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"Clever" ist kein Approach

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Scimi:

--- Zitat von: piotr am 21.06.2017 | 22:13 ---Wenn er ohne Magie hauen können soll, müssen das alle wissen und einen entsprechender Aspekt muss auch her. "Zauberhafter Preisboxer" oder so. Aber ich glaube, ich wiederhole hier nur schon gesagtes.
--- Ende Zitat ---

Ich würde nicht sagen, dass man einen speziellen Aspekt für Dinge braucht, die prinzipiell jeder Charakter irgendwie können sollte. Laufen, Zuschlagen, Klettern, Brote schmieren, davon gehe ich aus, dass das jeder Mensch irgendwie zumindest versuchen kann. Und wenn "Magier" in dem Setting nicht explizit und automatisch bedeutet, körperlich jedem x-beliebigen Passanten unterlegen zu sein, ist das aus meiner Sicht eingeschlossen.

Im Gegenteil würde ich eher sagen, dass man das durch einen Aspekt "Kümmerling", "Ungeschickt", "körperbehindert" etc. einschränken müsste, um es nicht zu könnnen...

Chruschtschow:
@Scimi:
In diesem Fall verlangst du aber, dass ein Magier ohne irgendwelche besonderen anderen "Markierungen" - also letztlich durch's Klischee beschrieben - im Nahkampf die Qualitäten des dicken Barbaren hat. Ist das also ein Zauberer, der vor allem dicke Knallpengzauber raus zimmert, hat der vielleicht Kraftvoll +3. Und nach deiner Argumentation kann er ohne Zauberei mit Kraftvoll +3 Schankräume leer räumen und danach Nachschlag verlangen, weil einfach sein Kraftvoll +3 völlig ohne Kontext seiner Rolle mal auf alles angewandt werden soll, was mit Kampf zu tun hat. Ich denke, Prügeln wie Conan liegt ein bisschen außerhalb von "Dinge [...], die prinzipiell jeder Charakter irgendwie können sollte".

Und da beißt sich dann für mich einfach Regelwirken und Narration. Dadurch greift dann wieder die goldene Regel. Wähle eine Regel, die der Narration folgt. Und weil die Narration dem Klischee folgend nun ein Mal ist, dass der Magier so für sich von sehr kräftigen Leuten auf die Fresse kriegt, bildet ein simpler Austausch mit Kraftvoll das einfach nicht ab, ist also nicht die hier taugliche Regel. Dann muss die Narration erweitert werden, wofür es eben Vorteilerschaffen, Detailserschaffen etc. gibt. Eulenspiegel hat ja vier Beispiele genannt, die recht deutlich nicht kraftvoll sind bzw. alternative Regeln rein zieht, indem er (1) jemanden austrickst, um einen Vorteil für die Heilerin zu erschaffen (Flink, Tückisch), (2) wieder jemanden austrickst, um seinem Kumpel einen Vorteil zu erschaffen, der dann bitte klären soll (Tückisch), (3) einfach mal ein bisschen kloppt aus Spaß an der Freude (nicht mal ein Konflikt ...) oder (4) schon reichlich Vorteile erschaffen hat und / oder Teamboni nutzt. Von den Beispielen sind wahrscheinlich eh nur (2) und (4) Konflikte. Bei (2) ist das auch keine Angriffsaktion, ist also per se kein kraftvoller Angriff.

Hier sehe ich die Notwendigkeit zu klären, wie die Gruppe denn das Magierklischee hier sieht. Sehe ich da nur Magier stehen, dann ist meine erste Assoziation ein schmaler Typ mit Zauberstab und dünnen Ärmchen. Und der räumt seinem Klischee nach einfach keine Schankräume wie Conan, ohne seine Magie einzusetzen.

Eulenspiegel:

--- Zitat von: Chruschtschow am 22.06.2017 | 00:52 ---In diesem Fall verlangst du aber, dass ein Magier ohne irgendwelche besonderen anderen "Markierungen" - also letztlich durch's Klischee beschrieben - im Nahkampf die Qualitäten des dicken Barbaren hat.
--- Ende Zitat ---
Nein, er verlangt, dass ein Magier wie ein durchschnittlicher Mensch im Nahkampf kämpfen kann. Also weder besonders gut noch besonders schlecht, sondern einfach nur durchschnittlich.

Das ist bei Fate Core auch möglich: Dort kann man einen Magier spielen, der extrem gut zaubern, aber nur durchschnittlich kämpfen kann.
Bei FAE ist das nicht möglich: Entweder du spielst einen Magier, der überhaupt nicht kämpfen kann. Oder du spielst einen Magier, der extrem gut kämpfen kann. Aber einen Magier zu spielen, der durchschnittlich kämpfen kann, ist in FAE nicht möglich.
Daher hatte ich weiter vorne ja auch Hausregeln vorgestellt, die es erlauben, einen Magier zu spielen, der durchschnittlich kämpfen kann.


--- Zitat ---Und nach deiner Argumentation kann er ohne Zauberei mit Kraftvoll +3 Schankräume leer räumen und danach Nachschlag verlangen, weil einfach sein Kraftvoll +3 völlig ohne Kontext seiner Rolle mal auf alles angewandt werden soll, was mit Kampf zu tun hat.
--- Ende Zitat ---
NEIN! Nur weil ein Magier kraftvoll zuschlagen kann, soll er ja eben NICHT +3 bekommen.
Deswegen sage ich ja, dass die Original-Regeln murks sind und man als Hausregel zwischen Magie-Kraftvoll und Körperlich-Kraftvoll unterscheiden muss.

Ein Forceful-Magier, der eher schwächlich ist, hat Magie-Kraftvoll +3 und Körperlich-Kraftvoll +0.
Eine Forceful-Magier, der eher durchschnittlich ist, hat Magie-Kraftvoll +3 und Körperlich-Kraftvoll +1.
Eine Forceful-Magier, der extrem stark ist, hat Magie-Kraftvoll +3 und Körperlich-Kraftvoll +3.

Durch diese Hausregel ist es möglich, in FAE einen Magier zu spielen, der durchschnittlich kämpfen kann. (Im Gegensatz zu deinen Magiern, die überhaupt nicht kämpfen können.)

Kampfwurst:

--- Zitat von: Eulenspiegel am 24.06.2017 | 01:33 ---Durch diese Hausregel ist es möglich

--- Ende Zitat ---
Das ist letztlich der Ansatz von two column Fate. 2 Sätze Attribute/Fertigkeiten oder ähnliches und du kombinierst immer eins aus dem einen Satz mit einem aus dem anderen. Funktioniert wunderbar. Ist aber nicht mehr FAE.


--- Zitat ---, in FAE einen Magier zu spielen, der durchschnittlich kämpfen kann. (Im Gegensatz zu deinen Magiern, die überhaupt nicht kämpfen können.)

--- Ende Zitat ---
Das ist glaube ich der springende Punkt. FAE (aber eigentlich alle Fate Adaptionen) will durchschnittlich nicht. Durchschnittlich ist langweilig. Durchschnittlich kann ich weg erzählen um wieder dahin zu kommen, wo es außergewöhnlich wird. Das ist die Idee von Fate, das ist der Grundsatz, auf dem es aufbaut.

Und ja, auch ein kämpfender Magier, wie der über den wir hier reden, kann außergewöhnlich sein. Fate möchte an der Stelle, dass du diese Außergewöhnlichkeit gerade hervor hebst, wie auch immer diese aussieht, und gerade NICHT den Weg des Durchschnittlichen gehst.

nobody@home:
Noch'n Vorschlag: ein Magier, der eigentlich gar nicht kraftvoll "ist", aber auf diese Weise trotzdem gut zaubern kann, hat möglicherweise erst gar keinen so hohen Grundwert und statt dessen einen oder mehrere Stunts, die den speziell für Magiezwecke aufpäppeln. (Und einen oder zwei "Ich bin Magier"-Aspekte, mit denen er beim Zaubern in kritischen Momenten noch mal 'ne Schippe nachlegen kann, sollte er ohnehin haben.)

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