger Tonabnehmer wie z.B. ein guter Plattenspieler mit einer guten Schallplatte einfach besser klingt als ein digitales Medium.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Teylen am 25.11.2009 | 10:33
Zu den Solarzellen, denke ich das ein EBook-Reader, wenn er anstaendige Funktionen hat, sowie entsprechende Speicherkapazitaeten mehr Strom verbraucht als ein Taschenrechner und irgendwo in dem Bereich eines Nintendo DS liegt.
Ebenso braucht man einen Platz wo sie hin koennen und genug Licht kriegen.
Also wohl nicht auf den Ruecken.

Was das einbringen von EBook Readern in die Schule betrifft, so halte ich es fuer so noetig wie Wasser in einen Fluss zu kippen. Die Kinder haben doch heute schon vor dem ersten anspruchsvolleren Buch ihr iPhone oder sonstige technische Geraete die auch EBook Funktionen anbieten und Nutzen die Dinger rege.
Auch die Generation unter 40 erfreut sich an iPhones, sei es als Spielgeraet, Handy oder weil es fuer wirklich alles eine App gibt.
Insofern ist doch eher das "Problem" das kein rechter Markt fuer reine EBook Geraete besteht.

Der Grund wieso ich das EBook zum Buch wie die MP3 zum Orchester verglich ist das ein EBook abgesehen davon das Informationen in Text Form transportiert werden als solches nichts mit einem Buch zu tun hat. Respektive genauso wenig wie ein Orchester mit einer MP3. Beides macht Musik ist aber etwas ziemlich unterschiedliches.

Andernfalls waere ein ausfuehrliches Nachrichten Journal im Radio auch eine Zeitschrift wie die FAZ. Bringt ja beides Nachrichten Informationen rueber.
Ist es aber nicht da es doch in der Form zu unterschiedlich ist.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Skele-Surtur am 25.11.2009 | 10:49
Vinyl ist vor allem was für Audiophile, weil ein analoger Tonabnehmer wie z.B. ein guter Plattenspieler mit einer guten Schallplatte einfach besser klingt als ein digitales Medium.
Also ich weiß, dass es CD-Anlagen gibt, deren Sound und Klangvolumen schon ganz enorm ist, allerdings sind die entsprechend teuer. Zu Vinyl kann ich wenig sagen, denn Schallplatten sind mir a) zu sperrig und b) zu empfindlich, so dass ich mich nie mit den Dingern beschäftigt habe.

Bücher nehmen natürlich im Vergleich mit einem E-Book Reader gesammelt deutlich mehr platz weg, aber sie sind eben nicht so empfindlich. Das ist glaube ich der große Vorteil jeden Nichtelektronischen Mediums: Es ist nicht so wild, wenn das Ding mal die Treppe runterpoltert. Gut, man freut sich trotztdem nicht trüber, aber es geht nicht kaputt und wenn doch, dann halt nur das eine exemplar und nicht alle auf einmal.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Eulenspiegel am 25.11.2009 | 11:03
Zu den Solarzellen, denke ich das ein EBook-Reader, wenn er anstaendige Funktionen hat, sowie entsprechende Speicherkapazitaeten mehr Strom verbraucht als ein Taschenrechner und irgendwo in dem Bereich eines Nintendo DS liegt.
Glaube ich nicht.
Was ist an einem eBook so stromfressend?
Doch wohl hauptsächlich der Display. Und der ist wesentlich stromsparender als bei LCD Bildschirmen.

Zitat
Der Grund wieso ich das EBook zum Buch wie die MP3 zum Orchester verglich ist das ein EBook abgesehen davon das Informationen in Text Form transportiert werden als solches nichts mit einem Buch zu tun hat.
Wo siehst du denn die Unterschiede zwischen einem Buch und einem eBook für den Anwender? (Und ich möchte hier keine Unterschiede zwischen einem Buch und einem USB-Stick lesen.)

Wenn du sagst Bücher und Computer ermöglichen das lesen von Geschichten, aber ansonsten haben sie nichts gemeinsam, würde ich dir sogar zustimmen. Aber es geht ja nicht um Computer, sondern um eBooks.

Gut, man freut sich trotztdem nicht trüber, aber es geht nicht kaputt und wenn doch, dann halt nur das eine exemplar und nicht alle auf einmal.
Auch bei einem eBook gehen nicht alle Exemplare kaputt, sondern nur ein einziges eBook.
Du kannst dir ein zweites eBook kaufen und dann darauf das Bakup spielen.

Das ist nämlich der Vorteil von eBooks: Du kannst dir wesentlich einfacher Bakups erstellen.
Wenn mal ein Buch kaputt geht, ist das Scheiße. Wenn das eBook kaputt geht, hast du ja noch das Bakup.

Und für die Haptiker und Sammler: Sie müssen ja nicht alle Storys auf einem einzigen eBook packen. Sie können sich ja für jede Story ein eigenes eBook zulegen. (Würde ich persönlich nie machen, aber was ein echter Sammler ist, dem würde ich sowas zutrauen.)
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: DasTaschentuch am 25.11.2009 | 11:09
Hab bei uns in der Buchhandlung ein paar Ebook Reader ausprobiert und keines von den dort ausgestellten Geräten würd ich freiwillig benutzen. Entweder umständlich zu bedienen oder sehr schlecht zu lesen. Teilweise auh zu unhandlich. Da muß noch mindestens eine Generation ins Land gehen.
Als jemand der viel Nachhilfe gibt kann ich nebenbei nur sagen,daß schon zu viel unnützes Eletronikgerät zwangsweise in den Unetricht eingebunden wird. Für "2*3" wird ohne zu zögern der Taschenrechner bemüht, in der Oberstufe wohlgemerkt. Und tolle Rechenprogramme und Präsentationsgeräte haben bei allen Schülern die ich kenne nur dafür gesorgt,daß das Verständnis um was es eigentlich geht komplett hinter Zugänglichkeitsproblemen und Klicki-bunt-Optik verloren geht.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Funktionalist am 25.11.2009 | 11:17
@audiophil

Dann aber bitte nur die Erstpressungen und die Platten dann Staubfrei aufbewahre und vor jedem Hören mit dem richtigen Öl einreiben und "entspannen" lassen.
Die Raumtemperatur ist auch noch wichtig...

Das wichtigste bei Vinyl ist das Ritual, das einen in Stimmung bringt. Das entschädigt viele auch für das Kratzen und Knarzen, das nur bei neuen Platten fehlt.
Ach ja, am Besten steht natürlich der Plattenteller in einem anderen Raum und ist vom Estrich entkoppelt, damit es keine Rückkopplungen zwischen Schall und Tonkopf gibt. (Das heißt, man sieht seinen sündhaft teuren Plattenspieler nicht bei der Arbeit.)

Davon abgesheen, dass man eh nur in einem dafür hergerichteten Raum hören sollte.

Das Ritual ist das Wichtigste! Genau, wie beim Buch.
Denn im Endeffekt geht es um das Erlebnis und da zählt NOstalgie und das Gefühl und die Stimmung sehr viel.

@Eulenspiegel
Natürlich kann das Design der Reader geändert werden und das sollte es auch. ;D
Dann würde ich es mir überlegen.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Teylen am 25.11.2009 | 11:21
Zitat
Was ist an einem eBook so stromfressend?
Die Ansprueche des Benutzers die sich durch Geraete wie iPhone und NetBooks definieren sowie die Display.

Das heisst zunaechst braucht man ein hinreichend grosses Display, oftmals etwas das etwa Din A5 entsprechen sollte, vielleicht Din A6 aber nicht wirklich kleiner.
So oder so ist das Display wesentlich groesser als bei einem Taschenrechner und selbst als das von Handheld-Spielekonsolen.

Dort hinzukommt das das Display besondere Ansprueche erfuellen muss was die Lesbarkeit betrifft. Also kein Licht spiegeln, Augen freundliche Anzeige sowie Bedienung abseits des reinen lesen (Installation, Buch Auswahl und dergleichen).
Betrachtet man das Rollenspiel Material unterkommen soll wollen auch noch Graphiken dargestellt werden.

Das heisst das Display frisst mindestens soviel Strom wie ein iPhone, wenn nicht mehr.

Hinzukommt das, wenn man dem Nutzer ein EBook gibt, er viel E bei dem Book erwartet. Such Funktionen, Hyperlinks, Bookmarks, Verknuepfungsmoeglichkeiten und Fancy-Graphic-Stuff (Blaetter Animationen, Vielleicht durchblaettern mit Vorschau usw.). Mindestens auf iTunes Niveau.

Was ebenso Prozessoren braucht und Leistung fordert.
Davon abgesehen das der Nutzer wenn er Fancy-Graphik hat, nettes Display, auch gleich mit dem Buch Online und Telefonieren will,..

Zitat
Wo siehst du denn die Unterschiede zwischen einem Buch und einem eBook für den Anwender? (Und ich möchte hier keine Unterschiede zwischen einem Buch und einem USB-Stick lesen.)
Ein EBook ist meiner Meinung nach ein Computer.
Im Buch naechsten Fall ein spezialisierter Handheld.

Ein Buch ist ein Ding mit zwei Deckeln, dazwischen Blaettern die gebunden sind und einem festen Informationsset.

@audiophil:
Benutzen DJs nicht auch Vinyl zum scratchen weil es anders nicht / nicht so gut geht?
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Ein am 25.11.2009 | 11:27
eBook = digitales Datenformat in dem Bücher gespeichert werden.
eBook-Reader = Spezialisiertes Darstellungsgerät für eBooks (die ich im Übrigen für Quatsch halte)

Und noch einmal zu den jüngeren Lesern fällt mir ein:
In Japan sind seit Jahren Blog-Romane bei den jungen Leuten absolut in. So in, dass daraus Serien, Filme und Mangas gemacht werden. Ergo, also eine Frage der Gewohnheit und der Lebenssituation. Japan (und viele andere Länder) mit seinen beengten Lebensumständen (12qm ist eine normale Wohnungsgröße für einen berufstätigen Single, 40qm für eine Familie mit 1-2 Kindern) zeigt deutlich, dass "analoge" Medien wie das Buch eben doch nicht von Sachzwängen losgelöst sind.

In dieser Hinsicht finde auch Tequilas Sammlung zwar eindrucksvoll, nur wenn ich einmal überlege, dass ich bisher alle 1,4 Jahre meines Lebens umgezogen bin, verliert eine Sammlung von mehreren tausend Objekten, die auch genauso auf einer einzelnen Festplatte Platz hätten, enorm an Reiz.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Funktionalist am 25.11.2009 | 11:30
@stromverbrauch
Epaper ist das System der Wahl. Nur Blättern verbraucht Strom, aber leider sind keine Farben drin (noch nicht).
Und das ist ausreichend (obwohl ich illustrierte Bücher liebe! Illustrationen sind verflucht wichtig, weil ich die Kunstform sie einfach schön finde. DiTerlizzi ist hier mein pers. Held. Aber auch der alte "Hobbit" hatte was, mit seinem Schmetterling Smaug.)

@audiophil

Waaaah, DJs und Audiophil in einem Satz! Ahhhh, da schon wieder! ;D
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Tequila am 25.11.2009 | 11:37
Und für die Haptiker und Sammler: Sie müssen ja nicht alle Storys auf einem einzigen eBook packen. Sie können sich ja für jede Story ein eigenes eBook zulegen. (Würde ich persönlich nie machen, aber was ein echter Sammler ist, dem würde ich sowas zutrauen.)


Is klar, warum kam ich da nicht von selber drauf?

Nur geht es beim Sammeln nicht darum, alles einzeln stehen zu haben, sondern darum, bestimmte Ausgaben eines Werkes zu haben. Ich gebe bewußt mehr Geld für eine Erstauflage i Hardcover aus als für den Paperbacknachdruck, nur so als Beispiel.

Außerdem bedeuten eBooks das Ende von signierten Ausgaben, ich erfreue mich schon an diversen signierten Büchern, in einigen Fällen sogar mit kleinen Zeichnungen des Autors im Buchdeckel...
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Ein am 25.11.2009 | 11:39
@Tequila
Das ist hübsch, hat aber nix mit Rollenspielen als Gebrauchsgegenständen zu tun.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Crazee am 25.11.2009 | 11:42
Hmmm, meine Frau würde mir gerne so einen E-Book-Reader zu Weihnachten zukommen lassen. Ich she das (noch) kritisch. Was mir eben gerade auffiel: Bei Thalia kosten die (aktuellen) E-Books genau so viel wie ein gedrucktes Buch. Heißt das, dass Papier als Rohstoff nix mehr kostet? Denn die aktuellen Bücher entstehen doch eh digital. Der Aufwand, da ein E-Book draus zu machen, es anzubieten und zur Verfügung zu stellen, sollte doch so teuer nicht sein. Natürlich muss ich noch für den Autor/Verlag etc. zahlen, aber einen gewissen Preisunterschied hatte ich mir da schon vorgestellt, speziell, da ich die E-Books nicht verleihen (zumindest nicht ohne den Reader) oder weiterverkaufen kann.

Das stimmt mich wieder nachdenklich.

Aber der Platzvorteil... (unsere Billys laufen schon über)
Und das Schleppen...
Freie Bücher gibt es dafür sogar kostenlos...
Ich weiß nicht...  wtf?
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Tequila am 25.11.2009 | 11:43
@Ein

Hier geht es aber (auch) darum, ob Druckwerke nur noch Nostalgie sind und das sind sie meiner Meinung nach nicht.

Bei einem nur als eBook erhältlichen Buch geht jeglicher Sammelaspekt flöten, da es nichts sammelwertes mehr ist. Es wird nur noch gehortet.

Und das betrifft sehr wohl auch Regelwerke für das Rollenspiel, ansonsten würden Ledergebunde DSA oder Schattenjägerausgaben wohl eher keinen Sinn machen, oder?
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Teylen am 25.11.2009 | 11:49
Haptiker vermissen das Gefuehl des Buchs.
Das kann ein Computer bzw. Handheld schlicht nicht bieten. Koennte schon, waere nur wirklich schweine teuer. Dir fuer jedes Album ein iPod zu kaufen macht aus den iPods ja auch kein Vinyl Erlebnis .. ^^;


Nun und eBook ist viel, aber kein Datenformat. Es beschreibt den Umstand das der Inhalt eines Buchs digitalisiert wurde, Formate sind dann etwas anderes (z.B. PDF). Was eBook-Reader betrifft wollen die iPhone konditionierten Nutzer keine Mindest-Ausgabe. Wieso auch?
Dafuer sind die meisten Menschen nicht Oeko genug ^^


In Japan kann man sich auch Manga per Abo auf's Handy laden.
Was aesthethisch ziemlich fuer die Tonne ist. ^^;
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Ein am 25.11.2009 | 11:49
@Tequila
Sammeln ist aber nicht die normale Verwendungsform eines Buches. Ein Buch ist anders als Überraschungseier primär erst einmal ein Informationsmedium.

Zumal macht die Sammelei im Kontext dieses Threads einfach keinen Sinn. Natürlich kann man Sammelobjekt A nicht durch Sammelobjekt B ersetzen, aber durchaus Gebrauchsgegenstand A durch Gebrauchsgegenstand B.

Ich bitte in dieser Hinsicht bitte mein OP noch einmal zu beachten. Und es wäre auch schön, wenn wir langsam wieder von der Haptik wegkommen könnten, denn diese habe ich selbst im OP als klaren Punkt für das Buch aufgeführt.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Ein am 25.11.2009 | 11:52
@Teylen/Manga
Warum ist es ästhetisch für die Tonne sich Manga auf's Handy zu holen? Es sind dieselben Zeichnungen, nur dass man sie auf seinem Handy hat (Handys waren in Japan schon vor 3-4 Jahren auf dem Stand den Handys heute hier haben), anstatt als typischerweise extrem billig gedrucktes Comicbuch. Obendrein werden die Mangas dabei auch noch entsprechend vorbearbeitet, dass sie auch in diesem Format Sinn machen. Einen Punkt den ich z.B. bei vielen digitalen Rollenspielprodukten immer noch vermisse.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Funktionalist am 25.11.2009 | 11:52
Mein Bücherregal dient mir z.B. auch als kurzer Erinnerungsreisekatalog.
Ich stöbere durch die Bücher und erinnere mich.

Wenn ich auf Ebooks umstiege, müsste ich mir so etwas ähnliches nachbauen...
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Teylen am 25.11.2009 | 11:57
Manche sammeln Rollenspielbuecher zu Systemen die sie nicht spielen.
Zurueck zum Thema des Threads sind Buecher imho nicht redundant weil es keine entsprechend guten (Groesse, Display, Bedienung) eBook Reader gibt.


Was Manga betrifft, weil die Bilder klein und kaum erkennbar sind und man selbst auf kleinster Zoom Stufe fuer eine Seite scrollen muss wie noch etwas.
Im Zuge der AnimagiC hatte man so ein japanisches Handy geraet mit Naruto sowie Death Note drauf und konnte es ausprobieren / ansehen.

Die extrem billig gedruckten Comicbuecher im Din A4 werden in Japan ueblicher Weise auch nachdem lesen in die Tonne geworfen. Bieten aber immerhin gute grosse Bilder.
Die kleineren Buecher sind idR. edler aufgemacht als ihre Entsprechungen in Deutschland (Umschlag, 1-4 colorierte Panels). Und man sieht immernoch eine Seite in guter Qualitaet.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Ein am 25.11.2009 | 12:01
Verkauft werden aber vor allem die preiswerten Magazine und nicht die Tankoban, denn die sind *trommelwirbel* vor allem Sammlerstücke. Womit sich der Kreis wieder schließt.

Ich frage mich auch mittlerweile, wer hier überhaupt das OP gelesen hat. Aber das ist dann wahrscheinlich zu anstregend.... ::)
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: D. Athair am 25.11.2009 | 12:04
Sobald es vernünftige e-reader gibt hat das Buch ausgedient. Aber auch erst dann.

Sprich: Wenn ich den e-reader ins Jungscharzeltlager mitnehmen kann, ohne Angst haben zu müssen, dass in den 2 Wochen (bei moderatem Gebrauch) die Batterie leergeht, das Teil duch Feuchtigkeit oder Runterfallen Schaden nimmt. Und so weiter ...

=> Der Reader muss mindestens so robust sein, wie ein Buch!
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Teylen am 25.11.2009 | 12:17
Verkauft werden aber vor allem die preiswerten Magazine und nicht die Tankoban, denn die sind *trommelwirbel* vor allem Sammlerstücke. Womit sich der Kreis wieder schließt.
Die Tankobans sind nicht nur Sammlerstuecke.
Die fassen lediglich einzelne Geschichten zusammen wenn man die nicht kapitelweise lesen mag und werden dementsprechend schnell wieder verkauft wenn es gelesen wurde. Zumal gerade Serien spaetesdens ab 20 Baenden (wie Ranma 1/2, OMG, Naruto und andere) auch in Tankoban Form sperrig sind.

Zitat
Ich frage mich auch mittlerweile, wer hier überhaupt das OP gelesen hat. Aber das ist dann wahrscheinlich zu anstregend.... ::)
Das liegt nur an eBooks und verminderter Aufmerksamkeit dank Blog Stories :P


Aber um auf das OP zurueck zu kommen.
EBooks sind in Ermangelung guter Reader viel zu sperrig als das Buecher deswegen nur noch nostaligische Relikte waeren.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: DasTaschentuch am 25.11.2009 | 12:44
Soweit ich weis kann man auch in deutschland Manga und Comics aufs iPhone laden. marvel bietet zumindest in den USA alle neuen Comics auch fürs Handy an.

Zurück zum OP:
Ich hab eine Runde,da gibts keine gedruckten Regelwerke, weil es eben eine selbstgebasteltes Spiel ist. Der Meister und 1 bis 2 Spieler sitzen in der Regel hinter einem Laptopbildschirm. Und ich find das ehrlich gesagt unangenehm. Der Bildschrim ist da eine Barriere schlimmer als ein meisterschirm. und oftopic wirds auch schnell,wenn man nebenbei noch surft oder icq  plötzlich angeht..

Einmal hab ich über scype geleitet weil ein Spieler im Ausland war. Das war cool (aber eigentlich auch ein ganz anderes Thema).
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Eulenspiegel am 25.11.2009 | 13:27
Dort hinzukommt das das Display besondere Ansprueche erfuellen muss was die Lesbarkeit betrifft. Also kein Licht spiegeln, Augen freundliche Anzeige sowie Bedienung abseits des reinen lesen (Installation, Buch Auswahl und dergleichen).
Betrachtet man das Rollenspiel Material unterkommen soll wollen auch noch Graphiken dargestellt werden.
Das sind alles keine Sachen, die mehr Strom verbrauchen.

Zitat
Hinzukommt das, wenn man dem Nutzer ein EBook gibt, er viel E bei dem Book erwartet. Such Funktionen, Hyperlinks, Bookmarks, Verknuepfungsmoeglichkeiten und Fancy-Graphic-Stuff (Blaetter Animationen, Vielleicht durchblaettern mit Vorschau usw.). Mindestens auf iTunes Niveau.
Also bis auf die Animationen, verbrauchen auch diese Sachen kaum Strom.

Und dann kann man es ja so machen, dass die Animationen nur eingeschaltet werden, wenn der Akku aufgeladen ist. Ist der Akku leer, geht das eBook in den Solarzellenmodus und schaltet die Animationen aus. (Aber ganz normal lesen kann man es trotzdem noch.)

Zitat
Davon abgesehen das der Nutzer wenn er Fancy-Graphik hat, nettes Display, auch gleich mit dem Buch Online und Telefonieren will,..
Ja klar  ::)

Zitat
Ein EBook ist meiner Meinung nach ein Computer.
Mit dem einen Teil kann ich mich gemütlich ins Bett legen und dabei lesen, mit dem anderen nicht.
Bei dem einen Teil kann ich stundenlang lesen, ohne dass mir die Augen weh tun, bei dem anderen Teil nicht.

Das sind imho schon zwei riesige Unterschiede, die das eBook vom Computer unterscheiden.


@ Tequila
Ich kann auch Briefe und Briefmarken sammeln. Und einige Leute tun das sogar noch.
Trotzdem kann man behaupten, dass "Briefe schreiben" stark rückläufig ist und durch eMails ersetzt wurde.

Sicherlich: eMails bieten kein so schönes Sammelerlebnis wie Briefmarken.
Und wenn du einen Briefmarkensammler unter deinen Freunden hast, dann wird er dich bitten, ihm auch in Zukunft noch analoge Briefe zu senden.

Das alles ändert aber nichts daran, dass Briefe immer weniger werden und eMail die Nachrichtenform der Zukunft ist.

Außerdem bedeuten eBooks das Ende von signierten Ausgaben, ich erfreue mich schon an diversen signierten Büchern, in einigen Fällen sogar mit kleinen Zeichnungen des Autors im Buchdeckel...
Natürlich kann es auch einzelsignierte PDFs geben.

Der Autor fügt dem PDF eine Seite hinzu, die einen handgeschriebenen Text des Autors enthält. (Mit Wasserzeichen, MD5 Summe etc.)

Freie Bücher gibt es dafür sogar kostenlos...
Ich weiß nicht...  wtf?
Geschichten, deren Urheberschutz abgelaufen ist, findest du auch als kostenlose PDFs. (Google und den ganzen Tauschbörsen sei dank.)
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Teylen am 25.11.2009 | 13:42
Das sind alles keine Sachen, die mehr Strom verbrauchen.
Ich habe an der HBFinf zwar, zumindest die Analoge, Elektrotechnik gehasst wie die Pest. Aber ein grosse Display, die Ansteuerung des (technisch aufwaendigeren) Displays sowie ein entsprechendes Betriebssystem verbrauchen definitiv mehr Strom als bei einem Taschenrechner.

Zitat
Also bis auf die Animationen, verbrauchen auch diese Sachen kaum Strom.
Sowohl der Graphikchip als auch der Prozessor der dazu noetig ist braucht mehr Strom. Auch ein groesseres Display zeigt nicht umsonst das an was es soll..

Zitat
Zitat
Davon abgesehen das der Nutzer wenn er Fancy-Graphik hat, nettes Display, auch gleich mit dem Buch Online und Telefonieren will,..
Ja klar  ::)
Du glaubst auch wirklich noch das sich die Leute heute noch Geraete wie das iPhone kaufen weil sie telefonieren wollen? ::)

Zitat
Zitat
Ein EBook ist meiner Meinung nach ein Computer.
Mit dem einen Teil kann ich mich gemütlich ins Bett legen und dabei lesen, mit dem anderen nicht.
Deswegen hat die Industrie Netbooks und iPhones entwickelt. So das man bei Skype Runden schonmal das Feedback bekommt das einer der Spieler gerade mit dem Laeppi im Bett liegt.

Zitat
Das sind imho schon zwei riesige Unterschiede, die das eBook vom Computer unterscheiden.
Computer sind bereits portabel.
Das mit dem Display ist nur eine Frage der Technik.

Ansonsten sind beides elektronische Geraete, mit einem Prozessor, Speicher die Daten verarbeiten.

@Tequilla:
Zitat
Außerdem bedeuten eBooks das Ende von signierten Ausgaben, ich erfreue mich schon an diversen signierten Büchern, in einigen Fällen sogar mit kleinen Zeichnungen des Autors im Buchdeckel...
Touchscreen und Stift.
Du kannst ja auch Sachen auf deinen PDA kritzeln.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Skele-Surtur am 25.11.2009 | 13:55
Wer soll sich denn dieses zerhackstückelte Etwas durchlesen? Um da keinen Augenkrebs zu kriegen müsste ich mir das schon ausdrucken und dann in Papierform durchlesen... aber dafür ist es mir nicht wichtig genug.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Eulenspiegel am 25.11.2009 | 15:38
Ich habe an der HBFinf zwar, zumindest die Analoge, Elektrotechnik gehasst wie die Pest. Aber ein grosse Display, die Ansteuerung des (technisch aufwaendigeren) Displays sowie ein entsprechendes Betriebssystem verbrauchen definitiv mehr Strom als bei einem Taschenrechner.
Lies dir mal durch, was ich zitiert habe. (Also worauf sich meine Antwort bezog.)

1) Ich habe nie bestritten, dass größere Displays mehr Strom verbrauchen.
2) Ich habe nie bestritten, dass aufwendige Betriebssysteme Strom verbrauchen.

Was ich bestritten habe, war:
1) Ein aufwendiger Display verbraucht mehr Strom als ein einfacher Display.
2) Die Ansteuerung über Hyperlinks verbraucht mehr Strom als die Eingabe einer Zahl im Taschenrechner.
3) Ein eBook benötigt ein aufwendiges Betriebssystem.

Zitat
Sowohl der Graphikchip als auch der Prozessor der dazu noetig ist braucht mehr Strom. Auch ein groesseres Display zeigt nicht umsonst das an was es soll..
Der Grafikchip kann verbraucht kaum Strom, da er nichts großartiges berechnen muss. (Er soll schließlich keine 3D Spiele darstellen, sondern nur eine ganz simple 2D Grafik. Und diese muss er auch nur einmal berechnen und dann ist für die nächste Minute Pause. Und zur Berechnung der 2D Grafik darf sich der Computer auch ruhig 1000 Millisekunden Zeit lassen.)

Und wozu um alles in der Welt brauchst du einen leistungsfähigen Prozessor?
Der Prozessor muss ja nichtmal multiplizieren oder Wurzel ziehen können.
- Er muss addieren können (blättere eine Seite vor bzw. blättere 10 Seiten vor)
- Er muss subtrahieren können (blättere eine Seite zurück bzw. blättere 10 Seiten zurück)
- Und er muss Variablen speichern und lesen können. (Speichere Lesezeichen = Seite 10 bzw. lese Lesezeichen = Seite 10)

Ich würde sogar soweit gehen und sagen, der Prozessor (ohne Grafikchip) verbraucht bei einem eBook weniger Strom als bei einem Taschenrechner. (Mit Grafikchip wird es etwas mehr, aber auch nicht so viel.)

Zitat
Deswegen hat die Industrie Netbooks und iPhones entwickelt. So das man bei Skype Runden schonmal das Feedback bekommt das einer der Spieler gerade mit dem Laeppi im Bett liegt.
Computer sind bereits portabel.
Also ich habe auch noch keinen Laeppi gefunden, indem ich mich auf den Rücken legen kann und den Laeppi über mir.

Natürlich, irgendwie kann ich mich mit dem Laeppi auf meine Bett quetschen. - Aber unter gemütlichem liegen stelle ich mir etwas anderes vor.

Zitat
Das mit dem Display ist nur eine Frage der Technik.
Klar, wenn die Technik ausgereift ist, wird es vielleicht bald keinen Unterschied mehr zwischen LapTop und Buch geben.
Solange die Technik aber noch nicht ausgereift ist, ist das nunmal ein großer Unterschied zwischen LapTop und Buch.

Zitat
Ansonsten sind beides elektronische Geraete, mit einem Prozessor, Speicher die Daten verarbeiten.
Das ist vielleicht ein wichtige Gemeinsamkeit für den Techniker, der das Teil reparieren muss.
Aber mir als Anwender ist das herzlich egal.

Ob das Teil nun auf Basis von Elektrizität, Magnetismus oder Dampfkraft beruht (oder darauf, dass ein kleiner Kobold drins itzt, der die texte ganz schnell abschreibt und an die Oberfläche hält), ist mir als Anwender vollkommen egal.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Bombshell am 25.11.2009 | 16:12
Hallo,

Eulenspiegel, da du anscheined echt viel Ahnung vom Thema Elektronikentwicklung und Programmierung von Displaygeräten mit Massenspeicher hast, bin ich auf dein massenkompatiblen EBook-Reader mit 2 wöchiger Batterielaufzeit und Solarpanel gespannt.

Ansonsten würde ich dich bitten woanders trollen zu gehen. Auch verstößt du gegen die Hausordnung in dem auf die wiederholten Aufforderungen des Diskussionseröffners zum Thema zurückzukehren anscheinend nicht eingehen willst.

@Topic: Ein .pdf ist eigentlich ein schlechtes Format für eBooks, da es zu sehr auf eine festes Layout ausgelegt ist. Ansonsten stehen und fallen eBooks mit den Verlagen und deren Umgang mit digitalen Content.

MfG

Stefan
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Teylen am 25.11.2009 | 16:18
Zu:
1.) Ein Display wie es fuer ein EBook benoetigt wird ist auf waendiger als das was ein Taschenrechner braucht.
Abgesehen von der Ansteuerung bei einem groesseren Display sollte es eine hoehere Aufloesung haben um die Schrift entsprechend Leser freundlich anzuzeigen. Das heisst verschiedene Schriftarten und dergleichen mehr.
Dazu unterstelle ich das die Leute beim Lesen des Text unterschiedliche Hintergrundfarben bevorzugen sowie gegebenfalls Graphiken betrachten wollen.

Man kann die Leute schwerlich motivieren ein schwarz gruenes Display wie in Gameboy Zeiten anzusehen.

2) Eine Steuerung ueber Hyperlinks setzt vorraus das der Text nicht als Plain Text gegeben ist sondern in beschreibender Form.
Das heisst mindestens auf dem Niveau einer HTML Seite.
Angesichts von DRM sogar vermutlich komplexer. Bei PDF definitiv komplexer.

Zur Anzeige des ganzen braucht man daher mehr Prozessor Leistung als bei der Eingabe eines Zeichen auf dem Taschenrechner.

3) Definiere aufwaendig.
Ein eBook braucht ein Betriebssystem das komplexer ist als das eines Taschenrechner.
Das heisst eine Datei Verwaltung, Schnittstellen zum Rechner, Interpreter fuer unterschiedliche Formate, Schriftsaetze, Update Moeglichkeit, Graphik Schnittstelle usw. . Gegebenfalls Eingabe Masken fuer das Anwaehlen von Hyperlinks sowie eingeben von Kommentaren.
Das liegt unter der Komplexitaet von Windows, Linux und anderen, aber weit ueber Taschenrechner.

Zitat
Der Grafikchip kann verbraucht kaum Strom, da er nichts großartiges berechnen muss.

Er muss nicht grossartig rechnen, aber rechnen.
Nun und Taschenrechner sind da z.B. selbst dem Gameboy unterlegen bzw. graphisch nicht zu gebrauchen. Das der Chip ggf. nur 2D rechnen koennen muss  ist gut, aber das muss er auch mal koennen.

Zitat
Und wozu um alles in der Welt brauchst du einen leistungsfähigen Prozessor?
Schau mal wie der Prozessor roedelt wenn du MS Word oeffnest. ;)
Im groben fuer das Betriebssystem, die Datenverwaltung, die Uebersetzung von PDF/DOC/DOCX/RTF in etwas lesbares, fuer Aktionen auf das File usw. .

Mit dem Anwaehlen und Display einer Seite loest man aus der Sicht der Programmierung sowie Speicherverwaltung wesentlich mehr rechen-action aus und erzeugt last als mit normalen mathematischen Grund Funktionen.

Als Versuch es von der technischen Seite zu erklaeren.
Um ein Programm dazu zu bringen 1 + 1 zu rechnen brauchst du zwei Variabeln, die Funktion "Plus" und etwas zum anzeigen.
Um ein Programm dazu zu bringen eine Link zu bedienen brauchst du einen Interpreter der erstmal den Text anzeigt, etwas womit du merkst das im Text ein Link ist, das er aktiviert wurde, musst dann dem Link in der Datei ueber den Interpreter folgen und es wieder anzeigen.

Erste Aktion kannst du per Assembler Prozessor nah - mit expliziter Addressierung, in 5 Minuten selbst programmieren, bei zweiter beisst du dir als Einzelperson schlicht die Zaehne aus.

Zitat
Also ich habe auch noch keinen Laeppi gefunden, indem ich mich auf den Rücken legen kann und den Laeppi über mir.
Netbooks, oder so Dinger wo man das Display auf den Ruecken drehen kann ^^

Zitat
Zitat
Ansonsten sind beides elektronische Geraete, mit einem Prozessor, Speicher die Daten verarbeiten
Aber mir als Anwender ist das herzlich egal.
Uhm, kann sein.
Aber fuer mich als technische Person ist es schon ein Unterschied.

Eben das selbe ob ich nun echte Musik auf einem Konzert hoere oder ein MP3. Insofern ist die CD auch gleich einem MP3, ein Konzert aber nicht gleich einer CD bzw. ein Buch nicht gleich einem eBook oder AudioBook.

Zitat
Zitat
Das mit dem Display ist nur eine Frage der Technik.
Klar, wenn die Technik ausgereift ist, wird es vielleicht bald keinen Unterschied mehr zwischen LapTop und Buch geben.
Solange die Technik aber noch nicht ausgereift ist, ist das nunmal ein großer Unterschied zwischen LapTop und Buch.
Ja und damit auch von eBook zu Book.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Eulenspiegel am 25.11.2009 | 17:22
Eulenspiegel, da du anscheined echt viel Ahnung vom Thema Elektronikentwicklung und Programmierung von Displaygeräten mit Massenspeicher hast, bin ich auf dein massenkompatiblen EBook-Reader mit 2 wöchiger Batterielaufzeit und Solarpanel gespannt.
wtf?
Kann es sein, dass du mich mit Teylen verwechselst? Die behauptet genau zu wissen, dass ein eBook mehr Strom als ein Taschenrechner verbraucht.

Zitat
Ansonsten würde ich dich bitten woanders trollen zu gehen. Auch verstößt du gegen die Hausordnung in dem auf die wiederholten Aufforderungen des Diskussionseröffners zum Thema zurückzukehren anscheinend nicht eingehen willst.
Die Bitte des Thredstarters war es, die Haptik sein zu lassen.

Im Topic geht es um Vor- und Nachteile von elektronischen medien gegenüber analogen Medien.

Und "ich muss regelmäßig den Akku" wechseln ist vielleicht ein Nachteil eines LapTops, aber nicht zwangsweise der Nachteil eines eBooks.

Die Diskussion, ob "Akku muss regelmäßig gewechselt werden", also nun ein Nachteil ist oder nicht, ist also durchaus on topic.

Zitat
Ein .pdf ist eigentlich ein schlechtes Format für eBooks, da es zu sehr auf eine festes Layout ausgelegt ist.
wtf?
PDFs sehen überall genau gleich aus. - Genau wie Bücher:
Es ist egal, ob du nun ein Buch oder ein PDF liest. Du kannst dir in beiden Fällen sicher sein, dass es bei einem anderen genau so aussieht.

Bei HTML ist das zum Beispiel nicht der Fall. Dieses Format unterscheidet sich in dieser Hinsicht stärker von einem Buch.

1.) Ein Display wie es fuer ein EBook benoetigt wird ist auf waendiger als das was ein Taschenrechner braucht.
Auch das habe ich nie bestritten. Im Gegenteil: Wenn du meinen letzten Post liest, dann stellst du fest, dass cihd avon ausgehe, dass der Display eines eBooks aufwendiger ist als der eines Taschenrechners.

Aber "höhere Auflösung" und "verschiedene Schriftarten" verbraucht nicht mehr Strom.
Abgesehen davon kommt ein Buch auch mit einer Schriftart aus. - Wieso braucht ein eBook also mehr Schriftarten?

Zitat
Dazu unterstelle ich das die Leute beim Lesen des Text unterschiedliche Hintergrundfarben bevorzugen sowie gegebenfalls Graphiken betrachten wollen.
Hintergrundfarben in einem Text?

Also alle lesbaren Bücher, die ich kenne, besitzen schwarzen Text auf weißem Grund. Das kann ohne Probleme genau so auch für eBooks übernommen werden.

Zitat
Eine Steuerung ueber Hyperlinks setzt vorraus das der Text nicht als Plain Text gegeben ist sondern in beschreibender Form.
Das heisst mindestens auf dem Niveau einer HTML Seite.
Angesichts von DRM sogar vermutlich komplexer. Bei PDF definitiv komplexer.
Also theoretisch könnte man auch jede Seite als Grafik speichern.

Und zu PDF: Ja, mit allen tausend Zusatzfunktionen ist es recht komplex. Aber eine einfache Textpdf, ohne überflüssige Schnörkel und trotzdem noch gut lesbar, lässt sich recht einfach vom Prozessor verarbeiten.
Das gleiche gilt für HTML Seiten. Klar, wenn du da irgendwelche Animationen und Shockwaves hineinpacken willst, kannst du sogar einen modernen Rechner in die Knie zwingen. Aber Text, der so formatiert ist, wie man ihn auch in Büchern vorfindet, bereitet keine große Belastung des Prozessors.

Zitat
Zur Anzeige des ganzen braucht man daher mehr Prozessor Leistung als bei der Eingabe eines Zeichen auf dem Taschenrechner.
Beim Taschenrechner ist nicht die Eingabe eines Zeichens das Problem, sondern das Ausrechnen von Wurzeln oder das bilden des Logarithmusses.

Wurzel ziehen und Logarithmus bilden sind die Funktionen in einem Taschenrechner, die den Prozessor am stärksten beanspruchen. - Und trotzdem hat ein Taschenrechner mit Solarzellen keine Probleme, diese Operationen auszuführen.

Und eine einfache HTML-Seite anzeigen dürfte von Prozessor-Seite aus nicht aufwendiger sein, als die Wurzel einer großen Zahl zu berechnen.

Zitat
Ein eBook braucht ein Betriebssystem das komplexer ist als das eines Taschenrechner.
Nein:
Ich muss mit dem eBook keine arithmetischen Berechnungen durchführen.

Zitat
Das heisst eine Datei Verwaltung, Schnittstellen zum Rechner, Interpreter fuer unterschiedliche Formate, Schriftsaetze, Update Moeglichkeit, Graphik Schnittstelle usw. . Gegebenfalls Eingabe Masken fuer das Anwaehlen von Hyperlinks sowie eingeben von Kommentaren.

Zitat
Schau mal wie der Prozessor roedelt wenn du MS Word oeffnest. ;)
Was daran liegt, das zigtausend Extras geladen werden, die kein Mensch braucht.

Damals, in den guten alten DOS-Zeiten (und zu Zeiten, als es noch den 286er gab), konnte ich meine Textverarbeitung öffnen und sie war fast sofort da, ohne, dass der Computer gerödelt hat.

Schau dir mal an, wie schlank die damaligen Programme waren. (Und für einen Einsatz auf einem eBook reichen die Programme vollkommen. Und auch MS-Dos wäre für einen Einsatz auf einem eBook überqualifiziert.)

Zitat
Als Versuch es von der technischen Seite zu erklaeren.
Um ein Programm dazu zu bringen 1 + 1 zu rechnen brauchst du zwei Variabeln, die Funktion "Plus" und etwas zum anzeigen.
Du hast dir mit Plus aber auch die einfachste Funktion ausgesucht.
Wenn du dagegen versuchst, mal die Wurzel zu ziehen, Logarithmen zu berechnen oder großzahlige Exponenten bzw. großzahlige Fakultäten zu berechnen, dann werden eine Menge While-Schleifen ausgeführt.

Bei einem Lesezeichen lesen, passiert jedoch folgendes:
Du drückst die Taste für Lesezeichen und anschließend die Zahl für das wievielte Lesezeichen.
Das erste öffnet eine Funktion (bzw. ein Array) und mit der Zahl wählst du dann aus, den wievielten Eintrag im Array du ausliest.
Der Eintrag besteht wiederum aus zwei Inhalten: Der Adresse für eine Datei und einer Seitenzahl.
Der Computer springt nun auf die angegebene Adresse und öffnet die dortige Datei.
Dort springt er dann auf die angegebene Seite.

Zu deinem Hyperlinks:
Die Hyperlinks können gerne aktiviert sein, solange dein Akku Leistung hat.
Wenn der Akku jedoch alle geht und das eBook auf Solarmodus wechselt, dann wird solcher Schnickschnack wie Hyperlinks eben deaktiviert.

Zitat
Erste Aktion kannst du per Assembler Prozessor nah - mit expliziter Addressierung, in 5 Minuten selbst programmieren, bei zweiter beisst du dir als Einzelperson schlicht die Zaehne aus.
Es geht nicht darum, wie aufwendig die Programmierung ist, sondern wie wieviel Strom der Prozessor frisst, wenn er diese Aktion durchführt. (Bzw. wie neidrig man einen Prozessor takten kann, damit er die Aktion noch in vernünftiger Zeit durchführt.)

Zitat
Aber fuer mich als technische Person ist es schon ein Unterschied.
Klar, aber der Techniker, der die Teile repariert, soll sie ja auch nicht kaufen, sondern sie nur reparieren.

Kann auch sein, dass du rein aus Neugier Interesse an den Unterschieden hast. Das ändert aber nichts daran, dass sie für den Anwender egal sind.

Zitat
Eben das selbe ob ich nun echte Musik auf einem Konzert hoere oder ein MP3. Insofern ist die CD auch gleich einem MP3, ein Konzert aber nicht gleich einer CD bzw. ein Buch nicht gleich einem eBook oder AudioBook.
Hier gibt es auch für den Anwender Unterschiede:

Eine CD und eine MP3 kann ich auch zu Hause oder beim Joggen hören. Für ein Konzert muss ich weggehen.
Eine CD und eine MP3 kann ich beliebig oft hören. Ein Konzert kann ich nur einmal hören.
Bei einem Konzert kann ich meine Lieblingsband life sehen und vielleicht ein Autogramm von ihnen erstehen. Bei einer CD oder einer MP3 sieht das schlecht aus.
Wenn ich mir eine Konzertkarte kaufe, ist das quasi eine Garantie, dass ich Gleichgesinnte treffe, die den gleichen Musikgeschmack wie ich habe, und mit denen ich zusammen die Musik hören kann. Wenn ich mir eine CD oder eine MP3 kaufe, ist das nicht der Fall.

Und dann gibt es Leute, die behaupten, die Audioqualität sei bei einem Life-Konzert wesentlich besser als auf einer CD oder MP3. Und es gibt wieder andere Leute, die behaupten, die Audio-Qualität auf CDs oder MP3s sei besser als in einem Life-Konzert.

Alles Unterschiede, die für den Anwender relevant sind.
Solche Unterschiede finde ich zum Beispiel auch, wenn ich einen Desktop-Tower-Computer mit einem Buch vergleiche.
Aber solche Unterschiede finde ich nicht, wenn ich ein eBook mit einem Buch vergleiche.

Zitat
Ja und damit auch von eBook zu Book.
Bei eBooks ist die Technik in dieser Hinsicht bereits ausgereift.
Es gibt bereits Displays für eBooks, wo man stundenlang lesen kann, ohne dass einem die Augen schmerzen.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Bombshell am 25.11.2009 | 18:04
Und eine einfache HTML-Seite anzeigen dürfte von Prozessor-Seite aus nicht aufwendiger sein, als die Wurzel einer großen Zahl zu berechnen.

Den Beweis würde ich gern sehen. Aber dann bitte an anderer Stelle.

MfG

Stefan
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Teylen am 25.11.2009 | 18:44
Zitat
Kann es sein, dass du mich mit Teylen verwechselst? Die behauptet genau zu wissen, dass ein eBook mehr Strom als ein Taschenrechner verbraucht.
Und die behauptet es nicht nur sondern hat die Hoehere Berufsfachschule fuer Informatik mit Fachrichtung Elektrotechnik besucht und mit Fach Abitur abgeschlossen. (Sowie eine unbedeutenere Ausbildung zum Fachinformatiker Anwendungsentwicklung angehaengt)


Zu den Punkten. Format:
Zitat
PDFs sehen überall genau gleich aus. - Genau wie Bücher:
Nein.
PDF ist ein Format in dem Text Informationen codiert und beschrieben werden.
Es gibt verschiedene Version-Standards des Formats.
HTML ist als solches kein Format sondern beschreibt lediglich wie ein natuerlicher Text aussehen muss, die Codierung fehlt.

Ein PDF als solches ist ebenso wenig ein Buch wie ein BMP ein Bild ist.
Aehnlich wie es bei den Graphik Formaten Konkurenz zu dem BMP Format gibt, gibt es bei Text Formaten Konkurrenz zu PDF.
Insofern kann man durchaus diskutieren ob es bessere Formate fuer eBooks gibt.

Der Eindruck das PDFs "ueberall" gleich aussehen mag von der starken Produkt gebundenheit an Produkte von Acrobat entstehen. PDFs sehen ebenso ueberall gleich aus wie DOCX Dateien.

Zitat
[Display]
Aber "höhere Auflösung" und "verschiedene Schriftarten" verbraucht nicht mehr Strom.
Natuerlich verbraucht eine hoehere Aufloesung, mit der man unterschiedliche Schriftarten abbilden kann, mehr Strom.

Stell dir vor du hast ein kleines weisses Blatt Papier mit vier Kaestchen drauf. Um diese nun dazu bekommen das sie etwas anzeigen, nimmst du 4 mal jeweils rot, gruen, blau und gelb und drueckst 4 mal eine Farbe in jeweils eins der Kaestchen.
Das heisst dein Prozessor musste 4 mal eine Aktion ausfuehren (Farbauswahl, Koordination) und deine Batterei muss 4 Informationen verwerten (Farbe Anzeigen).

Jetzt machst du es doppelt so gross das heisst du hast 16 Kaestchen. Um diese dazu bekommen das sie etwas anzeigen nimmst du 16 mal rot, gruen, blau und gelb und drueckst 16 mal eine Farbe in jeweils eins der Kaestchen.
Das heisst dein Prozessor musste 16 mal eine Aktion ausfuehren (Farbauswahl, Koordination) und deine Batterei muss 16 Informationen verwerten (Farbe Anzeigen).

Die zweite Aktion braucht also, obwohl das Feld nur verdoppelt wurde, das vierfache an Prozessor Leistung und Strom.

Zitat
[Font]
Abgesehen davon kommt ein Buch auch mit einer Schriftart aus. - Wieso braucht ein eBook also mehr Schriftarten?
Nimm zwei Buecher und betrachte ob sie die selbe Schriftart haben.
In der Regel wird das nicht der Fall sein.
Ebenso verfuegen Schriftarten ueber neckischkeiten wie Formatierungen.

Es wurde zudem von Rollenspiel Buechern gesprochen.
Wo hinzukommt das diese ein Lettering besitzen wo man auch schonmal Kaestchen mit anderen Text Farben hat.

Wenn du dir Buecher sehr genau anschaust ist es auch kein reines Weiss auf dem in schwarze Farbe die Lettern stehen sondern es ist ein mattes Weiss, leicht mamoriert, teils gelblisch.
Wenn du ein eBook mit schwarze Schrift auf rein weissen Grund hast tanzen die nach kuerzester Zeit Sterne vor den Augen. Du kannst es ausprobieren wenn du einfach deine Beitraege in Notepad verfasst.

Die Sache mit dem fuehrt dazu das du ein vier-farben-Pixel-Display brauchst.

Zitat
Zitat
Eine Steuerung ueber Hyperlinks setzt vorraus das der Text nicht als Plain Text gegeben ist sondern in beschreibender Form.
Das heisst mindestens auf dem Niveau einer HTML Seite.
Angesichts von DRM sogar vermutlich komplexer. Bei PDF definitiv komplexer.
Also theoretisch könnte man auch jede Seite als Grafik speichern.
Ja bzw. Nein.
Du kannst jede Seite als Grafik Speichern.
Damit geht dir fuer die weitere Verarbeitung die Information zum Inhalt der Seite weitesgehend verloren, es ist statisch und Punkt fuer Punkt beschrieben, also recht gross.

Ein PDF hingegen codiert den Text und beschreibt ihn.
Damit hat der Prozessor wesentlich mehr arbeit da er das PDF nicht nur einmal decodieren muss, sondern interpretieren. Kann aber mehr Funktionen anbieten. Der Funktionsumfang, was du als Schnoerkel bezeichnest, aendert daran nichts. Zudem das eBook nicht weiss ob es eine einfache oder komplexe PDF Datei hat und beide anzeigen koennen sollte.
Eine HTML Seite im Gegensatz dazu beschreibt den Text nur, sie codiert ihn nicht.
Das heisst die Decodierung die beim PDF ansteht ist bei HTML hinfaellig.

Beides ist durchaus, im Verhaeltnis betrachtet, eine enorme Belastung fuer den Prozessor. Zumal es bei Taschenrechnern komplett wegfaellt.

Zitat
Und eine einfache HTML-Seite anzeigen dürfte von Prozessor-Seite aus nicht aufwendiger sein, als die Wurzel einer großen Zahl zu berechnen.
Es ist aufwaendiger und sehr viel komplexer.
Du musst dir zunaechst vor Augen halten was ein Prozessor kann und macht.
Ein Prozessor geht im Grunde hin und kippt die Ladungen in Registern.

Wenn du eine arithmetische Funktion ausfuehrst nimmt der Prozessor die entsprechenden Werte aus den Registern, fuehrt die entsprechenden Rechen Operationen anhand der Programmierung durch, und zeigt das Ergebnis an.
Dafuer ist es relativ irrelevant ob es sich um eine einfache mathematische Funktion handelt oder eine komplexe.

Wenn du eine logische Funktion ausfuehrst passiert wesentlich mehr.
Das heisst der Prozessor nimmt sich aus verschiedenen Speicher Quellen die Information und laedt sie in die entsprechenden Register.
Er decodiert die Informationen anhand der Format Vorgabe und erfasst die gewuenschte Funktion.
Er fuehrt die Funktion aus.
Er laedt die Seite und decodiert sie Zwecks anzeige.
Das was etwas schwammig mit "Decodieren" beschrieben ist heisst das er eine ganze Menge mathematischer Funktionen ausfuehrt um die Informationen Bitweise zu decodieren.

(Da ist auch noch aussen vor das der Prozessor einem Geraet schicken muss wie das ganze graphisch aus zu sehen hat)

Das selbe gilt fuer das Betriebssystem.
Solang es nicht laeuft braucht es keinen Strom und Prozessor.
Wenn aber, dann doch sehr wohl.

Zitat
Zitat
Schau mal wie der Prozessor roedelt wenn du MS Word oeffnest. ;)
Was daran liegt, das zigtausend Extras geladen werden, die kein Mensch braucht.
Auch, aber mitnichten nicht nur.
Es ist ja nicht so das schlankere Programme, wenn man auch was fuers Auge haben will, wie der Acrobat Reader *schnipp* und da waeren.

Zitat
Damals, in den guten alten DOS-Zeiten (und zu Zeiten, als es noch den 286er gab), konnte ich meine Textverarbeitung öffnen und sie war fast sofort da, ohne, dass der Computer gerödelt hat.
Das mag dir heute so vor kommen.
Allzu mal die Anzeige in DOS Zeiten nicht vor dem Verweil am Rechner einlud.

Die damaligen Programme waren auch nur bedingt schlank.
Ich habe meine ersten Programme auf den C64 geschrieben ;)

Wobei ich mich mit dem Verweis auf Programmierung nicht auf die Hohen Programmiersprachen bezog sondern auf Sachen wie Assembler.

Zitat
Zitat
Um ein Programm dazu zu bringen 1 + 1 zu rechnen brauchst du zwei Variabeln, die Funktion "Plus" und etwas zum anzeigen.
Du hast dir mit Plus aber auch die einfachste Funktion ausgesucht.
Ja, weil der Prozessor alles auf Grundrechen Arten runter bricht.
Auch Wurzel ziehen und Logarithmen. Ob es in While schleifen passiert der Rekursion ist relativ irrelevant.

Zitat
Du drückst die Taste für Lesezeichen und anschließend die Zahl für das wievielte Lesezeichen.
Du drueckst die Taste:
Prozessor uebersetzt welche Taste. (Speicher Abfrage)
Prozessor uebersetzt welche Funktion.
Prozessor wechselt in Modus. (Rechen Aktion)

Du drueckst die Zahlen.
Prozessor uebersetzt welche Zahl. (Speicher Abfrage)
Prozessor uebersetzt naechste Zahl / Eingabe. (Speicher Abfrage)
Prozessor wertet Zahlen zu Zahl aus. (Speicher Abfrage / Rechen Aktion)

Der Prozessor soll einen Array erhalten?
Prozessor geht hin oeffnet entsprechende Datei. (Speicher Abfrage)
Prozessor stellt Codierung fest. (Speicher Abfrage / Rechen Aktion)
Prozessor faengt an zu Decodieren. (Massive Rechen Aktion)
Prozessor stellt Index auf. (Rechen Aktion)
Prozessor formt aus dem Index einen mehrdimensionalen Array (Rechen Aktion)

Der Prozessor nimmt das Lesezeichen (Speicher Aktion)
Der Prozessor codiert die Seiten Angabe zum Format (Rechen Aktion)
Der Prozessor vergleicht die Seiten Angabe mit seinem Array (Rechen Aktion)
Der Prozessor erlangt die Information welcher Daten Abschnitt dargestellt werden muss... Und so Weiter.

Da waehrend hat er noch kein bisschen was angezeigt.
Dafuer aber wesentlich mehr gerechnet als man es bei einem Logarythmus der Fall ist.

Zitat
Zitat
Erste Aktion kannst du per Assembler Prozessor nah - mit expliziter Addressierung, in 5 Minuten selbst programmieren, bei zweiter beisst du dir als Einzelperson schlicht die Zaehne aus.
Es geht nicht darum, wie aufwendig die Programmierung ist, sondern wie wieviel Strom der Prozessor frisst, wenn er diese Aktion durchführt.
Die Programmierung wird in dem Fall so aufwaendig weil der Prozessor sehr viel mehr tun muss.

Zitat
Kann auch sein, dass du rein aus Neugier Interesse an den Unterschieden hast. Das ändert aber nichts daran, dass sie für den Anwender egal sind.
Das Unverstaendnis des Anwender hin oder her aendert nichts an technischen Gegebenheiten.
Es aendert auch nichts an dem Stromverbrauch und der Prozessor last.

Zitat
Alles Unterschiede, die für den Anwender relevant sind.
Solche Unterschiede finde ich zum Beispiel auch, wenn ich einen Desktop-Tower-Computer mit einem Buch vergleiche.
Aber solche Unterschiede finde ich nicht, wenn ich ein eBook mit einem Buch vergleiche.
Doch, weil das eBook auch an ein Geraet gebunden ist und damit eine unterschiedliche Form hat.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Woodman am 25.11.2009 | 20:36
Zitat
Der Eindruck das PDFs "ueberall" gleich aussehen mag von der starken Produkt gebundenheit an Produkte von Acrobat entstehen. PDFs sehen ebenso ueberall gleich aus wie DOCX Dateien.
Ähh nein, die Gleichheit dürfte wohl eher an der Normung von PDF liegen, die aktuelle NORM dafür ist die ISO 32000, für DOCX, oder genauer Office Open XML ist die zugehörige Norm ISO/IEC 29500:2008, PDF hat da nur einen Vorsprung von 11 Jahren als genormtes Format und es gibt daher mehr PDF Implementierungen.

Teylen guck dir mal an wie ein EInk oder ePaper Display aufgebaut ist und funktioniert, deine Argumentation basiert auf LCD/TFT Displays, die mittlerweile Niemand mehr für EBook Reader in Betracht zieht, weil deren Auflösung zu gering ist, der Stromverbrauch zu hoch ist und die notwendige Beleuchtung die Lesbarkeit bei hellem Licht sehr schwer macht.
http://de.wikipedia.org/wiki/Elektronisches_Papier (http://de.wikipedia.org/wiki/Elektronisches_Papier)
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Boba Fett am 25.11.2009 | 20:42
Eine kleine Frage an die Beteiligten von der offiziellen Seite (bevor wir das Thema wegen akkuer Sinnlosigkeit dichtmachen und ausmisten):

Hat diese Prozessor-Schwanzlängenvergleichsklugscheisserei, die hier gerade das gesamte Thema verdirbt, irgendeinen Sinn, ausser den anderen zu beweisen, wer das Thema am schlechtesten hijacken kann?
Wenn nein, dann bitte ich dringendst darum, zum eigentlichen Thema zurückzukommen, und sich nicht an einer derartigen Haarspalterei aufzureiben!

Sollte irgendwer hier über die technischen Aspekte von EBook-Readern weiter lamentieren wollen, weil diese ja letztendlich ein Bewertungskriterium im Vergleich von elektronischen Medien zu Papiermedien darstellt, bitte ich darum, sich auf wirklich existente Reader zu beziehen und nicht irgendwelche Zukunftsperspektiven aus den Fingern zu saugen.

So hat LG zwar einen EBookreader mit Solar vorgestellt, der seinen Akku innerhalb von 4h auflädt, allerdings hält der Akku auch nur 24h.
Andere Reader (zB von Sony oder Kindle) sind so strukturiert, dass die Betriebssystem ruht und nur beim Seitenumblättern (oder anderen Aktivitäten) arbeitet, so dass die Akkulaufzeit nicht in Stunden, sondern in Seiten-Umblätter-Aktionen angegeben werden muss.
Über die Prozessortechnik zu spekulieren ist derzeit ziemlich witzlos, weil die gesamte Technologie noch in den Kinderschuhen steckt.
Derzeit haben (!) die meisten Reader ein Linux (oder ähnliches) OS integriert, aber das liegt eher daran, weil man auf bestehender Technik aufbauen wollte, um schnell Resultate vorzeigen zu können. Betriebssysteme und Prozessoren, die auf die Readertechnologie spezialisiert sind, gibt es kaum und über das was in wenigen Jahren dort möglich sein kann (!) kann man allerhöchstens spekulieren.

Damit ist die gesamte Bewertungsdebatte, was Reader könnten und was nicht hinfällig, weil es schlicht Ratespielchen sind.
Bei den aktuellen Readern gibt es an Akkulaufzeiten, Displaygröße, Formatkompatibilität, Medienangebot, Preisen und Funktionsumfang noch viel zu viele Nachteile, als dass sie eine ernsthafte Konkurenz zum Buch wären.
Das ist derzeit Fakt. Alles andere ist Spekulation.

Der erste wirklich ernstzunehmende Reader für Rollenspiele (also mit Displaygröße annähernd DinA4) wird erst 2010 auf dem Markt kommen.
Hersteller ist Plastic Logic.
Das aktuell am meisten geeignete Exemplar ist der DR 1000S von iRex (den ich besitze) hat 10,2 Zoll Display.
Das ist für DinA4 PDFs nicht ausreichend (eigene Erfahrung)! Dazu braucht es mindestens 13,1 Zoll.
Die ersten Epaper-Vierfarbdisplays wird es auch ab nächstes Jahr geben.

Mir wäre es sehr lieb, wenn ich da anderes berichten könnte, denn ich finde die Ebook Technologie sehr genial und wäre begeistert,
wenn die sich schon weiterentwickelt hätte.
Dem ist derzeit nicht so, weil das eben noch alles in den Startlöchern steht. LEIDER!

Ihr könnt natürlich weiter munter spekulatius über die Komplexität von EBookreader-Prozessoren backen, aber dann bitte in einem separaten Thread!
Das, was hier gerade abgeht hat NICHTS mehr mit dem ursprünglichen Thema zu tun.

Stellvertretend für den zuständigen Mod, der drum bat, ein Auge auf den Thread zu halten...

Boba

not amused

PS: Wer wissen will, woher ich das weiss..
1. ich habe mehrere Ebook-Reader
2. ich habe technische Informatik studiert und musste mich daher mit der Materie grundsätzlich beschäftigen
3. da mich das Thema EPaper begeistert, verfolge ich die technologie seit mehreren Jahren ernsthaft
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Teylen am 25.11.2009 | 20:55
Ging doch nur drum ob ein eBook mehr Strom braucht als ein Taschenrechner und mit Solar Panels betrieben werden kann. Imho eher nicht. Muss man aber jetzt auch nicht noch breiter auswälzen..
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Boba Fett am 25.11.2009 | 21:07
Ging doch nur drum ob ein eBook mehr Strom braucht als ein Taschenrechner und mit Solar Panels betrieben werden kann. Imho eher nicht. Muss man aber jetzt auch nicht noch breiter auswälzen..

1.
LG Display: E-Book-Reader mit Solarzelle vorgestellt (http://www.netzwelt.de/news/80922-lg-display-e-book-reader-solarzelle-vorgestellt.html)

2.
Bei der Aussage "mehr als ein Taschenrechner" ist die Frage: "Was für ein Taschenrechner ist denn gemeint?" angebracht!
Der HP oder ein TexasInstrument, den ich im Studium verwendet habe, war letztendlich auch schon ein kleinstcomputer, programmierbar und auf etliche MB (ja lachhaft, studium ist aber ja auch schon 10 Jahre her) aufrüstbar.
Dementsprechend ist die Prozessortechnik auch schon 10 Jahre weiter...
Und der verschlang ziemlich viel Leistung. Bei dieser Technik bin ich nicht auf dem aktuellen Stand, aber da diese Frage so dermaßen allgemein gestellt wurde, ist sie absurd. Der allerkleinste EReader wird sicherlich ähnlich viel Leistung verbrauchen wie ein wirklich umfangreicher Taschenrechner. Was sagt das aus? GAR NICHTS!

Zurück zum Thema!
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Woodman am 25.11.2009 | 21:36
Zitat
Die ersten Epaper-Vierfarbdisplays wird es auch ab nächstes Jahr geben.
Hast du dazu nen Link? Das würd mich nämlich immens interessieren, da ich davon bisher nix gehört hatte, hab ich schon fast vermutet Farbe wäre mit der Epaper Technologie garnicht möglich.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Patti am 27.11.2009 | 19:46
Hier der Link: http://de.engadget.com/2009/10/28/bridgetstone-prasentiert-zwei-ehrgeizige-farbige-e-reader-proto/
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Timmytoby am 28.11.2009 | 17:28
Um mal auf den Anfangspost zurückzukommen:
Ich finde ja, dass Rollenspiele im Druckformat nur noch Nostalgie sind. Mir fällt spontan momentan nur ein Vorteil des Buches gegenüber einem digitalen Medium ein: Haptik.

Aber ansonsten bieten digitale Medien wie PDFs doch nur Vorteile:
- Keine Abnutzung! Ich kann ein PDF tausendmal durchsuchen, ohne dass es Eselohren bekommt oder Buchstaben verblasen.
- Index unnötig, da automatisch durchsuchbar. Außerdem sind Indezes je nach Format, automatisch generierbar.
- Die Möglichkeit Hypertextformat zu verwenden. Kein lästiges s. S. 125 mehr, sondern ein Klick und man ist da.
- Vervielfältigbar. Ich kann bequem eine Sicherheitskopie auf einem USB-Stick oder einer CD parken, für den Fall, dass mein Laptop die Biege macht.
- Kein Gewicht. Ich kann komplette Rollenspiel-Reihen mitnehmen, da 100 PDFs nichts, 100 Bücher aber grob 200kg wiegen.
- Verfügbarkeit. Vom Kauf bis zur Lieferung vergehen nur wenige Minuten, nicht Tage.
- Aktualisierbarkeit. Der Verleger kann kostenlose Aktualisierung anbieten, Errata werden direkt ins Produkt eingepflegt, nie wieder Zettelwirtschaft.
- Lästige Grafiken (z.B. im Hintergrund) können ausgeblendet werden.


Zwar haben digitale Rollenspielversionen durchaus ihre Vorteile wenn man damit ausschliesslich Arbeiten will (wobei es mir dabei manchmal geht wie in einer vorherigen Antwort: Zuviele Fenster und Tabs zwischen denen man hin- und herwechseln muss), aber die Vorteile der Druckversionen sehe ich vor allem im eigentlichen Lesen und der Langzeitnutzbarkeit:

Bei aktuellem Stand der Technik ist das Lesen und Arbeiten am Bildschirm/Screen weitaus anstrengender. Ja, neueste Technik wie eInk und ähnliches versprechen Abhilfe zu schaffen, aber ich sage ja extra nach aktuellem Stand der Technik.
Längeres Lesen am Rechner/Notebook führt sogar zu typischen "Telearbeitserscheinungen". Brennende Augen, schlechte Haltung, "Maushände", etc. eBook-Reader versprechen hier Besserung. Bis diese tatsächlich technisch ausgereift und finanziell erschwinglich sind ist das Lesen eines gedruckten längeren Textes komfortabler und schonender.

Alltagstauglichkeit: Ein Buch kann ich knicken, in eine Tasche stopfen, als Untersetzer benutzen. Ich kann es im dichtgedrängten Bus lesen, im Park auf der Wiese, in der Badewanne oder am Strand im Urlaub. Wenn Kaffee draufkommt gibt es maximal einen Fleck. Wenn ich ein Buch eine Stunde in der Sonne liegen lasse löst sich maximal der Leim. Wenn ich es ins Wasser fallen lasse oder am Strand liegenlasse habe ich einen Schaden von maximal 50€ beim teuren Rollenspielband. Wenn es drauf regnet wird es ein bisschen feucht, wenn ich es fallen lasse weil mich im Bus jemand anrempelt gibts vielleicht ein paar Eselsohren oder der Rücken bricht.
Ein Notebook/eBook-Reader benötigt einen vollen Akku und sollte einigermassen vor Stößen und Kratzern bewahrt bleiben. Es ist zu unhandlich um es im vollen Bus zu lesen. Es darf kein Kaffee drübergegossen werden und nicht ins Wasser plumpsen. Wenn ich es in der Sonne liegenlasse, irgendwo vergesse oder fallen lasse habe ich je nach Gerät einen Schaden im 3-4stelligen Bereich.
Ganz zu schweigen von der eigentlichen Nutzbarkeit an ungewöhnlicheren Orten. Wir hatten schon Rollenspielrunden beim Campen im Zelt, in einer Almhütte und am Lagerfeuer. Da kommt ein leerer Akku immer toll.

Und da diese Alltagstauglichkeit auch in naher Zukunft nicht in Aussicht steht bleibt das gedruckte Medium nicht nur beim Rollenspielen erstmal unverzichtbar.

Ich halte es da ohnehin wie Zornhau: Zum Lesen und Schmökern ein schöner Rollenspielband, zum spielen und mitnehmen ein billiger PDF-Ausdruck der schnell zu ersetzen ist und zum arbeiten und nachschlagen eine PDF auf dem Rechner.

Da hat man dann alle Vorteile und kann immer das nehmen was grade passt.

PS: Romane dürften ohnehin nicht wirklich in Gefahr sein so schnell durch eBooks abgelöst zu werden. Ein gedruckter Text ist schlicht die günstigste und unkomplizierteste Möglichkeit Prosa schnell und entspannt aufzunehmen. Nicht umsonst versuchen die ganzen Hersteller der eBook-Reader stets damit zu werben wie unheimlich ähnlich ihre Maschinchen einem richtigen Buch vom Lesekomfort her sind. Das Problem ist nur:Die bisher vorgestellten Geräte sind für die Art wie das westliche Lesen funktioniert nur begrenzt geeignet. Sobald scrollen involviert ist oder im schlimmsten Fall eine Verzögerung beim umblättern kann ein solches Gerät den "natürlichen" Lesevorgag nur begrenzt unterstützen.
Mal ganz abgesehen von dem Vergleich zwischen Hörbüchern und Büchern irgendwo hier im Thread: In der Zeit in der mir ein Schauspieler den Text vorknödelt hab ich das Buch ja 3 mal durchgelesen und erspare mir das dauernde "zurückspringen" wenn meine Aufmerksamkeit mal eben für eine Minute abgelenkt ist.

PPS: Der Vergleich mit japanischen Blog-Romanen hinkt. Als logographisches Schriftsystem bietet sich Kanji für solche Zwecke weitaus mehr an als ein phonogaphisches Schriftsystem.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: killedcat am 28.11.2009 | 18:15
Meine Einstellung dazu:

E-Book-Reader sind für mich derzeit nicht interessant, da ich die Bücher ohne Einbußen erleben möchte. D.h. vollfarbig, so wie es die Regelwerke wie z.B. Angel oder die D&D-Linie verdienen. Das ist mit E-Books derzeit noch nicht möglich/bezahlbar.

Ich würde dennoch auf PDF und Papier ungern verzichten. Die PDFs hole ich mir bei den von mir geleiteten Systemen auf jeden Fall. So kann ich per Copy and Paste Passagen rauskopieren, anpassen und dann den Spielern zur Verfügung stellen. Ein Segen! Das Papier-Buch hingegen ist für mich ein ganz anderes Erleben. Man mag es Nostalgie nennen, aber ein Buch bietet ein anderes Lese-Erlebnis. Das intuitive Stöbern gelingt mit Papier einfach viel besser. Es würde mir tatsächlich etwas fehlen. Das erkennt man auch daran, dass ich mir Ghosts of Albion habe drucken und binden lassen, da es in Papierform noch nicht zur Verfügung steht.

Ich brauche wirklich beides.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Patti am 28.11.2009 | 20:06
(http://www.penny-arcade.com/images/2009/20090309.jpg)


Ach ja.
Borders hat übrigens gestern Insolvenz angemeldet.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Falcon am 28.11.2009 | 22:27
ach das hat penny Arcade doch sicher hiervon geklaut
http://www.youtube.com/watch?v=0Cd7Bsp3dDo&feature=related

Borders habe ich sogar noch nicht gehört
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Heddaclin am 28.11.2009 | 22:41
PDFs sind toll, aber ich sehe trotz Netbook und Co immer noch nicht diese einfache Verwertbarkeit.

Die E-Reader sind derzeit noch so monopolisiert und eingeschränkt das kein Mensch mit Verstand sie sich käuft.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: killedcat am 29.11.2009 | 15:31
Soweit würde ich nicht gehen. Es gibt sicher Menschen, für die E-Book-Reader praktisch sind. Als Nachschlagewerk z.B. fände ich sie gut. So hätte ich als Arzt den Pschyrembel, diverse Duden, Anatomiebücher etc. immer dabei, ohne mir einen Bruch zu heben. Auch um für den Urlaub Bücher mitzunehmen sind Ebook-Reader bequemer. Massentauglich sind sie wohl noch nicht, aber auch nicht nutzlos.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: DasTaschentuch am 29.11.2009 | 23:19
Um mal von der ganzen technikdiskussion wegzukommen:
Pdfs seh ich noch nicht als Ersatz für ein Buch, egal ob auf eReader oder Computer. Hatte ich ja schon geschrieben.
Allerdings könnt ich mich durchaus für ein multimedial aufgearbeitetes Abenteurmodul interessiren.
Beispiel: Bei der Beschreibung der Stadt kann man im Text auf einen Link klicken und passende Musikuntermalung wird eingespielt. Statt den Spielern textpassagen vorzulesen kann man ein mp3 abspielen,idealerweise gesprochen von einem guten Sprecher. Bei Karten kann ich auf Knopfdruck Meisterinformationen einblenden. Und Schlüsselszenen gibts als Videoschnipsel zum zuschaun.

Bei Regelwerken könnten im Text Beispielvideos verlinkt sein (man sieht einen Meister und einen Spieler und erlebt wie und was bei einem Kampf gewürfelt wird) oder Zufallsgeneratoren zum würfeln oder Erstellen von NPCs direkt im Text.
Monsterparty mit Level 3 ? Ein Knopfdruck im digitalen Monsterhandbuch und schon hat man als Meister die Werte,inklusive Zuafallschätzen. Und auf wunsch sofort auch zum ausdrucken.

Sowas wär, wenns gut gemacht ist vielleicht wirklich eine Alternative zum Papier. Bei einem Rollenspiel gabs mal ne CD angeblich passender mit Musik als Beilage,aber sonst?  Entweder gibts solche Programme nur von Fans oder als optionale Goodies,über die Webseite des Herstellers versteut und nicht einheitlich.
D&D Insider hab ich noch nicht ausprobiert,aber das war doch mal als Multimedialer Buchersatz/Zusatz gedacht?

Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Teylen am 30.11.2009 | 02:20
Hm, also wenn ein geübter Sprecher die Beschreibung spricht.
Auf Knopf Druck die Umwelt Animation hoch fährt.
Nun und man Monster zurecht gelegt bekommt...

... nennt man das nicht schon Dragon Age|Fallout 3|Diablo X ? ^^;
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Woodman am 30.11.2009 | 08:52
Zitat
... nennt man das nicht schon Dragon Age|Fallout 3|Diablo X ? ^^;
Ne die sind sogar schon weiter, da brauchst du nicht mal mehr wie in grauer Vorzeit deinen Charakterzettel auf Papier ausfüllen und selber analog Würfeln, das erledigen die auch schon für dich, und eigentlich brauchst du ja nicht mal wirklich die Regeln zu kennen, darum kümmern die sich ja auch schon, nur da haperts noch ein wenig, flexible Auslegung der Regeln ist halt nicht drin.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Teylen am 30.11.2009 | 08:58
Ne die sind sogar schon weiter, da brauchst du nicht mal mehr wie in grauer Vorzeit deinen Charakterzettel auf Papier ausfüllen und selber analog Würfeln, das erledigen die auch schon für dich, und eigentlich brauchst du ja nicht mal wirklich die Regeln zu kennen, darum kümmern die sich ja auch schon, nur da haperts noch ein wenig, flexible Auslegung der Regeln ist halt nicht drin.
Dafür gibt es keinerlei Regeldiskussion InGame und alle Charaktere die sich ein Spieler erstellt passen 100% ins Spiel  ;D
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Patti am 30.11.2009 | 13:17
Das mit Video-Sequenzen unterlegte eBook gibt's auch schon. Von Simon & Schuster. Nennt sich vook (http://www.vook.com/vook.php).
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Teylen am 30.11.2009 | 13:38
Um vielleicht nochmal zum Ursprungsthema zurueck zu kommen.

Ich denke nicht das Buecher nur noch aus Nostalgie oder der Haptik wegen gebraucht werden sondern tatsaechlich praktischer als PDFs empfunden werden.

Just als Beispiel spiele ich relativ haeufig Vampire ueber Skype.
Nun ist das deutsche Grundregelwerk zu Vampire sicherlich vieles aber wohl nicht gerade gut strukturiert. Das Inhaltsverzeichnis ist teilweise so richtig mies geraten, waehrend man das eine nicht findet steht neben anderen Sachen falsche Seiten Nummern.
Hinzukommt das jeder in der Gruppe wohl das Regelwerk in digitaler Form hat.
Dennoch wird, wenn es zu Regelfragen kommt, nicht etwa in den PDFs gebrowst, sondern man hoert ueber Skype foermlich das rascheln des wuehlen.

Dabei hat bisher noch keiner geschafft sein GRW in einer Art und Weise abzunutzen das die Nutzung beeintraechtigt waere (und meins hat eine unliebliche Begegnung mit einer fast platzenden Wassermelone hinter sich). Es bleicht auch nicht aus.

Meine Theorie waere das die Suche doch noch besser.
Das heisst ein Buch aufzuschlagen und durchzublaettern scheint intitutiver zu sein als STRG+F und einen Suchbegriff einzugeben.oder auch nur Alt+TAB zum Fenster wechsel (Unser SL druckt sich die nChar Blaetter aus)
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Woodman am 30.11.2009 | 15:07
Das liegt eindeutig an den Menschen, die haben die Technik noch nicht verinnerlicht, bzw. nicht so technikaffine Nutzer haben oftmals auch gar keine Vorstellung von den technischen Möglichkeiten. Ich habe letzten Freitag auch gedacht GRW aus dem Regal nehmen und Regel nachschlagen wäre schneller als, meinen Laptop aus dem Standby aufzuwecken und das PDF zu öffnen, ersteres hat allerdings so lange gedauert, das ich bei der 2. Regelfrage des Abends doch den Laptop benutzt hab, was dann zumindest gefühlt viel schneller ging als im Buch nach zuschlagen, und das obwohl das GURPS Regelwerk sowohl ein gutes und übersichtliches Inhaltsverzeichnis hat, als auch einen sehr guten Index.
Beim Onlinespielen kommt aber hinzu, das man seinen Monitor ja für das eigentliche spielen benutzt, wenn man da keinen 2. Monitor hat ist es einfach unpraktisch da noch ein pdf zu öffnen, ich würde das aber wohl auf dem 2. Monitor dauernd offen halten.
Fazit: Als Nachschlagewerk ist ein PDF für mich praktischer, jetzt muss ich mir nur noch überlegen wie ich die ganzen pdfs parse und Seitenverweise in links umwandle.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Teylen am 30.11.2009 | 15:25
Eigentlich wuerde ich mich schon als technikaffin bezeichnen ^.^;
Heisst ich habe auch meinen Charbogen als Datei auf.
Nun und man spielt ueber Skype auch mehr ueber Telefon.
Das heisst der PC wird schon rege eingesetzt um Bilder zu posten.
Teils auch zum Chatten neben dem Play, was wir uns dann aber doch verkniffen ^^;

Zitat
Fazit: Als Nachschlagewerk ist ein PDF für mich praktischer, jetzt muss ich mir nur noch überlegen wie ich die ganzen pdfs parse und Seitenverweise in links umwandle.
Bietet Acrobat nicht eine rudimentaere Text Erkennung?
Auch das springen auf bestimmte seiten sollte durch kleine Tastenkombis + Nummer moeglich sein..
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: Woodman am 30.11.2009 | 16:05
Der volle Acrobat hat eine recht ordentliche OCR Engine integriert, wenn man trotzdem das Bild behalten will wird der Text unsichtbar unter dem Bild abgelegt, aber ich vermute mal den wird sich kaum ein normaler User leisten, wenn ich Geld für ein pdf bezahle, erwarte ich aber auch durchsuchbaren Text und ordentliche Bookmarks.
Titel: Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
Beitrag von: oliof am 1.12.2009 | 05:20
PDFs sind halt nicht für die elektronische Nutzung gedacht, sondern primär als Druckvorlagen. Die interaktiven Features ändern daran nur wenig.

Die wirklich nützlichen Formate kommen überraschenderweise alle ohne DRM, und da liegt der Hund begraben (ich finds schon dämlich, wenn bei einem PDF Copy&Paste ausgeschaltet ist).