Pen & Paper - Spielsysteme > D&D5E
Wie viel Spaß machen euch ausgespielte Kämpfe?
Radulf St. Germain:
Ich finde es immer mal wieder cool einen Kampf zu haben bei dem Taktik notwendig ist aber wenn das Abenteuer eine Aneinanderreihung von Combat Encounters ist, dann wird es mir schnell langweilig.
Umgekehrt machen mir Table Tops wie z.B. Frostgrave dann am Meisten Spaß, wenn eine implizite Story entsteht. (Einzelner Fußsoldat von Dämon in die Ecke gedrängt hält tapfer Stand bis der Magier kommen kann usw.)
Mouncy:
Aus reiner Taktik-Betrachtungsweise, oder auch: Combat as Sport Sicht, finde ich die 5E eher Mittelmäßig. Da war die 4E deutlich besser. ABER: Die Kämpfe verlaufen vergleichsweise schnell, was meines Empfindens nach in Summe ein besseres Gesamtspielerlebnis bietet.
Arldwulf:
Was Combat as Sport angeht würde bei mir die 5E eigentlich sogar gewinnen, weil sie viel "abgeschlossener" in ihren Optionen ist und weniger Möglichkeiten bietet Dinge zu umgehen oder mit Alternativwegen anzugehen. Der ganze 4E Ansatz geht eigentlich stark in die andere Richtung - ich hab das mal so beschrieben:
--- Zitat von: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,48073.msg134398220.html#msg134398220 ---Wenn CaS ein Kartenspiel darstellen würde, so wäre die 4E eine Runde in der jeder Spieler seine eigen Karten mitbringen darf, sich bei Bedarf neue schreiben kann und anstatt bei der "Aussetzen" Karte auszusetzen kannst du alternativ auch ankommen und sagen "ach, ich würd das lieber umgehen - lass uns kurz Schnick Schnack Schnuck spielen ob mir das gelingt".
--- Ende Zitat ---
Aber das kommt halt auch stark darauf an was man unter CaS versteht.
Groß sehe ich den Unterschied vor allem aber im Zusammenspiel zwischen den Akteuren. Das ist vor allem auf Monsterebene gut zu sehen - mal von so generischen Begriffen wie "Pack Tactics" abgesehen kennt die 5E nur vergleichbar wenig Optionen bei denen die Gegner mal gemeinsam agieren. Gerade die weggefallenen Beschreibungsebenen haben (neben ein paar anderen Problemen im Regelwerk, wie der daraus resultierenden BA) die Gegner wesentlich weniger interessant gemacht.
Auch auf Spielerebene ist das Zusammenspiel sehr stark eingestampft worden - aber dort gibt es zumindest für einige Klassen noch Optionen dafür.
Lichtschwerttänzer:
--- Zitat von: Derjayger am 15.12.2017 | 01:03 ---Heyho!
--- Ende Zitat ---
die Suggestivantworten passen bei mir so gar nicht
Feuersänger:
Hm. Also anscheinend meint der TE mit "ausgespielte Kämpfe" schlicht und einfach "Kämpfe".
In diesem Sinne: 5E Kämpfe sind "okay". Lassen sich aber eben auch auf verschiedene Arten von der Gruppe interpretieren.
- entweder (A) man spielt sie schlicht als Schadensabtausch. Jeder haut mal zu, macht Schaden, setzt gelegentlich eine "Power" ein (Zauber etc), und wer am Schluss noch Hitpoints hat, hat gewonnen.
- oder man verfolgt (B) das SWAT-Prinzip, stimmt die Fähigkeiten der SCs aufeinander ab, nutzt Synergien, fokussiert das Feuer und erfreut sich am uhrwerkartigen Zusammenspiel.
Allerdings bringen beide Ansätze Probleme mit sich.
(A) finde ich einfach als Spieler langweilig und macht mir keinen Spaß, der Kampf wirkt eher wie Slapstick, wo alle Figuren wie die aufgescheuten Hühner durcheinanderrennen.
(B) hingegen krankt daran, dass sich - gerade bei 5E mit seiner geringen Materialbandbreite - sehr schnell eine "Best Practice" herauskristallisiert (hat), also eine dominante Taktik, mit der man die Gegner so sackhart an den Eiern packt, dass die meisten Kämpfe entweder zu Curbstomps werden -- oder aber der SL seine Encounter ähnlich synergetisch baut, wodurch sich wieder so eine Art Rocket-Tag wie in der 3E einstellt.
Das wird noch dadurch verstärkt, dass die Monster in 5E ziemlich hart zuhauen, also viel Schaden machen (relativ zum HP-Pool der SC). Dadurch baut sich bei Spielern die nachvollziehbare Motivation auf, die Kämpfe so schnell wie möglich abzuschließen, denn weniger Runden -> weniger genommener Schaden -> weniger Dreck zum fressen. Und das lässt sich auch sehr gut durchziehen, da die SC ihrerseits sehr viel Schaden im Vergleich zu den Monster-HP rausdrücken können. Insofern ist die oft beobachtete, instinktive Reaktion des SL, die Gegner immer härter zu machen um "die Kämpfe spannender" zu machen, genau falsch -- denn so erzwingt er lediglich, dass die Spieler sich noch strikter an die dominante Taktik halten und diese immer weiter optimieren.
Das Ganze ist zwar für meinen Geschmack immer noch besser als endloses Fleischberge-runterklopfen, aber eben auch alles andere als perfekt. Ich fände vor allem eine breitere Auswahl an Kampfaktionen/Powerz/Taktiken wünschenswert. Letzten Endes bin ich nach 5E wieder zu Pathfinder zurück. Da spiele ich seither einen für PF-Verhältnisse ziemlich simplen Build -- der aber immer noch ein Stück komplexer ist, als was 5E bietet.
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