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Rassismus in Fantasy Rollenspiele
Issi:
--- Zitat ---Ach du, Tolkien ist töfte. Und meine Orkbeschwer hat sich ja auch erledigt.
Mal ganz abgesehen, dass er durchaus Selbstkritik tätigte.
Autor von Weltrang halt, die können sowas...
--- Ende Zitat ---
Auch gerade deshalb fände ich es spannend was er selbst zu gewissen Vorwürfen zu sagen hätte. :)
Seine Orks als Opfer von Rassismus, ich wette, das hätte er sich im Traum nicht vorstellen können.
Just my opinion ;)
Greifenklause:
Ich glaube, er war seiner Zeit weit voraus und hat auch manche Baustellen erahnt, die wir achsoweisen Jetztbürger "urplötzlich" wahrnehmen.
Man stelle mal Tolkien und den Dilettanten von Narnia (*) nebeneinander.... da liegen Welten zwischen.
Und dabei soll Tolkien in jenem überhaupt das Interesse am christlichen Glauben wieder nahegebracht haben.
Angeblich soll Tolkien gesagt haben, dies sei sein schlimmster Fehler gewesen.
----
* Den wiederum halte ich nicht für einen Rassisten oder Autor mit unbeabsichtigten rassistischen Ergebnissen**. Dafür reaktionär-sexistisch, einfallslos und christlichen Nachbeter, der verzweifelt irgendwelche christlichen Thesen in seinem Fantasywerk unterbringen wollte.
Neues Thema für einen anderen Thread...
** Warum eigentlich nicht. Vielleicht tauchen zu wenig Personen, ein unddesselben Volkes auf, dass ich mir darüber überhaupt Gedanken gemacht habe. Oder das Werk ist so simpel, dass ich mir da keine anspruchsvollen Gedanken gemacht habe.
Oder das Durchschimmern der christlichen Ideologie und andere Baustellen sind so präsent, dass ich für andere Baustellen keinen Nerv mehr hatte, ich weiß es nicht...
Caranthir:
Für Leute, die sich zum Thema "Tolkien und Rassismus" interssieren, hier mal eine Sammlung: http://tolkiengateway.net/wiki/Racism_in_Tolkien's_Works
Ganz unten wird auch Tolkien selbst zitiert. Ich habe zwar seine Briefe auf hier im Regel, bin aber gerade zu faul, mich da durchzuwühlen. Ich denke, Tolkien war sich der Problematik durchaus bewusst und hat in meinen Augen teilweise ganz pfiffig (und auch ironisch) geantwortet.
"Thank you for your letter... I regret that I am not clear as to what you intend by arisch. I am not of Aryan extraction: that is Indo-Iranian; as far as I am aware noone [sic] of my ancestors spoke Hindustani, Persian, Gypsy, or any related dialects. But if I am to understand that you are enquiring whether I am of Jewish origin, I can only reply that I regret that I appear to have no ancestors of that gifted people."
― Letter 30 (Tolkien's unsent response to his German publishers; a more neutral version was ultimately sent)
"I have the hatred of apartheid in my bones; and most of all I detest the segregation or separation of Language and Literature. I do not care which of them you think White."
― From a Valedictory Address to the University of Oxford in 1959
"As for what you say or hint of ‘local’ conditions: I knew of them. I don't think they have much changed (even for the worse). I used to hear them discussed by my mother; and have ever since taken a special interest in that part of the world. The treatment of colour nearly always horrifies anyone going out from Britain, & not only in South Africa. Unfort[unately], not many retain that generous sentiment for long."
― Letter 61 — Written to Christopher Tolkien who was stationed in South Africa during World War II
Issi:
Er soll selbst gesagt haben: "Es gibt keine Symbolik oder bewusste Allegorie in meiner Geschichte (......)..Zu fragen, ob die Orks Kommunisten sind, kommt mir ebenso vor, wie zu fragen ob die Kommunisten Orks sind. "
Tolkien
Deep One:
--- Zitat von: Greifenklause am 16.05.2018 | 09:41 ---* Da müsste man mal nen Volljuristen fragen, wann das strafbewehrt sein könnte.
--- Ende Zitat ---
--- Zitat ---§ 186 StGB
Üble Nachrede
Wer in Beziehung auf einen anderen eine Tatsache behauptet oder verbreitet, welche denselben verächtlich zu machen oder in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen geeignet ist, wird, wenn nicht diese Tatsache erweislich wahr ist, mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe und, wenn die Tat öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) begangen ist, mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
--- Ende Zitat ---
Man sieht, § 186 ist erst mal sehr weit gefaßt, so dass es vermutlich nicht schadet, -ismus-Vorwürfe so windelweich wie möglich zu formulieren.
In der Praxis muß sich natürlich erst mal jemand von der Staatsanwaltschaft finden, der ein Verfahren gegen Leute, die sich im Internet dissen, nicht sofort wegen Mangel an öffentlichem Interesse einstellt. :)
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