Das Tanelorn spielt > [Cthulhu] Spawn of Azathoth
[SoA 1. Akt] Tot & begraben - Fr., 16.09.1927
Der Läuterer:
IM SALON
Agathe begibt sich zu ihrem Mann und dem Doktor. Beide stehen vor einer Wand mit gerahmten Fotografien.
Der Verstorbene hatte offensichtlich ein Faible für Erinnerungsfotos.
Ein Bild zeigt den Professor in deutlich jüngeren Jahren. Er befindet sich inmitten einer Gruppe von Männern, am Eingang zur Dir bekannten Humboldt Universität.
Von diesen Herrschaften sind auch hier im Raum zwei Personen anwesend - Dr. von und zu Reichenau und Prof. Dr. Dr. Roth.
Das Foto ist nur mit einer Jahreszahl untertitelt - 1910.
Ein anderes Bild zeigt den Professor, wie er, umgeben von einigen anderen Männern, mit dem Arm gen Himmel deutet.
Das Foto ist untertitelt - Kajo, Phillip, Ludwig, Krassimir, Kostja, Kirill, Sascha, 1922.
Einer der Männer ist Herr Blumberg, ein anderer ist der geflohene Irre.
Das Foto ist etwas schief. Und etwas verschwommen im Hintergrund ist ein Lastwagen mit einer Apparatur auf der Ladefläche zu sehen, die wie ein Teleskop aussieht.
Dann siehst Du ein Bild, das eine Gruppe von jungen Männern auf den Treppenstufen eines alten Gebäudes zeigt.
Das Foto ist untertitelt - Oberprima Domschule Mgb.
Das interessante ist jedoch nicht die Abschlussklasse, sondern die Tatsache, dass ein junger Mann auf dem Foto so aussieht wie Herr Hoffmann.
Der Läuterer:
IM SALON
Ein Mann nähert sich Agathe, während Du die Fotos betrachtest, ohne dass Du seiner gewahr wirst.
"Sie sollten sich mal unser Ruder Foto auf der Spree ansehen. Da waren Phillip und ich noch in Form."
Als er Dich anspricht zuckst Du zusammen.
"Entschuldigung, ich wollte Sie nicht erschrecken."
Er stellt sich Dir vor und reicht Dir die Hand.
"Alexander Roth. Der Sascha auf dem Foto, das Sie anscheinend so fesselt."
Der Mann ist gross und schlank, hat weisse Haare mit militärischem Haarschnitt.
"Wir haben damals ein Teleskop gekauft... nun... nicht wir... ich... war finanziell nicht involviert... habe nur das Teil geprüft... Kupfer... alt und günstig... aber gut."
"Interessieren Sie sich für die Astronomie?"
Dann fällt sein Blick auf den Umschlag das dicken Buchs, dass Du unter dem Arm trägst.
"Ah... ich verstehe... wollen Sie sich frisch einlesen, oder betreiben Sie Grundlagenforschung?"
"Darf ich bitte mal reinschauen?"
Er erwartet anscheinend, dass Du ihm das Buch zur Ansicht gibst.
"Ich hab in so ein Einsteigerwerk schon ewig nicht mehr reingeschaut."
trondetreublatt:
Im Salon
Als Frau Lohenstein mit der Zeitung zu uns kommt, werfe ich bereitwillig einen Blick hinein. "Tatsächlich, da steht ja auch der Augenzeugenbericht, von dem wir schon gesprochen hatten. Verdorrt...altägyptische Mumie... also ich glaube wirklich nicht, dass sich das bestätigen wird. Dennoch, diese Sternwarte scheint ein gefährliches Pflaster zu sein. Zumal dieser entsprungene, gefährliche Geisteskranke ja einer der ehemaligen Partner ist, wenn ich das richtig verstanden habe? Wer weiß, ob der nicht dahintersteckt und sich noch dort in der Nähe herumtreibt...ich würde Ihnen jedenfalls nicht empfehlen, die Sternwarte ohne eine gewisse...Rückendeckung zu besuchen." Ich blicke etwas skeptisch zu Herrn Lohenstein hinüber. "Oder was meinen Sie?" Dass es dem Guten an Mumm nicht fehlt, hat er ja gegenüber dem Pastor unter Beweis gestellt. Aber ob er seine Frau auch noch beschützen kann, wenn die Fäuste fliegen? Oder schlimmeres als Fäuste? Das wage ich doch zu bezweifeln...
Der Läuterer:
IM SALON
Alexander Roth dreht seinen Kopf Ludwig zu. Seine Stimme ist ruhig.
"Dr. Degebach?"
Der Mann reicht Dir die Hand.
"Mein Name ist Roth. Alexander Roth. Ich bin... war ein Freund von Phillip. Und ich bin ebenfalls an der Universität in der Fakultät für Physiker tätig. Freut mich Sie kennenzulernen."
Dann verdüstert sich sein Gesicht.
"Sie haben Phillip behandelt. Sie sind... Sie waren sein Hausarzt, nicht wahr? Verlieren Sie häufiger Patienten durch einen derart plötzlichen Tod?"
"Verzeihen Sie bitte. Das war unhöflich. Ich wollte Sie nicht beleidigen, Doktor."
"Wissen Sie bereits, wie es zu einem so plötzlichen Tod bei meinem Freund kommen konnte? Herzinfarkt? Hirnschlag? Oder hat sich Phillip vielleicht tot gelacht?"
Er schüttelt den Kopf.
"Sie haben keine Ahnung, nicht wahr?"
trondetreublatt:
Im Salon
"Degebach, sehr erfreut." Ein kräftiger Händerdruck. "Aber Sie irren, sein Hausarzt war ich nicht. Ich bin als Chirurg an der Charité tätig. Insofern kommt der Tod in unserem Hause, wenn er kommt, tatsächlich meist plötzlich. Aber in den meisten Fällen können wir es Gott sei dank verhindern." Bei diesen Worten kann ich mir ein morbides kleines Grinsen nicht verkneifen. "Der Professor und ich haben uns kennengelernt, als er vor einigen Jahren in unserem Hause operiert werden musste. Keine große Sache. Aber doch etwas ungewöhnlich, denn normalerweise schließe ich mit meinen Patienten keine Freundschaft. Die professionelle Distanz ist für einen Arzt selbstverständlich sehr wichtig. Aber Phillip war eine Ausnahme. Irgendwie haben wir uns sofort bestens verstanden. Umso mehr schockiert mich natürlich sein plötzlicher Tod, denn soweit ich weiß, war er bei guter Gesundheit. Aber ich hatte leider auch noch nicht die Gelegenheit, mit seinem Hausarzt zu sprechen... Dr. Winterfeld, wenn ich mich recht erinnere. Insofern," füge ich mit einem schrägen, etwas gehässigen Lächeln hinzu. "nein, ich habe genausowenig eine Ahnung wie sie. Das mit dem Totlachen meine ich aber ausschließen zu können."
Mit einem kurzen, abschätzigen Blick mustere ich mein Gegenüber.
"Aber sagen Sie, Herr Roth, Sie sprachen doch eben von dem Teleskop? Nicht, dass ich mich mit solchen Dingen auskennen würde, aber vielleicht können Sie mich da ja erhellen: Phillips Bruder, der Herr Pastor, erzählte uns vorhin, dass das alte Teleskop kaputt gegangen sei, als einer der Mitarbeiter damit in die Sonne geblickt habe. Und der Ärmste sei überdies dabei erblindet. Ich hätte so etwas offen gestanden nicht für möglich gehalten, zumal man ein Teleskop doch wohl eher bei Nacht benutzt. Aber das Ganze muss ja kurz vor dem Kauf des neuen Teleskops gewesen sein, von dem Sie eben Frau Lohenstein erzählten. Was denken Sie denn von der ganzen Geschichte, wenn ich fragen darf?"
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