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Verdecktes Würfeln, war: Lesebegleitthread M5:Kodex
Achamanian:
--- Zitat von: Eleazar am 11.01.2018 | 14:06 ---Ich bin mit dir inzwischen einer Meinung, dass im Regelwerk die Alternative offenes/verdecktes Würfeln kurz hätte geklärt werden können. Aber dass das Eine nun problematisch, das andere aber unproblematisch sei, sehe ich nicht. Da hat jeder seine Vorlieben aus nicht nachvolziehbaren Gründen. Sonst sind wir ja nur einen Trippelschritt von einer "Gutes-Rollenspiel-Diskussion" weg. Und das ist das Schlimmste, was passieren kann.
--- Ende Zitat ---
Da bin ich deiner Meinung. Klar hat beides seine potenziellen Probleme - ich will ja nur verdeutlichen, dass unsere Gruppe gerade in den Anfängerzeiten eher schlechte Erfahrungen mit verdeckten Würfen gemacht hat. Sicher auch nicht nur, und sicher war es auch dann und wann sinnvoll, das verdeckt gewürfelt wurde. Mache ich auch jetzt noch manchmal - nur hat es für mich das Spiel extrem erleichtert, zu beschließen, dass verdeckte Würfe auch bei Proben, bei denen der SC das Ergebnis nicht kennen kann, die Ausnahme sind. Eine "Hörst du das Röcheln deines abnippelnden Gefährten aus Gang A" wäre da im Zweifelsfall für mich so eine Ausnahme, weil der Spieler da echt in ein fieses Double-Bind geraten könnte, wenn er Bescheid weiß. Aber ein "Merkst du, dass der Händler dich über den Wert der Ware anlügt" sicher nicht.
EDIT: Ich habe hier übrigens auch nie vertreten, dass verdeckt Würfeln falsch ist. Ich habe nur - immer wieder - darauf hingewiesen, dass es damit auch schlecht laufen kann und ich es deshalb problematisch finde, dass M5 das sehr dogmatisch als einzig gangbaren Weg für bestimmte Fälle beschreibt, wenn man genausogut und mit weniger Worten die Optionalität in diesem Bereich hätte erklären können.
Achamanian:
--- Zitat von: Eleazar am 11.01.2018 | 14:10 ---Noch mal: Man kann Spieler- und Figurenwissen nicht trennen, weil beides ja im gleichen Kopf geschieht. Das einzige, was ich machen kann, ist, mir irgendwelche Regeln geben oder Würfeln, was meine Figur macht. Aber das ist ja immer noch nicht das Gleiche, als würde der Spieler unbefangen seine Figur handeln lassen.
Was ich weiß, das weiß ich, und das beeinflusst mich so oder so.
--- Ende Zitat ---
Natürlich, aber das muss doch nicht schlecht sein. Wenn ich weiß, dass mein SC den Gnom für einen Lügner hält, obwohl er die Wahrheit sagt, kann ich mit diesem Umstand evtl. viel besser spielen und erzählerisch was draus machen.
Kann ich natürlich auch, wenn ich es nicht weiß, aber die Unsicherheit, die dabei im Hintergrund schwebt, finde ich eher blockierend als befreiend. Wenn ich weiß, dass ich falsch liege, kann ich mich wenigsten ganz drauf konzentrieren, mit Genuss mein Falschliegen zu spielen!
Zocat:
--- Zitat von: Rumpel am 11.01.2018 | 13:48 ---("Mirkar, du glaubst ihm. Liandriel, du glaubst ihm nicht. Laske, du bist überzeugt, dass er immer nur euer bestes im Sinn hat. Morkai, du hältst ihn für einen hintertriebenen Mistkerl!").
--- Ende Zitat ---
Kommt das überhaupt vor oder greift dort nicht die Regel "Nur die Person mit dem besten Fertigkeitswert hat einen Wurf"?
Cierenmuir:
--- Zitat von: Boba Fett am 11.01.2018 | 13:44 ---aber Du traust Ihnen nicht zu, zwischen Spieler- und Figurenwissen zu unterscheiden und damit halbwegs verantwortlich umzugehen...?
--- Ende Zitat ---
Ich kenne Spieler, mit mehr Erfahrung als ich sie habe, die sich das selbst nicht zutrauen bzw. die manche Informationen einfach nicht haben wollen. Es liegt also nicht am Können sondern daran was den meisten Spaß macht. Und dies kann man nicht als Neuling wissen, dazu braucht es Spielerfahrung.
Wie im Fall von @Rumpel sehe ich hier gemachte schlechte Erfahrungen als Ursache für das Misstrauen gegen verdeckte Würfe. Dies liegt aber kaum am Regelwerk sondern am nicht vorhandenen Vertrauen in den Spielleiter. Diese Enttäuschung durch einen schlechten Spielleiter kriegen manche Spieler dann nie wieder raus (siehe einige Diskussionen im Midgard Forum). Offene Würfe sind hier ein Weg um trotz Misstrauen in einer Runde zu bleiben, aber eigentlich müsste man so einem Spielleiter den Laufpass geben.
Vielleicht sollte dieses Thema aber in einem anderen Strang vertieft werden, mit dem Kodex hat es jedenfalls nichts mehr zu tun.
Achamanian:
--- Zitat von: Cierenmuir am 11.01.2018 | 14:19 ---Wie im Fall von @Rumpel sehe ich hier gemachte schlechte Erfahrungen als Ursache für das Misstrauen gegen verdeckte Würfe. Dies liegt aber kaum am Regelwerk sondern am nicht vorhandenen Vertrauen in den Spielleiter. Diese Enttäuschung durch einen schlechten Spielleiter kriegen manche Spieler dann nie wieder raus (siehe einige Diskussionen im Midgard Forum). Offene Würfe sind hier ein Weg um trotz Misstrauen in einer Runde zu bleiben, aber eigentlich müsste man so einem Spielleiter den Laufpass geben.
--- Ende Zitat ---
Nein, das war kein "schlechter Spielleiter", sondern ein toller SL, bei dem ich Jahrelang tolle Abenteuer erlebt habe. Aber verdeckte Würfe waren ein Knackpunkt, was nichts mit Misstrauen zu tun hatte und viel mit den völlig überzogenen Vorstellungen von "Realismus", die wir uns in manchen Bereichen gemacht haben.
Wir haben dem dann irgendwann abgeholfen, und siehe da, wir hatten mehr Freude am Spiel!
Also stell mich doch bitte nicht als armes, traumatisiertes Opfer hin, nur, weil ich bestimmte Kosten-Nutzen-Fragen im RSP anders gewichte. Danke!
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