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Warum beeinflusst Rüstung eigentlich die Rüstungsklasse?

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nobody@home:
Die D&D-"Rüstungsklasse" stammt nach meinem Verständnis noch ziemlich direkt aus Chainmail (d.h. dem ursprünglichen Miniaturenspiel), bei dem Einheiten einfach noch keine Trefferpunkte o.ä. hatten und es also in erster Linie darauf ankam, ob Einheit A Einheit B mit ihrer Attacke direkt ausschalten konnte oder eben nicht. Und das hing dann halt gerade am Anfang, als die Einheiten noch in erster Linie einfach nur Menschen wie in anderen ähnlichen Spielen waren, stark mit von der verwendeten Rüstung von Einheit B ab (eventuell auch von der verwendeten Waffe von Einheit A -- ich bin kein Chainmail-Experte, aber es würde erklären, wo später ein paar der weniger oft verwendeten AD&D-Zusatzregeln herkamen) und weniger von anderen Details, mit denen sich das Spiel zu der Zeit noch gar nicht befaßt hat...

YY:

--- Zitat von: General Kong am 13.01.2018 | 17:03 ---Insgesamt ist die RK weit weniger "unrealistisch" als man denkt und nicht per se einem Rüstungspunktesystem unterlegen in der spielerisch-realistischen Abbildung von mittelalterlichen Kämpfen.

Im Endeffekt sind beide Systeme aber gut geeignet, um archaische Kämpfe abzubilden.

--- Ende Zitat ---

Wenn man es ganz genau machen will, braucht man beides:
Also irgendeine Abbildung der Abdeckung einer Rüstung, sprich wie schwer ist es, sie zu umgehen.
Und auf der anderen Seite die "eigentliche" Schutzwirkung, also wie schwer ist es, die Rüstung zu durchschlagen.

D&D wirft beides kleingeschnitten und gut verrührt in einen Topf (wenn es nur die Abdeckung betrachten würde, hätten eine komplette Plattenrüstung und eine komplette Lederrüstung den gleichen AC-Bonus), Systeme mit klassischen Rüstungspunkten betrachten zunächst nur das zweite. Die werden dann ggf. mit Trefferzonen und/oder angesagten Angriffen aufgebohrt, um den Rest noch abzudecken.


Die Methode von D&D funktioniert für reine Personenkämpfe relativ gut (historisch bedingt, siehe meinen Vorredner) und es ließe sich mit Sonderregeln für bestimmte Waffen gegen bestimmte Rüstungen noch ein bisschen was rausholen, wenn man unbedingt wollte.
Gerade bei großen Monstern mit Angriffen, gegen die eine Rüstung im Grunde kein bisschen schützt, hilft leider nur noch Hirn aus und durch.



(Ich habe vor geraumer Zeit mal einen längeren Eingangsbeitrag für das Großthema Rüstung entworfen, aber dann mangels gefühlter Relevanz nicht fertig gestellt. Sollte ich vielleicht mal machen ;)).

Eulenspiegel:
@General Kong
Wenn man mit einem Kriegshammer auf eine Kettenrüstung schlägt, so verletzt es den Gegner durchaus. Die Verletzung fällt aber geringer aus als bei dem gleichen Schlag gegen einen Ungerüsteten.

Buddz:
Hey, bitte nicht die böse Realismus Debatte starten. Davon habe ich im OP auch gar nichts erwähnt! Und übrigens auch nichts von Trefferzonen ;)

Mir geht es eher darum, dass die Spielmechanik der Rüstungsklasse gewisse Erklärungsmuster nahe legt - und manche halt an den Haaren herbeiziehen muss. Als Erklärungsmuster taugt da "der Angriff macht nichts, da die Waffe an der Rüstung abprallt" mMn nur wenig, bzw. nur in wenigen Situationen. Das Erklärungsmuster des "geschickten Ausweichens" oder des "Parierens" oder leider viel zu oft auch des "ungeschickten Angriffs" passt da auf sehr viel mehr Situationen und passt auch generell gut zur reinen Mechanik (entweder Treffer oder nicht).

Das dieses System historisch gewachsen ist, ist mir klar. Das heißt aber noch lange nicht, dass es auch gut ist, bzw. die heutigen Probleme zu lösen vermag.

Ich will Rüstung auch nicht komplett schlecht reden. In vielen Situationen mag es ja vielleicht auch nicht auffallen. Aber in dem Thema steckt mMn viel Potential - was aber leider derzeit verschenkt wird.

So, es gibt Essen, ich schreib nachher noch mal was.

Eulenspiegel:

--- Zitat von: Buddz am 13.01.2018 | 18:03 ---Mir geht es eher darum, dass die Spielmechanik der Rüstungsklasse gewisse Erklärungsmuster nahe legt - und manche halt an den Haaren herbeiziehen muss. Als Erklärungsmuster taugt da "der Angriff macht nichts, da die Waffe an der Rüstung abprallt" mMn nur wenig, bzw. nur in wenigen Situationen.
--- Ende Zitat ---
Das Erklärungsmuster taugt nur nichts, wenn du auf Realismus wert legst.

Da du jedoch sagtest, dass du keine Realismus-Debatte willst, kannst du das Erklärungsmuster problemlos verwenden.

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