Autor Thema: Pathfinder Deutsch, taugt die Übersetzung?  (Gelesen 11684 mal)

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Offline rayen

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Pathfinder Deutsch, taugt die Übersetzung?
« am: 13.07.2012 | 11:35 »
Hello,
mich würde interessieren wie gut die Übersetzungen von den Pathfinder Abenteuerpfaden ins Deutsche sind. Ob sie sich auch rentieren oder eher nicht. Und wie da die Übersetzungsdichte ist, also kommen regelmäßig neue Werke, werden alle Übersetzt, wie lange dauert es im allgemeinen?

Ist da geplant alle zu übersetzen oder zahlt es sich eher aus die Englischen ins Abo zu nehmen.
Oder sind die Englischen als PDF fürs Ipad/Laptop gut funktionierend als Spielehilfe?

Offline kalgani

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Re: Pathfinder Deutsch, taugt die Übersetzung?
« Antwort #1 am: 13.07.2012 | 11:58 »
Die Übersetzungen empfinde ich generell als gut, hab auf deutsch aber weniger AP als Almanache.
bei diesen gibt es nur mit dem inhaltlich sehr guten Ustalav Band einen leichten ausreißer nach unten,
aber sonst sind wirklich wenige ärgerliche Fehler drinne.

Es kommen auch regelmäßig neue bände, die jungs und mädels sind wirklich fleißig.

LöwenHerz

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Re: Pathfinder Deutsch, taugt die Übersetzung?
« Antwort #2 am: 13.07.2012 | 12:30 »
Ich finde die Übersetzung der APs vor allem deutlich besser, als die erste Edition des GRW ;)

Gerade Königsmacher besticht durch hochwertige Qualität,, sehr weniger Interpunktions- und Orthographiefehler.  :d Auch die Quali der Bebilderung ist sehr gut und weniger grob (Oberfläche und Pixelkörnung).

Offline korknadel

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Re: Pathfinder Deutsch, taugt die Übersetzung?
« Antwort #3 am: 13.07.2012 | 13:05 »
Ich habe nur hier und da in die Abenteuerpfade reingeblättert und kann die Regel-Terminologie nicht beurteilen, weil ich das Pathfindersystem nicht kenne. Die Eindeutschung von Eigennamen finde ich aber erstaunlich gut gelungen und nicht peinlich.

Was die Stilistik der Übersetzung angeht: Wenn Du -- was die meisten bei der Lektüre von Rollenspielwerken machen -- wenig bis keinen Wert auf sprachliche Details legst, ist alles in allerbester Ordnung. Wenn Du jedoch ein Gourmet bist, was Sprache und Stil angeht, dann wirst Du über die stilistischen Schnitzer stolpern.
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Offline Vash the stampede

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Re: Pathfinder Deutsch, taugt die Übersetzung?
« Antwort #4 am: 13.07.2012 | 13:10 »
Alles was ich bisher gelesen habe, fand ich recht gut. Das Einzige das mit bisher negativ auffiel, waren leicht unterschiedliche Spielbegriffe. Wenn man nach "Panisch" sucht und der Begriff "In Panik" heißt, dann ist doof. Vor allem wenn das eine im AP geschrieben steht und der Begriff laut GRW einfach anders heißt. Aber hier messe ich PF mit dem Maßstab von DnD 4e (engl.) und die ist halt einfach vorbildlich, was die Definitiv und Anwendung von Spielbegriffen angeht.
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Offline rayen

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Re: Pathfinder Deutsch, taugt die Übersetzung?
« Antwort #5 am: 13.07.2012 | 17:39 »
Welche Bücher lassen sich denn gut unabhängig vom Pathfinder System verwenden?

Offline kalgani

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Re: Pathfinder Deutsch, taugt die Übersetzung?
« Antwort #6 am: 13.07.2012 | 18:01 »
wie weit unabhängig? komplett anderes System, oder d20 kompatible?

Die Stadt und Regional Almanache zumindest sind ziemlich gut auch für jedes andere System nutzen.

Offline Ulrich Schmidt

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Re: Pathfinder Deutsch, taugt die Übersetzung?
« Antwort #7 am: 26.07.2012 | 15:21 »
Die meisten Almanache richten sich an Spielleiter und enthalten die klassischen Hintergrundinformationen, Abenteueraufhänger und natürlich auch Regelelemente. Die Handbücher haben Spieler als Zielpublikum. Mit etwas Arbeit kann man so ziemlich alles auf andere Systeme oder Hintergründe umstricken. Mit "etwas" meine ich jetzt den Aufwand bei den Regelelementen - dass manche Regionalbeschreibung auch erst passig gemacht werden muss, sollte auf der Hand liegen.
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Offline Ulrich Schmidt

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Re: Pathfinder Deutsch, taugt die Übersetzung?
« Antwort #8 am: 26.07.2012 | 15:26 »
Alles was ich bisher gelesen habe, fand ich recht gut. Das Einzige das mit bisher negativ auffiel, waren leicht unterschiedliche Spielbegriffe. Wenn man nach "Panisch" sucht und der Begriff "In Panik" heißt, dann ist doof. Vor allem wenn das eine im AP geschrieben steht und der Begriff laut GRW einfach anders heißt. Aber hier messe ich PF mit dem Maßstab von DnD 4e (engl.) und die ist halt einfach vorbildlich, was die Definitiv und Anwendung von Spielbegriffen angeht.

Gut, dass du sagst, dass die englische Ausgabe der 4E dein Massstab ist. Das Original hat selten Probleme mit Parallelübersetzungen...
Pathfinder schleppt immer noch das alte Feder&Schwert-Glossar der 3.5 mit sich. Dazu kommt, dass es immer wieder Problemfälle gibt, wenn z.B. im Englischen der Wortschatz auf einem Gebiet deutlich ausgeprägter ist - im aktuellen Piraten-Abenteuerpfad merkt man deutlich, dass England eine Seemacht war und entsprechend mehr maritime Begriffe im Allgemeingebrauch hat (ist ähnlich wie mit den Inuit, die hat über ein Dutzend Worte für Schnee haben).
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Samael

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Re: Pathfinder Deutsch, taugt die Übersetzung?
« Antwort #9 am: 26.07.2012 | 15:30 »
(ist ähnlich wie mit den Inuit, die hat über ein Dutzend Worte für Schnee haben).

Was übrigens eine hartnäckige Legende ist.

Offline migepatschen

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Re: Pathfinder Deutsch, taugt die Übersetzung?
« Antwort #10 am: 26.07.2012 | 15:32 »
ist ähnlich wie mit den Inuit, die hat über ein Dutzend Worte für Schnee haben
http://de.wikipedia.org/wiki/Eskimo-W%C3%B6rter_f%C3%BCr_Schnee

Mist! Zu langsam!!  :D

Offline kalgani

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Re: Pathfinder Deutsch, taugt die Übersetzung?
« Antwort #11 am: 26.07.2012 | 15:39 »
... im aktuellen Piraten-Abenteuerpfad merkt man deutlich, dass England eine Seemacht war und entsprechend mehr maritime Begriffe im Allgemeingebrauch hat...

Was hat allgemeingebrauch mit der tatsächlichen Anzahl zu tun?
Eventuell hätten hier die fleißigen Übersetzer einen "Seemann" zu rate ziehen sollen.

Offline Ulrich Schmidt

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Re: Pathfinder Deutsch, taugt die Übersetzung?
« Antwort #12 am: 27.07.2012 | 15:33 »
Sobald du dich mit den etwa 10 verschiedenen Varianten eines simplen Ruderbootes auseinandergesetzt hast, wirst du verstehen, was ich meine. Wir sagen einfach Ruderboot und haben ein Bild vor Augen, dass sich zur Not noch leicht modifizieren lässt, im Englischen unterscheidest du aber noch nach Länge des Bootes und z.B. ob es über einen Mast für ein Segel verfügt, ob es am Heck ein Ruder hat, mit dem es gesteuert werden kann, usw. - Aber ich wette beinahe, dass wir dafür mehr Begriffe im U-Boot-Bereich haben...  ;)
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Samael

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Re: Pathfinder Deutsch, taugt die Übersetzung?
« Antwort #13 am: 27.07.2012 | 15:42 »
Sobald du dich mit den etwa 10 verschiedenen Varianten eines simplen Ruderbootes auseinandergesetzt hast, wirst du verstehen, was ich meine. Wir sagen einfach Ruderboot und haben ein Bild vor Augen, dass sich zur Not noch leicht modifizieren lässt, im Englischen unterscheidest du aber noch nach Länge des Bootes und z.B. ob es über einen Mast für ein Segel verfügt, ob es am Heck ein Ruder hat, mit dem es gesteuert werden kann, usw. -

Das glaube ich so jetzt einfach mal nicht. Vielleicht sind entsprechende Fachwörter im englischen (oder wenigstens britischen) Sprachraum bekannter, es gibt sie aber ganz sicherlich auch im deutschen.

Offline kalgani

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Re: Pathfinder Deutsch, taugt die Übersetzung?
« Antwort #14 am: 27.07.2012 | 16:22 »
Sehe ich genauso, denn alles was du oben an unterschieden bezeichnest sind unterschiedliche bootsklassen!

Offline Mapugnar

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Re: Pathfinder Deutsch, taugt die Übersetzung?
« Antwort #15 am: 27.07.2012 | 16:27 »
Sobald du dich mit den etwa 10 verschiedenen Varianten eines simplen Ruderbootes auseinandergesetzt hast, wirst du verstehen, was ich meine. Wir sagen einfach Ruderboot und haben ein Bild vor Augen, dass sich zur Not noch leicht modifizieren lässt, im Englischen unterscheidest du aber noch nach Länge des Bootes und z.B. ob es über einen Mast für ein Segel verfügt, ob es am Heck ein Ruder hat, mit dem es gesteuert werden kann, usw. - Aber ich wette beinahe, dass wir dafür mehr Begriffe im U-Boot-Bereich haben...  ;)
Als jahrelanges Mitglied eines Rudervereins kann ich dir versichern, dass es auch im Deutschen sehr genaue Unterscheidungen gibt. Selbst bei den "Rudern" selber gibt es ja schon den Unterschied zwischen Riemen und Skulls (erstere sind die Längeren, die man mit beiden Händen zieht, Skulls hat man 2 in jeweils einer Hand). Und auf gar keinen Fall bitte mit Paddeln verwechseln...
Bei den Booten ist das nicht anders, da gibt es auch jede Menge einzelne Bezeichnungen...

Offline Ulrich Schmidt

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Re: Pathfinder Deutsch, taugt die Übersetzung?
« Antwort #16 am: 1.08.2012 | 00:05 »
Jau, aber zum Glück ist das m.E. kein allgemeiner Wortschatz...  8)
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Offline kalgani

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Re: Pathfinder Deutsch, taugt die Übersetzung?
« Antwort #17 am: 1.08.2012 | 09:35 »
Auch bei den Engländer nicht ;) und da der AP von Amis geschrieben wird eh hinfällig.

Offline Guennarr

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Re: Pathfinder Deutsch, taugt die Übersetzung?
« Antwort #18 am: 4.08.2012 | 16:45 »
Wir uebersetzen die APs nicht fuer Ruderer oder Segler, sondern fuer Rollenspieler - und zwar auch diejenigen, die keinen Schimmer von Seefahrt haben. ;)

Natuerlich haben sich bei der Glossarfindung die Nordlichter im Team deutlich mehr als sonst eingebracht und ich sage ganz unbescheiden: uns sind schon ein paar bildschoene Begriffe gelungen.

Zwischen deutsch und englisch sind uns wiederholt im konkreten Unterschiede im Begriffsreichtum aufgefallen. Fuer uns viel interessanter sind eh die Stellen, in denen das deutsche ueber mehr Begrifflichkeit verfuegt, man als Uebersetzer aber allzu leicht auf den gleichen vielbetretenen Pfaden bleibt. Auszerdem liegt uns daran, auf englisch vorhandene kurze praegnante Begriffe nicht blind durch Wortungetueme zu ersetzen, nur weil es sich dabei um die woertlichste Uebersetzung handelt. Gerade bei Namen sollte das Ergebnis auf deutsch nicht auf den ersten Blick eine Uebersetzung aus dem englischen sein.

Wir verwenden woechentlich ca. drei bis vier Stunden Skypezeit nur zur finalen Abstimmung von Glossarbegriffen. Ihr koennt also davon ausgehen, dass wir ganz besonders bei den Begriffen und bei ihrer Recherche im Vorfeld ordentlich Hirnschmalz und Arbeit in die Sache stecken.

LG
G.

Offline kalgani

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Re: Pathfinder Deutsch, taugt die Übersetzung?
« Antwort #19 am: 5.08.2012 | 15:29 »
Mystiker und Paktmagier werd ich euch trotzdem nicht verzeihen  ;)
trotz der sonst sehr guten arbeit!

Offline sir_ollibolli

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Re: Pathfinder Deutsch, taugt die Übersetzung?
« Antwort #20 am: 5.08.2012 | 15:52 »
Beschwörer gibt es halt schon (Conjurer - Magierspezialist, fällt also aus) und Herbeizauberer klingt sehr "gewöhnungsbedürftig". Wir haben echt lange nach einer griffigen Übersetzung gesucht.

Beim Mystiker geht es um die Beherrschung eines Mysteriums... (und von allen beschriebenen Mysterien hatte tatsächlich nur eines etwas mit der Weissagung eines Orakels zu tun, alle anderen definitiv nicht).

Offline kalgani

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Re: Pathfinder Deutsch, taugt die Übersetzung?
« Antwort #21 am: 5.08.2012 | 16:42 »
jaja, ich weiss doch das ihr euch allerhand gedanken gemacht habt, man kann halt nicht alle immer zufrieden stellen ;)

Offline Tudor the Traveller

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Re: Pathfinder Deutsch, taugt die Übersetzung?
« Antwort #22 am: 5.08.2012 | 18:44 »
Die Engländer sind halt weniger zimperlich, was Lehnwörter angeht (bzw. auch einfache Übernahme von Fremdwörtern). Im Englischen stehen häufig (alt-)englische, germanische, lateinische, französische... Wörter zur Verfügung. Das sieht man ja schon an "Conjurer", augenscheinlich dem Lateinischen entstammend. Eine deutsche Analogie hätte halt Conjurator o.ä. sein müssen, aber das ist ja fernab des Sprachgebrauchs. Blöd ist eben auch, dass die Amis da einfach fremdsprachliche Entsprechungen bereits bestehender Inhalte verwenden und diesen neue Inhalte zuweisen (bestes Beispiel: Hexer).

Zitat
Evocation
From Wikipedia, the free encyclopedia

This article is about supernatural conjuration.
"Summoning", "Summoner", and "Conjuration" redirect here.

Evocation is the act of calling or summoning a spirit, demon, god or other supernatural agent, in the Western mystery tradition. Comparable practices exist in many religions and magical traditions and may employ the use of pharmakeia with and without uttered word formulas.

Was ich eher unschön finde, ist "Wyvern" als deutschen Terminus. Ich verstehe ja das Problem, das durch das Auftauchen der Linnorms entstanden ist, aber Wyvern war schon lange "Lindwurm" im Deutschen. Und Wyvern ist einfach kein deutsches Wort. Aber diese Bezeichnung für eine bestimmte Drachenart hat halt auch kein deutsches Pendant.

Beim Mystiker geht es um die Beherrschung eines Mysteriums... (und von allen beschriebenen Mysterien hatte tatsächlich nur eines etwas mit der Weissagung eines Orakels zu tun, alle anderen definitiv nicht).

Hier hat man sich aber unnötigerweise selbstständig gemacht. "Orakel" war noch nicht belegt und ist die direkte Übersetzung zu Oracle. Offenbar wollte man bei Paizo, dass diese Klasse so heißt und nicht "Mystic". Was passiert jetzt, wenn es mal einen "Mystic" gibt?
« Letzte Änderung: 5.08.2012 | 18:47 von Tudor the Traveller »
NOT EVIL - JUST GENIUS

"Da ist es mit dem Klima und der Umweltzerstörung nämlich wie mit Corona: Wenn man zu lange wartet, ist es einfach zu spät. Dann ist die Katastrophe da."

This town isn’t big enough for two supervillains!
Oh, you’re a villain all right, just not a super one!
Yeah? What’s the difference?
PRESENTATION!

Offline sir_ollibolli

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Re: Pathfinder Deutsch, taugt die Übersetzung?
« Antwort #23 am: 5.08.2012 | 20:42 »
Wyvern? siehe 3.5 Monsterhandbuch - Seite 334. Das haben wir übernommen, genauso wie z.B. den Hexenmeister, damit ein Übergang von 3.5 einfacher ist (Stichwort: Rückwärtskompatibilität).

Ein Orakel ist ein Begriff, der mit Weissagungen und Prophezeiungen assoziiert ist. Es gibt genau ein Mysterium, dass diesen Hintergrund hat (Wissen mit der Tranceschrift). Alle anderen Mysterien haben damit wirklich wenig am Hut. Daher passt dieser Begriff nicht, obwohl er die wörtliche Übersetzung wäre.

Durch die Verwendung von Mystic Theurge als Prestigeklasse und der Aussage Paizos, dass es jetzt erst mal keine weiteren Basisklassen geben würde (selbst der Schütze/Gunslinger in den Ausbauregeln II - Kampf war da schon eine Ausnahme und sollte ursprünglich eine Alternativklasse zum Waldläufer sein) gehe ich nicht davon aus, dass es einen "Mystic" als Basisklasse von Paizo geben wird.

Offline Guennarr

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Re: Pathfinder Deutsch, taugt die Übersetzung?
« Antwort #24 am: 6.08.2012 | 21:36 »
Offenbar wollte man bei Paizo, dass diese Klasse so heißt und nicht "Mystic". Was passiert jetzt, wenn es mal einen "Mystic" gibt?

Kein Grund, sich unseren Kopf zu zerbrechen. ;)

Erstens koennen wir davon ausgehen, dass die zuerst genannten Klassen fast immer die gelaeufigeren bleiben. Deshalb gilt fuer uns immer: Im Zweifel fuer die frueher erschienene Klasse. Aus demselben Grund wurde bei uns zB aus dem Cavalier der Ritter. Denn selbst wenn Paizo noch eine Knight-Klasse nachschieben sollte, haetten wir immer noch die auf deutsch holpriger klingende Chevalier-Variante (frz. laesst grueszen).

Der Paktmagier war eine von einem Drittherstellerprodukt inspirierte Klasse, da nunmal Beschwoerer schon hochoffiziell im GRW vergeben ist. Wir haben an einigen Stellen festgestellt, dass Paizo Regelbegriffe ab und an neu verwendet - wir wollen auf deutsch eindeutig bleiben.

Und schlussendlich der Mystiker: er passt zum Beschreibungstext (schaut zB in wikipedia mal unter Mystiker nach) und er hat mit einem Orakel, Seher o.ae. wie von sir_ollibolli beschrieben nur am Rande etwas zu tun - was uebrigens bei Erscheinen der Klasse im Paizoforum durchaus zu Verdrussaeuszerungen fuehrte. Er ist vielmwehr das Spontanwirker-Gegenstueck der goettlichen Magieseite zum Hexenmeister auf der arkanen Seite.

Alle ausschlieszlichen Spieler der deutschen Ausgabe haben bei Nachfragen bisher diese Logik nachvollziehen koennen. Dass das bei Verwendung englischer Produkte einen Moment Umdenken erfordert (das duerfte des Pudels Kern sein, oder?), kann fuer uns nicht ausschlaggebend sein:

Erstens sind die Unterschiede durch Vergleich der PRDs und hoffentlich bald auch fuer diese Klassen durch einen Blick ins Regelbegriffsglossar auf www.pathfinder-ogl.de schnell erkennbar (zz. sind leider nur die GRW-Begriffe enthalten).
Zweitens ist unser oberstes Ziel, uebersetzte Regelbegriffe auf deutsch wohl und nachvollziehbar klingend auszuwaehlen. Es gab einfach zuviele alte D&D-Uebersetzungen mit schlecht bzw. zu woertlich gewaehlten Uebersetzungen, die den Ruf des deutschen D&D (inkl. der guten Uebersetzungen, die dafuer nichts konnten) zementierten. Wir hauen daher bei PF trotz aller Abwaertskompatibilitaet zum deutschen D&D 3.5 bewusst nicht in dieselbe Kerbe.

Alle Argumente zur Benennung der Klassen wurden von uns uebrigens schon einige Male in div. Foren erlaeutert. Die meisten Infos zum Thema duerften im Ulisses-PF-Forum zu finden sein.

Wie erst vor ein paar Tagen anderswo erwaehnt, verwenden wir woechentlich alleine ca. 3-4 Stunden ausschlieszlich mit der abschlieszenden (!) Klaerung von Glossarbegriffen. Die Recherchezeit im Vorfeld gerade im Regelbandbereich kann getrost mit dem Faktor zehn angesetzt werden.

Wir machen uns sehr viele Gedanken bei der Begriffswahl und unser internes Regelbegriffs- und Golarionglossar ist laengst schon im fuenfstelligen Bereich bei der Eintragszahl angelangt und waechst woechentlich weiter. 

Also keine Sorge: Gerade solch zentrale Regelbegriffe wie Klassennamen sind sorgfaeltig  abgewaegt.

LG
G.