Pen & Paper - Spielsysteme > Fate
[Fate] Kritik und Remmidemmi
Radulf St. Germain:
--- Zitat von: HEXer am 14.11.2017 | 20:31 ---Bin mal gespannt, wie lange es dauert bis der erste sagt "dann habt ihr Fate nicht verstanden".
--- Ende Zitat ---
Ja, das war auch so eine Sache.... :o
Chruschtschow:
--- Zitat von: Rumpel am 15.11.2017 | 17:48 ---Kurz: Die ganze Art, wie Fate das Narrative verregelt (also Aspekte, Fakten schaffen) gefällt mir gar nicht so gut; und da das für mich immer der Selling Point an Fate war und ich den Rest des Systems uninteressant finde, bleibt halt nicht viel.
--- Ende Zitat ---
Ok, das kann ich nachvollziehen. Für mich funktioniert dieser Kram nämlich ganz wunderbar zusammen; und da das für mich immer der Selling Point an Fate war und ich den Rest des Systems uninteressant mit den vier Aktionen und vier Ausgängen, dem Gedanken mit dem Fraktal und noch einige Dinge auch noch schlau gelöst finde, bleibt halt nicht bringt mir das echt viel. ;)
Ist halt Geschmackssache. :d
Caranthir:
Was man vielleicht noch zu jeder berechtigt angeführten Kritik dazusagen könnte: Fate setzt viel voraus. Es ist kein Spiel, bei dem man sich an den Tisch setzt und losspielt. Die Gruppe muss sich einig sein, die Charaktere über ihre Aspekte definiert werden, auch das erfordert viel Abstimmung, sonst ist ein Aspekt übermächtig, ein anderer überflüssig. Das ist schon eine andere Art, an Regeln ranzugehen.
Da frage ich jetzt mal ganz provokant: Wie lange gibt es D&D? Und wie lange gibt es Fate? An manche Sachen muss man sich erstmal gewöhnen, an andere will man sich nicht gewöhnen.
Auch wenn mir Fate oft Bauchschmerzen macht, denke ich, dass es gerade bei RPG-Neulingen ohne Probleme funktioniert. Seltsam, ist aber so. Da muss man gar nicht so ins Metagame gehen. Es flutscht. Probleme habe ich, wenn ich von den klassischen Systmen komme und vergleiche. Die Frage ist, ob man das muss bzw. sollte.
In klassischen RPGs ist vieles verregelt, mal mehr, mal weniger. Verregele ich jetzt in Fate alles über Aspekte, habe ich ein klassisches RPG im Fate-Gewand mit unklaren Auswirkungen. Für mich sollen die Aspekte Highlights aufzeigen und dürfen von allen Seiten aktiv eingesetzt werden. Anfangs dachte ich, ich müsse als SL immer alle Charakteraspekte im Auge haben. Hilft natürlich, aber ich kenne mich, das schaffe ich nicht. Also warum nicht die Spieler ihre eigenen Aspekte selbst reizen lassen?
Fate ist für mich ein großer Lernprozess, was Rollenspiel insgesamt wieder interessanter macht. Ich habe immer mal wieder neue (klassische) Regelsysteme gelesen und kam zum Schluss "nett, kann man spielen, hatte ich aber auch gefühlte 385 Mal". Bei Fate komme ich immer wieder ins Grübeln und denke "Ah cool, das ist ja mal ne Idee, die ich testen muss".
Ich hatte es schonmal im Mindjammer-Faden geschrieben: Hassliebe trifft es ganz gut. Fate macht Probleme, wenn man nicht die passende Gruppe hat. Ich weiß, das ist immer so. Aber bei D&D weiß nunmal jeder, was er bestellt hat. Bei Fate habe ich das Gefühl, die Leute gehen in eine Sneak Prev.
Weltengeist:
Zur Ausgangsfrage:
Ich glaube, mich nervt am meisten, dass es sich (A) am Spieltisch nie so richtig gut angefühlt hat und dass ich mir (B) jedes Mal, wenn ich das angesprochen habe, von den Wahren GläubigenTM anhören durfte, dass ich / meine Spieler es ja auch falschTM spielen und natürlich alles ganz anders wäre, wenn ich / wir es nur richtigTM spielen würden.
Was doppelt schade ist, weil die Ausgangsprämisse ist eigentlich für mich super aussah (Universalsystem, relativ wenige Regeln, Aspekte zum Erschaffen von absolut allem). Nur leider wird es mir im Spiel dann immer schnell zu meta und zu sehr "wir gewinnen immer". Habe ich hier im Forum auch irgendwo schon mal ausgiebig thematisiert. Ich würde es gerne können, aber ich kann es einfach nicht. Daher nutze ich es inzwischen nur noch für One-Shots.
Caranthir:
--- Zitat von: Weltengeist am 15.11.2017 | 20:44 ---Ich glaube, mich nervt am meisten, dass es sich (A) am Spieltisch nie so richtig gut angefühlt hat und dass ich mir (B) jedes Mal, wenn ich das angesprochen habe, von den Wahren GläubigenTM anhören durfte, dass ich / meine Spieler es ja auch falschTM spielen und natürlich alles ganz anders wäre, wenn ich / wir es nur richtigTM spielen würden.
--- Ende Zitat ---
Das ist jetzt aber nichts Fate-spezifisches, das könnte auch mir passieren, wenn ich versuchte, D&D zu leiten. "Richtig gut angefühlt" klingt jetzt einfach nach dem falschen System für euch, was ja okay ist. Die Frage ist aber, wenn du vom Lesen total begeistert warst, warum gibst du dem Ganzen nicht noch ein paar Chancen und übst einfach? Ich meine, wir haben klassische Systeme aus heutiger Sicht früher wahrscheinlich auch total grottig gespielt, wenn ich da an meine Anfänge vor 25 Jahren denke. Fate macht einfach vieles anders, da muss man sich erstmal reindenken. Ob es einem dann gefällt, ist eine andere Frage.
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