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Persönlichkeit durch Regeln abbilden

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KhornedBeef:

--- Zitat von: Issi am  4.05.2017 | 10:31 ---Ikarus

Ich finde die Idee ansich schön. Habe aber  die Erfahrung gemacht, dass Spieler bei Spielbeginnn oft noch wenig Ahnung haben, wie ihr Charakter eigentlich sein soll.
Geschweige denn, dass sie sich große Gedanken zu ihrem Hintergrund machen.
Sobald der Charakter fertig ist, entwickelt man evtl. eine Grobe Idee- wie- "Hat seine Familie durch einen Orküberfall verloren und hasst deshalb Orks".- Oder "will ein großer und bedeutender Magier werden."
-Dann wird erstmal gespielt, und es formt sich dabei im Kopf der Spieler erst wie der Charakter eigentlich sein soll. Was der SC so erlebt gibt dem Spieler darüber mehr Aufschluss wo die Figur hin soll.

Ich habe Spieler oft sagen hören. "Keine Ahnung wie der Charakter sein soll, dass muß ich mir erst noch überlegen." oder "das muß ich noch sehen. Ich will das noch nicht gleich festlegen. Ich weiß auch noch nicht genau wie er aussieht"
Es kam auch schon vor, dass sie sich irgendwelche Schwächen aufgeschrieben haben, die dann aber nie gespielt wurden. Der Spieler befand sie im Nachhinein als unpassend und hat dem Charakter deshalb andere Schwächen gegeben, weil sie sich so aus dem Spiel entwickelten. Und deshalb besser zu ihm passten.

....Das  "Du legst den Charakter von anfang an detailiert fest, ist mMn. daher schwierig."  ;)

--- Ende Zitat ---
Naja, "schwierig" ist das eigentlich nicht. Diese Spieler hatten halt keine Lust oder Zeit. Wenn jemand das so ansagt, ist das auch ok. Im Normalfall würde ich aber erwarten, das der Rollenspieler sich Gedanken über seine Rolle macht. Und damit meine ich nicht "Heiler". Das ist langweilig. Dann muss die SL aus allen Rohren mit Storyideen schießen und gucken was wie an den Spielern kleben bleibt. Kann man als Notnagel machen, aber wiederum, im Normalfall wollen ja alle Spaß haben, warum sollen sich nicht alle daran beteiligen? Drei Ideen zu deinem Charakter aufschreiben (Teufel, was anderes sind z.B. Fate-Aspekte) und boom, 0 auf 300% Anknüpfpunkte für SL und Spieler.

Issi:

--- Zitat ---Naja, "schwierig" ist das eigentlich nicht. Diese Spieler hatten halt keine Lust oder Zeit. Wenn jemand das so ansagt, ist das auch ok.
--- Ende Zitat ---
Nein, da muß ich die Spieler mal in Schutz nehmen.- Es ist eher so dass sie nicht schnell mal was aufs Papier schreiben sondern sich extra Zeit dafür nehmen wollten.
Es hat dann ein paar Sitzungen gedauert bis sie ein genaueres Bild hatten und am Ende sind dann auch ganz witzige interessante Figuren entstanden.
Manche Spieler wollen da einfach nochmal "drüberschlafen" bzw. nicht festlegen, was sie selbst noch nicht so genau wissen. Man will die grobe Idee "erstmal setzen lassen."
Das finde ich jetzt auch nicht schlimm, das ist Ok.
Hätte ich da jetzt das Messer auf die Brust gesetzt und gesagt: Ihr müsst das aber hier und heute schon genau wissen und aufschreiben, vor der ersten Sitzung, hätte ich damit auch nichts Gutes errreicht. ;)

Hinzu kommt finde ich- Dass ein Charakter ja nicht statisch ist, sondern sich entwickeln kann, in verschiedene Richtungen. Und wie der Charakter sich entwickelt, entscheidet der Spieler mMn. ja auch durch die Art und Weise wie er die Figur handeln und agieren lässt. Bestimmte Erfahrungen und Eindrücke prägen die Figur eventuell ebenfalls.

KhornedBeef:

--- Zitat von: Issi am  4.05.2017 | 10:44 ---Nein, da muß ich die Spieler mal in Schutz nehmen.- Es ist eher so dass sie nicht schnell mal was aufs Papier schreiben sondern sich extra Zeit dafür nehmen wollten.
Es hat dann ein paar Sitzungen gedauert bis sie ein genaueres Bild hatten und am Ende sind dann auch ganz witzige interessante Figuren entstanden.
Manche Spieler wollen da einfach nochmal "drüberschlafen" bzw. nicht festlegen, was sie selbst noch nicht so genau wissen.
Das finde ich jetzt auch nicht schlimm, das ist Ok.
Hätte ich da jetzt das Messer auf die Brust gesetzt und gesagt: Ihr müsst das aber hier und heute schon genau wissen und aufschreiben, vor der ersten Sitzung, hätte ich damit auch nichts Gutes errreicht. ;)

Hinzukommt- Dass ein Charakter ja nicht statisch ist, sondern sich entwickeln kann, in verschiedene Richtungen. Und wie der Charakter sich entwickelt, entscheidet der Spieler mMn. ja auch durch die Art und Weise wie er die Figur handeln und agieren lässt. Bestimmte Erfahrungen und Eindrücke prägen die Figur eventuell ebenfalls.

--- Ende Zitat ---
Ich meine ja nur, dass eine Gruppe von Charakteren mit der Persönlichkeit eines Klumpens Hefeteig für mich eher ein Bremsklotz auf dem Weg zur Entwicklung sind.
Und das mit der Extra-Zeit: Ja genau das habe ich doch gesagt? Dass die keine Zeit hatten?   wtf?
Wie gesagt: Wenn jemand sagt "Puh, 40-Stunde-Woche, Kleinkind und Hausumbau, ich bin froh dass ich die 4 Stunden für die Sitzung habe" fahr ich dem doch nicht an den Karren. Aber meine Standardannahme ist: Wenn die Spieler von der SL erwarten, dass sie nicht sagt "Hm, das Dorf, das wollte ich nicht festlegen. Ich weiß selbst noch nicht genau, was da jetzt interessantes passiert", dann erwarte ich dass in kleinerem Maßstab von den Spielern
Aber das ist ja alles ziemlich offtopic

Generell ist es sicher eine Hilfestellung, wenn die paar zusammengekratzten Charakterideen tatsächlich von den Regeln zwingend angespielt werden, so dass dann die von Issi angesprochen Entwicklung angeschoben wird.

Ikarus:
Wow, danke schon mal für die schnellen Antworten .

Ich versuche mal darauf einzugehen:
- "was soll mit den Werten getan werden" Naja, sie sollen regeltechnisch abgebildet werden. Der Sinn dahinter ist, dass sich doe Spieler einfach im Vorfeld sich mehr Gedanken darüber machen wie ihr Charakter ist und dies auch greifbare Auswirkungen auf das Spielgeschehen hat. Ich verspreche mir daraus einfach dass die Charaktere und das Spielgeschehen mehr Tiefgang erhalten.
- "Welche Werte gibt es sonst noch?" Klassische Fertigkeiten eventuell auch Spezialisierungen.
- " Pendragon" Kenne ich nur vom Namen her und von einigen Reviews. Wenn sich das lohnt dann hole ich mir vielleicht mal die PDF
- "Spieler weiß zu Beginn noch nicht so genau " Kenne ich, finde ich auch nicht weiter schlimm. Man könnte ja ein ja auch ein Persönlichkeitsmerkmal im Verlauf des Spiels durch ein anderes tauschen. Ein Held kann sich ja auch von seiner Persönlichkeit  her entwickeln.

Vielleicht noch einmal zurück zum Kern meiner Frage. Welche anderen Ideen habt ihr. Wie kann ich am besten mit den negativen Punkten, die oben genannt sind umgehen.

Dass man viele Eigenschaften auch ambivalent aufffassen kann stimmt, andrerseits möchte ich meine Spieler nicht dazu zwingen nur ambivalente Eigenschaften zu nehmen. Ein großzügiger Mensch ist ja nicht automatisch verschwenderisch und Umgekehrt.

Evil Knivel:
Zu "Spieler weiß noch nicht genau":
Ich finde die Idee ganz reizvoll, dass die Charaktere bei Spielbeginn ihre Charaktereigenschaften im neutralen Bereich haben und wenn ein Charakter sich entsprechend verhält, ändert sich der Wert.

Bspw. gibt der Charakter eine Lokalrunde aus, um die verstockten Dorfbewohner zum Sprechen zu kriegen..
Spieler A: Ich schmeiß' ne Runde!
Spieler B: Bei Dir sitzt das Gold aber locker...
Spielleiter: Dann verschieb doch mal die entsprechende Charaktereigenschaft einen Tick in Richtung 'großzügig/verschwenderisch'.

Sparsam -- -- X -- -- Großzügig wird zu: Sparsam -- -- -- X -- Großzügig

Und wenn der Spieler dann demnächst auf dem Markt versucht, besonders gut zu feilschen, sagt der Spielleiter: "Weil du verschwenderisch +1 hast, kriegst du auf den Versuch, sparsam zu sein -1." Wenn er trotzdem Erfolg hat, wandert das Kreuzchen wieder eins nach links.

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