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[Regelfrage] Learning by doing

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Durag:
Das Thema fand ich so wichtig/ interessant, dass ich gleich einen Text dazu ins Regelwerk eingebaut habe:

Learning by Doing/ EP-loses Steigerungssystem

In den Talentregeln (speziell in den Regeln für Erfahrungspunkte) findet sich eine Regel, die besagt, dass ein Charakter für das Ablegen einer Probe Erfahrungspunkte bekommt.
Aber sind wir doch mal ehrlich: Sicher wird es den einen oder anderen Spieler in der Würfelhand jucken, sofort jeden Baum zu bestiegen (um Klettern zu steigern), sofort und überall nach Spuren zu suchen, Insekten und humpelnde (Ork-) Kinder zu töten usw. usf., nur um ein paar EP zu raffen und um die nächste Stufe zu erreichen.
Aber Erfahrungspunkte sollte es doch dafür nicht geben, schließlich lernt der Charakter bei solchen alltäglichen Aktionen überhaupt nichts, oder? Eben! Das sollte sich der Spielleiter immer dann vor Augen führen, wenn er den Spieler einer Probe ablegen lässt. Wenn er der Meinung ist, dass der Charakter für die durchgeführte Aktion keine Erfahrungspunkte erhalten sollte, so entfällt die EP-Vergabe eben einfach komplett.
Eine noch realistischere Variante ist es, die Charaktäre an ihren Aufgaben wachsen zu lassen – in einer Runde, die diese erzählerische Variante wählt, muss allerdings das gesamte EP-Regelwerk abgeschafft werden. Außerdem bedeutet dies unter Umständen für den Spielleiter einen gewissen Mehraufwand, denn er darf als einziger über die Talentwertsteigerungen der Spieler entscheiden. Allerdings ist diese Variante insofern realistischer, dass hier wirklich mit gesundem Menschenverstand entschieden werden muss, wer aus einer Situation nun eine Lehre zieht und wie stark ihn das vorwärts bringt. Die Chars sollen hier an ihren Aufgaben wachsen: Während ein SC mit einem Wert von 1 in „Schwerter“ schon durch ein einfaches Duell auf der Strasse oder durch ein paar Tipps und Übungslektionen von einem erfahrenerem Kämpfer weiterkommen kann, benötigt ein Held mit 10 Punkten in diesem Talent schon eine einschneidende Erfahrung wie z.B. das Besiegen eines legendären Schwertmeisters, das erschlagen eines alten Drachen oder jahrelanges Üben.
Eine andere Variante, die die Spieler mit einbezieht, wäre, dass sich Spieler und Spielleiter möglichst direkt nach dem Spieabend noch einmal zusammensetzen und die Erfahrungen, die ihre Charaktäre gemacht haben, gemeinsam auswerten und diskutieren – die Spieler dürfen mitreden und für ihre Steigerungen argumentieren, allerdings behält der SL noch immer die letzte Entscheidungsgewalt.

NiceGuyEddie:
Mir fällt auch eine Methode ein, wie zwar berücksichtigt wird, dass ein erfahrener Held weniger lernt als ein Neuling, aber trotzdem keine Willkür entsteht. Dazu muss der SL anstatt EPs für eine Aktion einfach einen Talentsteigerungsversuch vergeben, der schwerer wird, je besser man in dem Talent sowieso schon ist. Dieser Versuch kann dann noch gegebenenfalls modifiziert werden, um das Lernen aus dieser Aktion für einen Erfahrenen vielleicht sogar gäntzlich unmöglich zu machen.
Das könnte man dann noch mit pauschalen Eps erweitern.

8t88:
Ich glaub Mondagor hat da so ein System, das das kann, oder?

1of3:
@Eddie: Du könntest auch einfach sagen, dass eine höhere Stufe mehr EP braucht. Steigerungsversuche.... Igititigitt.

Lord Verminaard:
Ich persönlich würde es vorziehen, ein LBD-System überhaupt nicht mit dem Würfeln von Proben, sondern allein mit der gesammelten Erfahrung zu verknüpfen. Also einmal die Beispiele von Dorin (Kampf gegen einen besonderen Gegner und andere Herausforderungen), aber etwa auch Fechtstunden bei einem sehr guten Lehrmeister. Ein Charakter, der als völlige Landratte eine Woche lang auf einem Schiff segelt und mit anfasst, muss vielleicht keine einzige Proben würfeln, wird aber so unendlich viel lernen, dass wahrscheinlich (je nach System) deutlich mehr als eine Steigerung angemessen wäre, zumal, wenn er sich wissbegierig zeigt.

Das Ganze kann in wirklich stimmiger Weise eigentlich nur über SL-Willkür laufen. Eine Alternative wäre das von Minx vorgeschlagene "Diskussionsrunden"-Prinzip.

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