Autor Thema: Qualität von Pathfinder Abenteuern /-pfaden  (Gelesen 40793 mal)

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Luxferre

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Qualität von Pathfinder Abenteuern /-pfaden
« am: 16.01.2014 | 14:41 »
Ich trenne es mal ab, weil ich eine längere Diskussion vermute ;)


Das Märchen mit den Superduperabenteuern von Paizo für Pathfinder finde ich wirklich erstaunlich.

Ich war auch lange geblendet. Das ist wie mit einem Mercedes. Am Ende ist es halt doch nur ein Auto mit teilweise steinzeitlicher Verarbeitung. Und so ist es mit den Abenteuern auch. Die haben ein grandioses Layout, super Lektorat, krass tolle Bilder und sind sogar verdammt gut in die Welt eingebunden ... aber ...
sie sind Standardkost, leichtverdaulich und streckenweise langweilig.

Ich beschäftige mich gerade sehr eindringlich mit zwei ehemals von mir abgefeierten Abenteuern. Schlangenschädel und Drachengeißel, um die Kinners beim Namen zu nennen.
Und sie sind eindimensional, haben einfach zu wenig Futter am Knochen und die Grundideen sind auch eher larifari.

Meine Meinung. Und heute zugegebenermaßen etwas sehr defaitistisch ;)

kalganis Antwort darauf ist:

Den ersten Teil vom Schlagenschädel finde ich SEHR gelungen!
Auch Carrion Hill, Carnival of Tears oder die Falekngrundreihe empfinde ich als nette Adventure.

Wenn ich mir die freien Abenteuer von 13th Age anschauen (Tales of ...) die sind wirklich nur encouterschläuche... aber ok die sind zumindest umsonst! bei wotc bekomtm man für ähnlich einfache kost auch noch das geld aus der tasche gezogen!


Ich spare mir das Kürzen seines Zitates einfach mal.



Gerade vom Schlangenschädel bin ich nach Anfangseuphorie nicht nur ernüchtert.
Die Insel im ersten Teil erscheint als freie Sandbox. Ist sie aber nicht. Der Plotstrang ist nur linear überlebbar und sinnvoll. Die Eingangsszene ist dermaßen gescriptet, dass der DSA-Blubberthread (wäre es ein DSA Abenteuer) vor Kommentaren geplatzt wäre.

Der zweite Teil ist eine lineare Reise mit einigen netten und vielen langweiligen Begegnungen.

Der dritte Teil ist ohne Anpassung und deutliche Aufwertung seitens SL einfach eine bodenlose Frechheit.
Eine riesige, 10.000 Jahre alte Stadt wird wiederentdeckt und dann ... 7 Bezirke a 4-6 interessante Orte. Wie bitte? Ernsthaft? Das ist mau. Richtig mau. Das ist hochgradig traurig. Ich habe fast das komplette Arcana Evolved Modul "Ruins of Intrigue" mit eingebaut und damit gerade mal die Hälfte der versunkenen Großstadt aufgewertet.
Meine Notizen zu Saventh-Yhi (und Ideensteinbrüche, die ich noch nicht ausformuliert habe) sollten reichen, dass ich die Gruppe nach Band 3 auf Stufe 12 habe und dann werde ich das Finale ohne die Folgebände in der Stadt selbst spielen.

Ich bin maßlos enttäuscht.


Und dann Drachengeißel (Dragons Demand). Hmm ... Anfangseuphorie war super. Ernüchtert noch während der ersten Session. Zweite Session hat schon Arbeit gemacht, das Ding anzupassen. Aber warum zum Teufel geben die einem so wenig Futter für die Stadt an die Hand?
Es sind zwar alle Häuser Familien zugeordnet, ein Oberhaupt ist genannt und eine Fraktion plus Gesinnung und fertig? Ach nee, 10 Gerüchte ... Argh. Zu wenig.
Aus Belhaim könnte man so schöne Sachen machen. Könnte ...


Soweit mein Rant für heute.
« Letzte Änderung: 16.01.2014 | 14:43 von Luxferre »

Offline kalgani

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Re: Qualität von Pathfinder Abenteuern /-pfaden
« Antwort #1 am: 16.01.2014 | 14:50 »
ich hab schlangenschädel schon im zweiten band aufgegeben da er mir einfach zu doof war.
denn das war rein schienen abentuer sondern ein einröhrentunnel! der dazu noch nichtmal sonderlich spannend war.

zu dragons demand kann ich nix sagen, aber auf 64? Seiten alles passend unterzubringen ist auch nicht ganz so einfach.


was mich am allermeisten nervt an den PF abenteuern ist aber das unpratikable layout, hier der NSC auf zwei seiten, dort die beschreibung der lokalität, hier das verweisen auf band xyz für die werte. paizo mag wirklich schöne farben und bilder nutzen aber die abenteuerhefte würde ich am liebsten zerschnibbeln und neu layouten.

Offline Slayn

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Re: Qualität von Pathfinder Abenteuern /-pfaden
« Antwort #2 am: 16.01.2014 | 14:51 »
Es sind letzten Endes nur Kaufabenteuer, die einem die Arbeit abnehmen sollen. Ich würde die Sachen von Paizo nie als "Genial" oder ähnliches beschreiben, für das, was ich mit ihnen aber machen will, nämlich maximal zwei mal durchlesen (Ein mal die Abenteuer einzeln, ein mal den ganzen AP komplett und von hinten) loslegen und leiten, dafür sind sie grundsolide mit ein Tendenz zu top, wenn man betrachtet wie verdammt lange man an ihnen spielen kann.

Sind gute Einzelabenteuer besser? Keine Frage. Sind gute selbstgemachte Abenteuer besser? Auch keine Frage,
Nur halt, wie gesagt, eine thematisch dichte Kampagne über den Zeitraum mit kaum Hängern? Da sind die APs halt spitze drin.

(Und Schlangenschädel als AP ist mies ;))
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Offline Arldwulf

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Re: Qualität von Pathfinder Abenteuern /-pfaden
« Antwort #3 am: 16.01.2014 | 14:56 »
Mhh....nur haben die meisten Abenteuerpfade doch durchaus ein paar Hänger. (Ist wohl auch schwer zu vermeiden).

Und oft sind auch gerade die Verbindungen zwischen den Abenteuern, also das was den Pfad ausmacht eher lieblos. Da wird dann auch schonmal das alte "und ihr findet einen Brief" aufgegriffen in dem der nächste Oberbösewicht auf sich aufmerksam macht.

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Re: Qualität von Pathfinder Abenteuern /-pfaden
« Antwort #4 am: 16.01.2014 | 15:12 »
Die Frage ist halt, was man als "Hänger" betrachtet.
Ich kenne das noch so stark von Call of Cthulhu, wie das Spiel jedes Mal zum erliegen kommt, wenn die Spieler die Spur verloren haben oder keinen Plan oder einfach nur Angst um ihren Charakter haben und alles still steht.
Für mich ist so ein Übergang zwischen den einzelnen Teilen des APs jetzt nicht ganz so dramatisch, sofern die Spieler eine gewisse Mitmach-Mentalität mit an den Tisch bringen. das kann man an End of Eternity aus dem Legacy of Fire AP gut darstellen: "Wir sollen da rein? Eine fremde Welt? Ok, dann mal los!"
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Offline Gorilla

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Re: Qualität von Pathfinder Abenteuern /-pfaden
« Antwort #5 am: 16.01.2014 | 15:19 »
Es sind letzten Endes nur Kaufabenteuer, die einem die Arbeit abnehmen sollen. Ich würde die Sachen von Paizo nie als "Genial" oder ähnliches beschreiben, für das, was ich mit ihnen aber machen will, nämlich maximal zwei mal durchlesen (Ein mal die Abenteuer einzeln, ein mal den ganzen AP komplett und von hinten) loslegen und leiten, dafür sind sie grundsolide mit ein Tendenz zu top, wenn man betrachtet wie verdammt lange man an ihnen spielen kann.

Sind gute Einzelabenteuer besser? Keine Frage. Sind gute selbstgemachte Abenteuer besser? Auch keine Frage,
Nur halt, wie gesagt, eine thematisch dichte Kampagne über den Zeitraum mit kaum Hängern? Da sind die APs halt spitze drin.

(Und Schlangenschädel als AP ist mies ;))
und
Mhh....nur haben die meisten Abenteuerpfade doch durchaus ein paar Hänger. (Ist wohl auch schwer zu vermeiden).

Und oft sind auch gerade die Verbindungen zwischen den Abenteuern, also das was den Pfad ausmacht eher lieblos. Da wird dann auch schonmal das alte "und ihr findet einen Brief" aufgegriffen in dem der nächste Oberbösewicht auf sich aufmerksam macht.

Ist so beides richtig.
Und ich kann deine Kritik nicht so ganz verstehen, Luxferre. APs sollen genau das sein, was dir an ihnen nicht gefällt: seichte Standardkost, die schick aufbereitet ist.
Ein AP ist weder eine komplette Regionenbeschreibung á la DSA-Bänden, noch ein detailiert ausgearbeites Abenteuer, das konkret auf eine Spielrunde zugeschnitten ist.
Ich mag die APs auch nicht (gut, ich mag auch PF überhaupt nicht mehr), obwohl ich es ein paar Mal versucht habe, aber für Fast-Food-Spiel jede Woche über eine ganze Weile hin, taugen sie bestimmt.

Luxferre

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Re: Qualität von Pathfinder Abenteuern /-pfaden
« Antwort #6 am: 16.01.2014 | 15:25 »
Und ich kann deine Kritik nicht so ganz verstehen, Luxferre. APs sollen genau das sein, was dir an ihnen nicht gefällt: seichte Standardkost, die schick aufbereitet ist.
Ein AP ist weder eine komplette Regionenbeschreibung á la DSA-Bänden, noch ein detailiert ausgearbeites Abenteuer, das konkret auf eine Spielrunde zugeschnitten ist.
Ich mag die APs auch nicht (gut, ich mag auch PF überhaupt nicht mehr), obwohl ich es ein paar Mal versucht habe, aber für Fast-Food-Spiel jede Woche über eine ganze Weile hin, taugen sie bestimmt.

Du widersprichst mir und gibst mir recht, weil wir beide es im Grunde gleich sehen.
Ich kritisiere die "seichte Kost", weil sie erst blendet und dann plötzlich bricht das Kartenhaus zusammen. Es gibt auch solche Menschen, die man neu kennenlernt. Anfangs denkst Du *boah* und später bist Du ernüchtert. Aber mit dem Blendwerk verhält es sich halt so, dass die Ernücherung schwerer wiegt, als eine normale Enttäuschung von Anfang an. Zumindest bei mir.

Ich vergleiche einen AP übrigens gern mal mit Midgard Material. Gerade Corrinis ist für mich noch immer ein erreichbares Benchmark für alle Produkte.

Offline Arldwulf

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Re: Qualität von Pathfinder Abenteuern /-pfaden
« Antwort #7 am: 16.01.2014 | 15:25 »
Die Frage ist halt, was man als "Hänger" betrachtet.

Im Kontext eines Adventure Paths würde ich sagen: Dinge die die eigentliche Hauptstory hinter dem Pfad nicht weiterbringen.

Und da würden mir schon eine Menge Sachen einfallen, aber um ehrlich zu sein: Ich habe noch keinen Abenteuerpfad gespielt (von keiner Firma / in keiner Edition) der nicht so etwas ab und an hatte. Abenteuer die eigentlich wie reines Füllmaterial wirkten. Dungeonlastigkeit ist sicher auch eine der häufigsten Kritiken, aber ich denke dies trifft auch auf viele Abenteuer zu und entspricht irgendwo den Merkmalen von Kaufabenteuern. Das ist also weniger eine echte Kritik als mehr so eine Bestätigung dass dort auch nur mit Wasser gekocht wird.

Viel problematischer sehe ich da die Tendenz zum Railroading...zumal dies ja teilweise solche Extreme wie "achja, und jetzt kriegen die Spieler einen Geas und müssen machen was im Abenteuer steht" erreicht.

Offline kalgani

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Re: Qualität von Pathfinder Abenteuern /-pfaden
« Antwort #8 am: 16.01.2014 | 15:33 »
wenn man einen AP spielt sollte man sich auch als spieler darüber im klaren sein das man der vorgegeben story folgen sollte. wer was anderes macht sollte einen AP nicht spielen, das ist wie mit nem transit über die nordschleife, sollte man auch nicht machen, aber es gibt da so eine... ...

ich sehe dies übrigens mal wieder als typisch deutsch. dort wird wieder der makel gesucht bis er gefunden wurde.

ich denke JEDES andere system würde sich über einen dermaßen guten abenteuersupport freuen wie ihn paizo liefert.
das ist imho einer der gründe warum andere systeme gerne scheitern. (befürchtung das Numenera & 13th Age auch so enden könnten)

Offline Slayn

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Re: Qualität von Pathfinder Abenteuern /-pfaden
« Antwort #9 am: 16.01.2014 | 15:40 »
@Luxferre:

Da begehst du aber einen gewichtigen Fehler, der deiner Erwartungshaltung in die falsche Richtung schiebt.
Ein gutes Einzelabenteuer oder ein gutes Einzelszenario wird praktisch immer, unter allen Umständen besser sein können als eine Serie/Kampagne.
Du betrachtest aber Zeit zu Arbeit in dieser Hinsicht halt falsch. Ich könnte dir eine ganze Menge an exzellenten Abenteuern nennen, man hätte aber als SL wiederum viel mehr Arbeit damit, eine durchgehende Geschichte daraus zu basteln, oder zumindest eine Thema durchzuhalten.

@Arldwulf:

In Hinsicht auf alte APs stimme ich dir vollkommen zu, da gab es immer wieder Füllmaterial das man eingesetzt hat um die Hauptstory auf einem anderen "Level" weiter zu spielen. Persönlich ärgert mich so etwas, nur habe ich ehrlich gesagt keine Ahnung wie man das in einem Stufen-basierten System anders lösen kann.
Die neueren APs, die ich gespielt habe, leiden nicht mehr ganz so unter diesem Effekt, da Reisen eine höhere Rolle spielen.
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Luxferre

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Re: Qualität von Pathfinder Abenteuern /-pfaden
« Antwort #10 am: 16.01.2014 | 15:40 »
kalgani: ich suchte keinen Makel. Ich denke, das geht auch aus meinem ziemlich eindeutigen Erfahrungsbericht hervor.

Ich war enthusiastisch und bin während des Leitens und dem Vorbereiten dessen ziemlich ernüchtert und enttäuscht. Da ist nichts von Deutscher Schlechtrederei (mein Defaitismus). Das ist Fakt. Mir das abzusprechen finde ich auf die erste Wahrnehmung etwas seltsam und unangebracht.

Ebenso zeige ich auf, wie ich es mir wünsche. Dazu später aber mehr. Morgen oder so ;)

Offline Gorilla

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Re: Qualität von Pathfinder Abenteuern /-pfaden
« Antwort #11 am: 16.01.2014 | 15:45 »
Du widersprichst mir und gibst mir recht, weil wir beide es im Grunde gleich sehen.
Ich kritisiere die "seichte Kost", weil sie erst blendet und dann plötzlich bricht das Kartenhaus zusammen. Es gibt auch solche Menschen, die man neu kennenlernt. Anfangs denkst Du *boah* und später bist Du ernüchtert. Aber mit dem Blendwerk verhält es sich halt so, dass die Ernücherung schwerer wiegt, als eine normale Enttäuschung von Anfang an. Zumindest bei mir.

Ich vergleiche einen AP übrigens gern mal mit Midgard Material. Gerade Corrinis ist für mich noch immer ein erreichbares Benchmark für alle Produkte.

Ok, so kann ich deine Kritik verstehen. Die AP führen aufgrund der sehr professionellen Aufmachung natürlich schon eine recht hohe Erwartungshaltung herbei.
Allerdings sieht man das ja ziemlich schnell und dann gilt es eben sich für eines zu entscheiden:
Es nehmen wie es ist und mit allen Lücken, Fehlern, Unzulöänglichkeiten leben (aus eine BigMac wird nunmal keine Haute Cuisine - und wenn Schubeck 100mal dafür werbung macht)
oder
Selbst Hand anlegen und den AP in die Ecke stellen und bestenfalls als Inspirationsquelle sehen.
Zumindest ging's mir dabei so.

Luxferre

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Re: Qualität von Pathfinder Abenteuern /-pfaden
« Antwort #12 am: 16.01.2014 | 15:47 »
@Luxferre:

Da begehst du aber einen gewichtigen Fehler, der deiner Erwartungshaltung in die falsche Richtung schiebt.
Ein gutes Einzelabenteuer oder ein gutes Einzelszenario wird praktisch immer, unter allen Umständen besser sein können als eine Serie/Kampagne.
Du betrachtest aber Zeit zu Arbeit in dieser Hinsicht halt falsch. Ich könnte dir eine ganze Menge an exzellenten Abenteuern nennen, man hätte aber als SL wiederum viel mehr Arbeit damit, eine durchgehende Geschichte daraus zu basteln, oder zumindest eine Thema durchzuhalten.

Ich sehe den Fehler nicht, Slayn.
Ich betrachte doch eine Kampagne und ein Abenteuer. Beides hat Defizite, die ich nicht suchte, sondern beim Leiten erfahren musste. Und ich bin ziemlich vorbereitet, wenn ich auf meine Jungs treffe. Normalerweise.
Und das Thema "Verhältnis von Zeit zu Arbeit" verstehe ich gerade nicht ganz richtig.
Ich gehe nicht davon aus, dass ich ein fertiges Abenteuer plug-n-play bekomme.


Ich merke aber gerade, dass meine Erwartungshaltung im Nachhinein und nicht im Voraus doch eine gewichtige Rolle spielt.
Ich erwarte einfach mehr von fertig geschriebenen Abenteuern und Kampagnen, als Pathfinder/Paizo bereit stellen kann. Das ist wohl so. Vielleicht bin ich verwöhnt oder meine Spieler sind zu hungrig. Ich gehe da mal in mich ...

Luxferre

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Re: Qualität von Pathfinder Abenteuern /-pfaden
« Antwort #13 am: 16.01.2014 | 15:49 »
Selbst Hand anlegen und den AP in die Ecke stellen und bestenfalls als Inspirationsquelle sehen.

So mache ich es ja mittlerweile. Ärgere mich aber darüber, weil ich die Zeit einen AP oder ein AB vorzubereiten für eigene Ideen ebenso gut nutzen könnte und vielleicht (für mich und meine Gruppe) besseres Zeugs bei rauskäme.

Ergo spare ich keine Zeit mit Fertigabenteuern. Vielleicht wurmt mich das auch zusätzlich.

Offline kalgani

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Re: Qualität von Pathfinder Abenteuern /-pfaden
« Antwort #14 am: 16.01.2014 | 15:53 »
hierzulande erwartet man ein perfektes produkt, ist es das nicht, ist man enttäuscht.
das ist was ich aus deinen erfahrungen herauslese, wenn das falsch ist, dann ´tschuldigung.

auch ich nehme abenteuer eher als steinbruch wie man bestimmt aspekte eines abentuers eventuell lösen könnte.
da ich aber auch seit jeher fast nur self-made leite ist es für auch relativ schwer mit fertigen produkten richtig warm zu werden.

hier würde mal die meinung eines reinen kaufabenteuer SL gut tun.
« Letzte Änderung: 16.01.2014 | 15:56 von kalgani »

Offline Thandbar

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Re: Qualität von Pathfinder Abenteuern /-pfaden
« Antwort #15 am: 16.01.2014 | 16:01 »
Ein interessanter Thread, da ich sonst immer nur großes Lob hinsichtlich der PF-Aps gehört habe.
Welches Konkurrenzprodukt macht es denn besser?
"Du wirst direkt in diesem Moment von einer Zilliarde grünkarierter Kakerlakeneinhörner in Tweedanzügen umzingelt, die mit Fallschirmen aus gebeiztem Vanillepudding aus der nächstgelegenen Dattelpalme springen und dich zu ihrer Avonberaterin krönen - und die Krone ist aus Dr. Frankensteins bösartig mutiertem Killernougat! Streich dir 78000 Hirnschadenspunkte ab und mach sofort eine Jodelimprovisation!"

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Re: Qualität von Pathfinder Abenteuern /-pfaden
« Antwort #16 am: 16.01.2014 | 16:08 »
@Luxferre:

Ich finde den Vergleich von Gorilla witzig, würde aber eher Kantinenessen anstatt fast Food sagen.

Aber das ist es gar nicht. Ein AP ist ein "Mitspiel"-Produkt, egal was die eigenen Präferenzen oder die der Mitspieler sagen. Es muss von Vorne herein allen Beteiligten klar sein, das man sich hier und jetzt auf bestimmte Bedingungen einlässt, einfach um mitten drin zu sein.
So wie sich das bei dir liest, war der "Mitspiel"-Gedanke auf allen Seiten nicht vorhanden und wurde dann zu Frust, weil der eigenen Anspruch und das gebotene nicht auf einer Schiene waren.

@Thandbar:

Depends. Wenn wir jetzt sagen: Durchgehende Unterhaltung auf 2 Sessions/Monat über 12 Monate, dann wird die Auswahl schon eng. Mir fallen da ein paar Mini-Kampagnen von Necromancer Games/Frog God ein, dazu die jeweiligen Mission Seasons von Shadowrun, danach wird die Luft aber dünn (sofern man beim Langzeit-Aspekt bleibt)
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Luxferre

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Re: Qualität von Pathfinder Abenteuern /-pfaden
« Antwort #17 am: 16.01.2014 | 16:12 »
Für mich sind die APs mittlerweile ein wenig wie Walkthroughs von Computerspielen, Slayn. Ich weiß nicht, was ich von meinen Spielern erwarten soll und kann. Aber sie sprengen jedwede Inhalte eines jeden APs binnen einer Spielsession. Ein "Mitlaufen" kann und will ich aber nicht erwarten. Wenn das die angepeilte Art ist, einen AP zu leiten und mitzuspielen, dann muss ich meine generellen Ansprüche an Rollenspielprodukte ganz generell noch einmal überdenken.

Offline Arldwulf

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Re: Qualität von Pathfinder Abenteuern /-pfaden
« Antwort #18 am: 16.01.2014 | 16:15 »
hierzulande erwartet man ein perfektes produkt, ist es das nicht, ist man enttäuscht.
das ist was ich aus deinen erfahrungen herauslese, wenn das falsch ist, dann ´tschuldigung.

auch ich nehme abenteuer eher als steinbruch wie man bestimmt aspekte eines abentuers eventuell lösen könnte.
da ich aber auch seit jeher fast nur self-made leite ist es für auch relativ schwer mit fertigen produkten richtig warm zu werden.

hier würde mal die meinung eines reinen kaufabenteuer SL gut tun.

Mhh...zumindest spiel ich relativ oft Kaufabenteuer und leite als DM auch oft solche. Zumindest wenn ich nicht gerade doch wieder auf dem Weltenbautrip bin. ;)

Aber ich würde die Kritik auch nicht als "erwartet Perfektion" abtun, denn damit haben die genannten Punkte recht wenig zu tun. Auch wenn man diese beheben würde wäre längst nicht alles perfekt, es  sind einfach nur die gröbsten Punkte. Die ja auch durchaus besser zu machen sind ohne alles umschmeißen zu müssen.

Nimm mal den oben angesprochenen Geas Effekt: Der bringt der Story überhaupt nichts und ist letztlich einfach nur eine Ausrede um Railroading zu betreiben. Und während es sicher richtig ist dass in einem Abenteuerpfad die Einzelteile aufeinander aufbauen sollten so kommt es immer darauf an wie man dies gestaltet. Zumal es ja durchaus auch vergleichbare Konzepte gibt bei denen die Abenteuer explizit nichtlinear aufgebaut sind, sondern auch von anderen Elementen unterbrochen werden können. Spielleitern gibt dies die Gelegenheit die Story stärker auf ihre Spieler zuzuschneiden.

Und es ist halt nur ein Beispiel von vielen. Das Thema zieht sich durchaus durch einen (zu) großen Anteil der Produkte und wird ja auch oft genug kritisiert.

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Re: Qualität von Pathfinder Abenteuern /-pfaden
« Antwort #19 am: 16.01.2014 | 16:17 »
Dann melde ich mich mal als ehemaliger Kaufabenteuer-SL. Ich kenne Schlangeschädel nicht, aber dafür Curse of the Crimson Crown. Die Beobachtung, die ich gemacht habe war, dass der erste Abenteuerband hervorragend war und mit jedem weiteren Band die Spielqualität immer mehr abgenommen hat. Das ging dann so weit, dass wir alle in der Runde froh waren, als das Teil endlich durch war.
Wo war das Problem?
Ganz einfach: Die alternativen Lösungsmöglichkeiten wurden mit jedem Band weniger und weniger. Im ersten Band gab es den ersten Kampf erst im Enddungeon. Alle vorherigen Aufgaben wurden über intelligenten Einsatz von Skills oder Sprüchen gelöst. In den späteren Bänden wurde immer mehr der nichtkämpferische Ansatz versperrt, sodass die Spieler ab spätestens Band 3 oder 4 garnicht mehr versucht haben ausserhalb des Kampfes zu denken. Da muss ich aber auch dazu sagen, dass da ne Menge Schuld beim eigentlichen System liegt (aber anderes Thema). Railroading war auch ein gewisses Problem (besonders bei Band 4, bei dem die Charakter eine Aufgabenliste bekamen, die sie nach einer genau definierten Reihenfolge abarbeiten mussten). Klar hätte ich als SL Zeit investieren können, um den AP an meine Bedürfnisse umzumodellieren, aber eigentlich hatte ich viel Geld investiert, um genau diese Zeit einzusparen. Ich habe dann mein Abo nach dem Fiasko gekündigt.
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern
Gewinn.

Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline kalgani

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Re: Qualität von Pathfinder Abenteuern /-pfaden
« Antwort #20 am: 16.01.2014 | 16:20 »
dann denke cih muss du dies wohl oder übel wohl tun.
ich kenne eigentlich kein kaufabenteuer das eine gruppe unterstützt welche nicht dem eigentlichen abenteuer versucht zu folgen.

auch deinen einwand bezüglich des ersten bandes von serpent skull kann ich nicht ganz verstehen. was ist denn da gross am anfang "gescipted" außer ihr seid auf nem schiff, das säuft ab und die spieler können sich auf die insel retten. danach ist doch nur noch "sandbox für level 1-4"  und in einer sandbox bekommt man auf die nase wenn man falsch abbiegt...

das einem das system ab einem gewissen level nicht gerade hilft ist leider nicht zu unterschätzender fakt.

Offline Gorilla

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Re: Qualität von Pathfinder Abenteuern /-pfaden
« Antwort #21 am: 16.01.2014 | 16:22 »
So mache ich es ja mittlerweile. Ärgere mich aber darüber, weil ich die Zeit einen AP oder ein AB vorzubereiten für eigene Ideen ebenso gut nutzen könnte und vielleicht (für mich und meine Gruppe) besseres Zeugs bei rauskäme.

Ergo spare ich keine Zeit mit Fertigabenteuern. Vielleicht wurmt mich das auch zusätzlich.
Kann ich beides verstehen. Und deshalb greife ich auch nur noch selten auf Fertigabenteuer zurück.

hierzulande erwartet man ein perfektes produkt, ist es das nicht, ist man enttäuscht.
Perfektes Produkt? Was genau soll das sein? Vielleicht sind die APs ja perfekt. Nur eben nicht für jeden.
Wenn man so in die internationalen Foren kuckt, dann gibt es ja ne ganze Menge Leute, die die APs nach dem Buch spielen. Einfach so wie's ist. Und Spaß damit haben.
Offenbar gibt es viele Spieler und Leiter, die an Railroading ohne Ausweichoptionen ihren Spaß finden - und genau dafür sind die APs gemacht.

Offline Arldwulf

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Re: Qualität von Pathfinder Abenteuern /-pfaden
« Antwort #22 am: 16.01.2014 | 16:25 »
dann denke cih muss du dies wohl oder übel wohl tun.
ich kenne eigentlich kein kaufabenteuer das eine gruppe unterstützt welche nicht dem eigentlichen abenteuer versucht zu folgen.

Darum geht es ja auch gar nicht. Die Gruppe soll schon dem eigentlichem Abenteuer folgen. Das Problem ist nicht das ob sondern das wie. Z.B. die Frage welche eigenen Wege sie unternehmen können und wie diese unterstützt werden. Wie verschachtelt und verzweigt etwas funktioniert und welche Entscheidungen spätere Ereignisse beeinflussen.

Das alles hat nichts damit zu tun zu sagen "ach komm, wir spielen ein anderes Abenteuer"

Offline Slayn

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Re: Qualität von Pathfinder Abenteuern /-pfaden
« Antwort #23 am: 16.01.2014 | 16:27 »
Für mich sind die APs mittlerweile ein wenig wie Walkthroughs von Computerspielen, Slayn. Ich weiß nicht, was ich von meinen Spielern erwarten soll und kann. Aber sie sprengen jedwede Inhalte eines jeden APs binnen einer Spielsession. Ein "Mitlaufen" kann und will ich aber nicht erwarten. Wenn das die angepeilte Art ist, einen AP zu leiten und mitzuspielen, dann muss ich meine generellen Ansprüche an Rollenspielprodukte ganz generell noch einmal überdenken.

Hm, ja, musst du wohl - Und aber auch mal mit deinen Spielern reden.
So ein AP ist das Äquivalent zu GZSZ oder Sturm der Liebe (oder whatever): Hinsetzen, Einklinken, Dabei Sein und dabei ein paar Margaritas und Nachos konsumieren und vor allem: Spaß haben und Lachen.

Wir reden hier nicht über große Kunst oder so. Wir reden aber über langfristige Unterhaltung.  Wenn sich die Spieler nicht auf diese Parameter einlassen können und somit regelmäßig den Plot sprengen oder Fragen stellen, die den Spaß verderben, dann liegt hiebei die Schuld letztendlich an den Spielern.

Um das zu verdeutlichen: Im Bereich D&D/PF bin ich ein reiner Kaufabenteuer-SL, da ich meine Zeit und Energie lieber in anderen Settings Verschwende (L5R), daher schärfe ich es meinen Mitspielern ein was und wie sie es zu erwarten haben.

Erfüllt das meinen persönlichen Anspruch: Ja. Denn dafür, wie wenig ich an Leistung einbringen muss, kommt viel bei rum.
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Re: Qualität von Pathfinder Abenteuern /-pfaden
« Antwort #24 am: 16.01.2014 | 16:40 »
Da hat der Slayn jetzt aber etwas sehr Wahres gepostet.