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[Midgard] das Midgard-Blubber-Läster-Bällebad
Weltengeist:
--- Zitat von: Wellentänzer am 15.04.2017 | 14:32 ---Unzureichender Machtzuwachs gepaart mit wenig sichtbarem Einfluss der Helden auf das Setting als default. Das atmet für mich ein ähnliches Grundmotiv des pädagogisch motivierten Besserspielers und Spielerkleinhalters. Hinzu kommt der sprachliche Flow vieler Publikationen. Da lese ich lieber Briefe vom Finanzamt. Schließlich noch ein Punkt, den ich noch nicht so richtig zu fassen bekomme. Wenn ich in Midgard Charaktere erschaffe, entsteht bei mir kein Sense of Wonder, keine Vorfreude, kein persönlicher Bezug. Das könnte durchaus auch ne reine Folge der ersten beiden Punkte sein.
--- Ende Zitat ---
Ich fürchte, wenn dich diese Punkte stören, wirst du auch heute noch mit Midgard nicht warm werden. Die SC sind keine Superhelden und werden es auch ewig nicht (nicht umsonst gibt es Gruppen, die 20 Jahre lang die gleichen Charaktere gespielt haben, ohne dass diese jemals Conan-Niveau erreicht hätten). Ich denke, die meisten Midgard-Spieler würden aber sagen: That's not a bug, but a feature.
Bei der mangelnden Begeisterung für die möglichen Figuren kann ich dir dagegen ziemlich gut folgen. Du kannst nach wir vor nur bestimmte Stereotypen spielen, und gerade für erfahrene Spieler bieten die wenig Neues. Der Versuch, eigene Ideen in Startwerte zu gießen, scheitert (leider auch unter Midgard 5) unter den steifen Vorgaben der Charaktererschaffung. Das hat bei uns letztlich den Ausschlag für Splittermond gegeben - da kann man einfach so viel mehr coole Ideen umsetzen.
Und der sprachliche Flow... Naja. Es gibt sicherlich unterschiedliche Autoren, aber im Großen und Ganzen fällt es mir schwer, dir da zu widersprechen.
Nur die Sache mit dem Einfluss auf das Setting verstehe ich dagegen jetzt (auch und gerade vor dem Hintergrund der Diskussion, die wir hier gerade hatten) nicht: Ist das nicht einzig und allein die Entscheidung des Spielleiters, wieviel Setting die SC verändern dürfen?
Issi:
--- Zitat ---Nur die Sache mit dem Einfluss auf das Setting verstehe ich dagegen jetzt (auch und gerade vor dem Hintergrund der Diskussion, die wir hier gerade hatten) nicht: Ist das nicht einzig und allein die Entscheidung des Spielleiters, wieviel Setting die SC verändern dürfen?
--- Ende Zitat ---
Doch klar!
Nur wenn ich meinen Charakter zum Con Abenteuer mitbringe und erkläre, dass meine Figur schon lange der neue Laird der MacRathgars ist, und auch so behandelt werden will, dann könnte es gewisse Probleme geben. ~;D
Will damit sagen-für die Hausgruppe hat das natürlich keine Relevanz, wie weit der Metaplot verändert wird, da kann die Figur auch der neue Kaiser von Kan Thai Pan sein und niemanden störts.
:
--- Zitat von: Weltengeist am 15.04.2017 | 15:21 ---Nur die Sache mit dem Einfluss auf das Setting verstehe ich dagegen jetzt (auch und gerade vor dem Hintergrund der Diskussion, die wir hier gerade hatten) nicht: Ist das nicht einzig und allein die Entscheidung des Spielleiters, wieviel Setting die SC verändern dürfen?
--- Ende Zitat ---
Hm. So ein Spiel atmet ja eine gewisse Spielkultur, die sich aus den gemeinsam geteilten Perspektiven, Werten, Normen und Traditionen der Autorenschaft bzw. insbesondere der Urheber des Spiels speist. Da sich derlei Dinge über die Zeit nur selten ganz grundlegend verändern, bin ich wenig überrascht, dass die Dinge, die mich vor 30 Jahren gestört haben, größtenteils auch heute noch zutreffen.
Man kann jetzt natürlich anführen, dass die Runden, die Midgard spielen, vollkommen anders ticken und es insofern eine große Varianz dessen gibt, wie groß die Einflussnahme der Charaktere auf die Spielwelt ist. Meine eigene Erfahrung lässt da aber ebenso wie empirische Erkenntnisse der Sozialpsychologie eine gewisse Skepsis in mir aufkommen. Wenn das Setting in den Publikationen den Eindruck einer langfristigen Statik vermittelt und außerdem die publizierten Abenteuer eher eine geringe Möglichkeit der Einflussnahme der Charaktere als Mover & Shaker suggerieren, dann wird das nach meiner Überzeugung die Spielerschaft entsprechend sozialisieren. Aber logo: Ausnahmen wird es immer geben und gerade sehr offene Runden wie mutmaßlich die von Boba dürften wahrscheinlicher von diesen Leitplanken abweichen - wobei Bobas Wehklagen über zu wenige High Level Abenteuer in eine andere Richtung zu weisen scheint...
Entsprechend skeptisch lese ich Einwände wie den direkt vorhergehenden von Issi.
Skyrock:
--- Zitat von: Issi am 15.04.2017 | 14:42 ---Du meinst sicher das da : http://www.midgard-wiki.de/index.php/Publikation:Midgard_2_(Das_Fantasy-Rollenspiel) :D
Ist nicht das älteste. Es gibt noch Midgard 1
--- Ende Zitat ---
Könnte auch M3 sein: http://www.midgard-wiki.de/index.php/Publikation:Midgard_3_(Das_Fantasy-Rollenspiel)
Wobei die Unterschiede M2/M3 auch nur im Detail liegen.
Issi:
--- Zitat ---Entsprechend skeptisch lese ich Einwände wie den direkt vorhergehenden von Issi.
--- Ende Zitat ---
Welchen meinst Du??? :o
Jetzt mal ehrlich, jeder kann doch theoretisch so spielen wie er möchte. Wer soll es ihm in seinen eigenen vier Wänden verbieten?
Settingsfanatiker oder eingefahrene Leute gibt es in DSA auch (und die haben sogar noch viel mehr Material zum auswendig lernen) Sind halt schon zwei sehr alte Systeme.
Ist denke ich nichts was nur Midgard betrifft.
Aufgrund mancher fehlenden Quellen zwingt das den Midgard Spieler wohl eher zum Basteln und kreativ sein. Um dann die entsprechenden Lücken selbst zu füllen.
Flüssige Spielmechanik ist, finde ich, auf jeden Fall gegeben, sonst würde es bei der Vielfalt an angebotenen Systemen wohl auch keiner mehr spielen.
Alternativen mit sehr hohem Produktauswurf und wesentlich detailierter ausgearbeiteten Welten gibt es ja zu Hauf.
Pure Nostalgie reicht da also nicht. ;)
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