Je nachdem, wie groß die "Logiklücke" war, wir sprechen hier immerhin von Problemen mit "diversen" NSC, liegt da die Verantwortung für einen zerschossenen Abend am SL und nicht am Spieler.
Da sollte man mehr den SL als den Spieler würgen. Ist doch klar dein Fehler, wenn du da Unsinn redest. Einem Spieler sowas nicht zu lassen [...] find ich schon eine schwere Beschneidung. Und da das ja absehbar war, hättest du dir auch was ordentliches überlegen können.
Wenn ihm [dem SL] da auf die Schnelle kein schlüssiger Plot einfällt, dann gehört er ein bisschen gewürgt. Aber nur ganz kurz.
Wie wäre auf einen solchen Logikbruch zu reagieren?Ich wuerde als Spieler im Rahmen des Spiels nachfragen und wenn dann hervorkommt das die Logik schief haengt versuchen es zu uebergehen und mit dem Resultat weiter zu machen. Schliesslich ist drauf rumoemmeln nicht sehr konstruktiv und bringt wohl weder mir noch dem Spielleiter wirklich Spass.
Dieser Ratschlag mag zwar in der Theorie gut und schön sein, aber in der Praxis glaube ich, dass es bei den meisten Gruppen nicht gut ankommt, wenn der SL plötzlich sagt: "Oh, tut mir leid, das habe ich nicht vorbereitet... nehmt euch frische Luft, es geht in einer halben Stunde weiter."Ich koennte es nicht beschwoeren oder eine konkrete Situation bennen, aber ich meine das es in unserer Skype Runde oefters 5 bis 10 Minuten Pausen gibt wo die Spieler rauchen, Getraenke holen gehen und der SL nachdenken darf.
Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich das Problem verstehe. Also ich habe in meinem Leben noch keine Logiklücken entdeckt und bis eben hatte ich auch das Wort noch nie bewusst wahrgenommen.Rechenfehler. Die 70 jaehrige Frau hat einen 10 jaehrigen Sohn. Einer in der Gruppe merkt an das Frau mit 60 keine Kinderkriegen kann.
@ 1of3: Im Grunde das was du sagst. Um mal ein konkretes Beispiel zu versuchen:Wenn in deinem Beispiel die Spielercharaktere feststellen, dass das nicht sein kann und das auch so kommunizieren, dann wird der SL seinen Fehler einsehen können und der Ork hat eben gelogen. Und das Gerücht, der Häuptling sei tot, stimmte eben nicht - oder vielleicht ist der neue Häuptling ja auch nur sein kleiner Bruder, der ihm sehr ähnlich sieht. Und der SL hat die Chance, sich einen neuen, logischen Grund einfallen zu lassen. Die ganze Situation erscheint mir nun nicht sonderlich problematisch.
Die Frage ist also: Euer SL macht einen Logikbruch in einer konkret, aber nicht mit allen Eventualitäten vorbereiteten Szene. Euch fällt der Logikbruch auf. Wie reagiert ihr und inwiefern beeinflusst dieser Bruch euer Spielerlebnis?
In dem Urwald wird die Gruppe von Eisbaeren angefallen. Obwohl es da keinen Grund fuer gibt und die Viecher auch nicht Ueberlebensfaehig sind.Denk an die erste Staffel von LOST ~;D
Euer SL macht einen Logikbruch in einer konkret, aber nicht mit allen Eventualitäten vorbereiteten Szene. Euch fällt der Logikbruch auf. Wie reagiert ihr und inwiefern beeinflusst dieser Bruch euer Spielerlebnis?
Das müsste im Umkehrschluss bedeuten das alle Spielergetriebenen und spontaneren Spielstile davon weitestgehend verschont bleiben.
Das müsste im Umkehrschluss bedeuten das alle Spielergetriebenen und spontaneren Spielstile davon weitestgehend verschont bleiben.
Das deckt sich nicht mit meiner Erfahrung. Insbesondere bei sehr improvisationslastigen Spielen mit Player Empowerment / Erzählrechteverteilung etc. kommt es ständig zu Plausibilitätslücken. Viele Fans dieser Spiele scheinen sich darum nicht so zu scheren, vielleicht ist das der Hauptgrund, dass ich ihnen eher wieder den Rücken gekehrt habe.
OK. Probleme, wie sie Teylen und Jiba beschreiben, sind mir in meiner Karriere noch nicht unter gekommen. Weder als Verursacher noch als Rezipient.
Wenn Improvisation laut Gruppenkonsens ein Teil des Spiels sein soll, dann halte ich es mit embrace the suck. Das gilt für mich auf verschiedenen Ebenen: Stringenz, Spannung, Stimmung usw.Kann ich praktisch woertlich so unterschreiben. Solange klar ist, dass sich der SL einfach vertan hat, schere ich mich nicht sonderlich um solche Luecken - sie passieren mir als SL schliesslich auch dauernd. Bloss moechte ich gerne wissen, ob sich der SL da vertan hat oder ob mehr dahintersteckt.
Die Gruppe hat natürlich ein Intresse daran, dass all diese Dinge aufkommen. Aber den SL in die Verantwortung zu stellen wirkt mMn zutiefst hemmend. Kreative Enstehungsprozesse (egal welcher Anspruchsstufe) fördern auch immer Dreck und Schlamm zu Tage, aber wenn ich darin einige Goldnuggets finde, ist für mich alles gut. Der Mut zur Sch...wachsinnigkeit wäre dann eine Grundvorraussetzung für erfolgreiches Improvisieren. (Wenn ich keine Improvisation möchte, denke ich eventuell anders über "Fehler" - aber da fehlt mir die Perspektive.)
In diesem Sinne zur Frage: wenn ich einen Logikbruch bemerke, versuche ich klar zu machen, dass sich mein Charakter darüber wundert. Das macht aus dem Bruch bestenfalls ein neues Geheimnis (an dem sich Handlung entzünden kann) und zumindest wird dem SL klar, dass es dort etwas zu klären gibt.
Außerdem versuche mit meinen Mitspielern (in Charakter) zu überlegen, was sich hinter dem Logikbruch verbergen könnte. (Ich liebe diese "Was-ist-da-los?" Situationen auch als improvisierender SL.) Warum sollten wir dem SL nicht mögliche Lösungen anbieten?
Wenn die Logiklücke wirklich nicht aufzulösen ist, muss halt ein Meta-Gespräch her. Vielleicht nicht optimal aber meines Erachtens auch kein Beinbruch.
Grüße, Henning
diese Umfrage konnte ich mir nicht verkneifen, nachdem ich in diesem Thread (http://tanelorn.net/index.php/topic,19708.msg1544477.html#msg1544477) lesen musste, wie auf einen SL-Fehler in Bezug auf inhärente Logik einer losgelösten Spielsituation von Spielern Bezug genommen wird. Hier hat ein SL einen Logikbruch in seiner Spielwelt verschuldet und ein Spieler geriet daraufhin völlig aus dem Häuschen. Dass aber hier nicht der Spieler der Schuldige ist, sondern der SL, lassen zumindest einige Kommentare der Mitposter vermuten:
Dieser Ratschlag mag zwar in der Theorie gut und schön sein, aber in der Praxis glaube ich, dass es bei den meisten Gruppen nicht gut ankommt, wenn der SL plötzlich sagt: "Oh, tut mir leid, das habe ich nicht vorbereitet... nehmt euch frische Luft, es geht in einer halben Stunde weiter." Meine These ist eher die folgende: Improvisation am Spieltisch wird allgemein in der Rollenspielerschaft akzeptiert, aber nur solange sie durchgängig ist und keine Arbeitspausen des SLs entstehen. Als SL unvorbereitet zu wirken, ist noch immer ein echtes Stigma innerhalb der Szene und schränkt das Spielerlebnis aller am Spieltisch ein. Die Frage, ob man einem SL ein offensichtliches Unvorbereitetsein (ausgedrückt z.B. durch einen Logikbruch) verzeiht oder sich darüber ärgert, geht also schon in die Richtung, ob solche Arbeitspausen des SLs akzeptabel sind, wenn dadurch solche Brüche vermieden werden.
Aber darum soll es bei dieser Umfrage im Detail ja nicht gehen. Die Frage ist also: Euer SL macht einen Logikbruch in einer konkret, aber nicht mit allen Eventualitäten vorbereiteten Szene. Euch fällt der Logikbruch auf. Wie reagiert ihr und inwiefern beeinflusst dieser Bruch euer Spielerlebnis?
...verständlich. Wir sind alle nur Menschen und mir hätte das genauso passieren können.
wie ich auf Logiklücken und Plothänger reagiere hängt stark davon ab welches System ich spiele, bei welchem Spielleiter ich spiele und welche Art von Abenteuer gerade gespielt wird.
So gab es etwa in einem Abenteuer eine Falle deren Hauptbestandteil mit Königswasser, siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Königswasser für die Chemie, gefüllte Glaskugeln waren.
War das in?(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
@Königswasser: Das sind imo keine richtigen Logikfehler, sondern ein Problem mit Genrekonventionen. Vieles, was (Natur-)Wissenschaftler zusammen zucken lässt, ist in Film und Literatur verbreitet*, so eben auch diverse Säuren.+1
Wo sonst? Ich denke, das "Rätsel" kennt doch fast jeder.
Ich muss aber auch ganz ehrlich sagen, daß im Beispiel, daß der Threadersteller zitierte keine Logiklücke erkennbar war. Menschen verhalten sich leider nicht immer logisch. Ist frustrierend, ist aber so. Ich baue ganz gerne Mal Logiklücken bei NSC Motivationen ein (dort wo es passt). Menschen können nun mal verdammt unlogisch sein.Sind die Logiklücken gravierend oder häufig genug, ist es ein deutliches Zeichen, dass der Betreffende sich eben keine Arbeit und Mühe gemacht hat.
Zu Logiklücken im Plot kann ich nur sagen, akzeptiert sie. Da ist normalerweise jemand, der sich viel Arbeit und Mühe gemacht hat die Spieler zu unterhalten, während die Spieler im Schnitt diese Arbeit nicht hatten. Ich verlange also von meinen Spielern, daß sie so nett sind, über Logiklücken hinwegzusehen, oder einfach mal akzeptieren, das - Oh Wunder- die SL einfach auch nur ein Mensch ist und Fehler passieren können. Ist ein Spieler nicht dazu in der Lage, soll er es doch besser machen.
Gruß
Marduk
Sind die Logiklücken gravierend oder häufig genug, ist es ein deutliches Zeichen, dass der Betreffende sich eben keine Arbeit und Mühe gemacht hat.
Da wäre dann aber auch die Qualität einiger Kaufprodukte zu bemängeln...
Sind die Logiklücken gravierend oder häufig genug, ist es ein deutliches Zeichen, dass der Betreffende sich eben keine Arbeit und Mühe gemacht hat.
Während man generell schon eine gewisse Nachsicht zeigen sollte, sind Anzahl und speziell auch Umgang mit solchen Lücken auch entscheidend für den Spielspaß der Spieler. Wenn der unter einen gewissen Level fällt ist das Werk eben keine Leistung, sondern nur noch ein Ärgernis.
Ein Gast steckt auch nicht so viel Mühe in das Essen wie der Gastgeber. Wenn das Essen aber völlig versalzen und angebrannt ist (also mehr als ein wenig unschön ist, sondern den Grundgenuss verdirbt), dann ist ein "Jetzt friss gefälligst auf" trotzdem fehl am Platz und wenn das ständig passiert (das versalzen und anbrennen bereits), dann schau ich mich halt doch nach anderen Futterstellen um oder wenn sich keine bieten, koche ich halt selber, ggf auch für die anderen Opfer.
Wobei Rollenspiel eher wäre "Ich gehe einkaufen und wir kochen dann alle zusammen was schönes".
Wobei Rollenspiel eher wäre "Ich gehe einkaufen und wir kochen dann alle zusammen was schönes".
Das wäre aufs Spiel übertragen, als ob man gemeinsam das Szenario entwerfen würde, bzw. das Kaufabenteuer lesen würde, es gemeinsam diskutiert und nach Abstimmung ändert und dann das entworfene Drehbuch detailgetreu abhandelt.
Gelungenes, vorbildliches Storytelling: ja, Rollenspiel: keinesfalls.
Teilweise sind Logikfehler nicht mal welche, da sie manchmal nur so wirken, weil die Spieler nicht alle Informationen haben.
Teilweise sind Logikfehler nicht mal welche, da sie manchmal nur so wirken, weil die Spieler nicht alle Informationen haben.