Autor Thema: Seid ihr als SL auf bestimmte Spielertypen in eurer Runde angewiesen?  (Gelesen 1171 mal)

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Offline Grubentroll

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Letztens mal wieder erlebt, einer steigt aus der Gruppe aus, und auf einmal ändert sich der Charakter der Runde grundsätzlich.

Diese eine Person hat das Spielgeschehen und die Mitspieler gut mit angetrieben, als er aber weg war ist das Ganze in etwas sehr passives abgedriftet. Die restlichen Spieler kamen nun eher verunsichert rüber, und man musste eigentlich dauernd fragen was sie nun machen wollen, weil sie sich selber nicht so recht getraut haben die Handlung aktiv weiter zu bringen.

Ich wüsste jetzt leider gar nicht diese eine Person so einfach in dieses Laws'sche Schema reinzupressen. Am ehesten vielleicht ein Method Actor mit ein bisschen Powergamer drin.

ich weiß nur, dass die Runde irgendwie nicht mehr richtig funktioniert hat. Ich mag das auch nicht nur der Runde anlasten, natürlich. Ich habe bloß gemerkt, dass ich mindestens einen so "aktiven" Spieler brauche, der nicht nur reagiert.

Sonst macht es mir als SL keinen Spaß.

Geht es euch ähnlich mit bestimmten Spielertypen, die ihr braucht um gut leiten zu können??
« Letzte Änderung: 27.07.2016 | 08:34 von Grubentroll »

Deep_Impact

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Natürlich braucht man (also ich) mindestens einen aktiven Spieler, sonst artet ganz schnell in eine Erzählstunde aus. Das kann man ein Weilchen durchhalten, aber irgendwann muss einfach Initiative und vor allem "Mut zum Scheitern" von den Spielern kommen.

Ich bin froh, dass ich im Moment einen Spieler in der Gruppe habe, der sich nicht vom neuen und vielleicht etwas ungewohnten System einschüchtern lässt und die Gruppe zur Aktivität treibt. Zur Not auch ganz klar auf Metaebene.

Offline LushWoods

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Kenne ich.
Ich kenne aber auch das Gegenteil:
Der sehr aktive Spieler steigt für eine Zeit lang aus und plötzlich wird der Rest viel aktiver als bisher.
So als ob die restlichen Spieler versuchen das Loch zu füllen das der eine Spieler hinterlassen hat und so mancher von dem man das nicht erwartet hätte, zeigt auf einmal sogar "Führungsqualitäten".
Also nein, angewiesen bin ich, Gott sei Dank, auf niemanden.

Offline Antariuk

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Angewiesen? In meiner aktuell laufenden Runden zum Glück nicht da alle Spieler auf ihre Weise positive Aspekte an den Tisch bringen.

Wertschätzen? Absolut. Eine ehemalige Spielerin war oft eine Art Stimme der Vernunft für die Gruppe, nach ihrem Ausscheiden ging die Philosophie der Gruppe gefühlt sehr viel mehr in Richtung "Murderhobos". Das macht zwar viel Dynamik, aber mit vielen NSCs und komischen Plots musste ich da nicht antanzen (was ja OK ist). In meiner jetzigen Runde ist ein sehr regelfester Spieler, was bei aller Nickeligkeit in komplexen Situationen aber auch dankbar sein kann wenn sich andere Spieler an ihn wenden können während ich gerade beschäftigt bin. In meiner seltenen Onlinerunde ist ein Spieler mit extrem spontanen Neigungen, wo ich mir sicher sein kann dass die Sitzung a) VÖLLIG anders als ansatzweise geplant und b) meistens interessant verlaufen wird. Alle diese Leute schätze ich sehr weil sie das Spielen bereichern.

Dass es Runden gibt wo der Verlust eines vitalen Spielers zu Apathie führt kann ich mir gut vorstellen, hoffe es aber niemals selber erleben zu müssen weil da hilft wohl nur Systemwechsel oder Geduld während man sich die verbliebene Bande erzieht ;)
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"Ein Zauberer mag noch so raffiniert sein, ein Messer im Rücken wird seinen Stil ernsthaft versauen." - Steven Brust

Offline JS

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Schönes Thema.

Die Gruppendynamik wird selbstredend stark von der Melange SL/Spieler miteinander und untereinander geprägt, und wenn es bei den Spielern minder- oder unpassende Zugänge oder Abgänge gibt, kann das große Auswirkungen auf diese Dynamik haben.

Ich bin als SL auch für meinen Stil, die Impro und meinen Spaß auf bestimmte Spielertypen und ein Mindestmaß an Spieleraktivität angewiesen; ebenso manche meiner Gruppen. Sonst fühle ich mich nur als Erzählonkel und/oder mag die Spielatmo nicht.
« Letzte Änderung: 27.07.2016 | 09:04 von JS »
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.