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Charaktermodulation über Charakterwerte. (war aus Würfeln? Du fängst wahrscheinlich falsch rum an.

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nobody@home:

--- Zitat von: Issi am  6.05.2017 | 12:00 ---@
nobody@home

Nein,  die Frage ist mMn. eine ganz andere.
Denn als Spieledesigner möchte ich vor Allem ein Spiel erschaffen das  für eine möglichst breite Spielerschafft gut funktioniert. Undzwar relativ unabhängig davon wie gut die Spielerperformance ist.
Deshalb gibt ja auch Werte auf die man Würfeln kann. Nur zum Interpretieren sind die nicht da.

--- Ende Zitat ---

Tja...dann sollte ich wohl am besten ein Spiel entwerfen, in dem die Regeln den Spielern einigermaßen klar sagen, was beispielsweise der Spieler eines Charakters mit Intelligenz 8 nun an Ideen beisteuern darf und was nicht. Genau daran krankt's ja normalerweise bei der Umsetzung...

Der Nârr:
Ich verstehe nicht, wie ihr eure Diskussion gerade systemunabhängig führen könnt.

In Spielen wie DSA, Arcane Codex, GURPS oder Splittermond, wo die Attribute einen direkten Einfluss auf die Aktionsmöglichkeiten haben, ist doch definiert, welchen Einfluss Intelligenz hat. Sonst gleiche Werte vorausgesetzt wird man in diesen Spielen etwa weniger oft etwas wissen. In D&D 3.5 wird man mit weniger Intelligenz weniger Zauber am Tag sprechen können und bestimmte Feats nicht erlernen können. In BRP wird man einen schlechteren Ideen-Wurf haben. In Spielen wie Shadowrun oder Savage Worlds wirkt sich Intelligenz darauf aus, wie gut man bestimmte Fertigkeiten steigern kann, es betrifft also die Lernfähigkeit mancher Fertigkeiten. Also in all diesen Spielen ist in den Regeln doch enthalten, was man mit welchem Intelligenzwert wie gut kann.

Attribute mit Zahlen dran sind erstmal Spielwerte und keine Fluffbeschreibungen.

Eine Mitspielerin sagt bei uns "Misplay", falsches Spiel, wenn der dumme Barbar etwas ihrem Empfinden nach sehr schlaues sagt. Im Grunde führt ihr die Method-Acting-Debatte. Method Acting sagt aber, dass der Spieler sich in die Rolle hineinversetzt und nicht die Regeln.

Ich habe mir überlegt, dass wenn der 3W6-Wurf in D&D das menschliche Spektrum abbildet, man auf den Werten den IQ abbilden können müsste. Beim IQ gelten ungefähr die obersten 2% als hochintelligent (IQ 130+). Die Tests werden so geeicht, dass in einer Vergleichsgruppe immer anteilsmäßig gleich viele hochintelligent sind. Die besten 2% bei 3W6 wären die Werte 17 und 18. Alles darunter ist nicht hochintelligent.

Die Zuschreibung "hochintelligent" ist auch so eine Sache. Ich denke viele haben die Erfahrung gemacht, jemanden zu kennen, der oder die hochintelligent ist, denen man es aber nicht anmerkt. Andere hält man für unendlich klug, sie sind aber nicht hochintelligent. Und aus der Sicht eines Hochintelligenten sieht das vermutlich wieder ganz anders aus.

Zufällig kenne ich meinen IQ (Hochintelligent bin ich leider nicht) und weiß, welchen Wert ich als Charakter im 3W6-D&D in Intelligenz hätte. Eine große Hilfe ist mir das aber nicht. Muss ich mich jetzt "dümmer" stellen, sobald ich auch nur 1 Punkt schlechter bin? Das wäre doch absurd. Ich spiele ja nur jemanden mit einer gewissen Intelligenz. Das drücke ich also auch nur auf spielerische Weise aus.

dabba:
Intelligenz äußert sich auch nicht direkt, sondern eher subtil.

Um das oben erwähnte Schwarzpulver-Beispiel zu bringen: Um Schwarzpulver herzustellen, reicht Intelligenz nicht aus. Auch ein hochintelligenter Mensch schüttelt sich die Kenntnis, wie man Schwarzpulver herstellt, nicht einfach aus dem Ärmel. Dafür braucht er mindestens eine alchemistische Vorbildung. Die Intelligenz hilft einem höchstens dabei, den Prozess zu erschließen. Wobei das meiste Schwarzpulver von Leuten hergestellt wird, die mehr oder minder stumpf eine Anleitung dazu bekommen haben - und diese ohne Aufwand bzgl. Intelligenz abarbeiten.

Und ich sag mal: Die Menschheit hat mehrere Millionen Jahre gebraucht, um das Rad zu erfinden. Danach aber nur noch knapp 7000 Jahre für den Rest vom Auto. Das liegt nicht daran, dass die Menschheit in der Neuzeit so extrem intelligenter geworden ist, sondern an vielen anderen Faktoren. ;)

Maarzan:
Der enge Blick auf z.B. den INT-Wert ist ja schon ein verkürztes und so rausgepickt irreführendes  Konstrukt in dieser Diskussion.

Es geht ja ursprünglich nicht um den einen Punkt IQ sondern darum, ob die Darstellung durch den Spieler Spielwerte/Charaktersetzungen überregeln können soll - seien es nun Attribute, Fertigkeitswerte oder Hintergrundsinfos aka frisch aus dem Dschungel.

Ja, aber mein Eindruck ist, dass einige sagen "Ich spiele doch meine Figur", aber letztlich passiert genau dies nicht, sondern es bleibt ein Emotionsritt wie mit dem vorher schon beschriebenen Parasiten.

6:

--- Zitat von: Maarzan am  6.05.2017 | 12:32 ---Es geht ja ursprünglich nicht um den einen Punkt IQ sondern darum, ob die Darstellung durch den Spieler Spielwerte/Charaktersetzungen überregeln können soll - seien es nun Attribute, Fertigkeitswerte oder Hintergrundsinfos aka frisch aus dem Dschungel.

--- Ende Zitat ---
Eigentlich ging es hier ursprünglich darum welche Grundüberlegungen getätigt werden sollten, um zu entscheiden, wann in ein Rollenspielsystem eine Würfelmechanik und wenn dann welche Würfelmechanik eingebaut werden sollte...

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