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Rassismus in Fantasy Rollenspiele
Greifenklause:
Eine Verächtlichmachung oder Herabwürdigung - auch wenn hier wieder die Empfängerseite sehr wichtig ist - kann bei dem Vorwurf "Die Setzung der Novadis IST rassistisch, da xy..." oder "die Orks bei Tolkien wirken in ihrer Einfachheit rassistisch", ja wohl kaum gegeben sein.
Schließlich wird die Gesamtqualität der Werke ja nicht grundsätzlich in Abrede gestellt und keiner hier hat ihm oder ihr böse Absicht vorgeworfen, allenfalls Schlamperei und das auch nur im Detail.
Kritik an seinem Werk muss sich aber jeder grundsätzlich gefallen lassen, da sind wir ja noch im Bereich der Meinungsfreiheit (die allerdings auch wieder kein Persilschein, sondern nur konkurrierendes Rechtsgut ist).
Jedenfalls danke an Deep One
Issi:
--- Zitat von: TaintedMirror am 16.05.2018 | 08:18 ---Damit fallen aber auch die Schwarzen und die Braunen raus. Novadis sind demnach halt auch nicht rassistisch, da ja auch in den Tulamidenlanden, beinden Zahori oder in Al'Anfa die selbe Rasse rumläuft. Ebenso fallen die Orks raus, da es auch da diverse Kulturen gibt.
--- Ende Zitat ---
Die Frage ist mMn. auch ob eine Fantasywelt überhaupt die reale Welt abbilden soll, mit möglichst allen Völkern, oder ob sie nur bestimmte, realweltliche Aspekte aufgreift und die dann je nach Geschmack einbaut.
Wie z. B. ein Reitervolk und ein Wüstenvolk. Oder ein nördliches Volk wie die "Wildlinge" bei GoT z. B.
Was die für irdische Vorbilder haben, schwer zu sagen.
Vielleicht irgendein Mix aus Kelten /Barbaren/Wikinger.
Wobei die "Eisenmänner" ja auch schon zur See fahren.
Insofern finde ich in Fantasywelten schwierig nur aufgrund von einzelnen Aspekten, mit gewissem Wiedererkennungswert sicher auf ein ganz bestimmtes Reallife Volk zu schließen.
Bei den Dothraki(sorry) z. B. haben wir auch eine Art Reitervolk, aber von ihrem Äußeren unterscheiden sie sich doch ziemlich von den Mongolen, auch wenn George R. R. Martin da sicher den ein oder anderen Aspekt aufgegriffen hat.
(Ich finde ja sie sehen eher aus wie Centauren, die man in Mensch und Pferd getrennt hat)
In manchen Fantasy Settings hat man z. B. auch Beides- nebeneinander Orks und eine Art "Mongolenvolk."
Ich denke, wollte man die reale Welt nur anders verkleiden, dann wäre das Ziel ja nicht mehr eine eigene Fantasy Welt zu erschaffen.
Dass es immer wieder Reallife Aspekte geben wird, wie z. B. : "Die kämpfen zu Pferd "(Rohirrim, Dothraki), ist klar. (die fahren zur See, die leben im Eis, die leben in der Wüste usw. )
Aber wie diese Völker dann im Einzelnen ausgestaltet sind, kann dann doch recht unterschiedlich sein.
Issi:
--- Zitat von: Greifenklause am 16.05.2018 | 10:45 ---Sobald eine Rasse/Volk viele differente Individuen rausbringt, sehe ich oft schon über die eine oder andere Überzeichnung hinweg. Nicht immer. Kommt drauf an.
--- Ende Zitat ---
Überzeichnungen(Klischees,Archetypen,Prototypen), sind für sich genommen noch kein Rassismus.
Selbst ein: "alle Zwerge tragen Bärte und lieben Gold. " wäre mMn. kein Rassismus.
1. weil es keine Zwerge im Reallife gibt.
Und 2. weil das zwar "Klischees " sind aber keine abwertenden.
"Alle Vistani sind Diebe." dagegen hat 1. ein negatives Klischee und 2. Einen zu konkreten Reallife Bezug.
Hier leuchten mMn. klar die Alarmglocken.
Ich finde halt es muß Beides gegeben sein. -Ein pauschal herabwürdigendes Klischee und dazu noch ein möglichst konkreter Reallife Bezug, der nicht nur auf Spekulation beruht.
"Alle Orks sind böse" ist zwar ein stark wertendes Klischee.
Aber eben eines ohne konkreten Reallife Bezug.
Edit. Solche groben Beschreibungen von Völkern schließen auch die Abweichungen von einzelnen Individuen nicht aus.
Wenn man denn den einzigen Zwerg ohne Bart spielen will, warum nicht? (Vielleicht wächst ihm keiner, oder er hasst Bärte, warum auch immer)
Solche pauschalen Beschreibungen sollen ja auch eher einen groben Überblick verschaffen, wie die grobe Mehrheit der Zwerge so drauf ist. Oder anders ausgedrückt, worunter man sich einen typischen Zwerg vorstellen muss.
Vielleicht sind solche Typisierungen im Fantasy nochmal wichtiger. Damit solche ausgedachten Völker und Figuren überhaupt greifbar werden.
Edit. Bestimmte kulturelle Klischees aus dem Reallife wie z. B. Sklavenhaltung und Patriarchat können sich in historisch angehauchten Welten(mit Schwert und Degen) natürlich auch wiederfinden.
Aber die dienen ja im Spiel im Prinzip der Stimmung und nicht der Vorbildsfunktion für Spieler: A la "schaut mal- die guten alten Zeiten. :P" sondern eher: "Schaut mal die alten Zeiten. Und seid froh, dass es vielen Menschen heute so gut geht. " Bzw. dass es nur ein Spiel ist.
Vielleicht gewinnt man aber auch bei dem ein oder anderen Thema den Eindruck, dass sich manches noch nicht entscheidend geändert hat. Sondern vielleicht nur die Form.
Aber ums Verherrlichen von Unterdrückung, Gewalt und Ähnlichem geht es mMn. in den allermeisten Settings nicht.
Einen gewollten erzieherischen Effekt, Auftrag oder Ähnliches hat ein Spiel aber mMn. auch nicht zwingend.
Es handelt sich vom Konzept her in den meisten Fällen wohl eher um eine gewollt zwanglose Freizeitbeschäftigung.
(Ähnlich wie bei einem Brettspiel)
Hypothetischer Fall X:
(Klar hast Du Recht, sich mit Kritik auseinander zu setzen, ist wichtig!Und genau das sollte man auch von einem Author erwarten können. Auch kann mir niemand meine persönlichen Empfindungen absprechen.)
Ich würde nur empfehlen Kritik nicht allein auf Empfinden aufzubauen. Und auch in einer Diskussion erscheint das manchmal zuwenig.
Weshalb ich diesen Fall mal kreiert habe.(Auch wenn er so gut wie sicher nie eintreffen wird- Es sei denn du triffst auf eine ganz spezielle Sorte Mensch mit viel Geld und gutem Anwalt).
Nicht weil ich finde, dass du irgendwas Verächtliches geschrieben hast. Hast Du gar nicht.;)
Ich wollte wissen wie du in diesem Fall argumentiert hättest.
Darum ging es mir auch in dem hypothetischen Fall X: -Was wenn Dich einer verklagt, wegen solchen Vorwürfen?
Denn dann müsstest Du wirklich mal konkreter werden, und auch das "Warum " genauer erklären. "Warum ist es auch nachweisbar so?"
Fürs Reallife kann ich nur empfehlen mit Menschen aus anderen Kulturkreisen zusammen zu spielen.
Das bringt mEn. viel mehr (vor Allem Spaß!)als nur theoretisch darüber zu diskutieren.
So das war jetzt das Wichtigste von mir
für diesen Strang.
Thx :)
Luxferre:
--- Zitat von: Issi am 17.05.2018 | 09:11 ---
Fürs Reallife kann ich nur empfehlen mit Menschen aus anderen Kulturkreisen zusammen zu spielen.
Das bringt mEn. viel mehr (vor Allem Spaß!)als nur theoretisch darüber zu diskutieren.
So das war jetzt das Wichtigste von mir
für diesen Strang.
Thx :)
--- Ende Zitat ---
Und dafür hast Du jetzt ernsthaft 30 Seiten gebraucht?
Krass :headbang:
Issi:
--- Zitat von: Luxferre am 18.05.2018 | 12:35 ---Und dafür hast Du jetzt ernsthaft 30 Seiten gebraucht?
Krass :headbang:
--- Ende Zitat ---
Ne, zumindest diese Erkenntnis/Erfahrung hatte ich schon vorher.
Im Endeffekt steht man immer vor der Wahl sich gar nicht zu äußern (Was ich mehr als nachvollziehen kann),
oder halt doch mal was zu schreiben.
Diesmal habe ich mich für Zweitens entschieden.
Ich kann aber auch jeden verstehen, der Erstens gewählt hat.
Sehr wahrscheinlich nehme ich das Nächste Mal auch wieder Erstens. ;)
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