Pen & Paper - Spielsysteme > OD&D/AD&D/Klone & OSR
Deutsche OSR Systeme?
D. M_Athair:
... du kannst gern drüberschauen, wenn ich soweit bin.
Rorschachhamster:
--- Zitat von: Clausustus Doom Occulta am 5.03.2017 | 19:13 ---... du kannst gern drüberschauen, wenn ich soweit bin.
--- Ende Zitat ---
Top! :d
Pandelume:
@Clausustus
Wenn Du noch Korrekturleser brauchst würd ich mich auch aufdrängen.
Achamanian:
--- Zitat von: Clausustus Doom Occulta am 5.03.2017 | 19:04 ---
Ich glaub, dass das (wie bei vielen anderen Spielen auch) kein Problem von "Damit-Aufgewachsen-Sein" ist, sondern dass man bei OSR-Spielen gern in die Falle von "ich weiß schon wie Rollenspiel funktioniert" tappt. Ist bei Fate, D&D4, WFRP3, Indies, d100/BRP, Rolemaster, ... auch ein bekanntes Problem. Mit je weniger Vorannahmen man an Spiele herangeht, die Dinge anders machen, desto einfacher wird es sie "richtig" zu spielen.
--- Ende Zitat ---
Ja, das trifft es wahrscheinlich noch eher ... die OSR-Spiele, mit denen ich bisher Kontakt hatte, vermitteln halt oft nicht besonders gut, dass es sinnvoll ist, sich von Vorannahmen frei zu machen (Okay, DCC durchaus sehr deutluch, aber das ist ja auch schon wieder nicht mehr "richtige" OSR). Viel stärker steht ja oft die Werbebotschaft im Vordergrund, dass man hier einfach gutes, altes Rollenspiel "an sich" geliefert bekommt, was natürlich zu der Annahme verleitet, dass man das Gebotene eigentlich schon kennt.
Die Abenteuer machen das übrigens, soweit ich das mitbekommen habe, sehr viel besser. "Slumbering Ursine Dunes" habe ich zwar nur quergelesen, dadurch aber einen viel klareren Eindruck bekommen, was mehr oder weniger typisches OSR-Spiel anscheinend ausmacht (und was nicht).
So ein "Primer", der die Spezifik von OSR-Spielen erklärt, wäre jedenfalls sicher eine gute Sache. Auch, um deutlich zu machen, dass OSR eben nicht "das eigentliche Rollenspiel an sich für die einzig wahren Rollenspieler" ist, sondern eine Möglichkeit von vielen mit ihren eigenen Ansätzen, Möglichkeiten und Grenzen.
Samael:
--- Zitat von: Wellentänzer am 5.03.2017 | 11:19 ---Hm. Mein Beitrag wird im ersten Teil etwas rantig und im zweiten wieder versöhnlicher. Bevor Ihr die Messer wetzt, lest am besten gar nicht oder komplett ;-)
Ich stimme der zitierten Aussage nämlich einerseits zu. Es macht den Eindruck, als sei OSR wahnsinnig fragmentiert. Andererseits widerspreche ich deutlich. Im OSR-Bereich bringt doch jeder Vollhorst sein "eigenes System" heraus, bei dem im Vergleich zum Original halt zwei Hausregeln drinstehen. Viel Lärm um nichts. Dieser Umstand relativiert die angebliche Fragementierung schon sehr deutlich. Im Prinzip könnte man OSR auch zusammenfassen zu: eine D&D-Variante mit ein paar Hausregeln.
Die Connaisseure anderer Rollenspiele und Spielstile machen um solchen Fliegenschiss halt nicht so ein riesiges Tamtam und spielen stattdessen lieber. Die OSR hingegen bläst die eigene Minderleistung in Hunderten Foren und Blogs zu einer gewaltigen Marketingmaschinerie auf. Da tummeln sich in meiner Wahrnehmung haufenweise narzisstische Klugscheißer mit nem großen Sendungsbewusstsein, die sich auf Kosten der anderen Spieler um jeden Preis profilieren wollen. Wenn ich diverse Diskussionen verfolge, kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Wie kleinlich und verkniffen das häufig wirkt. Brrr... Kurzum: Mich turnen erstens diverse OSR-Apologeten in Ton und Haltung enorm ab. Zweitens fällt es mir in den allermeisten Fällen schwer, eine nennenswerte Eigenleistung zu erkennen. Soweit der Rant.
Es gibt, und nun wirds versöhnlicher, natürlich auch positive Ausnahmen. Auf einen Sympathieträger und echten Macher wie den Prediger von der Seigenkiste herab, den hierzuforum leider seit langem vermissten Glgnfz, treffen solche bösen Dinge sicherlich nicht zu. Bei Beyond the Wall kann ich eine beeindruckende Kompetenz für das Design via Zufallstabellen erkennen und wertschätzen. Mir ist zwar schleierhaft, weshalb man dafür ein eigenes System benötigt. Gehört als OSR-Fashionista vermutlich zum Style dazu. Aber die Cleverness bei Zufallstabellen finde ich toll. Die BtW-Verleger von System Matters wiederum zeichnen sich in meiner Wahrnehmung durch Freundlichkeit, Zugänglichkeit und ein weites Blickfeld aus - denen geht gerade dieses Gehabe von oben herab total ab. Selbiges empfinde ich auch bei den Leuten rund um Dungeonslayers als sehr wohltuend (wieso wurde Dungeonslayers in diesem Thread eigentlich noch nicht genannt - das ist doch sowohl nach eigener Lesart als auch nach meinem Eindruck betont "altmodisch"). Auch einen Greifenklaue als Bündelung von vielen Sichtweisen aus dem Fandom empfinde ich als konziliante, angenehme und kompetente Stimme - mit nichtsdestotrotz klarer Meinung. Und Ulisses mischt mit DSA1-Zeugs auf überraschend sympathische Weise mit.
Insofern: wenn man erstens wie ich der Ansicht ist, dass das meiste Nennenswerte bei OSR-Regelwerken ohnehin pures Getöse ist, dann braucht man davon auf keinen Fall mehr. Zweitens haben wir in Deutschland sehr zugängliche, kompetente und rührige OSR-Leuchttürme. Meine Antwort auf die Ausgangsfrage des Threads lautet also: der Platz in Deutschland ist an kompetente, angenehme Leute vergeben. Das darf gerne so bleiben.
--- Ende Zitat ---
Ich denke du machst einen großen Fehler in der Perspektivverengung auf die OSR *Systeme*.
Es gibt die Klone, es gibt die von dir monierten "plus zwei Hausregeln" Systeme und es gibt echte Evolutionen wie DCC oder ACKS.
ABER: Der casus knacktus der OSR sind nicht die Systeme. Es geht hier um Spiel*material*. Das ist meist mit extrem geringen Aufwand von jedem OSR Spiel verwendbar. Schau mal hier: http://tenfootpole.org/ Oder wie viele Abenteuer in wenigen Jahren bereits für DCC erschienen sind (und setz das ruhig mal ins Verhältnis zu einer beliebigen Sau von aktuellem System, die gerade durch die Szene getrieben wird).
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