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Lesebegleitthread Midgard 5: Der Kodex

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Achamanian:

--- Zitat von: Boba Fett am  8.01.2018 | 16:01 ---(denn das zweite, was einem als Midgard Einsteiger echt aufstößt, sind die Zufallselemente in der Charaktergenerierung/Steigerung).

--- Ende Zitat ---

Da bin ich zwiegespalten. Bei den Eigenschaften mag ich so was sogar ganz gerne, weil das zu einer spontanen Charakterisierung beitragen kann und gerade Einsteigern auch helfen kann, nicht in Entscheidungsstarre zu verfallen. Und immerhin sagt Midgard ja auch klar, dass man völlig missglückte Eigenschaftswerte auch ruhig einfach noch mal würfeln soll. Darüber hinaus müsste man bei Midgard schon einiges an Aufwand betreiben, um das System in Sachen Eigenschaften auf ein Kaufprinzip umzuarbeiten - da funkt einem wieder die Hunderterskala dazwischen, die dazu führt, dass man mit großen Zahlen hantieren und gleichzeitig Schwellenwerte wie 81 und 96 beachten muss, wenn man sich nicht selbst nerfen will. Und Systeme, die quasi erfordern, dass man sich schon bei der Erstellung in Maximierungsfragen reindenkt, finde ich wiederum kaum einsteigerfreundlich. Insofern: Wenn man nicht sehr grundsätzlich daran schrauben würde, wie Eigenschaftsboni bei Midgard funktionieren, sehe ich gar keine so gangbare Alternative zum Würfeln.

Wo das Würfel wirklich überflüssig wirkt, ist bei LP und AP. Gerade bei den LP kann man sich die Varianz von zwei Punkten durch den W3 auch gleich sparen. Ich würde da sofort mit Ko/10 +9 arbeiten und den W3 weglassen.

Boba Fett:

--- Zitat von: Rumpel am  9.01.2018 | 09:06 ---Da bin ich zwiegespalten.
--- Ende Zitat ---

Hey, das ist mein Satz! ;)
Ich würde mir da einfach mögliche Alternativen wünschen, so wie es in anderen Systemen auch vorkommt.

Rowlf:

--- Zitat von: Rumpel am  9.01.2018 | 09:06 ---[...]und gleichzeitig Schwellenwerte wie 81 und 96 beachten muss, wenn man sich nicht selbst nerfen will.[...]
--- Ende Zitat ---
Jetzt musste ich doch glatt mal nachschlagen, was du damit aussagen willst. "Nerfen" mit "f" ist kein Schreibfehler, sondern "Nerd-Speak" für "schwächen" oder in dem Zusammenhang eher "benachteiligen". Wieder was gelernt, danke! ;)

Cierenmuir:

--- Zitat von: Eleazar am  7.01.2018 | 14:35 ---Wenn schon bei 66%, da man die Basiseigenschaften ja zweimal würfelt.
--- Ende Zitat ---
Es sind sogar etwas über 67%. ;)
Und der Durchschnitt steigt noch, wenn man Mindestwerte, wiederholtes Auswürfeln und vor allem spätere Steigerungen durch Gradaufstieg berücksichtigt.


--- Zitat von: Eleazar am  7.01.2018 | 14:35 ---Hätte doch was, wenn Trolle eine Stärke bis 150 haben könnten.
--- Ende Zitat ---
Wer hindert Dich daran? Trolle gibt es wie fast alle Wesen in einer stärkeren oder schwächeren Version. Es gibt auch gewisse Gesetzmäßigkeiten für die Berechnung von Schadensbonus aufgrund der Stärke, allerdings (da stimme ich Dir zu) nicht extra aufbereitet und daher nicht einfach dem Neuling zugänglich.


--- Zitat von: Eleazar am  7.01.2018 | 14:35 ---Die Unterteilung von Gw und Ge ist ja erst verhältnismäßig spät gekommen.
--- Ende Zitat ---
Das stimmt so nicht. Es gibt seit M4 zwei Grundeigenschaften wo es bis M3 Geschicklichkeit und Reaktionswert, d.h. eine Grundeigenschaft und eine abgeleitete Eigenschaft gab. Aber auch der Reaktionswert hatte schon eine Zufallskomponente in Form eines addierten W20.
Die Gewandtheit seit M4 passt aber besser ins System und ermöglicht so z.B. Vorgaben für Zwerge. Hohe Geschicklichkeit und niedrige Gewandtheit hätten sich nach M3 noch gebissen.

Cierenmuir:

--- Zitat von: Rumpel am  8.01.2018 | 09:39 ---Ansonsten muss ich teilweise schon ganz schön schlucken, wie Old School die Ausführungen zum Thema verdeckt Würfeln sind. Der Grundton ist schon ein extremes Misstrauen gegen die Spieler bzw. mindestens die Annahme, dass diese nicht und niemals zwischen Spieler- und Charakterwissen trennen können (oder, wohlwollender ausgelegt, dass ihnen die Immersion so wichtig ist, dass sie nichts wissen wollen, was ihr SC nicht weiß). Dazu kommt, dass bei den Ausführungen zu bestimmten Wahrnehmungs- und sozialen Proben nicht nur vorgeschlagen wird, dass man sie auch verdeckt machen kann, sondern vorgeschrieben, dass man sie in jedem Fall verdeckt durchzuführen hat. Klar weiß jeder Rollenspieler, dass man so was nach eigener Facon handhabt, aber für Einsteiger dürfte das schon nach einer harten Regel aussehen, die am Spieltisch dann ziemlich unschöne Konsequenzen haben kann. Komisch, dass man hier so starr in der Denke geblieben ist, während beispielsweise beim Thema Stand pragmatische Lockerheit herrscht.
--- Ende Zitat ---
Du beschreibst hier das Problem, Einsteigern eine Möglichkeit zum autodidaktischem Spiel zu geben und gleichzeitig Regeln für eine erfahrene Gruppe zu haben.
Verdeckte Würfe sind eigentlich von der Logik her sinnvoll, wenn eine Figur den Erfolg oder Misserfolg nicht sofort selber einschätzen kann. Auch ist nicht einfach für eine Gruppe aufgrund von widersprüchlichen Infos zu diskutieren, wenn alle wissen, dass die eine Figur Erfolg hatte und die andere einen Patzer.

Am Spieltisch gibt es unterschiedliche Möglichkeiten mit diesem Problem umzugehen, dabei spielen die Vorlieben eine große Rolle, die Möglichkeiten zur Improvisation beim Erfinden von falschen Informationen usw. Hier braucht es Erfahrung und ein Regelwerk müsste hier seitenweise etwas erklären, was eigentlich nur erspielt werden kann.

Generell ist es mit M5 verstärkt so, dass das Regelwerk gewisse Dinge offen lassen möchte. Manchmal beißt sich das mit dem Wunsch der Mehrheit der Spieler nach einer Vorgabe, denn zu viel Offenheit bedingt entsprechend umfangreichere Einigungen innerhalb der Gruppe. Gerade unerfahrene Gruppen wissen aber noch gar nicht um die Vor- und Nachteile der verschiedenen Optionen. Da hilft nur spielen, spielen, spielen...  :)

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