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[Umfrage] Metaplot - Ja, nein?

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Gast:

--- Zitat von: Bitpicker am 15.04.2004 | 21:11 ---Ob man es sich erlauben kann, in einem so dünnen Genre wie dem Rollenspiel potentielle Käufer durch etwas abzuschrecken, was meines Erachtens keine neuen Käufer erschließen kann,  ist die Frage.
--- Ende Zitat ---
Du vergisst die – vor allem von WW "gezüchteten" – armen Schweine, die unter dem Deckmantel des Rollenspiels nur zu bereitwillig schlechte Schülerprosa kaufen und es unheimlich genießen sich vorzustellen, wie sie das spielen.
Wenn es dann im Spiel nicht so toll ist, weil die Spieler durch den vorher festgelegten Ausgang wenig Handlungsmöglichkeiten haben oder eigentlich nur mächtigen NSCs bei der Arbeit zusehen oder weil man die eigene Welt zu sehr verzerren muss , naja, macht nichts, Hauptsache man war dabei.
Selbstverständlich kaufen diese Leute weitere Teile des Fortsetzungsromans, und da man keine talentierten Autoren braucht und sich nur ein paar Regelerweiterungen ausdenken muss ist das Ganze auch noch recht billig herzustellen.


(damit mir hier jetzt keiner durchdreht: (i) gute Quellenbücher können einem viel Arbeit abnehmen (ii) es gibt zweifellos jede Menge die Leute die Spaß am Nachspielen des Metaplots haben (iii) es gibt auch 'ne Menge Leute, die offenbar genug Geld haben um sich ihre Groschenromane in Hardcover zu kaufen und dies halt einfach machen, weil sie Spaß an dieser Sorte von Geschichte haben (iv) es gibt aber auch die oben beschriebene Gruppe.)

6:
Vielleicht sollte gerade jetzt in Internetzeiten der alte Metaplotansatz von Torg wieder aufgenommen werden. Dort wurde in der dazugehörigen Zeitschrift jeden Monat gewisse Abenteuerideen und Ereignisse mit verschiedenen Ausgangsmöglichkeiten abgedruckt. Danach konnte man innerhalb eines Monats seine Ergebnisse bei dem jeweiligen Abenteuer dort einschicken. Das wurde ausgewertet und die Mehrheit der eingesandten bestimmte dadurch den weiteren Fortgang des Metaplottes.
(Interessanterweise müssen die TORG-SL zum Großteil ziemlich hart gewesen sein... die meisten Abenteuer und Ereignisse liefen eher gegen die Erde und deren Bewohner... ;))

carthoz:
vielleicht habe ich ja mit dem begriff "metaplot" schwierigkeiten - aber ist es nicht grundsätzlich so, daß ein metaplot aus abenteuervorschlägen und kampagnen besteht, die den spielern ermöglichen, am wandel der welt teilzuhaben? die G7-kampagne (DSA) war letztlich nur metaplot zum mitspielen (und selbst das ging nicht immer, weil auch die spieler keinen einfluß auf die "großen" nsc hatten und somit diverse todesfälle nicht verhindert werden konnten).
demnach hätten alle, die was gegen metaplot haben, ein problem damit, daß ihnen die autoren die weltenverändernden vorgänge vorschreiben - aber wenn sie selber die welten umwerfen, ist das in ordnung?!
ich bin verwirrt.

Roland:

--- Zitat von: Bitpicker am 15.04.2004 | 21:11 ---Metaplot: nein! Niemals!

Jedes Metaplot-Spiel, das mir bisher untergekommen ist, wurde durch den Metaplot effektiv vernichtet. Insbesondere natürlich, wenn der Metaplot erst mittendrin begann wie bei der WoD. Metaplot führt grundsätzlich zu Konflikten mit dem eigenen Plot.

Bei Spielen wie Engel ist der Metaplot von vornherein vorhanden, aber auch hier gilt: was ist, wenn bei der nächsten Publikation (und beim Metaplot geht es ja ausschließlich um weitere Publikationen, denn wie soll man ihn sonst entfalten) alles in eine Richtung geht, mit der ich nichts anfangen kann und der ich schon widersprochen habe?

Robin

--- Ende Zitat ---

Das bedeutet im Endeffekt, das Du gegen jede Darstellung der Spielwelt bist, die von Deinen Vostellungen abweicht, egal ob Metaplot oder nicht.

Auch wenn ein Quellenbuch keine Metaplot Elemente enthält ist es doch für Dich uninteressant sobald darin etwas beschrieben wird, das Du für Dich schon anders definiert hast.

Kaum eine Publikation im Rollenspielbereich kommt ohne dynamische Elemente  aus, ob man sie Metaplot nennt oder nicht.

Bad Horse:

--- Zitat von: Roland am 16.04.2004 | 10:22 ---Auch wenn ein Quellenbuch keine Metaplot Elemente enthält ist es doch für Dich uninteressant sobald darin etwas beschrieben wird, das Du für Dich schon anders definiert hast.

--- Ende Zitat ---

Natürlich sind für mich als SL Elemente uninteressant, die ich schon anders definiert habe... Aber normalerweise bietet ein gutes Quellenbuch auch Elemente, die ich noch nicht definiert habe.

Obwohl ich gerne in historischen Settings spiele, mag ich Metaplots eigentlich nicht, vor allem, wenn sie Veränderung beschreiben, die genau da stattfinden, wo meine Gruppe rumtunkelt. Wenn ich Ars Magica in der Levante spiele, will ich nicht plötzlich in einem neuen Quellenband erfahren, daß sich die arabischen Bünde vom Orden des Hermes abgespalten haben. Das ist für die Füße.

Zumal ich am Metaplot bemäkeln muß, daß man ja auch als SL nie weiß, wie der weiterläuft. Das ist in historischen Settings vermieden, einfach dadurch, daß man ein Geschichtsbuch auch noch der "aktuellen" Zeit weiterlesen kann...  ;)

Und ein Metaplot, der nix mit den SCs zu tun hat, aber die ganze Welt umkrempelt, ist eher flüberüssig. Ja, und jetzt gehen alle Vampire drauf, liebe Spieler, Pech gehabt, ihr wußtet doch, daß Gehenna kommt... su-per!

Kleine Metaplot dagegen sind in Ordnung. Wenn sich Herzogtum A mit Fürstentum B balgt oder Camarilla und Sabbat um New York kämpfen, dann ist das lustig und dynamisch und möglicherweise eine Abenteueridee - aber ich will einen Metaplot, den ich als SL auch ignorieren kann!

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