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Was bringt Zauber vorbereiten?

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ghoul:

--- Zitat von: ghoul am 29.10.2017 | 11:39 ---
* Jack-Vance-Romane: Zauber vorbereiten als Mechanismus in der Fiktion (Charakter), aber nicht auf Metaebene (Autor).
* D&D: Zauber vorbereiten als Mechanismus in der Fiktion (Charakter) und Metaebene (Spieler).
--- Ende Zitat ---
Worauf ich hinaus will, ist einfach, dass Vance die wesentlich naheliegendere Erklaerung dafuer ist, wie das Zaubervorbereiten in D&D hineinkam. Sicher, die Artillerieanalogie wird den Wargamern aufgefallen sein, aber die Vorstellung, ein Gygax sagt: "Haha, ich schreibe jetzt ein Fantasy-Spiel, und als Magier uebernehme ich einfach die Artillerieregeln aus Spiel XY, und keiner merkt, dass der Magier eigentlich eine Feldhaubitze ist, bei der man stark begrenzte Mengen an Gas-, Splitter- und Explosivgranaten auswaehlen muss, hihi", erscheint mir doch sehr abwegig.
Aber vielleicht stellt ja jetzt auch noch jemand in Abrede, dass der D&D-Zauber "Prismatic Sphere" eine Hommage an Jack Vance ist ...

Hellstorm:
Wurde schon einiges gesagt zu dem Thema aber ich möchte nocheinmal das Thema Spezialmunition aufnehmen. In DnD ist der Magier tatsächlich die Silberkugel zu jedem Problem. Daher ist es nur sinnvoll diese Klasse einzuschränken.

Aus der Designperspektive soll hier "Vorrausschauendes Arbeiten" belohnt werden. Der Magier soll sich vor dem Dungeon gedanken machen: "Was brauche ich, was könnte passieren, was ist mein Rückfallplan"?. Diese mechanische Kniff soll die Narrative und das Gamebalancing unterstützen. Narrative in dem der Zauberer mit seiner Gruppe das Vorgehen bespricht. Mechanisch in dem er nicht auf alles "automatisch" Anworten kann.

Diese Vorentscheidungen zwingen im Verlauf des Spiels harte Entscheidungen zu treffen. "Die Gruppe von Orks hat gerade zwei Mal Lucky gecritet und unseren Tank erledigt...werfe ich jetzt den Kettenblitz um die Situation zu retten?".

Je weiter man jedoch diese Vorentscheidungen in Felixbilität verschiebt desto effektiver werden Magier. Cantrips aus Pathfinder und DnD 5e sind ein gutes Beispiel dafür. Ein Magier kann nie die Munition ausgehen, seine Spells sind immer "elementar" und "magisch". Das alles sind Vorteile für einen Magierwirker.

Weiterhin gibt es keine "Negativauswirkungen" für magische Sprüche, daher fehlt die Glückspielvariante. In WFRP beispielsweise kann bei jedem gewirkten Zauber etwas schiefgehen, dafür kann der Spieler sie unbegrenzt einsätzen. Hier ist also jeder Wurf eine "Risk vs. Reward"Entscheidung.

TLDR: Der Spieler, welcher den Magier spielt, muss vorrausdenken und planen. Dies spiegelt das gewünschte (vom Desginer gewünschte ) Verhalten des Spielers wieder.

Edwin:
Ein weiteres Argument ist eine gewollte Einengung des Entscheidungsspielraums, um flüssiges Spiel zu ermöglichen.

Wenn mein Magier etwa in einem Kampf stets auf 100+ Zauber Zugriff hat, kann das zur Entscheidungsstarre führen.
Das alles wird verwaltbarer, wenn es nur noch 10 sind.

Das System kombiniert somit fast uneingeschränkte Entscheidungsvielfalt bei der Vorbereitung mit eingeschränkter, aber überschaubarer Entscheidungsvielfalt in den meisten Spielsituationen.

1of3:

--- Zitat von: Hellstorm am 30.10.2017 | 10:36 --- Der Magier soll sich vor dem Dungeon gedanken machen: "Was brauche ich, was könnte passieren, was ist mein Rückfallplan"?.

--- Ende Zitat ---

Eher: Was braucht meine Party?
Also: Welche Dinge kann ich beitragen, die meine Kollegen noch nicht erledigen?

Für die Leute mit flexiblen Anwendungen aber wenigen Sprüchen ist die Frage umgekehrt:
Welche Probleme sind so häufig, dass es sich lohnt diese speziell zu lernen?

Beide fragen sich: Welche Sachen sind einschneidend, dass wir sie mehrfach vorhalten?

Hellstorm:

--- Zitat von: 1of3 am 30.10.2017 | 11:27 ---Eher: Was braucht meine Party?
Also: Welche Dinge kann ich beitragen, die meine Kollegen noch nicht erledigen?

Für die Leute mit flexiblen Anwendungen aber wenigen Sprüchen ist die Frage umgekehrt:
Welche Probleme sind so häufig, dass es sich lohnt diese speziell zu lernen?

Beide fragen sich: Welche Sachen sind einschneidend, dass wir sie mehrfach vorhalten?

--- Ende Zitat ---

Sehr gut! so kann man das auch sehen. Ich ahb das gerade mehr aus der OSR Ecke gesehen :D

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