Das Tanelorn spielt > [Cthulhu] Spawn of Azathoth
[SoA 2. Akt] In der Pathologie
Der Läuterer:
Agathe
Hans schlingt seinen linken Arm um Dich "Gut. Lass uns gehen. Vielen Dank, Fräulein." und geht mit Dir durch die Halle auf die breite Wendeltreppe zu.
Stufe für Stufe geht Ihr hinauf. Du schaust hoch. Die Treppe scheint kein Ende zu nehmen.
"Komm, wir rennen." Hans lässt Deine Taille los und fasst Dich an der Hand.
"Schnell. Das wird ein Spass." Er läuft los, als kurz darauf der markerschütternde, schrille Schrei einer Frau unten zu hören ist. "Los. Beeilen wir uns."
Du schaust die Treppe hoch und Dir wird schwindelig.
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Du musst Dich am Geländer festhalten, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Du bekommst weiche Knie, während die Frau in der Halle unter Dir einen Schreikrampf bekommt.
Du fühlst Dich, als würden die Treppestufen unter Dir verschwinden und Du würdest in der Luft schweben.
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Nur noch gehalten von Deinen Fingern am Geländer.
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Dir wird schwummrig.
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"Was ist mit Dir?" Hans kommt zurück. "Bist Du in Ordnung, Agathe?"
Er kommt ganz nahe und schaut Dich an.
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Katharina:
Panisch stoße ich Hans von mir.
WAS ist das?
Ich versuche Abstand zwischen uns zu bringen.
Uns war Hans nicht schon den ganzen Tag seltsam?
Ich robbe rückwärts fort, rutsche ein paar Stufen hinab.
Und das Laufen eben war doch völlig unangebracht!
Zahlreiche Gedanken schießen durch meinen Kopf, während ich Hans von mir fernzuhalten versuche und warte, bis etwas Ruhe in meinem Kopf einkehrt.
"Hans! Mach die Augen zu!", bringe ich schließlich panisch hervor, während ich mich abwende. Erst jetzt bemerke ich den Schrei von unten. Einen Augenblick zögere ich, dann ziehe ich mich am Treppengeländer hoch. Mehr schlecht als recht stolpere die Treppe hinab, während ich versuche, aus den Schreien der Frau einen Hinweis darauf zu gewinnen, was dort unten passiert ist, bevor dann der Eingangsbereich wieder in Sicht kommt.
Der Läuterer:
Voller Panik stösst Du Hans von Dir weg.
Du willst ihn schützen.
Weg. Nur weg von Dir. Weg. In Sicherheit.
Weg, in Richtung Treppengeländer.
Doch der Handlauf erscheint in weniger als Kniehöhe zu verlaufen.
Hans stolpert. Taumelt rückwärts.
Er greift nach Deiner Hand; Entsetzen im Blick.
Deine Fingerspitzen berühren kurz die seinen.
Und Du siehst ihn über die Brüstung in die Tiefe stürzen.
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Vom obersten Stockwerk, viele Etagen hinunter, zurück in die Halle.
Lange, unnatürlich lange, hallt sein Schrei in Deinen Ohren.
Dann greifen Hände nach Dir. Sie halten Dich fest und das Treppenhaus schwankt ruckartig nach links, rechts, links, rechts, links, rechts. Immer schneller. Links, rechts, links, rechts, links, rechts.
Als Du die Augen wieder öffnest, siehst Du einen Mann im weissen Kittel, der sich über Dich beugt. "Was ist mit ihr?"
Es ist Hans Stimme, die Du hörst. "Nur eine Ohnmacht. Machen Sie sich keine Sorgen, Herr Lohenstein. Nur eine Ohnmacht."
"Ich habe Ihre Frau aufs Gründlichste untersucht."
"Und meinen Glückwunsch. Ihre Frau ist schwanger."
Katharina:
Agathe
Ich öffne die Augen und schließe sie sogleich wieder, da ich nur verschwommen sehe. Von weit entfernt höre ich die Stimme und begreife zunächst gar nicht, was sie sagt. Erst als ich realisiere, dass es um mich geht, reisse ich die Augen auf. "Schwanger?", wiederhole ich, ohne den Mund danach wieder ganz zu schließen, und beginne zu überlegen. Im Laufe der Jahre wurde mein Umgang mit Hans zwar immer vertrauter, die Gespräche tiefsinniger, aber auch das Liebesleben langweiliger und rarer. Ist es denn möglich?
Als mein Blick den von Hans trifft, versuche ich mich an einem Lächeln, dass jedoch eher an eine gequälte Grimasse erinnern dürfte. "Das...das erklärt vielleicht die Schwächeanfälle in letzter Zeit.", bringe ich schließlich hervor und klammere mich an diese vernünftig klingende Erklärung.
Etwas ungelenk setze ich mich auf. "Dürfte ich ein Glas Wasser haben?", wende ich mich an den Mann im weißen Kittel, der mir vertraut vorkommt, an dessen Namen ich mich aber partout nicht erinnern kann. Als er einige Meter weg ist, greife ich Hans Hand und wende mich mit leiser Stimme an ihn: "Hans, bitte erzähl mir, was passiert ist, seit wir dieses Pathologie betreten haben." Noch während ich spreche, realisiere ich, wie unhöflich es sein muss, schon wieder von einen Ängsten zu reden, statt Hans zu gratulieren, dass er wohl doch noch Vater wird. Doch die Fragen in mir sind so drängend, dass ich einfach nicht anders kann.
Der Läuterer:
Dir ist noch immer schwindelig.
Eine kühle Hand hält Deinen Kopf, während Du Dich leicht aufrichtest, und führt ein Glas Wasser zu Deinen Lippen.
"Ja, schwanger! Jetzt dürfen Sie feiern." Als Du die Augen öffnest, siehst Du ein helles Licht über Dir. Viele Menschen stehen kreisförmig und nach hinten gestaffelt um Dich, Hans, den Arzt und zwei Schwestern herum. Die Menschen klatschen. Sie applaudieren. Es wird zu einem rhythmischen Klatschen. Unterstützt von einem Stampfen.
"Es wird ein Monster Baby!" ruft der Arzt in die Menge.
"Monster Baby! Monster Baby! MONSTER BABY! Monster Baby! Monster Baby!" skandiert die Menge.
Dann führt der Arzt weiter aus "Es wird ein Kind sein, empfangen von dem Sternengezücht aus der Finsternis hinter den Sternen."
"MONSTER BABY! Monster Baby! MONSTER BABY! Monster Baby! MONSTER BABY!" hörst Du die Menge brüllen. Einige Anwesende werfen ihre Hüte in die Luft.
Hans schüttelt dem Arzt die Hand. "Sie können stolz auf sich sein, Herr Lohenstein. Sie wurden auserwählt. Meinen herzlichen Glückwunsch. Sie sind wahrlich zu beneiden."
Die Menge johlt.
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