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Was bringt Zauber vorbereiten?
nobody@home:
Es gibt natürlich noch das überwiegende Fluffargument, daß das, was sich der in diesem Zusammenhang vielzitierte Jack Vance für seine Zauberer durchaus recht stimmungsvoll ausgedacht hat, eigentlich auch noch für D&D gut genug sein müßte. Das Dumme an diesem speziellen Punkt ist nur, daß die beiden "Systeme" dann bei genauerem Hinsehen doch weniger gemeinsam haben, als man vielleicht denken möchte -- was schon damit anfängt, daß Vances Magier (ebenso wie auch ihre D&D-Gegenstücke in den diversen Romanen zum Spiel übrigens) ja von genau derselben Person mit vorbereiteten Sprüchen ausgestattet werden, die auch schon weiß, welche Herausforderungen in welcher Reihenfolge auf sie warten, und welche Zauber sie daher später bitteschön im Verlauf der Geschichte auch eingesetzt sehen möchte (oder eben auch nicht, wenn's der Plot gerade verlangt). Am Spieltisch sieht das für gewöhnlich sofort anders aus... ;)
Selganor [n/a]:
Besonders durch die Ritual-Sprueche die in 4e eingefuehrt und in der 5e "verfeinert" wurden.
Die kann man zwar theoretisch beliebig oft machen (wenn man Rituale sprechen kann und den entsprechenden Spruch kennt/kann), aber eben nicht im Kampf/waehrend Verfolgungen/"unauffaellig" mal nebenbei/..., da es immer mindestens ein paar Minuten braucht um den Spruch zu wirken.
Dafuer verbraucht man den Spruchslot dafuer nicht und man hat nicht den "theoretisch kann ich es, aber eben heute nicht..."-Effekt deutlich seltener.
trendyhanky:
--- Zitat ---Aus Spieldesign-Perspektive: Was bringt das Vorbereiten von Zaubern?
(Außer, dass der jeweilige Spieler sich wahrscheinlich ziemlich dumm vorkommt, wenn er zwar einen für die Situation passenden Zauber kennt, diesen aber nicht vorbereitet hat?)
--- Ende Zitat ---
Was ich viel spannender finde: Ignoriere doch einfach mal für 3-5 Sessions diese Regel und lass die Magic User deiner Runde ohne die "Zauber vorbereiten"-Schranke spielen
Entweder wirst du merken dass es aus dem Ruder läuft, und dann hast du die Antwort auf deine Frage. Oder es klappt wunderbar und du hast was Cooles zu berichten
Bin gespannt
ghoul:
--- Zitat von: nobody@home am 25.10.2017 | 23:50 ---was schon damit anfängt, daß Vances Magier (ebenso wie auch ihre D&D-Gegenstücke in den diversen Romanen zum Spiel übrigens) ja von genau derselben Person mit vorbereiteten Sprüchen ausgestattet werden, die auch schon weiß, welche Herausforderungen in welcher Reihenfolge auf sie warten, und welche Zauber sie daher später bitteschön im Verlauf der Geschichte auch eingesetzt sehen möchte (oder eben auch nicht, wenn's der Plot gerade verlangt).
--- Ende Zitat ---
Jack Vance machte aber sehr deutlich, wie genau sich Mazirian ueberlegen muss, welche Zauber er vorbereitet, und wie er dann mit dem klarkommen muss, was er hat.
Chiungalla:
--- Zitat von: ghoul am 27.10.2017 | 09:07 ---Jack Vance machte aber sehr deutlich, wie genau sich Mazirian ueberlegen muss, welche Zauber er vorbereitet, und wie er dann mit dem klarkommen muss, was er hat.
--- Ende Zitat ---
Ja, und worum es nobody@home ging ist die Tatsache, dass bei einem Roman der Autor sowohl den Plotverlauf als auch die Überlegungen des Magiers steuert. Er kann halt einfach beides aufeinander abstimmen. Entweder damit der Magier genau zum richtigen Zeitpunkt den richtigen Zauber hat. Oder damit er ihm fehlt. Oder damit ihm ein unwichtiger Zauber fehlt, und er eine andere Lösung braucht, um beim Leser die Illusion zu erzeugen, dass das ein reales Problem für die Handlung oder die Erfolgsaussichten des Charakters ist.
Am Ende ändert es nichts am Ausgang der Geschichte. Es ist nur ein Werkzeug des Autors um den Weg dorthin voran zu bringen, Umwege einzubauen, Logiklücken zu schließen u.s.w.
Beim Pen & Paper ist das aber etwas völlig anderes. Da muss der Spieler wirklich antizipieren was er brauchen könnte, ohne auf das Wissen des SL zugreifen zu können. Und spätestens wenn man strategisch spielt und Herausforderungen wirklich zum Scheitern des Abenteuers führen können, dann macht es einen riesigen Unterschied was man vorbereitet.
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